Word: 2. Johannes

 

Der zweite Brief des Johannes

Einleitung

Der „Älteste“, der diesen Brief geschrieben hat, kann nicht irgendein unbekannter Presbyter der Urkirche gewesen sein. Beim Apostel Johannes treffen alle Voraussetzungen zu, um in ihm mit der kirchlichen Überlieferung den Verfasser zu erblicken. Die „auserwählte Herrin“, an die das Schreiben gerichtet ist, dürfte wohl keine einzelne christliche Frau, sondern eine Christengemeinde Kleinasiens sein. Die Mahnung zur Bruderliebe und die Warnung vor Irrlehrern rückt den Brief inhaltlich an den ersten Johannesbrief heran, von dem ihn wohl auch kein längerer Zeitraum trennt.

 

1 Wandel in Glaube und Liebe. Der Älteste an die auserwählte Herrin und ihre Kinder, die ich in Wahrheit liebe, und nicht ich allein, sondern alle, die die Wahrheit erkannt haben, um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und mit uns ewig sein wird. Gnade wird mit uns sein, Barmherzigkeit und Friede von Gott, dem Vater, und von Jesus Christus, dem Sohne des Vaters, in Wahrheit und Liebe. Ich habe mich sehr gefreut, daß ich unter deinen Kindern solche gefunden habe, die in der Wahrheit wandeln, wie der Vater es uns geboten hat. Und nun bitte ich dich, o Herrin, daß wir einander lieben. Kein neues Gebot schreibe ich dir damit, sondern jenes, das wir von Anfang an hatten. Und das ist die Liebe, daß wir nach seinen Geboten wandeln. Denn das ist sein Gebot, daß ihr darin wandelt, wie ihr von Anfang an gehört habt. Viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht bekennen, daß Jesus Christus im Fleische erschien. So einer ist der Verführer und der Antichrist. Sehet euch vor, daß ihr nicht verlieret, was ihr erarbeitet habt, sondern daß ihr vollen Lohn empfanget. Jeder, der darüber hinausgeht und in der Liebe Christi nicht verharrt, hat Gott nicht. Wer in der Lehre verharrt, der hat den Vater und den Sohn. 10 Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht mitbringt, so nehmet ihn nicht ins Haus auf und grüßet ihn nicht. 11 Denn wer ihn grüßt, macht sich seiner bösen Werke teilhaftig. 10-11: Das ist nicht Mangel an Liebe, sondern eine Forderung christlicher Selbstachtung und Glaubenstreue. 12 Noch vieles hätte ich euch zu schreiben. Ich will es aber nicht mit Papier und Tinte tun. Ich hoffe vielmehr, bei euch sein und von Mund zu Mund mit euch sprechen zu können, damit unsere Freude vollkommen sei. 13 Es grüßen dich die Kinder deiner auserwählten Schwester. 13: Gemeint sind die Christen der Gemeinde, in der Johannes weilte.