Word:  Alle Bücher des Mose

 

Alle Bücher des Moses

 

Genesis

1. Buch Mose

 

Genesis Kapitel 1

 

Gen 1:1 Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.

Gen 1:2 Die Erde war wüst und leer, Finsternis lag über der Urflut, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.

Gen 1:3 Da sprach Gott: "Es werde Licht!" Und es ward Licht.

Gen 1:4 Gott sah, daß das Licht gut war. Da trennte Gott Licht von Finsternis.

Gen 1:5 Gott nannte das Licht Tag, die Finsternis aber Nacht. Es ward Abend, und es ward Morgen: ein Tag.

Gen 1:6 Dann sprach Gott: "Es entstehe ein festes Gewölbe inmitten der Wasser, und es bilde eine Scheidewand zwischen den Wassern!"

Gen 1:7 Gott bildete das feste Gewölbe und schied zwischen den Wassern oberhalb und unterhalb des Gewölbes, und es geschah so.

Gen 1:8 Gott nannte das feste Gewölbe Himmel. Es ward Abend, und es ward Morgen: zweiter Tag.

Gen 1:9 Sodann sprach Gott: "Es werde das Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort gesammelt, und das Trockene werde sichtbar!" Und es geschah so.

Gen 1:10 Gott nannte das Trockene Erde, und das zusammengeflossene Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, daß es gut war.

Gen 1:11 Da sprach Gott: "Die Erde lasse Grünes hervorsprießen, samentragende Pflanzen sowie Fruchtbäume, die Früchte bringen nach ihrer Art, in denen Samen ist auf Erden!" Und es geschah so.

Gen 1:12 Die Erde brachte Grünes hervor, samentragende Pflanzen nach ihrer Art und Bäume, die Früchte bringen, in denen ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, daß es gut war.

Gen 1:13 Es ward Abend, und es ward Morgen: dritter Tag.

Gen 1:14 Dann sprach Gott: "Es sollen Leuchten werden am Gewölbe des Himmels, um zu scheiden zwischen der Nacht und dem Tag, und sie sollen als Zeichen dienen sowohl für die Festzeiten als auch für die Tage und Jahre!

Gen 1:15 Sie sollen Lichtspender an dem Gewölbe des Himmels sein, um zu leuchten über der Erde!" Und es geschah so.

Gen 1:16 So machte denn Gott die beiden großen Leuchten: die größere, daß sie den Tag beherrsche, die kleinere zur Beherrschung der Nacht und dazu die Sterne.

Gen 1:17 Gott setzte sie als Leuchten über die Erde an das Gewölbe des Himmels,

Gen 1:18 zu beherrschen Tag und Nacht und zu trennen zwischen Licht und Finsternis. Und Gott sah, daß es gut war.

Gen 1:19 Es ward Abend, und es ward Morgen: vierter Tag.

Gen 1:20 Dann sprach Gott: "Es sollen wimmeln die Gewässer von Lebewesen und Vögel am Himmelsgewölbe fliegen über der Erde!"

Gen 1:21 Gott schuf die großen Seeungetüme und alle sich regenden lebendigen Wesen, von denen nach ihren Arten das Wasser wimmelt, und alle geflügelten Vögel nach ihren Arten. Und Gott sah, daß es gut war.

Gen 1:22 Gott segnete sie und sprach: "Seid fruchtbar, mehrt euch und erfüllt das Wasser in den Meeren! Die Vögel aber mögen sich vermehren auf Erden!"

Gen 1:23 Es ward Abend, und es ward Morgen: fünfter Tag.

Gen 1:24 Da sprach Gott: "Die Erde bringe lebende Wesen nach ihrer Art hervor: Vieh, Kriech- und Feldtiere nach ihren Arten!" Und es geschah so.

Gen 1:25 Gott bildete die Feldtiere, das Vieh und alle Kriechtiere des Erdbodens jeweils nach ihren Arten. Und Gott sah, daß es gut war.

Gen 1:26 Dann sprach Gott: "Laßt uns Menschen machen nach unserem Abbild, uns ähnlich; sie sollen herrschen über des Meeres Fische, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über alle Landtiere und über alle Kriechtiere am Boden!"

Gen 1:27 So schuf Gott den Menschen nach seinem Abbild, nach Gottes Bild schuf er ihn, als Mann und Frau erschuf er sie.

Gen 1:28 Gott segnete sie und sprach zu ihnen: "Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und macht sie untertan und herrscht über des Meeres Fische, die Vögel des Himmels und über alles Getier, das sich auf Erden regt!"

Gen 1:29 Gott sprach weiter: "Seht, ich gebe euch alles Grünkraut, das auf der ganzen Erde Samen trägt, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten; dies diene euch als Nahrung!

Gen 1:30 Allem Getier des Feldes und allen Vögeln des Himmels und allen am Boden kriechenden Tieren, in denen Lebenshauch atmet, gebe ich hingegen alles Grünkraut zur Nahrung." Und es geschah so.

Gen 1:31 Gott sah alles, was er gemacht hatte, und fürwahr, es war sehr gut. Es ward Abend, und es ward Morgen: sechster Tag.

 

Genesis Kapitel 2

 

Gen 2:1 So wurden vollendet der Himmel und die Erde und all ihr Heer.

Gen 2:2 Gott vollendete am siebten Tag sein Werk, das er vollbracht hatte, und ruhte am siebten Tag von all seinem Werke, das er vollbracht hatte.

Gen 2:3 Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn. Denn an ihm hat er von all seinem Werk geruht, das Gott wirkend schuf. 4a Dies ist der Werdegang des Himmels und der Erde, da sie geschaffen wurden.

Gen 2:4 Als Gott, der Herr, die Erde machte und den Himmel,

Gen 2:5 da gab es noch keinen Steppenstrauch auf Erden, und Grünkraut sproßte noch nicht auf dem Felde; denn Gott, der Herr, hatte noch nicht regnen lassen auf die Erde, und kein Mensch war da, den Boden zu bebauen.

Gen 2:6 Nur Feuchtigkeit stieg von der Erde auf und wässerte die gesamte Fläche des Erdbodens.

Gen 2:7 Da bildete Gott, der Herr, den Menschen aus dem Staub der Ackerscholle und blies in seine Nase den Odem des Lebens; so ward der Mensch zu einem lebendigen Wesen.

Gen 2:8 Darauf pflanzte Gott, der Herr, einen Garten in Eden, gegen Osten, und versetzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte.

Gen 2:9 Und Gott, der Herr, ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume aufsprießen, lieblich zum Anschauen und gut zur Nahrung, den Lebensbaum aber mitten im Garten und auch den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.

Gen 2:10 Ein Strom entsprang in Eden zur Bewässerung des Gartens. Von da an teilte er sich in vier Arme.

Gen 2:11 Der eine heißt Pischon; er umfließt ganz Chawila, das Goldland.

Gen 2:12 Das Gold jenes Landes ist kostbar; auch Balsamharz und Karneolsteine sind dort vorhanden.

Gen 2:13 Der zweite Strom heißt Gichon; er umfließt ganz Kusch.

Gen 2:14 Der dritte Strom, der Tigris, fließt östlich von Assur, und der vierte trägt den Namen Euphrat.

Gen 2:15 Gott, der Herr, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und erhalte.

Gen 2:16 Gott, der Herr, gebot dem Menschen: "Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen,

Gen 2:17 nur vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn am Tage, da du davon ißt, mußt du sterben."

Gen 2:18 Gott, der Herr, sprach: "Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen als sein Gegenstück."

Gen 2:19 So bildete Gott, der Herr, aus der Erde allerlei Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und brachte sie zum Menschen, um zu sehen, wie er sie benennen würde; und ganz wie der Mensch jedes Lebewesen benannte, so lautet sein Name.

Gen 2:20 Der Mensch gab allem Vieh, allen Vögeln des Himmels und allem Feldgetier Namen; aber für den Menschen fand sich keine Hilfe als sein Gegenstück.

Gen 2:21 Da ließ Gott, der Herr, einen Tiefschlaf auf den Menschen (= Adam) fallen, so daß er einschlief, nahm ihm eine seiner Rippen und verschloß deren Stelle mit Fleisch.

Gen 2:22 Gott, der Herr, baute die Rippe, die er dem Menschen entnommen hatte, zu einer Frau aus und führte sie ihm zu.

Gen 2:23 Da sprach der Mensch: "Das ist nun endlich Bein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch. Diese soll man Männin heißen; denn vom Manne ist sie genommen."

Gen 2:24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und beide werden zu einem Fleisch.

Gen 2:25 Beide aber, der Mann und seine Frau, waren nackt; doch sie schämten sich nicht voreinander.

 

Genesis Kapitel 2

 

Gen 2:1 So wurden vollendet der Himmel und die Erde und all ihr Heer.

Gen 2:2 Gott vollendete am siebten Tag sein Werk, das er vollbracht hatte, und ruhte am siebten Tag von all seinem Werke, das er vollbracht hatte.

Gen 2:3 Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn. Denn an ihm hat er von all seinem Werk geruht, das Gott wirkend schuf. 4a Dies ist der Werdegang des Himmels und der Erde, da sie geschaffen wurden.

Gen 2:4 Als Gott, der Herr, die Erde machte und den Himmel,

Gen 2:5 da gab es noch keinen Steppenstrauch auf Erden, und Grünkraut sproßte noch nicht auf dem Felde; denn Gott, der Herr, hatte noch nicht regnen lassen auf die Erde, und kein Mensch war da, den Boden zu bebauen.

Gen 2:6 Nur Feuchtigkeit stieg von der Erde auf und wässerte die gesamte Fläche des Erdbodens.

Gen 2:7 Da bildete Gott, der Herr, den Menschen aus dem Staub der Ackerscholle und blies in seine Nase den Odem des Lebens; so ward der Mensch zu einem lebendigen Wesen.

Gen 2:8 Darauf pflanzte Gott, der Herr, einen Garten in Eden, gegen Osten, und versetzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte.

Gen 2:9 Und Gott, der Herr, ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume aufsprießen, lieblich zum Anschauen und gut zur Nahrung, den Lebensbaum aber mitten im Garten und auch den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.

Gen 2:10 Ein Strom entsprang in Eden zur Bewässerung des Gartens. Von da an teilte er sich in vier Arme.

Gen 2:11 Der eine heißt Pischon; er umfließt ganz Chawila, das Goldland.

Gen 2:12 Das Gold jenes Landes ist kostbar; auch Balsamharz und Karneolsteine sind dort vorhanden.

Gen 2:13 Der zweite Strom heißt Gichon; er umfließt ganz Kusch.

Gen 2:14 Der dritte Strom, der Tigris, fließt östlich von Assur, und der vierte trägt den Namen Euphrat.

Gen 2:15 Gott, der Herr, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und erhalte.

Gen 2:16 Gott, der Herr, gebot dem Menschen: "Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen,

Gen 2:17 nur vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn am Tage, da du davon ißt, mußt du sterben."

Gen 2:18 Gott, der Herr, sprach: "Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen als sein Gegenstück."

Gen 2:19 So bildete Gott, der Herr, aus der Erde allerlei Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und brachte sie zum Menschen, um zu sehen, wie er sie benennen würde; und ganz wie der Mensch jedes Lebewesen benannte, so lautet sein Name.

Gen 2:20 Der Mensch gab allem Vieh, allen Vögeln des Himmels und allem Feldgetier Namen; aber für den Menschen fand sich keine Hilfe als sein Gegenstück.

Gen 2:21 Da ließ Gott, der Herr, einen Tiefschlaf auf den Menschen (= Adam) fallen, so daß er einschlief, nahm ihm eine seiner Rippen und verschloß deren Stelle mit Fleisch.

Gen 2:22 Gott, der Herr, baute die Rippe, die er dem Menschen entnommen hatte, zu einer Frau aus und führte sie ihm zu.

Gen 2:23 Da sprach der Mensch: "Das ist nun endlich Bein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch. Diese soll man Männin heißen; denn vom Manne ist sie genommen."

Gen 2:24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und beide werden zu einem Fleisch.

Gen 2:25 Beide aber, der Mann und seine Frau, waren nackt; doch sie schämten sich nicht voreinander.

 

Genesis Kapitel 3

 

Gen 3:1 Die Schlange aber war listiger als alle anderen Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gebildet hatte. Sie sprach zur Frau: "Hat Gott wirklich gesagt: "Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen"?"

Gen 3:2 Da sprach die Frau zur Schlange: "Von den Früchten der Gartenbäume dürfen wir essen.

Gen 3:3 Nur von den Früchten des Baumes in der Mitte des Gartens hat Gott gesagt: "Eßt nicht davon, ja rührt sie nicht an, sonst müßt ihr sterben!""

Gen 3:4 Die Schlange sprach zur Frau: "O nein, auf keinen Fall werdet ihr sterben!

Gen 3:5 Vielmehr weiß Gott, daß euch, sobald ihr davon eßt, die Augen aufgehen, und ihr wie Gott sein werdet. indem ihr Gutes und Böses erkennt."

Gen 3:6 Da sah die Frau, daß der Baum gut sei zum Essen und eine Lust zum Anschauen und begehrenswert, um weise zu werden. Sie nahm von seiner Frucht, aß und gab auch ihrem Manne neben ihr, und auch er aß.

Gen 3:7 Da gingen beider Augen auf, und sie erkannten, daß sie nackt waren. Sie hefteten Feigenlaub zusammen und machten sich Schürzen daraus.

Gen 3:8 Da vernahmen sie das Geräusch Gottes, des Herrn, der im Garten beim Windhauch des Tages einherging. Und es versteckten sich der Mann und seine Frau vor dem Angesicht Gottes, des Herrn, mitten unter den Bäumen des Gartens.

Gen 3:9 Gott, der Herr, aber rief dem Menschen zu und sprach zu ihm: "Wo bist du?"

Gen 3:10 Er antwortete: "Dein Geräusch hörte ich im Garten; ich hatte Scheu; denn nackt bin ich ja; daher versteckte ich mich."

Gen 3:11 Er sprach: "Wer tat dir kund, daß du nackt bist? Hast du etwa von jenem Baume gegessen, von dem zu essen ich dir verboten habe?"

Gen 3:12 Der Mensch entgegnete: "Die Frau, die du mir als Gefährtin gegeben, hat mir vom Baume gereicht, und ich aß."

Gen 3:13 Da sprach Gott, der Herr, zur Frau: "Was hast du getan?" Die Frau erwiderte: "Die Schlange hat mich betört, und ich aß."

Gen 3:14 Da sprach Gott, der Herr, zur Schlange: "Weil du dies getan hast, sei verflucht aus allem Vieh und allem Getier des Feldes! Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Staub fressen dein Leben lang!

Gen 3:15 Feindschaft will ich stiften zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst nach seiner Ferse schnappen."

Gen 3:16 Zur Frau sprach er: "Zahlreich will ich deine Beschwerden machen und deine Schwangerschaften: unter Schmerzen sollst du Kinder gebären. Und doch steht dein Begehren nach deinem Manne, er aber soll herrschen über dich."

Gen 3:17 Zum Manne sprach er: "Du hast auf die Stimme deiner Frau gehört und vom Baume gegessen, von dem zu essen ich dir streng verboten habe; darum soll der Ackerboden verflucht sein um deinetwillen; mühsam sollst du dich von ihm nähren alle Tage deines Lebens!

Gen 3:18 Dornen und Gestrüpp soll er dir sprießen, und Kraut des Feldes sollst du essen!

Gen 3:19 Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot verzehren, bis du zum Ackerboden wiederkehrst, von dem du genommen bist. Denn Staub bist du, und zum Staube sollst du heimkehren!"

Gen 3:20 Adam nannte seine Frau Eva, denn sie ward zur Mutter aller Lebendigen.

Gen 3:21 Gott, der Herr, machte Adam und seiner Frau Fellröcke und bekleidete sie.

Gen 3:22 Dann sprach er: "Ja, der Mensch ist jetzt wie einer von uns geworden, da er Gutes und Böses erkennt. Nun geht es darum, daß er nicht noch seine Hand ausstrecke, sich am Baume des Lebens vergreife, davon esse und ewig lebe."

Gen 3:23 So wies Gott, der Herr, ihn aus dem Garten Eden fort, daß er den Ackerboden bearbeite, von dem er genommen war.

Gen 3:24 Er vertrieb den Menschen, ließ ihn östlich vom Garten Eden wohnen und stellte die Kerubim und die flammende Schwertklinge auf, den Weg zum Baum des Lebens zu behüten.

 

Genesis Kapitel 4

 

Gen 4:1 Der Mensch erkannte seine Frau Eva; sie empfing und gebar den Kain. Sie sprach: "Ich habe einen Sohn erworben mit Hilfe des Herrn."

Gen 4:2 Weiter gebar sie seinen Bruder Abel. Abel war Kleinviehhirt, Kain ein Ackerbauer.

Gen 4:3 Nach geraumer Zeit begab es sich, daß Kain von den Früchten des Bodens dem Herrn ein Opfer darbrachte.

Gen 4:4 Aber auch Abel opferte von den Erstlingen seiner Herde und ihrem Fett. Der Herr blickte auf Abel und seine Opfergabe,

Gen 4:5 aber auf Kain und sein Opfer sah er nicht. Da ward Kain sehr zornig, und sein Angesicht verfinsterte sich.

Gen 4:6 Da sprach der Herr zu Kain: "Warum bist du zornig, und warum ist dein Angesicht finster?

Gen 4:7 Ist es nicht so: Wenn du gut bist, so kannst du es frei erheben, bist du aber nicht gut, so lauert die Sünde vor der Türe. Nach dir steht ihr Begehren; du aber sollst herrschen über sie!"

Gen 4:8 Kain sprach zu seinem Bruder Abel: "Komm, wir wollen aufs Feld gehen!" Als sie auf dem Felde waren, stürzte sich Kain auf seinen Bruder Abel und erschlug ihn.

Gen 4:9 Der Herr sprach zu Kain: "Wo ist dein Bruder Abel?" Er antwortete: "Ich weiß es nicht. Bin ich denn meines Bruders Hüter?

Gen 4:10 Er aber sprach: "Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir vom Erdboden empor.

Gen 4:11 Und nun sollst du verflucht sein vom Erdboden her, der seinen Rachen aufgerissen hat, deines Bruders Blut aus deiner Hand aufzunehmen!

Gen 4:12 Wenn du den Ackerboden bebaust, wird er dir fortan seine Frucht nicht mehr bringen; ziel- und heimatlos sollst du sein auf Erden!"

Gen 4:13 Kain erwiderte dem Herrn: "Meine Schuld ist zu groß, als daß ich sie tragen könnte.

Gen 4:14 Siehe, du verjagst mich heute vom Ackerboden weg; vor deinem Antlitz muß ich mich verbergen. Ziel- und heimatlos werde ich sein auf Erden; jeder, der mich findet, wird mich erschlagen."

Gen 4:15 Da sprach zu ihm der Herr: "Nein! Jeder, der Kain erschlägt, an dem wird es siebenfach gerächt." Der Herr machte dem Kain ein Zeichen, damit ihn niemand erschlage, wer immer ihn finde.

Gen 4:16 Kain ging vom Angesichte des Herrn hinweg und wohnte im Lande Nod östlich von Eden.

Gen 4:17 Kain aber erkannte seine Frau; sie empfing und gebar Henoch; der wurde Erbauer einer Stadt; er nannte ihren Namen nach dem Namen seines Sohnes Henoch.

Gen 4:18 Dem Henoch wurde Irad geboren, Irad zeugte Mechujael, Mechujael den Metuschael und Metuschael den Lamech.

Gen 4:19 Lamech aber nahm zwei Frauen, eine hieß Ada, die andere Zilla.

Gen 4:20 Ada gebar den Jabal; er war der Stammvater der Zeltbewohner und Hirten.

Gen 4:21 Sein Bruder hieß Jubal, der Ahnherr aller Zither- und Flötenspieler.

Gen 4:22 Aber auch Zilla gebar, nämlich den Tubalkain, einen Schmied, der Erz und Eisen bearbeitete; die Schwester Tubalkains war Naama.

Gen 4:23 Lamech sprach zu seinen Frauen Ada und Zilla: "Hört meine Rede, ihr Frauen Lamechs, vernehmt meinen Spruch! Ei, einen Mann erschlug ich für meine Wunde, einen Knaben für meine Strieme.

Gen 4:24 Denn siebenfach wird Kain gerächt, Lamech dagegen siebenundsiebzigmal."

Gen 4:25 Adam erkannte seine Frau wiederum; sie gebar einen Sohn und nannte ihn Set: "Denn Gott hat mir einen anderen Nachkommen gegeben für Abel, weil Kain ihn erschlug."

Gen 4:26 Auch dem Set wurde ein Sohn geboren; er nannte ihn Enosch. Damals begann man, des Herrn Namen anzurufen.

 

Genesis Kapitel 5

 

Gen 5:1 Dies ist das Buch des Stammbaumes Adams. Am Tage, da Gott Adam schuf, formte er ihn nach Gottes Ebenbild.

Gen 5:2 Als Mann und Frau schuf er sie; er segnete sie und nannte sie Mensch am Tage, da sie erschaffen wurden.

Gen 5:3 Als Adam nun 130 Jahre alt war, zeugte er einen Sohn, ihm gleich und nach seinem Bilde, und nannte ihn Set.

Gen 5:4 Nach der Geburt des Set lebte Adam noch 800 Jahre, und er zeugte Söhne und Töchter.

Gen 5:5 Insgesamt lebte Adam 930 Jahre; dann starb er.

Gen 5:6 Im Alter von 105 Jahren zeugte Set den Enosch.

Gen 5:7 Nach der Geburt des Enosch lebte Set noch 807 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Gen 5:8 Insgesamt lebte Set 912 Jahre; dann starb er.

Gen 5:9 Im Alter von 90 Jahren zeugte Enosch den Kenan.

Gen 5:10 Nach der Geburt des Kenan lebte Enosch noch 815 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Gen 5:11 Insgesamt lebte Enosch 905 Jahre; dann starb er.

Gen 5:12 Im Alter von 70 Jahren zeugte Kenan den Mahalalel.

Gen 5:13 Nach der Geburt des Mahalalel lebte Kenan noch 840 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Gen 5:14 Insgesamt lebte Kenan 910 Jahre; dann starb er.

Gen 5:15 Im Alter von 65 Jahren zeugte Mahalalel den Jared.

Gen 5:16 Nach der Geburt des Jared lebte Mahalalel noch 830 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Gen 5:17 Insgesamt lebte Mahalalel 895 Jahre; dann starb er.

Gen 5:18 Im Alter von 162 Jahren zeugte Jared den Henoch.

Gen 5:19 Nach der Geburt des Henoch lebte Jared noch 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Gen 5:20 Insgesamt lebte Jared 962 Jahre; dann starb er.

Gen 5:21 Im Alter von 65 Jahren zeugte Henoch den Metuschelach.

Gen 5:22 Henoch wandelte mit Gott. Er lebte nach Metuschelachs Geburt noch 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Gen 5:23 Insgesamt lebte Henoch 365 Jahre.

Gen 5:24 Henoch wandelte mit Gott, und dann war er nicht mehr; denn Gott hatte ihn entrückt.

Gen 5:25 Im Alter von 187 Jahren zeugte Metuschelach den Lamech.

Gen 5:26 Nach der Geburt des Lamech lebte Metuschelach noch 782 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Gen 5:27 Insgesamt lebte Metuschelach 969 Jahre; dann starb er.

Gen 5:28 Im Alter von 182 Jahren zeugte Lamech einen Sohn.

Gen 5:29 Er nannte ihn Noe, indem er sprach: "Dieser wird uns trösten bei der mühevollen Arbeit unserer Hände am Ackerboden, den der Herr verflucht hat."

Gen 5:30 Nach der Geburt des Noe lebte Lamech noch 595 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Gen 5:31 Insgesamt lebte Lamech 777 Jahre; dann starb er.

Gen 5:32 Als Noe im Alter von 500 Jahren stand, zeugte er den Sem, den Cham und den Japhet.

 

Genesis Kapitel 6

 

Gen 6:1 Es begab sich, daß die Menschen auf Erden sich zu vermehren begannen und ihnen auch Töchter geboren wurden.

Gen 6:2 Da sahen die Gottessöhne, daß die Töchter der Menschen schön waren, und sie nahmen sich zu Frauen, welche sie nur mochten.

Gen 6:3 Nun sprach der Herr: "Mein Geist soll nicht für die Dauer im Menschen beengt sein, da auch er Fleisch ist; seine Tage sollen nur noch 120 Jahre sein."

Gen 6:4 Zu jenen Zeiten waren Riesen auf Erden, auch nachher noch, als die Gottessöhne mit den Töchtern der Menschen verkehrten und diese ihnen gebaren; das sind die starken Männer der Urzeit, Leute mit Namen.

Gen 6:5 Der Herr sah, wie groß die menschliche Bosheit auf Erden war, und daß jegliches Gebilde ihrer Herzensgedanken allzeit nur böse war.

Gen 6:6 Es reute ihn, den Menschen gemacht zu haben auf Erden, und er bekam Kummer in seinem Herzen.

Gen 6:7 Der Herr sprach: "Ich will den Menschen, den ich geschaffen, vom Erdboden vertilgen, vom Menschen bis zum Vieh und zum Kriechtier und zu den Himmelsvögeln. Denn es reut mich, sie gemacht zu haben."

Gen 6:8 Nur Noe fand Gnade in des Herrn Augen.

Gen 6:9 Dies ist die Geschichte Noes: Noe war ein gerechter und vollkommener Mann unter seinen Zeitgenossen und wandelte mit Gott.

Gen 6:10 Und Noe zeugte drei Söhne, den Sem, den Cham und den Japhet.

Gen 6:11 Aber die Erde war verderbt vor den Augen Gottes, und sie füllte sich mit Gewalttat.

Gen 6:12 Gott schaute sich die Erde an, und siehe, sie war verderbt; denn alle Menschen auf Erden gingen verderbliche Wege.

Gen 6:13 Da sprach Gott zu Noe: "Das Ende aller Lebewesen habe ich beschlossen, denn voll Gewalttat ist die Erde wegen der Menschen. Wohlan, ich will sie vertilgen mitsamt der Erde.

Gen 6:14 Mache dir eine Arche aus Nadelholz mit Schilfrohr dazwischen und verdichte sie von innen und außen mit Pech!

Gen 6:15 So sollst du sie herstellen: dreihundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch.

Gen 6:16 Ein Giebeldach sollst du an der Arche anbringen und sie dadurch um eine Elle höher machen; die Tür der Arche sollst du an ihrer Seite anbringen; ein unteres, ein mittleres und ein oberes Stockwerk sollst du bauen.

Gen 6:17 Ich lasse nämlich eine Wasserflut über die Erde kommen, damit sie unter dem Himmel alle Wesen, in denen Lebensodem ist, vertilge; alles auf Erden soll umkommen.

Gen 6:18 Meinen Bund aber will ich mit dir schließen; gehe also in die Arche hinein, du und deine Söhne, deine Frau und die Frauen deiner Söhne mit dir!

Gen 6:19 Von allen lebendigen Wesen aber nimm je zwei mit in die Arche hinein, um sie mit dir am Leben zu erhalten, ein Männchen und ein Weibchen!

Gen 6:20 Von den Vogelarten, von den Vieharten, von allem am Boden kriechenden Getier nach seiner Art sollen je zwei zu dir kommen, damit ihr Leben erhalten bleibe.

Gen 6:21 Auch von allem Eßbaren nimm etwas; sammle es bei dir an, damit es dir und ihnen zur Nahrung diene."

Gen 6:22 Und Noe tat alles so, wie es Gott ihm geboten hatte.

 

Genesis Kapitel 7

 

Gen 7:1 Da sprach der Herr zu Noe: "Gehe hinein in die Arche mit deiner ganzen Familie; denn dich habe ich gerecht angetroffen vor meinem Angesichte unter diesem Geschlecht.

Gen 7:2 Von allen reinen Tieren nimm dir je sieben Stück, je ein Männchen und ein Weibchen, von den unreinen Tieren je zwei, ein Männchen und ein Weibchen.

Gen 7:3 Auch von den Vögeln des Himmels je sieben Männchen und Weibchen, damit Nachwuchs am Leben erhalten bleibe auf der ganzen Erde.

Gen 7:4 Denn noch sieben Tage, dann will ich regnen lassen auf die Erde vierzig Tage und vierzig Nächte lang und will jegliches Wesen, das ich geschaffen habe, vom Erdboden vertilgen."

Gen 7:5 Und Noe tat alles, was ihm der Herr befohlen hatte.

Gen 7:6 Noe war sechshundert Jahre alt, als die Flut auf die Erde kam.

Gen 7:7 Da gingen Noe und seine Söhne, seine Frau und die Frauen seiner Söhne vor den Wassern der Flut in die Arche.

Gen 7:8 Von den reinen und unreinen Tieren, von den Vögeln und von allem am Boden kriechenden Getier

Gen 7:9 kamen je zwei zu Noe in die Arche, ein Männchen und ein Weibchen, wie Gott ihm geboten hatte.

Gen 7:10 Nach Ablauf von sieben Tagen kamen nun die Wasser der Flut über die Erde.

Gen 7:11 Es war im sechshundertsten Lebensjahr Noes, im zweiten Monat, am siebzehnten Tage des Monats. An diesem Tage brachen alle Quellen der großen Urflut auf, und die Fenster des Himmels öffneten sich.

Gen 7:12 Und es ergoß sich ein Regen auf die Erde vierzig Tage und vierzig Nächte lang.

Gen 7:13 An eben diesem Tage gingen Noe, Sem, Cham und Japhet, die Söhne Noes, seine Frau und die drei Frauen seiner Söhne mit ihm hinein in die Arche;

Gen 7:14 außer ihnen alle Arten von Wild, von Vieh, von dem am Boden kriechenden Getier und sämtliche Arten von Vögeln, alles Geflügelte.

Gen 7:15 Sie kamen zu Noe in die Arche, je zwei von allen Wesen, in denen Lebenshauch war.

Gen 7:16 Die da kamen, waren je ein Männchen und Weibchen von allen Tieren, wie Gott ihm befohlen hatte. Der Herr schloß hinter ihm zu.

Gen 7:17 Die Flut ergoß sich über die Erde vierzig Tage lang; die Wasser wuchsen an, sie hoben die Arche, und diese stieg von der Erde empor.

Gen 7:18 Die Wasser schwollen an und mehrten sich gewaltig auf der Erde; die Arche aber fuhr auf den Wassern dahin.

Gen 7:19 Und die Wasser nahmen immer mehr zu; alle hohen Berge unter dem ganzen Himmel wurden bedeckt.

Gen 7:20 Fünfzehn Ellen darüber stiegen die Wasser; so wurden die Berge bedeckt.

Gen 7:21 Alles Leben, das auf Erden sich bewegte, Vögel, Vieh, Wild und alles Kleingetier, das auf der Erde wimmelte, und alle Menschen gingen unter.

Gen 7:22 Alles, was Lebensodem in sich hatte, wenn es auf dem Trockenen lebte, mußte sterben.

Gen 7:23 So ward denn alles vertilgt, was auf dem Erdboden war, Menschen sowohl als auch Vieh, Kriechtiere und die Vögel des Himmels; sie wurden von der Erde vertilgt. Noe allein und die mit ihm in der Arche waren, blieben übrig.

Gen 7:24 Und die Wasser stiegen auf Erden an, hundertfünfzig Tage lang.

 

Genesis Kapitel 8

 

Gen 8:1 Gott gedachte des Noe, allen Wildes und aller Tiere, die mit ihm in der Arche waren, und er ließ einen Wind über die Erde hin wehen, so daß die Wasser sanken.

 

Gen 8:2 Die Quellen der Urflut versiegten, und die Fenster des Himmels wurden geschlossen, dem Regen ward vom Himmel her Einhalt geboten.

Gen 8:3 Das Wasser sank auf der Erde mehr und mehr, und so nahm das Wasser ab nach einhundertfünfzig Tagen.

Gen 8:4 Im siebten Monat, am siebzehnten Tage des Monats, ruhte die Arche auf dem Gebirge von Ararat.

Gen 8:5 Die Fluten gingen bis zum zehnten Monat immer mehr zurück. Am ersten des zehnten Monats wurden die Gipfel der Berge sichtbar.

Gen 8:6 Nach vierzig Tagen tat Noe das Fenster der von ihm gebauten Arche auf.

Gen 8:7 Er ließ einen Raben ausfliegen; der flog hin und zurück, bis das Wasser von der Erde vertrocknet war.

Gen 8:8 Da ließ er eine Taube hinaus, um zu sehen, ob der Wasserspiegel auf der Erdoberfläche gesunken sei.

Gen 8:9 Die Taube fand aber keine Stätte für ihren Fuß und kehrte zu ihm in die Arche zurück; denn noch war Wasser auf der ganzen Erde. Noe streckte seine Hand aus, ergriff sie und nahm sie in die Arche zurück.

Gen 8:10 Dann wartete er weitere sieben Tage und sandte wiederum die Taube aus der Arche.

Gen 8:11 Die Taube flog gegen Abend zu ihm zurück, aber siehe, sie trug ein frisches Ölblatt in ihrem Schnabel. Noe wußte nun, daß das Wasser auf Erden gefallen war.

Gen 8:12 Nach weiteren sieben Wartetagen schickte Noe die Taube wieder aus; sie kehrte nicht mehr zu ihm zurück.

Gen 8:13 Im 601. Lebensjahr des Noe, am ersten Tag des ersten Monats, war das Wasser auf dem Erdboden vertrocknet. Noe entfernte das Dach von der Arche; er schaute aus, und schon war die Erdoberfläche trocken.

Gen 8:14 Am siebenundzwanzigsten Tage des zweiten Monats war die Erde trocken.

Gen 8:15 Da sprach Gott zu Noe:

Gen 8:16 "Geh aus der Arche, du und deine Frau, deine Söhne und die Frauen deiner Söhne mit dir!

 

Gen 8:17 Alles Getier, das bei dir ist von allen Lebewesen, Vögel, Vieh und alle auf Erden kriechenden Tiere, laß mit dir hinaus; sie sollen sich tummeln auf Erden, fruchtbar sein und sich vermehren auf dem Erdboden!"

Gen 8:18 Da ging Noe hinaus und seine Söhne, seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm.

Gen 8:19 Alles Getier, alle Kriechtiere, alle Vögel, alles, was sich auf Erden regt, verließ, je nach seinen Sippen, die Arche.

Gen 8:20 Noe baute einen Altar für den Herrn, und von allen reinen Tieren und reinen Vögeln nahm er und brachte auf dem Altar Brandopfer dar.

Gen 8:21 Der Herr roch den lieblichen Wohlgeruch und sprach bei sich selbst: "Ich will fortan nicht noch einmal die Erde verfluchen um des Menschen willen; denn der Trieb des menschlichen Herzens ist zum Bösen geneigt von Jugend an. Fürderhin will ich alles Lebendige nicht mehr schlagen, wie ich es getan habe.

Gen 8:22 Solange die Erde steht, sollen Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht nicht mehr aufhören."

 

Genesis Kapitel 9

 

Gen 9:1 Gott segnete den Noe und seine Söhne und sprach zu ihnen: "Seid fruchtbar, mehrt euch und erfüllt die Erde.

Gen 9:2 Furcht vor euch und Schrecken sei bei allen Erdentieren, bei allen Himmelsvögeln, bei allem, was auf dem Erdboden kriecht, und bei allen Fischen des Meeres; in eure Hand sind sie gegeben.

Gen 9:3 Alles, was sich regt und lebendig ist, diene euch zur Nahrung; wie das Grünkraut gebe ich euch alles.

Gen 9:4 Jedoch lebendiges Fleisch, mit seinem Blut noch verbunden, sollt ihr nicht essen.

Gen 9:5 Aber euer Blut werde ich fordern, und zwar für jeden einzelnen aus euch; von jeglichem Tier will ich es fordern und vom Menschen, von jedermanns Bruder werde ich das Leben des Menschen fordern.

Gen 9:6 Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden! Denn nach seinem Bilde hat Gott den Menschen gemacht.

Gen 9:7 Ihr aber seid fruchtbar und mehrt euch, wimmelt auf der Erde und mehrt euch auf ihr!"

Gen 9:8 Gott sprach zu Noe und seinen Söhnen:

Gen 9:9 "Wohlan denn, ich errichte meinen Bund mit euch und euren Nachkommen

Gen 9:10 und mit allen lebenden Wesen bei euch, mit Vögeln, Vieh und jeglichem Wild des Feldes, mit all denen, die die Arche verlassen haben.

Gen 9:11 Meinen Bund errichte ich mit euch: Es soll niemals wieder alles Leben von den Wassern der Flut ausgerottet werden, ja, es soll keine Flut mehr kommen, die Erde zu verderben!"

Gen 9:12 Weiter sprach Gott: "Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und euch stifte und zwischen jeglichem Lebewesen bei euch für immerwährende Geschlechter:

Gen 9:13 Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll ein Bundeszeichen zwischen mir und der Erde sein.

Gen 9:14 Wenn ich nun Gewölk über der Erde balle, und wenn der Bogen in den Wolken erscheint,

Gen 9:15 so will ich meines Bundes gedenken, der zwischen mir und euch und allen lebenden Wesen besteht, und niemals mehr soll das Wasser zur Flut werden, um jegliches Leben zu verderben.

Gen 9:16 Wenn der Bogen in den Wolken steht, dann werde ich ihn ansehen, um des immerwährenden Bundes zu gedenken, der zwischen Gott und allen Lebewesen jeglicher Art auf Erden besteht."

Gen 9:17 Gott sprach zu Noe: "Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen Lebewesen auf Erden stifte."

Gen 9:18 Die Söhne Noes, die aus der Arche kamen, waren Sem, Cham und Japhet [Cham ist der Vater Kanaans].

Gen 9:19 Diese drei sind Noes Söhne, und von ihnen stammt das ganze Menschengeschlecht ab.

Gen 9:20 Noe aber begann als Landwirt und pflanzte einen Weinberg.

Gen 9:21 Er trank von dem Weine, ward berauscht und lag entblößt in seinem Zelte.

Gen 9:22 Cham, der Vater Kanaans, sah die Blöße seines Vaters, und er teilte es seinen beiden Brüdern draußen mit.

Gen 9:23 Sem und Japhet aber nahmen einen Überwurf, legten ihn auf ihre Schultern, gingen rückwärts hinein und bedeckten die Blöße ihres Vaters. Ihr Gesicht war rückwärts gerichtet, so daß sie die Blöße ihres Vaters nicht sahen.

Gen 9:24 Als Noe aus seinem Rausch erwachte, erfuhr er, was sein jüngerer Sohn ihm angetan hatte.

Gen 9:25 Er sprach: "Verflucht sei Kanaan; ein Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern!"

Gen 9:26 Ferner sprach er: "Gepriesen sei der Herr, der Gott Sems, und Kanaan sei sein Knecht!

Gen 9:27 Weiten Raum schaffe Gott dem Japhet; er wohne in den Zelten Sems, und Kanaan sei sein Knecht!"

Gen 9:28 Nach der Sintflut lebte Noe noch 350 Jahre.

Gen 9:29 Insgesamt lebte Noe 950 Jahre; dann starb er.

 

Genesis Kapitel 10

 

Gen 10:1 Dies ist der Stammbaum der Söhne Noes, des Sem, Cham und Japhet. Ihnen wurden nach der Flut Söhne geboren.

Gen 10:2 Die Söhne Japhets: Gomer, Magog, Madaj, Jawan, Tubal, Meschech und Tiras.

Gen 10:3 Die Söhne Gomers: Aschkenas, Riphat und Togarma.

Gen 10:4 Die Söhne Jawans: Elisa und Tarsis, die Kittim und Dodanim.

Gen 10:5 Von diesen zweigten sich die Inselvölker ab in ihren Ländern - jedes nach seiner Sprache - nach ihren Geschlechtern in ihren Völkerschaften.

Gen 10:6 Die Söhne Chams: Kusch, Mizrajim, Put und Kanaan.

Gen 10:7 Die Söhne Kuschs: Seba, Chawila, Sabta, Rama und Sabteka. Die Söhne von Rama sind Saba und Dedan.

Gen 10:8 Kusch zeugte den Nimrod; dieser war der erste Gewaltherrscher auf Erden.

Gen 10:9 Er war ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn; daher sagt man: "Wie Nimrod ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn."

Gen 10:10 Der Anfang seiner Königsherrschaft war Babel, Erech, Akkad und Kalne im Lande Sinear.

Gen 10:11 Von diesem Lande zog er nach Assur aus und erbaute Ninive, Rechobot-Ir und Kelach,

Gen 10:12 auch Resen zwischen Ninive und Kelach. Dies ist die große Stadt.

Gen 10:13 Von Mizrajim stammen die Ludier, die Anamer, die Lehaber und die Naphtucher,

Gen 10:14 die Patruser, die Kaslucher und die Kaphtorer, von denen die Philister hervorgingen.

Gen 10:15 Von Kanaan stammt Sidon, sein Erstgeborener, und Heth,

Gen 10:16 ferner die Jebusiter, die Amoriter, die Girgaschiter,

Gen 10:17 die Hiwwiter, die Arkiter und die Siniter,

Gen 10:18 die Arwaditer, Zemariter und Chamatiter. Später zerstreuten sich die Sippen der Kanaaniter.

Gen 10:19 Das Grenzgebiet der Kanaaniter erstreckte sich von Sidon durch Gerar hin nach Gaza und gegen Sodom, Gomorra, Adma und Zeboim bis hin nach Lascha.

Gen 10:20 Dies sind Chams Söhne nach ihren Sippen, ihren Sprachen, in ihren Ländern und in ihren Völkerschaften.

Gen 10:21 Auch dem Sem wurden Nachkommen geboren, dem Stammvater aller Hebersöhne, dem ältesten Bruder des Japhet.

Gen 10:22 Die Söhne Sems: Elam, Assur, Arpachschad, Lud und Aram.

Gen 10:23 Und die Söhne Arams: Uz, Chul, Geter und Masch.

Gen 10:24 Arpachschad zeugte den Schelach, Schelach den Heber.

Gen 10:25 Dem Heber wurden zwei Söhne geboren, der eine hieß Peleg (Trennung) - denn in seinen Tagen trennte sich die Erdbevölkerung -; sein Bruder hieß Joktan.

Gen 10:26 Joktan zeugte Almodad, Scheleph, Chazarmawet, Jerach,

Gen 10:27 Hadoram, Usal, Dikla,

Gen 10:28 Obal, Abimael, Saba,

Gen 10:29 Ophir, Chawila und Jobab. Diese alle sind Söhne Joktans.

Gen 10:30 Ihre Wohnsitze liegen von Mescha bis nach Sephara am Ostgebirge.

Gen 10:31 Dies sind Sems Söhne nach ihren Sippen, ihren Sprachen, in ihren Ländern nach ihren Völkerschaften.

Gen 10:32 Dies sind die Sippen der Söhne Noes nach ihren Stammbäumen in ihren Völkerschaften, und von ihnen haben sich die Völker nach der Flut verzweigt.

 

Genesis Kapitel 11

 

Gen 11:1 Alle Welt hatte nur eine Sprache und dieselben Laute.

Gen 11:2 Als man vom Osten her aufbrach, fand man im Lande Sinear eine Ebene und wohnte daselbst.

Gen 11:3 Sie sprachen zueinander: "Wohlan, laßt uns Ziegel streichen und sie hartbrennen!" Und es diente ihnen der Ziegel als Stein, und das Erdpech diente ihnen als Mörtel.

Gen 11:4 Dann riefen sie: "Auf! Laßt uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis in den Himmel reicht! Wir wollen uns einen Namen machen, damit wir nicht in alle Welt zerstreut werden!"

Gen 11:5 Der Herr aber fuhr herab, um sich die Stadt und den Turm, den sich die Menschen erbaut hatten, anzuschauen.

Gen 11:6 Der Herr sprach: "Siehe, sie sind ein Volk, und nur eine Sprache haben sie alle; das ist aber erst der Anfang ihres Tuns. Nichts von dem, was sie vorhaben, wird ihnen unmöglich sein.

Gen 11:7 Wohlan, laßt uns hinabsteigen! Wir wollen dort ihre Sprache verwirren, daß keiner mehr die Rede des andern versteht!"

Gen 11:8 Und der Herr zerstreute sie von da aus über die ganze Erde hin; sie hörten mit dem Städtebau auf.

Gen 11:9 Darum heißt die Stadt "Babel"; denn dort hat der Herr die Sprache der ganzen Welt verwirrt, und von da aus hat er sie über die ganze Erde hin zerstreut.

Gen 11:10 Dies ist der Stammbaum Sems: Sem war 100 Jahre alt, da zeugte er den Arpachschad; es war zwei Jahre nach der Flut.

Gen 11:11 Sem lebte nach der Geburt des Arpachschad noch 500 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Gen 11:12 Im Alter von 35 Jahren zeugte Arpachschad den Schelach.

Gen 11:13 Nach der Geburt des Schelach lebte Arpachschad noch 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Gen 11:14 Im Alter von 30 Jahren zeugte Schelach den Heber.

Gen 11:15 Nach der Geburt des Heber lebte Schelach noch 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Gen 11:16 Im Alter von 34 Jahren zeugte Heber den Peleg.

Gen 11:17 Nach der Geburt des Peleg lebte Heber noch 430 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Gen 11:18 Im Alter von 30 Jahren zeugte Peleg den Reu.

Gen 11:19 Nach der Geburt des Reu lebte Peleg noch 209 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Gen 11:20 Im Alter von 32 Jahren zeugte Reu den Serug.

Gen 11:21 Nach der Geburt des Serug lebte Reu noch 207 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Gen 11:22 Im Alter von 30 Jahren zeugte Serug den Nachor.

Gen 11:23 Nach der Geburt des Nachor lebte Serug noch 200 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Gen 11:24 Im Alter von 29 Jahren zeugte Nachor den Terach.

Gen 11:25 Nach der Geburt des Terach lebte Nachor noch 119 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Gen 11:26 Im Alter von 70 Jahren zeugte Terach den Abram, danach den Nachor und den Haran.

Gen 11:27 Dies ist der Stammbaum Terachs: Terach zeugte den Abram, den Nachor und den Haran; Haran aber zeugte den Lot.

Gen 11:28 Haran starb noch zu Lebzeiten seines Vaters Terach in seinem Heimatlande, im Ur der Kaldäer.

Gen 11:29 Abram und Nachor heirateten; Abrams Frau hieß Saraj, Nachors Frau hieß Milka, die Tochter Harans; dieser war der Vater der Milka und der Jiska.

Gen 11:30 Saraj aber war unfruchtbar; sie hatte kein Kind.

Gen 11:31 Terach nahm seinen Sohn Abram, seinen Enkel Lot, den Sohn Harans, und seine Schwiegertochter Saraj, die Frau seines Sohnes Abram. Sie wanderten aus Ur der Kaldäer aus, um in das Land Kanaan zu ziehen. Sie kamen aber nur bis Charan. Daselbst siedelten sie sich an.

Gen 11:32 Terach lebte 205 Jahre, dann starb er in Charan.

 

Genesis Kapitel 12

 

Gen 12:1 Der Herr sprach zu Abram: "Zieh hinweg aus deiner Heimat, aus deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhause in ein Land, das ich dir zeigen werde!

Gen 12:2 Ich will dich zu einem großen Volke machen und dich segnen und deinen Ruhm erhöhen; sei du ein Segen!

Gen 12:3 Segnen will ich, die dich segnen, und wer dich verflucht, dem will auch ich fluchen. In dir sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet sein!"

Gen 12:4 Abram brach auf, wie der Herr ihm geboten hatte, und Lot zog mit ihm. Abram stand damals im Alter von 75 Jahren, als er von Charan auszog.

Gen 12:5 Abram nahm seine Frau Saraj und seinen Neffen Lot, ferner allen Herdenbesitz, den sie erworben hatten, und alle Leute, die sie in Charan gewonnen hatten. Sie brachen auf, um ins Land Kanaan zu ziehen; und sie kamen ins Land Kanaan.

Gen 12:6 Abram durchzog das Land bis zum Ort Sichem zur Orakeleiche. Damals waren die Kanaaniter im Lande.

Gen 12:7 Der Herr erschien dem Abram und sprach: "Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben." Jener baute dort einen Altar für den Herrn, der ihm erschienen war.

Gen 12:8 Von da rückte er weiter dem Gebirge zu, östlich von Betel. Hier schlug er sein Zelt auf, Betel im Westen, Aj im Osten. Sodann baute er dem Herrn einen Altar und rief den Namen des Herrn an.

Gen 12:9 Abram zog immer weiter und weiter dem Südland zu.

Gen 12:10 Eine Hungersnot brach aber damals im Lande aus; daher zog Abram nach Ägypten, um dort seinen Aufenthalt zu nehmen; denn der Hunger lastete schwer auf dem Lande.

Gen 12:11 Es begab sich, kurz bevor er Ägypten betrat, daß Abram zu seiner Frau Saraj sprach: "Ich weiß, daß du eine schön aussehende Frau bist.

Gen 12:12 Wenn dich die Ägypter nun sehen und dabei denken: "Sie ist seine Frau", dann werden sie mich töten und dich am Leben lassen.

Gen 12:13 Gib doch an, daß du meine Schwester seist, damit es mir gut gehe um deinetwillen und ich am Leben bleibe deinetwegen!"

Gen 12:14 Als Abram nun nach Ägypten kam, sahen die Ägypter, wie überaus schön die Frau war.

Gen 12:15 Die Würdenträger Pharaos erblickten sie. Preisend empfahlen sie diese für den Pharao. So ward die Frau in den Palast des Pharao gebracht.

Gen 12:16 Dem Abram aber erwies er Gutes um ihretwillen; er bekam Kleinvieh und Großvieh, Esel, Knechte, Mägde, Eselinnen und Kamele.

Gen 12:17 Der Herr aber schlug den Pharao mit schweren Plagen und auch seinen ganzen Hof wegen Sarajs, der Frau des Abram.

Gen 12:18 Der Pharao ließ nun Abram rufen und sprach: "Was hast du mir da angetan? Warum hast du mir nicht mitgeteilt, daß sie deine Frau ist?

Gen 12:19 Warum hast du gesagt, sie sei deine Schwester? So nahm ich sie mir zur Frau. Nun, hier hast du deine Frau; nimm sie und geh!"

Gen 12:20 Und der Pharao entbot für ihn Leute; diese entließen ihn, seine Frau und all seine Habe.

 

Genesis Kapitel 13

 

Gen 13:1 Abram kehrte zurück aus Ägypten nach dem Südland, er und seine Frau mit all seiner Habe und auch Lot mit ihm.

Gen 13:2 Abram war sehr reich an Vieh, an Silber und Gold.

Gen 13:3 Er zog Strecke um Strecke vom Südland nach Betel, und zwar dorthin, wo zu Anfang sein Zelt war, zwischen Betel und Aj

Gen 13:4 an den Ort des Altares, den er zuerst dort errichtet hatte; dort rief Abram den Namen des Herrn an.

Gen 13:5 Aber auch Lot, der mit Abram gezogen war, hatte Kleinvieh, Rinder und Zelte.

Gen 13:6 Das Land reichte nicht aus, sie beieinander wohnen zu lassen; denn ihr Besitz war zu groß, als daß sie hätten beisammen wohnen können.

Gen 13:7 Ein Streit war zwischen den Hirten Abrams und denen Lots ausgebrochen; auch wohnten damals noch die Kanaaniter und Perissiter im Lande.

Gen 13:8 Da sprach Abram zu Lot: "Es soll doch kein Streit sein zwischen mir und dir, zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind ja Brüder!

Gen 13:9 Liegt nicht das ganze Land vor dir? Trenne dich doch von mir; gehst du nach links, so gehe ich rechts; wenn du nach rechts gehst, so gehe ich links."

Gen 13:10 Da erhob Lot seine Augen. Er sah, daß das ganze Jordangelände vollständig bewässert war [es war, bevor der Herr Sodom und Gomorra zerstörte] wie der Garten des Herrn, wie das Land Ägypten, bis hin nach Zoar.

Gen 13:11 Da wählte sich Lot das ganze Jordangelände. Er brach auf nach Osten, und so trennten sie sich voneinander.

Gen 13:12 Abram wohnte nunmehr im Land Kanaan, Lot dagegen in den Städten des Geländes. Er schlug seine Zelte auf bis nach Sodom hin.

Gen 13:13 Die Leute von Sodom aber waren böse und schwere Sünder vor dem Herrn.

Gen 13:14 Der Herr sprach zu Abram, nachdem sich Lot von ihm getrennt hatte: "Erhebe deine Augen und schau vom Orte aus, auf dem du stehst, nach Norden, Süden, Osten und Westen!

Gen 13:15 Denn das ganze Land, das du siehst, will ich für alle Zeit dir und deinen Nachkommen schenken.

Gen 13:16 Deine Nachkommen will ich so zahlreich machen wie den Staub der Erde. Kann jemand den Staub der Erde zählen, so wird sich auch deine Nachkommenschaft zählen lassen.

Gen 13:17 Wohlan! Durchziehe das Land in seiner Länge und Breite; denn dir will ich es schenken!"

Gen 13:18 Abram kam, schlug sein Zelt auf und wohnte bei der Eiche von Mamre bei Hebron; er baute daselbst einen Altar für den Herrn.

 

Genesis Kapitel 14

 

Gen 14:1 Es begab sich in den Tagen Amraphels, des Königs von Sinear, Ariochs, des Königs von Ellasar, Kedorlaomers, des Königs von Elam, und Tidals, des Königs der Völker.

Gen 14:2 Sie kämpften wider Bera, den König von Sodom, Birscha, den König von Gomorra, Schinab, den König von Adma, Schemeber, den König von Zeboim, und den König von Bela, d. h. Zoar.

Gen 14:3 Vereint zogen diese alle nach dem Siddimtale, d. h. dem Salzmeer.

Gen 14:4 Zwölf Jahre waren sie dem König Kedorlaomer dienstbar gewesen, aber im dreizehnten fielen sie ab.

Gen 14:5 Im vierzehnten Jahre kamen Kedorlaomer und die Könige, die mit ihm verbunden waren. Sie schlugen die Rephaiter bei Aschtarot-Karnajim, die Susiter bei Ham, die Emiter bei der Ebene von Kirjatajim

Gen 14:6 und die Horiter bei ihrem Gebirge Seir bis hin nach El-Paran, das an der Wüste liegt.

Gen 14:7 Sie kehrten dann um und kamen nach En-Mischpat, d. h. Kades. Dann schlugen sie das ganze Land der Amalekiter und auch das der Amoriter, die bei Chazezon-Tamar wohnten.

Gen 14:8 Da zogen der König von Sodom, der König von Gomorra, der König von Adma, der König von Zeboim und der König von Bela, d. h. Zoar, aus. Man ordnete die Schlacht gegen sie,

Gen 14:9 und zwar gegen Kedorlaomer, den König von Elam, und Tidal, den König der Völker, und Amraphel, den König von Sinear, und Arioch, den König von Ellasar - vier Könige gegen fünf.

Gen 14:10 Im Tale Siddim waren viele Erdpechgruben. Die Könige von Sodom und Gomorra mußten fliehen und fielen da hinein. Die Übriggebliebenen entkamen ins Gebirge.

Gen 14:11 Jene aber nahmen alle Habe von Sodom und Gomorra und alle ihre Nahrungsmittel weg und zogen ab.

Gen 14:12 Auch Lot und seine Habe raubten sie und machten sich auf und davon. Jener war nämlich in Sodom seßhaft.

Gen 14:13 Ein Flüchtling aber kam und meldete es dem Hebräer Abram; dieser wohnte bei der Rieseneiche des Amoriters Mamre, der ein Bruder des Eschkol und des Aner war; auch diese waren mit Abram verbündet.

Gen 14:14 Abram hörte, daß sein Neffe gefangen sei. Er zählte seine hausgeborenen Gefolgsmänner ab (dreihundertachtzehn Mann) und nahm die Verfolgung auf bis Dan.

Gen 14:15 Dann teilte er des Nachts seine Truppen und stellte sie gegen die Feinde, er und seine Leute; er verfolgte und schlug sie bis Choba, das links von Damaskus liegt.

Gen 14:16 Die ganze Habe brachte er zurück: seinen Neffen Lot und sein Besitztum, auch die Frauen und seine Leute.

Gen 14:17 Da kam ihm der König von Sodom entgegen, als er zurückkehrte vom Sieg über Kedorlaomer und die Könige, und zog mit ihm in das Königstal.

Gen 14:18 Und Melchisedech, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus; er war nämlich ein Priester des Allerhöchsten Gottes.

Gen 14:19 Dieser segnete ihn und sprach: "Gesegnet sei Abram vom Allerhöchsten Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat!

Gen 14:20 Gepriesen sei der Allerhöchste Gott, der deine Feinde in deine Hand ausgeliefert hat!" Da gab jener ihm den Zehnten von allem.

Gen 14:21 Der König von Sodom aber sagte zu Abram: "Gib mir nur die Leute, die Habe aber nimm dir!"

Gen 14:22 Abram erwiderte dem König von Sodom: "Ich erhebe meine Hände zum Herrn, dem Allerhöchsten Gotte, dem Schöpfer Himmels und der Erde.

Gen 14:23 Weder einen Faden noch einen Schuhriemen, nichts von deinem Eigentume werde ich nehmen. Du wirst nicht sagen können: "Ich habe Abram reich gemacht."

Gen 14:24 Abgesehen nur von dem, was die Kriegsknechte verzehrt haben, und dem Anteil der Männer, die mit mir gezogen sind, Aner, Eschkol und Mamre. Sie mögen sich ihren Anteil nehmen!"

 

Genesis Kapitel 15

 

Gen 15:1 Nach diesen Begebenheiten erging des Herrn Wort in einem Gesicht an Abram: "Fürchte dich nicht, Abram; ich verleihe dir deinen überreichen Lohn."

Gen 15:2 Abram antwortete: "Herr, Herr, was wirst du mir geben, da ich doch kinderlos einhergehe und Elieser der Verwalter meines Hauses ist?"

Gen 15:3 Abram fuhr fort: "Nachkommenschaft hast du mir ja keine gegeben; siehe, mein Leibeigener wird mich beerben."

Gen 15:4 Da erging jedoch des Herrn Wort an ihn: "Nicht dieser wird dein Erbe sein, sondern ein leiblicher Sohn von dir wird dich beerben."

Gen 15:5 Er führte ihn hinaus ins Freie und sprach: "Schau doch auf zum Himmel und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst!" Und er versicherte ihm: "So wird deine Nachkommenschaft sein."

Gen 15:6 Er aber glaubte dem Herrn, und dieser rechnete es ihm als Gerechtigkeit an.

Gen 15:7 Dann sprach er zu ihm: "Ich bin der Herr, der dich aus Ur der Kaldäer geführt hat, um dir dieses Land zum Erbteil zu geben."

Gen 15:8 Dieser aber antwortete: "Herr, Herr, woran soll ich erkennen, daß ich es erben werde?"

Gen 15:9 Er sprach zu ihm: "Hole mir ein dreijähriges Kalb, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turtel- und eine Jungtaube!"

Gen 15:10 Alle diese Tiere holte er. Er teilte sie in der Mitte und legte die Hälften einander gegenüber; nur die Vögel teilte er nicht.

Gen 15:11 Da stießen Raubvögel auf die Tierleichen herab. Abram scheuchte sie fort.

Gen 15:12 Die Sonne war eben am Untergehen, da fiel ein Tiefschlaf auf Abram. Auch Angst und große Dunkelheit lasteten auf ihm.

Gen 15:13 Gott sprach zu Abram: "Du sollst es mit Bestimmtheit wissen: Deine Nachkommen werden Fremdlinge in einem Lande sein, das ihnen nicht gehören wird. Sie werden den Menschen dort dienstbar sein, und man wird sie vierhundert Jahre lang unterdrücken.

Gen 15:14 Aber das Volk, dem sie dienen, will ich richten. Danach werden sie mit reicher Habe davonziehen.

Gen 15:15 Doch du wirst zu deinen Vätern in Frieden eingehen; begraben wirst du in hohem Greisenalter.

 

Gen 15:16 Aber im vierten Geschlecht werden sie hierher zurückkehren, denn bis dahin ist die Schuld der Amoriter noch nicht voll."

Gen 15:17 Die Sonne war untergegangen; stockfinster war es geworden. Da zeigten sich ein rauchender Backofen und eine Feuerflamme, die zwischen jenen Fleischstücken hindurchfuhr.

Gen 15:18 An jenem Tage schloß der Herr mit Abram einen Bund: "Deinen Nachkommen werde ich dieses Land geben, vom Strom Ägyptens bis zum großen Euphratstrome,

Gen 15:19 nämlich die Keniter, die Kenissiter, die Kadmoniter,

Gen 15:20 die Hethiter, die Perissiter, die Rephaiter,

Gen 15:21 die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgaschiter und die Jebusiter!"

 

Genesis Kapitel 16

 

Gen 16:1 Saraj aber, Abrams Frau, hatte ihm keine Kinder geboren. Sie hatte jedoch eine ägyptische Magd; die hieß Hagar.

Gen 16:2 Saraj sprach zu Abram: "Sieh nur, der Herr hat mir Kindersegen verwehrt; gehe also zu meiner Magd, vielleicht lebe ich durch sie in einem Kinde weiter." Abram folgte dem Wunsche der Saraj.

Gen 16:3 Saraj, die Frau Abrams, holte die Ägypterin Hagar, ihre Magd, - zehn Jahre, nachdem Abram im Lande Kanaan ansässig geworden war - und gab sie dem Abram, ihrem Manne, zur Frau.

Gen 16:4 Er ging zu Hagar. Sie empfing, und als sie das merkte, verlor ihre Herrin die Achtung in ihren Augen.

Gen 16:5 Da sprach Saraj zu Abram: "Das Unrecht, das ich leide, komme auf dich! Ich gab dir meine Magd an deine Brust. Als sie aber merkte, daß sie empfangen hatte, verlor ich die Achtung in ihren Augen; der Herr richte zwischen mir und dir!"

Gen 16:6 Abram antwortete der Saraj: "Siehe, deine Magd ist in deiner Hand, tu mit ihr, was dich gut dünkt!" Da nun Saraj sie hart behandelte, entfloh sie ihr.

Gen 16:7 Der Engel des Herrn fand sie am Wasserquell in der Wüste, an jener Quelle, die auf dem Wege nach Schur liegt.

Gen 16:8 Er sprach: "Hagar, Magd der Saraj, woher kommst du und wohin gehst du?" Sie antwortete: "Vor meiner Herrin Saraj bin ich auf der Flucht."

Gen 16:9 Da sagte der Engel des Herrn zu ihr: "Kehre zu deiner Herrin zurück und sei ihr gefügig!"

Gen 16:10 Und der Engel des Herrn fuhr fort: "Überaus zahlreich will ich deine Nachkommenschaft machen, so daß sie vor Menge nicht gezählt werden kann."

Gen 16:11 Ferner sprach der Engel des Herrn zu ihr: "Siehe, du hast empfangen und wirst einen Sohn gebären. Ismael sollst du ihn heißen; denn "der Herr hat dein Elend gehört".

Gen 16:12 Ein Wildeselmensch wird er werden; seine Hand wird gegen jedermann und jedermanns Hand gegen ihn sein. Allen seinen Brüdern entgegengesetzt wird er wohnen."

Gen 16:13 Sie rief den Namen des Herrn an, der mit ihr geredet hatte: "Du bist der Gott des Schauens!" Denn sie sprach: "Habe ich hier nicht den gesehen, der mich sah?"

Gen 16:14 Darum nennt man den Brunnen "Brunnen des Lebendigen, der mich sieht!" Er liegt zwischen Kades und Bared.

