Kommunionandachten

(Vom heiligen Alfonsos)

Erste Kommunionandacht

Vor der Kommunion

Glaube

In wenigen Augenblicken, mein geliebter Erlöser, kommst du in mein Herz; mein verborgener Gott, den die meisten Menschen nicht erkennen, kommt zu mir! Ich glaube, daß du im allerheiligsten Sakramente des Altars wahrhaft zugegen bist; ich bekenne meinen Glauben von ganzem Herzen, ich bete dich in diesem Sakramente an als meinen Herrn und Heiland, gern opfere ich mein Leben für das Bekenntnis dieser Wahrheit. Du kommst, um mich mit Gnaden zu überhäufen und um dich ganz mit mir zu vereinigen. Wie groß muss also mein Vertrauen auf deine liebevolle Ankunft sein!

 

Hoffnung

Erweitere dein Herz, geliebte Seele! Jesus kann dich mit allen Gütern bereichern, er liebt dich so sehr! Hoffe denn also auch große Gnaden von deinem Heilande, der voll Zärtlichkeit und Liebe zu dir kommt. Ja, teuerster Jesu, du bist meine Hoffnung, ich hoffe, daß du mein Herz mit Liebe zu dir entzünden und daß du mir den aufrichtigen Wunsch, dir zu gefallen, schenken werdest, damit ich in der Folge nur das wolle, was dir wohlgefällt.

 

Liebe

Oh mein Gott, du allein bist der wahre Freund meiner Seele. Konntest du mehr tun, meine Liebe zu gewinnen, als was du für mich getan hast? Du hast nicht nur für mich sterben wollen, göttlicher Heiland, du hast sogar dieses heilige Sakrament eingesetzt, um dich mittels desselben ganz mir zu schenken und dich so innig mit einem so verächtlichen und undankbaren Geschöpfe zu vereinigen. Und überdies ladest du mich selbst ein, dich zu empfangen, du wünschest innigst, daß ich mich mit dir vereinige. Oh unendliche, unbegreifliche Liebe, ein Gott will sich mir ganz und gar schenken. Glaubst du das, geliebte Seele? Was tust du denn also, was sagst du dazu? Oh Gott, oh liebenswürdiger, unendlicher Gott, du allein verdienst die Liebe all deiner Geschöpfe; ich liebe dich von ganzem Herzen, ich liebe dich über alles, ich liebe dich mehr als mich selbst, mehr als mein Leben. Könnte ich dich doch von allen geliebt sehen, könnte ich doch bewirken, daß alle Herzen dich liebten, wie du es verdienst! Ich liebe dich, liebenswürdigster Gott, und um dich zu lieben, vereinige ich mein armes Herz mit den Herzen aller Seraphim, mit dem Herzen Mariä, sodass ich, unendliche Güte, dieselbe Liebe zu dir trage, von der alle Heiligen, von der deine göttliche Mutter entzündet ist. Ich liebe nur dich, denn du allein verdienst all unsere Liebe und du wünschest, daß wir dich lieben. So weichet denn aus meinem Herzen, ihr irdischen Neigungen, die ihr nicht Gott zum Gegenstande habt! Maria, Mutter der schönen Liebe, hilf mir, daß ich meinen Gott liebe, ihn, den du so innigst wünschest geliebt zu sehen.

 

