Fromme Anmutungen

zu Jesus im allerheiligsten Altarssakramente 1)

vom Heiligen Alphons Maria von Liguori

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1.

Denket gut von dem Herrn. 2) Meine Seele, was bist du so furchtsam und kleinmütig bei dem Anblicke der unermesslichen Güte und der unendlichen Liebe deines Herrn? Warum ist dein Vertrauen so gering? Du wirst gewürdigt, Jesus Christus in dich aufzunehmen. Darum sollten alle deine Gefühle dieser Gnade entsprechen; du solltest dich mit unbegrenztem Vertrauen der Güte deines Gottes hingeben, der sich selbst dir schenken will. Es ist wahr, seine Gerichte sind schrecklich, aber sie sind nur schrecklich den Hochmütigen und Verstockten; den Demütigen und Reuigen, die ihn lieben und ihm zu gefallen suchen, sind diese Gerichte ganz Liebe und Erbarmen, weil sie aus einem Herzen hervorgehen, das ganz Liebe und Güte ist. Diese Gerichte betrachtete David, und sie erfüllten ihn mit Hoffnung und Vertrauen. „Deine Gerichte sind meine einzige Hoffnung.“ 3) Diese Gerichte erfüllten sein Herz mit Trost und Freude. „Ich gedachte deiner Gerichte und ward getröstet.“ 4)

Wie ist dieser große Gott so unaussprechlich liebevoll und huldreich gegen jene, die ihn suchen und liebend nach ihm verlangen. „Gut ist der Herr der Seele, die ihn sucht.“ 5) Wie ist dieser große Gott so gut gegen jene, die ihren Willen in allen Dingen mit dem göttlichen Willen zu vereinigen suchen. „Wie gut ist der Gott Israels denen, die aufrichtigen Herzens sind.“ 6) Oh mein Gott, meine Liebe, meine Hoffnung, mein alles, nach dir seufze und verlange ich, um dich allein zu lieben, um dir zu gefallen, um deinen heiligsten Willen allzeit zu erfüllen. Lass mich dich finden und gib mir die Gnade, dich vollkommen zu befriedigen und nie mehr von dir zu lassen. So sei es, so sei es. Amen. Amen.

1) Diese, ebenfalls den Schriften des Heiligen Alfonsus entnommenen, frommen Anmutungen können bei jeder Besuchung des heiligsten Sakramentes mit Nutzen gebraucht werden; auch kann man sich derselben bedienen vor der heiligen Kommunion (Nr. 1-7) und nach der heiligen Kommunion (Nr. 8-14)

2) Weish 1,1 — 3) Ps 118, 43 — 4) Ps 118, 52 — 5) Klagel 3, 25 — 6) Ps 72, 2

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 2.

„Die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes unseres Heilandes ist erschienen.“ 1) Mit diesen Worten sagt der heilige Paulus: Gott hat durch seine Menschwerdung der Welt gezeigt, wie weit sein Erbarmen und seine Güte gegen uns Menschen geht; durch die Einsetzung des Allerheiligsten Altarsakramentes aber hat Gott uns gezeigt, daß die Zärtlichkeit seiner Liebe zu den Seelen nicht weitergehen könne. „Scheint es nicht eine Torheit,“ bemerkte der heiliger Augustinus, „zu sagen: ‚Esset mein Fleisch und trinket mein Blut,’ wie Jesus Christus in seiner glückseligen Nacht gesagt, wo er sprach: ‚Nehmet hin und esset, das ist mein Leib.’ 2) Menschen, sprach er, um euch zu beweisen, wie sehr ich euch liebe, will ich, daß ihr euch mit meinem Allerheiligsten Fleische nähren sollt.“ Oh heiliger Glaube! Wer hätte dies je zu verlangen gewagt? Wer hätte es auch nur zu denken gewagt, wenn Jesus es nicht gedacht und vollbracht hätte? Einige Jünger des Herrn vernahmen aus seinem Munde die Worte, er wolle ihnen seinen Leib zur Speise geben; da erwiderten sie, es sei allzu hart, ihnen solche Dinge zuzumuten, die sie nicht glauben, ja, nicht einmal hören könnten. „Diese Rede ist hart, wer kann sie hören?“ 3) Sie trennten sich also von ihm, weil sie meinten, sie könnten diesen Ausspruch nicht gläubig annehmen. Und doch lehrte uns der Glaube, daß es so ist.