Gen 16:15 Hagar gebar dem Abram einen Sohn, und Abram nannte den Sohn, den Hagar ihm geboren hatte, Ismael.

Gen 16:16 Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar ihm den Ismael gebar.

 

Genesis Kapitel 17

 

Gen 17:1 Abram war neunundneunzig Jahre alt, da erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: "Ich bin der Allmächtige Gott; wandle vor mir und sei untadelig!

Gen 17:2 Ich will einen Bund zwischen mir und dir stiften und will dich überaus zahlreich machen."

Gen 17:3 Da fiel Abram auf sein Angesicht nieder, und Gott redete mit ihm und sprach:

Gen 17:4 "Siehe, das ist mein Bund mit dir: Du wirst zum Vater einer Völkermenge werden.

Gen 17:5 Fortan soll dein Name nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham, denn zum "Vater einer Völkermenge" will ich dich bestellen.

Gen 17:6 Und sehr fruchtbar will ich dich machen; zu Völkern will ich dich werden lassen, und Könige werden aus dir hervorgehen.

Gen 17:7 Errichten will ich meinen Bund zwischen mir und dir und deiner Nachkommenschaft in ihren Geschlechtern. Ein immerwährender Bund soll es sein, für dich und deine Nachkommen will ich Gott sein.

Gen 17:8 Geben will ich dir und deiner Nachkommenschaft das Land, in dem du jetzt als Fremder weilst, das ganze Land Kanaan, zum dauernden Besitz. Ich will ihr Gott sein."

Gen 17:9 Danach sprach Gott zu Abraham: "Du aber sollst meinen Bund halten, du und deine Nachkommenschaft in ihren Geschlechtern.

Gen 17:10 Dies ist mein Bund, den ihr halten sollt; er besteht zwischen mir und euch und deiner Nachkommenschaft: Beschnitten soll bei euch alles Männliche werden.

Gen 17:11 Ihr sollt euch am Fleisch eurer Vorhaut beschneiden lassen. Dies soll ein Bundeszeichen zwischen mir und euch sein.

Gen 17:12 Im Alter von acht Tagen soll bei euch in euren Geschlechtern alles Männliche beschnitten werden, der Hausgeborene und der für Geld von einem Fremden Gekaufte, der nicht von dir abstammt.

Gen 17:13 Beschnitten werden muß dein Hausgeborener und der für Geld Erworbene. Mein Bund an eurem Fleische soll ein ewiger Bund sein!

Gen 17:14 Ein unbeschnittener Mann, der nicht am Fleische seiner Vorhaut beschnitten ist, soll aus seinem Volke ausgerottet werden; denn meinen Bund hat er gebrochen."

Gen 17:15 Gott sprach zu Abraham: "Du sollst den Namen deiner Frau nicht mehr Saraj nennen, sondern Sara (Fürstin) soll ihr Name sein!

Gen 17:16 Ich will sie segnen und werde dir einen Sohn von ihr schenken. Ich will sie segnen, sie soll zu Völkern werden, Könige über Nationen sollen aus ihr hervorgehen."

Gen 17:17 Abraham fiel auf sein Angesicht nieder und lachte. Er dachte nämlich in seinem Herzen: Soll etwa einem Hundertjährigen noch ein Kind geboren werden? Oder soll die neunzigjährige Sara noch gebären?

Gen 17:18 Abraham sprach zu Gott: "Möge doch nur Ismael vor dir am Leben bleiben!"

Gen 17:19 Gott antwortete: "Nein, deine Frau Sara soll dir einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Isaak nennen. Aufrichten will ich meinen Bund mit ihm als einen ewigen Bund für seine Nachkommenschaft nach ihm.

Gen 17:20 Was Ismael betrifft, so habe ich dich erhört. Ja, ich segne ihn, lasse ihn fruchtbar und überaus zahlreich werden; zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich werde ihn zu einem großen Volke machen.

Gen 17:21 Meinen Bund aber richte ich mit Isaak auf, den dir Sara im kommenden Jahr um diese Zeit gebären wird."

Gen 17:22 Als er seine Rede mit ihm vollendet hatte, stieg Gott auf und verschwand vor Abraham.

Gen 17:23 Da holte sich Abraham seinen Sohn Ismael, all seine Hausgeborenen und alle für Geld Erworbenen, d. h. alle männlichen Personen in seinem Hause, heran. Er beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut an demselben Tage, so wie Gott ihm befohlen hatte.

Gen 17:24 Abraham war neunundneunzig Jahre alt, als er das Fleisch seiner Vorhaut beschnitt.

Gen 17:25 Sein Sohn Ismael war dreizehn Jahre alt, als das Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde.

Gen 17:26 An dem gleichen Tage wurden Abraham und sein Sohn Ismael beschnitten.

Gen 17:27 Alle männlichen Personen seines Hauses, die Hausgeborenen und die von Fremden für Geld Erworbenen, wurden mit ihm beschnitten.

 

Genesis Kapitel 18

 

Gen 18:1 Der Herr erschien ihm bei der Rieseneiche von Mamre; er saß gerade an dem Zelteingang zur heißen Tageszeit.

Gen 18:2 Als er seine Blicke erhob, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Sobald er sie erblickte, lief er ihnen vom Zelteingang entgegen und beugte sich tief zur Erde nieder.

Gen 18:3 Er sprach: "Meine Herren, habe ich Gunst vor euch gefunden, so eilt doch nicht an eurem Knecht vorüber!

Gen 18:4 Es werde ein wenig Wasser geholt; wascht eure Füße und ruht unter den Bäumen aus!

Gen 18:5 Ich hole einen Bissen Brot; labt euch dann und wandert nachher weiter; denn darum seid ihr ja bei eurem Knechte vorbeigekommen!" Sie sprachen: "Tue, wie du gesagt hast!"

Gen 18:6 Da eilte Abraham in das Zelt zu Sara und sprach: "Eile doch! Nimm drei Maß Mehl, und zwar Weizengrieß, knete es und backe Kuchen!"

Gen 18:7 Abraham lief zur Rinderherde, suchte sich ein zartes und schönes Jungrind und gab es dem Knechte; der beeilte sich, es zu bereiten.

Gen 18:8 Er holte Sahne und Milch und das hergerichtete Jungrind und setzte es ihnen vor. Er selbst wartete ihnen auf unter den Bäumen, während sie aßen.

Gen 18:9 Dann fragten sie ihn: "Wo ist deine Frau Sara?" Er antwortete: "Hier im Zelt."

Gen 18:10 Der Herr sprach: "Gewiß werde ich dich übers Jahr wiederum besuchen; dann hat deine Frau Sara einen Sohn." Sara aber horchte im Zelteingang hinter ihm.

Gen 18:11 Abraham und Sara waren alt, vorgerückt an Tagen; Sara ging es nicht mehr nach der Frauen Regel.

Gen 18:12 Sara lachte in sich hinein und dachte: "Ich bin doch verblüht; da soll mir noch Liebeswonne werden? Und auch mein Gatte ist schon ein Greis."

Gen 18:13 Der Herr sprach zu Abraham: "Warum hat Sara denn gelacht und gedacht: "Soll ich wahrhaftig noch gebären, da ich doch alt bin?"

Gen 18:14 Ist für den Herrn etwas unmöglich? Übers Jahr zur festgesetzten Zeit kehre ich zu dir zurück; dann hat Sara einen Sohn."

Gen 18:15 Sara versuchte zu heucheln und sprach: "Ich habe nicht gelacht." Denn sie fürchtete sich. Er aber sprach: "Doch, du hast gelacht."

Gen 18:16 Von dort erhoben sich die Männer und blickten nach Sodom hinüber. Abraham ging mit ihnen, sie zu geleiten.

Gen 18:17 Der Herr aber erwog: "Soll ich vor Abraham verbergen, was ich tun will?

Gen 18:18 Abraham soll doch zu einem großen und starken Volke werden; gesegnet werden sollen durch ihn alle Völker der Erde.

Gen 18:19 Ihn habe ich ja auserkoren, daß er seinen Söhnen und seiner Nachkommenschaft gebiete, sie sollen den Weg des Herrn beobachten durch Übung von Recht und Gerechtigkeit, damit der Herr über Abraham das bringen kann, was er ihm verheißen hat."

Gen 18:20 Dann sprach der Herr: "Das Klagegeschrei wider Sodom und Gomorra ist groß, ihre Sünde ist überaus schwer.

Gen 18:21 Ich will hinab und sehen, ob das Klagegeschrei, das zu mir gedrungen ist, ihren Taten entspricht oder nicht. Ich muß mich darum kümmern."

Gen 18:22 Die Männer wandten sich von dort und gingen Sodom zu. Abraham stand immer noch vor dem Herrn.

Gen 18:23 Da trat Abraham näher und fragte: "Willst du wirklich Fromme und Frevler dahinraffen?

Gen 18:24 Vielleicht sind fünfzig Fromme in der Stadt; willst du sie wirklich vertilgen? Willst du dem Orte nicht lieber verzeihen um der fünfzig Frommen willen, die in der Stadt sind?

Gen 18:25 Fern sei es von dir, so zu handeln, Fromme zusammen mit Frevlern zu töten! Dann müßte ja der Fromme gleich dem Frevler sein; das sei ferne von dir! Muß nicht der ganzen Welt Richter das tun, was recht ist?"

Gen 18:26 Da antwortete der Herr: "Wenn ich in Sodom fünfzig Fromme innerhalb der Stadt finde, so will ich dem ganzen Orte um ihretwillen vergeben."

Gen 18:27 Abraham entgegnete und sprach: "Siehe, ich habe gewagt, zu meinem Herrn zu reden, wiewohl ich nur Staub und Asche bin.

Gen 18:28 Vielleicht fehlen an den fünfzig Frommen nur fünf. Willst du um dieser fünf willen die ganze Stadt vernichten?" Er aber sagte: "Nein, sofern ich dort fünfundvierzig finde."

Gen 18:29 Er fuhr fort, mit ihm zu reden, und sprach: "Vielleicht finden sich dort nur vierzig." Er erwiderte: "Ich will es nicht tun um dieser vierzig willen."

Gen 18:30 Darauf jener: "Zürne doch nicht, mein Herr, wenn ich weiterrede! Vielleicht finden sich dort nur dreißig." Er sprach: "Ich will es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde."

Gen 18:31 Da sagte er: "Siehe doch, ich habe gewagt, zu meinem Herrn zu reden. Vielleicht finden sich dort nur zwanzig." Er antwortete: "Ich will nicht vernichten um der zwanzig willen!"

Gen 18:32 Darauf jener: Zürne doch nicht, mein Herr, nur noch dieses Mal will ich reden! Vielleicht finden sich dort nur zehn." Er sagte: "Ich will nicht vernichten um der zehn willen."

Gen 18:33 Als er das Gespräch mit Abraham beendet hatte, ging der Herr hinweg. Abraham jedoch kehrte an seinen Ort zurück.

 

Genesis Kapitel 19

 

Gen 19:1 Die beiden Engel kamen abends nach Sodom. Lot saß gerade am Stadttor von Sodom. Als er sie sah, stand er vor ihnen auf und verneigte sich tief zur Erde.

Gen 19:2 Er sprach: "O meine Herren, kehrt doch ein ins Haus eures Knechtes! Übernachtet und wascht euch die Füße! Am frühen Morgen könnt ihr dann aufstehen und eures Weges ziehen!" Sie aber antworteten: "Nein, wir wollen im Freien übernachten!"

Gen 19:3 Er nötigte sie inständig; deshalb kehrten sie bei ihm ein. Sie kamen in sein Haus, und er bereitete ihnen ein Mahl. Er buk ungesäuertes Brot, und man aß.

Gen 19:4 Noch waren sie nicht schlafen gegangen, da umringten die Männer der Stadt, Sodoms Leute, das Haus. Jung und alt waren dabei, das Volk insgesamt vom äußersten Ende her.

Gen 19:5 Sie riefen Lot zu und sprachen zu ihm: "Wo sind denn die Männer, die heute nacht zu dir gekommen sind? Führe sie heraus zu uns, wir wollen sie erkennen!"

Gen 19:6 Lot ging zu ihnen hinaus vor die Tür, er schloß sie aber hinter sich zu.

Gen 19:7 Er sagte: "Meine Brüder, handelt doch nicht so verwerflich!

Gen 19:8 Seht, ich habe zwei Töchter die noch keinen Mann kennen; ich will sie zu euch herausbringen. Tut mit ihnen, wie es euch gut dünkt; nur diesen Männern tut nichts; denn sie sind doch nun einmal unter den Schatten meines Daches getreten."

Gen 19:9 Sie aber sprachen: "Hinweg da!" Sie meinten: "Da ist ein einzelner als Fremdling hierher gekommen und wirft sich jetzt zum Richter auf! Dir wollen wir noch schlimmer zusetzen als jenen!" Sie drangen ungestüm auf Lot ein und waren nahe daran, die Tür aufzubrechen.

Gen 19:10 Die Männer aber streckten ihre Hand aus, um Lot zu sich ins Haus zu ziehen. Die Tür verschlossen sie.

Gen 19:11 Dann schlugen sie die Leute vor dem Tor des Hauses mit Blindheit, klein und groß, so daß sie sich vergebens bemühten, das Tor zu finden.

Gen 19:12 Die Männer sprachen zu Lot: "Hast du noch jemand hier, einen Schwiegersohn, deine Söhne und Töchter oder sonst noch einen aus der Stadt? Bringe sie fort von diesem Orte!

Gen 19:13 Denn wir wollen diesen Ort vernichten; groß ist nämlich das Klagegeschrei, das vor den Herrn über ihn gekommen ist. Der Herr hat uns gesandt, ihn zu vernichten."

Gen 19:14 Lot ging hinaus und redete zu seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter heiraten sollten: "Auf! Verlaßt diesen Ort! Denn vernichten wird der Herr diese Stadt." Er aber kam seinen Schwiegersöhnen vor wie einer, der zu scherzen beliebte.

Gen 19:15 Als aber die Morgenröte aufstieg, drängten die Engel den Lot und sprachen: "Auf! Nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die da sind, damit du nicht durch die Schuld der Stadt dahingerafft wirst!"

Gen 19:16 Er zauderte noch; da ergriffen die Männer ihn, seine Frau und seine beiden Töchter bei den Händen, weil der Herr mit ihm Mitleid hatte. Sie führten ihn hinaus und ließen ihn außerhalb der Stadt rasten.

Gen 19:17 Während sie jene hinausbrachten, sprach der eine: "Rette dein Leben, blicke nicht hinter dich, bleibe nicht stehen im ganzen Umkreis, sondern rette dich ins Gebirge, damit du nicht dahingerafft wirst!"

Gen 19:18 Lot antwortete ihnen: "Nicht doch, Herr!

Gen 19:19 Dein Knecht fand ja Gnade vor deinen Augen. Große Gunst hast du mir erwiesen, mein Leben zu erhalten; ich jedoch kann mich nicht ins Gebirge retten; sonst könnte mich das Unheil einholen, und ich müßte sterben.

Gen 19:20 Diese Stadt da ist doch nahe, um dahin zu entweichen; sie ist nur klein; dahin will ich mich retten! Ist sie nicht klein genug, daß ich am Leben bleiben kann?"

Gen 19:21 Er antwortete ihm: "Auch darin gebe ich dir nach. Ich will die Stadt, von der du gesprochen hast, nicht zerstören.

Gen 19:22 Eilends rette dich dorthin! Denn ich kann nichts tun, bis du dort ankommst." Daher nannte man die Stadt Zoar (Kleinheit).

Gen 19:23 Die Sonne war eben über der Erde aufgegangen, und Lot war in Zoar angekommen.

Gen 19:24 Da ließ der Herr auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer vom Himmel herab regnen

Gen 19:25 und vernichtete von Grund auf jene Städte, die ganze Umgebung, alle Einwohner der Städte und was auf dem Erdboden wuchs.

Gen 19:26 Lots Frau sah hinter sich und erstarrte zur Salzsäule.

Gen 19:27 Abraham begab sich in der Morgenfrühe zu dem Orte, wo er vor dem Herrn gestanden hatte.

Gen 19:28 Er blickte nach Sodom und Gomorra aus und schaute das ganze Gefilde jenes Landes, und siehe, Rauch stieg aus dem Erdboden wie der Rauch eines Schmelzofens.

Gen 19:29 Als Gott die Städte des Gefildes zerstörte, erinnerte er sich an Abraham. Er ließ Lot aus der Zerstörung entkommen, während er die Städte vernichtete, in denen Lot gewohnt hatte.

Gen 19:30 Lot aber ging von Zoar hinauf und ließ sich mit seinen beiden Töchtern im Gebirge nieder. Denn er hatte Angst, in Zoar zu wohnen. So nahmen er und seine beiden Töchter Wohnung in der Höhle.

Gen 19:31 Da sprach die Ältere zu der Jüngeren: "Unser Vater ist alt, ein Mann ist nicht da, der mit uns verkehren könnte, wie es in aller Welt Brauch ist.

Gen 19:32 Komm, wir wollen unseren Vater mit Wein berauschen und uns dann zu ihm legen, damit wir von ihm Nachkommen erhalten!"

Gen 19:33 Sie machten also in jener Nacht ihren Vater mit Wein trunken. Daraufhin legte sich die Ältere zu ihm; er aber spürte nichts, weder wie sie sich hinlegte, noch wie sie aufstand.

Gen 19:34 Am anderen Tage sprach die Ältere zu der Jüngeren: "Gestern habe ich mich zu meinem Vater gelegt. Wir wollen ihn auch für heute nacht betrunken machen! Dann geh du hinein und lege dich zu ihm, dann werden wir Nachkommen erhalten!"

Gen 19:35 Sie machten darauf auch in jener Nacht ihren Vater mit Wein trunken. Die Jüngere erhob sich und legte sich zu ihm; er aber spürte nicht, wie sie sich hinlegte und wie sie aufstand.

Gen 19:36 So empfingen die beiden Töchter Lots von ihrem Vater.

Gen 19:37 Die Ältere gebar einen Sohn, den sie Moab nannte. Er ist der Stammvater der Moabiter bis heute.

Gen 19:38 Auch die Jüngere gebar einen Sohn, den sie Ben-Ammi nannte. Er ist der Stammvater der Ammoniter bis heute.

 

Genesis Kapitel 20

 

Gen 20:1 Abraham brach in das Südland auf. Er wohnte zwischen Kades und Schur und weilte in Gerar als Fremdling.

Gen 20:2 Abraham sagte von seiner Frau Sara aus, daß sie seine Schwester sei. Abimelech, der König von Gerar, ließ sie also holen.

Gen 20:3 Doch kam Gott zu Abimelech in einem nächtlichen Traume und sprach zu ihm: "Wehe, du mußt sterben wegen der Frau, die du dir geholt hast; denn sie gehört einem Ehemann."

Gen 20:4 Abimelech war ihr noch nicht nahegetreten und antwortete: "O Herr, willst du etwa ein gerechtes Volk töten?

Gen 20:5 Ist sie nach seinen Angaben nicht seine Schwester? Sie sagte auch selbst: "Mein Bruder ist er". Mit arglosem Herzen und mit reinen Händen habe ich dies getan."

Gen 20:6 Gott erwiderte ihm im Traume: "Auch ich weiß, daß du dies mit arglosem Herzen getan hast. Ich habe dich auch selbst davor bewahrt, gegen mich zu sündigen. Darum ließ ich es nicht zu, daß du jene berührtest.

Gen 20:7 Nunmehr aber gib die Frau dem Manne zurück, denn er ist ein Prophet. Er wird für dich Fürbitte einlegen, dann bleibst du am Leben. Gibst du sie aber nicht zurück, so wisse, daß du bestimmt sterben mußt, du selbst und alle die Deinen."

Gen 20:8 Abimelech stand am frühen Morgen auf, rief all seine Diener herbei und berichtete ihnen alle Vorgänge. Die Männer gerieten in große Furcht.

Gen 20:9 Dann ließ Abimelech den Abraham rufen und sprach zu ihm: "Was hast du uns angetan? Womit habe ich mich gegen dich verfehlt, daß du eine so große Sünde auf mich und mein Reich gebracht hast? Was nicht vorkommen dürfte, hast du mir angetan."

Gen 20:10 Und Abimelech fragte Abraham: "Was hast du denn beabsichtigt, daß du so gehandelt hast?"

Gen 20:11 Abraham entgegnete: "Ich habe nur gedacht: "Es herrscht keine Gottesfurcht an diesem Orte, und darum wird man mich meiner Frau wegen umbringen!"

Gen 20:12 Sie ist ja auch wirklich meine Schwester, die Tochter meines Vaters, nur nicht meiner Mutter. So ist sie denn meine Frau geworden.

Gen 20:13 Als aber Gott mich aus meinem Vaterhaus in die Ferne wandern ließ, sagte ich zu ihr: "Diese Gefälligkeit mußt du mir tun: Wohin immer wir kommen, sage von mir: Er ist mein Bruder!""

Gen 20:14 Abimelech ließ Kleinvieh und Großvieh, Knechte und Mägde holen und gab sie dem Abraham. Auch seine Frau Sara erstattete er zurück.

Gen 20:15 Und Abimelech sprach: "Schau, mein ganzes Land steht dir zur Verfügung! Laß dich nach Belieben irgendwo nieder!"

Gen 20:16 Zu Sara sagte er: "Hier schenke ich deinem Bruder tausend Silberstücke. Sie sollen für dich eine Ehrengabe sein vor deiner ganzen Umgebung, damit du in allem gerechtfertigt dastehst."

Gen 20:17 Daraufhin legte Abraham für Abimelech bei Gott Fürsprache ein. Er heilte ihn und auch seine Frau und seine Mägde, so daß sie wieder gebären konnten.

Gen 20:18 Denn der Herr hatte jeglichen Mutterschoß in Abimelechs Hause verschlossen wegen Sara, der Frau des Abraham.

 

Genesis Kapitel 21

 

Gen 21:1 Der Herr nahm sich der Sara an, wie er verheißen hatte; er tat an ihr, wie er gesprochen.

Gen 21:2 Sara empfing und schenkte dem Abraham in seinem Greisenalter einen Sohn zur festgesetzten Zeit, von der Gott gesprochen hatte.

Gen 21:3 Abraham nannte den Sohn, den Sara ihm geboren, Isaak.

Gen 21:4 Er beschnitt seinen Sohn Isaak, als dieser acht Tage alt war, gemäß dem Befehle Gottes.

Gen 21:5 Im Alter von hundert Jahren wurde dem Abraham sein Sohn Isaak geboren.

Gen 21:6 Da sprach Sara: "Ein Lachen hat mir Gott geschaffen; jeder, der davon vernimmt, wird meinetwegen lachen."

Gen 21:7 Sie fuhr fort: "Wer hätte je dem Abraham vorausgesagt, daß Sara noch Kinder stillen wird? Dennoch habe ich ihm in seinem Greisenalter einen Sohn geboren."

Gen 21:8 Das Kind wuchs heran und wurde entwöhnt. Abraham veranstaltete am Tage von Isaaks Entwöhnung ein großes Festmahl.

Gen 21:9 Da sah Sara den Sohn, den die Ägypterin Hagar dem Abraham geboren hatte, wie er spielte.

Gen 21:10 Sie sprach zu Abraham: "Vertreibe diese Magd und ihren Sohn; denn der Sohn dieser Magd darf nicht zusammen mit meinem Sohn Isaak erben!"

Gen 21:11 Das mißfiel Abraham sehr um seines Sohnes willen.

Gen 21:12 Gott sprach zu Abraham: "Mache dir des Knaben und deiner Magd wegen keine Sorgen! Gehorche der Sara in allem, was sie zu dir sagt; denn nach Isaak wird deine Nachkommenschaft ihren Namen erhalten.

Gen 21:13 Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem großen Volke machen; denn auch er ist ja dein Sproß."

Gen 21:14 Früh am Morgen stand Abraham auf, nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser. Er gab alles der Hagar, indem er es auf ihre Schulter legte, dazu das Kind, und er schickte sie weg. Sie ging und irrte in der Steppe von Beerseba umher.

Gen 21:15 Als das Wasser im Schlauche aufgebraucht war, warf sie das Kind unter einen der Steppensträucher.

Gen 21:16 Sie ging hin und setzte sich abseits, einen Bogenschuß weit. Denn sie sagte sich: "Ich kann des Kindes Sterben nicht mit ansehen." Sie saß ihm gegenüber, erhob ihre Stimme und weinte.

Gen 21:17 Aber Gott hörte das Schreien des Knaben. Der Engel Gottes rief Hagar vom Himmel aus zu und sprach zu ihr: "Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht; denn Gott hat die Stimme des Knaben dort, wo er liegt, gehört.

Gen 21:18 Auf! Nimm den Knaben, halte deine Hand schützend über ihn; denn ich will ihn zu einem großen Volke machen!"

Gen 21:19 Gott öffnete ihr die Augen, und sie sah einen Wasserbrunnen. Sie ging hin, füllte den Schlauch mit Wasser und ließ das Kind trinken.

Gen 21:20 Gott war mit dem Knaben. Er wuchs heran und ward ein Wüstenbewohner, ein Bogenschütze.

Gen 21:21 Er siedelte in der Steppe Paran. Seine Mutter nahm ihm eine Frau aus dem Lande Ägypten.

Gen 21:22 Um diese Zeit hatten Abimelech und sein Heerführer Pichol mit Abraham folgende Unterredung: "Gott ist mit dir in allem, was du tust.

Gen 21:23 Nun schwöre mir hier bei Gott, daß du mich, meinen Sproß und meinen Nachkommen nicht betrügen wirst! So freundlich, wie ich an dir gehandelt habe, sollst du auch an mir tun und dem Lande, in dem du als Schutzbürger weilst."

Gen 21:24 Abraham antwortete: "Ich will schwören!"

Gen 21:25 Abraham machte jedoch dem Abimelech Vorhaltungen des Wasserbrunnens wegen, den Abimelechs Knechte an sich gerissen hatten.

Gen 21:26 Abimelech antwortete: "Ich weiß nicht, wer das getan hat. Du hast mir ja nichts davon mitgeteilt. Ich selbst höre erst heute davon."

Gen 21:27 Da holte Abraham Kleinvieh und Rinder und schenkte sie dem Abimelech. Beide schlossen miteinander einen Bund.

Gen 21:28 Abraham sonderte sieben Lämmer aus dem Kleinvieh von den übrigen ab.

Gen 21:29 Abimelech aber fragte Abraham: "Was haben denn diese sieben Lämmer zu bedeuten, die du da abgesondert hast?"

Gen 21:30 Er antwortete: "Sieben Lämmer mußt du von meiner Hand zum Zeugnisse dafür nehmen, daß ich diesen Brunnen gegraben habe."

Gen 21:31 Darum nennt man diesen Ort "Beerseba" (Eidbrunnen); dort haben nämlich beide einen Eid geleistet.

Gen 21:32 Sie schlossen einen Bund in Beerseba. Danach machten sich Abimelech und sein Heerführer Pichol auf und kehrten ins Philisterland zurück.

Gen 21:33 Abraham aber pflanzte eine Tamariske in Beerseba und rief dort den Namen des Herrn, des ewig lebenden Gottes, an.

Gen 21:34 Abraham weilte im Lande der Philister längere Zeit.

 

Genesis Kapitel 22

 

Gen 22:1 Nach diesen Ereignissen stellte Gott den Abraham auf die Probe. Er rief ihn: "Abraham!" Dieser antwortete: "Hier bin ich!"

Gen 22:2 Und Gott sprach: "Nimm deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, den Isaak, begib dich in das Land Moria und bringe ihn dort auf einem der Berge, den ich dir noch zeigen werde, zum Brandopfer dar!"

Gen 22:3 Abraham stand am frühen Morgen auf, sattelte seinen Esel und nahm seine beiden Diener und seinen Sohn Isaak mit sich. Er spaltete Holz zum Brandopfer. Dann machte er sich auf und ging an den Ort, den Gott genannt hatte.

Gen 22:4 Am dritten Tage erhob Abraham seine Augen und sah von ferne den Ort.

Gen 22:5 Abraham sprach zu seinen Dienern: "Bleibt ihr hier bei dem Esel! Ich aber und der Knabe wollen dorthin gehen. Wir wollen uns zur Anbetung niederwerfen und dann zu euch zurückkehren."

Gen 22:6 Da nahm Abraham das Holz zum Brandopfer und legte es seinem Sohn Isaak auf. Er selbst trug das Feuer und das Messer in seiner Hand. So gingen die beiden miteinander.

Gen 22:7 Isaak sprach zu seinem Vater Abraham: "Mein Vater!" Der antwortete: "Hier bin ich, mein Sohn!" Jener sagte: "Hier ist das Feuer und das Holz; wo aber ist das Schaf zum Brandopfer?"

Gen 22:8 Abraham antwortete: "Gott selbst wird schon für das Schaf zum Brandopfer sorgen, mein Sohn!" So gingen die beiden miteinander.

Gen 22:9 Sie kamen an den Ort, den Gott ihnen genannt hatte. Abraham baute daselbst den Altar, er richtete das Holz zurecht, band seinen Sohn Isaak fest und legte ihn auf den Altar, oben auf die Holzstücke.

Gen 22:10 Dann streckte Abraham seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.

Gen 22:11 Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu und sprach: "Abraham! Abraham!" Der antwortete: "Hier bin ich!"

Gen 22:12 Jener sprach: "Strecke deine Hand nicht nach dem Knaben aus! Tue ihm nichts an; denn jetzt erkenne ich, daß du ein gottesfürchtiger Mann bist und selbst deinen einzigen Sohn mir nicht vorenthalten hast."

Gen 22:13 Abraham aber hob seine Augen empor, schaute hin und erblickte einen Widder, der sich mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen hatte. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes zum Brandopfer dar.

Gen 22:14 Er nannte den Namen jenes Ortes "Der Herr sieht". Heute noch sagt man: "Auf dem Berge wird der Herr gesehen."

Gen 22:15 Der Engel des Herrn rief dem Abraham vom Himmel her zum zweitenmal zu:

Gen 22:16 "Ich schwöre bei mir selbst, so ist des Herrn Ausspruch, weil du dies getan hast und deinen einzigen Sohn mir nicht vorenthalten hast,

Gen 22:17 will ich dich segnen mit reichem Segen und will deine Nachkommen überaus zahlreich machen wie die Himmelssterne und wie den Sand am Ufer des Meeres, und deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde in Besitz nehmen!

Gen 22:18 Und durch deine Nachkommenschaft sollen gesegnet werden alle Völker der Erde, weil du meinem Ruf gehorchtest."

Gen 22:19 Dann kehrte Abraham zu seinen Dienern zurück. Sie brachen auf und gingen gemeinsam nach Beerseba, und Abraham schlug in Beerseba seinen Wohnsitz auf.

Gen 22:20 Nach diesen Begebenheiten ward dem Abraham gemeldet: "Höre, auch Milka hat deinem Bruder Nachor Kinder geboren,

Gen 22:21 den Uz, seinen Erstgeborenen, den Bus, seinen Bruder, und den Kemuel, den Stammvater der Aramäer,

Gen 22:22 den Kesed, den Chaso, den Pildasch, den Jidlaph und den Betuel."

Gen 22:23 Betuel zeugte die Rebekka. Das sind die acht, die Milka dem Nachor, dem Bruder Abrahams, geboren hat.

Gen 22:24 Seine Nebenfrau, mit Namen Reuma, hat ebenfalls geboren, nämlich den Tebach, den Gacham, den Tachasch und die Maacha.

 

Genesis Kapitel 23

 

Gen 23:1 Die Lebenszeit der Sara betrug hundertsiebenundzwanzig Jahre.

Gen 23:2 Sara starb in Kirjat-Arba, d.i. Hebron, im Lande Kanaan. Abraham traf ein, um Sara zu beklagen und zu beweinen.

Gen 23:3 Dann erhob sich Abraham vom Anblick seiner Toten und redete mit den Hethitern, wie folgt:

Gen 23:4 "Ein Fremdling und Siedler bin ich unter euch. Gebt mir hier ein Grab zu meinem Eigentum! Ich muß meine Tote begraben und von ihr scheiden."

Gen 23:5 Die Hethiter antworteten dem Abraham:

Gen 23:6 "Höre auf uns, Herr! Ein Gottesfürst bist du in unserer Mitte. Im kostbarsten unserer Gräber begrabe deine Tote! Niemand von uns wird dir sein Grab vorenthalten, damit du deine Tote begraben kannst."

Gen 23:7 Abraham erhob sich und neigte sich vor den Bürgern des Landes, den Hethitern,

Gen 23:8 und verhandelte mit ihnen: "Wenn es auch in eurem Sinne ist, daß ich meine Tote begrabe und von ihr scheide, so hört mich: Vermittelt für mich bei Ephron, dem Sohne des Zochar!

Gen 23:9 Er soll mir die Höhle Machpela überlassen, die ihm gehört und am Ende seines Grundstücks liegt. Zum vollen Geldpreis soll er sie mir in eurer Gegenwart als eigene Grabstätte abtreten."

Gen 23:10 Ephron saß inmitten der Hethiter. Er antwortete dem Abraham in Gegenwart aller Hethiter, die zu ihrem Stadttor gekommen waren:

Gen 23:11 "Nicht doch, o Herr! Höre mich an: Das Grundstück schenke ich dir, und die Höhle darauf gebe ich dir; vor den Augen aller Söhne des Volkes mache ich sie dir zum Geschenk. Begrabe deine Tote!"

Gen 23:12 Da verneigte sich Abraham vor den Einwohnern des Landes.

Gen 23:13 Er verhandelte mit Ephron in Anwesenheit der Landesbewohner: "Mögest du doch, bitte, mich anhören! Ich zahle den Preis für das Grundstück, nimm ihn von mir! Dann erst will ich meine Tote dort begraben."

Gen 23:14 Ephron entgegnete dem Abraham:

Gen 23:15 "Nicht doch, mein Herr, höre mich an! Ein Stück Land, das vierhundert Silberstücke wert ist, was bedeutet das dir und mir? Begrabe deine Tote!"

Gen 23:16 Abraham hörte auf Ephron und wog den in Gegenwart der Hethiter vereinbarten Betrag ab. Es waren vierhundert Silberstücke, wie sie beim Händler gangbar sind.

Gen 23:17 So kam denn das Grundstück Ephrons in Machpela bei Mamre, das Feld selbst, die darauf befindliche Höhle und alle Bäume auf dem Grundstück ringsum in seinem ganzen Gebiet,

Gen 23:18 in den Besitz Abrahams vor den Augen der Hethiter, die zum Tore ihrer Stadt gekommen waren.

Gen 23:19 Hierauf begrub Abraham seine Frau Sara in der Höhle im Machpelagefilde bei Mamre (d. h. Hebron) im Lande Kanaan.

Gen 23:20 So kam das Grundstück und die darauf befindliche Höhle als eigene Grabstätte von den Hethitern an Abraham.

 

Genesis Kapitel 24

 

Gen 24:1 Abraham war alt und hochbetagt. Der Herr hatte ihn in allem gesegnet.

Gen 24:2 Er sprach zu dem ältesten Hausknecht, der all sein Eigentum verwaltete: "Lege deine Hand unter meine Hüfte.

Gen 24:3 Ich will dir einen Eid bei dem Herrn, dem Gott des Himmels und der Erde, abnehmen: Du sollst für meinen Sohn keine Frau unter den Töchtern der Kanaaniter suchen, in deren Mitte ich wohne!

Gen 24:4 Vielmehr sollst du in mein Heimatland und zu meiner Verwandtschaft ziehen und dort für meinen Sohn Isaak eine Frau suchen!"

Gen 24:5 Der Knecht entgegnete ihm: "Vielleicht wird die Frau mir in dieses Land nicht folgen wollen. Soll ich dann deinen Sohn in das Land zurückbringen, von dem du hergekommen bist?"

Gen 24:6 Abraham darauf: "Hüte dich ja, meinen Sohn dorthin zurückzubringen!

Gen 24:7 Der Herr, der Himmelsgott, der mich aus meinem Vaterhaus und aus meiner Verwandtschaft geholt hat, der hat zu mir gesprochen und mir geschworen: "Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben!" Er wird seinen Engel vor dir hersenden, und du wirst eine Frau für meinen Sohn dorther holen.

Gen 24:8 Will aber die Frau dir nicht folgen, so bist du dieses Eides ledig; nur meinen Sohn bringe dorthin nicht mehr zurück!"

Gen 24:9 Da legte der Knecht seine Hand unter seines Herrn Abraham Hüfte und leistete ihm in dieser Angelegenheit einen Eid.

Gen 24:10 Dann nahm der Knecht zehn von den Kamelen seines Herrn. Er machte sich auf den Weg und nahm alle möglichen Kostbarkeiten seines Herrn mit. Er brach auf und reiste in das Aramäerland am Euphrat, in die Stadt Nachors.

Gen 24:11 Er ließ dort die Kamele sich lagern. Es war außerhalb der Stadt am Brunnen zur Abendzeit, da die Frauen und Mädchen herauskamen, um Wasser zu schöpfen.

Gen 24:12 Er betete: "Herr, Gott meines Herrn Abraham! Füge es doch heute günstig für mich und erweise Huld meinem Herrn Abraham!

Gen 24:13 Siehe, hier stehe ich am Wasserbrunnen. Die Töchter der Stadtleute kommen, Wasser zu holen.

Gen 24:14 Das Mädchen aber, zu dem ich spreche: "Neige deinen Krug, denn ich will trinken", und das mir dann sagt: "Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken", - das hast du für deinen Knecht Isaak bestimmt. Hieran will ich erkennen, daß du meinem Herrn Huld erwiesen hast."

Gen 24:15 Noch bevor er zu Ende gebetet hatte, kam Rebekka. Sie war die Tochter Betuels, des Sohnes der Milka; diese war die Frau Nachors, des Bruders Abrahams. Sie trug auf ihrer Schulter einen Krug.

Gen 24:16 Das Mädchen aber sah sehr schön aus; als Jungfrau hatte sie noch kein Mann erkannt. Sie stieg zur Quelle hinab, füllte ihren Krug und kam herauf.

Gen 24:17 Der Knecht lief ihr entgegen und sprach: "Laß mich doch ein wenig Wasser aus deinem Kruge trinken!"

Gen 24:18 Sie entgegnete: "Ja, trinke, mein Herr!" Eilends ließ sie den Krug auf ihre Hand herab und gab ihm zu trinken.

Gen 24:19 Als sie seinen Durst gestillt hatte, sagte sie: "Auch für deine Kamele will ich schöpfen, bis sie genug getrunken haben."

Gen 24:20 Eilends leerte sie ihren Krug in die Tränkrinne. Sie lief nochmals zum Brunnen, um zu schöpfen. Für alle seine Kamele schöpfte sie.

Gen 24:21 Der Mann aber schaute ihr schweigend zu. Er wollte erfahren, ob der Herr seine Reise gelingen ließ oder nicht.

Gen 24:22 Als die Kamele zu trinken aufgehört hatten, nahm der Mann einen goldenen Nasenring, einen halben Sekel schwer, und zwei Spangen für ihre Arme, zehn Goldsekel schwer.

Gen 24:23 Dann fragte er: "Wessen Tochter bist du? Sage mir doch, ob im Hause deines Vaters für uns Platz zum Übernachten ist!"

Gen 24:24 Sie antwortete ihm: "Ich bin die Tochter Betuels, des Sohnes der Milka, den sie dem Nachor geboren hat."

Gen 24:25 Sie fuhr fort: "Stroh und Futter ist bei uns reichlich, auch Platz zum Übernachten ist da."

Gen 24:26 Der Mann verbeugte sich und betete den Herrn an.

Gen 24:27 Er sprach: "Gepriesen sei der Herr, der Gott meines Gebieters Abraham, daß er es an seiner Gnade und Huld meinem Herrn gegenüber nicht fehlen ließ. Hat er mich doch auf geradem Wege in das Haus der Verwandten meines Herrn geführt."

Gen 24:28 Das Mädchen lief fort und erzählte davon im Hause seiner Mutter.

Gen 24:29 Rebekka hatte einen Bruder mit Namen Laban; der lief zu dem Manne hinaus an die Quelle.

Gen 24:30 Er hatte nämlich den Nasenring und die Armspangen seiner Schwester gesehen. Die Worte seiner Schwester hatte er gehört: "So hat der Mann zu mir geredet." Er kam also zu dem Manne; aber siehe, der stand immer noch bei den Kamelen an der Quelle.

Gen 24:31 Jener sprach: "Komm, du Gesegneter des Herrn! Warum stehst du draußen? Ich habe schon das Haus aufgeräumt, und Platz für die Kamele ist vorhanden."

Gen 24:32 Der Mann begab sich in das Haus, und man schirrte die Kamele ab und brachte Stroh und Futter für sie, auch Wasser zum Waschen der Füße für ihn und seine Begleiter.

Gen 24:33 Dann wurde ihm zu essen vorgesetzt. Er aber sprach: "Ich esse nicht, ehe ich meine Angelegenheit vorgebracht habe." Da sagten sie: "Erzähle!"

Gen 24:34 Er begann: "Ich bin ein Knecht Abrahams.

Gen 24:35 Der Herr hat meinen Gebieter mit reichlichem Segen bedacht und ihn wohlhabend gemacht. Er gab ihm Kleinvieh und Großvieh, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel.

Gen 24:36 Seine Frau Sara gebar noch in ihrem hohen Alter meinem Herrn einen Sohn. Ihm übergab er all sein Eigentum.

Gen 24:37 Er hat mich einen Eid schwören lassen: "Du sollst für meinen Sohn keine Frau aus den Töchtern der Kanaaniter nehmen, in deren Land ich wohne!

Gen 24:38 Vielmehr ziehe in mein Vaterhaus und zu meiner Sippe und hole dort eine Frau für meinen Sohn!"

Gen 24:39 Ich sagte zu meinem Herrn: "Vielleicht wird die Frau mir nicht folgen."

Gen 24:40 Er aber antwortete mir: "Der Herr, vor dessen Angesicht ich wandle, wird seinen Engel mit dir senden; er wird deinen Weg glücken lassen. Du wirst für meinen Sohn eine Frau gewinnen aus meiner Sippe und aus meinem Vaterhaus.

Gen 24:41 Nur dann aber bist du von meinem Eide befreit, wenn du zu meiner Sippe kommst und man dir die Frau nicht gibt. Dann also bist du von meinem Eide frei."

Gen 24:42 Ich kam heute zur Quelle und betete: "O Herr, du Gott meines Herrn Abraham, lasse doch die Reise gelingen, auf der ich mich befinde!

Gen 24:43 Ich stehe an der Wasserquelle; nun soll gelten: Das Mädchen, das zum Wasserschöpfen kommt und zu dem ich sage: "Gib mir ein wenig Wasser aus deinem Kruge zu trinken",

Gen 24:44 und das mir dann antwortet: "Trinke, und auch deinen Kamelen will ich Wasser schöpfen", dieses ist die Gattin, die der Herr dem Sohn meines Herrn bestimmt hat."

Gen 24:45 Ich hatte meine Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, da kam schon Rebekka mit einem Krug auf ihrer Schulter. Sie stieg zur Quelle hinab und schöpfte. Ich sprach zu ihr: "Gib mir zu trinken!"

Gen 24:46 Eilends ließ sie ihren Krug herab und sagte: "Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken!" Ich trank, und sie tränkte auch die Kamele.

Gen 24:47 Danach fragte ich sie: "Wessen Tochter bist du?" Sie antwortete: "Ich bin Betuels Tochter, des Sohnes Nachors, den ihm die Milka geboren hat." Da legte ich ihr den Ring an die Nase und die Spangen an die Arme.

Gen 24:48 Dann verneigte ich mich, warf mich vor dem Herrn nieder und pries ihn, den Gott meines Herrn Abraham, der mich auf den rechten Weg geführt hat, die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn zu gewinnen.

Gen 24:49 Wollt ihr jetzt meinem Herrn Liebe und Treue erweisen, so sagt es mir; wenn nicht, dann sagt es mir auch! Ich will dann nach rechts oder nach links weiterziehen!"

Gen 24:50 Laban und Betuel antworteten und sprachen: "Vom Herrn ist diese Angelegenheit ausgegangen. Wir können weder in gutem noch in bösem Sinne etwas dazu sagen.

Gen 24:51 Rebekka steht vor dir. Nimm sie und ziehe hin! Sie sei die Frau des Sohnes deines Herrn, wie der Herr gesagt hat!"

Gen 24:52 Der Knecht Abrahams hörte ihre Worte. Da warf er sich vor dem Herrn zur Erde nieder.

Gen 24:53 Dann holte er silberne und goldene Geräte und Kleider hervor. Er schenkte sie der Rebekka. Ihrem Bruder und ihrer Mutter gab er ebenfalls kostbare Sachen.

Gen 24:54 Er und seine Begleitmänner aßen und tranken und legten sich schlafen. Früh am Morgen standen sie auf, und er sagte: "Laßt mich wieder zurück zu meinem Herrn!"

Gen 24:55 Da erwiderten ihre Mutter und ihr Bruder: "Das Mädchen möge noch einige Tage, etwa zehn, hierbleiben, dann mag es abreisen!"

Gen 24:56 Er aber sagte ihnen: "Haltet mich doch nicht auf! Der Herr hat meine Reise gelingen lassen. Laßt mich fort, ich will zu meinem Herrn zurück!"

Gen 24:57 Sie antworteten: "Wir wollen das Mädchen rufen und es selbst fragen!"

Gen 24:58 Sie riefen also Rebekka und fragten sie: "Willst du mit diesem Manne ziehen?" Sie antwortete: "Ja!"

Gen 24:59 Da gaben sie ihrer Schwester Rebekka, ihrer Amme und dem Knechte Abrahams mit seinen Leuten das Geleit.

Gen 24:60 Sie beglückwünschten Rebekka mit den Worten: "O unsere Schwester, werde du zu Tausenden, ja Unzähligen, deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Widersacher in Besitz nehmen!"

Gen 24:61 Rebekka brach mit ihren Mägden auf. Sie ritten auf Kamelen und folgten dem Manne. Der Knecht nahm Rebekka entgegen und reiste ab.

Gen 24:62 Isaak aber kam vom "Brunnen des Lebendigen, der mich schaut" (Lachaj-Roï). Er war nämlich im Südland ansässig.

Gen 24:63 Isaak war sinnend um die Abendzeit aufs Feld hinausgegangen. Er hob seine Augen und erblickte die ankommenden Kamele.

Gen 24:64 Auch Rebekka erhob ihre Augen und sah den Isaak. Sie ließ sich vom Kamel herab.

Gen 24:65 Sie fragte den Knecht: "Wer ist jener Mann dort, der uns auf dem Felde entgegenkommt?" Der Knecht antwortete: "Das ist mein Herr." Da griff sie zum Schleier und verhüllte sich.

Gen 24:66 Der Knecht erzählte dem Isaak alles, was er ausgerichtet hatte.

Gen 24:67 Isaak brachte sie ins Zelt seiner Mutter Sara. Er nahm dann die Rebekka, und sie wurde seine Frau. Er gewann sie lieb und tröstete sich über das Ableben seiner Mutter.

 

Genesis Kapitel 25

 

Gen 25:1 Abraham nahm sich noch eine andere Frau namens Ketura.

Gen 25:2 Sie gebar ihm den Simran, den Jokschan, den Medan, den Midian, den Jischbak und den Schuach.

Gen 25:3 Jokschan zeugte den Saba und den Dedan, und Dedans Söhne waren die Aschuriter, die Letuschiter und die Lëummiter.

Gen 25:4 Die Söhne Midians waren Epha, Epher, Henoch, Abida und Eldaa. Alle diese sind Keturasöhne.

Gen 25:5 Abraham gab seinen ganzen Besitz dem Isaak.

Gen 25:6 Den Söhnen der Nebenfrauen gab Abraham Abfindungsgeschenke. Er schickte sie noch zu seinen Lebzeiten von seinem Sohne Isaak fort ostwärts ins Ostland.

Gen 25:7 Dies ist die Zahl der Jahre, die Abraham gelebt hat: Hundertfünfundsiebzig Jahre.

Gen 25:8 Abraham verschied. Er starb in schönem Alter, betagt und lebenssatt, und ward zu seinem Stamme versammelt.

Gen 25:9 Seine Söhne Isaak und Ismael begruben ihn in der Höhle von Machpela auf dem Grundstück des Hethiters Ephron, des Sohnes Zochars, Mamre gegenüber,

Gen 25:10 auf dem Felde, das Abraham sich von den Hethitern erworben hatte; dort wurden Abraham und seine Frau Sara begraben.

Gen 25:11 Nach dem Tode Abrahams segnete Gott den Isaak, seinen Sohn. Dieser wohnte bei dem "Brunnen des Lebendigen, der mich schaut".

Gen 25:12 Dies ist der Stammbaum des Ismael, des Sohnes Abrahams: Ihn hat die Ägypterin Hagar, Saras Magd, dem Abraham geboren.

Gen 25:13 Dies sind die Namen der Söhne Ismaels nach ihren Personennamen und ihren Geschlechtern: Der Erstgeborene Ismaels war Nebajot. Dann kamen Kedar, Adbeel, Mibsam,

Gen 25:14 Mischma, Duma, Massa,

Gen 25:15 Hadad, Tema, Jetur, Naphisch und Kedma.

Gen 25:16 Das sind die Söhne Ismaels, dies ihre Namen in ihren Gehöften und in ihren Zeltlagern, zwölf Fürsten ihrer Sippen.

Gen 25:17 Die Lebensjahre Ismaels betrugen hundertsiebenunddreißig Jahre; dann verschied er und starb und wurde zu seiner Sippe versammelt.

Gen 25:18 Er hatte seine Wohnsitze von Chawila bis Schur, das gegenüber von Ägypten auf dem Wege nach Assur liegt. Allen seinen Brüdern entgegengesetzt hatte er sich niedergelassen.

Gen 25:19 Dies ist die Familiengeschichte Isaaks, des Sohnes Abrahams: Abraham zeugte den Isaak.

Gen 25:20 Im Alter von vierzig Jahren nahm dieser sich die Rebekka, die Tochter des Aramäers Betuel aus Paddan-Aram, die Schwester des Aramäers Laban, zur Frau.

Gen 25:21 Isaak hatte für seine Frau zum Herrn gebetet; denn sie war unfruchtbar. Der Herr ließ sich von ihm erbitten, und seine Frau Rebekka wurde guter Hoffnung.

Gen 25:22 Die Kinder stießen einander im Mutterleibe; da sprach sie: "Wenn dem so ist, wozu lebe ich dann noch?" Sie ging hin, den Herrn zu befragen.

Gen 25:23 Der Herr antwortete ihr: "Zwei Völker sind in deinem Schoße, zwei Nationen werden sich aus deinem Leibe lösen; die eine Nation wird stärker sein als die andere, die ältere wird der jüngeren dienstbar sein."

Gen 25:24 Die Tage kamen heran, da sie gebären sollte; es waren Zwillinge in ihrem Schoße.

Gen 25:25 Der erste, der hervorkam, war rötlich, ganz mit Haaren bedeckt wie ein Mantel. Man nannte ihn Esau.

Gen 25:26 Danach kam sein Bruder; dessen Hand hielt die Ferse Esaus fest; man nannte ihn Jakob. Isaak war sechzig Jahre alt, als diese geboren wurden.

Gen 25:27 Die Knaben wuchsen heran. Esau war der Jagd kundig, ein Mann des freien Feldes; Jakob dagegen ein zurückgezogener Mann, der bei den Zelten blieb.

Gen 25:28 Isaak liebte den Esau, denn Wildbret schmeckte ihm gut; Rebekka dagegen liebte den Jakob.

Gen 25:29 Jakob kochte einst ein Gericht, als Esau von der Steppe heimkam und ganz erschöpft war.

Gen 25:30 Esau sagte zu Jakob: "Laß mich doch rasch von dem Roten, von diesem Roten da, essen; denn ich bin erschöpft!" Darum nannte man ihn auch Edom (= rot).

Gen 25:31 Jakob entgegnete: "Verkaufe mir zuvor deine Erstgeburt!"

Gen 25:32 Da antwortete Esau: "Siehe, ich bin dem Tode nahe! Was soll mir da die Erstgeburt?"

Gen 25:33 Jakob erwiderte: "Schwöre es mir zuerst!" Da schwur er ihm und verkaufte seine Erstgeburt an Jakob.

Gen 25:34 Jakob gab dem Esau Brot und gekochte Linsen. Der aß und trank, stand auf und ging davon. So gering achtete Esau die Erstgeburt.

 

Genesis Kapitel 26

 

Gen 26:1 Es war Hungersnot im Lande - nicht jene frühere Hungersnot, die in Abrahams Tagen herrschte. Da begab sich Isaak zum Philisterkönig Abimelech nach Gerar.

Gen 26:2 Der Herr erschien ihm und sprach: "Ziehe nicht nach Ägypten hinab; bleibe in dem Lande wohnen, das ich dir nennen werde!

Gen 26:3 Weile als Fremdling in diesem Lande, so will ich mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinen Nachkommen will ich all diese Länder geben. Ich will den Eid, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe, halten.

Gen 26:4 Deinen Samen will ich so zahlreich machen wie die Sterne des Himmels; deinen Nachkommen will ich all diese Länder geben, und in deiner Nachkommenschaft sollen sich alle Völker der Erde gesegnet fühlen!

Gen 26:5 Dies zum Lohne dafür, daß Abraham meinem Rufe gehorcht und meine Anordnung, meine Befehle, meine Satzungen und meine Weisungen beobachtet hat."

Gen 26:6 So blieb Isaak in Gerar wohnen.

Gen 26:7 Die ortsansässigen Männer erkundigten sich nach seiner Frau. Er gab die Auskunft: "Meine Schwester ist sie!" Denn er fürchtete sich zu bekennen: "Sie ist meine Frau!" Sonst - so dachte er - könnten mich die Ortsbewohner der Rebekka wegen umbringen; denn sie sah schön aus.

Gen 26:8 Als er dort schon längere Zeit geweilt hatte, schaute einmal der Philisterkönig Abimelech durch das Fenster und sah hinaus, als Isaak seine Frau Rebekka liebkoste.

Gen 26:9 Abimelech ließ darauf den Isaak rufen und fragte ihn: "Sie ist ja doch deine Frau! Wie konntest du denn behaupten: "Sie ist meine Schwester"?" Isaak entgegnete: "Ich dachte, sonst müßte ich vielleicht ihretwegen sterben."

Gen 26:10 Abimelech sprach: "Was hast du uns angetan? Wie leicht konnte sich einer von meinen Leuten zu deiner Frau hinlegen? Dann hättest du eine Schuld über uns gebracht."

Gen 26:11 Dann gab Abimelech dem ganzen Volk die Weisung: "Wer diesen Mann oder seine Frau anrührt, soll des Todes sterben!"

Gen 26:12 Isaak hatte in jenem Lande ausgesät. In diesem Jahre erntete er hundertfältig. Der Herr hatte ihn gesegnet.

Gen 26:13 So wurde der Mann wohlhabend und immer wohlhabender, bis er über die Maßen wohlhabend war.

Gen 26:14 Er besaß Herden von Klein- und Großvieh und viele Sklaven, so daß die Philister auf ihn eifersüchtig wurden.

Gen 26:15 Deshalb schütteten die Philister alle Brunnen, die seines Vaters Knechte in den Tagen seines Vaters Abraham gegraben hatten, wieder zu und füllten sie mit Erde an.

Gen 26:16 Da sprach Abimelech zu Isaak: "Ziehe fort von uns, denn du bist uns zu mächtig geworden!"

Gen 26:17 Isaak zog also von dort weg, schlug sein Lager im Tale von Gerar auf und wohnte daselbst.

Gen 26:18 Er ließ die Wasserbrunnen wieder aufgraben, die man in den Lebenstagen seines Vaters Abraham gegraben hatte; die Philister hatten sie nach Abrahams Tod wieder zugeschüttet. Dieselben Namen gab er ihnen, mit denen sie einst sein Vater Abraham bezeichnet hatte.

Gen 26:19 Isaaks Knechte gruben in dem Tale dort und fanden einen Brunnen mit Quellwasser.

Gen 26:20 Da stritten die Hirten von Gerar mit den Hirten Isaaks: "Uns gehört das Wasser!" Er nannte also den Namen des Brunnens "Streit"; denn sie hatten sich mit ihm gestritten.

Gen 26:21 Sie gruben einen neuen Brunnen, und man geriet auch seinetwegen in Streit. Er nannte ihn "Fehde".

Gen 26:22 Dann zog er von dort weg und grub wieder einen Brunnen. Seinetwegen gerieten sie nicht in Streit. Er nannte seinen Namen "Weitraum" und sprach: "Jetzt hat uns der Herr einen weiten Raum geschaffen; wir können uns im Lande ausbreiten."

Gen 26:23 Von dort zog er hinauf nach Beerseba.

Gen 26:24 In jener Nacht erschien ihm der Herr und sprach: "Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Fürchte dich nicht! Denn ich bin mit dir. Ich will dich segnen und will deinen Samen zahlreich machen um meines Knechtes Abraham willen."

Gen 26:25 Er baute dort einen Altar und rief des Herren Namen an. Hier spannte er sein Zelt aus. Die Knechte des Isaak gruben daselbst einen Brunnen.

Gen 26:26 Abimelech kam zu ihm von Gerar her, mit ihm Achussat, sein Vertrauter, und Pichol, sein Heerführer.

Gen 26:27 Isaak fragte sie: "Warum seid ihr denn zu mir gekommen? Ihr habt mich doch gehaßt und mich von euch vertrieben."

Gen 26:28 Sie antworteten: "Wir haben deutlich gesehen, daß der Herr mit dir ist. Wir dachten also, es solle ein Eidesvertrag zwischen uns und dir zustande kommen. Wir wollen einen solchen Vertrag mit dir schließen.

Gen 26:29 Du darfst uns nichts Böses antun, wie wir ja auch dich nicht angetastet und dir nur Gutes erwiesen haben. Wir haben dich auch in Frieden ziehen lassen; du bist doch nun einmal vom Herrn gesegnet."

Gen 26:30 Da veranstaltete er ihnen ein Gastmahl. Man aß und trank.

Gen 26:31 Am anderen Morgen standen sie früh auf und leisteten sich gegenseitig den Eidschwur. Isaak gab ihnen das Geleite, sie gingen von ihm in Frieden.

Gen 26:32 An demselben Tage kamen Isaaks Knechte und berichteten ihm über den Brunnen, den sie gegraben hatten. Sie sprachen zu ihm: "Wir haben Wasser gefunden."

Gen 26:33 Er nannte ihn "Schwur"; darum heißt die Stadt Beerseba (Schwurbrunnen) bis auf den heutigen Tag.

Gen 26:34 Als Esau vierzig Jahre alt war, nahm er sich die Jehudit, die Tochter des Hethiters Beeri, und die Basmat, die Tochter des Hethiters Elon, zu Frauen.

Gen 26:35 Sie waren ein schweres Herzeleid für Isaak und Rebekka.

 

Genesis Kapitel 27

 

Gen 27:1 Isaak war alt geworden, und seine Augen waren erloschen, so daß sie nicht mehr sehen konnten. Da rief er seinen älteren Sohn Esau und sprach zu ihm: "Mein Sohn!" Der antwortete: "Hier bin ich!"

Gen 27:2 Isaak erwiderte: "Siehe doch, ich bin alt geworden; ich weiß nicht, wann ich sterben werde.

Gen 27:3 Nimm also dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen! Geh hinaus in die Steppe und erjage mir ein Wildbret.

Gen 27:4 Dann bereite mir einen Leckerbissen, wie ich ihn gern habe, und bringe ihn mir! Ich will essen und dich dann segnen, bevor ich sterbe."

Gen 27:5 Rebekka aber hatte zugehört, während Isaak sprach. Esau zog hinaus in die Steppe, um ein Wild zu erjagen und es heimzubringen.

Gen 27:6 Da sagte Rebekka zu ihrem Sohne Jakob: "Höre, ich vernahm, wie dein Vater zu deinem Bruder Esau sagte:

Gen 27:7 "Bringe mir ein Wildbret und mache mir einen Leckerbissen! Ich will essen und dich vor dem Herrn segnen, bevor ich sterbe."

Gen 27:8 Nun höre, mein Sohn, auf den Rat, den ich dir gebe:

Gen 27:9 Gehe hin zum Kleinvieh und suche mir dort zwei schöne Ziegenböckchen aus! Ich will sie zu einem Leckerbissen zubereiten für deinen Vater, wie er es gern hat.

Gen 27:10 Bringe ihn dann deinem Vater! Er wird essen, um dich noch vor seinem Tod zu segnen."

Gen 27:11 Jakob antwortete seiner Mutter Rebekka: "Mein Bruder Esau ist aber behaart, und ich bin glatt.

Gen 27:12 Vielleicht wird mein Vater mich betasten, und dann werde ich für ihn sein wie einer, der sich lustig machen will. Dann bringe ich Fluch auf mich, aber keinen Segen."

Gen 27:13 Seine Mutter sagte ihm darauf: "Dein Fluch soll auf mich fallen, mein Sohn; höre nur auf mich, geh hin und bringe mir (das Gewünschte)!"

Gen 27:14 Er ging hin, holte es und brachte es seiner Mutter. Sie bereitete daraus einen Leckerbissen, wie ihn sein Vater liebte.

Gen 27:15 Rebekka nahm die kostbaren Kleider ihres älteren Sohnes Esau, die sie bei sich im Hause hatte, und bekleidete damit ihren jüngeren Sohn Jakob.

Gen 27:16 Mit den Fellen der Ziegenböcke bedeckte sie seine Hände und seinen glatten Nacken.

Gen 27:17 Daraufhin gab sie die Leckerbissen samt dem Brot, das sie bereitet hatte, ihrem Sohn Jakob in die Hand.

Gen 27:18 Dieser ging zu seinem Vater hinein und sprach: "Mein Vater!" Der antwortete: "Hier bin ich! Wer bist du, mein Sohn?"

Gen 27:19 Jakob entgegnete seinem Vater: "Ich bin Esau, dein Erstgeborener! Was du mir gesagt hast, habe ich getan. Setze dich nun aufrecht hin und iß von meinem Wildbret, damit du mich dann segnen kannst!"

Gen 27:20 Isaak sprach zu seinem Sohne: "Wie rasch hast du doch etwas gefunden, mein Sohn!" Dieser antwortete: "Der Herr, dein Gott, hat es mir glücklich begegnen lassen."

Gen 27:21 Isaak fuhr fort: "Komm doch einmal näher heran! Ich will dich betasten, ob du mein Sohn Esau bist oder nicht."

Gen 27:22 Jakob kam nahe an seinen Vater Isaak heran. Dieser betastete ihn und sprach: "Die Stimme ist Jakobs Stimme, die Hände aber sind Esaus Hände."

Gen 27:23 Er erkannte ihn also nicht, denn seine Hände waren behaart wie seines Bruders Esau Hände. Und er segnete ihn.

Gen 27:24 Er sprach: "Bist du mein Sohn Esau?" Jener antwortete: "Ja!"

Gen 27:25 Da sagte er: "Setze mir vor! Ich will von dem Wildbret meines Sohnes essen, um dich zu segnen." Er setzte ihm vor, und jener aß. Dann brachte er ihm auch Wein, und jener trank.

Gen 27:26 Sein Vater Isaak sprach zu ihm: "Komm näher zu mir heran und küsse mich, mein Sohn!"

Gen 27:27 Dieser trat hinzu und küßte ihn; da roch er den Duft seiner Kleider. Er segnete ihn alsdann und sprach: "Fürwahr, meines Sohnes Geruch ist wie des Feldes Geruch, das der Herr gesegnet hat!

