Das Beispiel des heiligen Franz von Sales.

Der heilige Franz von Sales hatte sich schon in seiner Jugend durch ein Gelübde verpflichtet, täglich den Rosenkranz zu beten. Die heilige Johanna Franziska von Chantal bezeugte darüber: "Ich hörte von ihm selbst, daß er um jene Zeit sich verpflichtet hatte, alle Tage den Rosenkranz zu beten, um durch dieses Mittel die Befreiung von einer lästigen Versuchung zu erlangen. So schrieb er z.B. in einem Brief vom 14. Okt. 1604 der genannten Frau von Chantal, die damals eben in einem Alter von dreiunddreißig Jahren Witwe geworden war, eine Tagesordnung vor, in der es auch heißt: "Ich wünsche, daß Sie entweder bei der heiligen Messe oder im Lauf des Tages den Rosenkranz mit so inniger Andacht beten wie nur möglich." Und in seiner Philothea schreibt er: "Der Rosenkranz ist eine überaus nützliche Gebetsweise, wenn du ihn nur in der gehörigen Weise zu handhaben verstehst. Darum verschaffe dir eines jener vielen Büchlein, welche zum guten Beten des Rosenkranzes anleiten." Auf diese Übung fährt die heilige Freundin fort, verwendete er eine Stunde, indem er bei der Betrachtung der Geheimnisse so lange verweilte. Und so besorgt war er, nur ja nie diese Übung zu unterlassen, daß er, wenn er vor Geschäften den Tag über nicht dazu kommen konnte, sich den Rosenkranz um den Arm legte, um sich vor dem Schlafengehen daran zu erinnern; und als er so krank war, daß er nicht sprechen konnte, ließ er sich den Rosenkranz von einigen aus seiner Umgebung vorbeten, um ihn wenigstens im Geiste begleiten zu können. Bei dieser großen Verehrung des Heiligen gegen das Rosenkranzgebet suchte er dasselbe auch anderen so eindringlich wie möglich zu empfehlen. Er selbst trug sogar den Rosenkranz öffentlich am Gürtel als ein heiliges Abzeichen, daß er Gottes und seiner heiligsten Mutter Diener sei. Auch in seinen Predigten forderte er die Gläubigen auf, diese Andacht eifrig zu pflegen. So schrieb er selbst in einem Briefe: "Am Sonntag hielt ich eine Predigt über den Rosenkranz, da ich selbst schon seit langer Zeit zu dessen Bruderschaft gehöre, wie auch fast die ganze Stadt (Annecy)" wozu seine eigenen Bemühungen gewiß das meiste beigetragen hatten. Denn er selbst nahm regelmäßig an der monatlichen Bruderschaftsprozession, den Rosenkranz in der Hand, mit der größten Sammlung teil.