Über die Selbstgerechtigkeit

(die hl. Teresa von Avila am 17.09.2004)

Die Selbstgerechtigkeit ist ein großer Fallstrick des Widersachers. Fürchte nichts mehr als das Eigene und den Gedanken, ein guter Christ zu sein. Wenn du meinst, du wärest gut, dann sei gewiss, dass du es nicht bist. Gott hat keine Freude an dir, wenn Er dich so sieht. Betrachte dich nicht mit deinen Augen, schaue dich mit den Augen des Herrn an. Seine Augen schauen auf dich barmherzig und heilbringend. So, wie Er dich in Seiner Liebe und Barmherzigkeit sieht, du würdest staunen, was dir alles mangelt! Gut ist nur der Mensch, der sich für gering achtet; denn er sieht sich mit den Augen des Herrn. Darum sei wachsam, gefalle dem Herrn und schaue dich mit Seinen Augen an.

Wie dir dies gelingen kann, meine Freundin, werde ich dir sagen: Bete und bitte Gott darum, mit Seinen Augen schauen zu dürfen. Diese Bitte sollte ganz aus deinem Herzen kommen. Habe keine Furcht, mit den Augen des Herrn zu sehen. So erkennst du dich und bist mit deinem Nächsten und seinen Fehlern barmherziger. Somit lernst du, welch großen Mangel an Liebe die Selbstgerechtigkeit in sich birgt und wie sehr der Widersacher sich über diese freut. Ist es uns nicht ein Anliegen, dem Herrn, unserem Heiland, zu gefallen? Nun beginne deinen Weg zu gehen, täglich aufs Neue und beginne jeden Tag damit, den Herrn zu lieben, Ihm Dank und Lob entgegenzubringen.