Gen 27:28 Gott gebe dir vom Tau des Himmels und von der Erde Fett und Überfluß an Korn und Most!

Gen 27:29 Völker sollen dir dienen, und Nationen sollen sich vor dir niederwerfen! Sei Gebieter über deine Brüder; die Söhne deiner Mutter sollen vor dir sich beugen! Wer dich verflucht, der sei verflucht; wer dich segnet, sei gesegnet!"

Gen 27:30 Eben hatte Isaak den Segensspruch über Jakob vollendet; kaum war dieser von seinem Vater Isaak weggegangen, da kam sein Bruder Esau von der Jagd zurück.

Gen 27:31 Er hatte ebenfalls Leckerbissen zubereitet, brachte sie seinem Vater und sprach: "Mein Vater möge sich aufrichten und essen vom Wildbret seines Sohnes, damit du mich segnen kannst!"

Gen 27:32 Sein Vater Isaak fragte ihn: "Wer bist du?" Er antwortete: "Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn."

Gen 27:33 Da erfaßte Isaak ein gewaltiger, maßloser Schrecken, und er rief aus: "Wer war denn jener, der Wildbret erjagte und mir brachte? Ich aß von allem, bevor du kamst. Dann habe ich ihn gesegnet; nun wird er auch gesegnet bleiben."

Gen 27:34 Esau hörte die Worte seines Vaters. Sogleich erhob er ein gellendes und überaus bitteres Wehgeschrei und bat seinen Vater: "Segne auch mich, mein Vater!"

Gen 27:35 Er aber antwortete: "Dein Bruder kam hinterlistigerweise und hat dir deinen Segen weggeholt."

Gen 27:36 Esau sprach: "Ist sein Name nicht Jakob? Schon zweimal hat er mich überlistet! Meine Erstgeburt hat er entwendet, und jetzt hat er noch meinen Segen geraubt!" Er fragte: "Hast du für mich keinen Segen übrigbehalten?"

Gen 27:37 Isaak antwortete und sprach zu Esau: "Fürwahr, zum Gebieter über dich habe ich ihn gemacht; alle seine Brüder habe ich zu seinen Knechten bestellt, mit Korn und Most habe ich ihn reichlich bedacht. Was kann ich da nun noch für dich tun, mein Sohn?"

Gen 27:38 Esau entgegnete seinem Vater: "Hast du denn nur einen Segen, mein Vater? So segne doch auch mich!" Und Esau erhob seine Stimme und weinte.

Gen 27:39 Sein Vater Isaak erwiderte und sprach zu ihm: "Fürwahr, fern von der Erde Fettgefilden seien deine Wohnsitze und fern vom Tau des Himmels droben!

Gen 27:40 Von deinem Schwerte sollst du leben, und deinem Bruder sollst du dienen! Wenn du dich aber auflehnst, dann wirst du sein Joch abschütteln von deinem Nacken."

Gen 27:41 Esau aber war wegen seines Vaters Segen dem Jakob feindlich gesinnt, und Esau dachte bei sich selbst: "Die Trauertage um meinen Vater werden kommen; dann werde ich meinen Bruder Jakob totschlagen."

Gen 27:42 Der Rebekka wurden die Pläne ihres ältesten Sohnes Esau zugetragen. Sie sandte hin, ließ ihren jüngeren Sohn Jakob rufen und sprach zu ihm: "Höre, dein Bruder Esau will sich an dir rächen, er will dich ermorden.

Gen 27:43 Nun aber höre, mein Sohn, auf meine Stimme, mache dich auf und fliehe zu meinem Bruder Laban nach Charan!

Gen 27:44 Bleibe bei ihm einige Zeit, bis sich deines Bruders Zorn gelegt hat!

Gen 27:45 Sobald der Groll deines Bruders von dir abläßt und er vergißt, was du ihm angetan hast, will ich senden und dich von dort holen lassen! Warum soll ich an einem Tag euch beide verlieren?"

Gen 27:46 Rebekka sprach zu Isaak: "Mein Leben ist mir verleidet der hethitischen Weiber wegen; wenn auch Jakob sich ein solches Weib von den Hethitern aussucht, eine von den Töchtern des Landes, was soll ich dann noch leben?"

 

Genesis Kapitel 28

 

Gen 28:1 Isaak ließ den Jakob rufen und segnete ihn. Er gab ihm die Weisung und sprach zu ihm: "Suche dir keine Frau unter den Töchtern Kanaans!

Gen 28:2 Mache dich auf die Reise nach Paddan-Aram in das Haus Betuels, der der Vater deiner Mutter ist! Nimm dir von dort eine Frau von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter!

Gen 28:3 Der Allmächtige Gott wird dich segnen, er wird dich fruchtbar und zahlreich machen. Du wirst zu einer Völkergemeinde werden.

Gen 28:4 Er wird dir und deinen Nachkommen Abrahams Segen mitteilen. So wirst du das Land besitzen, in dem du als Fremdling weilst und das Gott dem Abraham geschenkt hat."

Gen 28:5 Isaak sandte Jakob fort, und dieser reiste nach Paddan-Aram zu Laban, dem Sohn des Aramäers Betuel und Bruder Rebekkas, die ja Jakobs und Esaus Mutter war.

Gen 28:6 Esau merkte, daß Isaak Jakob gesegnet und nach Paddan-Aram gesandt hatte, damit er sich von dort mit seinem Segen eine Frau hole. Er hatte ihm geboten: "Du sollst dir keine Frau suchen aus den Töchtern Kanaans!"

Gen 28:7 Und Jakob hörte auf seinen Vater und seine Mutter und reiste nach Paddan-Aram ab.

Gen 28:8 Da merkte Esau, daß seinem Vater die Töchter Kanaans mißfielen.

Gen 28:9 Und Esau ging zu Ismael und nahm sich die Machalat, des Abrahamssohnes Ismael Tochter, die Schwester Nebajots, zur Frau neben seinen anderen Frauen.

Gen 28:10 Jakob aber ging fort von Beerseba und reiste nach Charan.

Gen 28:11 Da erreichte er einen Ort, wo er übernachtete; denn die Sonne war gerade untergegangen. Er nahm einen von den Steinen des Geländes und legte ihn sich zu Häupten; dann schlief er an jenem Platze.

Gen 28:12 Und er träumte: Eine Leiter stand auf der Erde, ihre Spitze berührte den Himmel. Gottes Engel stiegen auf und nieder.

Gen 28:13 Oben stand der Herr und sprach: "Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks; das Land, auf dem du schläfst, will ich dir und deinen Nachkommen schenken.

Gen 28:14 Deine Nachkommen werden zahlreich sein wie der Staub der Erde. Du wirst dich ausbreiten nach Westen, Osten, Norden und Süden. In dir sollen gesegnet sein alle Geschlechter der Erde, und in deinen Nachkommen!

Gen 28:15 Siehe, ich bin mit dir; ich werde dich behüten überall, wohin du gehst. Ich werde dich heimkehren lassen in dieses Land; ich will dich nicht verlassen, bis ich getan habe, was ich dir gesagt."

Gen 28:16 Jakob erwachte aus seinem Schlafe und sprach: "Fürwahr, der Herr ist an diesem Ort, und ich wußte es nicht!"

Gen 28:17 Er ängstigte sich und sprach: "Wie schauerlich ist doch dieser Ort! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus; und hier ist des Himmels Pforte."

Gen 28:18 Jakob stand am frühen Morgen auf, nahm den Stein zu seinen Häupten und setzte ihn zu einem Denksteine; dann goß er Öl auf seine Spitze.

Gen 28:19 Er nannte jenes Ortes Namen "Betel" (Haus Gottes); hingegen hieß die Stadt in früherer Zeit Lus.

Gen 28:20 Jakob tat folgendes Gelübde: "Wenn Gott mit mir ist, mich auf diesem meinem Wege behütet, mir Brot zur Speise und Kleidung zum Anziehen gibt

Gen 28:21 und mich in Frieden in mein Vaterhaus heimkehren läßt, dann will ich den Herrn mir zum Schutzgott erwählen,

Gen 28:22 und dieser Stein, den ich zu einem Gedenkstein gesetzt habe, soll zum Gotteshause werden. Alles, was du mir schenken wirst, will ich dir zu Ehren gern verzehnten!"

 

Genesis Kapitel 29

 

Gen 29:1 Jakob machte sich auf die Weiterreise und ging in das Land der Söhne des Ostens.

Gen 29:2 Da sah er einen Brunnen auf dem Felde, um den drei Kleinviehherden lagerten; an diesem Brunnen tränkte man die Herden. Ein großer Stein aber bedeckte die Öffnung des Brunnens.

Gen 29:3 Dorthin wurden alle Herden zusammengetrieben. Man wälzte den Stein von der Öffnung des Brunnens und tränkte das Kleinvieh. Dann brachte man den Stein wieder auf die Öffnung des Brunnens an seinen Platz zurück.

Gen 29:4 Jakob sprach zu den Hirten: "Meine Brüder, woher seid ihr?" Sie antworteten: "Von Charan."

Gen 29:5 Er fragte sie weiter: "Kennt ihr Laban, den Sohn Nachors?" Sie antworteten: "Ja!"

Gen 29:6 Er entgegnete ihnen: "Geht es ihm wohl?" Sie sagten: "Ja, seine Tochter Rachel kommt gerade mit dem Kleinvieh."

Gen 29:7 Darauf sprach er: "Es ist früh am Tage und noch nicht Zeit, das Vieh zusammenzutreiben. Tränkt das Kleinvieh und laßt es noch weiden!"

Gen 29:8 Sie sprachen: "Wir können es nicht, bis alle Herden beisammen sind. Dann erst wälzt man den Stein von der Öffnung des Brunnens weg, und wir tränken das Kleinvieh."

Gen 29:9 Noch redete er mit ihnen, da kam Rachel mit der Herde ihres Vaters; denn sie war eine Hirtin.

Gen 29:10 Als Jakob die Rachel, die Tochter seines Onkels Laban, und das Herdenvieh seines Onkels Laban sah, da kam er näher, wälzte den Stein von der Öffnung des Brunnens und tränkte das Vieh seines Onkels Laban.

Gen 29:11 Da küßte Jakob die Rachel und weinte laut.

Gen 29:12 Dann teilte er der Rachel mit, daß er ein Verwandter ihres Vaters sei, und zwar Rebekkas Sohn. Nun lief sie weg und erzählte es ihrem Vater.

Gen 29:13 Laban vernahm die Kunde von Jakob, seinem Neffen. Er lief ihm entgegen, küßte ihn und brachte ihn in sein Haus. Dann erzählte er Laban alle diese Begebenheiten.

Gen 29:14 Laban sprach zu ihm: "Fürwahr, mein Bein und mein Fleisch bist du!" Dieser blieb bei ihm etwa einen Monat.

Gen 29:15 Laban sprach zu Jakob: "Willst du mir umsonst dienen, weil du mein Verwandter bist? Sage mir doch, welchen Lohn willst du haben?"

Gen 29:16 Laban aber hatte zwei Töchter, die ältere hieß Lea, die jüngere Rachel.

Gen 29:17 Leas Augen waren matt; Rachel dagegen war schön von Gestalt und eine hübsche Erscheinung.

Gen 29:18 Jakob liebte die Rachel und sprach: "Ich will dir um deine jüngere Tochter Rachel sieben Jahre dienen."

Gen 29:19 Laban antwortete: "Besser ist es, sie dir zu geben als einem fremden Manne; bleibe also bei mir!"

Gen 29:20 So diente denn Jakob um Rachel sieben Jahre; sie kamen ihm bei der Liebe, die er für sie empfand, wie wenige Tage vor.

Gen 29:21 Danach sprach Jakob zu Laban: "Nun gib mir meine Frau; denn meine Tage sind um, und ich will sie heiraten!"

Gen 29:22 Laban versammelte alle Leute des Ortes und hielt ein Festmahl.

Gen 29:23 Am Abend nahm er seine Tochter Lea und führte sie ihm zu. Dieser hatte Umgang mit ihr.

Gen 29:24 Laban wies die ihm gehörende Sklavin Silpa seiner Tochter Lea als Leibmagd zu.

Gen 29:25 Am Morgen aber, siehe, da war es Lea! Er sagte zu Laban: "Was hast du mir da angetan? Habe ich bei dir nicht um Rachel gedient? Warum hast du mich betrogen?"

Gen 29:26 Laban erwiderte: "Hier an unserem Orte ist es nicht Brauch, die jüngere Tochter vor der älteren zu verheiraten.

Gen 29:27 Feiere die Brautwoche mit dieser zu Ende! Dann wird dir auch Rachel zuteil, und zwar für den Dienst, den du mir noch weitere sieben Jahre leisten mußt."

Gen 29:28 Jakob tat so und führte die Brautwoche mit dieser zu Ende. Dann gab jener ihm auch seine Tochter Rachel zur Frau.

Gen 29:29 Laban wies seiner Tochter Rachel seine Sklavin Bilha als Leibmagd zu.

Gen 29:30 Jakob verkehrte auch mit Rachel; er hatte ja auch die Rachel lieber als die Lea. Er diente Laban noch weitere sieben Jahre.

Gen 29:31 Der Herr sah, daß Lea weniger geliebt wurde. Deshalb öffnete er ihren Mutterschoß, während Rachel unfruchtbar blieb.

Gen 29:32 Lea empfing und gebar einen Sohn. Sie nannte ihn "Ruben" (seht den Sohn), indem sie sprach: "Gesehen hat der Herr auf mein Elend; denn jetzt wird mein Mann mich lieben."

Gen 29:33 Sie empfing nochmals und gebar einen Sohn und sprach: "Erhört hat der Herr; denn eine Zurückgesetzte war ich. Darum gab er mir auch diesen." Sie nannte ihn "Simeon" (Erhörung).

Gen 29:34 Sie empfing wiederum und gebar einen Sohn und sprach: "Jetzt wird mein Mann endlich an mir hängen, denn schon drei Söhne habe ich ihm geboren." Darum nannte sie ihn "Levi" (Anhänger).

Gen 29:35 Dann empfing sie abermals und gebar einen Sohn und sagte: "Dieses Mal will ich den Herrn lobpreisen." Darum nannte sie ihn "Juda" (Lobpreis). Weiterhin bekam sie kein Kind mehr.

 

Genesis Kapitel 30

 

Gen 30:1 Rachel sah, daß sie dem Jakob keine Kinder gebar. Sie wurde deshalb auf ihre Schwester eifersüchtig und sagte zu Jakob: "Schaffe mir Kinder, oder ich muß sterben!"

Gen 30:2 Jakob wurde auf Rachel zornig und sprach: "Stehe ich denn an Gottes Stelle, der dir die Leibesfrucht versagt hat?"

Gen 30:3 Sie antwortete darauf: "Hier hast du meine Leibmagd Bilha! Gehe zu ihr! Sie soll auf meinen Knien gebären, damit auch ich durch sie zu Kindern komme!"

Gen 30:4 Sie gab ihm ihre Leibmagd Bilha, und Jakob hatte Umgang mit ihr.

Gen 30:5 Bilha empfing und gebar dem Jakob einen Sohn.

Gen 30:6 Da sprach Rachel: "Recht hat mir Gott verschafft. Er hat auch meine Stimme erhört und mir einen Sohn geschenkt." Darum nannte sie ihn "Dan" (Richter).

Gen 30:7 Jene empfing wiederum, und Rachels Magd Bilha gebar dem Jakob einen zweiten Sohn.

Gen 30:8 Da sprach Rachel: "Gewaltige Gotteskämpfe habe ich mit meiner Schwester ausgefochten; ich siegte sogar." Darum nannte sie seinen Namen "Naphtali" (Gewaltkämpfer).

Gen 30:9 Lea sah, daß sie nicht mehr gebären konnte. Da nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zum Weibe.

Gen 30:10 Die Leamagd Silpa gebar dem Jakob einen Sohn.

Gen 30:11 Da sprach Lea: "O welch ein Glück!" Sie nannte seinen Namen "Gad" (Glück).

Gen 30:12 Hierauf gebar die Leamagd Silpa dem Jakob einen zweiten Sohn.

 

Gen 30:13 Lea sprach: "O ich Glückselige! Denn die Töchter werden mich glückselig preisen." Deshalb nannte sie ihn "Aser" (glückselig).

Gen 30:14 Zur Zeit der Weizenernte ging Ruben aus und fand Liebeszauberfrüchte auf dem Felde. Er brachte sie seiner Mutter Lea. Da sprach Rachel zu Lea: "Gib mir doch von den Früchten deines Sohnes!"

Gen 30:15 Diese entgegnete ihr: "Ist es dir noch nicht genug, meinen Mann genommen zu haben? Jetzt willst du noch die Liebesäpfel meines Sohnes nehmen!" Rachel sagte: "Gut, er soll heute nacht bei dir liegen für die Liebeszauberfrüchte deines Sohnes!"

Gen 30:16 Jakob kam abends vom Felde. Lea ging ihm entgegen und sprach: "Zu mir mußt du kommen; denn gar reichen Lohn habe ich für dich bezahlt mit den Liebesäpfeln meines Sohnes." Und er legte sich in jener Nacht mit ihr zusammen.

Gen 30:17 Gott erhörte Lea; sie empfing und gebar dem Jakob einen fünften Sohn.

Gen 30:18 Da sagte Lea: "Gott hat mir den Lohn gegeben dafür, daß ich meine Magd meinem Manne darbot." Sie nannte ihn darum "Issachar" (Lohnempfänger).

Gen 30:19 Lea empfing wiederum und gebar dem Jakob den sechsten Sohn.

Gen 30:20 Sie sprach: "Gott hat mich mit einem schönen Geschenk bedacht; nunmehr wird mein Mann mich als Frau anerkennen; denn sechs Söhne habe ich ihm geboren." Sie nannte ihn "Sebulun" (Brautgeschenk).

Gen 30:21 Später gebar sie noch eine Tochter und nannte sie Dina.

Gen 30:22 Gott gedachte der Rachel, erhörte sie und öffnete ihren Mutterschoß.

Gen 30:23 Sie empfing und gebar einen Sohn und sprach: "Gott hat die Schmach von mir genommen."

Gen 30:24 Sie nannte ihn "Joseph" und sprach: "Der Herr gebe mir noch einen anderen Sohn!"

Gen 30:25 Als aber Rachel den Joseph geboren hatte, sprach Jakob zu Laban: "Laß mich fort! Ich will an meinen Ort und in mein Heimatland ziehen!

Gen 30:26 Gib mir meine Frauen und meine Kinder, um derentwillen ich für dich gearbeitet habe; ich will heimziehen, denn du weißt ja, welche Dienste ich dir geleistet habe."

Gen 30:27 Es sprach zu ihm Laban: "Möchte ich doch Gnade finden in deinen Augen! Ich bin reich geworden, und der Herr hat mich um deinetwillen gesegnet."

Gen 30:28 Er fuhr fort: "Setze den Lohn, den ich zu geben habe, fest, ich will ihn dir geben!"

Gen 30:29 Er entgegnete ihm: "Was ich für dich geleistet habe, und was aus deinem Viehbestand durch mich geworden ist, weißt du;

Gen 30:30 denn nur wenig hattest du vor meiner Ankunft. Es hat sich zu einer Fülle ausgebreitet. Denn der Herr hat dich gesegnet durch jeden meiner Schritte. Wann endlich werde ich etwas für meine Familie tun können?"

Gen 30:31 Er fragte: "Was soll ich dir geben?" Jakob entgegnete: "Nichts sollst du mir geben; nur sollst du mir das Folgende gewähren, dann will ich wiederum dein Vieh weiden und hüten!

Gen 30:32 Ich will heute durch all dein Kleinvieh hindurchgehen und daraus jedes gesprenkelte und gefleckte Tier entfernen. Und jedes brünstige Tier unter den Jungschafen, ferner, was gefleckt und gesprenkelt ist unter den Ziegen, das soll mein Lohn sein!

Gen 30:33 Und das soll dann morgen der Beweis für meine Redlichkeit sein, wenn mein Lohn dir zu Gesicht kommt: Alles, was von den Ziegen nicht gesprenkelt und gefleckt und unter den Jungschafen nicht brünstig ist, das soll als von mir gestohlen gelten."

Gen 30:34 Laban antwortete: "Ja, so wie du gesagt hast, soll es sein!"

Gen 30:35 Noch am selben Tage sonderte Laban die gestreiften und gefleckten Böcke und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen ab, alles, woran etwas Weißes war, und alles, was brünstig war unter den Jungschafen, und übergab sie seinen Söhnen.

Gen 30:36 Dann entfernte er sich drei Tagereisen weit von Jakob. Dieser weidete die übrigen Herdenstücke Labans.

Gen 30:37 Jakob nahm nun frische Stäbe von Storaxstauden, Mandelbäumen und Platanen. Er schälte an ihnen weiße Streifen heraus, indem er das Weiße an den Ruten bloßlegte.

Gen 30:38 Dann stellte er die abgeschälten Stäbe in die Rinnen der Wassertröge, wohin die Tiere zur Tränke kamen, gerade vor die Tiere hin. Sie pflegten sich zu begatten, wenn sie zur Tränke kamen.

Gen 30:39 Begatteten sich nun die Tiere vor den Stäben, dann warfen sie gestreifte, gesprenkelte oder gefleckte Junge.

Gen 30:40 Die Jungschafe aber sonderte Jakob ab und stellte an die Spitze des Kleinviehs einen gestreiften Widder und alle brünstigen Schafe vom Kleinvieh Labans. So machte er für sich besondere Herden und gab sie nicht dem Kleinvieh des Laban bei.

Gen 30:41 Sooft die kräftigen Tiere sich begatteten, stellte Jakob die Zweige vor den Augen der Tiere in die Tränkrinnen, daß sie sich bei den Stäben begatteten.

Gen 30:42 Waren aber die Tiere schwächlich, legte er die Stäbe nicht hinein. So erhielt Laban die schwächlichen, Jakob dagegen die starken Tiere.

Gen 30:43 Dadurch wurde der Mann gewaltig reich. Er besaß eine Menge Kleinvieh, Mägde, Knechte, Kamele und Esel.

 

Genesis Kapitel 31

 

Gen 31:1 Jakob vernahm das Gerede der Söhne Labans: "Jakob hat alles, was unserem Vater gehörte, an sich gebracht; nur mit dem Eigentum unseres Vaters gelang es ihm, all diesen Reichtum zu erwerben."

Gen 31:2 Auch sah Jakob an den Mienen Labans, daß er ihm nicht mehr so wohlgesinnt war wie ehedem.

Gen 31:3 Der Herr sprach zu Jakob: "Kehre heim in das Land deiner Väter und deiner Verwandtschaft; ich will mit dir sein!"

Gen 31:4 Jakob ließ Rachel und Lea auf das Feld zu seiner Herde rufen.

Gen 31:5 Er äußerte sich ihnen gegenüber: "Ich sehe an den Mienen eures Vaters, daß er gegen mich nicht mehr so ist wie ehedem. Und doch war der Gott meines Vaters mit mir.

Gen 31:6 Ihr selbst wißt es, daß ich eurem Vater mit ganzer Kraft gedient habe.

Gen 31:7 Aber euer Vater hat mich betrogen und hat meinen Lohn zehnmal geändert; doch Gott ließ es nicht zu, daß er mir schadete.

Gen 31:8 Wenn er sagte: "Die gesprenkelten Tiere sollen dein Lohn sein", so warf die ganze Herde gesprenkelte Junge; wenn er aber bestimmte: "Die gestreiften sollen dein Lohn sein", so warf die ganze Herde gestreifte.

Gen 31:9 So hat Gott den Viehbestand eurem Vater entzogen und ihn mir gegeben.

Gen 31:10 Es war zur Brunstzeit des Kleinviehs, da erhob ich meine Augen und sah im Traume, wie die Böcke, welche die Schafe besprangen, gestreift, gesprenkelt und gescheckt waren.

Gen 31:11 Der Engel Gottes rief mir im Traume zu: "Jakob!" Und ich antwortete: "Hier bin ich!"

Gen 31:12 Und er fuhr fort: "Erhebe deine Augen und schau! Alle Böcke, welche die Schafe bespringen, sind gestreift, gesprenkelt oder gescheckt! Denn ich habe alles gesehen, was Laban dir angetan hat.

Gen 31:13 Ich bin der Gott von Betel, woselbst du einen Denkstein gesalbt und mir ein Gelübde getan hast. Auf! Zieh fort aus diesem Lande und kehre in das Land deiner Herkunft zurück!""

Gen 31:14 Rachel und Lea antworteten und sprachen zu ihm: "Haben wir noch einen Anteil und ein Erbe in unserem Vaterhause?

Gen 31:15 Gelten wir ihm nicht als Ausländerinnen? Denn er hat uns ja verkauft und dazu unser Geld aufgebraucht.

Gen 31:16 Fürwahr, aller Reichtum, den Gott unserem Vater entzogen hat, gehört uns und unseren Kindern. Und nun tue alles, was Gott dir befohlen hat!"

Gen 31:17 Jakob brach auf; er setzte seine Kinder und Frauen auf die Kamele.

Gen 31:18 Er führte hinweg allen Viehbestand und alle Habe, die er erworben hatte, die Herden, die er besaß und in Paddan-Aram gewonnen hatte. Er wollte zu seinem Vater Isaak in das Land Kanaan ziehen.

Gen 31:19 Laban aber ging zur Schafschur. Währenddessen stahl Rachel die Hausgötter ihres Vaters.

Gen 31:20 Jakob überlistete den Aramäer Laban, indem er ihm von seiner Flucht nichts mitteilte.

Gen 31:21 Er ergriff mit allem, was ihm gehörte, die Flucht, machte sich auf den Weg, überschritt den Euphrat und wandte sich in die Richtung nach dem Gebirge Gilead.

Gen 31:22 Am dritten Tag wurde dem Laban gemeldet, daß Jakob entflohen sei.

Gen 31:23 Er bot seine Sippengenossen auf und verfolgte ihn sieben Tagereisen weit. Beim Gebirge Gilead holte er ihn ein.

Gen 31:24 Da erschien Gott dem Aramäer Laban des Nachts im Traume und sprach zu ihm: "Hüte dich, Jakob irgendwelche Vorwürfe zu machen!"

Gen 31:25 Als Laban den Jakob eingeholt hatte, lagerte dieser mit seinem Zelte auf dem Berge. Auch Laban mit seinen Sippengenossen schlug sein Zelt auf dem Gebirge Gilead auf.

Gen 31:26 Laban sagte zu Jakob: "Was hast du getan? Hinters Licht führtest du mich. Meine Töchter hast du wie Kriegsgefangene verschleppt.

Gen 31:27 Warum bist du so heimlich ausgerückt? Warum hast du mich bestohlen? Warum teiltest du mir nichts mit, damit ich dir mit Wonnejauchzen, Liedern, Pauken und Harfen das Abschiedsgeleit hätte geben können?

Gen 31:28 Keine Möglichkeit gabst du mir, meine Kinder und Töchter zum Abschied zu küssen. Töricht hast du gehandelt!

Gen 31:29 Es stünde durchaus in meiner Macht, dir etwas Böses zu tun; aber der Gott eures Vaters sagte gestern nacht zu mir: "Hüte dich, Jakob irgendwelche Vorwürfe zu machen!"

Gen 31:30 Nun gut; gegangen bist du, weil du Heimweh nach deinem Vaterhause hattest. Warum hast du mir aber meine Götter gestohlen?"

Gen 31:31 Jakob erwiderte und sprach zu Laban: "Ich fürchtete mich, weil ich dachte, du könntest mir deine Töchter wieder entreißen!

Gen 31:32 Der soll jedoch nicht am Leben bleiben, bei dem du deine Götter findest; im Beisein unserer Sippengenossen sieh durch, was ich bei mir habe, und nimm das Deine!" Jakob ahnte nicht, daß Rachel den Diebstahl begangen hatte.

Gen 31:33 Dann ging Laban in das Zelt Jakobs, in das der Lea und in das der beiden Mägde hinein, ohne etwas zu finden. Aus dem Zelte der Lea kam er in das Zelt der Rachel.

Gen 31:34 Rachel aber hatte die Hausgötter genommen und sie in die Satteltasche des Kamels gelegt. Sie hatte sich auf diese gesetzt. Laban durchsuchte das ganze Zelt, ohne etwas zu finden.

Gen 31:35 Zu ihrem Vater sagte sie: "Zürne doch nicht, mein Herr! Ich kann nicht aufstehen vor dir. Denn es geht mir so, wie es Frauen zu gehen pflegt." So suchte und suchte er, fand jedoch die Götterbilder nicht.

Gen 31:36 Da ergrimmte Jakob und setzte sich mit Laban auseinander. Er hub an und sprach: "Was ist denn meine Schuld, was meine Verfehlung, daß du so hitzig hinter mir her bist?

Gen 31:37 Du hast alle meine Sachen durchwühlt. Was hast du von den Dingen, die dir gehören, gefunden? Lege es doch hierher im Beisein meiner und deiner Verwandten! Mögen sie Schiedsrichter zwischen uns sein!

Gen 31:38 Es sind bereits zwanzig Jahre, daß ich bei dir bin; nie hatten Mutterschafe und Ziegen einen Fehlwurf getan, und die Widder deiner Herde habe ich nicht verzehrt.

Gen 31:39 Ein zerrissenes Stück habe ich dir nie gebracht, sondern ich ersetzte es dir; von meiner Hand hast du es gefordert, gleich ob es am Tage oder des Nachts geraubt wurde.

Gen 31:40 So war es mit mir: Am Tage verzehrte mich die Hitze und in der Nacht die Kälte, meine Augen floh der Schlaf.

Gen 31:41 Zwanzig Jahre lang habe ich in deinem Hause Dienst geleistet, vierzehn Jahre um deine beiden Töchter und sechs Jahre um dein Vieh; du aber hast zehnmal meinen Lohn geändert.

Gen 31:42 Wenn nicht meines Vaters Gott, der Gott Abrahams und der Schrecken Isaaks, mit mir gewesen wäre, so hättest du mich jetzt mit leeren Händen fortgeschickt; doch dieser hat mein Elend und die Mühsal meiner Hände geschaut und hat gestern nacht die Entscheidung gefällt."

Gen 31:43 Laban antwortete und sprach zu Jakob: "Die Töchter sind meine Töchter, die Söhne sind meine Söhne, das Vieh ist mein Vieh, und alles, was du da siehst, gehört mir. Aber meinen Töchtern, was soll ich ihnen oder ihren Kindern, die sie geboren haben, heute tun?

Gen 31:44 Wohlan! Ich und du, wir wollen einen Vertrag schließen, und dieser mag Zeuge zwischen mir und dir sein!"

Gen 31:45 Da nahm Jakob einen Steinblock und richtete ihn als Denkstein auf.

Gen 31:46 Jakob sprach zu seinen Sippengenossen: "Sammelt Feldsteine!" Sie taten es, errichteten einen Steinhügel und hielten auf ihm ein Mahl.

Gen 31:47 Laban nannte ihn "Jegar sahaduta", und Jakob nannte ihn "Gal ed" (Zeugenhügel).

Gen 31:48 Jetzt sprach Laban: "Dieser Hügel soll Zeuge sein zwischen mir und dir am heutigen Tage!" Daher nannte er ihn Zeugenhügel

Gen 31:49 und ebenso auch "Mizpa" (Warte), indem er sprach: "Der Herr soll Wache halten zwischen mir und dir, wenn wir uns nicht mehr sehen!

Gen 31:50 Wenn du meine Töchter schlecht behandelst und zu ihnen noch andere Frauen nimmst, dann ist zwar kein Mensch bei uns, aber Gott ist Zeuge zwischen mir und dir."

Gen 31:51 Weiter sprach Laban zu Jakob: "Siehe, dieser Steinhügel und dieser Denkstein, den ich zwischen mir und dir aufgerichtet habe, -

Gen 31:52 ein Zeuge sei dieser Steinhügel, und Zeuge sei dieser Denkstein, daß ich diesen Steinhügel gegen dich nicht überschreiten werde und daß auch du ihn und diesen Denkstein gegen mich nicht überschreiten wirst in böser Absicht.

Gen 31:53 Der Gott Abrahams und der Gott Nachors seien Richter zwischen uns [Gottheiten ihrer Väter]!" Da leistete Jakob einen Eid bei dem Schrecken seines Vaters Isaak.

 

Gen 31:54 Jakob brachte auf dem Berge ein Opfer dar und lud seine Sippengenossen zur Mahlzeit ein. Sie hielten das Mahl und übernachteten auf dem Berge.

 

Genesis Kapitel 32

 

Gen 32:1 Am frühen Morgen stand Laban auf, küßte seine Enkelkinder und Töchter und sprach Segenswünsche. Dann kehrte Laban in seine Heimat zurück.

Gen 32:2 Jakob aber ging seines Weges weiter, und es begegneten ihm Gottesboten.

Gen 32:3 Als Jakob sie erblickte, rief er aus: "Ein Heerlager Gottes ist das!" Er nannte diesen Ort "Machanajim" (Doppellager).

Gen 32:4 Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau in das Land Seir, das Gefilde Edoms,

Gen 32:5 und trug ihnen dieses auf: "So sollt ihr zu meinem Herrn Esau sprechen: "So spricht dein Knecht Jakob: Bei Laban habe ich als Fremdling geweilt und mich dort bis jetzt aufgehalten.

Gen 32:6 Rinder, Esel, Kleinvieh, Knechte und Mägde habe ich mir erworben. Ich sende meinem Herrn diese Botschaft, um Gnade in deinen Augen zu finden.""

Gen 32:7 Die Boten kehrten zu Jakob mit der Meldung zurück: "Wir sind zu deinem Bruder Esau gegangen; er kommt dir entgegen, und vierhundert Mann führt er mit sich."

Gen 32:8 Da fürchtete sich Jakob gar sehr, hatte Angst und teilte seine Leute, sein Kleinvieh, sein Großvieh und die Kamele in zwei Lager.

Gen 32:9 Er überlegte nämlich: Wenn Esau über das eine Lager herfällt und es schlägt, dann rettet sich das andere.

Gen 32:10 Jakob betete: "Du Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, Herr, der du zu mir gesagt hast: "Kehre heim in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, ich will dir Gutes erweisen",

Gen 32:11 zu gering bin ich für all die Hulderweisungen und die Treue, die du deinem Knechte gezeigt hast. Nur mit meinem Stab habe ich den Jordan überschritten, und jetzt bin ich Besitzer von zwei Wanderlagern geworden.

Gen 32:12 Errette mich doch aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esaus; denn ich fürchte, daß er daherkommt, mich zu erschlagen, die Mutter mitsamt den Kindern.

Gen 32:13 Du hast ja selber gesagt: "Ich will dir nur Gutes erweisen, und deine Nachkommenschaft will ich vermehren wie Sand am Meere, den man wegen seiner Menge nicht zählen kann.""

Gen 32:14 Jakob blieb in jener Nacht dort. Er nahm von allem, was in seinem Besitz war, Geschenke für seinen Bruder Esau:

Gen 32:15 Zweihundert Ziegen mit zwanzig Böcken, zweihundert Mutterschafe mit zwanzig Widdern,

Gen 32:16 dreißig säugende Kamelstuten mit ihren Jungen, vierzig Kühe mit zehn Stieren, zwanzig Eselinnen und zehn Eselhengste.

Gen 32:17 Er übergab sie seinen Knechten, Herde für Herde gesondert. Dann sprach er zu ihnen: "Zieht vor mir her und haltet breite Abstände zwischen den einzelnen Herden!"

Gen 32:18 Er gebot dem ersten: "Falls dir mein Bruder Esau begegnet und dich fragt: "Zu wem gehörst du, und wohin gehst du, und wem gehören diese Tiere da?",

Gen 32:19 dann sollst du sagen: "Deinem Knechte Jakob. Ein Geschenk soll es sein für meinen Herrn Esau; siehe, er selbst kommt hinter uns.""

Gen 32:20 Dasselbe gebot er auch dem zweiten und dem dritten und all denen, die hinter den Herden hergingen: "In diesem Sinne sollt ihr zu Esau reden, wenn ihr ihn trefft:

Gen 32:21 "Dein Knecht Jakob kommt hinter uns her."" Er dachte nämlich: "Ich will sein Antlitz durch das Geschenk, das vor mir hergeht, versöhnen. Danach will ich ihn zu Gesicht bekommen; vielleicht wird er mir gewogen sein!"

Gen 32:22 Das Geschenk zog vor ihm her, er selbst blieb in jener Nacht im Lager.

Gen 32:23 Noch in jener Nacht erhob er sich, nahm seine beiden Frauen, seine beiden Mägde und seine elf Kinder und durchschritt die Furt des Jabbok.

Gen 32:24 Er nahm sie und setzte sie über den Fluß, desgleichen schaffte er all sein Eigentum hinüber.

Gen 32:25 Jakob blieb für sich allein zurück. Da führte ein Mann einen Ringkampf mit ihm bis zum Beginn der Morgenröte.

Gen 32:26 Als dieser merkte, daß er ihn nicht besiegen konnte, schlug er auf die Gelenkpfanne an seiner Hüfte. Da wurde das Hüftgelenk Jakobs ausgerenkt, während er mit ihm rang.

Gen 32:27 Jener sprach: "Laß mich los; denn die Morgenröte steigt auf!" Dieser antwortete: "Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich!"

Gen 32:28 Darauf der andere: "Wie heißt du?" Er antwortete: "Jakob!"

Gen 32:29 Jener fuhr fort: "Nicht Jakob, sondern Israel soll fürderhin dein Name sein; denn mit Gott und mit Menschen hast du gestritten und dabei den Sieg erfochten."

Gen 32:30 Nun fragte Jakob: "Tu mir auch deinen Namen kund!" Jener erwiderte: "Warum fragst du mich nach meinem Namen?" Er segnete ihn daselbst.

Gen 32:31 Jakob nannte dieses Ortes Namen "Penuel" (Gottes Angesicht); "denn ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und mein Leben ist doch erhalten geblieben."

Gen 32:32 Die Sonne ging eben auf, als er durch Penuel hindurchschritt; er hinkte an seiner Hüfte.

Gen 32:33 Darum essen die Kinder Israels bis zum heutigen Tag die Sehne nicht, die über dem Hüftgelenk liegt, weil er Jakobs Hüftgelenk an der Sehne geschlagen hat.

 

Genesis Kapitel 33

 

Gen 33:1 Jakob blickte auf, und siehe, Esau kam mit vierhundert Mann heran. Er verteilte die Kinder auf Lea und Rachel und die beiden Mägde.

Gen 33:2 Die Mägde mit ihren Kindern stellte er an die Spitze, dahinter Lea mit ihren Kindern und zuletzt Rachel mit Joseph.

Gen 33:3 Er selbst schritt ihnen voran, verneigte sich siebenmal zur Erde und kam so näher an seinen Bruder heran.

Gen 33:4 Esau lief ihm entgegen, umarmte ihn, fiel ihm um den Hals und küßte ihn. Sie weinten.

Gen 33:5 Er erhob seine Augen, erblickte die Frauen mit ihren Kindern und fragte: "Wer sind diese dort in deiner Begleitung?" Er antwortete: "Es sind die Kinder, die Gottes Güte deinem Knecht geschenkt hat."

Gen 33:6 Da traten die Mägde samt ihren Kindern näher heran und verneigten sich.

Gen 33:7 Lea kam ebenfalls mit ihren Kindern, und sie verneigte sich; zum Schluß kam auch Joseph mit Rachel, und sie verneigten sich.

Gen 33:8 Er fragte: "Was hat denn dieser ganze Lagerzug, auf den ich gestoßen bin, zu bedeuten?" Jener antwortete: "Ich tat's, um Gnade vor meinem Herrn zu finden."

Gen 33:9 Esau sagte: "Ich habe ja viel Besitz, lieber Bruder; behalte doch, was dein ist!"

Gen 33:10 Jakob antwortete: "Nicht doch; wenn ich Gnade vor dir gefunden habe, so nimm doch mein Geschenk von mir an; denn ich habe dein Angesicht geschaut, wie man Gottes Angesicht schaut; und du bist gnädig zu mir gewesen.

Gen 33:11 Nimm doch also mein Begrüßungsgeschenk an, das dir überbracht wurde! Gott hat sich mir gnädig erwiesen. Ich habe vollauf genug." So drängte er ihn, bis er es annahm.

Gen 33:12 Darauf sagte er: "Wir wollen aufbrechen und weiterwandern; ich will dir zur Seite herziehen!"

Gen 33:13 Doch jener erwiderte ihm: "Mein Herr weiß, daß die Kinder noch empfindlich sind. Auch säugendes Kleinvieh und säugende Rinder sind noch bei mir. Treibt man sie zu rasch an, auch nur eine Tagereise weit, dann würde alles Vieh sterben.

Gen 33:14 Mein Herr möge doch vor seinem Knechte herziehen! Ich will mich gemächlich weiterbewegen nach dem Schritt meines vor mir trabenden Viehes und nach dem Schritt der Kinder, bis ich zu meinem Herrn nach Seir komme."

Gen 33:15 Esau sprach: "Ich will dir wenigstens einige von meinen Leuten zugesellen!" Er antwortete: "Wozu das? Möge ich doch Zustimmung finden bei meinem Herrn!"

Gen 33:16 An jenem Tage kehrte Esau von seinem Wege um in Richtung auf Seir.

Gen 33:17 Jakob brach auf nach Sukkot und baute dort für sich ein Haus; und für sein Vieh errichtete er Hütten, darum nennt man jenen Ort "Sukkot" (Hütten).

Gen 33:18 Jakob kam nach Salim, der Stadt des Sichem, die im Lande Kanaan liegt, als er aus Paddan-Aram zurückkehrte. Er schlug bei der Stadt ein Lager auf.

Gen 33:19 Er erwarb das Grundstück, auf dem er sein Zelt ausgespannt hatte, für hundert Kesita von den Söhnen Chamors, des Vaters Sichems.

Gen 33:20 Dort erbaute er einen Altar und nannte ihn "El ist der Gott Israels".

 

Genesis Kapitel 34

 

Gen 34:1 Dina, die Tochter Leas, welche diese dem Jakob geboren hatte, ging hinaus, um nach den Töchtern des Landes Ausschau zu halten.

Gen 34:2 Sichem, der Sohn des Chiwwiters Chamor, des Landesfürsten, erblickte sie, nahm sie, legte sich zu ihr und vergewaltigte sie.

Gen 34:3 Sein Herz aber hing an Dina, der Jakobstochter. Er liebte das Mädchen und redete ihm zu Herzen.

Gen 34:4 Sichem sprach zu seinem Vater Chamor: "Wirb für mich um dieses Mädchen als Frau!"

Gen 34:5 Jakob hörte davon, daß er seine Tochter Dina entehrt habe. Seine Söhne waren gerade bei dem Vieh auf dem Felde. Darum schwieg Jakob dazu, bis sie zurückkamen.

Gen 34:6 Chamor, der Vater Sichems, kam, um mit Jakob zu reden.

Gen 34:7 Als Jakobs Söhne vom Felde heimkehrten, hörten sie es. Sie fühlten sich gekränkt und gerieten in gewaltigen Zorn; denn er hatte begangen, was in Israel als Schandtat gilt, indem er der Tochter Jakobs beiwohnte. Solches durfte nicht geschehen.

Gen 34:8 Chamor redete mit ihnen folgendermaßen: "Mein Sohn Sichem hängt an eurer Tochter; gebt sie ihm also zur Frau!

Gen 34:9 Verschwägert euch mit uns; eure Töchter gebt uns, und unsere Töchter nehmt euch!

Gen 34:10 Wohnt bei uns! Das Land steht zu eurer Verfügung; bleibt, treibt Handel in ihm, und setzt euch darin fest!"

Gen 34:11 Sichem sprach zu ihrem Vater und ihren Brüdern: "Möge ich Gnade vor euch finden! Was immer ihr von mir verlangt, will ich geben!

Gen 34:12 Fordert nur ein recht hohes Heiratsgeld und Geschenke; ich will geben, was ihr von mir verlangt; gebt mir nur das Mädchen zur Frau!"

Gen 34:13 Jakobs Söhne gaben dem Sichem und seinem Vater Chamor eine hinterhältige Antwort, und zwar deshalb, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte.

Gen 34:14 Sie sprachen zu ihnen: "Unmöglich können wir uns darauf einlassen, unsere Schwester einem unbeschnittenen Manne zu geben; denn eine Schande wäre das für uns!

Gen 34:15 Nur unter der einen Bedingung willfahren wir euch, daß ihr so werdet wie wir, und daß alles Männliche bei euch beschnitten wird.

Gen 34:16 Dann werden wir unsere Töchter euch geben und eure Töchter uns nehmen. Wir werden bei euch wohnen und zu einem Volke verschmelzen.

Gen 34:17 Wenn ihr aber uns bezüglich der Beschneidung nicht zustimmt, so nehmen wir unsere Tochter wieder und ziehen weg."

Gen 34:18 Ihre Worte gefielen Chamor und Sichem, seinem Sohne.

Gen 34:19 Der junge Mann zögerte nicht, dies auszuführen; denn ihm gefiel Jakobs Tochter, und er war der Angesehenste von allen in seines Vaters Haus.

Gen 34:20 Chamor und Sichem, sein Sohn, kamen zum Stadttor und redeten zu den Männern ihrer Stadt:

Gen 34:21 "Jene Leute sind uns gegenüber friedlich; sie mögen im Lande wohnen und darin Handel treiben; das Land ist ja nach beiden Seiten hin ausgedehnt genug für sie; wir wollen ihre Töchter zu Frauen nehmen und ihnen unsere Töchter geben!

Gen 34:22 Jedoch nur unter der Bedingung sind diese Männer mit unserem Vorschlag einverstanden, bei uns zu wohnen und sich mit uns zu einem Volke zu verschmelzen, daß sich alles Männliche bei uns beschneiden läßt, wie sie auch selbst beschnitten sind.

Gen 34:23 Werden nicht ihre Herden, ihr Besitz und all ihr Vieh uns gehören? Willfahren wir ihnen nur; dann lassen sie sich bei uns nieder."

Gen 34:24 Alle, die zu ihrem Stadttore gekommen waren, hörten auf Chamor und seinen Sohn Sichem. So ließen sich alle Männer beschneiden, alle, die zum Stadttor kamen.

Gen 34:25 Am dritten Tage aber, als sie wundkrank waren, kamen die beiden Jakobssöhne Simeon und Levi, die Brüder der Dina, jeder mit seinem Schwerte. Sie überfielen die ahnungslose Stadt und ermordeten alles Männliche.

Gen 34:26 Den Chamor und seinen Sohn Sichem erschlugen sie mit der Schärfe des Schwertes. Sie holten Dina aus Sichems Hause und gingen davon.

Gen 34:27 Die Söhne Jakobs fielen über die Erschlagenen her und plünderten die Stadt, weil man ihre Schwester entehrt hatte.

Gen 34:28 Ihr Kleinvieh, ihr Großvieh, ihre Esel und alles, was in der Stadt und auf dem Felde war, nahmen sie mit.

Gen 34:29 All ihre Habe, alle ihre Kinder und ihre Frauen führten sie als Beutestücke fort. Sie plünderten alles, was in den Häusern war.

Gen 34:30 Jakob sprach zu Simeon und Levi: "Ihr bringt mich ins Unglück, da ihr mich bei den Kanaanitern und Perissitern, den Landeseinwohnern, verhaßt gemacht habt. Wir sind ja nur klein an Zahl; sie werden sich gegen mich zusammenrotten und mich erschlagen, und ich werde samt meinem Hause vernichtet."

Gen 34:31 Sie antworteten darauf: "Durfte er denn unsere Schwester wie eine Dirne behandeln?"?

 

Genesis Kapitel 35

 

 

Gen 35:1 Gott sprach zu Jakob: "Auf! Ziehe nach Betel hinauf, bleibe dort und errichte daselbst einen Altar dem Gott, der dir erschien, als du vor deinem Bruder Esau flohst!"

Gen 35:2 Jakob sagte zu seiner Familie und all seinen Begleitern: "Entfernt die fremden Götterbilder aus eurer Mitte; reinigt euch und wechselt eure Kleider!

Gen 35:3 Wir wollen uns aufmachen und nach Betel ziehen! Ich will dort Gott, der mich am Tage meiner Bedrängnis erhört hat, einen Altar errichten. Er war mit mir auf dem Wege, den ich gewandert bin."

Gen 35:4 Sie übergaben dem Jakob alle fremden Götterbilder, die sie bei sich hatten, und auch die Ringe in ihren Ohren. Jakob verscharrte sie unter der Eiche, die bei Sichem stand.

Gen 35:5 Dann brachen sie auf. Ein Gottesschrecken aber kam über die Städte ringsum. Ihre Bewohner verfolgten die Söhne Jakobs nicht.

Gen 35:6 Jakob kam nach Lus im Lande Kanaan, das ist Betel, er und alle Leute, die zu ihm gehörten.

Gen 35:7 Dort baute er einen Altar. Er nannte die Stätte "Gott von Betel"; denn dort hatte Gott sich ihm geoffenbart als er vor seinem Bruder floh.

Gen 35:8 Dort starb Debora, die Amme der Rebekka. Sie wurde unterhalb von Betel unter der Eiche begraben. Er nannte deshalb ihren Namen "Klageeiche".

Gen 35:9 Gott erschien dem Jakob wiederum, als er von Paddan-Aram kam, und er segnete ihn.

Gen 35:10 Gott sprach zu ihm: "Dein Name ist Jakob. Doch soll fürderhin dein Name nicht mehr Jakob genannt werden, sondern Israel soll dein Name sein!" Und er nannte seinen Namen Israel.

Gen 35:11 Gott sprach zu ihm: "Ich bin der Allmächtige! Sei fruchtbar und zahlreich! Ein Volk, ja eine Schar von Völkern, soll aus dir hervorgehen, und Könige sollen von dir abstammen!

Gen 35:12 Das Land, das ich dem Abraham und Isaak geschenkt habe, will ich dir geben, und zwar deinen Nachkommen werde ich das Land schenken."

Gen 35:13 Dann fuhr Gott von ihm weg, empor von der Stätte, an der er mit ihm geredet hatte.

Gen 35:14 Jakob richtete an jenem Ort, da er mit ihm gesprochen, eine Säule auf, ein Denkmal aus Stein. Er brachte darauf ein Trankopfer dar und goß Öl darüber.

Gen 35:15 Jakob nannte die Stätte, an der Gott mit ihm gesprochen hatte, "Betel".

Gen 35:16 Sie brachen von Betel auf, und es war noch ein Stück weit bis Ephrat, da gebar Rachel. Sie hatte eine schwere Geburt.

Gen 35:17 In ihren Geburtsnöten sprach die Hebamme zu ihr: "Sei unverzagt, auch diesmal hast du einen Sohn!"

Gen 35:18 Als dann ihr Lebensodem entfloh - sie starb nämlich -, nannte sie seinen Namen "Benoni" (Sohn meines Unheils). Sein Vater aber nannte ihn "Benjamin" (Sohn des Glückes).

Gen 35:19 Rachel starb und wurde auf dem Wege nach Ephrat, d. h. Bethlehem, begraben.

Gen 35:20 Jakob errichtete einen Gedenkstein auf ihrem Grabe. Das ist der Gedenkstein auf dem Rachelgrabe bis auf den heutigen Tag.

Gen 35:21 Israel brach auf und schlug sein Zelt jenseits von Migdal-Eder auf.

Gen 35:22 Während Israel in diesem Lande wohnte, kam Ruben und legte sich zu Bilha, der Nebenfrau seines Vaters. Israel hörte davon...

Gen 35:23 Der Söhne Jakobs aber waren es zwölf. Die Söhne der Lea: Ruben, der Erstgeborene Jakobs, Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulun.

Gen 35:24 Die Söhne Rachels: Joseph und Benjamin.

Gen 35:25 Die Söhne Bilhas, der Magd Rachels: Dan und Naphtali.

Gen 35:26 Die Söhne Silpas, der Magd Leas: Gad und Aser. Das sind die Jakobssöhne, die diesem in Paddan-Aram geboren wurden.

Gen 35:27 Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre, nach Kirjat-Arba, d. h. Hebron, wo Abraham und Isaak als Fremdlinge geweilt hatten.

Gen 35:28 Die Lebenszeit Isaaks betrug einhundertachtzig Jahre.

Gen 35:29 Dann verschied Isaak. Er starb und wurde zu seiner Stammessippe versammelt, alt und satt an Lebenstagen. Seine Söhne Esau und Jakob begruben ihn.

 

 Genesis Kapitel 36

 

Gen 36:1 Dies ist der Stammbaum des Esau, d. h. Edoms:

Gen 36:2 Esau nahm sich seine Frauen aus den Töchtern Kanaans, nämlich Ada, die Tochter des Hethiters Elon, und Oholibama, die Tochter Anas, des Sohnes des Hiwwiters Zibon,

Gen 36:3 dazu Basmat, Ismaels Tochter, Nebajots Schwester.

Gen 36:4 Ada gebar dem Esau den Eliphas, Basmat den Rëuël.

Gen 36:5 Oholibama gebar den Jëusch, den Jalam und den Korach. Dies sind Esaus Söhne, die ihm im Lande Kanaan geboren wurden.

Gen 36:6 Esau nahm seine Frauen, seine Söhne und Töchter, alle Leute seines Hauses, seinen Besitz, all sein Vieh und seine ganze Habe, die er im Lande Kanaan erworben hatte, und zog in das Land Seïr, von seinem Bruder Jakob fort.

Gen 36:7 Denn ihr Besitz war zu groß, als daß sie zusammen wohnen konnten. Nicht vermochte das Land, worin sie als Fremdlinge weilten, sie zu ertragen, infolge ihres großen Besitztums.

Gen 36:8 So wurde Esau auf dem Gebirge Seïr seßhaft. Esau heißt Edom.

Gen 36:9 Dies ist Esaus Stammbaum, des Vaters Edoms auf dem Gebirge Seïr:

Gen 36:10 Dies sind die Namen der Söhne Esaus: Eliphas, der Sohn der Ada, die Esaus Frau war; Rëuël, der Sohn der Basmat, der Frau Esaus.

Gen 36:11 Eliphas' Söhne waren: Teman, Omar, Zepho, Gatam und Kenas.

Gen 36:12 Timna aber war eine Nebenfrau des Eliphas, des Sohnes Esaus. Sie gebar dem Eliphas den Amalek. Dies sind die Söhne der Ada, der Frau des Esau.

Gen 36:13 Dies sind des Rëuël Söhne: Nachat, Serach, Schamma und Missa; dies waren die Söhne der Basmat, der Frau Esaus.

Gen 36:14 Und dies sind die Söhne der Oholibama, der Tochter Anas, des Sohnes Zibons, die Esaus Frau war: sie gebar dem Esau den Jëusch, den Jalam und den Korach.

Gen 36:15 Dies sind die Häuptlinge der Söhne Esaus: Die Söhne des Eliphas, des Erstgeborenen Esaus: Der Häuptling Teman, der Häuptling Omar, der Häuptling Zepho, der Häuptling Kenas,

Gen 36:16 der Häuptling Korach, der Häuptling Gatam, der Häuptling Amalek. Das sind die Häuptlinge des Eliphas im Lande Edom; es sind der Ada Söhne.

Gen 36:17 Dies sind die Söhne des Rëuël, des Sohnes Esaus: Der Häuptling Nachat, der Häuptling Serach, der Häuptling Schamma, der Häuptling Missa. Das sind die Häuptlinge des Rëuël im Lande Edom; es sind die Söhne der Basmat, der Frau Esaus.

Gen 36:18 Dies sind die Söhne der Oholibama, der Frau Esaus: Der Häuptling Jëusch, der Häuptling Jalam, der Häuptling Korach. Dies sind die Häuptlinge der Oholibama, Anas Tochter, die Esaus Frau war.

Gen 36:19 Das waren Esaus Söhne und deren Häuptlinge. Das ist Edom.

Gen 36:20 Dies sind des Horiters Seïr Söhne, die Ureinwohner des Landes: Lotan, Schobal, Zibon, Ana,

Gen 36:21 Dischon, Ezer und Dischan. Dies sind die Häuptlinge der Horiter, Seïrs Söhne im Lande Edom.

Gen 36:22 Die Söhne Lotans waren Chori und Hemam; die Schwester Lotans aber war Timna.

Gen 36:23 Dies sind die Söhne Schobals: Alwan, Manachat, Ebal, Schepho und Onam.

Gen 36:24 Dies sind die Söhne Zibons: Aja und Ana. Das ist jener Ana, der das Wasser in der Steppe fand, als er die Esel seines Vaters Zibon weidete.

Gen 36:25 Dies sind die Kinder des Ana: Dischon sowie Oholibama, die Tochter Anas.

Gen 36:26 Dies sind die Söhne des Dischon: Chemdan, Eschban, Jitran und Keran.

Gen 36:27 Das sind die Söhne Ezers: Bilhan, Saawan und Jaakan.

Gen 36:28 Dies sind die Söhne Dischans: Uz und Aran.

Gen 36:29 Das sind die Häuptlinge der Horiter: Der Häuptling Lotan, der Häuptling Schobal, der Häuptling Zibon, der Häuptling Ana,

Gen 36:30 der Häuptling Dischon, der Häuptling Ezer und der Häuptling Dischan. Dies sind die Häuptlinge der Horiter nach ihren Sippen im Lande Seïr.

Gen 36:31 Dies sind die Könige, die im Lande Edom regiert haben, bevor ein König der Israeliten regierte:

Gen 36:32 Es war ein König Bela in Edom, des Beor Sohn, und seine Stadt hieß Dinhaba.

Gen 36:33 Bela starb; da wurde für ihn Jobab König, der Sohn des Serach, aus Bozra.

Gen 36:34 Jobab starb; da wurde für ihn Chuscham aus dem Lande der Temaniter König.

Gen 36:35 Chuscham starb; da wurde für ihn Hadad, des Bedad Sohn, König, der Midian auf dem Gefilde von Moab schlug. Seine Stadt hieß Awit.

Gen 36:36 Hadad starb; da wurde für ihn Samla von Masreka König.

Gen 36:37 Samla starb; da wurde für ihn Schaul aus Rechobot am Euphrat König.

Gen 36:38 Schaul starb; da wurde für ihn Baal-Chanan, des Achbor Sohn, König.

Gen 36:39 Baal-Chanan, des Achbor Sohn, starb; da wurde für ihn Hadad König. Seine Stadt hieß Pa'u, und seine Frau war Mehetabel, des Matred Tochter, des Sohnes des Mesahab.

Gen 36:40 Dies sind die Namen der Häuptlinge Esaus nach ihren Sippen, nach ihren Orten und ihren Namen: der Häuptling Timna, der Häuptling Alwa, der Häuptling Jetet,

Gen 36:41 der Häuptling Oholibama, der Häuptling Ela, der Häuptling Pinon,

Gen 36:42 der Häuptling Kenas, der Häuptling Teman, der Häuptling Mibzar,

Gen 36:43 der Häuptling Magdiel, der Häuptling Iram. Das sind Edoms Häuptlinge nach ihren Wohnsitzen im Lande ihres Besitzes. Das ist Esau, der Vater der Edomiter.

 

Genesis Kapitel 37

 

Gen 37:1 Jakob wohnte in dem Lande, wo sein Vater als Schutzbürger geweilt hatte, im Lande Kanaan.

Gen 37:2 Dies aus der Stammesgeschichte Jakobs: Joseph, siebzehn Jahre alt, weidete mit seinen Brüdern das Kleinvieh - er war noch sehr jung -, und zwar mit den Söhnen der Bilha und den Söhnen der Silpa, der Frauen seines Vaters. Alle üblen Gerüchte über sie brachte er vor ihren Vater.

Gen 37:3 Israel aber liebte den Joseph mehr als seine anderen Söhne; denn er war ihm ein Sohn des Greisenalters. Er ließ ihm ein Ärmelkleid anfertigen.

Gen 37:4 Die Brüder aber sahen, daß ihr Vater ihn lieber hatte als alle seine Brüder. Sie haßten ihn und konnten mit ihm kein gutes Wort mehr reden.

Gen 37:5 Joseph hatte einmal einen Traum; er erzählte ihn seinen Brüdern, und sie haßten ihn daraufhin noch mehr.

Gen 37:6 Er sprach zu ihnen: "Hört, was ich geträumt habe:

Gen 37:7 Wir banden Garben mitten auf dem Felde; da richtete sich meine Garbe auf, und sie stand; eure Garben aber stellten sich ringsum und verneigten sich tief vor meiner Garbe."

Gen 37:8 Seine Brüder erwiderten ihm: "Willst du wohl König über uns werden? Willst du über uns Herrschermacht ausüben?" Sie haßten ihn noch mehr wegen seines Traumes und seiner Reden.

Gen 37:9 Er hatte noch einen anderen Traum, den er seinen Brüdern erzählte: "Hört, ich hatte noch einen anderen Traum: Die Sonne, der Mond und elf Sterne haben sich tief vor mir verneigt."

Gen 37:10 Da er dies seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, schalt ihn sein Vater und sagte zu ihm: "Was hat das zu bedeuten, was du träumtest? Sollen etwa ich, deine Mutter und deine Brüder herankommen und uns vor dir auf den Boden werfen?"

Gen 37:11 Seine Brüder wurden auf ihn eifersüchtig; es merkte sich aber sein Vater die Sache.

Gen 37:12 Da zogen seine Brüder fort, um das Vieh ihres Vaters bei Sichem zu weiden.

Gen 37:13 Da sagte Israel zu Joseph: "Weiden deine Brüder nicht zu Sichem das Vieh? Mache dich auf, ich will dich zu ihnen schicken!" Er erwiderte ihm: "Ich bin bereit!"

Gen 37:14 Er sprach zu ihm: "Gehe doch, schau einmal, wie es mit deinen Brüdern und mit den Schafen steht, und bringe mir darüber Nachricht!" Er sandte ihn aus dem Tal von Hebron weg, und jener kam nach Sichem.

Gen 37:15 Als er auf dem Gefilde umherirrte, traf ihn ein Mann. Der Mann fragte ihn: "Was suchst du?"

Gen 37:16 Er antwortete: "Ich suche meine Brüder; sage mir doch, wo sie jetzt gerade ihr Vieh hüten!"

Gen 37:17 Der Mann sprach: "Sie sind von hier weggezogen; denn ich hörte sie reden: "Wir wollen nach Dotan ziehen!"" Joseph folgte seinen Brüdern und fand sie in Dotan.

Gen 37:18 Sie sahen ihn von ferne, doch bevor er sich ihnen näherte, berieten sie einen hinterlistigen Anschlag, ihn umzubringen.

Gen 37:19 Sie sprachen zueinander: "Seht, da kommt dieser Träumer!

Gen 37:20 Jetzt aber los! Wir wollen ihn umbringen, in eine der Zisternen werfen und dann sagen: "Ein wildes Tier hat ihn gefressen." Dann wollen wir sehen, was aus seinen Träumereien wird!"

Gen 37:21 Das hörte Ruben. Er wollte ihn aus ihrer Hand retten und sprach: "Wir wollen ihn nicht ums Leben bringen!"

Gen 37:22 Ruben sprach zu ihnen: "Vergießt kein Blut, werft ihn in diese Zisterne hier in der Steppe, legt aber nicht Hand an ihn!" Er wollte ihn aus ihrer Hand retten, um ihn seinem Vater zurückzubringen.

Gen 37:23 Als Joseph nun bei seinen Brüdern ankam, zogen sie ihm den Rock aus, den Ärmelrock, den er anhatte.

Gen 37:24 Dann nahmen sie ihn und warfen ihn in die Zisterne; diese aber war leer, sie enthielt kein Wasser.