Was verlangt aber Jesus Christus von uns für alles, was er zu unserm Heile getan hat? Er verlangt von uns geliebt zu werden, wie der Herr dies schon früher seinem Volke verkündigt hatte: „Und nun, Israel, was verlangt der Herr dein Gott von dir, als daß du ihn liebest und ihm dienest aus deinem ganzen Herzen.“ 4) Und wenn wir dich lieben, mein liebreichster Jesus, was versprichst und gibst du uns dann? Du versprichst dem, der dich liebt, deine Liebe. „Ich liebe die, welche mich lieben.“ 5) Du versprichst, ihn liebevoll aufzunehmen, auch dann, wenn er früher deine Liebe verschmäht und verachtet hätte. „Bekehret euch zu mir, und ich werde mich zu euch wenden.“ 6) Du versprichst, mit dem Vater und dem Heiligen Geiste zu kommen, und in seiner Seele für immer zu wohnen. „Wer mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“ 7) Was könntest du wohl noch mehr versprechen und geben, um die Menschen zu deiner Liebe zu bewegen? Mein liebenswürdigster Herr und Gott, ich verstehe es: Du willst auch von mir geliebt werden. Ja, Herr, ich liebe dich aus dem Grunde meines Herzens. Wenn ich dich noch nicht liebe, wie ich soll, so unterweise mich, lehre mich dich lieben, gib mir die Gnade, dich zu lieben, dich recht innig zu lieben. „Gib, was du befiehlst, und dann befiehl, was du willst.“

1) Tit 3, 4 — 2) 1. Kor 11,24 — 3) Joh 6, 61 — 4) 5. Mos 10, 12 — 5) Sprichw 8, 17 — 6) Zach 1, 3 — 7) Joh 14, 21

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3.

„Du hast mich auf einen Weideplatz gelagert; an nichts wird es mir mangeln.“ 1) Ach, mein geliebter Jesus, was sollte mir noch mangeln können, da du mich zu diesem Liebesmahle einladest, um mich mit deinem Allerheiligsten Fleische zu nähren?“ „Der Herr ist mein Licht und mein Heil; wen sollte ich fürchten?“ 2) Vor wem sollte ich mich fürchten, wenn du, der allmächtige Gott, mein Licht und mein Heil bist! Ich schenke mich dir, nimm mich an, und dann verfahre mit mir nach deinem Belieben. Züchtige mich, zeige dich erzürnt gegen mich, wie sehr es dir gefällt, töte mich, vernichte mich: immer will ich mit Job sprechen: „Auch wenn du mich tötest, will ich auf dich hoffen.“ 3) Wenn ich nur dein bin, wenn ich dich nur liebe, so bin ich zufrieden, dann magst du mich mit der größten Strenge behandeln, ja, du kannst mich vernichten, wenn es dir so gefällt.

1) Ps 22, 2 — 2) Ps 26, 1 — 3) Job 13,15

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4.

„Siehe, in meine Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind immer da vor meinen Augen.“ 1) Siehe da die liebreiche Sorge, die Gott für eine Seele trägt, die er sich auserwählt; er hat sie in seine Hände geschrieben, um sie nie zu vergessen. Er beteuert, eher könne eine Mutter ihr eigenes Kind vergessen, als daß er eine Seele vergessen sollte, die er in seine Gnaden aufgenommen hat. „Und wenn sie es auch vergäße, so will doch ich dich nicht vergessen.“ 2)

„Und deine Mauern sind immer da vor meinen Augen.“ Dein wachsames Auge ruht immer da auf den Mauern und Schutzwehren der Seele, damit ihre Feinde sie nicht beschädigen. „Wie mit einem Schilde hast du mit deinem guten Willen uns gekrönt.“ 3) Unser guter Gott umgibt uns mit dem Schilde seines gütigen und barmherzigen Willens, der nur unser Heil zum Ziele hat. So errettet er uns aus allen Gefahren. Oh mein Gott, unendliche Güte, der du mich mehr als so viele andere liebst, der du so sehr mein Heil verlangst, ich überlasse mich ganz deiner Führung. Mögen alle meine Hoffnungen fehlschlagen, wenn nur du und deine Gnade mir niemals fehlen.

Ich weiß, daß ich auch mitwirken muss, damit deine heiligen Absichten erfüllt werden; aber was kann ich mehr tun, als sagen: „Herr, was verlangst du von mir?“ Siehe, mein süßester Herr und Gott, ich bin bereit und entschlossen, alles zu tun und zu leiden, was dir gefällt. Ich verlange nichts anderes, als die vollkommene Erfüllung deines heiligsten Willens; darum unterstütze mich mit deiner Gnade, sonst werde ich nichts Gutes zustande bringen. Lehre mich deinen Willen nicht bloß erkennen, sondern auch vollbringen. „Lehre mich deinen Willen tun.“ 4) Ewiger Vater, gib mir die Gnade, in Wahrheit sagen zu können, was dein göttlicher Sohn hier auf Erden sagte: „Ich tue allzeit, was meinem Vater wohlgefällt.“ Dies suche ich, mein Gott, dies verlange ich, dies hoffe ich, durch die Verdienste deines eingeborenen Sohnes und durch die Fürsprache deiner gebenedeiten Mutter Maria.

