Aufopferung und Bitte

Was gäbe es, oh Herr, dass du um meinetwillen nicht geopfert hättest? Deinen Leib überließest du den Geißelknechten, dein Antlitz denen, die darauf schlugen und es anspien; dein Haupt den Dornen, Hände und Füße den Nägeln und dein Herz der Lanze. Deine Ehre hast du hingegeben. Du hast Verrat, Undank, Untreue von Freunden, selbst Gottverlassenheit erduldet. Du hast mir deine Verdienste, deine Mutter, dein Reich hinterlassen, ja dich selbst im Sakramente. Wahrlich, du kannst fragen: „Was gibt es, was ich für meinen Weinberg hätte tun können und habe es nicht getan?“

Ich danke dir, oh liebster Jesus, für alles, was du für mich gelitten und für die Liebe, mit welcher du es gelitten hast. Für alles, was du mir gegeben, und für die Liebe, mit welcher du es gegeben. Ich danke dir für alles, was du mir bist, für alles, was du mir sein willst in der Ewigkeit. Glücklich diejenigen, welche während dieses kurzen Lebens dir auf irgendeine Weise deine Hingabe vergolten und deine Liebe erwidert haben. Was habe ich dir bis zur Stunde gegeben? Welchen Ersatz werde ich dir in Zukunft leisten, nicht etwa durch einen anderen, sondern durch mich selbst, einen persönlichen Ersatz für eine persönliche Gabe?

Ich opfere dir auf, oh Herr, die Freude, die du heute in den Kommunionen mit jenen hast, die dich am meisten lieben. Ich allerdings darf nicht hoffen, unter diese glücklichen Menschen gerechnet zu werden, aber durch die Gemeinschaft der Heiligen habe ich Anteil an jenen Schätzen, wodurch ihr Herz so angenehm vor dir ist. Ich habe Anteil an ihrer Liebe, ihrem Danke, an dem Willkommen, das sie dir bereiten. Alles dieses opfere ich dir auf, als wäre es mein eigen. Und was in der Tat mein eigen ist, das opfere ich dir auf — meine Armut, mein Elend, mein Nichts und die Demütigung, die aus all diesem Elend entspringt. Meine täglichen Arbeiten und Prüfungen, all die Sorgen meines Lebens opfere ich dir auf. Ich empfehle dir alles, was unvorhergesehen kommen wird und wobei ich ganz besonders den Beistand deiner Gnade brauchen werde, die Gelegenheiten, die sich mir zur Ausübung der Nächstenliebe bieten werden. Alles, was ich tun und leiden, denken oder sagen werde, vereinige ich mit dem, was du während deines Lebens hier auf Erden getan, gelitten, gedacht und gesprochen hast. Ich danke dir für jede Freude, die du für mich bereit hältst, und unterwerfe mich jeder Prüfung. Ich nehme den Tod an in der Art und Weise und zu der Stunde, die du bestimmen wirst, sowie auch das Urteil, dass du über mich fällen wirst, wenn ich vor dir stehen werde, um Rechenschaft über mein armes, sündhaftes Leben und über die mir anvertraute Verwaltung abzulegen. Auch die Ewigkeit nehme ich an, die dann für mich beginnen wird. Wenn ich noch etwas anderes, noch etwas Kostbares dir anzubieten hätte, würde ich es hier zu deinen Füßen niederlegen.