Gen 37:25 Sie setzten sich nieder, um zu essen. Als sie nun ihre Augen erhoben, siehe, da kam eine Ismaeliterkarawane aus Gilead. Ihre Kamele trugen Tragakant, Mastix und Ladanum; sie war auf der Reise nach Ägypten.

Gen 37:26 Da sprach Juda zu seinen Brüdern: "Welchen Gewinn haben wir, wenn wir unseren Bruder totschlagen und die Bluttat an ihm verheimlichen?

Gen 37:27 Kommt, verkaufen wir ihn den Ismaelitern; unsere Hand komme aber nicht über ihn; denn er ist unser Bruder und unser Fleisch!" Seine Brüder hörten auf ihn.

Gen 37:28 Als nun midianitische Kaufleute vorbeikamen, zogen sie Joseph heraus und holten ihn aus der Zisterne hervor. Sie verkauften Joseph den Ismaelitern um zwanzig Silberstücke. Diese brachten den Joseph nach Ägypten.

Gen 37:29 Ruben kehrte zur Zisterne zurück; Joseph aber war nicht mehr darin. Da zerriß er seine Kleider,

Gen 37:30 kam wieder zu seinen Brüdern und sprach: "Der Knabe ist nicht mehr da, und ich, wohin soll ich gehen?"

Gen 37:31 Sie nahmen Josephs Gewand, schlachteten einen Ziegenbock und tauchten es ins Blut.

Gen 37:32 Sie sandten den Ärmelrock und ließen ihn ihrem Vater bringen und ihm sagen: "Dies da haben wir gefunden, schau her, ob es deines Sohnes Gewand ist oder nicht!"

Gen 37:33 Der schaute genau hin und rief aus: "Meines Sohnes Gewand! Ein wildes Tier hat ihn gefressen; zerrissen, zerrissen ist Joseph!"

Gen 37:34 Jakob zerriß sein Gewand, gürtete einen Trauerschurz um die Hüften und hielt lange Zeit Trauer um seinen Sohn.

Gen 37:35 Alle seine Söhne und Töchter versuchten, ihn zu trösten. Er aber wollte sich nicht trösten lassen und sprach: "In Trauer will ich zu meinem Sohn hinabsteigen ins Totenland!" So beweinte ihn sein Vater.

Gen 37:36 Die Midianiter aber verkauften Joseph nach Ägypten an Potiphar, einen Hofbeamten des Pharao, den Obersten der Leibwache.

 

Genesis Kapitel 38

 

Gen 38:1 Um jene Zeit geschah es, daß Juda die Gemeinschaft seiner Brüder verließ und sein Zelt neben einem Manne aus Adullam, namens Chira, aufschlug.

Gen 38:2 Dort sah Juda die Tochter eines Kanaaniters, namens Schua; er nahm sie zur Frau und ging zu ihr ein.

Gen 38:3 Sie empfing, und gebar einen Sohn und nannte ihn Er.

Gen 38:4 Wiederum empfing sie, gebar einen Sohn und nannte ihn Onan.

Gen 38:5 Sodann gebar sie noch einen weiteren Sohn und nannte ihn Schela. Sie befand sich in Kesib, als sie ihn gebar.

Gen 38:6 Juda nahm eine Frau für seinen Erstgeborenen Er. Diese hieß Tamar.

Gen 38:7 Er, der Erstgeborene des Juda, mißfiel dem Herrn, und er ließ ihn daher sterben.

Gen 38:8 Juda sprach zu Onan: "Gehe zur Frau deines Bruders, vollziehe mit ihr die Schwagerehe und erwecke deinem Bruder Nachkommenschaft!"

Gen 38:9 Onan wußte, daß die Nachkommenschaft nicht ihm gehören werde. Sooft er also zur Witwe seines Bruders ging, ließ er den Samen zur Erde fallen, um nicht seinem Bruder Nachkommenschaft zu schenken.

Gen 38:10 Sein Tun mißfiel dem Herrn, und er ließ auch ihn sterben.

Gen 38:11 Dann sprach Juda zu seiner Schwiegertochter Tamar: "Bleibe als Witwe im Hause deines Vaters, bis mein Sohn Schela herangewachsen ist." Er wollte nämlich verhindern, daß auch dieser sterbe wie seine Brüder. Tamar ging fort und blieb im Hause ihres Vaters wohnen.

Gen 38:12 Längere Zeit verstrich, da starb die Tochter Schuas, Judas Frau. Als er sich darüber getröstet hatte, ging er zur Schafschur nach Timna hinauf, er und sein Freund Chira aus Adullam.

Gen 38:13 Tamar wurde berichtet, ihr Schwiegervater wollte nach Timna hinauf zur Schafschur;

Gen 38:14 da legte sie ihre Witwenkleidung ab, bedeckte sich mit einem Schleier und verhüllte sich. Dann setzte sie sich an den Eingang von Enajim auf dem Weg nach Timna. Sie hatte nämlich gesehen, daß Schela erwachsen war, und doch hatte man sie ihm nicht zur Frau gegeben.

Gen 38:15 Juda sah sie und hielt sie für eine Dirne; denn sie hatte ihr Angesicht verhüllt.

Gen 38:16 Er bog vom Weg ab und sagte: "Gestatte, daß ich zu dir komme!" Denn er wußte nicht, daß sie seine Schwiegertochter war. Sie sprach: "Was gedenkst du mir zu geben, wenn du zu mir kommen darfst?"

Gen 38:17 Er antwortete: "Ein Ziegenböcklein werde ich dir von der Herde schicken." Sie sprach: "Du mußt mir aber ein Pfand geben, bis du es schickst."

Gen 38:18 Er erwiderte: "Was soll ich dir als Pfand geben?" Sie sagte: "Deinen Siegelring, deine Schnur und deinen Stab, den du in deiner Hand hast." Er gab es ihr, wohnte ihr bei, und sie empfing von ihm.

Gen 38:19 Sie erhob sich und ging weiter. Dann legte sie ihren Schleier ab und zog wieder ihre Witwentracht an.

Gen 38:20 Juda aber sandte das Ziegenböcklein durch seinen Freund Adullam, um von der Frau das Pfand einzulösen; der aber fand sie nicht.

Gen 38:21 Er fragte die ortsansässigen Leute: "Wo ist die Dirne, die in Enajim am Wege saß?" Man antwortete ihm: "Hier ist überhaupt keine Dirne gewesen."

Gen 38:22 Er kehrte zu Juda zurück und erteilte die Auskunft: "Ich habe sie nicht gefunden; auch die Ortsbewohner meinten, es sei hier überhaupt keine Dirne gewesen."

Gen 38:23 Juda sagte darauf: "Mag sie es für sich behalten! Sonst geben wir uns der Verachtung preis. Ich habe ja dies Böcklein geschickt; du aber hast sie nicht gefunden."

Gen 38:24 Nach Ablauf von drei Monaten erhielt Juda die Nachricht, daß seine Schwiegertochter Tamar Unzucht getrieben habe; sie sei hierdurch schwanger geworden. Juda sprach: "Führt sie hinaus, daß sie verbrannt werde!"

Gen 38:25 Als sie hinausgeführt wurde, sandte sie zu ihrem Schwiegervater und ließ ihm sagen: "Von dem Manne, dem diese Sachen gehören, bin ich schwanger." Sie sagte weiter: "Schau sie dir genau an! Wem gehören der Siegelring, die Schnur und der Stab hier?"

Gen 38:26 Juda schaute genau hin und sprach: "Sie ist gegen mich im Recht; denn ich habe sie nicht meinem Sohne Schela gegeben." Fortan verkehrte er mit ihr nicht mehr.

Gen 38:27 Als sie nun gebären sollte, da waren Zwillinge in ihrem Mutterleib.

Gen 38:28 Beim Gebären streckte einer die Hand heraus. Die Hebamme faßte zu und band einen Purpurfaden um seine Hand. Sie sagte dabei: "Dieser ist zuerst herausgekommen."

Gen 38:29 Der zog aber seine Hand zurück, und nun kam sein Bruder hervor. Da sprach sie: "Ei, du hast dir einen Durchbruch errungen!" Man nannte ihn daher "Perez" (Durchbruch).

Gen 38:30 Danach kam sein Bruder mit dem Purpurfaden an seiner Hand. Den nannte man "Serach" (Rotglanz).

 

Genesis Kapitel 39

 

Gen 39:1 Joseph ward nach Ägypten gebracht. Der Hofbeamte des Pharao, Potiphar, der Oberste der Leibwache, ein Ägypter, kaufte ihn von den Ismaelitern, welche ihn dorthin gebracht hatten.

Gen 39:2 Der Herr aber war mit Joseph, so daß er in allem Erfolg hatte. Er blieb im Hause seines ägyptischen Herrn.

Gen 39:3 Sein Dienstherr aber sah, daß der Herr mit Joseph war und alles, was dieser tat, ihm gelingen ließ.

Gen 39:4 Joseph fand Gnade in seinen Augen, und er erkor ihn zu seinem Leibdiener; ja, er machte ihn zu seinem Hausverwalter und übergab ihm alles, was er hatte.

Gen 39:5 Von der Zeit an, als er ihn über sein Haus und all seinen Besitz gesetzt hatte, segnete der Herr das Haus des Ägypters um Josephs willen. Der Segen des Herrn war über allem, was er hatte, im Haus und auf dem Felde.

Gen 39:6 Er gab alles in die Hand Josephs, kümmerte sich neben ihm um nichts als um die Speise, die er aß. Joseph aber war schön von Gestalt und Aussehen.

Gen 39:7 Kurz darauf warf die Frau seines Herrn ihre Augen auf Joseph und sprach: "Lege dich zu mir hin!"

Gen 39:8 Er aber weigerte sich und sagte zur Frau seines Herrn: "Siehe, mein Herr kümmert sich neben mir um nichts, was in seinem Hause ist, und sein ganzes Besitztum hat er mir übergeben.

Gen 39:9 Er selbst ist in diesem Hause nicht größer als ich. Nichts hat er mir vorenthalten als dich, weil du seine Frau bist. Wie sollte ich dieses große Unrecht tun und wider Gott sündigen?"

Gen 39:10 Und obwohl sie tagtäglich auf Joseph einredete, hörte er nicht auf sie und legte sich nicht zu ihr, um mit ihr Umgang zu pflegen.

Gen 39:11 Eines Tages nun kam Joseph in das Haus zur Arbeit. Niemand von den Hausangestellten war im Gebäude.

Gen 39:12 Da faßte sie ihn an seinem Kleide und sprach: "Lege dich zu mir!" Er aber ließ sein Kleid unter ihrer Hand und floh ins Freie.

Gen 39:13 Als sie nun sah, daß er sein Kleid in ihrer Hand gelassen hatte und hinausgeflohen war,

Gen 39:14 da rief sie die Hausangestellten und sprach zu ihnen: "Seht, da hat er uns einen Hebräer gebracht, daß er seinen Mutwillen mit uns treibe! Er kam nämlich zu mir, um bei mir zu liegen, ich aber habe mit lauter Stimme geschrieen.

Gen 39:15 Als er nun hörte, daß ich meine Stimme erhob und schrie, da ließ er sein Kleid bei mir und floh hinaus ins Freie."

Gen 39:16 Sie ließ sein Kleid neben sich liegen, bis sein Herr nach Hause kam.

Gen 39:17 Da erzählte sie ihm die gleiche Geschichte und sprach: "Kam doch dieser hebräische Sklave, den du uns gebracht hast, um seinen Mutwillen mit mir zu treiben!

Gen 39:18 Als ich aber meine Stimme erhob und schrie, da ließ er sein Kleid neben mir und floh ins Freie."

Gen 39:19 Als sein Herr nun die Worte seiner Frau gehört hatte: "Ganz so wie ich erzählte, hat an mir dein Sklave getan", da ward er sehr zornig.

Gen 39:20 Josephs Herr nahm ihn und ließ ihn ins Gefängnis an den Ort werfen, wo die Gefangenen des Königs eingesperrt waren. Dort saß er im Gefängnis.

Gen 39:21 Der Herr aber war mit Joseph. Er machte ihn beliebt und ließ ihn Gnade finden beim Obersten des Gefängnisses.

Gen 39:22 Dieser gab alle Gefangenen, die im Kerker waren, in die Hand Josephs. Alles, was man dort tat, geschah durch ihn.

Gen 39:23 Der Gefängnisvorsteher kümmerte sich um nichts, was durch Joseph geschah. Denn der Herr war mit ihm, und alles, was er tat, ließ er wohlgeraten.

 

Genesis Kapitel 40

 

Gen 40:1 Einige Zeit darauf vergingen sich der Mundschenk des Ägypterkönigs und der Bäcker wider ihren Herrn, den König von Ägypten.

Gen 40:2 Der Pharao wurde über beide Hofbeamten zornig, über den Obersten der Mundschenken und den Obersten der Bäcker.

Gen 40:3 Er legte sie in Gewahrsam, in das Haus des Obersten der Leibwache, ins Gefängnis, dorthin, wo Joseph in Haft saß.

Gen 40:4 Der Oberste der Leibwache gab ihnen den Joseph bei; er leistete Dienst für sie, und so waren sie eine Zeitlang im Gefängnis.

Gen 40:5 Nun hatten beide Männer in derselben Nacht einen unterschiedlichen Traum, jeder entsprechend der Bedeutung seines Traumes, der Mundschenk und der Bäcker des Ägypterkönigs, die im Gefängnis in Haft saßen.

Gen 40:6 Joseph kam am anderen Morgen zu ihnen hinein und sah, daß sie niedergeschlagen waren.

Gen 40:7 Er fragte die Hofbeamten des Pharao, die mit ihm im Hause seines Herrn in Haft lagen: "Warum seht ihr denn heute so mißmutig aus?"

Gen 40:8 Sie antworteten ihm: "Wir haben einen Traum gehabt, und niemand ist da, der ihn deuten kann." Er sagte zu ihnen: "Ist nicht das Deuten von Träumen Gottes Sache? Doch erzählt mir einmal!"

Gen 40:9 Da erzählte der Oberste der Mundschenken seinen Traum und sprach zu ihm: "In meinem Traume sah ich einen Weinstock vor mir.

Gen 40:10 An dem Weinstock waren drei Ranken. Er begann zu treiben, seine Blüte sproß empor, seine Trauben bekamen reife Beeren.

Gen 40:11 Ich hielt den Becher des Pharao in meiner Hand, nahm die Beeren und preßte sie aus in den Becher des Pharao. Sodann gab ich dem Pharao den Becher in die Hand."

Gen 40:12 Joseph antwortete ihm: "Dies die Deutung: Die drei Ranken sind drei Tage.

Gen 40:13 Noch drei Tage, dann wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wiederum in dein Amt einsetzen. Du wirst nach der früheren Ordnung dem Pharao den Becher reichen wie zur Zeit, als du sein Mundschenk warst.

Gen 40:14 Wenn es dir aber wieder gut geht, so erinnere dich bitte meiner! Tu mir doch die Liebe an, erinnere den Pharao an mich und befreie mich aus diesem Hause!

Gen 40:15 Denn schmählich bin ich aus dem Lande der Hebräer gestohlen worden. Und auch hier habe ich nichts getan, weswegen man mich hätte ins Gefängnis werfen müssen."

Gen 40:16 Der Oberbäcker sah, daß er Gutes gedeutet hatte. Er sprach zu Joseph: "Auch ich hatte einen Traum: Ich hatte drei Körbe mit Weißbrot auf meinem Haupte.

Gen 40:17 In dem obersten Korb war allerlei Backwerk für den Pharao. Aber die Vögel fraßen es aus dem Korb auf meinem Haupte."

Gen 40:18 Joseph antwortete und sprach: "Dies ist die Deutung: Die drei Körbe bedeuten drei Tage.

Gen 40:19 Nur noch drei Tage, dann wird der Pharao dein Haupt erheben. Er wird dich an einen Baum aufhängen lassen, und die Vögel werden von dir das Fleisch abfressen."

Gen 40:20 Am dritten Tage aber (es war der Geburtstag des Pharao) veranstaltete dieser all seinen Dienern ein Mahl. Er erhob das Haupt des Obermundschenken und das Haupt des Oberbäckers inmitten seiner Diener.

Gen 40:21 Den Obermundschenk setzte er wieder in sein Amt ein, so daß er dem Pharao den Becher reichen durfte.

Gen 40:22 Den Oberbäcker aber ließ er aufhängen, so wie es ihnen Joseph gedeutet hatte.

Gen 40:23 Doch der Obermundschenk dachte nicht mehr an Joseph; er vergaß ihn.

 

Genesis Kapitel 41

 

Gen 41:1 Es war zwei Jahre später. Da hatte der Pharao einen Traum: Er stand am Nil.

Gen 41:2 Aus dem Flusse stiegen sieben schön aussehende und fettfleischige Kühe und weideten im Riedgras.

Gen 41:3 Nach ihnen stiegen aber aus dem Nil sieben schlecht aussehende und magere Kühe. Sie traten neben die Kühe, die schon am Nilufer standen.

Gen 41:4 Dann fraßen die schlecht aussehenden und mageren die sieben schön aussehenden und fetten Tiere. Hierauf erwachte der Pharao.

Gen 41:5 Er schlief wieder ein, und es träumte ihm ein zweites Mal: Siehe, sieben Ähren wuchsen empor auf einem Halm, dick und schön.

Gen 41:6 Da sprossen nach ihnen sieben magere und vom Ostwind ausgetrocknete Ähren empor.

Gen 41:7 Es verschlangen die mageren die sieben fetten und vollen Ähren. Der Pharao erwachte, und siehe, es war nur ein Traum.

Gen 41:8 Am Morgen aber ward sein Geist ruhelos hin und her getrieben. Er schickte hin und ließ alle Wahrsagepriester und Weisen Ägyptens zusammenrufen. Dann erzählte er ihnen seine Träume, keiner aber war da, der sie dem Pharao deuten konnte.

Gen 41:9 Da sagte der Obermundschenk dem Pharao: "Ich muß heute meine Verfehlung in Erinnerung bringen.

Gen 41:10 Als der Pharao auf seine Diener erzürnt war und sie in Gewahrsam bringen ließ in das Haus des Obersten der Leibwache, nämlich mich und den Oberbäcker,

Gen 41:11 da hatten wir in ein und derselben Nacht einen Traum, ich und er, ein jeder einen Traum von besonderer Bedeutung.

Gen 41:12 Dort war bei uns ein hebräischer Jüngling, ein Sklave des Obersten der Leibwache. Wir erzählten ihm unsere Träume, und er deutete sie uns; einem jeden gab er die seinem Traum entsprechende Deutung.

Gen 41:13 Und so, wie er uns gedeutet hat, ist es geschehen. Mich hat man wieder in meine Stellung eingesetzt, den Oberbäcker hat man aufgehängt."

Gen 41:14 Der Pharao ließ Joseph rufen, und man holte ihn schleunigst aus dem Gefängnis. Joseph schor sich, wechselte seine Kleider und kam zum Pharao.

Gen 41:15 Der Pharao sprach zu Joseph: "Ich hatte einen Traum; keiner ist da, der ihn mir zu deuten vermag; doch ich erfuhr von dir, daß du einen Traum nur zu hören brauchst, um ihn deuten zu können."

Gen 41:16 Joseph erwiderte dem Pharao: "Ich keineswegs! Gott selbst wird dem Pharao zum Heile eine Antwort geben."

Gen 41:17 Da sagte der Pharao zu Joseph: "In meinem Traume war es mir, als stünde ich am Ufer des Nils.

Gen 41:18 Es stiegen aus dem Nil sieben fettfleischige und gut aussehende Kühe und weideten im Riedgras.

Gen 41:19 Und siehe da, es kamen sieben andere Kühe heraus nach ihnen, unansehnlich, sehr häßlich aussehend und mager; ich habe noch nie im ganzen Ägypterland so häßliche gesehen wie diese.

Gen 41:20 Da fraßen die mageren und häßlichen Kühe die sieben ersten, fetten Kühe auf.

Gen 41:21 Diese verschwanden in ihrem Inneren; man merkte es jedoch nicht, daß sie in ihren Bauch gelangt waren. Denn ihr Aussehen blieb so häßlich, wie es war. Ich wachte auf.

Gen 41:22 Weiter schaute ich im Traum: Sieben Ähren wuchsen auf einem Halm, voll und schön.

Gen 41:23 Und nach ihnen sprossen sieben unfruchtbare, dünne und vom Ostwind vertrocknete Ähren auf.

Gen 41:24 Darauf verschlangen die dünnen Ähren die sieben schönen Ähren. Dies erzählte ich den Wahrsagepriestern, niemand konnte mir aber Bescheid geben."

Gen 41:25 Joseph sprach zum Pharao: "Des Pharao Traum ist ein und derselbe. Was Gott tun will, hat er dem Pharao angezeigt.

Gen 41:26 Die sieben schönen Kühe, das sind sieben Jahre, die sieben schönen Ähren sind ebenfalls sieben Jahre. Es ist ein und derselbe Traum.

Gen 41:27 Die sieben mageren und häßlichen Kühe, die hinter ihnen heraufstiegen, sind sieben Jahre; die sieben leeren und vom Ostwind vertrockneten Ähren werden sieben Hungerjahre sein.

Gen 41:28 Folgendes ist der Inhalt, wovon ich zum Pharao sagte: "Gott hat dem Pharao angezeigt, was er tun will":

Gen 41:29 Siehe, es kommen sieben Jahre, da wird im ganzen Ägypterland großer Überfluß sein.

Gen 41:30 Danach werden sieben Hungerjahre kommen; da wird all die Fülle im Ägypterland vergessen sein, und der Hunger wird das Land aufreiben.

Gen 41:31 Man wird nichts mehr wissen von der Fülle im Lande angesichts des Hungers, der hernach kommt; denn er wird überaus drückend sein.

Gen 41:32 Daß sich aber der Traum des Pharao in zweifacher Form wiederholt hat, bedeutet: Fest beschlossen ist die Sache bei Gott. Gott wird es eilends verwirklichen.

Gen 41:33 Nun sehe sich der Pharao nach einem verständigen und weisen Manne um und setze ihn über das Land Ägypten!

Gen 41:34 Der Pharao möge auch Aufseher über das Land einsetzen und vom Ägypterland den fünften Teil in den sieben Jahren der Fülle erheben lassen!

Gen 41:35 Diese sollen den gesamten Speisevorrat der sieben kommenden guten Jahre sammeln und das Getreide zur Verfügung des Pharao als Vorrat in den Städten aufspeichern und gut aufbewahren.

Gen 41:36 Dieser Vorrat wird dann dem Lande für die sieben Hungerjahre, die über das Ägypterland kommen, als Rücklage dienen. So wird das Land durch Hungersnot nicht umkommen."

Gen 41:37 Die Rede gefiel dem Pharao und allen seinen Dienern.

Gen 41:38 Der Pharao sprach zu seinen Dienern: "Finden wir wohl einen Mann, in dem Gottes Geist so wäre wie in diesem?"

Gen 41:39 Zu Joseph gewandt, sagte er: "Nachdem dich Gott dies alles wissen ließ, gibt es niemand, der so verständig und weise wäre wie du!

Gen 41:40 Du sollst über meinem Hause stehen, deinem Munde soll mein ganzes Volk gehorchen, nur um den Thron will ich größer als du sein!"

Gen 41:41 Der Pharao fuhr zu Joseph fort: "Siehe, ich setze dich über ganz Ägypten."

Gen 41:42 Dann zog der Pharao seinen Siegelring vom Finger und steckte ihn an Josephs Finger. Er ließ ihm linnene Gewänder anziehen und legte die goldene Kette um seinen Hals.

Gen 41:43 Auf seinem zweiten Wagen ließ er ihn fahren. Vor ihm her rief man: "Achtung!" So setzte er ihn über ganz Ägypten.

Gen 41:44 Der Pharao wandte sich an Joseph: "Pharao bin ich! Doch ohne dich soll niemand in ganz Ägypten seinen Arm oder seinen Fuß regen!"

Gen 41:45 Sodann gab der Pharao Joseph einen anderen Namen: "Zaphenat-Paneach" (Der Gott spricht, und er lebt). Er gab ihm die Asenat, die Tochter des Potiphera, des Priesters von On, zur Frau. So stieg Joseph empor über das ganze Land Ägypten.

Gen 41:46 Joseph war aber dreißig Jahre alt, als er vor den Pharao, den König von Ägypten, trat. Joseph ging von ihm fort und durchzog das ganze Ägypterland.

Gen 41:47 Das Land aber trug in den sieben Jahren Überfluß in Menge.

Gen 41:48 Joseph ließ allen Speisevorrat der sieben Jahre, den es im Lande Ägypten gab, sammeln und legte den Vorrat in den Städten nieder, und zwar in jeder Stadt den Vorrat von den Feldern rings um sie her.

Gen 41:49 So speicherte denn Joseph das Getreide auf in überaus großer Menge wie den Meeressand, so daß er schließlich aufhörte, zu messen; denn es gab kein Maß dafür.

Gen 41:50 Dem Joseph wurden zwei Söhne geboren, bevor die Hungersnot kam. Asenat, die Tochter Potipheras, des Priesters von On, hatte sie ihm geschenkt.

Gen 41:51 Joseph nannte den Erstgeborenen Manasse; denn "Gott hat mich all mein Elend und mein Vaterhaus vergessen lassen".

Gen 41:52 Den Namen des Zweiten nannte er Ephraim; denn "Gott hat mich in meines Unglücks Land fruchtbar werden lassen".

Gen 41:53 Die sieben Jahre des Überflusses, die im Lande geherrscht hatten, gingen zu Ende.

Gen 41:54 Und es nahten gemäß der Verheißung des Joseph die sieben Jahre des Hungers. Die Hungersnot aber wütete in allen Ländern; nur im ganzen Lande Ägypten gab es Brot.

Gen 41:55 Sobald nun das Volk im Ägypterland zu hungern anfing und alles zum Pharao um Brot schrie, sagte dieser zu allen Ägyptern: "Geht zu Joseph, und was er euch sagt, das tut!"

Gen 41:56 Der Hunger dehnte sich über die ganze Erde aus. Joseph öffnete alle Speicher und verkaufte den Ägyptern Getreide. Die Hungersnot wurde immer stärker im Lande Ägypten.

Gen 41:57 Alle Welt kam nach Ägypten, um bei Joseph Getreide zu kaufen; denn stark war der Hunger auf der ganzen Erde.

 

Genesis Kapitel 42

 

Gen 42:1 Jakob erfuhr, daß es in Ägypten Getreide gäbe. Er sprach zu seinen Söhnen: "Warum zögert ihr?"

Gen 42:2 Dann sagte er: "Seht, ich habe gehört, daß es in Ägypten noch Korn gibt. Zieht dorthin und kauft uns von dorther Getreide, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben!"

Gen 42:3 Die Brüder Josephs zogen (es waren ihrer zehn) fort, um von Ägypten Getreide zu kaufen.

Gen 42:4 Josephs Bruder Benjamin aber schickte Jakob nicht mit seinen Brüdern; denn er dachte, es könnte ihm etwa ein Unfall zustoßen.

Gen 42:5 Die Söhne Israels kamen also mitten unter allen anderen zum Getreidekauf; denn der Hunger wütete im Lande Kanaan.

Gen 42:6 Joseph war der Gebieter über das Land. Er verkaufte allen Bewohnern des Landes Getreide. Die Brüder Josephs kamen und warfen sich mit dem Angesicht vor ihm zur Erde nieder.

Gen 42:7 Joseph erblickte seine Brüder, und er erkannte sie. Er stellte sich aber fremd gegen sie und redete gar streng mit ihnen. Er sprach zu ihnen: "Woher seid ihr gekommen?" Sie antworteten: "Vom Lande Kanaan, um Nahrung zu kaufen."

Gen 42:8 Joseph erkannte seine Brüder, sie aber erkannten ihn nicht.

Gen 42:9 Da erinnerte sich Joseph an die Träume, die er von ihnen gehabt hatte. Er sprach zu ihnen: "Kundschafter seid ihr! Die Blöße des Landes auszuspähen seid ihr gekommen!"

Gen 42:10 Sie antworteten ihm: "Nicht doch, mein Herr! Deine Knechte kamen, um Nahrung zu kaufen.

Gen 42:11 Alle miteinander sind wir Söhne eines einzigen Mannes; ehrliche Leute sind wir, deine Knechte sind keine Kundschafter."

Gen 42:12 Ersagte zu ihnen: "Nein, ihr seid gekommen, die Blöße des Landes auszuspähen."

Gen 42:13 Sie antworteten: "Wir, deine Knechte, waren unser zwölf Brüder, Söhne eines einzigen Mannes in Kanaan. Der Jüngste ist jetzt bei unserem Vater, und der eine ist nicht mehr da."

Gen 42:14 Joseph erwiderte ihnen: "So ist es, wie ich euch gesagt habe, Kundschafter seid ihr!

Gen 42:15 Darin sollt ihr geprüft werden: Beim Leben des Pharao! Ihr dürft nicht von hier fort, wenn nicht euer jüngster Bruder hierher kommt.

Gen 42:16 Schickt daher einen von euch, der soll euren Bruder holen; euch aber lasse ich fesseln. Es sollen eure Worte geprüft werden, ob es sich mit euch so verhält oder nicht! Beim Leben des Pharao! Ihr seid doch Kundschafter!"

Gen 42:17 Er ließ sie drei Tage in Gewahrsam bringen.

Gen 42:18 Am dritten Tage sprach Joseph zu ihnen: "Tut dieses, und ihr bleibt am Leben! Denn ich bin gottesfürchtig!

Gen 42:19 Wenn ihr wirklich ehrliche Leute seid, so soll einer von euch Brüdern in eurem Kerker als Gefangener dableiben; ihr anderen aber geht und schafft das Korn heim, um den Hunger in euren Familien zu stillen!

Gen 42:20 Euren jüngsten Bruder aber bringt her zu mir, damit sich eure Worte als wahr erweisen und ihr nicht sterben müßt!" Da stimmten sie zu.

Gen 42:21 Dann sagten sie unter sich: "Wehe, schuldig sind wir an unserem Bruder geworden! Wir haben seine Herzensangst miterlebt, als er unser Erbarmen anflehte; wir aber achteten nicht darauf. Darum ist jetzt diese Drangsal über uns gekommen."

Gen 42:22 Ruben erklärte ihnen: "Habe ich es nicht zu euch gesagt: "Versündigt euch nicht an diesem Knaben!" Ihr aber wolltet nicht hören. Nun wird sein Blut gefordert!"

Gen 42:23 Sie aber merkten nicht, daß Joseph sie verstand. Denn es war ein Dolmetscher zwischen ihnen.

Gen 42:24 Er wandte sich von ihnen ab und weinte. Dann kam er wieder hinzu und redete mit ihnen. Er ließ von ihnen den Simeon festnehmen und vor ihren Augen fesseln.

Gen 42:25 Dann gab Joseph den Befehl, die Behälter sollten mit Getreide gefüllt, das Geld eines jeden sollte in seinen Sack zurückgelegt und Reisevorrat ihnen mitgegeben werden. Das tat man ihnen.

Gen 42:26 Sie aber luden ihr Korn auf ihre Esel und zogen von dannen.

Gen 42:27 Einer von ihnen öffnete seinen Sack, um seinem Esel in der Herberge Futter zu geben. Er erblickte sein Geld - es lag oben in seinem Kornsack.

Gen 42:28 Er rief seinen Brüdern zu: "Zurückgetan ist mein Geld; hier in meinem Kornsack ist es!" Ihr Herz begann zu beben, und zitternd sprachen sie zueinander: "Was hat Gott uns da angetan?"

Gen 42:29 Sie kamen zu ihrem Vater Jakob in das Land Kanaan und berichteten ihm alles, was sich mit ihnen zugetragen hatte. Sie sprachen:

Gen 42:30 "Jener Mann, der Gebieter des Landes, hat mit uns gar hart geredet. Er hat uns für Kundschafter gehalten.

Gen 42:31 Wir haben ihm zwar gesagt: "Ehrliche Leute sind wir, wir sind keine Spione.

Gen 42:32 Zwölf Brüder waren wir, Söhne unseres Vaters. Einer ist nicht mehr, und der Jüngste ist jetzt bei unserem Vater im Lande Kanaan."

Gen 42:33 Jener Mann aber, der Gebieter des Landes, sprach zu uns: "Daran will ich erkennen, daß ihr ehrliche Leute seid: einen von euch Brüdern laßt bei mir zurück; dann nehmt das Getreide für den Hunger eurer Familien und zieht davon!

Gen 42:34 Aber bringt euren jüngsten Bruder zu mir! Daran will ich erkennen, daß ihr keine Spione seid, sondern ehrliche Leute. Euren Bruder gebe ich euch zurück, und dann könnt ihr im Lande Handel treiben.""

Gen 42:35 Sie leerten ihre Säcke, und ein jeder fand seinen Geldbeutel in seinem Sack. Sie sahen ihre Geldbeutel, sie selbst und auch ihr Vater, und sie fürchteten sich.

Gen 42:36 Ihr Vater Jakob wandte sich an sie: "Ihr macht mich kinderlos; Joseph ist nicht mehr, Simeon ist nicht mehr, den Benjamin nehmt ihr auch fort; all dieses ist über mich gekommen."

Gen 42:37 Ruben antwortete seinem Vater: "Meine beiden Söhne magst du töten, wenn ich ihn dir nicht zurückbringe! Vertraue ihn doch nur meiner Hand an; ich bringe ihn dir bestimmt wieder!"

Gen 42:38 Er aber sagte: "Mein Sohn wird nicht mit euch hinabziehen; sein Bruder ist tot, und er allein ist noch übrig. Stieße ihm aber auf dem Wege, den ihr zieht, ein Unfall zu, dann würdet ihr mein graues Haar mit Kummer in das Totenland hinunterbringen."

 

Genesis Kapitel 43

 

Gen 43:1 Der Hunger lastete schwer auf dem Lande.

Gen 43:2 Als sie nun das aus Ägypten mitgebrachte Getreide ganz aufgezehrt hatten, sprach ihr Vater zu ihnen: "Geht noch einmal und kauft uns etwas Nahrungsvorrat!"

Gen 43:3 Juda antwortete ihm: "Der Mann hat uns nachdrücklichst eingeschärft: "Ihr dürft nicht mehr vor mein Antlitz treten, es sei denn, euer Bruder ist bei euch."

Gen 43:4 Wenn du also unseren Bruder mit uns schickst, dann wollen wir hinabziehen und dir Nahrung besorgen.

Gen 43:5 Wenn du ihn aber nicht mitschickst, dann ziehen wir auch nicht hinab; denn jener Mann hat zu uns gesagt: "Ihr dürft mein Angesicht nicht sehen, es sei denn, daß euer Bruder bei euch ist.""

Gen 43:6 Israel entgegnete darauf: "Warum habt ihr mir dieses Leid zugefügt und dem Manne überhaupt gesagt, daß ihr noch einen Bruder habt?"

Gen 43:7 Sie antworteten: "Neugierig hat der Mann nach uns und der Verwandtschaft gefragt: "Lebt euer Vater noch? Habt ihr noch einen Bruder?" Da haben wir ihm der Wahrheit gemäß Auskunft gegeben. Konnten wir denn ahnen, daß er sagen würde: "Bringt mir euren Bruder her"?"

Gen 43:8 Juda bat seinen Vater Israel: "Schicke doch den Knaben mit mir; dann wollen wir aufbrechen und hinziehen. Wir werden alsdann am Leben bleiben und nicht sterben, weder wir selbst noch du und unsere Kinder.

Gen 43:9 Ich verbürge mich für ihn. Von meiner Hand magst du ihn zurückfordern. Wenn ich ihn dir nicht zurückbringe und vor dein Angesicht stelle, dann will ich immerdar vor dir in Schuld sein.

Gen 43:10 Hätten wir nicht so lange gezaudert, so wären wir schon zum zweitenmal zurück."

Gen 43:11 Ihr Vater Israel sprach zu ihnen: "Wenn es so steht, dann tut folgendes: Nehmt von den besten Erzeugnissen des Landes in eure Säcke und bringt sie dem Manne als ein Geschenk: etwas Balsam, etwas Honig, Tragakant und Ladanum, Pistazien und Mandeln!

Gen 43:12 Nehmt auch Geld entsprechend dem Kaufpreis mit; das Geld, das man oben in eure Säcke gelegt hat, bringt wieder zurück! Vielleicht war es ein Irrtum.

Gen 43:13 Dann nehmt euren Bruder, brecht auf und tretet wieder hin vor den Mann!

Gen 43:14 Der Allmächtige Gott schenke euch Barmherzigkeit vor dem Manne! Er übergebe euch euren anderen Bruder und auch Benjamin. Ich aber bin kinderlos, kinderlos!"

Gen 43:15 Die Männer nahmen das Huldigungsgeschenk und den doppelten Geldbetrag in ihre Hand, dazu den Benjamin. Dann brachen sie auf, zogen nach Ägypten hinab und traten vor Joseph hin.

Gen 43:16 Joseph sah bei ihnen den Benjamin. Er sagte zu seinem Hausverwalter: "Führe die Leute ins Haus, laß schlachten und zurüsten! Denn die Männer sollen am Mittag mit mir speisen."

Gen 43:17 Der Mann tat, wie ihm Joseph befohlen hatte, und führte die Leute in Josephs Haus.

Gen 43:18 Da gerieten die Männer in Angst, weil sie in Josephs Haus geschafft wurden, und sprachen: "Es geschieht des Geldes wegen, das vordem in unsere Säcke gekommen ist, daß man uns dorthin bringt. Man wird sich auf uns stürzen, wird über uns herfallen und uns zu Sklaven machen mitsamt unseren Eseln."

Gen 43:19 Sie traten also an den Hausverwalter Josephs heran und verhandelten mit ihm am Hauseingang.

Gen 43:20 Sie sprachen: "Bitte, Herr! Schon früher einmal sind wir hergekommen, um Nahrungsvorrat zu kaufen.

Gen 43:21 Wir kamen zur Herberge, öffneten unsere Kornsäcke, und siehe da, eines jeden Geldbetrag lag oben in seinem Sack, unser Geld nach seinem vollen Gewicht. Wir brachten es wieder zurück.

Gen 43:22 Wir haben auch noch anderes Geld bei uns, Getreide zu besorgen. Wir wissen nicht, wer unser Geld wieder in unsere Säcke hineingelegt hat."

Gen 43:23 Er antwortete: "Es ist schon gut. Seid nicht bange, euer Gott und der Gott eures Vaters hat einen Schatz in eure Säcke hineingetan. Das Geld kam richtig an mich." Dann brachte er ihnen den Simeon heraus.

Gen 43:24 Die Männer führte er in Josephs Haus, reichte ihnen Wasser zum Füßewaschen und gab ihren Eseln Futter.

Gen 43:25 Sie aber richteten bis zu Josephs Ankunft um die Tagesmitte das Huldigungsgeschenk her; denn sie hatten erfahren, daß sie dort essen sollten.

Gen 43:26 Joseph kam in das Haus, sie brachten ihm das Geschenk, das sie bei sich hatten, und verneigten sich vor ihm bis zum Boden.

Gen 43:27 Er aber erkundigte sich nach ihrem Befinden und fragte: "Geht es eurem greisen Vater, von dem ihr erzählt habt, gut? Ist er noch am Leben?"

Gen 43:28 Sie antworteten: "Es geht deinem Knechte, unserem Vater, gut; er ist noch am Leben." Dabei verneigten sie sich und warfen sich nieder.

Gen 43:29 Als er aufblickte und seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter sah, sprach er: "Ist dies euer jüngster Bruder, von dem ihr mir erzählt habt?" Er sprach: "Gott erweise seine Huld an dir, mein Sohn!"

Gen 43:30 Dann aber eilte Joseph davon, denn sein Inneres ward seines Bruders wegen aufgewühlt. Die Tränen kamen ihm; er ging in die Kammer und weinte dort.

Gen 43:31 Dann wusch er sein Antlitz, kam wieder heraus und beherrschte sich. Dann sprach er: "Tragt das Essen auf!"

Gen 43:32 Man trug auf; und zwar ihm besonders und ihnen besonders und den Ägyptern, die mit ihm aßen, wieder besonders. Die Ägypter dürfen nämlich nicht mit den Hebräern speisen; denn das gilt den Ägyptern als Greuel.

Gen 43:33 Sie nahmen nun vor ihm Platz: der Erstgeborene nach seiner Erstgeburt und der Jüngste nach seiner Jugend. Darob schauten die Männer einander verwundert an.

Gen 43:34 Da ließ er ihnen Gerichte von dem, was vor ihm stand, bringen. Der Anteil Benjamins war fünfmal so groß wie die Anteile aller übrigen. Sie tranken mit ihm und wurden guter Dinge.

 

Genesis Kapitel 44

 

Gen 44:1 Er gebot seinem Hausverwalter: "Fülle die Kornsäcke der Männer mit Nahrungsmitteln, soviel sie fassen können! Lege das Geld eines jeden oben in seinen Sack!

Gen 44:2 Und meinen Becher, den Becher aus Silber, sollst du oben in den Sack des Jüngsten legen und dazu das Geld für sein Getreide!" Er tat nach Josephs Anordnungen.

Gen 44:3 Beim Aufleuchten der Morgenröte wurden die Männer verabschiedet und zogen mit ihren Eseln los.

Gen 44:4 Sie waren noch nicht allzu weit aus der Stadt hinaus, da gebot Joseph seinem Hausverwalter: "Auf, jage den Männern nach, hole sie ein und sprich zu ihnen: "Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten? Warum habt ihr mir den Silberbecher gestohlen?

Gen 44:5 Ist das nicht der, aus dem mein Herr trinkt und mit dem er wahrsagt? Da habt ihr etwas Schlimmes angerichtet!""

Gen 44:6 Er holte sie ein und redete mit ihnen in diesem Sinne.

Gen 44:7 Sie antworteten ihm: "Warum spricht unser Herr solche Worte? Fern liegt es deinen Knechten, solches zu tun.

Gen 44:8 Siehe, das Geld, das wir oben in unseren Säcken fanden, haben wir dir aus dem Lande Kanaan zurückgebracht. Wie sollten wir also aus dem Hause deines Herrn Silber und Gold stehlen?

Gen 44:9 Bei welchem von deinen Knechten er sich befindet, der soll sterben, und auch wir anderen wollen unserem Herrn Sklaven sein!"

Gen 44:10 Er antwortete: "Gut denn, es sei, wie ihr gesagt! Bei wem er gefunden wird, der sei mein Sklave, ihr andern aber seid straffrei!"

Gen 44:11 Eilends ließ ein jeder seinen Sack auf die Erde herunter und öffnete ihn.

Gen 44:12 Er durchstöberte alles, beim ältesten fing er an, und beim Jüngsten hörte er auf. Der Becher fand sich im Sacke Benjamins.

Gen 44:13 Sie zerrissen nunmehr ihre Gewänder; ein jeder belud seinen Esel, und sie kehrten in die Stadt zurück.

Gen 44:14 Juda und seine Brüder kamen in das Haus Josephs, als er noch dort war; sie warfen sich vor ihm zu Boden nieder.

Gen 44:15 Joseph herrschte sie an: "Was ist das für eine Untat, die ihr begingt? Wußtet ihr denn nicht, daß ein Mann wie ich wahrsagen kann?"

Gen 44:16 Juda sprach: "Was sollen wir unserem Herrn sagen, was sollen wir sprechen, womit uns rechtfertigen? Gott hat die Schuld deiner Knechte zu finden gewußt; siehe, als Sklaven sind wir Eigentum unseres Herrn, sowohl wir alle als auch der, bei dem der Becher sich fand."

Gen 44:17 Er antwortete: "Fern sei es von mir, so zu handeln! Derjenige, bei dem der Becher sich fand, soll mein Sklave sein! Ihr aber zieht unbehelligt zu eurem Vater!"

Gen 44:18 Da trat Juda näher zu ihm und sprach: "Bitte, mein Herr, dein Knecht darf ein Wort vor den Ohren meines Herrn sprechen; dein Zorn entbrenne nicht wider deinen Knecht, denn du bist dem Pharao gleich!

Gen 44:19 Mein Herr fragte seine Knechte: "Habt ihr noch einen Vater oder einen Bruder?"

Gen 44:20 Wir sprachen zu unserem Herrn: "Wir haben noch einen alten Vater und einen kleinen, ihm im Greisenalter geborenen Bruder. Da sein anderer Bruder tot ist, blieb er von seiner Mutter allein übrig, und sein Vater liebt ihn besonders.

Gen 44:21 Du aber sagtest zu deinen Knechten: "Bringt ihn her zu mir! Ich möchte ihn zu Gesicht bekommen!"

Gen 44:22 Wir sprachen darauf zu unserem Herrn: "Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen; täte er es, dann würde dieser sterben."

Gen 44:23 Du aber sagtest zu deinen Knechten: "Kommt euer jüngster Bruder nicht mit euch, dann dürft ihr nicht mehr vor mein Angesicht treten!"

Gen 44:24 Als wir nun zu deinem Knecht unserem Vater, hinaufkamen, erzählten wir ihm die Worte unseres Herrn.

Gen 44:25 Und wieder sprach unser Vater: "Macht euch von neuem auf und kauft uns etwas Nahrungsvorrat!"

Gen 44:26 Wir antworteten: "Wir können nicht hinabziehen. Nur wenn unser jüngster Bruder bei uns ist, ziehen wir hinab; denn wir können vor das Angesicht dieses Mannes nicht hintreten, ohne daß unser jüngster Bruder bei uns ist."

Gen 44:27 Darauf entgegnete unser Vater, dein Knecht: "Ihr wißt es, daß mir meine Frau zwei Söhne geboren hat.

Gen 44:28 Der eine ging von mir; ich mußte mir sagen: Gewiß ist er zerrissen worden! Gesehen habe ich ihn bis heute nicht mehr.

Gen 44:29 Nehmt ihr mir nun auch noch diesen fort, und stieße ihm ein Unfall zu, dann würdet ihr mein graues Haar mit Leid in das Totenland hinunterbringen."

Gen 44:30 Wenn ich jetzt also zu deinem Knechte, meinem Vater, käme, und der Knabe, an dem sein Herz so sehr hängt, wäre nicht bei uns,

Gen 44:31 und er sähe, daß der Knabe nicht dabei ist, so wäre das sein Tod. Deine Knechte hätten dann das graue Haar deines Knechtes, unseres Vaters, mit Kummer in das Totenland gebracht.

Gen 44:32 Denn dein Knecht hat sich ja für den Knaben vor seinem Vater verbürgt, indem er sagte: "Wenn ich ihn dir nicht wiederbringe, dann will ich dauernd schuldig sein vor meinem Vater!"

Gen 44:33 Deswegen möge dein Knecht anstatt des Knaben dableiben und als Sklave meinem Herrn gehören. Der Knabe aber soll wieder hinaufziehen mit seinen Brüdern!

Gen 44:34 Wie könnte ich denn heimkehren zu meinem Vater, ohne daß der Knabe bei mir ist? Ich könnte das Leid nicht anschauen, das meinen Vater dann träfe."

 

Genesis Kapitel 45

 

Gen 45:1 Da konnte sich Joseph vor allen, die um ihn herumstanden, nicht länger beherrschen. Er rief: "Laßt alle von mir wegtreten!" Niemand war dabei, als Joseph sich seinen Brüdern zu erkennen gab.

Gen 45:2 Er erhob weinend seine Stimme. Die Ägypter hörten es; es hörte davon der Palast des Pharao.

Gen 45:3 Joseph sprach zu seinen Brüdern: "Ich bin Joseph! Lebt mein Vater noch?" Seine Brüder aber konnten ihm keine Antwort geben; denn sie waren verwirrt.

Gen 45:4 Joseph sagte zu seinen Brüdern: "Kommt näher zu mir heran!" Sie kamen näher. Er sprach: "Ich bin euer Bruder Joseph, den ihr nach Ägypten verkauft habt.

Gen 45:5 Nun aber grämt euch nicht und regt euch nicht auf, daß ihr mich hierher verkauft habt; denn um Leben zu retten, hat Gott mich vor euch hergesandt.

Gen 45:6 Zwei Jahre wütet schon die Hungersnot im Lande, und noch fünf Jahre wird es weder Pflügen noch Ernten geben.

Gen 45:7 Da hat Gott mich vor euch hergesandt, um euch ein Fortbestehen im Lande zu sichern und euer Leben zu erhalten für ein großes Rettungswerk.

Gen 45:8 Nicht ihr habt mich also hierher gesandt, sondern Gott. Er selbst hat mich zum Vater für den Pharao gemacht, zum Herrn über sein ganzes Haus und zum Gebieter über ganz Ägypten.

Gen 45:9 Eilt! Zieht hinauf zu meinem Vater und sagt ihm: So spricht dein Sohn Joseph: "Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gesetzt; komm zu mir und zögere nicht!

Gen 45:10 Wohnen sollst du im Lande Gosen, mir nahe sollst du sein, du selbst, deine Söhne, deine Enkel, dein Klein- und Großvieh und alles, was dir gehört!

Gen 45:11 Ich will dich dort versorgen; denn noch fünf Jahre lang wird die Hungersnot wüten; du, dein Haus und alles, was du hast, sollen nicht verarmen!"

Gen 45:12 Eure Augen und die meines Bruders Benjamin sehen es ja selbst, daß ich es bin, dessen Mund zu euch redet.

Gen 45:13 Erzählt meinem Vater von meiner hohen Würde in Ägypten und von allem, was ihr gesehen habt! Beeilt euch und bringt meinen Vater hierher!"

Gen 45:14 Dann fiel er seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte, und auch Benjamin weinte an seinem Halse.

Gen 45:15 Er küßte alle seine Brüder und schloß sie weinend in seine Arme. Danach erst konnten seine Brüder mit ihm reden.

Gen 45:16 Im Palast des Pharao vernahm man die Kunde: "Die Brüder Josephs sind angekommen!" Der Pharao und seine Diener sahen das gern.

Gen 45:17 Der Pharao sprach zu Joseph: "Befiehl deinen Brüdern: "Tut folgendes: Beladet eure Esel und zieht dann ins Land Kanaan!

Gen 45:18 Holt euren Vater und eure Familien und kommt zu mir! Ich will euch das Beste des Ägypterlandes geben. Ihr sollt das Fett des Landes verzehren!"

Gen 45:19 Du aber hast den Auftrag: Tut folgendes: Nehmt euch aus Ägypten Wagen für eure Kleinkinder und eure Frauen, bringt euren Vater und kommt!

Gen 45:20 Laßt eure Augen nicht betrübt sein wegen eures Hausrats; denn die Güter des ganzen Ägypterlandes gehören euch!"

Gen 45:21 Die Söhne Israels taten so. Joseph stellte ihnen auf Befehl des Pharao Wagen zur Verfügung und gab ihnen Reisevorrat.

Gen 45:22 Allen gab er Feierkleider, dem Benjamin aber schenkte er dreihundert Silberstücke und fünf Feierkleider.

Gen 45:23 Seinem Vater sandte er folgendes: Zehn Esel, beladen mit den besten Erzeugnissen Ägyptens, und zehn Eselstuten, beladen mit Getreide, Nahrung und Zehrung für seines Vaters Reise.

Gen 45:24 Er entließ seine Brüder, und sie zogen fort; er aber sagte noch zu ihnen: "Habt keine Angst auf der Reise!"

Gen 45:25 So zogen sie aus Ägypten hinauf und kamen ins Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob.

Gen 45:26 Sie berichteten ihm: "Joseph lebt noch! Er ist Gebieter über ganz Ägypten." Sein Herz aber blieb kalt; denn er glaubte ihnen nicht.

Gen 45:27 Sie erzählten ihm nun alles, was Joseph zu ihnen gesprochen hatte. Als er die Wagen sah, die Joseph geschickt hatte, um ihn abzuholen, da lebte der Geist ihres Vaters Jakob wieder auf.

Gen 45:28 Israel rief aus: "Es ist genug! Mein Sohn Joseph lebt! Ich will hingehen und ihn schauen, bevor ich sterbe!"

 

Genesis Kapitel 46

 

Gen 46:1 So brach Israel auf mit allem, was ihm gehörte. Er kam nach Beerseba und brachte dem Gott seines Vaters Isaak Opfer dar.

Gen 46:2 Gott sprach zu Israel in Nachtgesichten: "Jakob! Jakob!" Er erwiderte: "Hier bin ich!"

Gen 46:3 Dann fuhr er fort: "Ich bin Gott, der Gott deines Vaters. Hab keine Furcht, nach Ägypten zu ziehen, denn zu einem großen Volke werde ich dich dort machen.

Gen 46:4 Ich werde mit dir hinabziehen nach Ägypten, und ich werde dich auch wieder herausführen; Joseph wird dir die Augen zudrücken."

Gen 46:5 Jakob brach von Beerseba auf, und die Söhne Israels hoben ihren Vater Jakob, ihre Kleinkinder und ihre Frauen auf die Wagen, die der Pharao geschickt hatte, um ihn zu holen.

Gen 46:6 Sie nahmen ihre Herden und ihre Habe, die sie im Lande Kanaan erworben hatten, mit sich. So kamen sie in Ägypten an, Jakob und seine gesamte Nachkommenschaft mit ihm.

Gen 46:7 Seine Söhne und seine Enkel, seine Töchter und seine Enkelinnen, ja seinen ganzen Stamm brachte er mit sich nach Ägypten.

Gen 46:8 Dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten gekommen waren, Jakob und seine Söhne. Der Erstgeborene Jakobs war Ruben.

Gen 46:9 Rubens Söhne: Henoch, Pallu, Chezron und Karmi.

Gen 46:10 Simeons Söhne: Jemuel, Jamin, Ohad, Jachin, Zochar und Schaul, der Kanaaniterin Sohn.

Gen 46:11 Levis Söhne: Gerschon, Kehat und Merari.

Gen 46:12 Judas Söhne: Er, Onan, Schela, Perez und Serach. Er und Onan starben noch im Lande Kanaan. Des Perez Söhne waren Chezron und Chamul.

Gen 46:13 Issachars Söhne: Tola, Puwwa, Jaschub und Schimron.

Gen 46:14 Sebuluns Söhne: Sered, Elon und Jachleel.

Gen 46:15 Das sind Leas Söhne, die sie dem Jakob in Paddan-Aram geboren hatte, und dazu seine Tochter Dina, insgesamt dreiunddreißig Söhne und Töchter.

Gen 46:16 Gads Söhne: Ziphjon, Chaggi, Schuni, Ezbon, Eri, Arodi und Areli.

Gen 46:17 Asers Söhne: Jimna, Jischwa, Jischwi, Beria und ihre Schwester Serach. Und Berias Söhne: Cheber und Malkiel.

Gen 46:18 Dies sind die Söhne der Silpa, die Laban seiner Tochter Lea gegeben hatte. Diese hat sie dem Jakob geboren: sechzehn Personen.

Gen 46:19 Die Söhne der Rachel, der Frau Jakobs: Joseph und Benjamin.

Gen 46:20 Dem Joseph wurden im Ägypterland Söhne geboren, die ihm Asenat, die Tochter des Priesters Potiphera von On, gebar, nämlich Manasse und Ephraim.

Gen 46:21 Benjamins Söhne: Bela, Becher, Aschbel, Gera, Naaman, Echi, Rosch, Muppim, Chuppim und Ard.

Gen 46:22 Dies sind Rachels Söhne, die sie dem Jakob gebar, insgesamt vierzehn Personen.

Gen 46:23 Dans Sohn hieß Chuschim.

Gen 46:24 Naphtalis Söhne: Jachzeel, Guni, Jezer und Schillem.

Gen 46:25 Dies sind die Söhne der Bilha, die Laban seiner Tochter Rachel gegeben hatte. Diese gebar sie dem Jakob, insgesamt sieben Personen.

Gen 46:26 Die Zahl aller Personen, die mit Jakob nach Ägypten zogen und aus seinen Lenden hervorgegangen waren, betrug insgesamt sechsundsechzig Personen, außer den Frauen der Söhne Jakobs.

Gen 46:27 Josephs Söhne, die ihm in Ägypten geboren wurden, waren insgesamt zwei. Alle Personen der Familie Jakobs, die nach Ägypten gekommen waren, betrugen siebzig.

Gen 46:28 Den Juda aber sandte er vor sich her zu Joseph, damit dieser im voraus nach Gosen Weisung gebe. So kamen sie im Lande Gosen an.

Gen 46:29 Joseph ließ seinen Wagen anspannen und reiste seinem Vater Israel nach Gosen entgegen. Als er ihn sah, fiel er ihm um den Hals und weinte an seinem Halse.

Gen 46:30 Israel sprach zu Joseph: "Jetzt will ich gerne sterben, nachdem ich dein Angesicht gesehen habe; denn du bist noch am Leben."

Gen 46:31 Joseph sprach zu seinen Brüdern und zu seines Vaters Familie: "Ich will hingehen, um dem Pharao Mitteilung zu machen und ihm zu sagen: "Meine Brüder und meines Vaters Familie, die im Lande Kanaan lebten, sind zu mir gekommen.

Gen 46:32 Die Männer sind Kleinviehhirten, sie treiben Viehzucht. Sie haben ihr Kleinvieh, ihre Rinder und ihren gesamten Besitz mitgebracht."

Gen 46:33 Der Pharao wird euch nun rufen lassen und euch fragen: "Was ist euer Beruf?"

Gen 46:34 Dann müßt ihr antworten: "Deine Knechte waren Viehzüchter von Jugend auf bis jetzt, sowohl wir selbst als auch unsere Väter", damit ihr im Lande Gosen euch ansiedeln könnt. Denn ein Greuel sind den Ägyptern alle Schafhirten."

 

Genesis Kapitel 47

 

Gen 47:1 Joseph kam dann, machte dem Pharao Mitteilung und sprach: "Mein Vater, meine Brüder, ihr Kleinvieh und ihr Großvieh, mit allem, was ihnen gehört, sind aus dem Lande Kanaan angekommen. Sie sind jetzt im Lande Gosen."

Gen 47:2 Aus der Zahl seiner Brüder nahm er fünf und stellte sie dem Pharao vor.

Gen 47:3 Der Pharao sprach zu den Brüdern: "Was ist euer Beruf?" Sie antworteten dem Pharao: "Kleinviehhirten sind deine Knechte, wir wie auch unsere Väter."

Gen 47:4 Sie fuhren fort: "Um als Schutzbürger im Lande zu weilen, sind wir gekommen, denn es gab für das Kleinvieh deiner Knechte keine Weide mehr, weil Hunger auf dem Lande Kanaan lastet. Jetzt möchten deine Knechte sich im Gebiet von Gosen niederlassen."

Gen 47:5 Der Pharao sprach zu Joseph: "Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen.

Gen 47:6 Ägypten steht dir zur Verfügung. Im besten Landesteil siedle deinen Vater und deine Brüder an; sie mögen sich ansiedeln im Gefilde vn Gosen! Und wenn du weißt, daß unter ihnen besonders tüchtige Männer sind, dann setze sie zu Aufsehern über meinen Herdenbesitz!"

Gen 47:7 Dann führte Joseph seinen Vater Jakob hinein und stellte ihn dem Pharao vor. Jakob entbot dem Pharao seinen Segensgruß.

Gen 47:8 Der Pharao fragte Jakob: "Wie hoch ist die Zahl deiner Lebensjahre?"

Gen 47:9 Jakob antwortete dem Pharao: "Die Zahl der Jahre meiner Pilgerschaft ist hundertdreißig; gering an Zahl und hart waren meine Lebensjahre; sie erreichten nicht die Zeit der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Pilgerschaft."

Gen 47:10 Jakob entbot dem Pharao den Segensgruß und ging dann wieder von ihm hinaus.

Gen 47:11 Joseph siedelte seinen Vater und seine Brüder an und gab ihnen Grundbesitz im Ägypterland, im besten Teil des Landes, nämlich in der Gegend von Ramses, wie es der Pharao geboten hatte.

Gen 47:12 Joseph versorgte nun seinen Vater, seine Brüder und die gesamte Familie seines Vaters mit Nahrung nach der Zahl ihrer Kinder.

Gen 47:13 Es fehlte an Brot im ganzen Lande; denn der Hunger lastete schwer. Es verschmachteten Ägypten und Kanaan vor Hunger.

Gen 47:14 Joseph brachte alles im Lande Ägypten und im Lande Kanaan befindliche Geld zusammen für das Getreide, das man sich kaufte, und Joseph lieferte das Geld ins Haus des Pharao ab.

Gen 47:15 So war das Geld im Lande Ägypten und im Lande Kanaan ausgegangen. Alle Ägypter kamen zu Joseph und sagten: "Gib uns Brot! Denn warum sollen wir vor deinen Augen sterben? Das Geld ist nämlich zu Ende!"

Gen 47:16 Joseph entgegnete: "Gebt eure Herden, und ich will euch dafür Brot geben, wenn das Geld zu Ende ist!"

Gen 47:17 Sie brachten ihre Herden zu Joseph; er gab ihnen Nahrung als Tausch für die Pferde und ihre Bestände an Kleinvieh, an Großvieh und an Eseln. Er brachte sie mit Brot um den Preis ihres ganzen Viehs durch jenes Hungerjahr gut hindurch.

Gen 47:18 Jenes Jahr ging zu Ende. Sie kamen aber im nächsten Jahr wieder und sagten ihm: "Wir können es unserem Herrn nicht mehr verbergen, daß unser Geld zu Ende ist und daß unsere Viehbestände bei unserem Herrn sind; wir können unserem Herrn nichts mehr anbieten als uns selbst und unsere Grundstücke.

Gen 47:19 Warum sollen wir vor deinen Augen zugrunde gehen, wir selbst und unser Grundbesitz? Kaufe uns unsere Grundstücke um Brot ab, dann wollen wir und unser Land dem Pharao dienstbar sein! Gib uns Saatgut, und wir werden leben und nicht sterben. Unser Land wird dann nicht veröden."

Gen 47:20 Joseph erwarb nun alles Land in Ägypten für den Pharao; denn von den Ägyptern verkaufte jedermann sein Grundstück, weil der Hunger stark auf sie drückte; das Land wurde des Pharao Eigentum.

Gen 47:21 Und das Volk machte er ihm leibeigen von einem Ende Ägyptens bis zum anderen.

Gen 47:22 Nur das Land der Priester kaufte er nicht; denn die Priester hatten vom Pharao ein festes Einkommen, und sie lebten von ihrem Einkommen, das der Pharao ihnen gab; darum verkauften sie ihr Land nicht.

Gen 47:23 Joseph sprach zu dem Volke: "Seht, ich habe jetzt euch und euer Land für den Pharao erworben; da habt ihr Saatgut, bestellt damit den Acker!

Gen 47:24 Aber den fünften Teil von den Erträgnissen müßt ihr dem Pharao abliefern; vier Teile sollen euch zum Besäen des Ackers dienen und zu eurer, eurer Familien und eurer Kinder Ernährung!"

Gen 47:25 Sie antworteten: "Du hast uns am Leben erhalten; wenn wir Huld in unseres Herrn Augen finden, dann wollen wir gern dem Pharao dienstbar sein!"

Gen 47:26 So machte es denn Joseph zu einer Gesetzesvorschrift für den ägyptischen Grundbesitz bis zum heutigen Tage, daß dem Pharao der fünfte Teil gehöre, nur das Priesterland wurde nicht Eigentum des Pharao.

Gen 47:27 So wurde Israel in Ägypten seßhaft, im Lande Gosen; sie setzten sich darin fest, wurden fruchtbar und mehrten sich sehr.

Gen 47:28 Jakob lebte im Ägypterland siebzehn Jahre. Die Tage Jakobs, seine Lebensjahre, betrugen hundertsiebenundvierzig Jahre.