1) Js 49, 16 – 2) Js 49, 15 – 3) Ps 5, 19 – 4) Ps 142, 10 –5) Joh 8, 29

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5.

„Mein Sohn, gib mir dein Herz.“ 1) Siehe, meine Seele, dies ist alles, was dein Herr jetzt von dir verlangt, da er kommt, dich heimzusuchen; er will dein Herz, deinen Willen. Er schenkt sich dir ohne Vorbehalt; es ist also gerecht und billig, daß du dich ihm in gleicher Weise schenkest, und deine einzige Sorge darauf richtest, seine heiligen Absichten zu erfüllen. „Denn der Herr wird zurückkommen und Freude haben über alles Gute an dir.“ 2) Siehe zu, daß Jesus, wenn er dich wiederum besucht, sich erfreuen könne, indem er sieht, daß du seinen heiligsten Willen in allem erfüllt hast. Mein Jesus, ich verlange, dir allein zu gefallen, unterstütze mein Verlangen mit dem Beistande deiner Gnade, und dann mache mit mir, was immer dir gefällt.

1) Sprichw 23, 26 — 2) 5. Mos 30, 9

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6.

„Was hätte ich meinem Weinberge noch tun sollen, das ich nicht getan habe.“ 1) Höre, meine Seele, was Gott zu dir spricht: Was sollte ich für dich tun, daß ich nicht getan habe? Ich bin aus Liebe zu dir Mensch geworden. „Und das Wort ist Fleisch geworden.“ 2) Obgleich der Herr aller Dinge, bin ich ein Knecht geworden. „Er nahm die Gestalt eines Knechtes an.“ 3) Soweit bin ich gekommen, da ich wie ein Erdenwurm in einem Stalle geboren werden wollte, wo sonst nur unvernünftige Tiere das Tageslicht erblicken. „Ich bin ein Wurm und kein Mensch.“ 4) Ich wollte endlich für dich sterben, sterben an einem ehrlosen Holze. „Er ist gehorsam geworden bis zum Tode, bis zum Tode am Kreuze.“ 5) Was konnte ich noch mehr tun, als mein Leben für dich hingeben? „Eine größere Liebe, als diese, hat niemand, daß er nämlich sein Leben für seine Freunde hingibt.“ 6) Und doch hat meine Liebe zu dir noch mehr erdacht und verbracht. Ich wollte nach meinem Scheiden von dieser Erde im Allerheiligsten Sakramente zurückbleiben, um mich dir zur Speise zu geben. Und nun sage mir, was ich noch mehr tun konnte, um deine Liebe zu gewinnen.

Mein Herr und Erlöser, alles ist wahr, was du sagst, und was kann ich darauf erwidern? Ich weiß nichts anderes zu sagen, als daß du allzu gut gegen mich warst, und daß ich allzu undankbar gegen dich gewesen bin. Ich bewundere deine unermessliche Güte, ich erkenne meine Undankbarkeit, ich werfe mich dir zu Füßen und spreche: Erbarme dich, mein Jesus, des Sünders, der deine Liebe so schlecht erwidert hat. Räche dich, sage ich daher, räche dich an mir, züchtige mich und ändere mich. Lasse nicht zu, daß ich noch länger so undankbar gegen dich sei, gib mir die Gnade, dich wenigstens aus Dankbarkeit zu lieben, und bevor ich aus diesem Leben scheide, deine Liebe wenigstens einigermaßen zu vergelten.

1) Jer 5, 4 — 2) Joh 1, 14 — 3) Phil 2 — 4) Ps 21, 7 — 5) Phil 2, 8 — 6) Joh 15, 13

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6.

„Was hätte ich meinem Weinberge noch tun sollen, das ich nicht getan habe.“ 1) Höre, meine Seele, was Gott zu dir spricht: Was sollte ich für dich tun, daß ich nicht getan habe? Ich bin aus Liebe zu dir Mensch geworden. „Und das Wort ist Fleisch geworden.“ 2) Obgleich der Herr aller Dinge, bin ich ein Knecht geworden. „Er nahm die Gestalt eines Knechtes an.“ 3) Soweit bin ich gekommen, da ich wie ein Erdenwurm in einem Stalle geboren werden wollte, wo sonst nur unvernünftige Tiere das Tageslicht erblicken. „Ich bin ein Wurm und kein Mensch.“ 4) Ich wollte endlich für dich sterben, sterben an einem ehrlosen Holze. „Er ist gehorsam geworden bis zum Tode, bis zum Tode am Kreuze.“ 5) Was konnte ich noch mehr tun, als mein Leben für dich hingeben? „Eine größere Liebe, als diese, hat niemand, daß er nämlich sein Leben für seine Freunde hingibt.“ 6) Und doch hat meine Liebe zu dir noch mehr erdacht und verbracht. Ich wollte nach meinem Scheiden von dieser Erde im Allerheiligsten Sakramente zurückbleiben, um mich dir zur Speise zu geben. Und nun sage mir, was ich noch mehr tun konnte, um deine Liebe zu gewinnen.