Demut

In wenigen Augenblicken, geliebte Seele, wirst du mit dem heiligen Fleische Jesu Christi genährt werden. Bist du auch würdig, ihn zu empfangen? Mein Gott, wer bin ich, wer bist du? Ich weiß es, ich erkenne es nur zu wohl, wer du bist, der du dich mir gibst; aber weißt du auch, wer ich bin, der ich dich in wenigen Augenblicken empfangen soll? Ist es nur möglich, daß du, die unendliche Reinheit, in meinem Herzen zu wohnen wünschest, in diesem Herzen, das so oft deinen Feind aufgenommen hat, das so oft durch die Sünde ist befleckt worden? Ich erkenne, oh Herr, deine unendliche Herrlichkeit und mein großes Elend; ich erröte, ich schäme mich, vor dir zu erscheinen, ich möchte aus Ehrfurcht mich von dir entfernen. Aber wenn ich dich, mein Leben, verlasse, wohin soll ich mich wenden? Wo soll ich Hilfe suchen, was wird alsdann aus mir werden? Nein, nein, ich will mich nicht von dir entfernen, ich will mich immer mehr dir nähern. Es gewährt dir nicht nur Freude, daß ich dich als meine Nahrung empfange, sondern du ladest mich sogar ein, zu dir zu kommen; ich komme also, liebenswürdigster Heiland, beschämt, ganz verdemütigt wegen meiner Sünden; aber voll Vertrauen auf deine Barmherzigkeit und auf deine Liebe zu mir komme ich, um dich heute in meinem Herzen zu empfangen.

 

Reue

Innig schmerzt es mich, Gott meiner Seele, daß ich dich bisher nicht geliebt habe, daß ich sogar, statt dich zu lieben, häufig, um meine Leidenschaften zu befriedigen, deine unendliche Güte beleidigt und betrübt, daß ich deine Gnade und Freundschaft verachtet, daß ich sogar freiwillig dich, meinen Herrn und Heiland, zu verlieren eingewilligt habe. Ich bereue es von ganzem Herzen; es tut mir äußerst leid, ich hasse und verabscheue alle schweren und lässlichen Sünden, die ich begangen habe; ich verabscheue sie mehr als jedes andere Übel, weil sie dich, die unendliche Güte, beleidigt haben. Ich hoffe, daß du sie mir schon vergeben hast; wäre dies aber nicht der Fall, so vergib mir, ehe ich dich empfange, wasche meine Seele, in der du bald wohnen willst, oh mein Gott, in dem kostbaren Blute Jesu.

 

Verlangen

So komme denn, mein Gott, komme und säume nicht, mein einziges, mein höchstes Gut, mein Schatz, mein Leben, meine Liebe, mein alles! Mit derselben Liebe, mit der dich die heiligsten und eifrigsten Seelen, mit der dich deine heilige Mutter Maria empfangen haben, wünsche ich dich jetzt in mein Herz aufzunehmen: Ich vereinige meine Kommunion mit den ihrigen. Siehe auf mich herab, heiligste Jungfrau, meine Mutter Maria, auf mich, der ich jetzt im Begriffe bin, deinen göttlichen Sohn zu empfangen: Ich wünschte dein Herz, deine Liebe zu besitzen. Gib du mir deinen Jesum, gleich wie du ihn den Hirten und den heiligen drei Königen gegeben hast. Sage du ihm, daß ich dein ergebener Diener bin, er wird mich deshalb noch mehr lieben und sich, da er mir das Glück bereitet, zu mir zu kommen, nur desto inniger mit mir vereinigen.

 

Nach der Kommunion

Oh mein Jesus, du, das wahre Leben, bist jetzt in mein Herz gekommen; darum bitte ich dich, lass mich der Welt absterben und nur dir leben! Mein göttlicher Heiland zerstöre durch die Flammen deiner heiligen Liebe in meinem Herzen alles, was dir nicht wohlgefällt, gib mir ein wahres Verlangen, dir in allem wohlzugefallen.

Gib mir wahre Demut, damit ich Verachtung und Schmach liebe, und nimm von mir alles eitle Verlangen, vor der Welt etwas zu gelten. Gib mir den Geist der Abtötung, damit ich mir selbst alles versage, was nicht deine Liebe zum Zwecke hat, und gern alles umfange, was der Eigenliebe und der Sinnlichkeit schwer fällt.

Gib mir eine vollkommene Ergebung in deinen heiligsten Willen, damit ich mit Freude Schmerz und Krankheit, Verlust der Güter und Verwandten, Trostlosigkeit und Verfolgung, kurz alles umfange, was mir aus deinem Allerheiligsten Händen zukommt. Ich bringe mich dir ganz dar, damit du nach deinem Wohlgefallen über mich verfügest. Gib mir die Gnade, diese gänzliche Hingabe meiner selbst immer zu erneuern, besonders in der Stunde meines Todes. Mache, daß ich dir alsdann mein Leben und all meine Neigungen zum Opfer bringe in Vereinigung mit jenem Opfer deiner selbst, daß du dem ewigen Vater dargebracht hast.