Gen 47:29 Die Zeit nahte heran, da Israel sterben sollte. Er rief seinen Sohn Joseph und sprach zu ihm: "Habe ich Gnade vor dir gefunden, so lege deine Hand unter meine Hüfte zum Eid, daß du liebevoll und treu an mir handeln wirst: Begrabe mich nicht in Ägypten!

Gen 47:30 Wenn ich nun zu meinen Vätern entschlafe, so bringe mich fort von Ägypten und begrabe mich in ihrem Grabe!" Er sagte darauf: "Deinem Wunsche gemäß werde ich handeln!"

Gen 47:31 Jener sprach: "So schwöre mir!" Er schwur ihm. Da neigte sich Israel nach dem Kopfende seines Lagers hin.

 

Genesis Kapitel 48

 

Gen 48:1 Nach diesen Begebenheiten meldete man dem Joseph: "Höre, dein Vater ist krank." Da nahm Joseph seine beiden Söhne Manasse und Ephraim mit sich.

Gen 48:2 Dem Jakob berichtete man: "Dein Sohn Joseph ist zu dir gekommen." Da nahm Israel seine Kräfte zusammen und setzte sich in seinem Bette aufrecht.

Gen 48:3 Jakob sprach zu Joseph: "Der Allmächtige Gott ist mir in Lus im Lande Kanaan erschienen und hat mich gesegnet.

Gen 48:4 Er sprach zu mir: "Ich will dich fruchtbar und zahlreich sein lassen und dich zu einer Schar von Völkern machen. Dies Land will ich deiner Nachkommenschaft zum immerwährenden Besitz geben!"

Gen 48:5 Und nun sollen deine beiden Söhne, die dir im Ägypterland geboren sind, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, mir gehören. Ephraim und Manasse sollen mir soviel gelten wie Ruben und Simeon!

Gen 48:6 Nur die Kinder, die du nach ihnen gezeugt hast, sollen dir gehören; nach dem Namen ihrer Brüder sollen sie in ihrem Erbteil heißen!

Gen 48:7 Denn als ich aus Paddan kam, starb mir Rachel unterwegs im Lande Kanaan, als es noch eine Strecke weit bis Ephrat war. Ich begrub sie dort am Weg nach Ephrat, das ist Bethlehem."

Gen 48:8 Israel sah die Söhne Josephs und fragte: "Wer sind diese?"

Gen 48:9 Joseph antwortete seinem Vater: "Meine Söhne sind es, die Gott mir hier geschenkt hat." Da sprach er: "Bringe sie her zu mir, ich will sie segnen!"

Gen 48:10 Die Augen Israels waren vom Alter schwach geworden; er konnte nicht mehr gut sehen. Man führte sie zu ihm hin, er küßte und umarmte sie.

Gen 48:11 Israel sprach zu Joseph: "Ich hätte nicht vermutet, dich jemals wiederzusehen, und nun hat Gott mich sogar noch deine Nachkommen schauen lassen."

Gen 48:12 Joseph nahm sie von seinem Schoße weg, und sie verneigten sich mit dem Angesicht zur Erde.

Gen 48:13 Joseph nahm beide Söhne - den Ephraim zu seiner Rechten, aber zur Linken Israels, den Manasse zu seiner Linken, aber zur Rechten Israels - und führte sie ihm zu.

Gen 48:14 Israel streckte seine Rechte aus und legte sie auf das Haupt Ephraims, obwohl er der Jüngere war, und seine Linke auf das Haupt Manasses, indem er seine Arme kreuzte; Manasse war jedoch der Erstgeborene.

Gen 48:15 Er segnete den Joseph und sprach: "Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak gewandelt sind, Gott, der mein Hirte war mein Leben lang bis auf diesen Tag,

Gen 48:16 der Engel, der mich von allem Übel erlöst hat, er segne diese Knaben. Mein Name und der meiner Väter Abraham und Isaak soll in ihnen weiterleben. Sie sollen sich vermehren zu großer Menge inmitten des Landes!"

Gen 48:17 Joseph aber sah, daß sein Vater seine Rechte auf das Haupt Ephraims gelegt hatte; das mißfiel ihm, und er ergriff die Hand seines Vaters, um sie vom Haupte Ephraims auf das Haupt Manasses zu legen.

Gen 48:18 Joseph sprach zu seinem Vater: "Nicht so, mein Vater, dieser ist der Erstgeborene; lege deine Rechte auf sein Haupt!"

Gen 48:19 Doch sein Vater weigerte sich und sprach: "Ich weiß es, mein Sohn, ich weiß es. Auch dieser wird zu einem Volke werden, auch dieser wird groß sein! Aber sein jüngerer Bruder wird ihn an Größe übertreffen, und seine Nachkommenschaft soll zu einer Fülle von Völkern werden."

Gen 48:20 An jenem Tage segnete er sie und sprach: "Mit dir soll Israel seine Segenswünsche sprechen: "Gott möge dich machen wie Ephraim und Manasse!"" So setzte er den Ephraim vor Manasse.

Gen 48:21 Israel sagte weiter zu Joseph: "Siehe, ich muß sterben. Gott wird mit euch sein und wird euch in das Land eurer Väter heimführen.

Gen 48:22 Ich schenke dir gegenüber deinen Brüdern ein geschlossenes Gebiet, das ich den Amoritern mit meinem Schwerte und meinem Bogen abgenommen habe."

 

Genesis Kapitel 49

 

Gen 49:1 Jakob rief seine Söhne und sprach: "Versammelt euch, ich will euch kundtun, was euch in der kommenden Zeit begegnen wird!

Gen 49:2 Kommt alle und hört, ihr Jakobssöhne; hört euren Vater Israel!

Gen 49:3 Ruben, mein Erstgeborener, meine Kraft und der Erstling meiner Lenden! Erster an Hoheit, erster an Stärke!

Gen 49:4 Du walltest über wie Wasser; du sollst der Erste nicht sein; denn du hast deines Vaters Lager bestiegen; damals schändetest du mein Bett, das du bestiegst.

Gen 49:5 Simeon und Levi, ein Brüderpaar, Werkzeuge der Gewalt sind ihre Schwerter.

Gen 49:6 In ihren geheimen Rat trete mein Herz nicht ein, an ihrer Versammlung nehme nicht teil mein Gemüt; denn in ihrem Zorn haben sie Männer getötet und in ihrem Mutwillen Stiere gelähmt.

Gen 49:7 Fluch über ihren Zorn, der so heftig, und ihren Grimm, der so wütend ist! Ich will sie zerteilen in Jakob und sie zerstreuen in Israel!

Gen 49:8 Du, Juda! Preisen werden dich deine Brüder! Deine Hand ruht auf deiner Feinde Genick. Es neigen sich vor dir deines Vaters Söhne.

Gen 49:9 Ein junger Löwe ist Juda. Vom Raub, mein Sohn, bist du emporgestiegen. Nun hat er sich gelagert und hingekauert wie ein Löwe, wie eine Löwin. Wer wird ihn aufscheuchen?

Gen 49:10 Nicht weicht der Herrscherstab von Juda noch der Fürstenstab von seinen Füßen, bis der kommt, dem er gebührt und dem der Völker Gehorsam gehört.

Gen 49:11 An den Weinstock bindet er seinen Esel und an die Rebe seiner Eselin Junges. Er wäscht im Wein sein Kleid und im Traubenblut sein Gewand.

Gen 49:12 Seine Augen sind dunkler als Wein, seine Zähne weißer als Milch.

Gen 49:13 Sebulun wohnt an des Meeres Küste, zum Gestade der Schiffe hin. Seine Rückseite lehnt sich an Sidon.

Gen 49:14 Issachar ist ein knochiger Esel; er lagert am Kochherd.

Gen 49:15 Er sah, seine Ruhe ist schön und lieblich sein Land. Da beugte er seine Schulter zur Traglast; er wurde zum Fronknecht.

Gen 49:16 Dan schafft Recht seinem Volke wie nur einer der Stämme Israels.

Gen 49:17 Dan sei eine Schlange am Weg, eine Natter am Pfade, die das Roß in die Fessel beißt, so daß sein Reiter nach rückwärts fällt.

Gen 49:18 Auf dein Heil harre ich, o Herr!

Gen 49:19 Gad, Kriegsgedränge bedrängt ihn; er aber bedrängt den Nachtrab.

Gen 49:20 Aser, Fettes ist seine Speise, königliche Leckerbissen liefert er.

Gen 49:21 Naphtali ist eine freigelassene Hinde. Er trägt schöne Reden vor.

Gen 49:22 Ein Jungrind ist Joseph, ein Jungrind an der Quelle, ein Kalb, das auf dem Mauerwall schreitet.

Gen 49:23 Es reizten ihn aber und schossen, es befehdeten ihn Pfeilschützen.

Gen 49:24 Doch sein Bogen blieb fest, Arme und Hände waren gelenk durch die Hände des Starken Jakobs, von dort her, wo der Hirte ist, der Felsenhort Israels,

Gen 49:25 vom Gott deines Vaters, der dir helfe, vom Allmächtigen, der dich segne mit Segnungen des Himmels dort oben, mit Segnungen der Urflut, die drunten lagert, mit Segnungen von Brust und Schoß.

Gen 49:26 Die Segnungen deines Vaters wirken sich machtvoll aus auf die Segnungen der uralten Berge und auf den köstlichen Ertrag der ewigen Hügel. Sie mögen kommen auf Josephs Haupt, auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern!

Gen 49:27 Benjamin ist ein reißender Wolf; früh am Morgen frißt er Raub, am Abend verteilt er Beute."

Gen 49:28 Dies sind die zwölf Stämme Israels, und dies sind die Worte, die ihr Stammvater zu ihnen gesprochen hat. Er segnete sie, einen jeden mit einem besonderen Segen.

Gen 49:29 Und er gebot ihnen und sprach: "Ich werde zu meiner Sippe versammelt; begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle, die auf dem Grundstück des Hethiters Ephron liegt,

Gen 49:30 in der Höhle auf dem Felde Machpela gegenüber Mamre im Lande Kanaan, auf dem Felde, das Abraham von dem Hethiter Ephron als eigene Grabstätte gekauft hat.

Gen 49:31 Dort haben sie Abraham und seine Frau Sara begraben, dort bestatteten sie Isaak und seine Frau Rebekka, und dort habe ich Lea beerdigt.

Gen 49:32 Erworben ward das Feld mit der darauf befindlichen Höhle von den Hethitern."

Gen 49:33 Jakob hatte seine letzten Aufträge an seine Söhne beendet; dann zog er seine Beine auf die Lagerstatt zurück. Er verschied und ward zu seiner Sippe versammelt.

 

Genesis Kapitel 50

 

Gen 50:1 Da warf sich Joseph über seinen Vater, er beweinte ihn und küßte ihn.

Gen 50:2 Er gab alsdann seinen Dienern, den Ärzten, Befehl, seinen Vater einzubalsamieren.Die Ärzte balsamierten Israel ein.

Gen 50:3 Darob verflossen vierzig Tage; denn so lange dauert das Einbalsamieren. Die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage.

Gen 50:4 Die Tage der Trauer um ihn gingen vorüber; da redete Joseph zu den Hofbeamten des Pharao: "Habe ich Gnade vor euch gefunden, so teilt dem Pharao folgendes mit:

Gen 50:5 Mein Vater hat mich einen Eid schwören lassen: "Wenn ich nunmehr sterbe, so begrabe mich in eigener Gruft, die ich mir im Lande Kanaan gebaut habe!" Hinziehen will ich, meinen Vater zu begraben, und dann kehre ich zurück."

Gen 50:6 Der Pharao sprach darauf: "Ziehe hin, begrabe deinen Vater, wie er dich schwören ließ!"

Gen 50:7 Da zog Joseph hinauf, seinen Vater zu begraben. Ihm schlossen sich alle Diener des Pharao, die Ältesten seines Palastes und alle Ältesten Ägyptens an,

Gen 50:8 auch das gesamte Haus Josephs, seine Brüder und das Haus seines Vaters. Nur ihre kleinen Kinder, ihr Kleinvieh und ihr Großvieh ließen sie im Lande Gosen zurück.

Gen 50:9 Sogar Wagen mit Mannschaften zogen mit ihm; es war ein gewaltiger Zug.

Gen 50:10 Sie kamen zur Stechdorntanne jenseits des Jordans. Dort hielten sie eine große und überaus würdige Totenklage. Sieben Tage lang ließ er um seinen Vater die Trauerfeier halten.

Gen 50:11 Die Kanaaniter als Landesbewohner sahen die Trauerfeier bei der Stechdorntenne und sprachen: "Das ist eine große Trauerfeier der Ägypter!" Darum nennt man den Ort "Ägyptens Trauer"; er liegt jenseits des Jordans.

Gen 50:12 Seine Söhne taten an ihm so, wie er ihnen befohlen hatte.

Gen 50:13 Sie brachten ihn ins Land Kanaan, und man begrub ihn in der Höhle auf dem Machpelagefilde, das Abraham als eigene Grabstätte vom Hethiter Ephron gekauft hatte, Mamre gegenüber.

Gen 50:14 Joseph kehrte dann nach Ägypten zurück, er und seine Brüder und alle, die zum Begräbnis seines Vater hinaufgezogen waren, nachdem er seinen Vater bestattet hatte.

Gen 50:15 Josephs Brüder sahen, daß ihr Vater tot war, und sie dachten: "Wie, wenn Joseph sich nun feindselig gegen uns stellt und uns all das Böse, das wir ihm angetan haben, reichlich vergilt?"

Gen 50:16 So ließen sie Joseph wissen: "Dein Vater hat vor seinem Tode folgendes angeordnet:

Gen 50:17 So sollt ihr zu Joseph sprechen: "Vergib deinen Brüdern ihre Schuld und Sünde, daß sie dir Böses angetan haben!" Verzeih jetzt den Dienern des Gottes, den dein Vater verehrte, ihre Missetat!" Joseph weinte, als sie dies zu ihm sprachen.

Gen 50:18 Seine Brüder gingen dann selbst zu ihm hin, fielen vor ihm nieder und beteuerten: "Hier sind wir! Deine Knechte wollen wir sein!"

Gen 50:19 Joseph sprach zu ihnen: "Habt keine Furcht! Bin ich denn an Gottes Stelle?

Gen 50:20 Ihr gedachtet, mir Böses zu tun, Gott hat es aber zum Guten gelenkt, um das zu tun, was heute geschieht, nämlich viel Volk am Leben zu erhalten.

Gen 50:21 Nun aber, fürchtet euch nicht! Ich will euch und eure Kinder versorgen!" So tröstete er sie und redete mit ihnen freundlich.

Gen 50:22 Joseph blieb in Ägypten, er und die Familie seines Vaters. Er wurde hundertundzehn Jahre alt.

Gen 50:23 Joseph sah Ephraims Nachkommen bis ins dritte Geschlecht. Auch die Söhne Machirs, des Sohnes Manasses, wurden noch von Joseph als die Seinen anerkannt.

Gen 50:24 Joseph sprach zu seinen Brüdern: "Ich muß sterben, aber Gott wird euch gnädig heimsuchen und euch aus diesem Lande hinaufführen in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat."

Gen 50:25 Joseph ließ Israels Söhne einen Eid schwören und sprach: "Wenn Gott euch gnädig heimsucht, sollt ihr meine Gebeine von hier mit hinaufführen!"

Gen 50:26 Dann starb Joseph, hundertundzehn Jahre alt. Man balsamierte ihn ein und legte ihn in Ägypten in einen Sarg.

 

 

Exodus

2. Buch Mose

 

Exodus Kapitel 1

 

Exo 1:1 Dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten gekommen waren; mit Jakob waren sie gekommen, und zwar ein jeder mit seiner Hausgemeinschaft:

Exo 1:2 Ruben, Simeon, Levi und Juda,

Exo 1:3 Issachar, Sebulun und Benjamin,

Exo 1:4 Dan und Naphtali, Gad und Aser.

Exo 1:5 Die Gesamtzahl all derer, die aus Jakobs Lenden abstammen, betrug siebzig Personen; Joseph befand sich bereits in Ägypten.

Exo 1:6 Es starben Joseph und seine Brüder und jenes ganze Geschlecht.

Exo 1:7 Israels Söhne aber waren fruchtbar und zahlreich; sie vermehrten sich, wurden überaus stark und bevölkerten das Land.

Exo 1:8 Ein neuer König, der von Joseph nichts mehr wußte, trat über Ägypten die Herrschaft an.

Exo 1:9 Er sprach zu seinem Volke: "Fürwahr, das Volk der Söhne Israels ist bereits größer und stärker als wir.

Exo 1:10 Wohlan, wir müssen uns klug ihm gegenüber verhalten, damit es nicht noch zahlreicher wird und im Kriegsfalle sich unseren Feinden anschließt, gegen uns kämpft und sich des Landes bemächtigt."

Exo 1:11 Man setzte also Fronvögte über die Israeliten ein, die sie mit ihren Frondiensten bedrücken sollten; sie mußten Proviantstädte für den Pharao bauen, nämlich Pitom und Ramses.

Exo 1:12 Je mehr man sie aber unterdrückte, desto größer wurde ihre Zahl; und um so mehr breiteten sie sich aus; man bekam vor den Kindern Israels ein Grauen.

Exo 1:13 Die Ägypter aber quälten die Israeliten mit Zwangsarbeit;

Exo 1:14 sie verbitterten ihnen das Leben bei harter Fron mit Lehm-, Ziegel- und allerlei Feldarbeit und mit allen Diensten, die sie durch jene im Frondienst verrichten ließen.

Exo 1:15 Der Ägypterkönig gebot den Hebammen der hebräischen Mütter - eine von ihnen hieß Schiphra und die andere Pua - folgendes:

Exo 1:16 "Wenn ihr den Hebräerinnen beisteht, so schaut auf das Geschlecht! Ist es ein Sohn, so tötet ihn; ist es ein Mädchen, so bleibe es am Leben!"

Exo 1:17 Doch die Hebammen waren gottesfürchtig; sie handelten nicht nach dem Befehl des Ägypterkönigs, sondern ließen die Knaben am Leben.

Exo 1:18 Da ließ der Ägypterkönig die Hebammen rufen und fragte sie: "Warum tut ihr das und laßt die Knaben am Leben?"

Exo 1:19 Die Hebammen gaben dem Pharao zur Antwort: "Die hebräischen Frauen sind nicht wie die ägyptischen; sie bringen zum Leben, bevor noch die Hebamme zu ihnen kommt, und haben schon geboren."

Exo 1:20 Gott ließ es den Hebammen gut ergehen. Das Volk vermehrte sich weiter und wurde überaus stark.

Exo 1:21 Weil aber die Hebammen gottesfürchtig waren, verschaffte ihnen Gott Kindersegen.

Exo 1:22 Also gab der Pharao seinem ganzen Volke den Befehl: "Werft jeden Knaben, der den Hebräern geboren wird, in den Nil, alle Töchter aber laßt am Leben!"

 

Exodus Kapitel 2

 

Exo 2:1 Ein Mann aus dem Hause Levi ging hin und nahm sich eine Tochter Levis zur Frau.

Exo 2:2 Diese empfing und gebar einen Sohn; sie sah, daß er schön war, und verbarg ihn deshalb drei Monate lang.

Exo 2:3 Länger konnte sie ihn aber nicht verbergen. Sie nahm deshalb ein Kästchen aus Binsen und überzog es mit Asphalt und Pech. Dann legte sie das Kind hinein und setzte es im Schilf am Ufer des Nils aus.

Exo 2:4 Seine Schwester stellte sich von ferne auf, um in Erfahrung zu bringen, was mit ihm geschehen würde.

Exo 2:5 Da kam die Tochter des Pharao herab, um im Nil zu baden. Ihre Dienerinnen gingen am Ufer des Nils auf und ab. Sie sah das Kästchen im Schilf und ließ es durch ihre Leibmagd holen.

Exo 2:6 Sie öffnete es, sah das Kind, und siehe da, ein weinendes Knäblein! Da ward sie von Mitleid gerührt und sprach: "Dies ist eines von den Kindern der Hebräer."

Exo 2:7 Seine Schwester aber sprach zur Tochter des Pharao: "Soll ich hingehen und dir eine Amme von den Hebräerinnen kommen lassen, die dir das Kind stillen kann?"

Exo 2:8 Die Tochter des Pharao sprach zu ihr: "Ja, gehe!" Das Mädchen ging nun und rief die Mutter des Kindes.

Exo 2:9 Die Tochter des Pharao sprach zu ihr: "Bring dieses Kind weg und stille es mir; ich will es dir lohnen!" Die Frau nahm das Kind und stillte es.

Exo 2:10 Der Knabe wurde groß, und sie brachte ihn zur Tochter des Pharao. Diese nahm ihn an Sohnes Statt an und nannte ihn "Moses". Sie sprach dabei: "Ich habe ihn ja aus dem Wasser gezogen."

Exo 2:11 Es begab sich nun in jenen Tagen, da Moses groß geworden war, daß er zu seinen Brüdern ging und ihnen bei ihren Fronarbeiten zuschaute. Da sah er, wie ein Ägypter einen hebräischen Mann, einen seiner Brüder, erschlagen wollte.

Exo 2:12 Daraufhin schaute er sich nach allen Seiten um, und als er sah, daß niemand zugegen war, erschlug er den Ägypter und verscharrte ihn im Sand.

Exo 2:13 Am anderen Tage ging er wiederum hinaus und sah, wie zwei Hebräer miteinander stritten. Er sprach zu dem, der im Unrecht war: "Warum schlägst du deinen Volksgenossen?"

Exo 2:14 Dieser entgegnete: "Wer hat dich zum Vorsteher und Schiedsrichter über uns bestellt? Willst du mich etwa auch totschlagen, wie du den Ägypter totgeschlagen hast?" Moses bekam Angst und dachte: "Also ist die Sache doch ruchbar geworden."

Exo 2:15 Der Pharao hörte von diesem Vorfall. Er suchte Moses umzubringen. Daher floh Moses vor dem Pharao und ließ sich im Lande Midian nieder. Er rastete an einem Brunnen.

Exo 2:16 Der Priester von Midian hatte sieben Töchter. Diese kamen, wollten Wasser schöpfen und die Tröge füllen, um das Kleinvieh ihres Vaters zu tränken.

Exo 2:17 Aber die Hirten eilten herbei und vertrieben sie. Da kam Moses, leistete ihnen Hilfe und tränkte ihre Schafe.

Exo 2:18 Sie gingen zu ihrem Vater Reuel. Der fragte: "Warum kommt ihr heute so vorzeitig?"

Exo 2:19 Sie gaben zur Antwort: "Ein Ägypter hat uns gegen die Hirten geholfen. Er hat uns sogar Wasser geschöpft und die Schafe getränkt."

Exo 2:20 Er sprach zu seinen Töchtern: "Wo ist er? Warum habt ihr den Mann stehenlassen? Ruft ihn doch, daß er zum Essen komme!"

Exo 2:21 Moses willigte ein, bei dem Mann zu bleiben. Dieser gab dem Moses seine Tochter Zippora zur Frau.

Exo 2:22 Sie gebar einen Sohn, und er nannte ihn "Gerschom". Er sprach dabei: "Als Gast weile ich in fremdem Lande."

Exo 2:23 Es begab sich aber in jener langen Zeitspanne, daß der König von Ägypten starb. Doch die Kinder Israels seufzten weiter unter dem Frondienst und schrieen. Ihr Hilferuf stieg von ihrer Fronarbeit zu Gott empor.

Exo 2:24 Gott hörte ihr Stöhnen. Da gedachte Gott seines Bundes mit Abraham, Isaak und Jakob.

Exo 2:25 Gott schaute auf die Kinder Israels und tat sich ihnen kund.

 

Exodus Kapitel 3

 

Exo 3:1 Moses weidete das Kleinvieh seines Schwiegervaters Jetro, des Priesters von Midian. Er trieb die Herde bis hinter die Wüste und kam zum Gottesberg Horeb.

Exo 3:2 Der Engel des Herrn erschien ihm in einer Feuerflamme, mitten aus einem Dornbusch heraus. Er schaute, und siehe da, der Dornbusch brannte zwar im Feuer, wurde aber dabei nicht verzehrt.

Exo 3:3 Moses sprach: "Ich will näher hingehen und diese gewaltige Erscheinung ansehen, wie es kommt, daß der Dornbusch nicht verbrennt!"

Exo 3:4 Der Herr sah, wie jener herankam, um nachzusehen. Da rief Gott mitten aus dem Dornbusch und sprach: "Moses! Moses!" Da antwortete er: "Hier bin ich!"

Exo 3:5 Und er sprach: "Tritt nicht näher heran! Ziehe deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliger Boden!"

Exo 3:6 Er fuhr fort: "Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs!" Moses verhüllte sein Antlitz, denn er fürchtete sich, Gott anzublicken.

Exo 3:7 Der Herr sprach: "Ich sah gar wohl das Elend meines Volkes in Ägypten, und ihr Schreien angesichts ihrer Treiber hörte ich; ja, ich kenne ihre Schmerzen!

Exo 3:8 Ich stieg deshalb herab, um sie aus der Hand der Ägypter zu befreien und hinaufzuführen aus diesem Land in ein schönes und weiträumiges Land, das von Milch und Honig fließt, in das Gefilde der Kanaaniter, der Hethiter, der Amoriter, der Perissiter, der Hiwwiter und der Jebusiter.

Exo 3:9 Und nun höre: Das Wehgeschrei der Kinder Israels ist zu mir gedrungen, und gesehen habe ich die Drangsal, mit der die Ägypter sie bedrängen.

Exo 3:10 Jetzt also gehe hin! Ich will dich zum Pharao senden! Führe mein Volk, die Kinder Israels, aus Ägypten heraus!"

Exo 3:11 Moses erwiderte Gott: "Wer bin ich denn, daß ich zum Pharao hingehen und die Kinder Israels aus Ägypten herausführen soll?"

Exo 3:12 Jener erwiderte: "Ich will mit dir sein! Dies soll dir zum Zeichen sein, daß ich es bin, der dich gesandt hat: Wenn du das Volk herausführst aus Ägypten, so werdet ihr auf diesem Berge Gott verehren."

Exo 3:13 Moses sprach zu Gott: "Wenn ich nun zu den Kindern Israels komme und zu ihnen spreche: "Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt", und sie mich dann fragen werden: "Wie heißt er?", was soll ich ihnen dann antworten?"

Exo 3:14 Gott entgegnete dem Moses: "Ich bin, der ich bin!" Er fuhr fort: "So sollst du zu den Israeliten sprechen: Der "Ich bin" hat mich zu euch gesandt."

Exo 3:15 Und weiter sagte Gott zu Moses: "So sollst du zu den Kindern Israels sprechen: "Der Herr (Jahwe), der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs hat mich zu euch gesandt. Dies soll mein Name für immer sein und dies mein Rufname von Geschlecht zu Geschlecht!

Exo 3:16 Geh und versammle die Ältesten Israels und sprich zu ihnen: "Der Herr, der Gott eurer Väter, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, und hat gesprochen: Genau beobachtet habe ich euch und alles, was euch in Ägypten angetan wird.

Exo 3:17 Darum habe ich mich entschlossen, euch aus dem Elend in Ägypten herauszuführen in das Land der Kanaaniter, der Hethiter, der Amoriter, Perissiter, Hiwwiter und Jebusiter, in ein Land, das von Milch und Honig fließt."

Exo 3:18 Wenn sie nun auf deine Stimme hören, dann sollst du mit den Ältesten Israels zum König von Ägypten gehen. Ihr sollt zu ihm folgendes sagen: "Der Herr, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet, und nun wollen wir drei Tagereisen weit in die Wüste ziehen und dem Herrn, unserem Gott, ein Opferfest halten."

Exo 3:19 Ich weiß aber, daß der König von Ägypten euch nicht ziehen läßt, es sei denn, daß er mit starker Hand gezwungen wird.

Exo 3:20 Ich strecke dann meine Hand aus und schlage Ägypten mit all meinen Wundertaten, die ich in ihrer Mitte wirken werde; dann wird er euch entlassen.

Exo 3:21 Ich werde diesem Volke Gunst bei den Ägyptern verschaffen. Wenn ihr davonzieht, so werdet ihr es nicht mit leeren Händen tun.

Exo 3:22 Jede Frau wird von ihrer Nachbarin und ihrer Hausgenossin silberne und goldene Gefäße und Kleider fordern. Diese sollt ihr euren Söhnen und euren Töchtern anlegen, und so werdet ihr die Ägypter berauben."

 

Exodus Kapitel 4

 

Exo 4:1 Moses erwiderte und sprach: "Wenn sie mir aber nicht glauben und nicht auf meine Stimme hören, sondern sagen: "Der Herr ist dir nicht erschienen"?"

Exo 4:2 Da antwortete ihm der Herr: "Was ist das in deiner Hand?" Er erwiderte: "Ein Stab."

Exo 4:3 Und Gott sprach: "Wirf ihn zu Boden!" Er warf ihn zu Boden, und der Stab ward zur Schlange, so daß Moses vor ihr floh.

Exo 4:4 Weiter sprach der Herr zu Moses: "Strecke deine Hand aus und fasse sie am Schwanz!" Er streckte seine Hand aus und ergriff sie; da wurde sie in seiner Hand wieder zum Stabe.

Exo 4:5 "(Das tue), damit sie glauben, daß der Herr dir erschienen ist, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs."

Exo 4:6 Der Herr setzte seine Rede an ihn fort: "Stecke deine Hand in den Bausch deines Gewandes!" Er steckte seine Hand in den Bausch seines Gewandes und zog sie wieder heraus. Sie war vom Aussatz weiß geworden wie Schnee.

Exo 4:7 Dann sagte er: "Stecke deine Hand noch einmal in den Bausch deines Gewandes!" Er steckte sie hinein, zog sie wieder heraus, und sie war wie sein übriges Fleisch.

Exo 4:8 "Wenn sie dir nicht glauben und nicht auf das Zeugnis des ersten Zeichens hin gehorchen, so werden sie auf das Zeugnis des zweiten Zeichens hin glauben.

Exo 4:9 Wenn sie aber auch diesen beiden Zeichen nicht glauben und auf deine Stimme nicht hören, dann hole Wasser vom Nil und gieße es auf den trockenen Boden aus! Das Wasser, das du aus dem Nil holst, wird auf dem trockenen Boden zu Blut werden."

Exo 4:10 Moses sprach zum Herrn: "Bitte, Herr, ich bin kein redegewandter Mann, weder gestern noch vorher, seitdem du zu deinem Knecht redest; vielmehr bin ich schwerfällig mit dem Mund und der Zunge."

Exo 4:11 Der Herr erwiderte ihm: "Wer hat dem Menschen den Mund gegeben, oder wer macht ihn stumm oder taub, klar sehend oder blind? Bin nicht ich es, der Herr?

Exo 4:12 Gehe also hin, ich werde mit deinem Munde sein und werde dich lehren, was du reden sollst."

Exo 4:13 Doch er sprach: "Bitte, Herr, sende, wen du willst!"

Exo 4:14 Da entbrannte der Zorn des Herrn über Moses, und er sprach: "Ist nicht dein Bruder Aaron noch da, der Levit? Ich weiß, daß er reden kann, und siehe da, er macht sich schon auf, dir entgegenzugehen. Er wird dich erblicken und sich von Herzen freuen.

Exo 4:15 Du sollst zu ihm sprechen und die Worte in seinen Mund legen! Ich will aber mit deinem und mit seinem Munde sein und will euch lehren, was ihr tun sollt.

Exo 4:16 Er soll dann an deiner Stelle zum Volke sprechen: Er soll dein Mund sein, und du sollst für ihn an Gottes Stelle stehen!

Exo 4:17 So nimm denn diesen Stab in deine Hand, mit dem du die Zeichen wirken wirst!"

Exo 4:18 Danach machte sich Moses auf und kehrte zu seinem Schwiegervater Jetro zurück. Er sprach zu ihm: "Ich will mich aufmachen und zu meinen Brüdern nach Ägypten zurückkehren, um zu sehen, ob sie noch am Leben sind." Jetro sagte zu Moses: "Geh hin in Frieden!"

Exo 4:19 Der Herr sprach zu Moses in Midian: "Auf! Kehre zurück nach Ägypten; denn alle Männer, die dir nach dem Leben trachteten, sind tot!"

Exo 4:20 Moses nahm seine Frau und seinen Sohn. Er setzte sie auf den Esel und kehrte nach Ägypten zurück. Er hielt den Gottesstab in seiner Hand.

Exo 4:21 Der Herr sprach zu Moses: "Da du dich aufmachst, nach Ägypten zurückzukehren, so sieh zu, daß du alle Wundertaten, die ich deiner Hand anvertraute, vor dem Angesicht des Pharao ausführst! Ich aber werde sein Herz verhärten, und er wird das Volk nicht ziehen lassen.

Exo 4:22 Sage zum Pharao: "So spricht der Herr: Mein erstgeborener Sohn ist Israel.

Exo 4:23 Ich sage dir: Laß meinen Sohn ziehen, daß er mich verehre; weigerst du dich aber, ihn ziehen zu lassen, so töte ich deinen erstgeborenen Sohn.""

Exo 4:24 Auf dem Wege bei der Raststätte stieß der Herr auf ihn und suchte ihn zu töten.

Exo 4:25 Da nahm Zippora einen kantigen Stein, schnitt damit die Vorhaut ihres Sohnes ab, berührte damit seine Beine und sprach: "Ein Blutbräutigam bist du mir."

Exo 4:26 Da ließ er von ihm ab. Damals sagte man "Blutbräutigam" bezüglich der Beschneidungen.

Exo 4:27 Es sprach der Herr zu Aaron: "Gehe dem Moses in die Wüste entgegen!" Er machte sich auf, stieß auf ihn am Gottesberge und küßte ihn.

Exo 4:28 Moses teilte dem Aaron alle Worte des Herrn mit, die er bei seiner Sendung gesprochen, und alle Wunderzeichen, die er ihm aufgetragen hatte.

Exo 4:29 Moses und Aaron gingen also hin und riefen alle Ältesten der Israeliten zusammen.

Exo 4:30 Aaron verkündete alle Worte, die der Herr zu Moses gesprochen hatte; dieser vollbrachte die Wunderzeichen vor den Augen des Volkes.

Exo 4:31 Und das Volk glaubte. Als sie hörten, daß der Herr sich der Kinder Israels angenommen und daß er ihr Elend angeschaut habe, da verneigten sie sich und warfen sich voll Ehrfurcht nieder.

 

Exodus Kapitel 5

 

Exo 5:1 Danach gingen Moses und Aaron hin und sprachen zum Pharao: "So spricht der Herr, der Gott Israels: Laß mein Volk frei, damit sie mir zu Ehren in der Wüste ein Fest feiern!"

Exo 5:2 Der Pharao erwiderte: "Wer ist denn der Herr, daß ich auf seine Stimme hören und Israel entlassen sollte? Ich kenne den Herrn nicht und werde auch Israel nicht entlassen."

Exo 5:3 Sie sprachen: "Der Gott der Hebräer ist uns begegnet. Wir wollen drei Tagereisen weit in die Wüste ziehen und dort dem Herrn, unserem Gott, Opfer darbringen. Sonst trifft er uns mit der Pest oder mit dem Schwerte."

Exo 5:4 Der König von Ägypten erwiderte ihnen: "Warum wollt ihr beide, Moses und Aaron, das Volk von seinen Arbeiten abhalten? Fort mit euch an eure Frondienste!"

Exo 5:5 Der Pharao fuhr fort: "Seht, sie sind jetzt schon ohnehin zahlreicher als die Bürger des Landes! Da wollt ihr sie noch ruhen lassen von ihrer Fronarbeit?"

Exo 5:6 Der Pharao befahl an jenem Tage den über das Volk gesetzten Antreibern und dessen Aufsehern:

Exo 5:7 "Ihr sollt das Bindestroh zur Ziegelherstellung dem Volke nicht mehr zur Verfügung stellen wie bisher! Sie sollen selbst gehen und sich das Stroh sammeln!

Exo 5:8 Dieselbe Anzahl von Ziegeln, die sie bisher verfertigten, sollt ihr ihnen auferlegen und nichts davon nachlassen! Sie sind faul; nur deshalb schreien sie dauernd: Wir wollen fort und unserem Gott ein Opferfest feiern!

Exo 5:9 Den Leuten muß die Arbeit erschwert werden, damit sie mit ihr beschäftigt sind und nicht auf trügerische Worte hören!"

Exo 5:10 Die über das Volk gesetzten Antreiber und Aufseher gingen hinaus und sprachen zum Volke: "So befiehlt der Pharao: Ich liefere euch kein Stroh mehr.

Exo 5:11 Geht ihr selbst und holt euch Stroh, wo immer ihr es findet; aber es wird euch von eurer Arbeit nichts nachgelassen."

Exo 5:12 Da zerstreute sich das Volk über das ganze Ägypterland hin, um Halme für das Bindestroh zu sammeln.

Exo 5:13 Die Antreiber drängten und sagten: "Ihr müßt tagtäglich eure pflichtmäßige Arbeit leisten wie bisher, als das Stroh da war."

Exo 5:14 Die Aufseher der Israeliten aber, die von den Antreibern des Pharao über sie gesetzt waren, wurden geschlagen mit der Begründung: "Warum habt ihr nicht euer Maß in der Ablieferung von Ziegeln wie ehedem so auch gestern und heute erfüllt?"

Exo 5:15 Da kamen die Aufseher der Israeliten und klagten laut beim Pharao: "Warum handelst du so an deinen Knechten?

Exo 5:16 Stroh wird deinen Knechten nicht mehr geliefert; Ziegel aber, so heißt es, müßt ihr abliefern. Jetzt werden deine Knechte noch geschlagen! Du versündigst dich an deinem Volke!"

Exo 5:17 Er erwiderte: "Faul seid ihr, faul; darum sagt ihr dauernd: Wir wollen hingehen und dem Herrn ein Opferfest halten!

Exo 5:18 Jetzt aber geht und schafft! Stroh wird euch nicht geliefert; aber das Soll an Ziegeln müßt ihr abliefern!"

Exo 5:19 Da sahen sich die Aufseher der Israeliten in einer mißlichen Lage, da man forderte: "Ihr dürft die täglich abzuliefernde Menge an Ziegeln nicht herabsetzen!"

Exo 5:20 Sie stießen beim Weggehen vom Pharao auf Moses und Aaron, die auf sie warteten.

Exo 5:21 Sie sagten zu ihnen: "Auf euch möge der Herr strafend herabsehen, und er möge richten! Denn ihr habt uns beim Pharao und seinen Knechten in einen üblen Ruf gebracht, indem ihr ihnen ein Schwert in die Hand gegeben habt, uns zu töten."

Exo 5:22 Da wandte sich Moses an den Herrn und sprach: "Herr, warum handelst du so übel an diesem Volke? Wozu hast du mich gesandt?

Exo 5:23 Seit ich beim Pharao war, um in deinem Namen zu reden, mißhandelt er dieses Volk, und du hast dein Volk wahrhaftig nicht gerettet!"

 

Exodus Kapitel 6

 

Exo 6:1 Der Herr erwiderte Moses: "Jetzt wirst du sehen, was ich dem Pharao antun werde! Er wird sie, von einer starken Hand gezwungen, entlassen; ja, er wird sie, von einer starken Hand gezwungen, aus seinem Land vertreiben."

Exo 6:2 Gott redete zu Moses und sprach zu ihm: "Ich bin der Herr!

Exo 6:3 Ich bin unter dem Namen "Allmächtiger Gott" (El Schaddaj) dem Abraham, dem Isaak und dem Jakob erschienen. Aber meinen Namen "Jahwe" habe ich ihnen nicht kundgetan.

Exo 6:4 Ich schloß mit ihnen einen Bund, ihnen das Land Kanaan zu geben, das Land ihrer Wanderschaft, in dem sie als Fremdlinge weilten.

Exo 6:5 Auch hörte ich das Stöhnen der Kinder Israels, die von den Ägyptern zu Sklaven gemacht wurden. Ich gedenke meines Bundes.

Exo 6:6 Darum sage den Kindern Israels: Ich bin der Herr! Ich führe euch aus den Frondiensten Ägyptens hinaus; ich befreie euch aus ihrer Knechtschaft, und ich erlöse euch mit ausgestrecktem Arm und in gewaltigen Strafgerichten.

Exo 6:7 Ich nehme euch als mein Volk an und will euer Gott sein; ihr sollt erkennen, daß ich es bin, der Herr, euer Gott, der euch aus den Frondiensten Ägyptens hinausführt!

Exo 6:8 Ich bringe euch in das Land, das dem Abraham, Isaak und Jakob zu verleihen ich unter Eidschwur versprochen habe. Euch will ich es geben als Erbbesitz, ich, der Herr!"

Exo 6:9 Moses sprach in diesem Sinne zu den Kindern Israels; aus Mutlosigkeit und wegen des harten Dienstes wollten sie aber auf Moses nicht hören.

Exo 6:10 Der Herr sprach zu Moses:

Exo 6:11 "Geh hin, sage dem Pharao, dem Ägypterkönig, er solle die Kinder Israels aus seinem Lande freigeben!"

Exo 6:12 Und Moses sprach vor dem Herrn: "Siehe, nicht einmal die Kinder Israels haben auf mich gehört; wie sollte wohl der Pharao auf mich hören? Ich bin ja schwerfällig im Reden."

Exo 6:13 Der Herr redete zu Moses und Aaron und entbot sie zu den Kindern Israels und zum Pharao, dem König von Ägypten; sie sollten die Kinder Israels aus dem Ägypterland hinausführen.

Exo 6:14 Dies sind die Häupter ihrer Familien: Die Söhne Rubens des Erstgeborenen Israels, waren Henoch und Pallu, Chezron und Karmi; dies sind die Geschlechter Rubens.

Exo 6:15 Die Söhne Simeons waren: Jemuel, Jamin, Ohad, Jachin, Zochar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin; das sind die Geschlechter Simeons.

Exo 6:16 Dies sind die Namen der Söhne Levis nach ihren Geschlechtern: Gerschon, Kehat und Merari. Levis Lebensjahre waren hundertsiebenunddreißig Jahre.

Exo 6:17 Die Söhne Gerschons waren Libni und Schimi nach ihren Geschlechtern.

Exo 6:18 Die Söhne Kehats waren Amram, Jizhar, Hebron und Ussiel. Die Lebensjahre Kehats betrugen hundertdreiunddreißig Jahre.

Exo 6:19 Die Söhne Meraris waren Machli und Muschi. Das sind Levis Geschlechter nach ihrem Stammbaum.

Exo 6:20 Amram nahm sich seine Tante Jochebed zur Frau. Sie gebar ihm den Aaron und den Moses. Amrams Lebensjahre betrugen hundertsiebenunddreißig Jahre.

Exo 6:21 Die Söhne Jizhars waren Korach, Nepheg und Sichri.

Exo 6:22 Die Söhne Ussiels waren Mischael, Elzaphan und Sitri.

Exo 6:23 Aaron nahm sich Elischeba, die Tochter des Amminadab und Schwester des Nachschon, zur Frau. Sie gebar ihm Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.

Exo 6:24 Die Söhne Korachs waren: Assir, Elkana und Abiasaph. Das sind die Geschlechter der Korachiten.

Exo 6:25 Eleasar, Aarons Sohn, nahm sich eine von den Töchtern Putiels zur Frau. Sie gebar ihm den Pinchas. Das sind die Familienhäupter der Leviten nach ihren Geschlechtern.

Exo 6:26 Dies sind Aaron und Moses, denen der Herr aufgetragen: "Führt die Kinder Israels aus dem Ägypterland, nach ihren Heerscharen geordnet!"

Exo 6:27 Dies sind diejenigen, die mit dem Pharao, dem König von Ägypten, redeten, um die Kinder Israels aus dem Ägypterland hinauszuführen, nämlich Moses und Aaron.

Exo 6:28 Es geschah, als der Herr zu Moses im Lande Ägypten redete,

Exo 6:29 da sagte der Herr zu Moses: "Ich bin der Herr! Sprich zum Pharao, dem Ägypterkönig, all das, was ich zu dir spreche!"

Exo 6:30 Da antwortete Moses vor dem Herrn: "Fürwahr, ich bin schwerfällig im Reden! Wie sollte da der Pharao auf mich hören?"

 

Exodus Kapitel 7

 

Exo 7:1 Der Herr sprach zu Moses: "Siehe, ich habe dich zum Gott für den Pharao bestellt, dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein!

Exo 7:2 Du sollst alles, was ich dir auftrage, (zu ihm) sagen; dein Bruder Aaron aber soll zum Pharao sprechen, damit er die Kinder Israels aus seinem Lande freigibt!

Exo 7:3 Ich aber werde das Herz des Pharao verhärten und werde meine Zeichen und Wunder im Ägypterland zahlreich machen.

Exo 7:4 Der Pharao wird nicht auf euch hören. Ich lege darum meine Hand auf Ägypten und führe meine Heerscharen, mein Volk, die Kinder Israels, aus dem Ägypterland heraus unter gewaltigen Strafgerichten.

Exo 7:5 Die Ägypter werden erkennen, daß ich der Herr bin, wenn ich meine Hand gegen Ägypten ausstrecke und die Kinder Israels aus ihrer Mitte fortführe."

Exo 7:6 Moses und Aaron taten, wie der Herr ihnen aufgetragen hatte, und führten es so aus.

Exo 7:7 Moses war achtzig Jahre alt und Aaron dreiundachtzig, als sie zum Pharao redeten.

Exo 7:8 Der Herr sprach zu Moses und Aaron:

Exo 7:9 "Wenn nun der Pharao zu euch sagt: "Wirkt doch zu eurer Beglaubigung ein Wunder!", dann sprich zu Aaron: "Nimm deinen Stab und wirf ihn vor den Pharao hin!", und so wird er zu einer Schlange werden."

Exo 7:10 Da gingen Moses und Aaron zum Pharao und taten, wie der Herr befohlen hatte. Aaron warf seinen Stab vor den Pharao und seine Diener hin, und er ward zur Schlange.

Exo 7:11 Da ließ der Pharao die Weisen und Zauberkünstler rufen. Vermöge ihrer Geheimkünste vollbrachten die Wahrsagepriester Ägyptens dasselbe.

Exo 7:12 Jeder von ihnen warf seinen Stab hin, und es wurden Schlangen daraus. Doch Aarons Stab verschlang ihre Stäbe.

Exo 7:13 Aber das Herz des Pharao blieb hart; er hörte nicht auf sie, wie der Herr vorausgesagt hatte.

Exo 7:14 Der Herr sprach zu Moses: "Verstockt ist des Pharao Herz; er weigert sich, das Volk zu entlassen.

Exo 7:15 Geh morgen in der Frühe zum Pharao, wenn er gerade hinausgeht zum Wasser! Tritt ihm entgegen am Nilufer und nimm dabei den Stab, der in eine Schlange verwandelt ward, in deine Hand!

Exo 7:16 Sprich zu ihm: Der Herr, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt und befiehlt: Gib mein Volk frei! Sie sollen mir in der Wüste dienen! Du jedoch hast bis dahin nicht hören wollen.

Exo 7:17 Darum spricht der Herr: Daran sollst du erkennen, daß ich der Herr bin: Siehe, ich schlage mit dem Stabe in meiner Hand auf das Wasser im Nil, und es verwandelt sich in Blut.

Exo 7:18 Die Fische im Nil werden sterben, der Nil wird stinken, und die Ägypter werden nicht mehr imstande sein, Wasser aus dem Nil zu trinken."

Exo 7:19 Der Herr sprach zu Moses: "Sage zu Aaron: Nimm deinen Stab und strecke deine Hand über die Gewässer der Ägypter, über ihre Ströme und Kanäle, über ihre Teiche und alle ihre Wasserstellen aus, daß sie zu Blut werden! Blut soll sein im ganzen Ägypterlande, sogar in den Bäumen und Steinen!"

Exo 7:20 Moses und Aaron taten, wie der Herr befohlen hatte. Er erhob den Stab und schlug das Wasser im Nil vor den Augen des Pharao und seiner Diener. Da verwandelte sich alles Wasser im Nil zu Blut.

Exo 7:21 Die Fische im Nil starben, der Nil stank, und die Ägypter vermochten kein Wasser mehr aus dem Nil zu trinken. Das Blut war im ganzen Ägypterland.

Exo 7:22 Die Wahrsagepriester in Ägypten aber taten durch ihre Geheimkünste dasselbe. Darum blieb das Herz des Pharao hart, und er hörte nicht auf sie, wie der Herr vorausgesagt hatte.

Exo 7:23 Der Pharao wandte sich ab, ging in seinen Palast und nahm sich auch dies nicht zu Herzen.

Exo 7:24 Alle Ägypter gruben rings um den Nil nach Trinkwasser, weil sie das Nilwasser nicht zu trinken vermochten.

Exo 7:25 Es vergingen sieben Tage, nachdem der Herr den Nil geschlagen hatte.

Exo 7:26 Der Herr sprach zu Moses: "Geh zum Pharao und sage ihm: So spricht der Herr: Entlasse mein Volk, sie sollen mir dienen!

Exo 7:27 Wenn du aber die Freilassung verweigerst, dann schlage ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen.

Exo 7:28 Wimmeln soll der Nil von Fröschen; sie sollen heraufsteigen und bis in deinen Palast kommen, ja, bis in dein Schlafgemach und bis auf deine Lagerstatt, in die Häuser deiner Diener und zu deinem Volk, auch in deine Backöfen und Backtröge.

Exo 7:29 Sogar an dir, deinem Volk und an allen deinen Dienern sollen die Frösche hinaufkriechen."

 

Exodus Kapitel 8

 

Exo 8:1 Der Herr sprach zu Moses: "Sage zu Aaron: Strecke deine Hand mit deinem Stabe aus über die Flüsse, Kanäle und Teiche und bewirke, daß die Frösche auf das Land Ägypten heraufkommen!"

Exo 8:2 Aaron streckte seine Hand über die Wasser von Ägypten aus; da kamen die Frösche herauf und bedeckten das Ägypterland.

Exo 8:3 Doch die Wahrsagepriester taten durch ihre Geheimkünste dasselbe. Sie ließen ebenfalls die Frösche über das Ägypterland kommen.

Exo 8:4 Dann ließ der Pharao Moses und Aaron rufen und bat: "Verwendet euch für mich bei dem Herrn, daß er die Froschplage von mir und meinem Volke abwende; dann will ich das Volk entlassen, daß es dem Herrn Opfer darbringe!"

Exo 8:5 Moses antwortete dem Pharao: "Verfüge über mich! Wann soll ich mich für dich, deine Diener und dein Volk verwenden, auf daß die Frösche von dir und deinen Häusern beseitigt werden und nur noch im Nil bleiben?"

Exo 8:6 Er sagte: "Für morgen!" Jener antwortete: "Nach deinem Wunsch soll es geschehen, damit du erkennst, daß niemand dem Herrn, unserm Gott, gleich ist!

Exo 8:7 Die Frösche werden also von dir, von deinen Häusern, von deinen Dienern und von deinem Volke weichen; nur im Nil werden sie bleiben."

Exo 8:8 Moses und Aaron entfernten sich vorn Pharao. Moses rief inständig zum Herrn wegen der Froschplage, die er dem Pharao auferlegt hatte.

Exo 8:9 Der Herr tat, wie Moses gebeten: Die Frösche verendeten in den Häusern, auf den Höfen und Feldern.

Exo 8:10 Man schüttete sie scheffelweise auf Haufen, so daß das Land davon stank.

Exo 8:11 Als Pharao sah, daß die Erleichterung eingetreten war, verstockte er sein Herz und hörte nicht mehr auf sie - ganz wie der Herr vorausgesagt hatte.

Exo 8:12 Der Herr sprach zu Moses: "Sage zu Aaron: Strecke deinen Stab aus und schlage den Staub der Erde, so wird er im ganzen Ägypterland zu Stechmücken werden!"

Exo 8:13 Sie taten so: Aaron streckte seine Hand mit dem Stab aus und schlug den Staub der Erde, und es kamen Stechmücken über Menschen und Vieh. Aller Erdenstaub wurde im ganzen Ägypterland zu Stechmücken.

Exo 8:14 Die Wahrsagepriester versuchten durch ihre Geheimkünste, ebenso Stechmücken hervorzubringen; sie vermochten es aber nicht; und so kamen die Stechmücken über Menschen und Vieh.

Exo 8:15 Da erklärten die Wahrsagepriester dem Pharao: "Gottes Finger ist dies!" Doch des Pharao Herz blieb hart; er hörte nicht auf sie, wie der Herr vorausgesagt hatte.

Exo 8:16 Der Herr sprach zu Moses: "Mache dich in der Frühe des Morgens auf und tritt zum Pharao hin, wenn er zum Wasser hinausgeht, und sprich zu ihm: So spricht der Herr: Gib mein Volk frei, daß es mir diene!

Exo 8:17 Wenn du aber mein Volk nicht fortläßt, dann lasse ich gegen dich, deine Diener, dein Volk und deine Häuser Hundsfliegen los! Die ägyptischen Häuser und sogar der Boden, auf dem sie stehen, sollen voll von Hundsfliegen sein.

Exo 8:18 Besonders behandeln will ich an jenem Tage nur das Land Gosen, in dem mein Volk sich aufhält, so daß dort keine Hundsfliegen sind, damit du erkennst, daß ich inmitten des Landes der Herr bin.

Exo 8:19 Ich will scheiden zwischen meinem Volk und deinem Volk! Morgen soll dieses Zeichen geschehen!"

Exo 8:20 Und so tat der Herr. Es kamen Hundsfliegen in großer Menge in den Palast des Pharao, in die Häuser seiner Diener und in das ganze Ägypterland. Schweren Schaden hatte das Land zu leiden unter den Hundsfliegen.

Exo 8:21 Der Pharao ließ Moses und Aaron kommen und sprach: "Geht hin und opfert eurem Gott hier im Land!"

Exo 8:22 Moses entgegnete: "Es ist nicht statthaft, dies zu tun; denn den Ägyptern ist ein Greuel, was wir dem Herrn, unserem Gott, zum Opfer darbringen. Wollten wir also zum Greuel der Ägypter vor ihren Augen opfern, würden sie uns da nicht steinigen?

Exo 8:23 Drei Tagereisen weit wollen wir in die Wüste hinausziehen und dort dem Herrn, unserem Gott, ein Opferfest halten, wie er es von uns verlangt hat!"

Exo 8:24 Der Pharao erwiderte: "Ich will euch freigeben, daß ihr dem Herrn, eurem Gott, in der Wüste opfern könnt; nur entfernt euch nicht allzuweit! Legt Fürsprache für mich ein!"

Exo 8:25 Moses sprach: "Siehe, ich gehe fort von dir und lege bei dem Herrn Fürsprache ein. Verschwinden werden dann schon morgen die Hundsfliegen vom Pharao, seinen Dienern und seinem Volke. Nur möge der Pharao nicht wieder wortbrüchig handeln, daß er das Volk doch nicht entläßt, um dem Herrn Opfer darzubringen!"

Exo 8:26 Moses ging nun vom Pharao hinweg und legte beim Herrn Fürsprache ein.

Exo 8:27 Der Herr tat, wie Moses gesagt hatte; die Hundsfliegen wichen vom Pharao, seinen Dienern und seinem Volke. Nicht eine einzige blieb übrig.

Exo 8:28 Doch der Pharao verstockte auch diesmal sein Herz; er gab das Volk nicht frei.

 

Exodus Kapitel 9

 

Exo 9:1 Der Herr sprach zu Moses: "Geh zum Pharao und sage ihm: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Gib mein Volk frei, daß sie mir dienen!

Exo 9:2 Wenn du dich aber weigerst, sie freizulassen, und du sie weiterhin festhältst,

Exo 9:3 dann kommt des Herrn Hand in Gestalt einer schlimmen Viehpest über deinen Viehbestand, über die Pferde, die Esel, die Kamele, das Großvieh und das Kleinvieh.

Exo 9:4 Doch wird der Herr den Viehbestand der Israeliten anders behandeln als den Viehbestand der Ägypter, so daß von allen Tieren der Israeliten nicht eines verendet.

Exo 9:5 Der Herr hat einen Zeitpunkt bestimmt, indem er sprach: "Morgen wird der Herr dieses Werk im Lande vollbringen!"

Exo 9:6 Am kommenden Tag vollführte der Herr dieses Werk; es verendete aller Viehbestand der Ägypter; doch von dem Vieh der Israeliten ging kein einziges ein.

Exo 9:7 Der Pharao schickte hin, und siehe, da war von dem Viehbestand Israels auch nicht ein einziges Stück umgekommen; aber das Herz des Pharao blieb verstockt; er entließ das Volk nicht.

Exo 9:8 Der Herr sprach zu Moses und Aaron: "Füllt eure beiden hohlen Hände voll Ofenruß! Moses soll davon vor den Augen des Pharao zum Himmel streuen.

Exo 9:9 Er wird sich als feiner Staub über das ganze Ägypterland verbreiten, und er wird auf Menschen und Vieh Geschwüre zur Entzündung bringen, die zu Blasen aufbrechen, im ganzen Ägypterland."

Exo 9:10 Sie nahmen also Ofenruß, traten vor den Pharao hin, und Moses streute den Ruß zum Himmel. Und es entstanden Geschwüre an Menschen und Vieh, die zu Blasen aufbrachen.

Exo 9:11 Die Wahrsagepriester konnten vor Moses wegen der Geschwüre nicht erscheinen; denn die Geschwüre fanden sich bei den Wahrsagepriestern wie bei allen Ägyptern.

Exo 9:12 Doch der Herr verhärtete das Herz des Pharao: Er hörte nicht auf sie, ganz wie der Herr es Moses vorausgesagt hatte.

Exo 9:13 Der Herr sprach zu Moses: "Mach dich am frühen Morgen auf, tritt vor den Pharao hin und sprich zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Gib mein Volk frei, daß sie mir dienen!

Exo 9:14 Denn diesmal werde ich all meine Plagen auf dich, deine Diener und dein Volk senden, damit du erkennst, daß niemand auf der ganzen Erde mir gleicht.

Exo 9:15 Denn schon jetzt hätte ich meine Hand ausstrecken und dich und dein Volk mit der Pest schlagen können! Dann wärest du vom Erdboden vertilgt worden.

Exo 9:16 Aber eben gerade darum habe ich dich weiterleben lassen, um dir meine Macht zu zeigen, damit mein Name auf der ganzen Erde gepriesen werde.

Exo 9:17 Wenn du dich aber noch weiter gegen mein Volk hochfahrend verhältst und es nicht ziehen läßt,

Exo 9:18 siehe, dann lasse ich morgen um diese Zeit einen überaus schweren Hagel niedergehen; seinesgleichen ist noch nicht dagewesen in Ägypten vom Tag seines Bestehens bis zur Gegenwart.

Exo 9:19 Nun sende also hin, bringe dein Vieh und alles, was dir auf dem Felde gehört, in Sicherheit; denn jeglicher Mensch und alles Vieh, das auf dem Felde sich findet und nicht unter Dach gebracht ist, geht zugrunde, wenn der Hagel über sie kommt."

Exo 9:20 Wer von den Dienern des Pharao das Wort des Herrn fürchtete, der brachte seine Knechte und seinen Viehbestand nach Hause.

Exo 9:21 Wer sich aber das Wort des Herrn nicht zu Herzen nahm, der ließ seine Knechte und sein Vieh auf dem Felde.

Exo 9:22 Da sprach der Herr zu Moses: "Strecke deine Hand gegen den Himmel aus, dann wird Hagel im ganzen Ägypterland niederfallen auf Menschen, auf Vieh und auf alles Gewächs des Feldes im Lande Ägypten."

Exo 9:23 Moses streckte seinen Stab gegen den Himmel aus; da ließ der Herr donnern und hageln, Blitze ließ er zur Erde fahren und Hagel auf das Ägypterland fallen.

Exo 9:24 Das Hagelwetter und die hin- und herzuckenden Blitze inmitten des Hagels waren überaus heftig, desgleichen noch niemals gewesen war im ganzen Land Ägypten seit der Zeit, da ein Volk dort wohnte.

Exo 9:25 Der Hagel erschlug im ganzen Ägypterland alles, was auf dem Felde war, vom Menschen bis zum Vieh; auch alles Gewächs des Feldes erschlug der Hagel, und alle Feldbäume zerschmetterte er.

Exo 9:26 Nur im Lande Gosen, wo die Israeliten wohnten, fiel kein Hagel.

Exo 9:27 Der Pharao schickte hin, ließ Moses und Aaron rufen und sprach zu ihnen: "Diesmal habe ich gesündigt. Der Herr ist im Recht, ich und mein Volk sind im Unrecht.

Exo 9:28 Legt beim Herrn Fürsprache ein! Zuviel ist es schon der Donnerstimme Gottes, zuviel des Hagels; ich will euch ziehen lassen, ihr braucht nicht mehr länger zu bleiben."

Exo 9:29 Moses entgegnete ihm: "Sobald ich die Stadt verlasse, will ich meine Hände zum Herrn ausbreiten; dann hören die Donnerschläge auf, der Hagel wird nicht mehr fallen, damit du erkennst, daß dem Herrn die Erde gehört.

Exo 9:30 Doch von dir und von deinen Dienern weiß ich, daß ihr euch noch immer nicht vor Gott, dem Herrn, fürchtet."

Exo 9:31 Der Flachs und die Gerste wurden zusammengeschlagen; denn die Gerste zeigte schon Ähren, und der Flachs war schon in Blüte.

Exo 9:32 Der Weizen und der Spelt wurden aber nicht vernichtet; denn sie reifen später.

Exo 9:33 Moses ging nun vom Angesicht des Pharao aus der Stadt hinaus. Er erhob seine Hände zum Herrn; da hörten die Donnerschläge und der Hagel auf, und kein Regen ergoß sich mehr auf die Erde.

Exo 9:34 Als der Pharao sah, daß der Regen, der Hagel und die Donnerschläge vorbei waren, verblieb er in seiner sündhaften Gesinnung und verstockte sein Herz, er und seine Diener.

Exo 9:35 Des Pharao Herz blieb also verhärtet. Er gab die Kinder Israels nicht frei, wie der Herr durch Moses vorausgesagt hatte.

 

Exodus Kapitel 10

 

Exo 10:1 Der Herr sprach zu Moses: "Geh hin zum Pharao! Denn ich selbst habe sein Herz und das Herz seiner Diener verstockt, um diese meine Wunderzeichen in ihrer Mitte zu tun,

Exo 10:2 auf daß du es deinen Söhnen und deinen Enkeln erzählen kannst, was ich den Ägyptern angetan und welche Wunderzeichen ich unter ihnen gewirkt habe, damit ihr erkennt, daß ich der Herr bin."

Exo 10:3 Moses und Aaron gingen also zum Pharao und sagten zu ihm: "So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Wie lange weigerst du dich noch, Demut vor mir zu zeigen? Laß mein Volk frei, daß es mir diene!

Exo 10:4 Wenn du dich aber weigerst, mein Volk freizugeben, wohlan, dann lasse ich morgen Heuschreckenschwärme in dein Gebiet fallen.

Exo 10:5 Sie werden die Oberfläche des Landes bedecken, so daß man das Land selbst nicht mehr sehen kann. Sie werden den Rest, der verschont ist, der vom Hagelwetter euch noch übrigblieb, verzehren und alle Bäume kahlfressen, die auf euren Feldern wachsen.

Exo 10:6 Deine Häuser, die Häuser deiner Diener und die Häuser aller Ägypter werden angefüllt sein. Dergleichen haben deine Väter und deine Ahnen, seit sie auf Erden sind, bis heute noch nicht erlebt." Dann wandte er sich um und ging vom Pharao hinweg.