Mein Herr und Erlöser, alles ist wahr, was du sagst, und was kann ich darauf erwidern? Ich weiß nichts anderes zu sagen, als daß du allzu gut gegen mich warst, und daß ich allzu undankbar gegen dich gewesen bin. Ich bewundere deine unermessliche Güte, ich erkenne meine Undankbarkeit, ich werfe mich dir zu Füßen und spreche: Erbarme dich, mein Jesus, des Sünders, der deine Liebe so schlecht erwidert hat. Räche dich, sage ich daher, räche dich an mir, züchtige mich und ändere mich. Lasse nicht zu, daß ich noch länger so undankbar gegen dich sei, gib mir die Gnade, dich wenigstens aus Dankbarkeit zu lieben, und bevor ich aus diesem Leben scheide, deine Liebe wenigstens einigermaßen zu vergelten.

1) Jer 5, 4 — 2) Joh 1, 14 — 3) Phil 2 — 4) Ps 21, 7 — 5) Phil 2, 8 — 6) Joh 15, 13

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7.

„Setze mich wie ein Siegel auf dein Herz.“ 1) Ja, mein geliebter Jesus, da ich dir mein Herz geschenkt habe, so gebührt es sich, daß ich dich wie ein Siegel der Liebe auf dasselbe setze, um jeder andern Liebe den Eingang zu verschließen und allen Geschöpfen kundzutun, daß dieses Herz dein ist und daß du allein darin herrschest. Aber was kannst du von mir erwarten, o Herr, wenn du nicht selbst dieses Siegel aufdrückst? Ich kann nichts anderes tun, als dir dieses armselige Herz schenken, damit du darüber nach deinem Wohlgefallen verfügest. Siehe, hier ist es, ich schenke, ich weihe, ich opfere es dir. Besitze es für immer, ich will keinen Teil mehr daran haben. Wenn du es liebst, so wirst du es dir zu bewahren wissen.

Mein liebenswürdigster Gott, unendliche Liebe, da du mich so sehr verpflichtet hast, dich zu lieben, so gib nun auch, daß ich dich liebe, gib, daß ich dich liebe. Ich will nur leben, um dir zu gefallen. Du hast so viele Wunder gewirkt, um in diesem Sakramente in mein Herz eingehen zu können, wirke nun auch noch dieses Wunder, daß dieses Herz ganz dein sei, aber ganz, ungeteilt, ohne Vorbehalt, so daß ich in diesem Leben und in der Ewigkeit sagen könne: Du allein bist der Herr meines Herzens und mein einziges Gut. „Der Gott meines Herzens und mein Anteil bist du, o Gott, in Ewigkeit.“ 2) Allerseligste Jungfrau Maria, meine Mutter, meine Hoffnung, hilf mir, stehe du mir bei, dann werde ich gewiss erhört werden. Amen. Amen. So wünsche ich, so hoffe ich, so sei es.

1) Hohel 8, 6 — 2) Ps 72,26

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8.

„In deine Hände befehle ich meinen Geist; Du hast mich erlöst, Gott der Wahrheit.“ 1) Ach, mein göttlicher Hirt, du bist vom Himmel herabgestiegen, um mich, dein verlorenes Schäflein, zu suchen; und täglich steigst du um meines Heiles willen auf den Altar herab. Du hast mir das Leben gegeben, um mich selig zu machen; mein Heiland, verlass mich nicht; in deine Hände übergebe ich meine Seele, nimm sie barmherzig an, und gestatte nicht, daß sie jemals von dir geschieden werde.

Du hast für mich all dein Blut vergossen. „Wir bitten Dich also, komme deinen Dienern zu Hilfe, welche du durch dein kostbares Blut erlöst hast.“ Du bist noch nicht mein Richter, du bist noch mein Fürsprecher, so erwirke mir denn Verzeihung von deinem ewigen Vater. Erwirke mir Licht und Kraft, um dich aus ganzer Seele zu lieben. Gewähre mir die Gnade, die Tage, die mir noch erübrigen, so zu leben, daß ich einst in dir einen versöhnten Richter finde.

Mein geliebter Heiland, herrsche mit deiner Liebe über mein Herz, mache es dir ganz eigen; erinnere mich deshalb immerfort an die Liebe, die du mir erwiesen, und an alles, was du für mich getan hast, um meine Seele zu retten, und um von mir geliebt zu werden. Du willst, daß all mein Sinnen und Trachten darauf gerichtet sei, dich zu lieben. Ja, mein Jesus, ich will nur dir gefallen; ich liebe dich, und ich will nichts lieben außer dir. Gib mir Demut; gib mir Geduld in allen Mühseligkeiten dieses Lebens; gib mir Sanftmut, wenn ich verachtet werde; gib mir den Geist der Abtötung, um allen irdischen Freuden zu entsagen; gib mir die Kraft, mich von allen Geschöpfen loszureißen; gib mir die Gnade, jede Liebe aus meinem Herzen zu verbannen, deren Grund und Ziel nicht du bist. Alles dies hoffe und begehre ich durch die Verdienste deines bitteren Leidens. Mein Jesus, mein geliebter Jesus, mein guter Jesus, erhöre mich. „Guter Jesus, erhöre mich.“ Erhöre auch du mich, meine Mutter und meine Hoffnung, Maria, und bitte bei Jesus für mich.

