Word: 3. Johannes

 

Der dritte Brief des Johannes

Einleitung

Auch bei diesem Brief ist „der Älteste“ der Apostel Johannes. Den Empfänger Gajus kennen wir nicht näher. Das kurze, wohl gegen Ende des Lebens vom hl. Johannes geschriebene Brieflein eröffnet lehrreiche Einblicke in das Leben der Urkirche. Der Quertreiber Diotrephes nimmt sogar gegen den Apostel und die Wandermissionare eine feindselige Stellung ein. Ähnlich wie im zweiten Briefe läßt die Bemerkung am Schluß vermuten, daß Johannes keine schriftlichen Mitteilungen in unrechte Hände geraten lassen möchte. Ob schon Spitzel am Werke waren?

 

1 Liebevolles Verhalten gegen Missionare. Der Älteste an den geliebten Gajus, den ich in Wahrheit liebe. Mein Lieber, ich wünsche, daß es dir in jeder Hinsicht wohlergehe und du gesund seiest, wie es deiner Seele wohlergeht. Ich freute mich sehr, da Brüder kamen und deine Treue bezeugten, wie du in der Wahrheit wandelst. Eine größere Freude habe ich nicht, als wenn ich höre, daß meine Kinder in der Wahrheit wandeln. Mein Lieber, du handelst getreu in allem, was du an den Brüdern tust, zumal an fremden. Diese haben angesichts der Gemeinde deine Liebe bezeugt, und du wirst wohltun, sie Gottes würdig weiter zu geleiten. Denn im Namen Gottes sind sie ausgezogen, ohne etwas von den Heiden anzunehmen. Darum liegt uns die Pflicht ob, solche Männer aufzunehmen, um so Mitarbeiter an der Wahrheit zu werden.

 

Klage über Diotrephes. Ich habe wohl an die Gemeinde geschrieben, aber Diotrephes, der unter ihnen der Erste sein will, nimmt uns nicht an. 10 Deshalb werde ich ihm seine Werke vorhalten, wenn ich komme, daß er böswillige Reden gegen uns führt und — als wäre dies noch nicht genug — die Brüder selbst nicht aufnimmt, ja diejenigen, die sie aufnehmen wollen, daran hindert und aus der Gemeinde ausschließt. 11 Mein Lieber, ahme das Böse nicht nach, sondern das Gute. Wer Gutes tut, ist aus Gott, wer Böses tut, hat Gott nicht gesehen. 12 Den Demetrius erkennen alle an, auch die Wahrheit selbst. Und wir stimmen diesem Zeugnisse bei, und du weißt, daß unser Zeugnis wahr ist.

 

Schluß. 13 Noch vieles hätte ich zu schreiben, ich will es aber nicht mit Tinte und Feder tun. 14 Ich hoffe, dich bald zu sehen, dann wollen wir von Mund zu Mund reden. 15 Friede sei mit dir! Es grüßen dich die Freunde. Grüße auch die Freunde, jeden einzeln!