Aussprüche des hl. Johannes M. Vianney, Pfarrer von Ars

GLAUBENS- UND GEBETSLEBEN

 

MARIA, DIE GOTTESMUTTER

 

Der liebe Gott hätte eine schönere Welt erschaffen können als diese. Einem vollkommeneren Geschöpf aber, als Maria ist, konnte er nicht das Dasein geben.

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Der himmlische Vater betrachtet mit Wohlgefallen das Herz der heiligsten Jungfrau Maria als das Meisterwerk seiner Hände. Man liebt immer sein Werk, besonders wenn es gut vollbracht ist. Der Sohn betrachtet das Herz seiner Mutter als die Quelle, woraus er das Blut geschöpft, das uns erkauft hat. Der Heilige Geist betrachtet es als seinen Tempel.

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Keine Gnade kommt vom Himmel, ohne durch Marias Hände zu gehen.

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Alles, um was die Mutter den Sohn bittet, wird ihr auch gewährt.

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Man tritt in kein Haus, ohne mit dem Pförtner zu reden. Nun seht, die heilige Jungfrau ist die Pförtnerin des Himmels.

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Das Herz dieser guten Mutter ist nur Liebe und Erbarmung; sie hat kein anderes Verlangen, als uns glücklich zu sehen. Wir brauchen uns nur an sie zu wenden, um erhört zu werden.

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»Meine Mutter«, spricht unser Herr zu ihr, »ich kann dir nichts abschlagen. Wenn die Hölle Reue fühlen könnte, du würdest ihre Begnadigung erwirken.«

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Die heilige Jungfrau steht zwischen ihrem Sohn und uns. Je größere Sünder wir sind, desto mehr Zärtlichkeit und Mitleid fühlt sie für uns. Das Kind, das seiner Mutter die meisten Tränen gekostet hat, ist ihrem Herzen das teuerste. Steht eine Mutter nicht immer dem schwächsten und gefährdetsten Kinde bei? Schenkt nicht der Arzt im Krankenhause jenen die größte Aufmerksamkeit, die am schwersten krank sind?

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Die heilige Jungfrau ist so gut, daß sie uns immer liebevoll behandelt und uns nie straft.

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Der Sohn hat seine Gerechtigkeit, die Mutter aber hat nur ihre Liebe.