1) Ps 30

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9.

 „Wer nicht liebt, der bleibt im Tode.“ 1) Mein Jesus, ich sehe, wie viel du getan und gelitten hast, um mich zu zwingen, dich zu lieben, und ich habe es dir mit solchem Undank vergolten. Wie oft habe ich für eine elende Lust, für eine Laune, für einen Eigensinn deine Gnade und dich verloren, oh Gott meiner Seele. Den Geschöpfen war ich dankbar, aber dir, und nur dir wusste ich keinen Dank. Ach, mein Gott, verzeihe mir; es schmerzt mich, ich bereue es aus dem Grunde meines Herzens, ich hoffe deine Verzeihung, weil du unendlich gütig bist. Wärst du nicht die unendliche Güte selbst, so würde ich alle Hoffnung aufgeben, und es nicht einmal wagen, dein Erbarmen anzurufen.

Ich danke dir, meine Liebe, daß du mich nicht in die Hölle verstoßen hast, wie ich es verdiente, und daß du mich so lange ertragen hast. Die Langmut allein sollte mich zwingen, dich zu lieben. Wer würde mich ertragen haben außer dir, der du ein unendlich barmherziger Gott bist. Du bist mir so lange nachgegangen und hast dich so lange um meine Liebe beworben, ich will deiner Liebe nicht länger widerstehen: siehe, hier bin ich, und ergebe mich Dir. Ich habe dir so viele und schwere Beleidigungen zugefügt; es soll aber auch damit genug sein, von nun an will ich dich lieben. Ich liebe dich, mein höchstes Gut, ich liebe dich, unendliche Güte, ich liebe dich, mein Gott, der du einer unendlichen Liebe würdig bist, und ich will es unablässig wiederholen in der Zeit und in der Ewigkeit: Ich liebe dich, ich liebe dich.

Oh mein Gott, wie viele Jahre habe ich verloren, in denen ich dich lieben und in deiner Liebe zunehmen konnte, und ich habe sie verwendet, um dich zu beleidigen. Aber dein kostbares Blut, mein Jesus, ist meine Hoffnung. Ich hoffe, daß ich von nun an nie wieder ablassen werde, dich zu leben. Ich weiß nicht, wie lange ich noch zu leben habe; aber die Jahre, die mir noch erübrigen, mögen es viele oder wenige sein, sollen nur deinem Dienste geweiht sein. Zu diesem Ende hast du so lange auf mich gewartet. Ja, mein geliebter Heiland, ich will dich befriedigen, ich will dich allzeit lieben, ich will nur dich lieben. Was sind Ehren, Freuden und Reichtümer? Du, mein Gott, du allein sollst für immer meine Liebe und mein alles sein.

Aber ich vermag nichts, wenn du mir nicht mit deiner Gnade zu Hilfe kommst. Ach, verwunde mein Herz, entflamme es mit deiner heiligen Liebe, binde mich mit den Banden deiner Liebe, aber mit so starken Banden, daß ich mich nie wieder von dir trennen kann. Du hast versprochen, den zu lieben, der dich liebt. „Ich liebe jene, die mich lieben.“ 2) Ich liebe dich jetzt, verzeihe mir also meine Kühnheit, wenn ich dir sage: So liebe auch du mich und lasse nicht zu, daß ich etwas tue, was dich zwingen würde, mir deine Liebe zu entziehen. Gib mir die Gnade, dich immer zu lieben, damit auch du mich lieben könnest, und so unsere Liebe ewig sei, und das Band, daß uns verbindet, nie wieder zerrissen werde. Ewiger Vater, dies verleihe mir um der Liebe Jesu Christi willen. Mein Jesus, gewähre mir es um deiner Verdienste Willen. Durch die Kraft dieser Verdienste hoffe ich, dich immer zu lieben, und immer von dir geliebt zu werden. Maria, Mutter Gottes und meine Mutter, bitte auch du bei Jesus für mich.

1) Joh 3, 14 — 2) Sprichw 8, 17

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10.

