Anmerkung zu dem Wort Unkraut in den Betrachtungen
103. Das Gleichnis vom Unkraut (I) und 104. Das Gleichnis vom Unkraut (II)

 

Ein Leser schreibt

Dieses Wort Unkraut ist in allen Übersetzungen der Bibel, die ich kenne, falsch übersetzt. Es handelt sich beim sogenannten Unkraut um Taumellolch, mit der griechischen Bezeichnung zizánion (ζιζάνιον (*) Mt 13, 24-30. So beschreibt ihn Matthäus. Taumellolch wächst zwischen dem Weizen und ist bis kurz vor der Reife von diesem nur schwer zu unterscheiden. Deswegen sollten die Arbeiter den Lolch auch erst bei der Reife vom Weizen trennen.

Die schädigende Wirkung wird durch ein Alkaloid erzeugt, das als Neurotoxin wirkt und das in seiner Wirkung auf den Körper mit der Wirkung der Sünde auf die Seele zu vergleichen ist.

Leichter Taumel, Verlust des Gleichgewichtes, Orientierungsverlust und Tod

Man sieht an diesem Beispiel, wie biblische Texte durch oberflächliche oder falsche Übersetzung ihrer wahren Bedeutung beraubt werden.

 

(*) zizánion (ζιζάνιον Mt 13,24-30  heisst übersetzt Lolch , das Wort kommt in der medizinischen Standartliteratur des Pedanios dioscurides vor. Es wird zu den semitischen Lehnwörtern in der griechischen Sprache gezählt.Dies ist nachzusehen bei: Pedanios dioskurides „de materia medica“ ca. 60 p.C.n. 2.Buch Kapitel 122

(Pedanios dioskurides schrieb das bekannteste Phytologiebuch der Antike.)

Die Wirkung wird wie folgt beschrieben:

Die Pflanze ist oft vom endoparasitischen Pilz Neotyphodium coenophialum[2] (ein Verwandter des Mutterkornpilzes) befallen, der u. a. neurotoxische Indolalkaloide bildet, wodurch die gesamte Pflanze giftig wird. Da der Taumel-Lolch früher häufig in Getreideäckern wuchs, gelangten oft Samen in das Mahlgut und in das Mehl. Durch den Genuss des so verunreinigten Mehles kam es zu Vergiftungserscheinungen wie Schwindel (Taumeln) und Sehstörungen, in seltenen Fällen sogar zum Tod. Heute kommt dies aufgrund der Anwendung von Herbiziden im integrierten Anbau und der Getreidereinigung nicht mehr vor. [3]