Mein Jesus, erleuchte mich und lass mich deine Güte und meine Verpflichtung erkennen, dich zu lieben; besonders um der Liebe willen, die du mir dadurch bewiesen hast, daß du für mich gestorben bist und dich mir im allerheiligsten Altarssakramente hinterlassen hast.

Ich bitte auch, du wollest alle Ungläubigen erleuchten, welche dich nicht kennen, sowie alle Irrgläubigen, die außerhalb deiner Kirche leben, und so viele Sünder, die deiner Gnade beraubt sind. Oh mein Jesus, gib dich ihnen zu erkennen; bewirke, daß sie dich lieben. Ich empfehle dir auch alle Seelen im Fegfeuer, besonders die Seelen..., erleichtere denselben ihre Qualen und kürze ihnen die Zeit ab, die sie deiner Anschauung beraubt sind; tue es um deiner Verdienste und um jene der allerheiligsten Jungfrau und aller Heiligen willen.

Oh mein Gott, entzünde in mir deine heilige Liebe, damit ich nichts anderes suche, als dein heiligstes Wohlgefallen, an nichts anderem Gefallen finde, als was dir gefällt, und aus meinem Herzen alles vertreibe, was dir missfallen könnte. Gib, daß ich stets in Wahrheit sagen könne: Mein Gott, dich allein will ich und nichts anderes!

Mein Jesus, gib mir eine so große Liebe zu deinem allerheiligsten Leiden und Sterben, daß ich dasselbe immer vor Augen habe und dadurch immer mehr von Liebe zu dir entzündet werde. Lass mich stets darauf bedacht sein, dir für eine so große Liebe einen geringen Beweis meiner Dankbarkeit zu geben. Gib mir auch eine innige Liebe zum allerheiligsten Altarssakramente, das du in deiner übergroßen Liebe zu uns eingesetzt hast! Dann bitte ich dich auch noch um eine recht innige und zarte Andacht zu deiner heiligen Mutter Maria; gib mir die Gnade, sie immer zu lieben, ihr zu dienen und ihre mächtige Fürbitte anzurufen, sowie auch andere zu ihrem Dienste zu bewegen und sie mit Vertrauen auf ihren Beistand zu erfüllen. Verleihe mir und allen andern vor allem ein großes Vertrauen auf die Verdienste deines Leidens und auf die Fürbitte Mariä!

Lass mich, oh mein Gott, eines heiligen Todes sterben, und verleihe, daß ich dich in der heiligen Wegzehrung mit großer Liebe empfange, um in deiner Umarmung, von heiligen Liebesflammen und von einer großen Begierde nach deiner Anschauung entzündet, dieses Leben zu verlassen und bei dem Anblicke deiner allerheiligsten Majestät mich dir zu Füßen zu werfen.

Vor allem aber bitte ich dich, mein Jesus, um die Gnade des Gebetes, damit ich mich immer dir und deiner heiligsten Mutter anempfehle, besonders zur Zeit der Versuchung; auch bitte ich dich, gewähre mir um deiner Verdienste willen die Gnade der Beharrlichkeit und deiner heiligen Liebe.

Segne mich, mein Jesus, segne mich an Leib und Seele, segne alle meine Sinne und alle Fähigkeiten meines Geistes! Segne vor allem meine Zunge, damit sie nur rede, was zu deiner Ehre gereicht, segne meine Augen, damit sie auf nichts blicken, was mir zur Versuchung gereichen könnte! Segne meinen Gaumen, damit ich dich nicht durch Unmäßigkeit beleidige; segne alle meine Glieder, damit alle dir dienen, und keines dir Missfallen bereite! Segne mein Gedächtnis, damit ich nur deiner Liebe und all der Wohltaten gedenke, die du mir erwiesen hast. Segne meinen Verstand, damit ich deine Güte und meine Verpflichtung erkenne, dich zu lieben, und alles einsehe, was ich tun und lassen muss, um stets deinem heiligen Willen gemäß zu handeln. Segne vor allem meinen Willen, damit ich nichts anderes liebe, unendliches Gut, als dich allein, nichts anderes verlange, als dir wohlzugefallen, und nur an deiner Ehre Freude finde.