„Rede, Herr, denn dein Diener hört.“ 1) Mein geliebtester Jesus, du bist gekommen, meine Seele heimzusuchen, und ich danke dir dafür vom Grunde meines Herzens. Weil du denn gekommen bist, so rede zu meiner Seele, und mache ihr kund, was du von mir verlangst; ich will alles tun. Ich hätte verdient, daß du nicht mehr zu mir sprächest, weil ich Undankbarer so oft, taub gegen deine Stimme und gegen die Einladungen deiner Liebe, dir den Rücken zugewendet habe. Allein ich habe alle diese Unbilden schon bereut; ich bereue sie jetzt von neuem und hoffe, daß du sie mir verziehen hast. Sprich also zu mir und sage mir, was du von mir verlangst; ich will alles vollbringen.

Ach, hätte ich dich immer geliebt, mein Gott! Wie viele Jahre habe ich Elender verloren; aber ich hoffe auf dein kostbares Blut und auf deine Verheißungen, ich hoffe die verlorene Zeit ersetzen zu können, ich hoffe, daß in Zukunft mein ganzes Sinnen und Trachten darauf gerichtet sein wird, dich zu lieben und dir Freude zu machen.

Ich liebe dich, mein Erlöser, ich liebe dich, mein Gott, ich verlange nichts sehnlicher, als dich aus ganzem Herzen zu lieben, ja, zu sterben aus Liebe zu dir, der du aus Liebe zu mir sterben wolltest. „Lass mich sterben aus Liebe zu deiner Liebe,“ sage ich mit dem heiligen Franziskus, „der du aus Liebe zu meiner Liebe zu sterben dich gewürdigt hast.“ Du hast dich mir ganz geschenkt, mein Jesus, du hast mir dein Blut geschenkt, dein Leben, deinen Schweiß, alle deine Verdienste, du hast nichts mehr, was du mir noch geben könntest. So schenke auch ich dir alles, was ich bin und habe, alle Freuden dieser Welt, alles, was ich wünschen und verlangen könnte, meinen Leib, meine Seele, meinen Willen; ich habe nichts mehr, was ich dir geben könnte; hätte ich noch mehr, so würde ich dir noch mehr geben. Mein geliebter Jesus, du allein bist mir genug.

Aber gib mir auch die Gnade, oh Herr, dir treu zu bleiben; lasse nicht zu, daß ich meinen Willen ändere und dich verlasse. Ich hoffe, es wird nie wieder geschehen, ich hoffe es, mein Heiland, durch die Verdienste deines bitteren Leidens. Du hast gesagt: „Keiner hat auf den Herrn gehofft und ist zuschanden geworden.“ 2) So kann denn auch ich mit fester Zuversicht sagen: „Auf dich, o Herr, habe ich gehofft, ich werde in Ewigkeit nicht zuschanden werden.“ Ich hoffe und will es immer hoffen, Gott meiner Seele, daß ich nie mehr zuschanden werden und mich von dir geschieden und in deiner Ungnade erblicken werde. „Auf dich, o Herr, habe ich gehofft, ich werde in Ewigkeit nicht zuschanden werden.“

Mein Gott, du bist allmächtig, mache mich heilig, gib mir die Gnade, dich innig zu lieben und nichts zu unterlassen, wovon ich weiß, daß es zu deiner größeren Ehre und Verherrlichung gereicht; lass mich alles überwinden und mit Füßen treten, um dir zu gefallen. Selig werde ich sein, wenn ich alles verliere, um dich und deine Liebe zu gewinnen. Du hast mir zu diesem Ende das Leben gegeben, lass es mich ganz für dich verwenden. Ich verdiene nicht Gnade, sondern Züchtigung; ich weiß es und sage es dir: Züchtige mich, wie es dir gefällt, aber beraube mich nicht deiner Liebe. Du hast mich geliebt ohne Maß und Vorbehalt, so will auch ich dich lieben ohne Maß und Vorbehalt, unendliches Gut, unendliche Liebe. Oh Wille Gottes, du bist meine Liebe. Du hast für mich den Tod gelitten, mein Jesus; könnte auch ich für dich sterben, um durch meinen Tod zu bewirken, daß alle dich liebten. Unendlich liebenswürdiges Gut, du bist mir teurer als jedes andere Gut, ich liebe dich über alles. Oh Maria, ziehe mich ganz zu Gott hin, erbitte mir die Gnade, auf dich zu vertrauen und immer zu dir meine Zuflucht zu nehmen; an dir ist es, mich durch deine Fürsprache heilig zu machen. Also hoffe ich es.

1) 1 Kön 3, 92 — 2) Ekkl 2,11

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11.

