65. Der göttliche Richter

(Joh 5)

 

I Jesus erklärt sich als höchsten Richter aller Menschen

«Auch richtet der Vater niemand; er hat vielmehr das Gericht ganz dem Sohne übertragen. Alle sollen den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren.»

Fahre fort, deinem göttlichen Meister zuzuhören. Er bezeugt von sich, daß Er alle Gewalt zu richten empfangen hat. Der himmlische Vater hat also den Menschen Denjenigen zum Richter gegeben, Der ihr Erlöser war. So liegt dein ewiges Los in den Händen Dessen, Der um den Preis seines Blutes sich das Recht erworben hat, dir den Himmel zu öffnen. Fasse Vertrauen! Wenn du seinen Willen erfüllst, wirst du gerettet werden.

Welche Bedingungen sind uns gestellt, um zum ewigen Leben und zur glorreichen Auferstehung zu gelangen? Unser himmlischer Vater fordert nur, daß wir dem Worte seines Sohnes glauben und Ihn mit Ehrfurcht aufnehmen. Kann man weniger verlangen? Knie vor deinem Herrn und Heiland nieder. Er ist der König der Könige. Beuge dich in Demut vor seiner Hoheit.

 

II Jesus hat Gewalt, die Toten zu erwecken

«Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde, ja sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die auf sie hören, werden leben.»

Den Worten Jesu zufolge sterben wir nicht auf immer. Der Tod ist nur ein Schlaf, das Grab ist die Wiege eines neuen Lebens, wie der Heiland uns bezeugt. Danke Ihm dafür und überlasse Ihm alle Sorge für die Zukunft.

Warum noch den Anblick des Grabes fürchten und dem Gedanken an das Los, das unser dort harrt, ausweichen? Im Grabe werden wir zwar der Vergessenheit anheimfallen, und es wird nichts von uns übrig bleiben als eine Handvoll Staub, abet dieser Staub ist ein Same für die Ewigkeit. Unsere Toten schlafen in Erwartung der Auferstehung. Zu ihren Häupten wacht die göttliche Güte. Der Sohn Gottes hat versprochen, sie einst wieder zu erwek-ken. Belebe deinen Glauben, denn der Augenblick der Auferstehung wird kommen. Da Jesus es verheißen hat und da Er die Macht besitzt, seine Verheißung zu erfüllen, warum sollen wir nicht im Vertrauen auf Ihn leben? Was kann Gott leichter sein als die Auferweckung der Toten? Ihm genügt ein Wort, ein gebietender Ruf, und das Leben kehrt zurück. Die Toten werden dieses Wort vernehmen, und deine Lieben werden gleich dir auferstehen. Lege deshalb alle Furcht ab, trockne deine Tränen und schließe dich deinem Heiland vertrauensvoll an.

 

III Beim Gericht wird Jesus jedem nach seinen Werken vergelten

«Wundert euch nicht darüber; denn es kommt die Stunde, da alle, welche in den Gräbern sind, die Stimme des Sohnes Gottes hören werden. Dann werden die, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens herauskommen, die Böses getan haben, zur Auferstehung für das Gericht.»

Vergegenwärtige dir im Geiste das letzte Gericht. Wie wird Jesus als Richter auftreten? Beachte jedes seiner Worte. Trotz seines innigen Wunsches, uns zu retten, kann Ihn seine Gerechtigkeit zwingen, uns zu verdammen. Jesus Christus, der Gottmensch, wird das Urteil verkünden, das die göttliche Gerechtigkeit gefällt hat. Jede Klage, jede Hoffnung auf Widerruf ist somit ausgeschlossen; der Urteilsspruch des Gottessohnes läßt sich nicht rückgängig machen. Ist einmal das Buch des Lebens dir verschlossen, so wird kein Erlöser es wieder öffnen. Wie würde heute der Urteilsspruch über dich lauten? Erforsche dein Leben. An deinen Werken wird dich Jesus erkennen, wie auch du Ihn an seinen Werken erkannt hast. Haben deine Werke Wert für das ewige Leben vor dem Auge des allheiligen Gottes?