Oh mein König, komme und herrsche du allein in meinem Herzen; besitze du es ganz und gar, so daß es nur deiner Liebe diene und gehöre!

Mein Jesus, könnte ich doch für dich mich ganz verzehren, der du dein ganzes Leben für mich verzehrt hast!

Oh Lamm Gottes, das du am Kreuze dich geopfert hast, bedenke, daß ich eine jener Seelen bin, welche du durch so viel Schmerz und Mühe erlöst hast. Gib, daß ich dich nie wieder verliere! Du hast dich ganz mir geschenkt: mache, daß auch ich dir ganz angehöre und nichts anderes verlange, als dir wohlzugefallen! Ich liebe dich, unendliches Gut, um dir wohlzugefallen; ich liebe dich, weil du es verdienst. Nichts schmerzt mich mehr als der Gedanke, daß ich so lange in der Welt gelebt, ohne dich zu lieben.

Mein geliebtester Heiland, lass mich Anteil haben an jenen Peinen, die du im Garten Gethsemane um meiner Sünden willen erduldet hast! Mein Jesus, wäre ich doch eher gestorben, als daß ich dich beleidigte! Liebe meines Jesus, du bist meine Liebe und meine Hoffnung. Ich will lieber mein Leben, ja tausend Leben verlieren, als deine Gnade.

Mein Gott, wenn ich gestorben wäre, als ich im Stande der Sünde mich befand, dann könnte ich dich jetzt nicht mehr lieben. Dank, tausend dank dir, daß du mir Zeit gegeben, und mich von neuem berufen hast, dich zu lieben. Jetzt, da ich es noch vermag, will ich dich von ganzem Herzen lieben. Du hast mich nur deshalb so lange ertragen, damit ich dich liebe; siehe, ich will dich wahrhaft lieben. Lass um deines kostbaren, für mich vergossenen Blutes willen nicht zu, daß ich dich nochmals beleidige! Auf dich, oh Herr, habe ich gehofft, ich werde in Ewigkeit nicht zuschanden werden. Nicht die Welt, nicht Reichtümer, nicht irdische Freuden und Ehren, nein, nur Gott allein will ich besitzen.

Mein Gott, du allein genügst mir; denn du bist ein unendliches Gut. Mein Jesus, fessle mich ganz an deine Liebe, nimm Besitz von allen meinen Neigungen, sodass ich nichts anderes zu lieben vermöge, als dich allein; lass mich, bevor ich sterbe, ganz dein eigen sein! Mein Gott, solange ich lebe, bin ich in Gefahr, dich zu verlieren. Ach, wann wird doch der selige Tag erscheinen, an dem ich sagen kann: Mein Jesus, jetzt kann ich nicht mehr verlieren!

Ewiger Vater, ich bitte dich um der Liebe Jesu willen, wende dich nicht ab von mir; gib mir deine heilige Liebe! Unendliches Gut, ich liebe dich; aber lass mich auch das große Gut recht erkennen, welches ich liebe, und gib mir jene Liebe, die du von mir verlangst! Mache, daß ich alles überwinde, um nur dir wohlzugefallen.

Maria, meine Mutter, meine Hoffnung, erbitte mir diese zwei Gnaden von Gott: die heilige Liebe und die heilige Beharrlichkeit! Also hoffe ich, also sei es!

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Zweite, kürzere Kommunionandacht

Vor der heiligen Kommunion

Glaube, Hoffnung, Liebe

Mein geliebter Jesus, wahrer Sohn Gottes, der du aus Liebe zu mir am Kreuze in einem Meere von Schmerzen und Verachtung gestorben bist, ich glaube fest, daß du im allerheiligsten Altarssakramente gegenwärtig bist. Ich bin bereit, für diesen meinen Glauben mein Leben zum Opfer darzubringen.

