Aufopferung und Bitte.

 

Als Gott der Liebe hast du dich mir geoffenbart, und da es in der Natur der Liebe liegt zu geben, so gibst du verschwenderisch und unermüdlich, und zwar von deinem Besten. „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn dahingab.“ Alle anderen Gaben sind geringer als diese. Alle anderen sind in dieser enthalten. „Wie, sollte er uns mit ihm nicht alles geschenkt haben?“ (Röm 8, 32)

Was kann ich dir dafür geben? Ich habe nichts, das nicht dein wäre. Doch du willst das von meiner Hand annehmen, was ohnehin schon dir gehört. Ich biete dir also als Gegengeschenk all die Güter der Seele und des Leibes, alles, was die Liebe mir gegeben, alles, was sie mir vorenthalten hat: Leben, Kraft, Fähigkeiten, meine Leiden und Freuden, meine Gnaden und meine Verantwortlichkeit, meine Wünsche und meine Tauglichkeit zu deinem Dienste. Weil aber alles, was ich besitze, deiner unwürdig ist, so opfere ich dir die Vollkommenheit deiner Engel und all die Verdienste deiner Heiligen auf; ich opfere dir auf das überaus heilige Herz Mariens; dein eigenes allerheiligstes Herz — ein Opfer von unendlichem Werte, das in der heiligen Kommunion mir geschenkt wurde, auf dass ich es hinwiederum dir anbiete als überreichen Ersatz für alles, was ich bereits empfangen, und für das, was ich hienieden und drüben erwarte. Ich opfere dir heute dieses Herz für jede Seele in der Welt; für die 500 Millionen Christen, von denen so viele deinen Namen tragen, ohne dich zu lieben, ohne dir zu dienen; für die 900 Millionen, die niemals deinen Namen gehört haben, denen die Schönheit deines Lebens und die Zärtlichkeit deines Herzens nie zur Erkenntnis gekommen ist. O Erlöser der Welt, der du den Tod keines Menschen willst, der du im Gegenteil wünschest, dass alle Menschen bekehrt werden und leben sollen, rette diese dem Verderben entgegeneilenden Seelen, von denen jede mit deinem kostbaren Blute erkauft ist und einen Platz in deinem Herzen hat. O Herr der Ernte, sende Arbeiter in deinen Weinberg, gib, dass der Glaube sich schneller und weiter verbreite. Gib Gedeihen den auswärtigen Missionen, sichere den sterbenden Kindlein die Taufe; komme denen zur Hilfe, die am heutigen Tage ohne Priester, ohne Sakrament ihr Leben beschließen.

Ich opfere dein allerheiligstes Herz auf für alle jene, die, im Dunkeln tastend, den Weg zur Wahrheit suchen. O Licht, das einen jeden erleuchtet, der in diese Welt kommt, hilf ihnen hinweg über die Schwierigkeiten, die du allein bemessen und die du allein aus dem Wege räumen kannst. Stärke jene, die zögernd an der Schwelle der Kirche stehen und die durch irdische Beweggründe vom Eintritt abgehalten werden. O welch ein Glück, könnte ich nur einer von diesen Seelen behilflich sein! O Herr, gib mir Gelegenheit hierzu und deine Gnade! Wenn ich nicht „viel“ tun kann, so lass mich „Weniges“ vollbringen. Mache mich freigebig an Liebe, an Zeit, an allem, was ich ihnen zur Verfügung stellen kann. Du aber erachte jede Anstrengung, jeden Wunsch meinerseits als eine Danksagung für die mir so unverdient verliehene Gnade des Glaubens.