Der heilige Tarzisius

Die einzige geschichtliche Quelle, die uns über diese liebenswerte Gestalt berichtet, ist die Inschrift, die Papst Damasus am Grab dieses Märtyrers in den Callistus-Katakomben in Rom anbringen ließ. Der kostbare Text dieser Inschrift lautet: „Der wütende Pöbel drängte den heiligen Tarzisius, der die “Sakramente Christi” trug, sie den Unheiligen zu zeigen. Er aber wollte lieber unter Schlägen sein Leben verlieren, als die himmlischen Glieder den wütenden Hunden überliefern.“

Ein Kirchenhistoriker, ein Jesuit, bemerkt zu dieser Inschrift: "Diese Damasus-Inschrift zeigt uns mit voller Klarheit, dass die alten Christen an die reale Gegenwart Christi im Sakrament des Altares glaubten. Sie waren der Überzeugung, dass die “himmlischen Glieder” Christi, wie sich Papst Damasus ausdrückt, jederzeit unter den konsekrierten Ge­stalten verborgen sind." Man nimmt an, dass Tarzisius die heilige Eucharistie, den Leib Jesu Christi in das Gefängnis den christlichen Bekennern und Märtyrern gebracht hat. Auf dem Weg dorthin wurde er von pöbelhaften heidnischen Menschen überfallen, die ihm das Geheimnis entreißen wollten. Er aber schützte es und musste dabei als Märtyrer der Heiligen Eucharistie sein Leben lassen. Es soll das am 15. August 257 geschehen sein. Wer war nun dieser Märtyrer Tarzisius? In den Alten Schriften deutet manches darauf hin, dass er vielleicht schon Diakon war, da er sehr früh schon mit dem Diakon Stephanus von Jerusalem verglichen wurde. Jedenfalls ist dieser Märtyrer der Heiligen Eucharistie ein prachtvoller Zeuge des Glaubens der frühchristlichen Kirche, die an die Realpräsenz Christi in der Heiligen Eucharistie fest glaubte.

Die Christen jener Zeit behandelten mit Ehrfurcht die Heilige Eucharistie. Von daher kommt diesem Heiligen höchste Aktualität zu in unserer Zeit, in der der Glaube an die Realpräsenz Christi in der Heiligen Eucharistie am Schwinden ist und die Ehrfurcht vor diesem "Geheimnis des Glaubens" immer mehr schwindet. Die gläubige Ehrfurcht eines Tarzisius vor der Heiligen Eucharistie kann besonders den heutigen Christen ein großes Beispiel sein, diese vor sakrilegischer Profanierung zu bewahren.

Papst Paul I. (+767) ließ die Reliquien des heiligen Tarzisius aus den Callistus-Katakomben in die römische Kirche S. Silvestro in Capite bringen. Ein Teil davon kam später in die Peterskirche in Rom. In der Ewigen Stadt gibt es seit 1939 eine dem heiligen Tarzisius geweihte Kirche.

Quelle: http://www.fatima.ch/Seiten/Seite43.htm