12. Grund: Die Absichten Gottes über uns setzen zu ihrer Verwirklichung die Hingabe unser selbst voraus.

Ein anderer Grund, der geeignet ist, uns zu dem Entschlüsse zu bringen uns großmütig Gott hinzugeben, ist dieser: Es gehört unzweifelhaft zu den Grundsätzen des Glaubens, daß Gott jeden seiner Auserwählten zu einem bestimmten Grad von Glorie berufen hat, daß Er ihn folglich zu einem bestimmten Grad von Heiligkeit beruft, daß Er ihm eine bestimmte Reihe von Gnaden bereitet hat, die alle zusammenhängen mit der entscheidenden Gnade der Beharrlichkeit bis zum Ende, daß Er endlich in Rücksicht auf diesen Plan alle Umstände und alle Ereignisse des Lebens vorausgesehen und geordnet hat. Aber es ist offenbar: Um diesen Grad der Glorie zu erreichen, um dieses Maß von Heiligkeit zu erfüllen, um diese Kette von Gnaden nicht zu unterbrechen, um nie aus dieser Ordnung der Vorsehung herauszutreten, ist es notwendig, daß wir unser Herz ganz Gott hingeben im entscheidenden Augenblicke, wo Er uns stark drängt, es Ihm zu geben. Denn Er verlangt es nur von uns, um über uns Seine Absichten der Barmherzigkeit zu erfüllen. Wenn wir es Ihm verweigern, werden Seine Absichten unerfüllt bleiben und vielleicht werden wir zu Grunde gehen. Ich sage hier, sein Herz Gott verweigern heißt, es Ihm nur teilweise, unter bestimmten Bedingungen, mit bestimmtem Vorbehalt geben. Diese Bedingungen und diese Zurückhaltungen sind für Gott eine wahre Verweigerung; denn wenn Er unser Herz verlangt, verlangt Er es ganz und unumschränkt.

Wie viele Christen aus allen Ständen, selbst aus den heiligsten, sind gestorben in der Ungnade Gottes, weil sie Ihm die Hingabe ihres Herzens verweigert haben. Wie viele haben sich bedauernswürdige Fälle vorzuwerfen gehabt, von denen sie sich nur mit großer Mühe erhoben haben, ohne sich je mit einem bestimmten Vertrauen versichern zu können, daß Gott sie ihnen verziehen habe. Wie viele haben in der Unvollkommenheit, in Verwirrung und Gewissensangst gelebt. Sie durften sich nie schmeicheln, gut mit Gott zu stehen, weil sie Ihm nicht in allem beistimmten, was Er von ihnen verlangte. Welche Pein für einen Christen ist eine solche Ungewißheit in seinen größten und liebsten Interessen.