„Ich habe mich verirrt, wie ein verlorenes Schaf; suche deinen Knecht.“ 1) Mein göttlicher Hirt, du bist vom Himmel herabgestiegen, um mich, dein verlorenes Schäflein, zu suchen und zu retten, und ich kehrte dir den Rücken zu und wollte freiwillig verloren gehen. Ich hoffe jedoch, mein Jesus, daß du mir alle Beleidigungen verziehen hast, die ich dir zugefügt habe; sollte ich aber die Verzeihung noch nicht vollständig erlangt haben, so gewähre sie mir jetzt, wo du in mein Herz eingekehrt bist. Ich bereue es aus dem Grunde meiner Seele, deine Gnade so oft und so sehr verachtet zu haben, jetzt aber achte ich sie höher als jedes erdenkliche Gut. Ich bin bereit, eher tausendmal zu sterben, als sie noch einmal zu verlieren. Was würde es mir auch nützen, in dieser Welt zu leben ohne deine Gnade?

Mein geliebter Erlöser, du wolltest für uns alle sterben, damit wir „nicht mehr uns, sondern dir allein leben, der du uns das Leben gegeben hast.“ 2) Ich habe solange nur mir gelebt und dich vergessen; von nun an aber will ich nur dir leben, der du für mich sterben wolltest; ich will mich selbst vergessen, um an nichts zu denken, als dich zu lieben, der du mich so sehr geliebt hast. An dir ist es, mir mit deiner Gnade beizustehen, damit ich vollbringen könne, was ich beschlossen habe; und ich hoffe mit zuversichtlichem Vertrauen auf deinen Beistand, denn du hast verheißen, uns alles zu geben, um was wir dich in deinem Namen bitten werden. „Wenn ihr den Vater um etwas bittet in meinem Namen, so wird er es euch geben.“ 3) Ich bitte dich also, ich begehre und hoffe es durch die Verdienste deines bitteren Leidens.

„Zukomme uns dein Reich.“ Herrsche, mein Jesus, herrsche über meine ganze Seele. Lasse nicht zu, daß sie sich jemals wieder gegen deine Herrschaft empöre. Ich liebe dich, unendliche Güte, und ich bitte dich: „Gestatte nicht, daß ich mich von dir trenne.“ Lass mich eher sterben, als daß ich noch einmal deiner Freundschaft beraubt werde. „Auf dich, o Herr, habe ich gehofft; ich werde in Ewigkeit nicht zuschanden werden.“ Oh Maria, mächtige Fürsprecherin derer, die auf deine Hilfe vertrauen, auf dich vertraue ich, durch deine Fürsprache hoffe ich das ewige Leben. Ich rufe dir also wie der heilige Bonaventura mit freudigem Herzen zu: „Auf dich, o Herrin, habe ich gehofft; ich werde in Ewigkeit nicht zuschanden werden.“  

1) Ps 118, 176 — 2) 2 Kor 5, 15 — 3) Joh 14, 14

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12.

„Wisset ihr nicht, daß ihr nicht mehr euch selbst angehört? Denn ihr seid um teuren Preis erkauft.“ 1) So ermahnt uns der Apostel. Und so ist es, mein Jesus; dessen ungeachtet habe ich dich so oft vergessen, und um der nichtswürdigsten Dinge willen auf deine Gnade und Liebe verzichtet. Alles dies ist war; aber es ist auch wahr, daß ich eine jener Seelen bin, die du mit deinem Blute erkauft hast. „Wir bitten Dich daher, komme deinen Dienern zur Hilfe, die du mit deinem kostbaren Blute erlöst hast.“ Ich liebe dich, mein Jesus, über alles, und weil ich dich liebe, bereue ich aus dem Grunde meines Herzens, dich beleidigt zu haben.

Wie viele Jahre habe ich Elender verloren, in welchem ich dir dienen und heilig werden konnte; statt mich zu heiligen, habe ich diese Jahre verwendet, dich zu verachten und meine Seele ins Verderben zu stürzen. Aber ich hoffe auf deine Güte, ich hoffe von jetzt an, die Liebe, die ich dir schuldig blieb, zu verdoppeln, und so die verlorene Zeit wieder einzubringen. Mein Jesus, du hast dich mir geschenkt am Kreuze, und schenkst dich mir im allerheiligsten Sakramente. Was werde ich armseliger dir dafür geben? Ich will dir alles schenken, was mich auf Erden erfreuen könnte; ich schenke dir meinen Leib, meine Seele, meinen Willen, meine Freiheit. Wenn du voraussiehst, daß ich jemals in der Folge dieser Schenkung widerrufen und meinen Willen zurücknehmen sollte, um dich zu beleidigen, so bitte ich dich: lass mich jetzt sterben, wo ich hoffe, im Stande deiner Gnade zu sein.

Ewiger Vater, du gewährst alle Gnaden, um welche wir dich im Namen Jesu bitten. Ich bitte dich also im Namen Jesu: verleihe mir die heilige Beharrlichkeit und deine heilige Liebe. Oh Maria, du bist die Mutter der Beharrlichkeit; du erhörst alle, die dich anrufen; von dir begehre und hoffe ich mit zuversichtlichem Vertrauen diese Gnade der Beharrlichkeit.

1) 1 Kor 6, 19

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13.