Exo 10:7 Da sprachen des Pharao Diener zu ihm: "Wie lange noch soll dieser Mensch uns zum Verderben sein? Laß doch die Männer ziehen, daß sie dem Herrn, ihrem Gott, dienen! Merkst du denn nicht, daß Ägypten zugrundegeht?"

Exo 10:8 Man holte den Moses und den Aaron zum Pharao, und dieser sagte: "Geht und dient dem Herrn, eurem Gott! - Wer soll denn alles fortgehen?"

Exo 10:9 Moses gab zur Antwort: "Mit unsern Jungen und Alten wollen wir gehen; mit unsern Söhnen und Töchtern, mit unsern Schafen und Rindern wollen wir ziehen. Denn wir wollen dem Herrn ein Fest feiern!"

Exo 10:10 Er sprach zu ihnen: "So gewiß möge der Herr mit euch sein, wie ich euch mit euren Kindern ziehen lasse! Sicher führt ihr Böses im Schilde!

Exo 10:11 Nicht so! Ihr Männer mögt hingehen und dem Herrn dienen; denn dies habt ihr ja verlangt!" Man jagte sie also vom Pharao weg.

Exo 10:12 Der Herr sprach zu Moses: "Strecke deine Hand über das Ägypterland aus! Dann werden Heuschrecken über das Land Ägypten herfallen und alles Gewächs des Landes fressen, alles, was das Hagelwetter übriggelassen hat."

Exo 10:13 Da streckte Moses seinen Stab über das Ägypterland aus. Der Herr ließ im Land einen Ostwind wehen den ganzen Tag und die ganze Nacht. Am Morgen hatte der Ostwind die Heuschreckenschwärme gebracht.

Exo 10:14 Die Heuschreckenschwärme fielen über ganz Ägypten her; sie ließen sich in allen Gebieten in großer Menge nieder. Solche Heuschreckenschwärme hatte es in früherer Zeit nicht gegeben und wird es auch künftig nicht geben.

Exo 10:15 Sie bedeckten des ganzen Landes Oberfläche, und das Land färbte sich dunkel; sie fraßen alles Gewächs des Feldes und alle Baumfrüchte, welche der Hagel noch übriggelassen hatte. Im ganzen Lande Ägypten blieb nichts Grünes an den Bäumen und Feldgewächsen übrig.

Exo 10:16 Eilends ließ der Pharao Moses und Aaron rufen und sprach: "Ich habe gesündigt vor dem Herrn, eurem Gott, und vor euch.

Exo 10:17 Vergebt mir, bitte, meine Schuld nur noch dieses eine Mal! Legt Fürsprache für mich ein bei dem Herrn, eurem Gott! Er möge wenigstens noch dieses Verderben von mir fortnehmen!"

Exo 10:18 Da ging Moses vom Pharao weg und legte Fürsprache beim Herrn ein.

Exo 10:19 Der Herr änderte den Wind zu einem sehr heftigen Westwind; der riß die Heuschreckenschwärme mit und warf sie ins Schilfmeer; es blieb nicht eine einzige Heuschrecke auf ägyptischem Gebiet zurück.

Exo 10:20 Der Herr verhärtete aber das Herz des Pharao; er ließ die Kinder Israels nicht ziehen.

Exo 10:21 Der Herr sprach zu Moses: "Strecke deine Hand zum Himmel empor, und es wird eine solche Finsternis über das Land Ägypten kommen, daß man die Finsternis greifen kann."

Exo 10:22 Moses streckte seine Hand zum Himmel empor, und es herrschte drei Tage tiefste Finsternis im ganzen Ägypterland.

Exo 10:23 Kein Mensch konnte den anderen sehen, niemand konnte sich drei Tage lang von seinem Platz rühren; in den Wohnstätten aller Israeliten aber war Licht.

Exo 10:24 Da ließ der Pharao den Moses rufen und sagte: "Geht und dient dem Herrn! Nur euer Kleinvieh und Großvieh soll bleiben; auch eure Kinder mögen mit euch ziehen!"

Exo 10:25 Moses erwiderte: "Du selbst mußt uns sogar Schlachtopfer und Brandopfer mitgeben, damit wir sie dem Herrn, unserem Gott, darbringen können.

Exo 10:26 Aber auch unser Vieh soll mit uns ziehen, es soll keine Klaue zurückbleiben; denn davon wollen wir ja nehmen, um dem Herrn. unserm Gott, zu dienen. Wir wissen ja noch nicht, womit wir dem Herrn dienen können, bevor wir dorthin gekommen sind."

Exo 10:27 Der Herr verstockte aber das Herz des Pharao; er wollte sie nicht freigeben.

Exo 10:28 Der Pharao sprach zu ihm: "Hinweg von mir! Hüte dich, mir noch einmal vor das Angesicht zu treten! Denn sobald du mir noch einmal vor das Angesicht trittst, mußt du sterben."

Exo 10:29 Moses entgegnete: "So, wie du gesagt hast, wird es sein: Ich werde nicht noch einmal vor dein Angesicht treten."

 

Exodus Kapitel 11

 

Exo 11:1 Da sprach der Herr zu Moses: "Nur noch eine Plage will ich über den Pharao und Ägypten kommen lassen. Danach wird er euch von hier freilassen, ja, wenn er euch entläßt, wird er euch sogar von hier fortjagen.

Exo 11:2 Präge dem Volke nachdrücklich ein: Es soll jeder Mann von seinem Nachbarn und jede Frau von ihrer Nachbarin Silber- und Goldgeräte verlangen!"

Exo 11:3 Der Herr verschaffte dem Volke Gunst in den Augen der Ägypter. Auch der Mann Moses genoß großes Ansehen im Lande Ägypten, bei den Dienern des Pharao und beim Volke.

Exo 11:4 Moses sprach: "So spricht der Herr: Um Mitternacht ziehe ich mitten durch Ägypten.

Exo 11:5 Sterben werden alle Erstgeborenen im Ägypterland, vom Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Thron sitzt, bis zum Erstgeborenen der Magd hinter der Handmühle ebenso aller Erstlingswurf des Viehs.

Exo 11:6 Es wird ein großes Wehgeschrei im ganzen Ägypterland anheben, wie es noch nie gewesen ist und nie sein wird.

Exo 11:7 Aber gegen die Kinder Israels wird nicht einmal ein Hund seine Zunge spitzen, weder gegen einen Menschen noch gegen das Vieh, damit ihr erkennt, daß der Herr einen Unterschied macht zwischen Ägypten und Israel.

Exo 11:8 Dann werden alle deine Diener zu mir herabkommen, sich vor mir niederwerfen und sprechen: Zieh fort, du und das ganze Volk hinter dir her, und danach werde ich fortziehen!" Hierauf ging er vom Pharao fort in glühendem Zorn.

Exo 11:9 Der Herr sprach zu Moses: "Der Pharao hört nicht auf euch, damit meine Wunder im Land Ägypten um so zahlreicher werden."

Exo 11:10 Moses und Aaron hatten alle diese Taten vor dem Pharao vollbracht. Aber der Herr verhärtete das Herz des Pharao, so daß er die Kinder Israels nicht aus seinem Land wegziehen ließ.

 

Exodus Kapitel 12

 

Exo 12:1 Der Herr gebot Moses und Aaron im Lande Ägypten:

Exo 12:2 "Dieser Monat soll euch der Beginn der Monate sein, der erste sei er für euch unter den Monaten des Jahres!

Exo 12:3 Redet zur ganzen Gemeinde Israels: Am Zehnten dieses Monats nehme jeder ein Lamm für seine Familie, ein Lamm für jede Hausgemeinschaft.

Exo 12:4 Wenn aber eine Familie für ein Lamm zu klein ist, so nehme er es zusammen mit seinem Nachbarn, der seinem Haus am nächsten wohnt, nach der Zahl der Personen. Zerlegt die Anteile an dem Lamm nach dem, was jeder essen kann!

Exo 12:5 Ihr müßt ein fehlerloses, männliches, einjähriges Lamm nehmen, ihr könnt es nehmen von den Schafen oder von den Ziegen.

Exo 12:6 Ihr sollt es nun bewahren bis zum Vierzehnten dieses Monats; dann soll es die ganze Gemeinde Israels bei der Abenddämmerung schlachten!

Exo 12:7 Von dem Blut sollen sie nehmen und damit die beiden Türpfosten und die Oberschwelle an den Häusern bestreichen, in denen man es essen wird.

Exo 12:8 Das Fleisch aber, am Feuer gebraten, sollen sie in dieser Nacht essen, dazu ungesäuertes Brot; mit bitteren Kräutern sollen sie es essen.

Exo 12:9 Ihr dürft davon nichts roh essen oder in Wasser gekocht, sondern nur am Feuer gebraten; Kopf, Schenkel und innere Teile sollen zusammenhängend bleiben.

Exo 12:10 Ihr sollt davon nichts übriglassen bis zum Morgen; was aber davon noch übrigbleibt bis zum Morgen, das sollt ihr verbrennen.

Exo 12:11 So sollt ihr es essen: Eure Hüften gegürtet, eure Schuhe an euren Füßen, euren Stab in euren Händen; ihr sollt es essen in Hast; es ist ein Pascha (Vorübergehen) für den Herrn.

Exo 12:12 Ich will in dieser Nacht durch Ägypten schreiten, werde alle Erstgeborenen schlagen vom Menschen bis zum Vieh, und über alle Götter Ägyptens will ich Gericht halten, ich, der Herr!

Exo 12:13 Das Blut an den Häusern, in denen ihr weilt, soll euch zu einem Schutzzeichen sein; wenn ich das Blut sehe, dann schreite ich an euch vorüber. So wird euch kein Vertilgungsstreich treffen, wenn ich das Ägypterland schlage.

Exo 12:14 Dieser Tag soll euch zur Erinnerung sein; ihr sollt ihn als ein Fest für den Herrn feiern. Für kommende Geschlechter sollt ihr ihn als eine immerwährende Einrichtung begehen.

Exo 12:15 Sieben Tage lang sollt ihr ungesäuerte Brote essen. Gleich am ersten Tag sollt ihr den Sauerteig aus euren Häusern entfernen; denn jeder, der Gesäuertes vom ersten bis zum siebten Tag ißt, soll aus Israel ausgerottet werden.

Exo 12:16 Am ersten Tag soll eine heilige Versammlung stattfinden, und am siebten soll ebenfalls eine heilige Versammlung für euch sein; es darf dabei keinerlei Arbeit verrichtet werden; nur was ein jeder zu essen nötig hat, das allein soll bei euch hergerichtet werden.

Exo 12:17 Beobachtet das Fest der ungesäuerten Brote! Denn an diesem Tage habe ich eure Scharen aus Ägypten herausgeführt. Beobachtet diesen Tag von Geschlecht zu Geschlecht als eine ewige Satzung!

Exo 12:18 Vom Abend des vierzehnten Tages des ersten Monats sollt ihr ungesäuertes Brot essen bis zum Abend des einundzwanzigsten Tages dieses Monats.

Exo 12:19 Sieben Tage lang darf sich kein Sauerteig in euren Häusern befinden; jeder, der dann Gesäuertes ißt, soll aus der Gemeinschaft Israels ausgerottet werden, ganz gleich, ob es ein Fremdling oder ein im Land Geborener ist!

Exo 12:20 Ihr dürft also nichts Gesäuertes essen; in all euren Wohnstätten sollt ihr nur ungesäuertes Brot essen!"

Exo 12:21 Moses berief nun alle Ältesten Israels und sprach zu ihnen: "Geht hin und sucht euch das Kleinvieh für eure Familien aus und schlachtet das Pascha!

Exo 12:22 Nehmt dann einen Sprengwedel aus Ysop, taucht ihn in das Blut, das sich in der Schale befindet, und streicht von dem Blut in der Schale an die Oberschwelle und die beiden Türpfosten! Niemand darf dann bis zum Morgen aus der Türe seines Hauses treten.

Exo 12:23 Der Herr wird umhergehen, Ägypten zu schlagen; sieht er dann das Blut an der Oberschwelle und an den beiden Türpfosten, dann wird er diese Türe übergehen und wird es dem Würger nicht gestatten, in eure Häuser einzutreten, um euch zu schlagen.

Exo 12:24 Beobachtet diese Anordnung als ein immerwährendes Gesetz für euch und eure Kinder!

Exo 12:25 Wenn ihr in das Land kommt, das der Herr euch geben wird, wie er es verheißen hat, dann beobachtet diesen religiösen Brauch!

Exo 12:26 Und wenn euch dann eure Kinder fragen: "Welchen religiösen Brauch pflegt ihr da?",

Exo 12:27 alsdann sollt ihr antworten: Es ist das Paschaopfer für den Herrn, der in Ägypten an den Häusern der Israeliten vorüberging, als er die Ägypter schlug und so unsere Häuser rettete." Das Volk verneigte sich tief und warf sich in Ehrfurcht ieder.

Exo 12:28 Die Kinder Israels gingen hin und führten es aus; wie der Herr dem Moses und Aaron geboten hatte, so taten sie.

Exo 12:29 Um Mitternacht begab es sich, daß der Herr alle Erstgeburt im Ägypterland vom Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Thron saß, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen im Kerker und alle Erstgeburt des Viehs schlug.

Exo 12:30 Da erhob sich der Pharao in jener Nacht und mit ihm alle seine Diener und alle Ägypter. Ein großes Wehgeschrei entstand in Ägypten; denn es gab kein Haus, in dem nicht eine Leiche lag.

Exo 12:31 Noch in der Nacht ließ er den Moses und den Aaron rufen und sprach: "Auf, zieht fort aus meinem Volke, sowohl ihr selbst als auch die Kinder Israels. Geht und dient dem Herrn, wie ihr es gewünscht habt!

Exo 12:32 Auch euer Klein- und Großvieh nehmt mit, wie ihr es verlangt habt; nur geht und bittet auch für mich um Segen!"

Exo 12:33 Auch die Ägypter drängten das Volk, um es schleunigst aus dem Lande zu entfernen; denn sie sagten sich: "Sonst sind wir alle des Todes!"

Exo 12:34 Da nahmen die Leute ihren Brotteig, ehe er noch durchsäuert war, indem sie ihre Backschüsseln, in Mäntel eingewickelt, auf den Schultern trugen.

Exo 12:35 Auch handelten die Israeliten nach der Weisung des Moses und erbaten sich von den Ägyptern silberne und goldene Geräte und Kleider.

Exo 12:36 Der Herr verschaffte dem Volk Gunst bei den Ägyptern, so daß sie ihnen willfährig waren. Und so beraubten sie die Ägypter.

Exo 12:37 Die Kinder Israels brachen von Ramses auf in Richtung Sukkot, ungefähr 600 000 Mann zu Fuß, Frauen und Kinder nicht gerechnet.

Exo 12:38 Auch viel Mischvolk zog mit ihnen, dazu Kleinvieh und Großvieh, eine riesengroße Herde.

Exo 12:39 Sie buken mit dem Teig, den sie aus Ägypten mitgenommen hatten, ungesäuerte Brotfladen; denn er war noch ungesäuert. Sie waren ja von Ägypten weggetrieben worden, und so konnten sie nicht länger säumen und auch keine Reisekost herrichten.

Exo 12:40 Die Zeit des Aufenthaltes der Israeliten in Ägypten betrug vierhundertdreißig Jahre.

Exo 12:41 Am Ende der vierhundertdreißig Jahre, an eben diesem Tage, zogen alle Heerscharen des Herrn aus dem Ägypterland aus.

Exo 12:42 Eine Nacht des Wachens war das für den Herrn, als er sie aus dem Ägypterland hinausführte. Diese Nacht ist daher eine Wache-Nacht für den Herrn für alle Israeliten von Geschlecht zu Geschlecht.

Exo 12:43 Der Herr sprach zu Moses und Aaron: "Dies ist das Gesetz für das Pascha: Kein Fremder darf davon essen.

Exo 12:44 Doch jeder Sklave, der um Geld gekauft ist, darf, sobald du ihn beschnitten hast, davon essen.

Exo 12:45 Beisassen und Tagelöhner dürfen nicht davon essen.

Exo 12:46 In ein und demselben Haus muß es gegessen werden; du darfst von dem Fleisch nichts aus dem Haus nach draußen tragen. Keinen Knochen dürft ihr daran zerbrechen.

Exo 12:47 Die ganze Gemeinde Israel soll so verfahren.

Exo 12:48 Wenn aber ein Fremdling bei dir weilt und er Pascha für den Herrn halten will, so soll zunächst jeder, der männlich ist, beschnitten werden; dann darf er sich nahen, um es zu halten, und er soll wie ein Einheimischer gelten. Aber kein Unbeschnittener darf davon essen.

Exo 12:49 Ein und dasselbe soll für den Einheimischen wie für den Fremdling, der bei euch weilt, gelten!"

Exo 12:50 Alle Söhne Israels taten so; wie der Herr dem Moses und Aaron geboten hatte, so führten sie es aus.

Exo 12:51 An eben diesem Tage führte der Herr die Kinder Israels, geordnet nach ihren Scharen, aus dem Ägypterland heraus.

 

Exodus Kapitel 13

 

Exo 13:1 Der Herr sprach zu Moses:

Exo 13:2 "Weihe mir alle Erstgeburt! Alles, was bei den Kindern Israels den Mutterschoß durchbricht, beim Menschen und beim Vieh, gehört mir."

Exo 13:3 Moses verkündete dem Volke: "Gedenkt dieses Tages, an dem ihr aus Ägypten, dem Sklavenhaus, ausgezogen seid; denn mit starker Hand hat euch der Herr von dort herausgeführt; deshalb soll Gesäuertes nicht gegessen werden!

Exo 13:4 Heute seid ihr ausgezogen, im Monat Abib.

Exo 13:5 Wenn dich dann der Herr in das Land der Kanaaniter, Hethiter, Amoriter, Hiwwiter und Jebusiter gebracht hat, das dir zu geben er deinen Vätern durch Eidschwur versichert hat, ein Land, das von Milch und Honig fließt, dann sollst du in diesem Monat folgendes Brauchtum üben:

Exo 13:6 Sieben Tage lang sollst du ungesäuerte Brote essen, und am siebten Tag soll eine Festfeier für den Herrn stattfinden!

Exo 13:7 Nur ungesäuertes Brot darf diese sieben Tage lang genossen werden, Gesäuertes darf bei dir nicht zu sehen sein, auch kein Sauerteig soll bei dir in deinem ganzen Gebiet sichtbar sein.

Exo 13:8 Du sollst es deinem Sohne einschärfen an jenem Tage: Dies geschieht um dessentwillen, was der Herr an mir getan hat, als ich aus Ägypten wegzog.

Exo 13:9 Es soll dir zu einem Zeichen an deiner Hand sein und zu einem Erinnerungsmal zwischen deinen Augen, damit das Gesetz des Herrn in deinem Munde sei; denn mit starker Hand hat dich der Herr aus Ägypten herausgeführt.

Exo 13:10 Du sollst diese Satzung beobachten zu ihrer festgesetzten Zeit von Jahr zu Jahr!

Exo 13:11 Wenn dich der Herr also in das Land der Kanaaniter führt, das er dir und deinen Vätern durch Eidschwur versprochen hat, und es dir gibt,

Exo 13:12 dann sollst du alles, was den Mutterschoß durchbricht, dem Herrn schenken; auch jeder Erstlingswurf des Viehs, der dir zuteil wird, gehört, soweit er männlich ist, dem Herrn.

Exo 13:13 Jeden Erstlingswurf des Esels sollst du aber gegen ein Schaf auslösen; willst du ihn aber nicht auslösen, dann mußt du ihm das Genick brechen. Jede menschliche Erstgeburt unter deinen Söhnen sollst du auslösen!

Exo 13:14 Wenn dich künftig dein Sohn fragt: "Was hat dies zu bedeuten?", dann sollst du ihm sagen: Mit starker Hand hat uns der Herr aus Ägypten herausgeführt, aus dem Sklavenhaus.

Exo 13:15 Denn als der Pharao hartnäckig uns nicht freigeben wollte, da hat der Herr alle Erstgeburt im Ägypterland getötet, vom Erstgeborenen bei den Menschen bis zum Erstlingswurf des Viehs; darum opfere ich dem Herrn alles, was den Mutterschoß durchbricht, soweit es männlich ist; jeden Erstgeborenen unter meinen Söhnen löse ich aber aus.

Exo 13:16 Es soll zu einem Zeichen auf deiner Hand sein und zu Merkmalen auf deiner Stirn, weil der Herr mit starker Hand uns aus Ägypten geführt hat."

Exo 13:17 Als der Pharao das Volk ziehen ließ, da führte Gott sie nicht den Weg zum Philisterland, obwohl dies der nächste gewesen wäre; denn Gott sagte sich, das Volk bekommt am Ende Reue, wenn es sich in Kämpfe verwickelt sieht, und will wieder nach Ägypten zurück.

Exo 13:18 Darum ließ Gott das Volk auf den Weg zur Wüste am Schilfmeer abbiegen. Die Israeliten zogen kampfgerüstet aus dem Ägypterland.

Exo 13:19 Moses nahm die Gebeine Josephs mit. Dieser hatte ja die Kinder Israels feierlich schwören lassen: Sucht Gott euch einstens gnädig heim, dann nehmt meine Gebeine von hier mit euch!

Exo 13:20 Sie brachen von Sukkot auf und lagerten in Etam am Rande der Wüste.

Exo 13:21 Der Herr zog am Tage vor ihnen in einer Wolkensäule her, um ihnen den Weg zu zeigen, bei Nacht aber in einer Feuersäule, um ihnen Licht zu spenden, so daß sie bei Tag und Nacht wandern konnten.

Exo 13:22 Nicht wich die Wolkensäule bei Tag und nicht die Feuersäule bei Nacht von der Spitze des ziehenden Volkes.

 

Exodus Kapitel 14

 

Exo 14:1 Der Herr sprach zu Moses folgendes:

Exo 14:2 "Sage den Kindern Israels, sie sollen umkehren und sich vor Pi-Hachirot zwischen Migdol und dem Meer vor Baal-Zephon lagern. Ihm gegenüber sollt ihr am Meer das Lager aufschlagen!

Exo 14:3 Der Pharao wird dann von den Israeliten annehmen: Sie haben sich in dem Lande verirrt, die Wüste hat sie ringsum eingeschlossen.

Exo 14:4 Ich will das Herz des Pharao verhärten, und er wird sie verfolgen. Ich erweise meine Macht am Pharao und seinem ganzen Heere. Die Ägypter werden erkennen, daß ich der Herr bin!" Und sie taten so.

Exo 14:5 Dem König von Ägypten ward berichtet, daß das Volk entflohen sei. Da änderte sich die Stimmung des Pharao und seiner Diener dem Volke gegenüber. Sie sprachen: "Was haben wir da getan, daß wir Israel entlassen haben aus unserem Dienst!"

Exo 14:6 Er ließ seine Streitwagen anspannen und nahm seine Kriegsleute mit sich.

Exo 14:7 Er führte sechshundert auserlesene Streitwagen und alle anderen Streitwagen Ägyptens mit und auf jedem drei Mann Besatzung.

Exo 14:8 Der Herr verhärtete das Herz des Pharao, des Königs von Ägypten, so daß er den Kindern Israels nachsetzte, obwohl doch die Israeliten unter dem Schutz einer erhobenen Hand auszogen.

Exo 14:9 Die Ägypter verfolgten und erreichten sie mit allen Gespannen und Wagen des Pharao, mit deren Mannschaften und dem gesamten Heer, als jene sich am Meer lagerten; es war bei Pi-Hachirot gegenüber von Baal-Zephon.

Exo 14:10 Der Pharao kam näher und näher; die Kinder Israels erhoben ihre Augen und erblickten die Ägypter, die hinter ihnen her waren. Da erschraken die Kinder Israels gar sehr und schrieen zum Herrn.

Exo 14:11 Sie sprachen zu Moses: "Es gab offenbar in Ägypten keine Gräber. Darum hast du uns weggeholt, damit wir in der Wüste sterben. Was hast du uns da angetan, daß du uns aus Ägypten herausgeführt hast!

Exo 14:12 Haben wir es dir nicht schon in Ägypten gesagt: "Laß uns in Ruhe! Wir wollen den Ägyptern dienen; denn besser ist es für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben"!"

Exo 14:13 Moses entgegnete dem Volk: "Fürchtet euch nicht! Haltet stand und seht die Hilfe des Herrn, die er euch heute gewähren wird! Denn wie ihr die Ägypter heute seht, so werdet ihr sie niemals mehr wiedersehen!

Exo 14:14 Der Herr wird für euch kämpfen, ihr aber könnt schweigend zuschauen."

Exo 14:15 Der Herr sprach zu Moses: "Warum schreist du zu mir? Sage den Israeliten, sie sollen aufbrechen!

Exo 14:16 Du aber sollst deinen Stab erheben, deine Hand über das Meer ausstrecken und es spalten, damit die Israeliten inmitten des Meeres auf trockenem Boden hindurchgehen können!

Exo 14:17 Ich aber will das Herz der Ägypter verhärten; sie werden hinter ihnen herrücken; sodann will ich aber am Pharao und an seinem ganzen Heer, seinen Wagen und deren Besatzung meine Macht beweisen.

Exo 14:18 Die Ägypter werden erkennen, daß ich der Herr bin, wenn ich am Pharao, seinen Streitwagen und deren Besatzung meine Macht beweise."

Exo 14:19 Da wechselte der Gottesengel, der vor dem Wanderzug Israels einherging, seinen Platz und zog hinterher; auch die Wolkensäule brach von der Spitze auf und stellte sich hinter sie.

Exo 14:20 Sie zog zwischen dem Heer der Ägypter und zwischen dem Heer der Israeliten, und sie verdunkelte auf der einen Seite und erhellte auf der anderen Seite die Nacht; niemand konnte während der ganzen Nacht an den anderen herankommen.

Exo 14:21 Moses streckte seine Hand aus über das Meer. Der Herr aber ließ mit einem starken Ostwind die ganze Nacht hindurch das Meer zurücktreten und legte so das Meer trocken. Da spalteten sich die Wasser.

Exo 14:22 Die Kinder Israels schritten aber inmitten des Meeres auf trockenem Boden hindurch, während ihnen die Wasser eine Mauer zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken bildeten.

Exo 14:23 Die Ägypter rückten ihnen nach, und alle Rosse des Pharao, seine Wagengespanne und deren Mannschaft zogen hinter ihnen her, mitten in das Meer hinein.

Exo 14:24 In der Zeit der Morgenwache schaute aber der Herr von der Feuer- und Wolkensäule auf das Lager der Ägypter, und er brachte das ägyptische Heer in Verwirrung.

Exo 14:25 Er hemmte die Räder ihrer Kriegswagen und ließ sie nur mit Schwierigkeiten vorankommen. Die Ägypter riefen: "Fliehen wir doch vor Israel! Denn der Herr kämpft für sie gegen die Ägypter!"

Exo 14:26 Der Herr sprach zu Moses: "Strecke deine Hand aus über das Meer, daß die Wasser auf die Ägypter zurückfluten, auf ihre Streitwagen und deren Mannschaften!"

Exo 14:27 Da streckte Moses seine Hand über das Meer aus, und das Wasser flutete um das Morgengrauen an seinen alten Platz zurück, während die Ägypter ihm gerade entgegenflohen. So stürzte der Herr die Ägypter mitten ins Meer hinein.

Exo 14:28 Die Wasser fluteten zurück und bedeckten die Streitwagen samt den Mannschaften der gesamten Heeresmacht des Pharao, die hinter ihnen ins Meer gezogen waren. Kein einziger von ihnen blieb mehr übrig.

Exo 14:29 Die Kinder Israels aber waren auf trockenem Boden inmitten des Meeres gegangen, weil die Wasser ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken gebildet hatten.

Exo 14:30 Der Herr rettete an jenem Tag Israel aus der Hand der Ägypter. Die Israeliten aber sahen, wie die Ägypter tot am Ufer des Meeres lagen.

Exo 14:31 Als Israel sah, mit welch gewaltiger Hand der Herr unter den Ägyptern wirkte, fürchtete das Volk den Herrn; sie vertrauten auf den Herrn und auf Moses, seinen Knecht.

 

Exodus Kapitel 15

 

Exo 15:1 Damals sangen Moses und die Kinder Israels dieses Lied zu Ehren des Herrn. Sie sangen: "Singen will ich dem Herrn, denn hocherhaben ist er! Roß und Wagen warf er ins Meer!

Exo 15:2 Meine Kraft und meine Stärke ist der Herr, er ward mir zum Heil. Er ist mein Gott, preisen will ich ihn, meines Vaters Gott, ihn will ich rühmen!

Exo 15:3 Der Herr ist ein Kriegsheld; "Jahwe" ist sein Name.

Exo 15:4 Die Wagen des Pharao und seine Streitmacht warf er ins Meer; die besten seiner Kämpfer versanken im Schilfmeer.

Exo 15:5 Fluten bedeckten sie; sie fuhren zur Tiefe wie Steine.

Exo 15:6 Deine Rechte, o Herr, mächtig an Kraft, deine Rechte, o Herr, zerschmettert den Feind.

Exo 15:7 In deiner Hoheit Fülle stürzest du deine Gegner; deine Zornglut entsendest du; die verzehrt sie wie Stoppeln.

Exo 15:8 Vor deiner Nase Schnauben türmten sich die Wasser, standen die Wogen da wie ein Wall, erstarrten die Fluten mitten im Meer.

Exo 15:9 Der Feind sprach: "Nachjagen! Fassen! Beute verteilen! Meine Gier laben! Schwert ziehen! Meine Faust soll sie vertilgen!"

Exo 15:10 Da bliesest du mit deinem Odem, und schon deckte sie das Meer; wie Blei versanken sie in den gewaltigen Wassern.

Exo 15:11 Wer gleicht dir unter den Göttern, Herr? Wer gleicht dir strahlend in Heiligkeit? Furchtbar an Ruhmestaten, Wunder vollbringend!

Exo 15:12 Deine Rechte strecktest du aus, die Erde verschlang sie!

Exo 15:13 Führer warst du in deiner Huld dem Volk, das du erlöst! Du hast es geleitet in deiner Kraft zu deiner heiligen Wohnstatt.

Exo 15:14 Die Völker hörten davon und zitterten, Beben kam über Philistäas Bewohner!

Exo 15:15 Damals erschraken die Fürsten von Edom, Zittern ergriff die Gewaltigen Moabs, alle Bewohner Kanaans wankten.

Exo 15:16 Furcht und Entsetzen befiel sie, ob der Macht deines Armes erstarrten sie wie Stein, bis dein Volk, Herr, hindurchzog, bis hindurchzog das Volk, das du erworben.

Exo 15:17 Du führtest und pflanztest sie auf den Berg, der dein eigen, an den Ort deiner Wohnstatt, die du, Herr, gegründet, zum Heiligtum, o Herr, das deine Hände geschaffen.

Exo 15:18 Der Herr ist König für immer und ewig!"

Exo 15:19 Als die Gespanne des Pharao mit seinen Wagen und deren Mannschaften ins Meer gelangt waren, ließ der Herr dessen Wasser zurückfluten. Die Kinder Israels aber zogen auf trockenem Boden mitten durch das Meer.

Exo 15:20 Da nahm die Prophetin Mirjam, Aarons Schwester, die Pauke in die Hand, und alle Frauen zogen mit Paukenschlägen und Reigentänzen hinter ihr her.

Exo 15:21 Mirjam stimmte den Leitvers an: "Singt dem Herrn, denn hocherhaben ist er; Roß und Wagen warf er ins Meer!"

Exo 15:22 Danach ließ Moses die Israeliten vom Schilfmeer aufbrechen; sie zogen hinaus zur Wüste Schur. Drei Tage lang wanderten sie in der Wüste, und sie fanden kein Wasser.

Exo 15:23 Sie kamen nach Mara, aber sie konnten das Wasser von Mara nicht trinken, weil es bitter war. Darum heißt der Ort "Mara" (Bitterkeit).

Exo 15:24 Das Volk aber murrte gegen Moses und sprach: "Was sollen wir denn trinken?"

Exo 15:25 Er rief laut zum Herrn, und der Herr zeigte ihm ein Holz. Er warf es ins Wasser, und das Wasser wurde süß. Dort gab er ihm Satzung und Recht, und dort stellte er es auf die Probe.

Exo 15:26 Er sprach: "Wenn du nur fleißig hörst auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, und das, was recht ist in seinen Augen, tust, auf seine Gebote achtgibst und alle seine Satzungen hältst, will ich dir keine der Krankheiten auferlegen, die ich Ägypten auferlegt habe; denn ich bin der Herr, dein Arzt!"

Exo 15:27 Sie kamen nun nach Elim; dort waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmen. Sie schlugen dort am Wasser ein Lager auf.

 

Exodus Kapitel 16

 

Exo 16:1 Sie brachen von Elim auf, und es kam die ganze Gemeinde der Kinder Israels zur Wüste Sin, die zwischen Elim und Sinai liegt; es war am fünfzehnten Tag des zweiten Monats seit ihrem Auszug aus Ägypten.

Exo 16:2 Die ganze Gemeinde der Israeliten murrte wider Moses und Aaron in der Wüste.

Exo 16:3 Die Kinder Israels sprachen zu ihnen: "O daß wir doch durch die Hand des Herrn in Ägypten gestorben wären, da wir an den Fleischtöpfen saßen und Brot genug zu essen hatten! Ihr habt uns aber in diese Wüste geführt, um diese ganze Schar den Hungertod sterben zu lassen!"

Exo 16:4 Der Herr sprach zu Moses: "Seht, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen! Das Volk soll dann hingehen und sich den Tagesbedarf einsammeln; ich will es darauf prüfen, ob es nach meinem Gesetze wandelt oder nicht.

Exo 16:5 Wenn sie nun am sechsten Tage zubereiten, was sie heimbringen, so wird es das Doppelte von dem sein, was sie sonst tagtäglich sammeln."

Exo 16:6 Moses und Aaron sprachen zu allen Israeliten: "Am heutigen Abend werdet ihr erfahren, daß der Herr es war, der euch aus Ägypten geführt hat.

Exo 16:7 Und morgen früh werdet ihr die Herrlichkeit des Herrn schauen, da er eure murrenden Reden wider den Herrn gehört hat. Doch was sind wir, daß ihr gegen uns murrt?"

Exo 16:8 Moses sprach weiter: "Der Herr wird euch nämlich am Abend Fleisch zu essen geben und Brot am Morgen zur Sättigung, da der Herr eure murrenden Reden wider ihn gehört hat. Doch was sind wir? Nicht gegen uns waren eure murrenden Reden, sondern gegen den Herrn."

Exo 16:9 Moses sprach zu Aaron: "Sage der ganzen Gemeinde der Israeliten: "Nähert euch dem Herrn, denn er hat euer Murren gehört!""

Exo 16:10 Während nun Aaron zur ganzen Gemeinde der Kinder Israels noch redete, wandten sie sich in Richtung nach der Wüste. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn in der Wolke.

Exo 16:11 Der Herr sprach zu Moses:

Exo 16:12 "Ich habe das Murren der Kinder Israels gehört; sage ihnen folgendes: "Heute gegen Abend werdet ihr Fleisch essen und morgen in der Frühe euch an Brot sättigen; daran sollt ihr erkennen, daß ich der Herr bin, euer Gott!""

Exo 16:13 Und es geschah am Abend, da kam ein Wachtelschwarm angeflogen und bedeckte das Lager. Am Morgen aber war rings um das Lager ein Taubelag.

Exo 16:14 Als aber der Taubelag aufstieg, da lag auf der Oberfläche der Wüste etwas Feines, Knisterndes, fein wie Reif am Boden.

Exo 16:15 Die Kinder Israels sahen es und sprachen zueinander: "Man hu? (Was ist das?)" Sie wußten nämlich nicht, was es war. Da sprach Moses zu ihnen: "Das ist das Brot, das der Herr euch zur Nahrung gibt.

Exo 16:16 Folgendes nun gebietet der Herr: Jeder sammle davon, soviel er zur Nahrung braucht: einen Gomer auf den einzelnen Kopf. Jeder von euch hole nach der Anzahl der Personen, die zu seiner Zeltgemeinschaft gehören!"

Exo 16:17 Die Israeliten taten so und sammelten, viel oder auch wenig.

Exo 16:18 Sie maßen es mit dem Gomer. Da hatte der, welcher viel gesammelt hatte, keinen Überschuß, und wer wenig gesammelt hatte, keinen Mangel. Jeder hatte, soviel er zur Nahrung brauchte.

Exo 16:19 Moses sagte darauf zu ihnen: "Niemand lasse davon bis zum nächsten Morgen übrig!"

Exo 16:20 Einige hörten aber nicht auf Moses und ließen doch bis zum nächsten Morgen etwas übrig; das wurde dann faul, wurmig und stinkend. Moses aber war über sie böse.

Exo 16:21 Sie sammelten es Morgen für Morgen, jeder, soviel er zur Nahrung brauchte. Wenn aber die Sonne heiß schien, dann zerschmolz es.

Exo 16:22 Am sechsten Tage aber hatten sie die doppelte Nahrungsmenge gesammelt, nämlich zwei Gomer für den einzelnen. Da kamen alle Fürsten der Gemeinde und meldeten es Moses.

Exo 16:23 Er sagte zu ihnen: "Was der Herr hiermit verordnet hat, ist dieses: Ein Ruhetag, heiliger Sabbat für den Herrn, ist morgen; was ihr backen wollt, das backt, und was ihr kochen wollt, das kocht! Aber alles, was übrig bleibt, legt hin und bewahrt es auf für morgen!"

Exo 16:24 Sie legten es bis zum Morgen zurück, wie Moses befohlen hatte; es wurde nicht stinkend, und es zeigten sich auch keine Würmer darin.

Exo 16:25 Moses sprach: "Eßt dies heute, denn Sabbat ist heute für den Herrn; nichts werdet ihr heute auf dem Felde finden.

Exo 16:26 Sechs Tage sollt ihr es sammeln, am siebten Tag ist Sabbat, an diesem gibt es keines."

Exo 16:27 Aber am siebten Tag gingen doch einige vom Volk hinaus, um zu sammeln. Sie fanden aber wirklich nichts.

Exo 16:28 Da sprach der Herr zu Moses: "Wie lange noch weigert ihr euch, meine Gebote und Satzungen zu halten?

Exo 16:29 Seht doch, daß der Herr euch den Sabbat gegeben hat; darum gibt er euch am sechsten Tag Brot für zwei Tage! Bleibe also ein jeder daheim, niemand verlasse am siebten Tag seine Wohnstätte!"

Exo 16:30 So feierte das Volk denn am siebten Tag den Sabbat.

Exo 16:31 Die Israeliten gaben der Speise den Namen "Manna". Es war weiß wie Koriandersamen und schmeckte wie Honigkuchen.

Exo 16:32 Moses sprach: "Dies verordnete der Herr: Füllt davon einen Gomer, um es aufzubewahren für eure kommenden Geschlechter; sie sollen die Nahrung sehen, mit welcher ich euch in der Wüste gespeist habe, als ich euch aus dem Lande Ägypten herausführte!"

Exo 16:33 Moses sprach zu Aaron: "Nimm einen Behälter, fülle einen Gomer Manna hinein und stelle ihn vor den Herrn, um ihn für eure künftigen Geschlechter aufzubewahren!"

Exo 16:34 Wie der Herr Moses befohlen hatte, so stellte Aaron ihn (später) vor die Gesetzestafeln hin zum Aufbewahren.

Exo 16:35 Die Kinder Israels aßen das Manna 40 Jahre, bis sie wieder in bewohntes Land kamen. Manna aßen sie so lange, bis sie die Grenze des Landes Kanaan erreichten.

Exo 16:36 Ein Gomer ist der zehnte Teil eines Epha.

 

Exodus Kapitel 17

 

Exo 17:1 Auf Geheiß des Herrn zog die ganze Gemeinde der Israeliten aus der Wüste Sin in Tagemärschen weiter; sie schlugen in Rephidim ein Lager auf; das Volk hatte aber kein Wasser zu trinken.

Exo 17:2 Da haderte das Volk mit Moses; sie sprachen: "Gebt uns Wasser zu trinken!" Moses entgegnete ihnen: "Wozu hadert ihr mit mir? Warum versucht ihr den Herrn?"

Exo 17:3 Dort dürstete das Volk nach Wasser; es murrte wider Moses und sprach: "Warum hast du uns denn aus Ägypten herausgeführt, um uns, unsere Kinder und unseren Viehbestand vor Durst sterben zu lassen?"

Exo 17:4 Moses schrie zum Herrn: "Was soll ich mit diesem Volk tun? Nur ein wenig noch, dann werden sie Steine auf mich werfen."

Exo 17:5 Der Herr entgegnete dem Moses: "Geh dem Volk voraus und nimm mit dir einige von den Ältesten Israels! Nimm auch deinen Stab, mit dem du auf den Nil schlugst, in deine Hand und gehe hin!

Exo 17:6 Siehe, ich werde dort vor dir auf dem Felsen am Horeb stehen! Wenn du auf den Felsen schlägst, wird aus ihm Wasser hervorquellen, und das Volk kann trinken." So tat Moses vor den Augen der Ältesten Israels.

Exo 17:7 Er nannte den Ort "Massa und Meriba", weil die Israeliten dort gehadert und den Herrn versucht hatten, indem sie sprachen: "Ist der Herr wirklich in unserer Mitte oder nicht?"

Exo 17:8 Da rückten die Amalekiter heran und kämpften bei Rephidim gegen die Israeliten.

Exo 17:9 Moses wandte sich an Josua: "Suche uns Männer aus, ziehe aus und kämpfe morgen gegen die Amalekiter! Ich will mich aber auf den Gipfel der Anhöhe stellen, den Gottesstab in meiner Hand."

Exo 17:10 Josua tat, wie Moses ihm geboten hatte. Er zog in den Kampf gegen Amalek. Moses, Aaron und Chur stiegen aber auf den Gipfel der Anhöhe.

Exo 17:11 Solange Moses nun seine Hände erhob, obsiegte Israel; sobald er aber seine Hände sinken ließ, waren die Amalekiter überlegen.

Exo 17:12 Doch Moses' Hände ermatteten; deshalb nahm man einen Stein und schob ihn unter ihn. Er setzte sich darauf, Aaron und Chur aber stützten seine Hände, einer von dieser Seite, der andere von jener; so blieben denn seine Hände unbeweglich, bis die Sonne unterging.

Exo 17:13 So besiegte Josua Amalek und sein Kriegsvolk mit der Schärfe des Schwertes.

Exo 17:14 Der Herr sagte zu Moses: "Schreibe dies zum Gedächtnis in eine Buchrolle und präge es dem Josua fest ein! Denn ich will vertilgen, ja vertilgen will ich unter dem Himmel das Andenken an Amalek."

Exo 17:15 Moses aber baute einen Altar und nannte ihn "Der Herr ist mein Banner".

Exo 17:16 Er sprach: "Auf, die Hand an das Banner des Herrn! Streit hat der Herr mit Amalek von Geschlecht zu Geschlecht!"

 

Exodus Kapitel 18

 

Exo 18:1 Jetro, der midianitische Priester und Schwiegervater des Moses, hatte davon erfahren, was Gott alles an Moses und Israel, seinem Volke, getan hatte, daß nämlich der Herr Israel aus Ägypten herausgeführt hatte.

Exo 18:2 Da nahm Jetro, der Schwiegervater des Moses, die Zippora, die Frau des Moses, welche dieser zurückgeschickt hatte,

Exo 18:3 und ihre beiden Söhne. Von ihnen hieß der eine "Gerschom", weil er gesagt hatte: "Ein Gast bin ich in fremdem Lande."

Exo 18:4 Der andere hieß "Elieser"; denn "der Gott meines Vaters ist mir zur "Hilfe" geworden und bewahrte mich vor dem Schwerte des Pharao."

Exo 18:5 Der Schwiegervater des Moses also, Jetro, kam mit dessen Söhnen und dessen Frau zu Moses in die Wüste, wo er gerade am Gottesberg lagerte.

Exo 18:6 Er ließ dem Moses melden: "Siehe, dein Schwiegervater Jetro ist zu dir gekommen, ferner deine Frau und ihre beiden Söhne!"

Exo 18:7 Moses ging seinem Schwiegervater entgegen, verneigte sich ehrfurchtsvoll und küßte ihn. Sie erkundigten sich gegenseitig nach ihrem Wohlbefinden und traten in das Zelt.

Exo 18:8 Moses erzählte seinem Schwiegervater alles, was der Herr um Israels willen am Pharao und an den Ägyptern getan hatte, von allen Beschwerden, die ihnen auf dem Wege zugestoßen waren, und wie der Herr sie gerettet hatte.

Exo 18:9 Da freute sich Jetro über alles Gute, das der Herr den Israeliten getan hatte, da er sie aus der Hand der Ägypter errettet hatte.

Exo 18:10 Und Jetro sprach: "Gepriesen sei der Herr, der euch aus der Gewalt der Ägypter und aus der Hand des Pharao gerettet hat!

Exo 18:11 Jetzt erkenne ich, daß der Herr größer ist als alle anderen Götter; denn deshalb, weil die Ägypter gegen sein Volk so vermessen handelten, hat er es aus ihrer Hand errettet."

Exo 18:12 Jetro, der Schwiegervater des Moses, brachte Gott Brand und Schlachtopfer dar. Aaron und alle Ältesten Israels kamen hinzu, um mit dem Schwiegervater des Moses vor Gott ein Opfermahl zu halten.

Exo 18:13 Am anderen Morgen nahm Moses Platz, um im Volke richterliche Tätigkeit auszuüben. Das Volk stand vor Moses vom Morgen bis zum Abend.

Exo 18:14 Der Schwiegervater des Moses sah, was er alles für das Volk zu tun hatte, und äußerte sich: "Wozu bemühst du dich so sehr mit dem Volk? Warum sitzt du denn ganz allein zu Gericht, und das ganze Volk muß vor dir stehen vom Morgen bis zum Abend?"

Exo 18:15 Moses entgegnete seinem Schwiegervater: "Das Volk kommt zu mir, um Gott zu befragen.

Exo 18:16 Wenn sie eine Streitsache haben, kommen sie zu mir; ich mache den Schiedsrichter zwischen den einzelnen Parteien und lasse sie die Weisungen Gottes und seine Gesetze wissen."

Exo 18:17 Der Schwiegervater des Moses sagte darauf zu ihm: "Es ist nicht gut so, wie du es machst.

Exo 18:18 Du reibst dich ja vollständig auf, dich selbst und das Volk, das bei dir ist; denn die Aufgabe überschreitet deine Kräfte, du kannst sie allein nicht bewältigen.

Exo 18:19 Höre jetzt auf mich! Ich will dir einen Rat geben: Gott möge mit dir sein! Vertritt du das Volk Gott gegenüber und bringe du die Anliegen vor Gott!

Exo 18:20 Schärfe ihnen die Weisungen und Gesetze ein und laß sie den Weg wissen, den sie zu gehen haben, und die Werke, die sie tun sollen!

Exo 18:21 Du aber suche dir aus allen Leuten tüchtige, gottesfürchtige und zuverlässige Männer aus, die der Bestechung nicht zugänglich sind! Setze sie über jene als Vorsteher über je eintausend, über je einhundert, über je fünfzig und über je zehn!

Exo 18:22 Sie sollen unter dem Volke immerdar als Richter wirken. Nur alle wichtigen Sachen sollen sie vor dich bringen, alles Geringfügige aber sollen sie selbst entscheiden! Entlaste also dich selber und laß jene mit dir die Verantwortung tragen!

Exo 18:23 Wenn du es so machst und auch Gott es dir so befiehlt, dann kannst du bestehen, und auch dieses ganze Volk wird befriedigt heimgehen."

Exo 18:24 Moses gehorchte den Ratschlägen seines Schwiegervaters und tat alles, was er ihm vorgeschlagen hatte.

Exo 18:25 Er suchte tüchtige Männer aus ganz Israel aus und machte sie zu Häuptern über das Volk, als Vorsteher über eintausend, über einhundert, über fünfzig und über zehn.

Exo 18:26 Sie sollten im Volke richterliche Tätigkeit zu jeder Zeit ausüben; nur die schwer zu lösenden Fälle sollten sie vor Moses bringen, alle leichteren aber selbst entscheiden.

Exo 18:27 Moses gab seinem Schwiegervater das Abschiedsgeleit, und dieser begab sich wieder in sein Land.

 

Exodus Kapitel 19

 

Exo 19:1 Im dritten Monat seit dem Auszug der Kinder Israels aus Ägypten, an eben diesem Tage, gelangten sie in die Wüste Sinai.

Exo 19:2 Sie waren von Rephidim aufgebrochen, kamen in die Wüste Sinai und schlugen in der Wüste ein Lager auf. Es lagerte dort Israel gegenüber dem Berge.

Exo 19:3 Moses aber stieg hinauf zu Gott, und der Herr rief ihm vom Berge aus zu: "So sollst du zum Hause Jakob sprechen und dies den Söhnen Israels verkünden:

Exo 19:4 Ihr habt selbst gesehen, was ich den Ägyptern getan habe und wie ich euch auf Adlersflügeln getragen und euch an mich gebracht habe.

Exo 19:5 Wenn ihr nun getreu auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, so werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn mein ist die ganze Erde!

Exo 19:6 Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Dies sind die Worte, die du zu den Kindern Israels sprechen sollst."

Exo 19:7 Moses ging darauf hin, berief die Ältesten des Volkes und legte ihnen alle diese Worte vor, die der Herr ihm aufgetragen hatte.

Exo 19:8 Das Volk gab einmütig zur Antwort: "Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun!" Moses aber überbrachte dem Herrn des Volkes Antwort.

Exo 19:9 Der Herr sprach weiter zu Moses: "Siehe, ich komme zu dir in dichtem Gewölk, damit das Volk es hört, wenn ich mit dir rede, und damit sie auch an dich immer glauben!" Moses aber meldete des Volkes Worte dem Herrn.

Exo 19:10 Der Herr sprach zu Moses: "Geh hin zum Volk, und sie sollen sich heute und morgen heilig halten und ihre Kleider waschen!

Exo 19:11 Sie sollen für den dritten Tag bereit sein; denn am dritten Tag wird der Herr vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai herabkommen.

Exo 19:12 Du sollst dem Volke ringsherum eine Grenze ziehen und ihm sagen: "Hütet euch davor, auf den Berg zu steigen, ja nur sein Fußende zu berühren! Jeder, der den Berg berührt, muß sterben!"

Exo 19:13 Keine Hand darf ihn berühren, sonst würde er gesteinigt oder (mit Pfeilen) erschossen werden! Ob Tier oder Mensch, er würde nicht am Leben bleiben! Erst wenn das Widderhorn geblasen wird, sollen sie auf den Berg hinaufsteigen."

Exo 19:14 Moses stieg vom Berge zum Volke hinab. Er befahl dem Volk, sich zu heiligen; auch wuschen sie ihre Kleider.

Exo 19:15 Er sprach zu ihnen: "Seid bereit für den dritten Tag, nähert euch keiner Frau!"

Exo 19:16 Am dritten Tag, als es Morgen geworden war, brachen Donner los, und Blitze zuckten, schweres Gewölk hing über dem Berg, und überaus stark schmetternder Posaunenschall war zu hören. Das ganze Volk im Lager bebte.

Exo 19:17 Moses führte das Volk Gott entgegen aus dem Lager heraus. Sie stellten sich am Fuß des Berges auf.

Exo 19:18 Der Berg Sinai war ganz mit Rauch bedeckt, weil der Herr im Feuer auf ihn herabgekommen war. Der Rauch stieg wie der Rauch eines Schmelzofens auf. Der ganze Berg zitterte gewaltig.

Exo 19:19 Der Posaunenschall ward stärker und stärker. Moses redete, und Gott antwortete ihm unter Donnerschall.

Exo 19:20 Der Herr war auf den Sinaiberg, und zwar auf die Spitze, herabgekommen. Er rief den Moses auf die Spitze des Berges, und Moses stieg hinauf.

Exo 19:21 Da sprach der Herr zu Moses: "Steige hinab und befiehl nachdrücklich dem Volke, daß es zu dem Herrn nicht durchbreche, um ihn zu sehen; denn viele von ihnen müßten sonst umkommen.

Exo 19:22 Auch die Priester, die sich dem Herrn zu nahen pflegen, sollen sich heilig halten, damit der Herr gegen sie nicht losbricht!"

Exo 19:23 Da entgegnete Moses dem Herrn: "Das Volk kann gar nicht zum Berge Sinai hinaufsteigen; denn du selbst hast es uns eingeschärft: Ziehe eine Grenze um den Berg und erkläre ihn für heilig!"

Exo 19:24 Der Herr sagte nun zu ihm: "Geh, steige hinab und komme mit Aaron wieder herauf! Die Priester aber und das Volk sollen nicht durchbrechen, um zum Herrn hinaufzukommen; er würde sonst gegen sie losziehen."

Exo 19:25 Da stieg Moses zum Volke hinab und teilte es ihm mit.

 

Exodus Kapitel 20

 

Exo 20:1 Nun sprach Gott alle die folgenden Worte:

Exo 20:2 (I.) "Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten, dem Hause der Knechtschaft, geführt hat.

Exo 20:3 Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!

Exo 20:4 Du sollst dir kein Schnitzbild machen, noch irgendein Abbild von dem, was droben im Himmel oder auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde ist!

Exo 20:5 Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und sollst sie nicht verehren; denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter an den Kindern, am dritten und vierten Geschlecht, nachprüft bei denen, die mich hassen.

Exo 20:6 Ich erweise aber meine Gnade bis ins tausendste Geschlecht denen, die mich lieben und meine Gebote halten.

Exo 20:7 (II.) Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz aussprechen; denn der Herr läßt denjenigen nicht ungestraft, der seinen Namen unnütz ausspricht!

Exo 20:8 (III.) Gedenke des Sabbattages, um ihn heilig zu halten.

Exo 20:9 Sechs Tage lang sollst du arbeiten und all deine Geschäfte verrichten.

Exo 20:10 Doch der siebte Tag ist ein Ruhetag für den Herrn, deinen Gott. Du sollst an ihm keinerlei Arbeit tun, weder du selbst noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der sich in deinen Toren befindet.

Exo 20:11 Denn in sechs Tagen hat der Herr den Himmel, die Erde, das Meer und alles, was in ihnen ist, erschaffen; doch am siebten Tage ruhte er. Darum segnete der Herr den Sabbat und erklärte ihn für heilig.

Exo 20:12 (IV.) Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir gibt!

Exo 20:13 (V.) Du sollst nicht töten!

Exo 20:14 (VI.) Du sollst nicht ehebrechen!

Exo 20:15 (VII.) Du sollst nicht stehlen!

Exo 20:16 (VIII.) Du sollst gegen deinen Nächsten kein falsches Zeugnis abgeben!

Exo 20:17 (IX.) Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren! (X.) Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten und auch nicht seinen Knecht, seine Magd, sein Rind, seinen Esel und nichts von dem, was deinem Nächsten gehört!"

Exo 20:18 Das ganze Volk nahm die Donnerschläge, die Blitze, den Posaunenschall und den rauchenden Berg wahr; da fürchteten sich die Leute, zitterten und blieben von fern stehen.

Exo 20:19 Sie sprachen zu Moses: "Rede du mit uns, wir wollen darauf hören! Aber Gott soll mit uns nicht reden, sonst müßten wir sterben!"

Exo 20:20 Da antwortete Moses dem Volke: "Fürchtet euch nicht! Denn um euch zu prüfen, ist Gott gekommen; damit die Furcht vor ihm bei euch herrsche, auf daß ihr nicht sündigt!"

Exo 20:21 Das Volk blieb von ferne stehen, Moses aber näherte sich der dunklen Wolke, in der Gott war.

Exo 20:22 Nun sprach der Herr zu Moses: "Sage zu den Israeliten: Ihr habt es miterlebt, wie ich vom Himmel her mit euch gesprochen habe.

Exo 20:23 Ihr sollt euch neben mir keine silbernen und keine goldenen Götzen anfertigen!

Exo 20:24 Du sollst mir einen Altar aus Erde bauen und sollst auf ihm deine Brandopfer, deine Friedopfer, dein Kleinvieh und dein Großvieh darbringen! An jedem Ort, wo ich meines Namens gedenken lasse, werde ich zu dir kommen und dich segnen.

Exo 20:25 Wenn du mir aber einen Altar aus Steinen baust, so dürfen es nicht behauene Steine sein; wenn du ihn nämlich mit dem Meißel bearbeitest, dann hast du ihn entweiht.

Exo 20:26 Steige auch nicht auf Stufen zu meinem Altar hinauf, damit deine Blöße sich über ihm nicht enthülle!"

 

Exodus Kapitel 21

 

Exo 21:1 "Dies sind die Rechtsbestimmungen, die du ihnen auferlegen sollst:

Exo 21:2 Wenn du einen hebräischen Sklaven erwirbst, so soll er sechs Jahre Dienst leisten, im siebten aber soll er ohne Entschädigung in die Freiheit entlassen werden.

Exo 21:3 Ist er allein gekommen, so soll er auch allein fortgehen; war er aber bereits verheiratet, so soll seine Frau mit ihm gehen.

Exo 21:4 Hat ihm aber erst sein Herr eine Frau gegeben, und hat sie ihm Söhne oder Töchter geboren, so sollen die Frau und ihre Kinder ihrem Herrn gehören; nur er selbst soll in die Freiheit gehen.

Exo 21:5 Wenn aber der Sklave ausdrücklich sagt: "Ich habe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder lieb, ich will nicht in die Freiheit gehen",

Exo 21:6 so bringe ihn sein Herr vor die Gottheit und führe ihn an die Tür oder den Türpfosten, und sein Herr durchbohre ihm mit einer Pfrieme sein Ohr! Er sei dann sein Sklave für immer!

Exo 21:7 Verkauft ein Mann seine Tochter als Sklavin, soll sie nicht wie die Sklaven entlassen werden.

Exo 21:8 Wenn sie nun aber ihrem Herrn, der sie für sich bestimmt hatte, mißfällt, so lasse er sie loskaufen; sie aber an fremde Leute zu verkaufen, steht ihm nicht zu, da er treulos an ihr gehandelt hat.

Exo 21:9 Hatte er sie aber für seinen Sohn bestimmt, so handle er mit ihr nach der Rechtssatzung für Töchter.

Exo 21:10 Nimmt er sich noch eine andere dazu, so darf er sie weder bezüglich der Fleischnahrung noch der Kleidung, noch im ehelichen Leben zurücksetzen.

Exo 21:11 Wenn er ihr aber diese drei Dinge nicht leistet, so soll sie ohne Entschädigung, unentgeltlich weggehen dürfen.

Exo 21:12 Wer einen Menschen schlägt, so daß er stirbt, soll getötet werden.

Exo 21:13 Hat er es aber nicht vorsätzlich getan, sondern Gott hat es seiner Hand widerfahren lassen, so bestimme ich dir eine Stätte, wohin er fliehen kann.

Exo 21:14 Hat aber jemand seinen Nächsten freventlich, mit bewußter Absicht, getötet, so sollst du ihn von meinem Altar wegholen, auf daß er sterbe!

Exo 21:15 Wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, der soll des Todes sterben.

Exo 21:16 Wer einen Menschen raubt und ihn verkauft und dabei entdeckt wird, soll des Todes sterben.

Exo 21:17 Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, ist des Todes.

Exo 21:18 Wenn Männer sich streiten und einer den andern mit einem Stein oder mit einer Hacke schlägt, so daß dieser zwar nicht stirbt, aber bettlägerig wird,

Exo 21:19 dann bleibt der Schläger straffrei, muß jenem aber Entgelt für seine Arbeitsunfähigkeit geben und für seine Heilung sorgen, wenn dieser so aufkommt, daß er draußen mit dem Stock gehen kann.

Exo 21:20 Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin mit dem Stock so schlägt, daß die Person unter seiner Hand stirbt, so muß das streng bestraft werden.

Exo 21:21 Wenn sie aber noch ein oder zwei Tage lebt, dann soll jener nicht bestraft werden; denn es betrifft ja sein Vermögen.

Exo 21:22 Wenn Männer miteinander raufen und sie stoßen dabei eine schwangere Frau, und es tritt eine Fehlgeburt ein, aber kein weiterer Unfall, so soll der Täter eine Geldbuße zahlen, die ihm der Eheherr der Frau auferlegt. Er soll sie ihm geben unter Vermittlung von Schiedsrichtern.

Exo 21:23 Wenn ein Schaden entsteht, dann mußt du geben Leben um Leben,

Exo 21:24 Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß,

Exo 21:25 Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Strieme um Strieme!

Exo 21:26 Wenn aber jemand seinem Sklaven oder seiner Sklavin ins Auge schlägt und es zerstört, so soll er die Person als Ersatz für das Auge freilassen.

Exo 21:27 Wenn er seinem Sklaven oder seiner Sklavin einen Zahn ausschlägt, soll er die Person als Ersatz für den Zahn freigeben.

Exo 21:28 Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau so stößt, daß sie sterben, dann soll das Rind gesteinigt werden! Man darf sein Fleisch nicht essen; der Herr des Rindes aber ist straffrei.

Exo 21:29 Wenn das Rind schon längere Zeit hindurch stößig war und sein Besitzer verwarnt wurde, es aber trotzdem nicht bewachte, so soll das Rind, falls es einen Mann oder eine Frau tötet, gesteinigt werden, und auch der Besitzer sei des Todes.

Exo 21:30 Wird ihm aber ein Sühnegeld auferlegt, dann soll er als Loskaufsgeld für sein Leben so viel zahlen, als ihm auferlegt wird.

Exo 21:31 Stößt es einen Sohn oder eine Tochter, dann soll nach demselben Rechtsgrundsatz an ihm gehandelt werden.

Exo 21:32 Wenn das Rind aber einen Sklaven oder eine Sklavin stößt, dann hat der Besitzer an ihren Herrn dreißig Silberstücke zu bezahlen, das Rind aber werde gesteinigt.

Exo 21:33 Wenn jemand eine Zisterne offen läßt, oder wenn er eine Zisterne gräbt und nicht zudeckt, und es fällt ein Rind oder ein Esel hinein,

Exo 21:34 dann soll der Besitzer der Zisterne Ersatz leisten; er soll dem Tierbesitzer den Geldwert zahlen, das verendete Tier aber ist sein Eigentum.

Exo 21:35 Wenn eines Mannes Rind das Rind seines Nächsten stößt, so daß es verendet, so soll man das lebende Rind verkaufen und den Erlös aufteilen, und das verendete Tier soll man ebenfalls teilen.

Exo 21:36 Wenn es aber bekannt ist, daß das Rind schon länger stößig war, und sein Besitzer hat es nicht bewacht, dann muß er voll und ganz ersetzen, Rind für Rind; aber das verendete Tier ist sein Eigentum.

Exo 21:37 Wenn jemand ein Rind oder ein Schaf stiehlt und es schlachtet oder verkauft, so muß er fünf Rinder für ein Rind ersetzen und vier Stück Kleinvieh für ein Schaf.

 

Exodus Kapitel 22

 

Exo 22:1 Wenn ein Dieb bei einem Einbruch ertappt und totgeschlagen wird, dann entsteht für den Täter keine Blutschuld.

Exo 22:2 Ist aber die Sonne schon über ihm aufgegangen, dann entsteht für ihn Blutschuld. Ein Dieb muß vollen Ersatz leisten. Wenn er nichts hat, so soll er zur Entschädigung für das Gestohlene verkauft werden.

Exo 22:3 Wenn aber das Gestohlene, das Rind, der Esel oder das Schaf, sich noch lebend bei ihm befinden, so soll er das Doppelte ersetzen.