Mein geliebter Heiland, ich hoffe von deiner Güte und um der Verdienste deines für mich vergossenen Blutes willen, daß du diesen Morgen, da du mich besuchen willst, mein Herz mit deiner heiligen Liebe entzünden und mir alle jene Gnaden verleihen werdest, die ich bedarf, um dir treu und gehorsam zu bleiben bis zum Tode.

Oh mein Gott, einziger und wahrhaft Geliebter meiner Seele, was hättest du mehr tun können, um mich zu bewegen, dich zu lieben? Mein Jesus, es genügte dir nicht, für mich zu sterben, du hast überdies noch dies heilige Sakrament einsetzen, du hast meine Speise werden wollen, um dich ganz und gar mir zu schenken, um dich aufs innigste mit einem so elenden und undankbaren Geschöpfe, wie ich es bin, zu vereinigen. Du selbst wünschest nichts inniger, als daß ich mich mit dir vereinige. Oh unendliche Liebe, ein Gott will sich mir ganz und gar schenken. Mein Gott, liebenswürdiges, unendliches Gut, der du eine unendliche Liebe verdienst, ich liebe dich über alles, ich liebe dich von ganzem Herzen, ich liebe dich mehr als mich selbst, ich liebe dich mehr als mein Leben, ich liebe dich, weil du es verdienst, ich liebe dich, um dir zu gefallen, denn du wünschest ja so sehr meine Liebe. Verlasst mich denn also, ihr irdischen Neigungen; dir, mein Jesus, mein höchstes Gut, mein alles, dir allein will ich all meine Liebe schenken. Du willst dich heute ganz und gar mir schenken, siehe, auch ich schenke mich ganz und gar dir; ich will nichts, als was dir gefällt. Ich liebe dich, mein Heiland, ich vereinige meine schwache Liebe mit der Liebe, die alle Engel und Heiligen, die Maria, deine jungfräuliche Mutter, die der ewige Vater zu dir trägt. Könnte ich dich doch von allen so geliebt sehen, wie du geliebt zu werden verdienst.

 

Demut

Siehe, mein Jesus, ich nahe mich dir, um dich in mein armes Herz aufzunehmen. Aber ach, mein Gott, wer bin ich, und wer bist du? Du bist Schöpfer und König Himmels und der Erde, der unendlich große Gott, und ich, ich bin ein elender Wurm, mit vielen Sünden beladen, durch welche ich dich so oft aus meinem Herzen vertrieben habe. Mein Gott, ich bin nicht würdig, mich in deiner Gegenwart zu befinden; ich verdiente, die ganze Ewigkeit hindurch fern und verlassen von dir in der Hölle zu brennen. Aber du, unendliche Güte, du erbarmst dich meiner. Du rufst mich zu dir, damit ich dich in deinem Herzen empfange und so in dir lebe, und du in mir.

 

Reue

Siehe, ich komme zu dir, ganz demütig und beschämt wegen der vielen Beleidigungen, die ich dir zugefügt habe, aber zugleich voll Vertrauen auf deine Barmherzigkeit und Liebe. Wie leid tut es mir, mein liebenswürdiger Heiland, daß ich dich sonst so oft beleidigt habe. Ich habe so oft deiner Gnade und deiner Liebe vergessen und dich um ein Nichts verlassen. Ich bedauere mehr als alles die Beleidigungen, die ich dir zugefügt habe; sie mögen groß oder gering gewesen sein. Du bist ja mein bester Vater, du bist der Urquell aller Schönheit und Güte, aller Liebe und Erbarmung, das allerhöchste Gut selbst.

Mein Jesus, so verzeih mir, ehe ich dich in meinem Herzen empfange. Du willst in kurzer Zeit in meinem Herzen wohnen; so bitte ich dich, du wollest mir zuvor deine Liebe und Freundschaft wieder ganz und voll zuwenden.

