161. Jesus, der Gesandte des Vaters

(Joh 7)

 

I Jesus legt feierlich Zeugnis ab für die Göttlichkeit seiner Lehre und seiner Sendung

Da bemerkten einige aus Jerusalem: «Ist das nicht der, dem man nach dem Leben trachtet? Nun seht, Er redet ganz offen, und keiner sagt Ihm etwas. Sollten die Vorsteher wirklich erkannt haben, daß Er der Messias ist?»

Erwecke in deinem Herzen die Liebe zu deinem Erlöser! Siehe, wie mutig Er dem Haß seiner Feinde begegnet! Dadurch zeigt Er uns, daß man freimütig reden muß, sobald es sich um die Feststellung der Wahrheit handelt. Bedenke, welche Verpflichtung sein Beispiel dir auferlegt!

«Ist dieser Mensch Christus?», ruft die zweifelnde Volksmenge aus. «Was halten die Schriftgelehrten von Ihm?» Das Volk hat Verlangen nach dem Erlöser, aber es ist so töricht und befragt jene, die nicht berufen sind, für Ihn zu zeugen. Handle klüger als die Menge und wende dich an Jesus selbst. Frage Ihn ohne Scheu: «Wer bist du? Woher kommst du? Wohin gehst du?», und versprich Ihm, seinen Worten unbedingt zu glauben!

Jesus antwortet: «Ich bin nicht von mir selbst gekommen, sondern wahrhaft ist, der mich gesandt hat. Ich bin Gott und Mensch zugleich. Ich bin geboren in der Zeit und doch von Ewigkeit her. Ich werde sterben und doch ewig in der Herrlichkeit Gottes leben.»

Knie nieder zu seinen Füßen und sprich: Ich glaube! Der Glaube an das göttliche Wort ist die Fackel, die uns den Weg zum ewigen Leben erhellt. Zünde diese Fackel an, und du wirst erkennen, daß Christus wirklich im Auftrag des himmlischen Vaters zu uns kommt. Wenn wir aufmerksam seinen Belehrungen folgen, wird Er uns mitteilen, was Er vom Vater weiß. Ist dieses Wissen nicht der kostbarste Schatz? Wer Gott kennt, weiß alles; wer Ihm dient, besitzt alles.

Bei Beginn eines jeden Tages schickt dir der himmlische Vater seinen eingeborenen Sohn, damit Er dich lehre, Ihn zu erkennen, Ihn zu lieben und Ihm zu dienen. Nimmst du Ihn besser auf als die Juden? Willst du dich bemühen, Ihn in Zukunft mit der Ehrfurcht zu empfangen, die du deinem göttlichen Meister schuldest?

 

II Einige seiner Zuhörer glauben an Ihn

Da sandten die Hohenpriester und Pharisäer Diener ab, die Ihn ergreifen sollten; doch niemand legte Hand an Ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.

Die freimütige Erklärung des Heilands wird von seinen Feinden böswillig aufgenommen. Höre, wie sie miteinander beratschlagen und auf Mittel sinnen, den Herrn zu töten! Aber seine Stunde ist noch nicht gekommen, Gott selbst bestimmt diese Stunde.

Den Plänen Gottes gegenüber ist der Mensch machtlos. Wenn also Verfolgungen über dich hereinbrechen, dann bedenke, daß nichts ohne das Wissen und die Zulassung deines himmlischen Vaters geschieht. Alles muß sich seinem Willen unterordnen.

In der nächsten Umgebung Jesu jedoch treffen wir einfache, gerade Seelen, die bereit sind, an Ihn zu glauben. Von dem Volk aber glaubten viele an Ihn und sprachen: «Wenn Christus kommt, wird Er etwa mehr Wunder tun als dieser tut?»

Geselle dich zu diesen gläubigen Seelen und stimme ihnen bei, wenn sie erklären, daß es keiner neuen Wunder bedürfe. Statt neue Beweise für die göttliche Sendung Jesu zu fordern, vertiefen sie sich in das, was sie schon von Ihm wissen. Diese Seelen treten der Wahrheit ohne Vorurteil gegenüber, weil sie einzig von dem Verlangen nach übernatürlicher Erkenntnis beseelt sind. Stolz und Parteigeist verblenden nicht selten die größten Geister, während die Demut manchen Ungebildeten helles Licht verleiht. Eile also zum göttlichen Meister und suche die Wahrheit nur bei Ihm! Er sei der Gegenstand deines Forschens!