Exo 22:4 Wenn jemand ein Feld oder einen Weinberg in Brand setzt und den Brand sich so ausdehnen läßt, daß es auf fremdem Feld brennt, so muß er von den besten Erträgnissen seines Feldes und seines Weinberges Ersatz leisten.

Exo 22:5 Wenn ein Feuer ausbricht und Dornhecken erfaßt und dadurch ein Garbenhaufen oder auf dem Halm stehendes Getreide oder das Feld erfaßt wird, dann muß der Brandstifter vollen Ersatz leisten.

Exo 22:6 Wenn jemand einem andern Geld oder Wertgegenstände zur Aufbewahrung übergibt, und diese werden aus dem betreffenden Haus gestohlen, so muß der Dieb, wenn er gefunden wird, den doppelten Wert zurückerstatten.

Exo 22:7 Wird der Dieb aber nicht ausfindig gemacht, dann soll der Hausbesitzer vor Gott hintreten, ob er sich nicht an dem Eigentum eines anderen etwa vergriffen habe.

Exo 22:8 Bei jedem Fall von Veruntreuung, handle es sich um ein Rind, einen Esel, ein Schaf, ein Kleidungsstück, kurz, um irgend etwas Vermißtes, wovon der Geschädigte sagt: "Dies ist es", soll die Angelegenheit der beiden vor Gott gebracht werden. Wen Gott für schuldig erklärt, der muß dem anderen den doppelten Wert erstatten.

Exo 22:9 Wenn jemand einen Esel, ein Rind, ein Schaf oder sonst irgendein Stück Vieh einem anderen zur Obhut übergibt, dieses stirbt oder bricht sich etwas oder wird weggetrieben, ohne daß es jemand gesehen hat,

Exo 22:10 dann soll ein Eid vor dem Herrn zwischen beiden die Entscheidung treffen, ob nicht der eine an der Habe des anderen sich vergriffen hat. Sein Besitzer soll es nehmen, und jener braucht keinen Ersatz zu leisten.

Exo 22:11 Wenn es ihm aber offen gestohlen wurde, dann muß er es seinem Eigentümer ersetzen.

Exo 22:12 Ist es aber zerrissen worden, dann bringe er es als Beweis! Das Zerrissene braucht er nicht zu ersetzen.

Exo 22:13 Wenn jemand von seinem Nächsten ein Tier leiht, es bricht sich etwas oder verendet, so muß er, wenn sein Eigentümer nicht da war, es voll ersetzen.

Exo 22:14 Wenn aber der Eigentümer dabei war, dann braucht er es nicht zu erstatten. Ist er ein Tagelöhner, so geht es zu Lasten seines Lohnes.

Exo 22:15 Wenn jemand eine noch nicht verlobte Jungfrau verführt und ihr beiwohnt, dann muß er sie um den vollen Heiratspreis zur Frau nehmen.

Exo 22:16 Weigert sich aber ihr Vater, sie ihm zu geben, dann muß er den vollen Brautpreis für Jungfrauen zahlen.

Exo 22:17 Eine Zauberin darfst du nicht am Leben lassen.

Exo 22:18 Jeder, der einem Tier beiwohnt, sei des Todes.

Exo 22:19 Wer anderen Göttern opfert außer dem Herrn allein, der sei im Bann!

Exo 22:20 Einen Fremdling sollst du nicht unterdrücken und ihn nicht bedrängen. Denn Fremdlinge seid ihr selbst gewesen im Lande Ägypten.

Exo 22:21 Eine Witwe oder eine Waise sollt ihr nicht unterdrücken.

Exo 22:22 Wenn du sie aber irgendwie unterdrückst, und sie schreit zu mir, fürwahr, ich werde auf ihr Schreien hören.

Exo 22:23 Mein Zorn entbrennt dann; ich werde euch mit dem Schwerte töten, und eure Frauen werden Witwen und eure Kinder Waisen.

Exo 22:24 Wenn du meinem Volke, einem Armen neben dir, Geld leihst, so sollst du ihm gegenüber nicht wie ein Wucherer handeln. Ihr dürft ihm keinen Zins auferlegen.

Exo 22:25 Wenn du deines Nächsten Mantel zum Pfande nimmst, dann sollst du ihm diesen bis zum Sonnenuntergang wieder zurückgeben.

Exo 22:26 Denn es ist ja seine einzige Decke. Es ist seine Umhüllung für seinen Leib. Worin soll er sonst schlafen? Wenn er aber zu mir schreit, so will ich ihn erhören; denn barmherzig bin ich.

Exo 22:27 Gott sollst du nicht lästern; einen Fürsten in deinem Volke sollst du nicht verfluchen!

Exo 22:28 Du sollst in der Abgabe deines Getreides und Öles nicht säumig sein! Den Erstgeborenen deiner Söhne sollst du mir geben.

Exo 22:29 Ebenso sollst du es halten mit deinem Kalb und deinem Lamm; es soll aber sieben Tage bei seiner Mutter bleiben, erst am achten Tage sollst du es mir schenken.

Exo 22:30 Heilige sollt ihr mir sein! Fleisch von einem auf dem Felde zerrissenen Tier sollt ihr nicht essen, sondern es den Hunden hinwerfen!

 

Exodus Kapitel 23

 

Exo 23:1 Du sollst kein falsches Gerücht verbreiten! Du sollst einem, der im Unrecht ist, nicht hilfreich zur Hand gehen, indem du als falscher Zeuge auftrittst.

Exo 23:2 Du sollst dich nicht der Mehrheit anschließen zum Bösen, und du sollst deine Aussagen bei einem Rechtsverfahren nicht so machen, daß du der Mehrheit willfährig bist und das Recht beugst.

Exo 23:3 Weder den Armen noch den Vornehmen sollst du in seinem Rechtsstreit bevorzugen!

Exo 23:4 Wenn du das Rind deines Feindes oder seinen Esel, die sich verlaufen haben, antriffst, so führe ihm diese zurück!

Exo 23:5 Wenn du siehst, daß der Esel deines Widersachers unter seiner Last zusammenbricht, dann sollst du aufhören, ihm aus dem Weg zu gehen; du sollst gemeinsam mit deinem Gegner Hilfe leisten!

Exo 23:6 Du sollst das Recht des Armen in seinem Rechtsverfahren nicht beugen!

Exo 23:7 Von einem betrügerischen Verfahren halte dich fern! Einen Unschuldigen und einen, der im Recht ist, ermorde nicht! Denn einen Schuldigen werde ich nicht als gerecht ansehen.

Exo 23:8 Bestechungsgeschenke sollst du nicht annehmen; denn diese machen Klarsehende blind und verdrehen die Sache derer, die im Recht sind.

Exo 23:9 Auch einen Fremdling darfst du nicht bedrücken; denn ihr wißt ja selbst, wie es einem Fremdling zumute ist, weil ihr Fremdlinge im Ägypterland gewesen seid.

Exo 23:10 Sechs Jahre lang sollst du deinen Boden besäen und seinen Ertrag ernten;

Exo 23:11 aber im siebten Jahre sollst du ihn brach und unbestellt liegen lassen. Die Armen deines Volkes sollen sich davon nähren, und was übrig bleibt, soll das Wild des Feldes fressen; ebenso sollst du mit deinem Weinberg und mit deinen Ölbäumen verfahren.

Exo 23:12 Sechs Tage lang sollst du deine Arbeiten verrichten, am siebten Tage aber sollst du feiern, damit auch dein Rind und dein Esel ruhen und der Sohn deiner Magd und der Fremdarbeiter zum Atemholen kommen.

Exo 23:13 Alles, was ich zu euch gesprochen habe, sollt ihr genau beobachten, die Namen fremder Götter sollt ihr nicht anrufen; sie sollen aus deinem Munde nicht gehört werden.

Exo 23:14 Dreimal im Jahr sollst du mir Feste feiern.

Exo 23:15 Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten; sieben Tage lang sollst du ungesäuerte Brote essen, wie ich dir befohlen habe, und zwar zur vorgeschriebenen Zeit im Monat Abib; denn in ihm bist du aus Ägypten ausgezogen. Erscheint nicht vor meinem Angesicht mit leeren Händen!

Exo 23:16 Ferner das Fest der Ernte, der Erstlingsfrüchte deiner Aussaat auf dem Felde. Dann das Fest der Lese, das am Ende des Jahres stattfindet, wenn du deinen Ernteertrag vom Felde einsammelst.

Exo 23:17 Dreimal im Jahre sollen alle deine männlichen Personen vor dem Gebieter und Herrn erscheinen!

Exo 23:18 Du sollst das Blut meines Schlachtopfers nicht mit Gesäuertem gemeinsam darbringen, und Fett von meinem Feste darf nicht bis zum andern Morgen liegen bleiben.

Exo 23:19 Das Wertvollste von den Erstlingen deines Bodens sollst du in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen! Du sollst ein Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen.

Exo 23:20 Siehe, ich sende einen Engel vor dir her daß er dich auf dem Wege behüte und dich bringe an den Ort, den ich bestimmt habe.

Exo 23:21 Nimm dich vor ihm in acht und höre auf seine Einflüsterung; widerstrebe ihm nicht; denn er würde ein Vergehen von euch nicht ertragen, weil mein Name in ihm ist.

Exo 23:22 Wenn du aber genau auf seine Einflüsterung hörst und alle meine Worte befolgst, so will ich deine Feinde befehden und deine Bedränger in Drangsal bringen.

Exo 23:23 Denn mein Engel wird vor dir herziehen, und er wird dich bringen zu den Amoritern, Hethitern, Perissitern, Kanaanitern, Hiwwitern und Jebusitern; ich will sie vertilgen.

Exo 23:24 Du sollst ihre Götter nicht anbeten und ihnen keine Verehrung zollen! Du sollst ihre Machwerke nicht nachahmen; vielmehr sollst du sie gründlich niederreißen und ihre Weihesteine gänzlich zerbrechen!

Exo 23:25 Wenn ihr aber dem Herrn, eurem Gott, dient, so segnet er dein Brot und dein Wasser. Ich werde Krankheit von dir fernhalten.

Exo 23:26 Keine Frau in deinem Lande wird fehlgebären oder kinderlos sein. Die Zahl deiner Tage will ich vollenden.

Exo 23:27 Meinen Schrecken will ich vor dir hersenden und jedes Volk, zu dem du kommst, zum Verzagen bringen. Auch werde ich veranlassen, daß alle deine Feinde vor dir die Flucht ergreifen.

Exo 23:28 Ich sende Entmutigung vor dir her; sie wird die Hiwwiter, die Kanaaniter und die Hethiter vor dir verjagen.

Exo 23:29 Ich will sie aber nicht in einem einzigen Jahr vor dir verjagen, sonst könnte das Land zur Einöde werden, und das wilde Getier des Feldes würde dir gegenüber zu zahlreich.

Exo 23:30 Nur ganz allmählich will ich sie vertreiben vor deinem Angesicht, bis du so fruchtbar geworden bist, daß du das Land besetzen kannst.

Exo 23:31 Dein Gebiet will ich reichen lassen vom Schilfmeer bis zum Philistermeer und von der Wüste bis zum Euphrat; denn ich will die Bewohner des Landes in eure Gewalt geben, und du sollst sie vor deinem Angesicht verjagen.

Exo 23:32 Du sollst mit ihnen und ihren Gottheiten keinen Bund schließen.

Exo 23:33 Sie sollen nicht in deinem Lande wohnen bleiben, sonst verleiten sie dich dazu, wider mich zu sündigen, indem du ihren Göttern dienst; das würde dir zu einem Fallstrick."

 

Exodus Kapitel 24

 

Exo 24:1 Er sprach sodann zu Moses: "Steigt hinauf zum Herrn, du und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels, und werft euch in gebührendem Abstand anbetend nieder!

Exo 24:2 Moses aber soll allein zum Herrn herantreten, die anderen dürfen nicht herantreten, und das Volk soll nicht mit ihm hinaufsteigen!"

Exo 24:3 Moses kam und erzählte dem Volk alle Worte des Herrn und alle Satzungen. Alles Volk antwortete wie mit einer Stimme und sprach: "Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun!"

Exo 24:4 Moses schrieb alle Worte des Herrn auf. Am frühen Morgen des anderen Tages baute er einen Altar am Fuß des Berges und zwölf Gedenksteine für die zwölf Stämme Israels.

Exo 24:5 Dann beauftragte er die Jungmannschaft der Israeliten, Brandopfer darzubringen und Stiere als Friedopfer für den Herrn zu schlachten.

Exo 24:6 Dann nahm Moses die Hälfte des Blutes und goß es in Schalen; die andere Hälfte des Blutes sprengte er auf den Altar.

Exo 24:7 Er nahm das Buch des Bundes und las es dem Volke vor. Es sagte: "Alles, was der Herr gesprochen, wollen wir gern befolgen!"

Exo 24:8 Hierauf nahm Moses das Blut, besprengte damit das Volk und sprach: "Seht das Blut des Bundes, den der Herr mit euch auf Grund dieser Satzungen geschlossen hat!"

Exo 24:9 Dann stiegen Moses und Aaron, Nadab, Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf.

Exo 24:10 Sie schauten den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie Saphirplatten und wie der Himmel selber in seiner strahlenden Reinheit.

Exo 24:11 Er aber streckte seine Hand nicht aus gegen die Edlen der Israeliten; sie durften Gott schauen und konnten danach unbehelligt essen und trinken.

Exo 24:12 Da sprach der Herr zu Moses: "Steig zu mir auf den Berg herauf und verweile daselbst! Ich werde dir steinerne Tafeln geben mit den Gesetzen und Geboten, die ich zu ihrer Unterweisung niedergeschrieben habe."

Exo 24:13 Da machte sich Moses mit seinem Diener Josua auf, um auf den Gottesberg hinaufzusteigen.

Exo 24:14 Zu den Ältesten sagte er: "Bleibt uns an dieser Stelle, bis wir zu euch zurückkehren. Aaron und Chur sind bei euch. Wer eine Streitsache zu schlichten hat, gehe zu ihnen!"

Exo 24:15 Moses stieg den Berg hinauf; sodann verhüllte die Wolke den Berg.

Exo 24:16 Die Herrlichkeit des Herrn ließ sich auf den Berg Sinai nieder, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage lang. Am siebten Tage rief er den Moses mitten aus dem Gewölk.

Exo 24:17 Die Herrlichkeit des Herrn aber erschien den Israeliten wie ein loderndes Feuer auf dem Bergesgipfel.

Exo 24:18 Moses ging in die Wolke hinein, stieg den Berg hinauf und verblieb vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berge.

 

Exodus Kapitel 25

 

Exo 25:1 Der Herr sprach zu Moses folgendermaßen:

Exo 25:2 "Sage den Israeliten, sie sollen für mich eine Abgabe erheben. Von jedem, der von Herzen gern gibt, sollt ihr diese Abgabe für mich erheben.

Exo 25:3 Die Abgabe, die ihr von ihnen erheben sollt, sei folgende: Gold, Silber und Kupfer,

Exo 25:4 violette Purpurwolle, roter Purpur und karmesinfarbener Stoff, Byssus und Ziegenhaare,

Exo 25:5 rotgefärbte Widderfelle, Tachaschhäute und Akazienholz,

Exo 25:6 Öl für den Leuchter, Balsame für das Salböl und für wohlriechendes Räucherwerk,

Exo 25:7 Karneolsteine und Besatzsteine für das Ephod und das Brustschild.

Exo 25:8 Sie sollen mir ein Heiligtum errichten, und ich will in ihrer Mitte wohnen.

Exo 25:9 So wie ich dir das Muster der Wohnstätte und das Muster all ihrer Geräte zeige, so sollt ihr es machen.

Exo 25:10 Verfertigt eine Lade aus Akazienholz, zweieinhalb Ellen lang, eineinhalb Ellen breit und eineinhalb Ellen hoch!

Exo 25:11 Überziehe sie mit reinem Gold von innen und von außen und befestige eine Leiste aus Gold ringsherum!

Exo 25:12 Gieße für sie vier goldene Ringe und bringe sie an den vier Ecken an, und zwar zwei Ringe an ihrer einen Seitenwand und zwei an der anderen!

Exo 25:13 Verfertige Stangen aus Akazienholz und überziehe sie mit Gold!

Exo 25:14 Stecke die Stangen durch die Ringe an den Seitenwänden der Lade, daß man sie mit ihnen tragen kann!

Exo 25:15 Die Stangen sollen in den Ringen der Lade bleiben; man soll sie aus ihnen nicht herausziehen!

Exo 25:16 In die Lade sollst du das Gesetz legen, das ich dir geben werde!

Exo 25:17 Verfertige sodann eine Deckplatte aus reinem Gold, zweieinhalb Ellen sei ihre Länge und eineinhalb Ellen ihre Breite!

Exo 25:18 Stelle zwei Goldkerubim her; als getriebene Arbeit sollst du sie an den beiden Enden der Deckplatte anfertigen!

Exo 25:19 Und zwar sollst du den einen Kerub an dem einen Ende und den anderen am anderen Ende anbringen. Von der Deckplatte her mache die Kerubim über ihren beiden Enden!

Exo 25:20 Die Kerubim sollen ihre Flügel nach oben hin ausbreiten, indem sie mit ihren Flügeln die Deckplatte überdachen; ihre Antlitze seien gegeneinander gekehrt; zur Deckplatte hin sollen die Gesichter der Kerubim gerichtet sein.

Exo 25:21 Setze die Deckplatte auf die Lade und lege in die Lade das Gesetz, das ich dir geben werde!

Exo 25:22 Dortselbst will ich mich dir offenbaren von der Deckplatte aus, die auf der Lade des Zeugnisses ist, von der Stelle zwischen den beiden Kerubim. Alles will ich dir sagen, was ich dir für die Israeliten auftragen werde.

Exo 25:23 Fertige auch einen Tisch aus Akazienholz, zwei Ellen lang, eine Elle breit und eineinhalb Ellen hoch!

Exo 25:24 Überziehe ihn mit reinem Gold und umschließe ihn mit einer goldenen Einfassung!

Exo 25:25 Befestige daran auch eine Leiste von einer Handbreit und verfertige eine goldene Einfassung um diese Leiste!

Exo 25:26 Dann gieße dafür vier goldene Ringe und bringe die Ringe an den vier Seiten an, wo seine vier Füße sind!

Exo 25:27 Die Ringe sollen dicht unter der Leiste sein als Ösen für die Stangen zum Tragen des Tisches!

Exo 25:28 Mache die Stangen aus Akazienholz und überziehe sie mit Gold; mit ihnen soll der Tisch getragen werden.

Exo 25:29 Forme dazu die passenden Schüsseln und Schalen, Kannen und Krüge, mit denen Trankopfer gespendet werden; aus reinem Gold sollst du sie verfertigen!

Exo 25:30 Auf dem Tisch sollst du ständig Schaubrote vor mir auflegen!

Exo 25:31 Mache auch einen Leuchter aus reinem Gold; in getriebener Arbeit soll der Leuchter hergestellt werden, sein Fußgestell und sein Schaft. Seine Kelche, seine Knäufe und seine Blüten sollen von ihm ausgehen.

Exo 25:32 Sechs Röhren sollen von seinen Seiten ausgehen, drei Leuchterröhren von der einen Seite aus und drei Leuchterröhren von der anderen Seite aus.

Exo 25:33 Drei mandelförmige Kelche mit Knäufen und Blüten seien an der ersten Röhre, drei mandelförmige Kelche mit Knäufen und Blüten an der zweiten, und so an allen sechs Röhren, die vom Leuchter ausgehen.

Exo 25:34 Am Leuchter selbst seien vier mandelförmige Kelche, seine Knäufe und seine Blüten,

Exo 25:35 und zwar ein Knauf unter zwei Röhren, und wieder ein Knauf unter den beiden nächsten Röhren, und noch ein Knauf unter den beiden letzten Röhren, entsprechend den sechs Röhren, die vom Leuchter ausgehen.

Exo 25:36 Ihre Knäufe und ihre Röhren sollen ein Ganzes mit ihm sein. Das Ganze sei eine getriebene Arbeit aus einem Stück reinen Goldes.

Exo 25:37 Dann fertige seine Lampen an; sieben sollen es sein! Setze seine Lampen obenauf, damit sie den Raum vor ihm beleuchten!

Exo 25:38 Dazu die zugehörigen Dochtscheren und Feuerschalen aus feinstem Gold.

Exo 25:39 Aus einem Talent reinen Goldes stelle ihn und alle diese Geräte her!

Exo 25:40 Sieh zu, daß du sie genau nach dem Urbild verfertigst, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist!

 

Exodus Kapitel 26

 

Exo 26:1 Die Wohnstätte sollst du aus zehn Zeltdecken herstellen; aus gezwirntem Byssus, violetter Purpurwolle, aus rotem Purpur, karmesinfarbigem Stoff mit Kerubim; wie sie ein Stoffwirker macht, sollst du sie fertigen.

Exo 26:2 Die Länge jeder einzelnen Decke soll achtundzwanzig Ellen betragen und vier Ellen die Breite; alle Zelttücher sollen ein und dasselbe Maß haben.

Exo 26:3 Fünf der Zeltbahnen sollen zusammengefügt sein, eine an der andern; die anderen fünf ebenso.

Exo 26:4 Mache Schleifen aus violetter Purpurwolle an der Außenkante der einen Zeltbahn, die das Ende des zusammengesetzten Stückes bildet, und ebenso an der Außenkante der letzten Zeltbahn des zweiten zusammengesetzten Teiles.

Exo 26:5 Fünfzig Schleifen bringe an der einen Zeltbahn an, ebenso fünfzig Schleifen am Ende der Zeltdecke, die zum zweiten zusammengesetzten Stück gehört; die Schleifen sollen einander gegenüberstehen.

Exo 26:6 Forme dann fünfzig Haken aus Gold und verbinde die Zeltdecken mit den Haken, eine mit der andern; so soll es eine einzige Wohnstätte werden.

Exo 26:7 Fertige sodann Zeltdecken aus Ziegenhaar für ein Zelt über der Wohnstätte; in einer Anzahl von elf Stück sollst du sie herstellen.

Exo 26:8 Die Länge jeder einzelnen Zeltdecke soll dreißig Ellen sein, und vier Ellen sei ihre Breite; alle elf Zeltdecken sollen ein und dasselbe Maß haben.

Exo 26:9 Füge fünf zu einem Stück zusammen, ebenso die anderen sechs Zeltdecken zu einem Stück; lege dabei die Hälfte der sechsten Zeltbahn, die für die Vorderseite des Zeltes da ist, doppelt.

Exo 26:10 Am Saume der letzten Zeltdecke des einen zusammengesetzten Stückes mache fünfzig Schleifen und ebenso am Zeltdeckensaum des zweiten zusammengesetzten Stückes.

Exo 26:11 Sodann fertige fünfzig Haken aus Kupfer, hänge die Haken in die Schleifen ein und verbinde so die Zeltbahnen, daß es ein einziges Zelt werde.

Exo 26:12 Den bei den Zeltbahnen überhängenden Teil, der überschüssig ist, lasse zur Hälfte an der Rückseite der Wohnstätte herabhängen.

Exo 26:13 Eine Elle soll hüben und drüben auf den beiden Längsseiten der Wohnstätte herabhängen von dem, was an den Zeltdecken zu lang ist. Es soll die Wohnstätte bedecken.

Exo 26:14 Endlich stelle für das Zelt eine rot gegerbte Decke aus Widderfellen her und oben darauf eine Decke aus Tachaschleder.

Exo 26:15 Danach fertige Bretter für die Wohnstätte; sie sollen aus Akazienholz sein und zum Aufstellen dienen.

Exo 26:16 Zehn Ellen sei die Länge eines Brettes und eineinhalb Ellen seine Breite.

Exo 26:17 Jedes Brett soll durch zwei Zapfen gegenseitig in Verbindung gebracht werden; so mache es mit allen Brettern der Wohnstätte.

Exo 26:18 Für die Wohnstätte sollst du an Brettern zwanzig für die Südseite herstellen.

Exo 26:19 Stelle auch vierzig silberne Sockel her als Unterlage für die zwanzig Bretter, zwei Sockel als Unterlage eines Brettes für seine beiden Zapfen.

Exo 26:20 Ebenso für die andere Längsseite der Wohnstätte, die Nordseite, zwanzig Bretter,

Exo 26:21 dazu noch vierzig silberne Fußsockel, zwei Sockel als Unterlage für ein Brett.

Exo 26:22 Für die Rückseite der Wohnstätte, die nach Westen hin liegt, verfertige sechs Bretter.

Exo 26:23 Und zwei Bretter stelle als Eckstücke für die Rückseite der Wohnstätte her.

Exo 26:24 Sie seien unten und oben doppelt aufgebaut und sollen sich bei dem einen Ring treffen; sie mögen die beiden Ecken ausmachen.

Exo 26:25 Es seien also acht Bretter, und ihre silbernen Fußgestelle sollen sechzehn betragen, nämlich je zwei Fußgestelle als Unterlage für ein Brett.

Exo 26:26 Stelle auch Riegel her aus Akazienholz, fünf für die Bretter auf der einen Seite der Wohnstätte,

Exo 26:27 ebenso auch fünf Riegel für die Bretter der zweiten Längsseite und fünf Riegel für die Bretter der nach Westen gerichteten Rückseite.

Exo 26:28 Der mittlere Riegel stehe in der Mitte der Bretter; er laufe von einem Ende zum anderen.

Exo 26:29 Überziehe die Bretter mit Gold, und auch ihre Ringe stelle aus Gold her, um die Riegel zu halten; ebenso überziehe die Riegel mit Gold.

Exo 26:30 So richte also die Wohnstätte auf, entsprechend ihrem Entwurf, der dir auf dem Berge gezeigt worden ist.

Exo 26:31 Verfertige einen Vorhang aus violetter Purpurwolle und rotem Purpur, karmesinfarbigem Stoff und gezwirntem Byssus; als Werk eines Stoffwirkers sollst du ihn mit Kerubimfiguren herstellen.

Exo 26:32 Hänge ihn an vier Säulen aus vergoldetem Akazienholz - auch ihre Nägel sollen aus Gold sein -, die auf vier silbernen Sockeln stehen sollen.

Exo 26:33 Bringe den Vorhang unterhalb der Haken an, und stelle dortselbst in den Raum hinter den Vorhang die Lade des Zeugnisses; der Vorhang soll euch als Scheidewand zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten dienen.

Exo 26:34 Setze die Deckplatte auf die Lade des Zeugnisses im Allerheiligsten.

Exo 26:35 Stelle den Tisch außerhalb des Vorhangs auf, den Leuchter gegenüber dem Tisch auf der Südseite der Wohnstätte; den Tisch aber rücke gegen die Nordseite!

Exo 26:36 Für das Eingangstor des Zeltes stelle einen Vorhang aus violetter Purpurwolle, rotem Purpur, karmesinfarbigem Stoff und gezwirntem Byssus her in Buntwirkerarbeit!

Exo 26:37 Für den Vorhang stelle fünf Säulen aus Akazienholz auf und überziehe sie mit Gold auch ihre Nägel seien aus Gold - und gieße für sie fünf kupferne Sockel.

 

Exodus Kapitel 27

 

Exo 27:1 Mache sodann den Altar aus Akazienholz, fünf Ellen lang und fünf Ellen breit - der Altar soll quadratisch sein - und drei Ellen hoch.

Exo 27:2 Errichte seine Hörner auf seinen vier Ecken - seine Hörner sollen mit ihm ein Stück bilden - und überziehe ihn mit Kupfer.

Exo 27:3 Stelle dazu auch die Töpfe her, um die Fettasche von ihm wegzunehmen, die passenden Reinigungsschaufeln und Sprengschalen, Fleischgabeln und Feuerbecken; alle zugehörigen Geräte sollst du aus Kupfer verfertigen.

Exo 27:4 Mache für ihn ein Gitterwerk, ein kupfernes Netzgitter, und bringe an seinen vier Enden vier kupferne Ringe an.

Exo 27:5 Unter der Einfassung des Altars bringe es unterhalb an; es soll das Netzgitter bis zur halben Höhe des Altars reichen.

Exo 27:6 Richte für den Altar auch Stangen aus Akazienholz zu und bedecke sie mit Kupfer.

Exo 27:7 Die Stangen sollen in die Ringe hineingesteckt werden; sie sollen sich auf beiden Seiten des Altars befinden, wenn man ihn trägt.

Exo 27:8 Er sei hohl; stelle ihn aus Pltten her; wie man dir auf dem Berg gezeigt hat, so sollen sie ihn zur Ausführung bringen.

Exo 27:9 Dann stelle den Vorhof der Wohnstätte her: Für die Südseite Vorhofsbehänge aus gezwirntem Byssus, hundert Ellen lang für die eine Seite.

Exo 27:10 Dazu zwanzig Säulen und zwanzig zugehörige kupferne Fußgestelle, die Nägel der Säulen und ihre Querstangen aus Silber.

Exo 27:11 Ebenso stelle für die nördliche Längsseite Behänge her, die hundert Ellen lang sind, dazu zwanzig Säulen und zwanzig kupferne Fußgestelle für sie, die Nägel der Säulen und ihre Querstangen aber aus Silber,

Exo 27:12 für die nach Westen gerichtete Breitseite aber Behänge von fünfzig Ellen, dazu zehn entsprechende Säulen und zehn Fußsockel für sie.

Exo 27:13 Die Breite des Vorhofes sei auch für die nach Osten gehende Seite fünfzig Ellen,

Exo 27:14 und zwar fünfzehn Ellen Behänge für das eine Seitenstück, dazu drei Säulen und drei Fußsockel für sie,

Exo 27:15 ebenso für das zweite Seitenstück fünfzehn Ellen Behänge, dazu drei Säulen und drei Fußsockel für sie.

Exo 27:16 Für die Eingangstür des Vorhofes einen Vorhang von zwanzig Ellen aus violetter Purpurwolle, rotem Purpur, karmesinfarbigem Stoff und gezwirntem Byssus in Buntwirkerarbeit, dazu vier Säulen und vier Sockel für sie.

Exo 27:17 Alle Säulen des Vorhofes ringsumher sollen silberne Querstangen haben. Ihre Nägel seien aus Silber und ihre Sockel aus Kupfer.

Exo 27:18 Des Vorhofes Länge betrage hundert Ellen, die Breite fünfzig und die Höhe fünf Ellen; die Vorhänge seien aus gezwirntem Byssus und die dazugehörigen Fußgestelle aus Kupfer.

Exo 27:19 Alle Geräte der Wohnung die zu irgendeiner Verrichtung gebraucht werden, und alle ihre Zeltpflöcke und alle Zeltpflöcke des Vorhofes sollen aus Kupfer sein.

Exo 27:20 Befiehl den Israeliten, daß sie dir reines Öl aus gestoßenen Oliven für die Ampel bringen, damit man eine immerbrennende Lampe aufsetzen kann.

Exo 27:21 Im Begegnungszelt außerhalb des Vorhanges, der sich vor der Gesetzeslade befindet, soll sie Aaron mit seinen Söhnen herrichten; vom Abend bis zum Morgen soll sie brennen vor dem Herrn. Eine immerwährende Satzung von Geschlecht zu Geschlecht soll dies für die Israeliten sein!

 

Exodus Kapitel 28

 

Exo 28:1 Laß deinen Bruder Aaron und seine Söhne aus der Reihe der Israeliten zu dir kommen; als Priester soll er mir dienen, also Aaron, Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar, die Söhne Aarons.

Exo 28:2 Dann lasse deinem Bruder heilige Gewänder nähen, die ihm zur Auszeichnung und Zierde dienen.

Exo 28:3 Rede auch mit allen Kunstverständigen, die ich mit dem Geiste der Weisheit erfüllt habe: sie sollen die Gewänder für Aaron anfertigen, damit man ihn weihe und er mir als Priester diene.

Exo 28:4 Dies sind die Gewänder, die man anfertigen soll: Brustschild, Ephod, Obergewand, bunter Leibrock, Kopfbund und Gürtel. Heilige Gewänder soll man also für deinen Bruder Aaron - und für seine Söhne anfertigen, damit er mir als Priester diene.

Exo 28:5 Man soll dazu Gold, violette Purpurwolle, roten Purpur, karmesinroten Stoff und Byssus verwerten.

Exo 28:6 Das Ephod soll man aus Gold, violetter Purpurwolle, rotem Purpur, karmesinfarbigem Stoff, in gezwirntem Byssus als Kunstwirkerarbeit herstellen.

Exo 28:7 Es soll zwei verbundene Schulterstücke haben; an seinen beiden Enden soll es verbunden sein.

Exo 28:8 Die Binde, die sich an ihm zum Anlegen befindet, soll von gleicher Machart und aus einem Stück mit ihm sein, aus Gold, aus violetter Purpurwolle, aus rotem Purpur, karmesinfarbenem Stoff und gezwirntem Byssus.

Exo 28:9 Nimm dann zwei Karneolsteine und schneide darauf die Namen der Söhne Israels ein.

Exo 28:10 Sechs Namen auf den ersten Stein und die anderen sechs Namen auf den zweiten Stein nach der Reihenfolge ihrer Geburt.

Exo 28:11 So wie der Steinschneider Gravierungen auf Siegeln herstellt, so sollst du beide Steine mit den Namenszeichen der Söhne Israels versehen, umrahmt von Goldfassungen.

Exo 28:12 Setze die beiden Steine auf die Schulterstücke des Ephod als Steine der Erinnerung an die Söhne Israels. Aaron soll ihre Namen auf seinen beiden Schulterstücken vor dem Herrn zum Gedächtnis tragen.

Exo 28:13 Stelle also die Einfassungen von Gold her,

Exo 28:14 dazu zwei Kettchen aus reinem Golde; drehe sie in der Art einer Schnur und befestige die schnurartigen Kettchen an den Einfassungen.

Exo 28:15 Du sollst ein Brustschild des Schiedsrichterspruches herstellen; als Kunstwirkerarbeit in der Art des Ephod stelle es her; fertige es aus Gold, aus violetter Purpurwolle, rotem Purpur, karmesinfarbenem Stoff und gezwirntem Byssus!

Exo 28:16 Es soll quadratisch sein, doppelt gelegt, eine Spanne lang und eine Spanne breit.

Exo 28:17 Schmücke es mit einem Besatz von Edelsteinen, insgesamt vier Reihen! Die erste Reihe: Rubin, Chrysolith und Smaragd.

Exo 28:18 Die zweite Reihe: Türkis, Lasurstein und Jaspis.

Exo 28:19 Die dritte Reihe: Hyazinth, Achat und Amethyst.

Exo 28:20 Die vierte Reihe: Tarsis, Karneol und Nephrit; goldgefaßt seien sie in ihren Reihen.

Exo 28:21 Die Steine sollen die Namen der Söhne Israels tragen, zwölf entsprechend ihren Namen. Siegelstecherarbeiten mit den entsprechenden Namen sollen es sein nach den zwölf Stämmen.

Exo 28:22 Für das Brustschild stelle gedrehte Kettchen her nach Art von Schnüren aus reinem Gold.

Exo 28:23 Dann verfertige für das Brustschild zwei goldene Ringe und befestige beide an den zwei Enden des Brustschildes.

Exo 28:24 Sodann bringe die beiden goldenen Schnüre an den zwei Ringen der Enden des Brustschildes an.

Exo 28:25 Die beiden anderen Enden der Schnüre befestige an den Einfassungen; hänge es an die Schulterstücke des Ephod auf dessen vordere Seite!

Exo 28:26 Stelle noch zwei goldene Ringe her und bringe sie auf den beiden anderen Enden des Brustschildes an, auf seinem inneren Rande, der dem Ephod zugekehrt ist.

Exo 28:27 Stelle zwei weitere goldene Ringe her und bringe sie auf den beiden Schulterstücken des Ephod unten an, an seiner vorderen Seite nahe der Stelle, wo es zusammengefügt ist, oberhalb der Binde des Ephod.

Exo 28:28 Man soll das Brustschild durch seine Ringe an den Ephodringen anbringen durch Schnüre aus violettem Purpur, damit es über der Binde des Ephod bleibt und das Brustschild sich nicht von seiner Stelle auf dem Ephod verrückt.

Exo 28:29 Aaron soll die Namen der Söhne Israels auf dem Brustschild des Schiedsrichterspruches auf seinem Herzen tragen, wenn er das Heiligtum betritt, zum immerwährenden Gedenken vor dem Herrn.

Exo 28:30 In das Brustschild des Schiedsrichterspruches lege die Losorakel der Urim und Tummim; sie sollen auf dem Herzen Aarons ruhen, wenn er vor den Herrn tritt; er trage den Schiedsrichterspruch der Söhne Israels auf seinem Herzen ständig vor dem Herrn.

Exo 28:31 Mache das Obergewand des Ephod ganz aus violetter Purpurwolle.

Exo 28:32 In seiner Mitte soll sich eine Öffnung für den Kopf befinden; ein ringsum besetzter Rand sei an seiner Öffnung; eine Webearbeit wie bei der Öffnung eines Panzerhemdes soll es erhalten, damit es nicht zerreißt.

Exo 28:33 An seinem Saum sollst du Granatäpfel aus violetter Purpurwolle, rotem Purpur und karmesinfarbenem Stoff anbringen, und zwar ringsum an seinem Saum, und dazwischen goldene Glöckchen ringsum.

Exo 28:34 Es sollen sich immer ein goldenes Glöckchen und ein Granatapfel an dem Saum des Obergewandes ringsum abwechseln.

Exo 28:35 Aaron soll es beim heiligen Dienst tragen, sein Ton soll zu hören sein, wenn er in das Heiligtum vor den Herrn tritt und wenn er da wieder hinausgeht; sonst müßte er sterben.

Exo 28:36 Dann verfertige ein Stirnblatt aus reinem Gold und graviere darauf in Siegelstecherarbeit ein: "Heilig dem Herrn!"

Exo 28:37 Befestige es an einer Schnur von violetter Purpurwolle, um es am Turban anzubringen, auf der Vorderseite des Turbans soll es sich befinden.

Exo 28:38 Es soll auf Aarons Stirn sein; und so nehme Aaron die Verfehlungen an den Weihegaben, die die Söhne Israels darbringen bei ihren heiligen Abgaben, auf sich! Ständig soll es auf Aarons Stirn sein, damit sie Wohlgefallen vor dem Herrn finden!

Exo 28:39 Webe den Leibrock aus Byssus; verfertige den Turban aus Byssus, und den Gürtel wirke in Buntwirkerarbeit!

Exo 28:40 Auch für Aarons Söhne verfertige Leibröcke, mache ihnen Gürtel und hohe Kopftracht zur Auszeichnung und Zierde!

Exo 28:41 Dann bekleide mit ihnen deinen Bruder Aaron und seine Söhne zugleich mit ihm; salbe sie, führe sie in ihr Amt ein und heilige sie, damit sie mir als Priester dienen!

Exo 28:42 Mache ihnen linnene Beinhüllen, um ihre Scham zu bedecken; von den Hüften bis zu den Schenkeln sollen sie reichen!

Exo 28:43 Sie sollen von Aaron und seinen Söhnen getragen werden, wenn sie ins Offenbarungszelt eintreten oder sich dem Altar nähern, um ihren Dienst am Heiligtum zu verrichten; sie sollen keinerlei Schuld auf sich laden, damit sie nicht sterben müssen. Eine immerwährende Satzung sei dies für ihn und seine Nachkommen!

 

Exodus Kapitel 29

 

Exo 29:1 Dies ist die Vorschrift, die du bei ihnen anwenden sollst, wenn du sie mir zum priesterlichen Dienst weihst: Nimm einen Jungstier und zwei fehlerlose Widder

Exo 29:2 und ungesäuerte Brote, ungesäuerte, mit Öl angerührte Ringbrote und ungesäuerte, mit Öl bestrichene Fladen; aus Weizenmehl sollst du sie herstellen.

Exo 29:3 Lege sie in einen Korb und bringe sie im Korb herbei, dazu den Jungstier und die beiden Widder.

Exo 29:4 Dann laß Aaron und seine Söhne an den Eingang des Offenbarungszeltes treten und wasche sie mit Wasser!

Exo 29:5 Nimm die Gewänder und bekleide Aaron mit dem Leibrock, dem Obergewand des Ephod, dem Ephod selbst und dem Brustschild; du sollst ihm mit einer Binde das Ephod festmachen.

Exo 29:6 Setze ihm den Turban auf sein Haupt und befestige das heilige Stirnblatt am Turban.

Exo 29:7 Nimm das Salböl, gieße es auf sein Haupt und salbe ihn.

Exo 29:8 Alsdann laß seine Söhne herantreten und bekleide sie mit Leibröcken.

Exo 29:9 Umgürte sie mit dem Gürtel - Aaron und seine Söhne - und binde ihnen die Kopftracht um. So soll ihnen als ewig gültige Satzung das Priesteramt zufallen, und so sollst du Aaron und seine Söhne mit dem Priesteramt belehnen!

Exo 29:10 Laß den Jungstier vor das Offenbarungszelt bringen. Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Stieres legen!

Exo 29:11 Dann schlachte den Stier vor dem Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes!

Exo 29:12 Nimm von dem Stierblut und streiche davon mit deinem Finger an die Hörner des Altares. Alles übrige Blut aber gieße an den Fuß des Altares!

Exo 29:13 Nimm dann das ganze Fett, das die Eingeweide bedeckt, sowie den Leberlappen und die beiden Nieren, auch das Fett daran, und laß es auf dem Altar in Rauch aufgehen!

Exo 29:14 Das Fleisch des Jungstieres aber, sein Fell und seinen Mageninhalt sollst du im Feuer außerhalb des Lagers verbrennen; handelt es sich doch um ein Sündopfer.

Exo 29:15 Hole dann den einen Widder; Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen.

Exo 29:16 Schlachte darauf den Widder, nimm sein Blut und sprenge es ringsum an den Altar!

Exo 29:17 Den Widder selbst zerlege in seine Teile, wasche seine Eingeweide und Unterschenkel und lege sie zu den anderen Teilen und zu seinem Kopf!

Exo 29:18 Alsdann laß den ganzen Widder auf dem Altar in Rauch aufgehen; es ist ja ein Ganzopfer für den Herrn, ein lieblicher Wohlgeruch, ein Feueropfer für den Herrn.

Exo 29:19 Hole dann den zweiten Widder; Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auch auf den Kopf dieses Widders legen.

Exo 29:20 Schlachte den Widder, nimm von seinem Blut und streiche davon an das rechte Ohrläppchen Aarons und seiner Söhne, an den Daumen ihrer rechten Hand und an die große Zehe ihres rechten Fußes; das andere Blut sprenge ringsum an den Altar!

Exo 29:21 Nimm auch von dem Blut auf dem Altar und von dem Salböl und besprenge damit Aaron und seine Gewänder und auch seine Söhne und deren Gewänder. Er und seine Gewänder sollen geweiht sein und mit ihm auch seine Söhne und deren Gewänder.

Exo 29:22 Dann nimm von dem Widder das Fett, und zwar den Fettschwanz und das Fett, das die Eingeweide bedeckt, den Leberlappen, die beiden Nieren und das Fett daran und die rechte Keule - denn es handelt sich um einen Weihewidder -,

Exo 29:23 dazu ein rundes Brot, ein mit Öl zubereitetes Ringbrot und einen Fladen aus dem Korb der ungesäuerten Brote, der vor dem Herrn steht!

Exo 29:24 Dies alles lege Aaron und seinen Söhnen auf die Hände und laß sie es hin und her schwingen als Weihegabe vor dem Herrn!

Exo 29:25 Sodann nimm ihnen alles wieder aus den Händen und laß es auf dem Altar als Ganzopfer in Rauch aufgehen zu einem lieblichen Wohlgeruch vor dem Herrn; ein Feueropfer ist es für den Herrn.

Exo 29:26 Nimm dann die Brust des Einweihungswidders für Aaron und schwinge sie hin und her als Weihegabe vor dem Herrn; sie fällt dir als Anteil zu.

Exo 29:27 Erkläre die Weihebrust und die Hebekeule vom Einweihungswidder Aarons und seiner Söhne, wenn sie geschwungen und gehoben worden sind, als heilig!

Exo 29:28 Denn es soll Aaron und seinen Söhnen ein immerwährender Anteil sein von seiten der Israeliten; es ist ja ein Hebeopfer, und als Hebeopfer von seiten der Israeliten soll es von ihren Friedopfern ihr Hebeopfer sein für den Herrn.

Exo 29:29 Die heiligen Gewänder Aarons sollen auf seine nach ihm kommenden Söhne übergehen; man soll sie darin salben und ins Priesteramt einsetzen.

Exo 29:30 Sieben Tage lang soll derjenige von seinen Söhnen sie tragen, der an seiner Stelle Priester wird, wenn er das Offenbarungszelt betritt, um im Heiligtum Dienst zu tun.

Exo 29:31 Nimm alsdann den Einweihungswidder und koche sein Fleisch an heiliger Stätte!

Exo 29:32 Aaron und seine Söhne sollen das Widderfleisch und das Brot im Korb am Eingang des Offenbarungszeltes essen.

Exo 29:33 Sie sollen also das essen, womit für sie die Sühne vollzogen wurde, um sie ins Priesteramt einzusetzen und sie zu heiligen; kein Außenstehender darf davon essen, denn es ist heilig.

Exo 29:34 Wenn aber von dem Fleisch des Einsetzungsopfers und von dem Brot etwas bis zum Morgen übrig bleibt, dann sollst du das Übriggebliebene im Feuer verbrennen; man darf es nicht mehr genießen; denn es ist heilig.

Exo 29:35 Also tue mit Aaron und seinen Söhnen, genau, wie ich es dir geboten habe; sieben Tage lang sollst du ihre Amtseinsetzung durchführen.

Exo 29:36 Richte auch tagtäglich einen Sündopferstier her für die Sühne, entsündige den Altar, indem du darauf den Sühneritus vollziehst, und salbe ihn, um ihn zu weihen!

Exo 29:37 Sieben Tage lang sollst du auf dem Altar die Sühnehandlung vollziehen und ihn weihen. Der Altar wird zu etwas Hochheiligem werden. Jeder, der den Altar berührt, ist dem Heiligtum geweiht.

Exo 29:38 Auf dem Altar sollst du folgendes darbringen: Tagtäglich und immerwährend zwei einjährige Lämmer.

Exo 29:39 Das eine Lamm sollst du am Morgen darbringen, das andere gegen Abend.

Exo 29:40 Dazu ein Zehntel Epha Mehl, gemengt mit einem Viertel Hin Öl von zerstoßenen Oliven, und als Trankopfer ein Viertel Hin Wein für das eine Lamm.

Exo 29:41 Das zweite Lamm richte gegen Abend zu! Das gleiche Speise- und Trankopfer sollst du ihm dann beigeben, wie am Morgen, zu einem lieblichen Wohlgeruch als Feueropfer für den Herrn.

Exo 29:42 Als ein beständiges Brandopfer sei es in all euren Geschlechtern am Eingang des Offenbarungszeltes vor dem Herrn, wo ich mich euch offenbare, um mit dir zu reden.

Exo 29:43 Dort will ich mich den Israeliten offenbaren, und das Zelt wird durch meine Herrlichkeit geheiligt werden.

Exo 29:44 Ja, ich heilige das Offenbarungszelt und den Altar; auch Aaron und seine Söhne will ich heiligen zu meinem Priesterdienst.

Exo 29:45 Ich will inmitten der Israeliten wohnen und will ihnen Gott sein.

Exo 29:46 Sie sollen erkennen, daß ich der Herr, ihr Gott, bin, der sie aus dem Lande Ägypten herausgeführt hat, um in ihrer Mitte zu wohnen, ich, der Herr, ihr Gott!

 

Exodus Kapitel 30

 

Exo 30:1 Verfertige auch einen Altar zum Abbrennen des Räucherwerkes; aus Akazienholz sollst du ihn bauen.

Exo 30:2 Er soll eine Elle lang, eine Elle breit, also quadratisch, und zwei Ellen hoch sein; seine Hörner sollen mit ihm aus einem Stück sein.

Exo 30:3 Überziehe ihn mit reinem Gold, seine Deckplatte, seine Wände ringsum und seine Hörner, und schmücke ihn ringsum mit einer goldenen Randleiste!

Exo 30:4 Verfertige auch für ihn zwei goldene Ringe, die du unterhalb seiner Randleiste auf seinen beiden Seitenwänden, den Flanken, anbringen sollst; sie sollen als Ösen für Stangen dienen, auf daß man ihn damit tragen kann.

Exo 30:5 Die Stangen stelle aus Akazienholz her und überziehe sie mit Gold!

Exo 30:6 Aufstellen sollst du ihn vor dem Vorhang, der vor der Lade des Zeugnisses, vor der Deckplatte hängt, die auf dem Zeugnis ruht; dort will ich mich dir offenbaren.

Exo 30:7 Aaron soll darauf wohlriechendes Räucherwerk verbrennen, Morgen für Morgen, wenn er die Lampen in Ordnung bringt.

Exo 30:8 Wenn Aaron die Lampen gegen Abend wieder aufsetzt, soll er es ebenfalls verbrennen; es sei dies ein immerwährendes Weihrauchopfer für den Herrn in all euren Geschlechtern.

Exo 30:9 Ihr dürft darauf kein unerlaubtes Räucherwerk opfern, auch kein Brandopfer und kein Speiseopfer. Auch ein Trankopfer dürft ihr darauf nicht darbringen.

Exo 30:10 An seinen Hörnern soll Aaron im Jahre einmal die Sühne vornehmen. Mit dem Blut des Sündopfers, das zur Sühne dient, soll er einmal im Jahr darauf die Sühne vollziehen in all euren Geschlechtern. Etwas Hochheiliges ist der Altar dem Herrn!"

Exo 30:11 Der Herr sprach zu Moses:

Exo 30:12 "Wenn du die Kopfzahl der Israeliten bei ihrer Musterung feststellst, dann soll jeder ein Lösegeld für sein Leben anläßlich der Musterung an den Herrn entrichten, damit nicht eine Plage sie bei ihrer Musterung treffe.

Exo 30:13 Dies soll ein jeder, der zur Musterung kommt, entrichten: Ein halbes Silberstück nach heiligem Gewicht, 20 Gera das Silberstück, ein halbes Silberstück also als Weihegabe an den Herrn.

Exo 30:14 Jeder, der zur Musterung kommt, von zwanzig Jahren an und darüber, soll die Weihegabe des Herrn entrichten.

Exo 30:15 Der Reiche soll nicht mehr, der Arme nicht weniger geben als ein halbes Silberstück, wenn ihr die Weihegabe des Herrn entrichtet als Lösegeld für euer Leben.

Exo 30:16 Erhebe das Lösegeld von den Israeliten und verwende es für den Dienst am Offenbarungszelt; es sei den Israeliten eine Erinnerung an den Herrn als Lösegeld für euer Leben!"

Exo 30:17 Der Herr sprach zu Moses:

Exo 30:18 "Verfertige ein kupfernes Becken und dazu ein kupfernes Gestell zu den Waschungen, stelle es zwischen dem Offenbarungszelt und dem Altar auf und fülle es mit Wasser!

Exo 30:19 Aaron und seine Söhne sollen darin ihre Hände und Füße waschen.

Exo 30:20 Wenn sie ins Offenbarungszelt eintreten, sollen sie sich mit Wasser waschen, sonst müßten sie sterben; oder wenn sie sich dem Altar nähern, um als heiligen Dienst ein Feueropfer für den Herrn darzubringen,

Exo 30:21 sollen sie ihre Hände und Füße waschen, sonst müßten sie sterben. Das sei ihnen eine immerwährende Satzung, die für ihn und seine Nachkommen in all ihren Geschlechtern gilt!"

Exo 30:22 Der Herr befahl Moses weiterhin:

Exo 30:23 "Nimm dir Duftkräuter edelster Sorte, erstarrte Tropfenmyrrhe - fünfhundert Sekel -, wohlriechenden Zimt - davon die Hälfte, also zweihundertfünfzig Sekel -, Würzrohr - ebenfalls zweihundertfünfzig Sekel -,

Exo 30:24 Zimtblüte - fünfhundert Sekel nach heiligem Gewicht - und ein Hin Olivenöl.

Exo 30:25 Hieraus stelle ein heiliges Salböl her, eine würzige Mischung, wie sie der Salbenmischer macht; heiliges Salböl soll es sein.

Exo 30:26 Damit sollst du das Offenbarungszelt salben und die Lade des Zeugnisses,

Exo 30:27 den Tisch und all seine Geräte, den Leuchter mit seinen Geräten und den Räucheraltar,

Exo 30:28 den Brandopferaltar mit all seinen Geräten und das Becken mit seinem Gestell.

Exo 30:29 Weihe sie so, daß sie etwas Hochheiliges sind; jeder, der sie berührt, wird selbst geweiht.

Exo 30:30 Auch den Aaron und seine Söhne salbe, und weihe sie mir zum Priesterdienst!

Exo 30:31 Den Israeliten aber sage dies: Als heiliges Salböl gilt dies mir in all euren Geschlechtern.

Exo 30:32 Auf einen Menschenleib werde es nicht gegossen; in der gleichen Zusammensetzung dürft ihr es nicht nachmachen; denn heilig ist es und soll euch als heilig gelten.

Exo 30:33 Jeder, der die gleiche Mischung herstellt und einem Unbefugten davon gibt, der soll aus seiner Sippe ausgetilgt werden!"

Exo 30:34 Es sprach der Herr weiter zu Moses: "Nimm dir wohlriechende Spezereien, nämlich Staktetropfen, Räucherklaue und Galbanum, [Spezereien] und reinen Weihrauch, alles zu gleichen Teilen,

Exo 30:35 und bereite hieraus ein Räucherwerk in würziger Mischung, nach Art des Salbenmischers mit Salz gemengt, rein und heilig.

Exo 30:36 Zerstoße etwas davon zu feinem Pulver und lege davon vor dem Gesetz im Offenbarungszelt nieder, wo ich mich dir offenbaren werde; etwas Hochheiliges soll es für euch sein!

Exo 30:37 Das Räucherwerk, das du herstellen sollst, dürft ihr nicht in der gleichen Mischung für euch herstellen; als heilig gelte es dir für den Herrn.

Exo 30:38 Jeder, der es nachahmt, um seinen Wohlgeruch einzuatmen, der soll aus seiner Sippe ausgetilgt werden!"

 

Exodus Kapitel 31

 

Exo 31:1 Der Herr sprach zu Moses:

Exo 31:2 "Siehe, ich habe den Bezalel, den Sohn des Uri, Enkel des Chur aus dem Stamme Juda, mit Namen berufen

Exo 31:3 und ihn mit göttlichem Geist erfüllt in Weisheit, in Einsicht und Kenntnis für allerlei Kunstwerk.

Exo 31:4 Er soll Pläne entwerfen und diese in Gold, Silber und Kupfer ausführen.

Exo 31:5 Auch mit der Fertigkeit habe ich ihn begabt, Steine für die Fassungen zu bearbeiten und Holz zu schnitzen, um jegliches Werk auszuführen.

Exo 31:6 Auch habe ich ihm den Oholiab, den Sohn des Achisamach aus dem Stamme Dan, beigegeben und habe das Herz aller Kunstverständigen mit Weisheit erfüllt. Sie vermögen alles, was ich dir aufgetragen habe, auszuführen:

Exo 31:7 Das Offenbarungszelt, die Lade für das Gesetz, die Deckplatte darüber und alle übrigen Geräte des Zeltes,

Exo 31:8 d. h. den Tisch mit seinen Geräten, den Leuchter aus reinem Gold mit all seinen Geräten und den Rauchopferaltar,

Exo 31:9 den Brandopferaltar mit all seinen Geräten und das Becken mit seinem Gestell,

Exo 31:10 die gewirkten Gewänder, nämlich die heiligen Gewänder für den Priester Aaron und die Gewänder für seine Söhne zum Priesterdienst,

Exo 31:11 und schließlich das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk für das Heiligtum. Wie ich es aufgetragen, sollen sie es ausführen."

Exo 31:12 Der Herr sprach zu Moses:

Exo 31:13 "Sage den Israeliten: Besonders beobachtet meine Sabbate; denn sie sind ein Zeichen zwischen mir und euch in all euren Geschlechtern. Daran soll man erkennen, daß ich, der Herr, es bin, der euch heiligt!

Exo 31:14 Beobachtet also den Sabbat; denn heilig soll er euch sein! Wer ihn entheiligt, muß des Todes sterben. Ja, jeder, der an ihm eine Arbeit verrichtet, dessen Person soll aus der Mitte ihrer Sippengenossen ausgetilgt werden.

Exo 31:15 Sechs Tage lang soll die Arbeit dauern, am siebten Tage aber soll ein dem Herrn heiliger, feierlicher Tag der Ruhe sein. Jeder, der am Sabbat eine Arbeit verrichtet, soll des Todes sterben.

Exo 31:16 Israels Söhne sollen den Sabbat halten und den Tag des Sabbats in ihren Geschlechtern als ewig gültigen Bund betrachten!

Exo 31:17 Zwischen mir und zwischen Israels Söhnen sei er ein immerwährendes Zeichen! Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde erschaffen, am siebten Tage aber ruhte er und atmete auf."

Exo 31:18 Als der Herr seine Reden mit Moses auf dem Berge Sinai vollendet hatte, überreichte er ihm zwei Gesetzestafeln, steinerne Tafeln, die vom Finger Gottes beschrieben waren.

 

Exodus Kapitel 32

 

Exo 32:1 Das Volk sah, daß Moses seine Rückkehr vom Berge hinausschob. Da sammelte sich das Volk um Aaron und sprach zu ihm: "Wohlan, mach uns Götter, die vor uns herziehen! Denn was aus Moses geworden ist, dem Mann, der uns aus dem Lande Ägypten herausgeführt hat, wissen wir nicht."

Exo 32:2 Da antwortete ihnen Aaron: "Nehmt die goldenen Ringe von den Ohren eurer Frauen, Söhne und Töchter ab und bringt sie her zu mir!"

Exo 32:3 So nahmen denn alle Leute die goldenen Ringe, die sie an den Ohren trugen, von sich ab und brachten sie zu Aaron.

Exo 32:4 Er nahm sie aus ihren Händen, sammelte (das Gold) in einen Beutel und goß dann daraus ein Kalb als Gußbild. Sie riefen: "Das ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten geführt hat."

Exo 32:5 Aaron vernahm es und baute vor dem Kalb einen Altar. Er ließ laut ausrufen: "Morgen soll ein Fest sein für den Herrn!"

Exo 32:6 In der Frühe des nächsten Morgens opferten sie Brandopfer und brachten Friedopfer dar. Dann setzten sich die Leute zum Essen und Trinken nieder und erhoben sich, um dem Vergnügen nachzugehen.

Exo 32:7 Der Herr sprach zu Moses: "Geh, steig hinab; denn verbrecherisch handeln deine Leute, die du aus dem Land der Ägypter herausgeführt hast.

Exo 32:8 Gar schnell sind sie von dem Weg abgewichen, den ich ihnen gewiesen habe. Sie haben sich ein Kalb gegossen, sich vor ihm niedergeworfen, ihm geopfert und gerufen: "Das ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten geführt hat.""

Exo 32:9 Sodann sprach der Herr zu Moses: "Ich sehe, daß diese Leute ein halsstarriges Volk sind.

Exo 32:10 Darum laß mich, daß mein Zorn wider sie entbrenne und sie verzehre! Dich aber will ich zu einem großen Volk machen!"

Exo 32:11 Doch Moses versuchte, den Herrn, seinen Gott, zu versöhnen, und sprach: "Warum, Herr, soll dein Zorn wider dein Volk entbrennen, das du aus Ägypten mit großer Kraft und starkem Arm geführt hast?

Exo 32:12 Warum sollen denn die Ägypter sagen dürfen: "Zum Verderben hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge umzubringen und sie vom Erdboden zu vertilgen"? Laß ab von deiner Zornesglut und lasse dich des Unheils gereuen, das du deinem Volke angedroht hast!

Exo 32:13 Gedenke deiner Knechte Abraham, Isaak und Israel, denen du doch bei dir selbst eidlich versprochen hast: "Ich will eure Nachkommen vermehren wie die Sterne des Himmels und will dies ganze Land nach meiner Verheißung euren Nachkommen geben; sie sollen es für immer besitzen!""

Exo 32:14 Da ließ sich der Herr des Unheils gereuen, mit dem er sein Volk bedroht hatte.

Exo 32:15 Moses wandte sich um und stieg vom Berge, die beiden Gesetzestafeln in seiner Hand; die Tafeln waren auf beiden Seiten beschrieben, vorn und hinten beschriftet

Exo 32:16 waren ein Werk Gottes; die Schrift war eine Gottesschrift, auf die Tafeln eingegraben.

Exo 32:17 Josua hörte des Volkes Lärmen und Jauchzen und sagte zu Moses: "Kriegslärm ist im Lager!"

Exo 32:18 Da sprach er: "Das ist nicht Lärm, wie man ihn beim Sieg anhebt, es ist nicht Geschrei der Niederlage, lautes Singen vernehme ich!"

Exo 32:19 Er näherte sich nunmehr dem Lager und sah das Kalb und die Reigentänze; da entbrannte der Zorn des Moses, und er schleuderte die Tafeln aus seiner Hand und zertrümmerte sie am Fuße des Berges.

Exo 32:20 Dann nahm er das Kalb, das sie verfertigt hatten, ließ es im Feuer verbrennen, zermalmte es zu feinem Staube, den er ins Wasser schütten ließ, und gab den Israeliten davon zu trinken.

Exo 32:21 Zu Aaron aber sprach Moses: "Was haben dir die Leute da getan, daß du eine so große Sündenschuld über das Volk gebracht hast?"

Exo 32:22 Aaron entgegnete: "Möge doch meines Herrn Zorn nicht entbrennen! Du weißt ja, wie zügellos dieses Volk ist.

Exo 32:23 Sie baten mich: "Mache uns doch einen Gott, der vor uns herzieht; denn wir wissen nicht, was Moses - dem Mann, der uns aus dem Ägypterland geführt hat - zugestoßen ist!

Exo 32:24 Ich antwortete ihnen: "Wer Gold hat, der nehme es ab!" Da gaben sie es mir. Ich aber warf es ins Feuer, und da kam dieses Kalb heraus."

Exo 32:25 Moses bemerkte, daß das Volk zügellos war. Aaron hatte es nämlich ausarten lassen zur Schadenfreude ihrer Feinde.

Exo 32:26 Da stellte sich Moses an das Tor des Lagers und rief: "Wer für den Herrn ist, trete her zu mir!" Da scharten sich alle Leviten um ihn.

Exo 32:27 Er sprach zu ihnen: "So spricht der Herr, der Gott Israels: Es gürte ein jeder sein Schwert um die Hüfte! Zieht hin und her im Lager von Tor zu Tor! Es töte ein jeder selbst den Bruder, Freund und Nächsten!"

Exo 32:28 Die Leviten handelten nach des Moses Befehl. So fielen an jenem Tag vom Volk gegen dreitausend Mann.

Exo 32:29 Moses sagte darauf: "Verpflichtet euch heute ganz für den Herrn; denn jeder war gegen seinen Sohn und Bruder, damit euch heute Segen zuteil werde!"

Exo 32:30 Am anderen Morgen sprach Moses zum Volk: "Ihr habt eine große Sündenschuld auf euch geladen. Nunmehr will ich zum Herrn hinaufsteigen, vielleicht kann ich für eure Sündenschuld Versöhnung erwirken."

Exo 32:31 Moses kehrte also zum Herrn zurück und sprach: "O weh, dies Volk hat eine große Sünde begangen; sie haben sich einen Gott aus Gold verfertigt.