„Christus hat uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben.“ 1) So hat uns also Jesus Christus, der Eingeborene Sohn Gottes, so sehr geliebt, daß er unter den bittersten Schmerzen an einem Kreuze für uns sterben wollte! Wer hätte je einen Gott töten können, hätte er sich nicht selbst in den Tod geben wollen. „Ich lasse mein Leben; niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst.“ 2) Meine Seele, wenn du noch einen Zweifel hast, ob dein Heiland dich liebt, so blicke hin auf dieses Kreuz und frage dich, welch größeren Beweis seiner Liebe er dir geben konnte, als sein Leben für dich hinzugeben. „Daran haben wir die Liebe Gottes erkannt, daß er sein Leben für uns dahingegeben hat.“ 3)

Mein Jesus, du hast dein Leben hingegeben, um meine Seele zu retten, und ich habe deine Freundschaft für die Befriedigung einer Leidenschaft, für eine elende Lust, für ein Nichts hingegeben. Aber es schmerzt mich über alles, und ich möchte sterben vor Leid darüber. Ach, ich bitte dich durch die Verdienste deines Leidens und Sterbens: verzeihe mir, und zum Zeichen deiner Verzeihung gibt mir eine große Reue über meine Sünden und eine große Liebe zu dir. Ich fühle durch deine Gnade ein sehnliches Verlangen in mir, dich zu lieben, ich möchte ganz dein sein, ich fühle mich ganz entschlossen dazu; aber ich kenne meine Schwäche, ich weiß, wie oft ich dich verraten habe. Die Stärke und die Treue sind Gaben, die nur du verleihen kannst; komm mir also zu Hilfe, meine Liebe, gib, daß ich dich liebe, und ich verlange weiter nichts.

„Christus ist dazu gestorben und auferstanden, daß er über die Lebendigen und Toten herrsche.“ 4) So hast du also, mein Heiland, sterben wollen, um der Herr unserer Herzen zu sein. Und so soll es sein, mein Jesus. Es war eine Zeit, wo dieses mein Herz sich gegen dich empört hat; aber jetzt will ich, daß es ganz dein sei, von nun an sollst du es unumschränkt beherrschen, es soll all deinen Wünschen gehorchen. Sage mir, was du von mir verlangst, denn mit deiner Gnade will ich alles tun. Oh Maria, bitte bei Jesus für mich; du musst mir die Gnade erwirken, meinem Gott treu zu bleiben.

1) Ephes 5, 2 — 2) Joh 10, 17 — 3) 2 Joh 3, 16 — 4) Röm 14, 9

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14.

„Ich lasse mein Leben für meine Schafe.“ 1) Göttlicher Hirt, der du von Schmerzen verzehrt an einem ehrlosen Pfahle für deine Schäflein sterben wolltest, verlasse mich nicht, wie es die vielen Beleidigungen gegen dich verdienen würden. Ich bin ein Sünder gewesen, aber ich will kein Sünder mehr sein; ich liebe dich jetzt, mein teurer Erlöser, über alles. Nichts ist mir eine schmerzlichere Pein als die Erinnerung an die vergangenen Jahre, in denen ich dich so sehr verachtet habe.

Ich danke dir, daß du mich nicht in die Hölle verstoßen, und daß du mit so großer Geduld auf mich gewartet hast. Ach, wahrer Freund meiner Seele, statt mich zu verlassen, bist du mir unermüdlich nachgegangen; du hast an der Türe meines Herzens solange geklopft und solange mich liebreich gerufen, bis es dir endlich gelungen ist, mich an dich zu ziehen und meine Liebe zu gewinnen. Mein Jesus, ich danke dir, aber ich bitte dich: vollende dein Werk, und gib mir Licht und Kraft, um mich von allem loszureißen, was nicht dich zum Ziel und Ende hat.

Du hast gesagt, daß du alle liebst, die dich lieben. „Ich liebe jene, die mich lieben.“ Ich habe dich früher von mir gestoßen, und zur gerechten Strafe dafür verdient, von dir gehasst zu werden; jetzt aber liebe ich dich, mein liebster Gott, und darum bitte ich dich: hasse mich nicht mehr, liebe auch du mich. Von dir geliebt zu werden ist mir unendlich mehr wert, als wenn die ganze Welt mich lieben würde. Mögen mich alle verabscheuen, mir ist es genug, wenn nur du mich mit einem Blicke der Liebe ansiehst. Wenn ich nur deine Liebe nicht verliere, will ich gern alle Peinen und Leiden auf mich nehmen. Binde mich, schließe mich so fest an dich, daß ich mich nie wieder von dir trennen könne. „Süßester Jesus, gestattet nicht, daß ich von dir getrennt werde.“ Heiligste Jungfrau Maria, an dir ist es, mir die Gnade zu erwirken, nie mehr die Liebe meines Gottes zu verlieren.

1) Joh 10. 15