 

Verlangen

Komm, mein Jesus, komm in mein Herz, das nach dir verlangt. Mein einziges, mein unendliches Gut, mein Leben, meine Liebe, mein alles, ich möchte dich heute morgen mit derselben Liebe empfangen, mit der dich jene Seelen empfangen haben, die dich am meisten geliebt, ich möchte dich empfangen, wie deine heilige Mutter Maria; ich vereinige diese meine heilige Kommunion mit den ihrigen. Oh allerseligste Jungfrau, meine liebe Mutter Maria, sage du ihm, daß ich dein Diener bin, denn alsdann wird er mich heute, da er zu mir kommt, mit desto größere Liebe an sein Herz drücken.

 

Nach der heiligen Kommunion

Begrüßung und Aufopferung

Siehe, mein Jesus, schon bist du zu mir gekommen, du befindest dich in meinem Herzen, du bist schon ganz mein Eigentum geworden. Ich begrüße dich, mein geliebter Heiland! Ich bete dich an, ich werfe mich vor dir auf die Knie, ich umarme dich, ich drücke dich an mein Herz, ich danke dir, daß du in mein unreines Herz hast einkehren wollen. Oh Maria, ihr meine heiligen Fürsprecher, mein heiliger Schutzengel, danket Jesu statt meiner. Weil du denn also, mein göttlicher König, mich so liebevoll hast besuchen wollen, so schenke ich dir meinen Willen, meine Freiheit, ganz mich selbst. Du hast dich ganz mir geschenkt, auch ich schenke mich dir ganz und gar; in der Folge will ich nicht mehr mir selbst angehören, nein, von heute an will ich dein, ganz dein sein. Ich will, daß meine Seele ganz dir angehöre, daß mein Leib, daß alle meine Fähigkeiten, meine Sinne nur dir dienen, nur dir zu gefallen suchen. Dir, mein Jesus, weihe ich alle meine Gedanken, Worte und Werke, meine Wünsche, meine Neigungen, mein ganzes Leben. Ich habe dich lange genug beleidigt, mein Jesus! Die übrigen Tage meines Lebens will ich ganz dazu anwenden, dich zu lieben, da du mich so innig geliebt hast.

Nimm, oh Gott meines Herzens, nimm das Opfer an, welches ein armer Sünder dir heute darbringt. Mache mit mir und verfüge über mich und alles, was mein ist, wie es dir gefällt. Möge deine Liebe in meinem Herzen alle Neigungen zerstören, die dir nicht gefallen, damit ich ganz dir angehöre, und nur lebe, um dir zu gefallen.

 

Bitte

Ich bitte dich nicht, mein Jesus, um die Güter dieser Welt, ich bitte dich nur, du wolltest mir, um der Verdienste deines heiligen Leidens willen, einen fortwährenden Schmerz über meine Sünden verleihen. Erleuchte du mich, damit ich die Eitelkeit der Güter dieser Welt erkenne, damit ich erkenne, wie sehr du es verdienst, von uns geliebt zu werden. Mache, daß ich mich von aller Neigung zur Sünde losreiße, und daß mein Wille von heute an nichts anderes verlange und wünsche, als was du selbst willst. Gib mir Geduld und Ergebung in Krankheit, Trübsal und Leiden, oder wenn mir sonst etwas zustößt, was meiner Eigenliebe missfällt. Mache, daß ich recht sanftmütig werde gegen jene, die mich verachten. Gib mir deine heilige Liebe, aber vor allem bitte ich dich, du  wollest mir die Beharrlichkeit in deiner Gnade bis an meinen Tod verleihen. Lasse es nicht zu, daß ich mich jemals wieder von dir trenne. Zugleich bitte ich dich auch um die Gnade, daß ich in allen Versuchungen zu dir, o Jesus, meine Zuflucht nehme und dich um Hilfe anrufe.

 

Allerseligste Jungfrau Maria, meine Hoffnung, erlange du mir diese Gnaden, um welche ich dich bitte; mache auch, meine große Königin, daß ich mich in all meiner Not dir anempfehle.

1) Joh 16

 

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Dritte Kommunionandacht

 

Dazu bediene man sich der frommen Anmutungen, siehe:

Fromme Anmutungen

zu Jesus im allerheiligsten Altarssakramente