ICH BIN DEIN

33 Stufen zur vollkommenen Hingabe an Jesus durch Maria

Mit Texten des Heiligen Ludwig Maria Grignion von Montfort

 

17. Stufe

Maria betet und sagt von Gott (Lk 1, 52), er „erhöht die Niedrigen“. Gott liebt das Schlichte, Einfache. Menschen, die dieser Welt leben, sind…

 

EINGEBILDET

Überheblichkeit und Anmaßung war die Ursünde der Engel und der Menschen. Stolz hält auch heute noch die Menschen fern von Gott, denn: „Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er seine Gnade“ (Jak 4, 6).

 

EINFACH ZUM ÜBERLEGEN

Nach Ludwig von Montfort
Brief an die Freunde des Kreuzes (16 - 17)

„Wer zu mir gehören will“ – sagt Jesus. Ich habe mich so sehr verdemütigt und entäußert, dass ich mehr einem Wurme glich als einem Menschen (Ps 22, 7). Ich kam (Ps 40, 8; Hebr 10, 7. 9.) nur in die Welt, um das Kreuz zu umfangen. Ich habe es mitten in mein Herz (Ps 40, 9) gepflanzt und es von meiner Jugend an geliebt (Weish 8, 2). Ich habe mich mein Leben lang nach ihm gesehnt (Lk 12, 50), es mit Freuden getragen und es allen Freunden des Himmels und de Erde vorgezogen (Hebr 12, 2). Und ich hatte keine Ruhe, bis ich in seiner göttlichen Umarmung starb.

Wer mir nachfolgen will, mir, so erniedrigt und gekreuzigt (Phil 2, 6ff), der rühme sich wie ich nur in der Armut, den Verdemütigungen und Leiden meines Kreuzes und verleugne sich selbst…

Wehe den Weisen dieser Welt, den großen Geistern und aufgeblasenen Freidenkern, die sich auf ihre Geistesblitze und Talente etwas einbilden! Wehe jenen großen Schwätzern, die nur viel Lärm machen und keine andere Frucht bringen als die ihrer Eitelkeit! Wehe jenen hochnäsigen Frömmlern, die überall die Vornehmtuerei des stolzen Luzifers an sich tragen – „Ich bin nicht wie die ändern“ (Lk 18, 11), die sich niemals tadeln lassen, ohne sich zu entschuldigen, sich niemals angreifen lassen, ohne sich zu verteidigen, sich niemals erniedrigen lassen, ohne sich zu erheben! Hütet euch wohl, in eure Gemeinschaft jene zimperlichen Sinnenmenschen aufzunehmen, die den kleinsten Nadelstich schon fürchten, die beim geringsten Schmerz schreien und klagen, die sich niemals Bußwerke auferlegt haben und die genug durchtrieben sind, ihre Zimperlichkeit und ihren Mangel an Abtötung unter ihren Modeandachten zu verbergen.

 

WORTE DER HEILIGEN SCHRIFT

„Einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, erzählte Jesus dieses Beispiel: Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und sprach leise dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste zweimal in der Woche und gebe dem Tempel den zehnten Teil meines ganzen Einkommens. Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wagte nicht einmal, seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser kehrte als Gerechter nach Hause zurück, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (Lk 18, 9 - 14).

 

GEBET

Gott Vater im Himmel, du liebst die Einfachheit schlichter Herzen, verleihe mir die Ausdauer, die Demut der seligen, allzeit jungfräulichen Gottesmutter Maria stets nachzuahmen, die in ihrer Jungfräulichkeit dein Wohlgefallen fand und Dank ihrer Demut unseren Herrn Jesus Christus empfangen durfte. Amen.