ICH BIN DEIN

33 Stufen zur vollkommenen Hingabe an Jesus durch Maria

Mit Texten des Heiligen Ludwig Maria Grignion von Montfort

 

11. Stufe

Joh 19, 25: „Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter…“ So beschreibt Johannes den Starkmut Mariens im Schmerz. Sie ist mutig, tapfer. Andere haben…

 

ANGST

Nach außen hin ausgelassen, sind die Menschen hingegen nicht selten von Angst gepackt. Mit allen Mitteln wollen sie sich schützen vor jeglicher Not und Gefahr. Sie schließen Versicherungen ab gegen jedes nur erdenkliche Übel und meinen, damit gegen alle Schicksalsschläge gefeit zu sein. – Der Jünger Jesu aber weiß: nur in Gott ruht die wahre Sicherheit.

 

EINFACH ZUM ÜBERLEGEN

Nach Worten Ludwigs von Montfort
Das Geheimnis Mariens (40 - 42)

Durch die Totalhingabe bringen wir unsere Gnaden, Verdienste und Tugenden in Sicherheit; denn wir machen Maria zu deren Verwalterin, indem wir zu ihr sprechen: „Nimm hin, meine geliebte Gebieterin, was ich durch die Gnade deines lieben Sohnes an Gutem getan habe. Ich bin nicht fähig, es zu bewahren, denn ich bin zu schwach und unbeständig; zu viele und bösartige Feinde bedrohen mich Tag und Nacht. Täglich sieht man, wie Zedern vom Libanon in den Staub fallen, und wie Adler, die sich bis zur Sonne erhoben, zu Nachtvögeln werden. So fallen auch tausend Gerechte zu meiner Linken und zehntausend zu meiner Rechten (Ps 91, 7). Du aber, meine mächtige, meine unendlich mächtige Gebieterin, halte mich, damit ich nicht falle; verwahre all mein Gut, damit es mir nicht geraubt werde. Alles, was ich habe, vertraue ich dir zur Verwahrung an (l Tim 6, 20; 2 Tim l, 121). Ich weiß, wer du bist, darum bringe ich mich dir ganz dar. Du bist getreu gegen Gott und lässt nichts von dem verloren gehen, was ich dir anvertraue. Du bist mächtig, und niemand kann dir schaden, niemand kann dir entreißen, was du in Händen hast.“

„Folge ihr, und du verirrst dich nicht. Bete zu ihr, und du verzweifelst nicht. Gedenke ihrer, und du irrst nicht. Wenn sie dich hält, fällst du nicht. Wenn sie dich schützt, hast du nichts zu fürchten. Wenn sie dich führt, ermüdest du nicht. Unter ihrem Schutz kommst du ans Ziel… Sie hält ihren Sohn zurück, damit er nicht strafe; sie hält den Satan zurück, damit er nicht schade; sie hält die Tugenden fest, damit sie nicht entfliehen; sie hält die Verdienste fest, damit sie nicht untergehen; sie hält die Gnaden fest, damit sie nicht sich verflüchtigen.“ Das sind die Worte des heiligen Bernhard, die im wesentlichen all das ausdrücken, was ich eben gesagt habe. Gäbe es auch nur diesen einen Beweggrund, um mich zur Totalhingabe zu veranlassen, nämlich dass sie ein sicheres Mittel ist, mich in der Gnade Gottes zu erhalten und diese Gnade in mir zu vermehren, ich müsste Feuer und Flamme dafür sein.

 

Innere Freiheit und Freude

Diese Ganzhingabe macht die Seele wahrhaft frei mit der Freiheit der Kinder Gottes (Röm 8, 21). Da wir uns aus Liebe zu Maria freiwillig in die Abhängigkeit begeben, macht diese gute Gebieterin aus Dankbarkeit unser Herz groß und weit, so dass wir mit Riesenschritten auf dem Weg der Gebote Gottes voranschreiten (Ps 19, 6). Überdruss, Traurigkeit und Skrupel hält sie von uns fern. Unser Herr lehrt Mutter Agnes de Langeac (1602 - 1634) diese Hingabe als ein sicheres Mittel, den großen Qualen und Zweifeln zu entgehen, in denen sie sich befand. „Schenke dich meiner Mutter“, sprach er zu ihr. Sie tat es, und im gleichen Augenblick hörten ihre Qualen auf.

 

Empfehlung der Ganzhingabe durch Päpste und Bischöfe

Zur Beglaubigung dieser Hingabe müsste man hier alle die Verlautbarungen und Ablässe der Päpste aufzählen, ihre Empfehlungen durch die Bischöfe, ferner die Bruderschaften, die ihr zu Ehren errichtet wurden sowie das Beispiel vieler großer Persönlichkeiten, die sie geübt haben, doch übergehe ich dies alles.      ;

 

WORTE DER HEILIGEN SCHRIFT

„Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er hin und her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll. Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freu dich des Lebens! Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast? So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist“ (Lk 12, 16 - 21).

 

GEBET

Herr, behüte mich immer in deiner Vaterliebe, und da ich allein auf die Hoffnung himmlischer Hilfe bauen will, so beschütze mich allezeit. Herr, lass mich dich fürchten und zugleich allezeit lieben, denn nie entziehst du denen deine Führung, die du in deiner Liebe umschlossen hast, Amen.