Exo 32:32 Und nun vergib ihnen doch ihre Sündenschuld; wenn nicht, so streiche mich aus deinem Buch, das du geschrieben hast!"

Exo 32:33 Der Herr entgegnete dem Moses: "Nur wer sich persönlich wider mich versündigt hat, den streiche ich aus meinem Buch!

Exo 32:34 Nun gehe! Führe das Volk, wohin ich dir geboten habe! Siehe, mein Engel wird vor dir hergehen; wenn aber der Tag meiner Heimsuchung gekommen ist, dann will ich an ihnen ihre Sündenschuld ahnden!"

Exo 32:35 Und der Herr schlug das Volk für das Kalb, das sie gemacht hatten, und das Aaron angefertigt hatte.

 

Exodus Kapitel 33

 

Exo 33:1 Der Herr sprach zu Moses: "Auf, ziehe fort von hier, du und das Volk, das du aus dem Ägypterland geführt hast, in das Land, das ich dem Abraham, Isaak und Jakob eidlich zugesichert habe mit den Worten: Deiner Nachkommenschaft will ich es geben!

Exo 33:2 Ich will einen Engel vor dir hersenden und die Kanaaniter, Amoriter, Hethiter, Perissiter, Hiwwiter und Jebusiter vertreiben.

Exo 33:3 Ich will dich in ein Land bringen, das von Milch und Honig fließt. Ich selbst kann nicht in deiner Mitte hinaufziehen, denn du bist ein halsstarriges Volk; sonst müßte ich dich unterwegs vertilgen."

Exo 33:4 Als das Volk diese schlimme Botschaft hörte, da hüllte es sich in Trauer, und niemand wollte mehr seinen Schmuck anlegen.

Exo 33:5 Da sprach der Herr zu Moses: "Sage den Israeliten: Ihr seid ein halsstarriges Volk! Zöge ich auch nur einen Augenblick mit dir, so würde ich dich vertilgen. Jetzt aber lege deinen Schmuck von dir ab, alsdann werde ich sehen, was ich mit dir tun werde!"

Exo 33:6 Da entledigten sich die Israeliten vom Berge Horeb an ihres Schmuckes.

Exo 33:7 Moses nahm das Zelt und schlug es außerhalb des Lagers in einiger Entfernung von ihm auf; er nannte es "Zelt der Offenbarung (Begegnung)". Jeder, der den Herrn befragen wollte, ging zum Offenbarungszelte, das sich außerhalb des Lagers befand.

Exo 33:8 Ging Moses zum Zelt hinaus, erhob sich das ganze Volk. Jeder stellte sich an seinen Zelteingang und schaute dem Moses nach, bis er ins Zelt eingetreten war.

Exo 33:9 Sobald aber Moses das Zelt betrat, ließ sich die Wolkensäule herab und stand am Zelteingang, und Gott sprach mit Moses.

Exo 33:10 Das Volk sah die Wolkensäule am Zelteingang stehen. Da erhoben sich alle Leute und warfen sich an ihrem Zelteingang voll Ehrfurcht nieder.

Exo 33:11 Der Herr redete mit Moses von Angesicht zu Angesicht, wie jemand mit seinem Freund redet. Er kehrte dann ins Lager zurück. Sein Diener Josua aber, der Sohn des Nun, der noch ein Jüngling war, wich nicht vom Zelt.

Exo 33:12 Moses sprach zum Herrn: "Siehe, du befiehlst mir: "Führe dieses Volk hinauf!" Doch hast du mir nicht mitgeteilt, wen du mit mir senden willst. Dabei hast du mir doch selbst gesagt: "Ich kenne dich mit Namen" und: "Du hast Gnade in meinen Augen gefunden."

Exo 33:13 Nun denn, wenn ich in deinen Augen Gnade gefunden habe, so lasse mich doch deine Wege wissen, damit ich dich kenne, und um wirklich in deinen Augen Gnade zu finden! Berücksichtige auch, daß dieses Volk dein Volk ist!"

Exo 33:14 Er antwortete: "Wenn ich persönlich mit dir ziehe, werde ich dich dann zufriedenstellen?"

Exo 33:15 Moses versicherte ihm: "Wenn du nicht persönlich mitziehst, dann laß uns lieber überhaupt nicht von hier hinaufziehen!

Exo 33:16 Woran soll man denn erkennen, daß ich Gnade in deinen Augen gefunden habe, ich und dein Volk? Nicht daran, daß du mit uns ziehst, wodurch wir, ich und dein Volk, vor allen andern Völkern auf Erden ausgezeichnet werden?"

Exo 33:17 Der Herr erwiderte dem Moses: "Auch das, wonach du eben begehrt hast, will ich tun; denn du hast Gnade in meinen Augen gefunden, und ich kenne dich mit Namen!"

Exo 33:18 Darauf bat er: "Zeige mir doch deine Herrlichkeit!"

Exo 33:19 Der Herr entgegnete: "Ich will all meinen Reichtum an dir vorüberziehen lassen und den Namen des Herrn vor dir ausrufen: Ich bin gütig, wem ich gütig bin, und erbarme mich dessen, wessen ich mich erbarme."

Exo 33:20 Dann fuhr er fort: "Doch mein Angesicht kannst du nicht schauen; denn kein Mensch kann mich schauen und dabei am Leben bleiben!"

Exo 33:21 Der Herr sprach aber: "Siehe, hier in meiner Nähe ist ein Platz, da stelle dich auf den Felsen!

Exo 33:22 Wenn meine Herrlichkeit vorüberzieht, stelle ich dich in die Felsenhöhle und bedecke dich mit meiner Hand, bis ich vorüber bin.

Exo 33:23 Nehme ich dann meine Hand weg, so kannst du meine Rückseite schauen. Doch mein Angesicht darf man nicht schauen."

 

Exodus Kapitel 34

 

Exo 34:1 Der Herr sprach zu Moses: "Haue dir zwei Steintafeln zurecht, wie die ersten waren; auf diese Tafeln schreibe ich die Worte, die auf den ersten Tafeln standen, die du zertrümmert hast.

Exo 34:2 Halte dich für morgen früh bereit! Steige am Morgen auf den Berg Sinai und tritt dort vor mich hin auf der Spitze des Berges!

Exo 34:3 Niemand darf mit dir hinaufsteigen und auf dem ganzen Berge sich zeigen; auch Kleinvieh und Großvieh darf gegen diesen Berg hin nicht weiden!"

Exo 34:4 Da hieb er sich zwei Steintafeln nach der Art der ersten zurecht. Er machte sich am andern Morgen in der Frühe auf und bestieg den Sinai nach des Herrn Befehl. Die beiden Steintafeln nahm er mit.

Exo 34:5 Da kam der Herr in der Wolke herab. Moses stellte sich dort bei ihm auf und rief den Namen des Herrn an.

Exo 34:6 Da zog der Herr an ihm vorüber und rief: "Der Herr, der Herr, ein barmherziger und gütiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue!

Exo 34:7 Huld bewahrt er den Tausenden! Schuld, Frevel und Sünde vergibt er; er läßt sie aber nicht ungestraft, indem er die Schuld der Väter an den Kindern und Kindeskindern bis ins dritte und vierte Geschlecht nachprüft!"

Exo 34:8 Eilends beugte sich Moses zur Erde, betete voll Ehrfurcht an

Exo 34:9 und sprach: "Wenn ich wirklich in deinen Augen Gnade gefunden habe, o Herr, so möge doch der Herr in unserer Mitte ziehen! Ein halsstarriges Volk sind sie zwar, doch vergib uns unsere Schuld und Sünde und nimm uns als dein Eigentum an!"

Exo 34:10 Er entgegnete: "Siehe, ich schließe einen Bund! Vor deinem ganzen Volk will ich Wunder vollbringen, wie sie auf der ganzen Erde und unter allen Völkern nicht geschehen sind. Dann soll das ganze Volk, in dessen Mitte du lebst, das Wirken des Herrn sehen; denn erschütternd ist, was ich an dir tun werde.

Exo 34:11 Beachte genau, was ich dir heute gebiete: Siehe, ich vertreibe vor dir die Amoriter, Kanaaniter, Hethiter, Perissiter, Hiwwiter und Jebusiter!

Exo 34:12 Hüte dich davor, einen Bund mit den Landesbewohnern einzugehen, in deren Gebiet du kommst, sonst könnten sie dir in deiner Mitte zum Fallstrick werden!

Exo 34:13 Ihr sollt ihre Altäre niederreißen, ihre Weihesteine zertrümmern und ihre Kultpfähle umhauen!

Exo 34:14 (I.) Denn du sollst keinen fremden Gott anbeten! Der Herr heißt nämlich "Eifersüchtiger" und ist ein eifernder Gott.

Exo 34:15 Darum darfst du mit den Landesbewohnern keinen Bund schließen. Sie treiben ja hinter ihren Göttern her Unzucht und opfern ihnen und laden auch dich dazu ein, daß du von ihrem Opfermahl genießt.

Exo 34:16 Aus ihren Töchtern darfst du für deine Söhne keine Frauen nehmen; denn diese buhlen hinter ihren Göttern her und bringen auch deine Söhne dazu, hinter ihren Göttern her Unzucht zu treiben.

Exo 34:17 (II.) Du sollst dir keinen Gott aus Gußmetall machen!

Exo 34:18 (III.) Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten! Sieben Tage lang sollst du ungesäuerte Brote essen, wie ich dir befohlen habe, zur Zeit des Monats Abib; denn im Monat Abib bist du aus Ägypten ausgezogen.

Exo 34:19 (IV.) Alle Erstgeburt gehört mir; von deinem ganzen Viehbestand die männliche Erstgeburt vom Rind und Schaf.

Exo 34:20 Den Erstlingswurf vom Esel sollst du gegen ein Schaf auslösen; wenn du ihn aber nicht auslösen willst, so mußt du ihm das Genick brechen! Die Erstgeburt deiner Söhne sollst du auslösen; niemand soll vor mir mit leeren Händen erscheinen!

Exo 34:21 (V.) Sechs Tage sollst du arbeiten, aber am siebten Tage sollst du ruhen! Selbst in der Zeit des Pflügens und Erntens sollst du ruhen!

Exo 34:22 Auch das Wochenfest sollst du feiern zur Zeit der Erstlinge der Weizenernte und das Fest der Lese an der Jahreswende!

Exo 34:23 (VI.) Dreimal im Jahre soll alles Männliche unter dir vor Gott dem Herrn, Israels Gott, erscheinen!

Exo 34:24 Denn ich will Völker vor dir vertreiben und deine Grenzen erweitern, und niemand soll dein Land begehren, während du hinaufziehst, um dreimal im Jahr vor dem Herrn, deinem Gott, zu erscheinen.

Exo 34:25 (VII.) Du sollst mein Opferblut nicht zusammen mit gesäuertem Brot darbringen! (VIII.) Das Opfer des Osterfestes soll bis zum andern Morgen nicht mehr da sein!

Exo 34:26 (IX.) Das Beste von den Erstlingen deines Ackers sollst du zum Hause des Herrn, deines Gottes, bringen! (X.) Du sollst ein Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen!"

Exo 34:27 Der Herr sprach zu Moses: "Schreibe dir diese Worte auf! Denn auf Grund dieser Worte schließe ich mit dir und Israel einen Bund."

Exo 34:28 Vierzig Tage und vierzig Nächte war er dort beim Herrn; er aß kein Brot und trank kein Wasser. Er schrieb auf die Tafeln die Bundesworte, die zehn Gebote.

Exo 34:29 Moses stieg vom Berge Sinai herab, und die beiden Gesetzestafeln waren beim Abstieg vom Berge in seiner Hand. Moses aber wußte nicht, daß seine Gesichtshaut durch die Unterredung mit Gott strahlend geworden war.

Exo 34:30 Aaron und die Israeliten sahen, wie seine Gesichtshaut strahlend geworden war. Sie fürchteten sich daher, ihm zu nahen.

Exo 34:31 Moses aber rief ihnen zu; da kamen Aaron und alle Fürsten der Gemeinde zurück, und Moses redete mit ihnen.

Exo 34:32 Danach kamen auch alle übrigen Israeliten näher heran; er richtete an sie alle Befehle aus, die der Herr ihm auf dem Berge Sinai gegeben hatte.

Exo 34:33 Moses führte das Gespräch mit ihnen zu Ende. Darauf legte er eine Hülle über sein Gesicht.

Exo 34:34 Wenn Moses zur Unterredung vor den Herrn trat, nahm er die Hülle bis zu seinem Fortgehen wieder ab. Er ging dann hinaus und redete zu den Israeliten, was ihm aufgetragen worden war.

Exo 34:35 Sobald nun die Israeliten sahen, daß die Gesichtshaut des Moses strahlte, legte Moses wiederum die Hülle vor sein Antlitz, bis er von neuem zur Unterredung vor den Herrn trat.

 

Exodus Kapitel 35

 

Exo 35:1 Moses versammelte die ganze Gemeinde der Israeliten und sprach zu ihnen: "Dies hat der Herr euch zu tun geboten:

Exo 35:2 Sechs Tage soll gearbeitet werden, am siebten Tage aber soll ein heiliger Ruhetag sein, der dem Herrn geweiht ist; jeder, der an ihm arbeitet, muß sterben.

Exo 35:3 Ihr sollt am Sabbat in keiner eurer Wohnstätten Feuer anzünden."

Exo 35:4 Moses sprach zur ganzen Gemeinde der Israeliten: "Der Herr hat folgendes geboten:

Exo 35:5 Erhebt von denen, die bei euch sind, eine Abgabe für den Herrn; jeder, der von Herzen gern gibt, soll als Abgabe für den Herrn bringen: Gold, Silber, Kupfer,

Exo 35:6 violette Purpurwolle, roten Purpur, karmesinfarbenen Stoff, Byssus und Ziegenhaare,

Exo 35:7 rotgefärbte Widderfelle, Tachaschhäute und Akazienholz,

Exo 35:8 Öl für den Leuchter, Balsame für das Salböl und für das wohlriechende Räucherwerk,

Exo 35:9 Karneolsteine und Besatzsteine für das Ephod und das Brustschild.

Exo 35:10 Alle Kunstverständigen unter euch sollen kommen und alles verfertigen, wie der Herr es aufgetragen hat:

Exo 35:11 die Wohnstätte, ihr Zelt und ihre Decke, ihre Haken, ihre Bretter und ihre Verriegelung, ihre Säulen und ihre Fußsockel,

Exo 35:12 die Lade mit ihren Stangen, den Sühnedeckel und den verhüllenden Vorhang,

Exo 35:13 den Tisch mit seinen Stangen und all seinen Geräten sowie die Schaubrote,

Exo 35:14 das Gestell des Leuchters, seine Geräte und seine Lampen und das Öl des Leuchters,

Exo 35:15 den Räucheraltar mit seinen Stangen, das Salböl, das wohlriechende Räucherwerk, die Türdecke am Eingang der Wohnstätte,

Exo 35:16 den Brandopferaltar und das dazugehörige Gitter aus Kupfer, seine Stangen und all seine Geräte, das Becken und sein Gestell,

Exo 35:17 die Umhänge des Vorhofes, seine Säulen, seine Fußsockel und den Vorhang über dem Eingang des Vorhofes,

Exo 35:18 die Zeltpflöcke der Wohnstätte und des Vorhofes und die dazugehörigen Stricke,

Exo 35:19 die gewirkten Gewänder zum Dienst im Heiligtum, d. h. die heiligen Gewänder für den Priester Aaron und die Gewänder für seine Söhne zum priesterlichen Dienst."

Exo 35:20 Da ging die ganze Gemeinde der Israeliten von Moses weg.

Exo 35:21 Sie kamen wieder; jeder, den sein Herz dazu antrieb, und jeder, dessen Geist willig war, brachte die Abgabe für den Herrn zur Herstellung des Offenbarungszeltes, für den gesamten heiligen Dienst und für die heiligen Gewänder.

Exo 35:22 Männer kamen und Frauen; alle, die ihr Herz dazu antrieb, brachten Spangen, Ohrringe, Fingerringe und Halsschmuck, alles aus Gold; und so tat jeder, der eine Weihegabe aus Gold dem Herrn bringen wollte.

Exo 35:23 Jeder, der violette Purpurwolle, roten Purpur, karmesinfarbenen Stoff, Byssus und Ziegenhaar, rotgefärbte Widderfelle oder Tachaschhäute besaß, brachte sie herbei.

Exo 35:24 Jeder, der eine Silber- oder Kupfergabe leisten wollte, steuerte zur Spende für den Herrn bei; wer Akazienholz hatte zu irgendeiner Verarbeitung für den heiligen Dienst, schleppte es ebenfalls herzu.

Exo 35:25 Alle Frauen, die in Handarbeit geschickt waren, spannen selbst und brachten das Gesponnene: Violette Purpurwolle, roten Purpur, karmesinfarbenen Stoff und Byssus.

Exo 35:26 Alle Frauen, die sich vermöge ihrer Begabung angespornt fühlten, spannen eigenhändig die Ziegenhaare.

Exo 35:27 Die Fürsten brachten die Karneolsteine und die Besatzsteine für das Ephod und das Brustschild,

Exo 35:28 die Balsame und das Öl für den Leuchter, für das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk.

Exo 35:29 Alle Männer und Frauen, die ihr Herz dazu antrieb, etwas zu dem Werk beizutragen, dessen Anfertigung der Herr durch Moses verordnet hatte, brachten als Nachkommen Israels eine freiwillige Gabe für den Herrn.

Exo 35:30 Moses sprach zu den Israeliten: "Seht, der Herr hat den Bezalel, den Sohn des Uri, Enkel des Chur aus dem Stamme Juda, mit Namen berufen

Exo 35:31 und hat ihn mit göttlichem Geist erfüllt in Weisheit, in Einsicht und Erkenntnis für jegliches Werk.

Exo 35:32 Er soll Pläne entwerfen und diese in Gold, Silber und Kupfer ausführen.

Exo 35:33 Auch mit der Fertigkeit hat er ihn begabt, Steine für Fassungen zu bearbeiten und Holz zu schnitzen, um jegliches geplante Werk auszuführen.

Exo 35:34 Auch verlieh er ihm die Fähigkeit, andere zu unterweisen, ihm und Oholiab, dem Sohn des Achisamach, aus dem Stamme Dan.

Exo 35:35 Er erfüllte sie mit Kunstsinn zur Ausführung aller Arbeiten des Kunsthandwerkers, des Kunstwebers, des Buntwirkers in violetter Purpurwolle, rotem Purpur, in karmesinfarbenem Stoff und in Byssus sowie des Webers, lauter Männer, die jegliches Werk ausführen und Pläne entwerfen können.

 

Exodus Kapitel 36

 

Exo 36:1 So sollen nun Bezalel, Oholiab und alle Kunstverständigen, denen der Herr Verständnis und Einsicht verliehen hat, so daß sie sich auf die Ausführung jeglicher Arbeit für den Dienst am Heiligtum verstehen, das Werk gemäß allem, was der Herr aufgetragen hat, ausführen."

Exo 36:2 Da berief Moses den Bezalel, Oholiab und alle kunstverständigen Männer, denen der Herr Einsicht verliehen hatte, alle, die ihr Herz antrieb, an die Ausführung des Werkes zu gehen.

Exo 36:3 Sie empfingen von Moses die ganze Beisteuer, welche die Israeliten für die Arbeiten zum Dienste am Heiligtum aufgebracht hatten. Diese brachten ihm an jedem Morgen noch weitere freiwillige Gaben.

Exo 36:4 Da kamen die Kunstverständigen, welche alle Arbeiten für das Heiligtum ausführten, ein jeder von seiner Arbeit, an der er gerade stand,

Exo 36:5 und sprachen zu Moses: "Das Volk bringt mehr, als für den Dienst am Werke notwendig ist, dessen Ausführung der Herr befohlen hat."

Exo 36:6 Da ließ Moses durch das Lager hindurch ausrufen: "Weder Mann noch Frau soll weiterhin noch eine Abgabe für das Heiligtum beisteuern!" Den Beiträgen des Volkes wurde so Einhalt geboten.

Exo 36:7 Es war ja schon genug Material da, um alle Arbeiten, die sie zu machen hatten, auszuführen; man ließ noch davon übrig.

Exo 36:8 Alle Kunstverständigen unter den Werkleuten stellten die Wohnstätte aus zehn Zeltdecken von gezwirntem Byssus, violetter Purpurwolle, rotem Purpur und karmesinfarbenem Stoff her; mit Kerubimfiguren als Arbeit eines Stoffwirkers machte man sie.

Exo 36:9 Die Länge der einzelnen Decke betrug achtundzwanzig Ellen und die Breite vier Ellen; alle Zelttücher hatten ein und dasselbe Maß.

Exo 36:10 Fünf von den Zeltbahnen fügte er miteinander zusammen, eine an die andere, und ebenso die übrigen fünf.

Exo 36:11 Dann brachte er aus violetter Purpurwolle an der Außenkante der einen Zeltbahn, die das Ende des zusammengesetzten Stückes bildete, Schleifen an und ebenso an der Außenkante der letzten Zeltdecke des zweiten zusammengesetzten Teiles.

Exo 36:12 Fünfzig Schleifen brachte er an der einen Zeltdecke an, ebenso fünfzig Schleifen am Ende der Zeltdecke, die zum zweiten zusammengesetzten Stück gehörte; die Schleifen standen einander gegenüber.

Exo 36:13 Dann formte er fünfzig Haken aus Gold und verband die Zeltdecken mit den Haken, eine mit der andern. So wurde es eine einzige Wohnstätte.

Exo 36:14 Sodann fertigte er Zeltdecken aus Ziegenhaar für ein Zeltdach über der Wohnstätte; in einer Anzahl von elf Stücken stellte er sie her.

Exo 36:15 Die Länge der einzelnen Zeltdecke betrug dreißig Ellen, vier Ellen ihre Breite; alle elf Zeltdecken hatten ein und dasselbe Maß.

Exo 36:16 Er fügte fünf Zeltdecken zu einem Stück zusammen und die anderen sechs ebenso.

Exo 36:17 Am Saume der letzten Zeltdecke des einen zusammengesetzten Stückes machte er fünfzig Schleifen und ebenso an dem Zeltdeckensaum des zweiten zusammengesetzten Stückes.

Exo 36:18 Dann fertigte er fünfzig Haken aus Kupfer, um damit das Zelt zu verbinden, daß es ein einziges Ganzes wurde.

Exo 36:19 Dann stellte er für das Zelt eine rotgefärbte Decke aus Widderfellen her und oben darauf eine Decke aus Tachaschleder.

Exo 36:20 Sodann verfertigte er Bretter aus Akazienholz zum Aufstellen für die Wohnstätte.

Exo 36:21 Zehn Ellen betrug die Länge eines Brettes und eineinhalb Ellen seine Breite.

Exo 36:22 Jedes Brett wurde durch zwei Zapfen gegenseitig in Verbindung gebracht; so machte er es mit allen Brettern der Wohnstätte.

Exo 36:23 An Brettern fertigte er für die Wohnstätte an: zwanzig für die Südseite.

Exo 36:24 Als Unterlage für die zwanzig Bretter stellte er vierzig silberne Sockel her, zwei Sockel als Unterlage eines Brettes für seine beiden Zapfen.

Exo 36:25 Für die andere Längsseite der Wohnstätte, die Nordseite, nahm er zwanzig Bretter,

Exo 36:26 dazu noch vierzig silberne Fußsockel, je zwei als Unterlage für ein Brett.

Exo 36:27 Für die Rückseite der Wohnstätte, die nach Westen hin liegt, verfertigte er sechs Bretter.

Exo 36:28 Zwei Bretter stellte er als Eckstücke für die Rückseite der Wohnstätte her.

Exo 36:29 Sie waren unten und oben doppelt aufgebaut und trafen sich bei dem einen Ring; so machte er es bei beiden für die zwei Ecken.

Exo 36:30 Es waren also acht Bretter, und ihrer silbernen Fußgestelle waren es sechzehn, nämlich je zwei Fußgestelle als Unterlage für ein Brett.

Exo 36:31 Er stellte auch Riegel aus Akazienholz her, fünf für die Bretter auf der einen Seite der Wohnstätte,

Exo 36:32 ebenso auch fünf Riegel für die Bretter der zweiten Längsseite der Wohnstätte und fünf Riegel für die Bretter der nach Westen gerichteten Rückseite der Wohnstätte.

Exo 36:33 Den mittleren Riegel stellte er in die Mitte der Bretter, so daß er von einem Ende zum anderen verlief.

Exo 36:34 Die Bretter überzog er mit Gold, und auch ihre Ringe stellte er aus Gold her als Halter für die Riegel; ebenso überzog er die Riegel mit Gold.

Exo 36:35 Dann fertigte er einen Vorhang aus violetter Purpurwolle; rotem Purpur, karmesinfarbenem Stoff und gezwirntem Byssus an; als Kunstwirkerarbeit stellte er ihn mit Kerubimfiguren her.

Exo 36:36 Er machte für ihn vier Säulen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold - auch ihre Nägel waren aus Gold - und goß für sie vier Fußsockel aus Silber.

Exo 36:37 Für den Zelteingang fertigte er einen Vorhang aus violetter Purpurwolle, rotem Purpur, karmesinfarbenem Stoff und gezwirntem Byssus in Buntwirkerarbeit,

Exo 36:38 nebst den dazugehörigen fünf Säulen und ihren Nägeln. Ihre Köpfe und die Verbindungsstangen überzog er mit Gold; ihre fünf Fußsockel aber waren aus Kupfer.

 

Exodus Kapitel 37

 

Exo 37:1 Ferner verfertigte Bezalel die Lade aus Akazienholz; zweieinhalb Ellen war sie lang, eineinhalb Ellen breit und eineinhalb Ellen hoch.

Exo 37:2 Er überzog sie mit reinem Golde von innen und außen her und befestigte rings um sie eine goldene Leiste.

Exo 37:3 Dann goß er für sie vier goldene Ringe und brachte sie an den vier Ecken an, zwei Ringe an ihrer einen Seitenwand und zwei Ringe an ihrer anderen Seitenwand.

Exo 37:4 Auch verfertigte er Stangen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold.

Exo 37:5 Er steckte die Stangen durch die Ringe an den Seitenwänden der Lade, so daß man die Lade tragen konnte.

Exo 37:6 Dann verfertigte er eine Deckplatte aus reinem Gold, zweieinhalb Ellen lang und eineinhalb Ellen breit.

Exo 37:7 Darauf machte er zwei Goldkerubim; als getriebene Arbeit stellte er sie an den beiden Enden der Deckplatte her,

Exo 37:8 und zwar den einen Kerub am einen und den andern Kerub am andern Ende der Deckplatte. Von der Deckplatte her machte er an ihren zwei Enden die Kerubim.

Exo 37:9 Sie breiteten ihre Flügel nach oben hin aus, indem sie mit ihren Flügeln die Deckplatte überdachten; ihre Antlitze waren einander zugekehrt; zur Deckplatte hin waren die Kerubim gerichtet.

Exo 37:10 Und er verfertigte ferner den Tisch aus Akazienholz; zwei Ellen lang, eine Elle breit und eineinhalb Ellen hoch.

Exo 37:11 Er überzog ihn mit reinem Gold und brachte ringsum eine goldene Einfassung an.

Exo 37:12 Er machte auch eine Leiste von einer Handbreit daran und verfertigte eine goldene Einfassung um diese Leiste herum.

Exo 37:13 Dann goß er für ihn vier goldene Ringe und brachte sie an den vier Ecken an, wo seine vier Füße waren.

Exo 37:14 Die Ringe waren dicht unter der Leiste als Ösen für die Stangen zum Tragen des Tisches.

Exo 37:15 Die Stangen machte er aus Akazienholz und überzog sie mit Gold, so daß man den Tisch tragen konnte.

Exo 37:16 Darauf verfertigte er auch die Geräte, die auf dem Tisch stehen sollten, seine Schüsseln und Schalen, Kannen und Krüge zur Spendung der Trankopfer; alles aus reinem Gold.

Exo 37:17 Dann machte er den Leuchter aus reinem Gold in getriebener Arbeit, seinen Fuß und seinen Schaft. Seine Kelche, seine Knäufe und seine Blüten waren ein mit ihm verbundenes Stück.

Exo 37:18 Sechs Röhren gingen von seinen Seiten aus; drei Leuchtröhren von der einen Seite, drei Leuchtröhren von der anderen Seite.

Exo 37:19 Drei mandelförmige Kelche, ein Knauf und eine Blüte waren an der ersten Röhre, drei mandelförmige Kelche, ein Knauf und eine Blüte an der zweiten und so an allen sechs Röhren, die vom Leuchter ausgingen.

Exo 37:20 Am Leuchter selbst waren vier mandelförmige Kelche, seine Knäufe und seine Blüten,

Exo 37:21 und zwar je ein Knauf unter jedem sich abzweigenden Röhrenpaare, entsprechend den sechs Röhren, die von ihm ausgingen.

Exo 37:22 Ihre Knäufe und ihre Röhren waren ein Stück mit ihm, das Ganze, eine getriebene Arbeit, bestand aus einem Stück reinen Goldes.

Exo 37:23 Dann fertigte er die sieben Lampen an, die dazu gehörenden Dochtscheren und Feuerschalen aus feinstem Gold.

Exo 37:24 Ein Talent gediegenen Goldes verwendete er auf ihn und alle zu ihm gehörenden Geräte.

Exo 37:25 Dann stellte er den Räucheraltar aus Akazienholz her, eine Elle lang, eine Elle breit, also quadratisch, und zwei Ellen hoch; seine Hörner waren aus einem Stück mit ihm.

Exo 37:26 Er überzog ihn mit gediegenem Gold, seine Deckplatte und seine Wände ringsum und seine Hörner, und brachte an ihm ringsum eine goldene Leiste an.

Exo 37:27 Unterhalb seiner Leiste befestigte er zwei goldene Ringe an seinen beiden Seiten zur Aufnahme der Stangen, um ihn damit tragen zu können.

Exo 37:28 Die Stangen aber fertigte er aus Akazienholz und überzog sie mit Gold.

Exo 37:29 Er bereitete auch das heilige Salböl und das reine wohlriechende Räucherwerk nach Art eines Salbenmischers.

 

Exodus Kapitel 38

 

Exo 38:1 Danach errichtete er den Brandopferaltar aus Akazienholz, fünf Ellen lang und fünf Ellen breit, quadratisch, und drei Ellen hoch.

Exo 38:2 Seine Hörner aber brachte er an seinen vier Ecken an; sie bildeten mit ihm ein Stück. Dann überzog er den Altar mit Kupfer.

Exo 38:3 Ebenso verfertigte er alle zum Altar gehörenden Geräte, die Töpfe, die Reinigungsschaufeln, Sprengschalen, Fleischgabeln und Feuerbecken; alle zu ihm gehörenden Geräte stellte er aus Kupfer her.

Exo 38:4 Er machte auch für den Altar ein Gitterwerk, ein kupfernes Netzgitter, unterhalb seiner Einfassung bis zu seiner halben Höhe hinauf.

Exo 38:5 Sodann goß er vier Ringe an die vier Enden des kupfernen Gitterwerks zur Aufnahme der Stangen.

Exo 38:6 Die Stangen aber fertigte er aus Akazienholz und überzog sie mit Kupfer.

Exo 38:7 Er steckte die Stangen in die Ringe an den Seiten des Altars, damit man ihn mit ihrer Hilfe tragen konnte. Er stellte ihn aus Platten her, so daß er hohl war.

Exo 38:8 Dann fertigte er das kupferne Becken und sein kupfernes Gestell aus den Spiegeln der dienenden Frauen, die am Eingang des Offenbarungszeltes Dienst taten.

Exo 38:9 Danach grenzte er den Vorhof ab; für die nach Süden gewendete Seite verfertigte er Vorhofsbehänge aus gezwirntem Byssus, hundert Ellen,

Exo 38:10 ferner zwanzig Säulen für sie samt ihren zwanzig kupfernen Fußsockeln, die Nägel der Säulen und ihre Querstangen aus Silber,

Exo 38:11 ebenso auf der Nordseite Behänge, hundert Ellen lang, dazu zwanzig Säulen und zwanzig kupferne Fußsockel für sie, die Nägel der Säulen und ihre Querstangen aus Silber.

Exo 38:12 Für die nach Westen gerichtete Seite stellte er Behänge von fünfzig Ellen her, dazu die entsprechenden zehn Säulen samt ihren zehn Fußsockeln, die Nägel der Säulen und ihre Querstangen wieder aus Silber.

Exo 38:13 Auch für die nach Osten gehende Vorderseite fünfzig Ellen,

Exo 38:14 und zwar Behänge von fünfzehn Ellen für das eine Seitenstück, dazu drei Säulen samt ihren drei Fußsockeln.

Exo 38:15 Diesen entsprechend stellte er auf der anderen Seite des Vorhofeinganges für das zweite Seitenstück fünfzehn Ellen Behänge her, dazu drei Säulen samt ihren drei Fußsockeln.

Exo 38:16 Alle Vorhofsbehänge ringsum waren aus gezwirntem Byssus verfertigt.

Exo 38:17 Die Fußsockel für die Säulen waren aus Kupfer, die Nägel der Säulen aber und ihre Querstangen aus Silber; auch der Überzug ihrer Köpfe war aus Silber; alle Säulen des Vorhofes hatten Querstangen aus Silber.

Exo 38:18 Der Vorhang für den Eingang des Vorhofes war eine Buntwirkerarbeit aus violetter Purpurwolle, rotem Purpur, karmesinfarbenem Stoff und gezwirntem Byssus, zwanzig Ellen lang und fünf Ellen hoch, d. h. breit, entsprechend den anderen Behängen des Vorhofes.

Exo 38:19 Dazu kamen ihre vier Säulen samt ihren vier kupfernen Fußsockeln, ihre Nägel aus Silber, auch der Überzug ihrer Köpfe und ihre Querstangen aus Silber.

Exo 38:20 Alle Zeltpflöcke für die Wohnstätte und den Vorhof ringsum waren aus Kupfer.

Exo 38:21 Dies ist die Berechnung der Abgaben, die für die Wohnstätte, die Stätte des Gesetzes, durch Moses ausgeführt wurde, unter Dienstleistung der Leviten und geleitet von Itamar, dem Sohn des Priesters Aaron.

Exo 38:22 Bezalel aber, der Sohn des Uri und Enkel des Chur vom Stamme Juda, führte alles aus, was der Herr dem Moses aufgetragen hatte.

Exo 38:23 Mit ihm Oholiab, der Sohn des Achisamach, vom Stamme Dan als Kunsthandwerker, Weber und Buntwirker in violetter Purpurwolle, rotem Purpur, karmesinfarbenem Stoff und Byssus.

Exo 38:24 Alles Gold, das für die Arbeiten zur vollständigen Herstellung des Heiligtums verwendet wurde das als Weihegabe gespendete Gold, wog 29 Talente und 730 Silbersekel nach heiligem Gewichtsmaß.

Exo 38:25 Das bei der Musterungsabgabe von der Gemeinde gespendete Silber betrug 100 Talente und 1 775 Sekel nach heiligem Gewicht,

Exo 38:26 ein halber Silbersekel für jeden Kopf, also die Hälfte eines Sekels nach heiligem Gewicht für jeden, der sich der Musterung unterziehen mußte, nämlich von 20 Jahren und darüber, von insgesamt 603 550 Mann.

Exo 38:27 Die hundert Talente Silber wurden verwendet zum Gießen der Fußsockel des Heiligtums und der Vorhangfußsockel, 100 Talente zu 100 Fußsockeln, zu jedem Fußsockel also ein Talent.

Exo 38:28 Aus den 1 775 Silberstücken fertigte er Nägel für die Säulen, überzog ihre Köpfe und verband sie mit Querstangen.

Exo 38:29 Das als Weihegabe gespendete Kupfer betrug 70 Talente und 2 400 Silbersekel.

Exo 38:30 Daraus verfertigte man die Fußsockel zur Tür des Offenbarungszeltes, den kupfernen Altar samt seinem kupfernen Gitterwerk und alle Altargeräte,

Exo 38:31 dazu die Fußsockel des Vorhofs ringsum und die Fußsockel des Vorhofeinganges, dazu alle Pflöcke der Wohnstätte und alle Vorhofpflöcke ringsum.

 

Exodus Kapitel 39

 

Exo 39:1 Aus violetter Purpurwolle, rotem Purpur und karmesinfarbenem Stoff fertigte man gewirkte Gewänder zum Dienst im Heiligtum an. Die heiligen Gewänder Aarons machten sie so, wie es der Herr dem Moses befohlen hatte.

Exo 39:2 Das Ephod stellte man aus Gold her, aus violetter Purpurwolle und rotem Purpur, karmesinfarbenem Stoff und gezwirntem Byssus.

Exo 39:3 Sie hämmerten die Goldplatten breit und zerschnitten sie in Fäden, um sie zwischen die violette Purpurwolle, den roten Purpur, den karmesinfarbenen Stoff und den Byssus in der Art eines Kunstwirkers einzuarbeiten.

Exo 39:4 Sie machten für das Ephod verbundene Schulterstücke; an seinen beiden Enden wurde es zusammengefügt.

Exo 39:5 Das Band aber, das sich zum Anlegen daran befand, war mit ihm ein Stück, so wie dieses gearbeitet aus Gold, violetter Purpurwolle, rotem Purpur, karmesinfarbenem Stoff und gezwirntem Byssus, wie es der Herr dem Moses aufgetragen hatte.

Exo 39:6 Und sie bearbeiteten die Karneolsteine, in einem Flechtwerk von Gold gefaßt und in Siegelstecherarbeit graviert mit den Namen der Söhne Israels.

Exo 39:7 Man setzte sie auf die Schulterstücke des Ephod als Steine der Erinnerung an die Israeliten, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Exo 39:8 Und man fertigte das Brustschild in Kunstwirkerarbeit wie das Ephod, aus Gold, violetter Purpurwolle, rotem Purpur, karmesinfarbenem Stoff und gezwirntem Byssus.

Exo 39:9 Es war quadratisch; man machte das Brustschild doppelt gelegt, je eine Spanne lang und breit, doppelt gefaltet.

Exo 39:10 Man besetzte es mit vier Reihen von Edelsteinen. Erste Reihe: Rubin, Chrysolith und Smaragd.

Exo 39:11 Zweite Reihe: Türkis, Lasurstein und Jaspis.

Exo 39:12 Dritte Reihe: Hyazinth, Achat und Amethyst.

Exo 39:13 Vierte Reihe: Tarsis, Karneol und Nephrit; in Gold gefaßt waren sie in ihren Reihen.

Exo 39:14 Die Steine trugen die Namen der Söhne Israels; zwölf waren es, entsprechend ihren Namen, Siegelstecherarbeiten, ein jeder mit einem Namen nach den zwölf Stämmen.

Exo 39:15 Man stellte für das Brustschild gedrehte Kettchen her nach Art von Schnüren aus reinem Gold.

Exo 39:16 Dann verfertigte man für das Brustschild zwei goldene Einfassungen und zwei goldene Ringe und befestigte die beiden Ringe an den beiden Enden des Brustschildes.

Exo 39:17 Die beiden goldenen Schnüre machten sie an den zwei Ringen an den Enden des Brustschildes fest.

Exo 39:18 Die zwei anderen Enden der beiden Schnüre befestigten sie an den beiden geflochtenen Einfassungen und brachten diese auf den Schulterstücken des Ephod an dessen Vorderseite an.

Exo 39:19 Dann stellten sie noch zwei goldene Ringe her und brachten sie an den beiden (anderen) Enden des Brustschildes an, und zwar auf seinem inneren, dem Ephod zugewandten Rand.

Exo 39:20 Dann fertigten sie zwei weitere goldene Ringe an und befestigten sie auf den beiden Schulterstücken des Ephod unten an seiner vorderen Seite, nahe der Stelle, wo es zusammengefügt ist, aber oberhalb der Binde des Ephod.

Exo 39:21 Man band das Brustschild durch seine Ringe an die Ephodringe mittels Schnüren aus violettem Purpur fest, damit es über der Binde des Ephod blieb und das Brustschild sich nicht von seiner Stelle auf dem Ephod verschob, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Exo 39:22 Dann machte man das Obergewand des Ephod als Webearbeit ganz aus violetter Purpurwolle.

Exo 39:23 Die Öffnung des Obergewandes war in der Mitte ganz wie die Öffnung eines Panzerhemdes; ein ringsum besetzter Rand war an seiner Öffnung, damit es nicht zerriß.

Exo 39:24 Am Saum des Obergewandes brachte man Granatäpfel, aus violetter Purpurwolle, rotem Purpur und karmesinfarbenem Stoff gezwirnt, an.

Exo 39:25 Auch verfertigten sie Glöckchen aus reinem Gold und befestigten diese zwischen den Granatäpfeln, und zwar an dem Saum des Obergewandes, ringsum zwischen den Granatäpfeln:

Exo 39:26 Immer ein Glöckchen und ein Granatapfel ringsum am Saum des Obergewandes abwechselnd, für den heiligen Dienst, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Exo 39:27 Man verfertigte danach die Leibröcke aus Byssus in Webearbeit für Aaron und seine Söhne,

Exo 39:28 ferner den Turban aus Byssus, die gewundenen Kopfbedeckungen aus Byssus und die linnenen Beinkleider aus gezwirntem Byssus,

Exo 39:29 endlich den Gürtel aus gezwirntem Byssus, violetter Purpurwolle und rotem Purpur und karmesinfarbenem Stoff in Buntwirkerarbeit, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Exo 39:30 Dann verfertigte man das Stirnblatt, das heilige Diadem, aus gediegenem Gold, und sie schrieben darauf in Siegelstecherschrift: "Heilig dem Herrn!"

Exo 39:31 Sie befestigten daran eine Schnur von violetter Purpurwolle, um sie oben am Turban anzubringen, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Exo 39:32 So wurde denn sämtliche Arbeit für die Wohnung des Offenbarungszeltes vollendet; die Israeliten taten so, wie es der Herr dem Moses befohlen hatte.

Exo 39:33 Sie brachten die Wohnstätte zu Moses: Das Zelt mit all seinen Geräten, seinen Haken, Brettern, Riegeln, Säulen und seinen Fußsockeln,

Exo 39:34 die Decke aus rotgegerbten Widderfellen, die Decke aus Tachaschhäuten und den verhüllenden Vorhang,

Exo 39:35 die Gesetzeslade mit ihren Stangen und der Deckplatte,

Exo 39:36 den Tisch mit all seinen Geräten und den Schaubroten,

Exo 39:37 den Leuchter aus reinem Gold mit seinen Lampen - die Lampen der Reihe nach aufgesetzt - und all seinen Geräten sowie das Öl für den Leuchter,

Exo 39:38 den goldenen Altar, das Salböl, das wohlriechende Räucherwerk und den Vorhang für den Zelteingang,

Exo 39:39 den kupfernen Altar und das zu ihm gehörige kupferne Gitterwerk mit seinen Stangen und all seinen Geräten, das Becken mit seinem Gestell,

Exo 39:40 die Behänge des Vorhofes, seine Säulen und Fußsockel und den Behang für das Vorhoftor, seine Stricke und Pflöcke sowie alle Geräte zum Dienst an der Wohnstätte des Offenbarungszeltes,

Exo 39:41 endlich die gewirkten Kleider zum Dienst am Heiligtum, die heiligen Gewänder für den Priester Aaron sowie die Kleider für seine Söhne zum priesterlichen Dienst.

Exo 39:42 Ganz nach den Befehlen des Herrn an Moses hatten die Israeliten die gesamte Arbeit gemacht.

Exo 39:43 Moses besichtigte das ganze Werk. Sie hatten es gemacht, wie der Herr es befohlen hatte. Und Moses segnete sie.

 

 

Exodus Kapitel 40

 

Exo 40:1 Der Herr sprach zu Moses:

Exo 40:2 "Im ersten Monat, und zwar am ersten Tag des Monats, sollst du die Wohnstätte des Offenbarungszeltes aufrichten.

Exo 40:3 Stelle die Gesetzeslade hinein und hänge den Vorhang vor die Lade!

Exo 40:4 Dann schaffe den Tisch hinein und lege sein Zubehör zurecht; dann bringe den Leuchter und setze seine Lampen auf!

Exo 40:5 Stelle den goldenen Räucheraltar vor die Gesetzeslade und hänge den Behang vor den Eingang zur Wohnstätte!

Exo 40:6 Den Brandopferaltar errichte vor dem Eingang der Wohnstätte des Offenbarungszeltes!

Exo 40:7 Das Becken aber stelle zwischen das Offenbarungszelt und den Altar und schütte Wasser hinein!

Exo 40:8 Dann richte den Vorhof ringsum auf und bringe den Behang an den Vorhofseingang!

Exo 40:9 Dann nimm das Salböl und salbe die Wohnstätte und alles, was in ihr ist; weihe sie mit all ihren Geräten; heilig soll sie sein!

Exo 40:10 Salbe auch den Brandopferaltar mit all seinen Geräten und weihe den Altar, damit er zu etwas Hochheiligem werde!

Exo 40:11 Salbe dann das Becken mit seinem Gestell und weihe es!

Exo 40:12 Alsdann laß Aaron und seine Söhne zum Eingang des Offenbarungszeltes treten und wasche sie mit Wasser!

Exo 40:13 Bekleide Aaron mit den heiligen Gewändern, salbe und weihe ihn so, daß er mir al Priester diene!

Exo 40:14 Auch seine Söhne lasse herantreten, bekleide sie mit Leibröcken

Exo 40:15 und salbe sie, wie du ihren Vater gesalbt hast, damit sie mir als Priester dienen. Ihre Salbung soll ihnen das Recht verleihen, immerwährend Priesterdienst zu tun von Geschlecht zu Geschlecht!"

Exo 40:16 Moses führte dies aus; ganz wie der Herr es ihm aufgetragen, machte er es.

Exo 40:17 Im ersten Monat, im zweiten Jahre, am Ersten des Monats war die Wohnstätte errichtet.

Exo 40:18 Moses richtete die Wohnstätte auf, stellte ihre Fußsockel hin, setzte ihre Bretter darauf, brachte ihre Riegel an und richtete ihre Säulen auf.

Exo 40:19 Dann breitete er das Zelt über die Wohnstätte und legte die Überdecke des Zeltes oben darauf, wie der Herr dem Moses aufgetragen.

Exo 40:20 Dann nahm er die Gesetzestafeln und legte sie in die Lade; er steckte die Stangen an die Lade und legte die Deckplatte oben auf die Lade.

Exo 40:21 Die Lade brachte er in die Wohnstätte hinein, hängte den verhüllenden Vorhang auf und verhüllte so die Gesetzeslade, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Exo 40:22 Dann stellte er den Tisch in das Offenbarungszelt auf die nach Norden gerichtete Seite der Wohnstätte außerhalb des Vorhangs.

Exo 40:23 Darauf legte er eine Brotschicht vor dem Herrn zurecht, wie der Herr dem Moses befohlen.

Exo 40:24 Er stellte den Leuchter in das Offenbarungszelt, dem Tisch gegenüber auf die nach Süden gewendete Seite der Wohnstätte,

Exo 40:25 und brachte die Lampen vor den Herrn, wie der Herr dem Moses aufgetragen.

Exo 40:26 Dann stellte er den goldenen Altar ins Offenbarungszelt vor den Vorhang.

Exo 40:27 Er ließ auf ihm wohlriechendes Räucherwerk verbrennen, wie der Herr dem Moses befohlen.

Exo 40:28 Danach hängte er den Vorhang vor dem Eingang zur Wohnstätte auf.

Exo 40:29 Den Brandopferaltar stellte er vor den Eingang der Wohnstätte des Offenbarungszeltes hin. Er brachte auf ihm das Brand und Speiseopfer dar, wie der Herr es dem Moses befohlen.

Exo 40:30 Das Becken stellte er zwischen das Offenbarungszelt und den Altar und goß Wasser zum Waschen hinein.

Exo 40:31 Darin wuschen sich Moses, Aaron und seine Söhne ihre Hände und Füße.

Exo 40:32 Wenn sie ins Offenbarungszelt hineingingen oder zum Altar traten, wuschen sie sich, wie der Herr es Moses angeordnet.

Exo 40:33 Schließlich richtete er den Vorhof rings um die Wohnstätte und den Altar auf. Er ließ den Vorhang des Vorhoftores aufhängen. So vollendete Moses das Werk.

Exo 40:34 Die Wolke bedeckte das Offenbarungszelt, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnstätte.

Exo 40:35 Moses war nicht imstande, in das Offenbarungszelt hineinzugehen; denn es lagerte darauf die Wolke, und des Herrn Herrlichkeit erfüllte die Wohnstätte.

Exo 40:36 Wenn sich nun die Wolke von der Wohnstätte erhob, dann brachen die Israeliten bei all ihren Wegstrecken auf.

Exo 40:37 Erhob sich aber die Wolke nicht, so brachen sie auch nicht auf bis zu dem Zeitpunkt, da sie wiederum aufstieg.

Exo 40:38 Denn die Wolke des Herrn war über der Wohnstätte am Tage; des Nachts aber war Feuer darin vor den Augen des gesamten Hauses Israel während ihrer ganzen Wanderung.

 

 

Leviticus

3. Buch Mose

Leviticus Kapitel 1

 

Lev 1:1 Der Herr berief den Moses und redete zu ihm vom Offenbarungszelte aus:

Lev 1:2 "Sprich zu den Israeliten und sage zu ihnen: Will jemand unter euch dem Herrn eine Opfergabe von seinem Vieh darbringen, so sollt ihr sie nehmen!

Lev 1:3 Bringt er seine Opfergabe als Brandopfer von Rindern dar, so soll es ein männliches Tier ohne Fell sein; er bringe es zum Eingang des Offenbarungszeltes; es soll ihn vor dem Herrn wohlgefällig machen.

Lev 1:4 Danach lege er seine Hand auf den Kopf des Brandopfers; das wird ihm Wohlgefallen und Sühne schaffen.

Lev 1:5 Hierauf soll er das junge Rind vor dem Herrn schlachten; die Söhne Aarons aber, die Priester, sollen das Blut darbringen und es ringsum an den Altar sprengen, der am Eingang des Offenbarungszeltes steht.

Lev 1:6 Dann soll er das Brandopfer abhäuten und in seine Teile zerlegen.

Lev 1:7 Die Söhne Aarons aber, die Priester, sollen Feuer auf den Altar bringen und Holzscheite darauf schichten.

Lev 1:8 Danach sollen die Söhne Aarons die Stücke mit dem Kopf und dem Nierenfett auf der Holzschicht über dem Feuer auf dem Altar zurechtlegen.

Lev 1:9 Eingeweide und Unterschenkel des Rindes wasche er mit Wasser; der Priester aber lasse das Ganze auf dem Altar in Rauch aufgehen, damit es ein Brandopfer sei, ein Feueropfer lieblichen Wohlgeruchs für den Herrn.

Lev 1:10 Soll aber die Opfergabe, die jemand als Brandopfer darbringen will, ein Stück Kleinvieh sein, von Jungwiddern oder Ziegen, so bringe er ein männliches Tier ohne Fehler dar.

Lev 1:11 Er schlachte es auf der Nordseite des Altars vor dem Herrn; die Söhne Aarons aber, die Priester, sprengen sein Blut an den Altar ringsum.

Lev 1:12 Sodann soll er es in seine Teile zerlegen, der Priester soll sie mit Kopf und Nierenfett auf den Holzscheiten zurechtlegen über dem Feuer auf dem Altar.

Lev 1:13 Die Eingeweide aber und die Unterschenkel möge er mit Wasser waschen; der Priester soll alles zusammen darbringen und es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen; ein Brandopfer sei es, ein Feueropfer lieblichen Wohlgeruchs für den Herrn.

Lev 1:14 Bringt jemand dem Herrn ein Opfer als Geflügelopfer dar, so soll er dazu Turteltauben oder junge Tauben als Gabe nehmen.

Lev 1:15 Der Priester aber soll das Tier zum Altar bringen, ihm den Kopf abknicken und es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. Sein Blut aber soll an der Wand des Altares ausgedrückt werden.

Lev 1:16 Dann soll er den Kropf mit seinem Gewölle entfernen und ihn östlich vom Altar auf den Aschenplatz werfen.

Lev 1:17 Die Flügel soll er ihm einreißen, sie aber nicht ganz abtrennen; der Priester lasse sie auf dem Altar in Rauch aufgehen auf den Holzscheiten über dem Feuer; ein Brandopfer ist es, ein Feueropfer lieblichen Wohlgeruchs für den Herrn.

 

Leviticus Kapitel 2

 

Lev 2:1 Will jemand dem Herrn ein Speiseopfer darbringen, dann soll seine Opfergabe in Mehl bestehen; er gieße Öl darauf und füge Weihrauch dazu.

Lev 2:2 Sodann bringe er es den Söhnen Aarons, den Priestern; er nehme davon eine gute Handvoll dieses Mehles und des Öles, samt dem dazugehörenden Weihrauch; der Priester lasse den duftenden Teil auf dem Altar in Rauch aufgehen als ein Feueropfer lieblichen Wohlgeruchs für den Herrn.

Lev 2:3 Der Rest vom Speiseopfer aber gehört Aaron und seinen Söhnen als Hochheiliges vom Feueropfer des Herrn.

Lev 2:4 Willst du als Speiseopfergabe Ofengebäck darbringen, so seien es ungesäuerte Ringbrote aus Mehl, angerührt mit Öl, oder ungesäuerte Fladen, bestrichen mit Öl.

Lev 2:5 Besteht deine Opfergabe aus einem Speiseopfer von der Röstplatte, dann sei es aus ungesäuertem, mit Öl angerührtem Mehl zubereitet.

Lev 2:6 Brich es in einzelne Brocken und übergieße es mit Öl, dann ist es ein Speiseopfer.

Lev 2:7 Soll deine Opfergabe in einem Speiseopfer aus der Pfanne bestehen, so soll es aus Mehl mit Öl zubereitet sein.

Lev 2:8 Bringe das Speiseopfer, das hieraus zubereitet ist, vor den Herrn; dem Priester soll man es übergeben, der es dann auf den Altar bringt.

Lev 2:9 Der Priester hebe vom Speiseopfer den duftenden Teil ab und lasse ihn auf dem Altar in Rauch aufgehen als Feueropfer lieblichen Wohlgeruchs für den Herrn.

Lev 2:10 Der Rest vom Speiseopfer gehört Aaron und seinen Söhnen als Hochheiliges von den Feueropfern des Herrn.

Lev 2:11 Kein Speiseopfer, das ihr dem Herrn darbringt, darf aus Gesäuertem sein; nichts vom Sauerteig und keinerlei Honig dürft ihr als Feueropfer für den Herrn darbringen.

Lev 2:12 Nur als Erstlingsgabe bringt sie dem Herrn dar; aber auf den Altar dürfen sie nicht zu lieblichem Wohlgeruch kommen.

Lev 2:13 Jedes deiner Speiseopfer mußt du salzen; du darfst das Salz des Bundes mit deinem Gott bei deinem Speiseopfer nicht fehlen lassen; allen deinen Speiseopfern mußt du Salz hinzufügen.

Lev 2:14 Bringst du dem Herrn ein Speiseopfer von Erstlingsfrüchten dar, so nimm am Feuer geröstete Ähren, und zwar zerriebene Körner von der Frühfrucht, als dein Erstlingsfruchtopfer.

Lev 2:15 Tue aber Öl darauf und gib Weihrauch dazu - es ist ein Speiseopfer!

Lev 2:16 Der Priester soll dann den duftenden Teil von den geopferten Körnern und dem Öl samt dem ganzen dazugehörigen Weihrauch als Feueropfer für den Herrn in Rauch aufgehen lassen.

 

Leviticus Kapitel 3

 

Lev 3:1 Ist aber eine Opfergabe ein Friedopfer und will man sie von den Rindern darbringen, dann muß es ein fehlerloses männliches oder weibliches Tier sein, das man dem Herrn opfert.

Lev 3:2 Er lege seine Hand auf den Kopf seines Opfers und schlachte es vor dem Eingang des Offenbarungszeltes; die Söhne Aarons, die Priester, sollen das Blut ringsum an den Altar sprengen.

Lev 3:3 Dann soll er von dem Friedopfer dem Herrn als Feueropfer darbringen das Fett, das die Eingeweide bedeckt, samt allem Fett, das an den Eingeweiden ist,

Lev 3:4 dazu die beiden Nieren und das Fett an ihnen bis zu den Lenden und den Lappen der Leber; oberhalb der Nieren trenne er ihn ab.

Lev 3:5 Die Söhne Aarons aber sollen es auf dem Altar über dem Brandopfer, das auf dem Holz über dem Altar liegt, in Rauch aufgehen lassen als Feueropfer lieblichen Wohlgeruchs für den Herrn.

Lev 3:6 Wenn aber jemand eine Gabe zu einem Friedopfer für den Herrn bestimmt hat und sie dem Kleinvieh entnimmt, so soll es ein fehlerloses männliches oder weibliches Tier sein.

Lev 3:7 Wenn er ein Lamm als Opfergabe darbringt, bringe er es vor den Herrn,

Lev 3:8 lege seine Hand auf den Kopf seines Opfers und schlachte es vor dem Offenbarungszelt. Die Söhne Aarons sollen sein Blut ringsum an den Altar sprengen.

Lev 3:9 Dann bringe er von dem Friedopfer dem Herrn als Feueropfer dessen Fett dar: den ganzen Fettschwanz am Schwanzbein trenne er ihn ab, das Fett, das die Eingeweide bedeckt, samt allem Fett, das an den Eingeweiden ist,

Lev 3:10 dazu die beiden Nieren samt dem Fett an ihnen bis zu den Lenden und den Lappen der Leber; oberhalb der Nieren trenne er ihn ab.

Lev 3:11 Der Priester lasse es auf dem Altar in Rauch aufgehen als Feueropferspeise für den Herrn.

Lev 3:12 Ist aber seine Gabe eine Ziege, dann bringe er das Tier vor den Herrn,

Lev 3:13 lege die Hand auf seinen Kopf und schlachte es vor dem Offenbarungszelt; die Söhne Aarons aber sollen sein Blut ringsum an den Altar sprengen.

Lev 3:14 Dann bringe er davon seine Opfergabe als Feueropfer für den Herrn: das Fett, das die Eingeweide bedeckt, das gesamte Fett an den Eingeweiden selbst,

Lev 3:15 ferner die beiden Nieren und das Fett daran bis zu den Lenden sowie den Lappen der Leber; oberhalb der Nieren trenne er ihn ab.

Lev 3:16 Der Priester lasse diese Teile auf dem Altar in Rauch aufgehen als eine Feueropferspeise lieblichen Wohlgeruchs für den Herrn. Alles Fett gehört dem Herrn!

Lev 3:17 Das ist eine von Geschlecht zu Geschlecht geltende Satzung, die ihr beobachten sollt an all euren Wohnstätten; Fett oder Blut dürft ihr unter keinen Umständen genießen!"

 

Leviticus Kapitel 4

 

Lev 4:1 Der Herr sprach zu Moses:

Lev 4:2 "Sprich zu den Söhnen Israels: Wenn sich jemand versehentlich gegen irgendein Gebot des Herrn versündigt in Dingen, die nicht getan werden dürfen, und doch eines von ihnen tut, dann gilt:

Lev 4:3 Wenn der gesalbte Priester sündigt und Schuld auf das Volk kommt, dann soll er für seine Sünde, die er getan hat, einen fehlerlosen jungen Stier als Sündopfer darbringen.

Lev 4:4 Er führe den Stier am Eingang des Offenbarungszeltes vor den Herrn, lege seine Hand auf seinen Kopf und schlachte den Stier vor dem Herrn.

Lev 4:5 Darauf nehme der gesalbte Priester vom Stierblut und bringe es in das Offenbarungszelt hinein.

Lev 4:6 Der Priester soll seinen Finger in das Blut tauchen und siebenmal von dem Blut vor dem Herrn gegen den Vorhang des Heiligtums hinsprengen.

Lev 4:7 Danach soll der Priester einen Teil des Blutes an die Hörner des für das wohlriechende Räucherwerk des Herrn bestimmten Altars streichen, der sich im Offenbarungszelt befindet; alles übrige Stierblut soll er an den Sockel des Brandopferaltares am Eingang des Offenbarungszeltes hingießen.

Lev 4:8 Er hebe das gesamte Fett des Sündopferstiers von ihm ab das Fett, das die Eingeweide bedeckt, und alles Fett an den Eingeweiden,

Lev 4:9 die beiden Nieren und das Fett an ihnen bis zu den Lenden sowie den Lappen der Leber; an den Nieren trenne er ihn ab,

Lev 4:10 wie es vom Friedopferrind losgelöst wird; der Priester soll es auf dem Brandopferaltar in Rauch aufgehen lassen.

Lev 4:11 Die Haut des Stieres aber, sein gesamtes Fleisch nebst seinem Kopf und seinen Schenkeln, seinen Eingeweiden und seinem Mageninhalt,

Lev 4:12 kurz, den ganzen Stier bringe er aus dem Lager hinaus an eine reine Stätte, an den Ort, wo man die Asche hinschüttet, und verbrenne ihn auf Holzscheiten. Auf dem Aschenplatz soll er verbrannt werden!

Lev 4:13 Wenn sich die ganze Gemeinde Israels versehentlich vergeht, ohne sich dessen bewußt zu sein, und wenn sie eines der Gebote des Herrn übertreten hat in Dingen, die nicht getan werden dürfen, und so schuldig wird,

Lev 4:14 dann soll das Volk nach Erkenntnis der Sünde, deren es sich schuldig gemacht hat, einen Jungstier als Sündopfer darbringen und ihn vor das Offenbarungszelt führen.

Lev 4:15 Die Ältesten der Gemeinde sollen vor dem Herrn ihre Hände auf den Kopf des Stieres legen; dann schlachte man das Tier vor dem Herrn.

Lev 4:16 Darauf soll der gesalbte Priester von dem Blut des Stieres in das Offenbarungszelt hineinbringen.

Lev 4:17 Er tauche seinen Finger in das Blut und sprenge siebenmal von dem Blut vor dem Herrn gegen den Vorhang.

Lev 4:18 Auch möge er von dem Blut an die Hörner des Altars streichen, der vor dem Herrn im Offenbarungszelt steht; alles übrige Blut soll er an den Sockel des Brandopferaltares am Eingang des Offenbarungszeltes gießen.

Lev 4:19 Er hebe von ihm sein gesamtes Fett ab und lasse es auf dem Altar in Rauch aufgehen.

Lev 4:20 Mit dem Stier soll er genau so verfahren, wie er mit dem eigenen Sündopferstier verfährt. Der Priester soll ihnen Sühne schaffen, und es wird ihnen vergeben.

Lev 4:21 Den Stier aber schaffe man zum Lager hinaus und verbrenne ihn, wie man den ersten Stier verbrannt hat. Darin besteht das Gemeindesündopfer.

Lev 4:22 Wenn sich ein Fürst vergeht und eines der Gebote des Herrn, seines Gottes, versehentlich übertritt in Dingen, die nicht getan werden dürfen, und somit schuldig wird,

Lev 4:23 und das Vergehen, dessen er sich schuldig gemacht hat, ihm (später) bewußt wird, dann soll er einen fehlerlosen Ziegenbock als Gabe darbringen.

Lev 4:24 Er lege seine Hand auf den Kopf des Bockes und schlachte ihn da, wo man das Brandopfer vor dem Herrn schlachtet, denn ein Sündopfer ist es.

Lev 4:25 Der Priester nehme etwas von dem Sündopferblut mit seinem Finger und streiche es an die Hörner des Brandopferaltars; sein übriges Blut gieße er an den Sockel dieses Altares.

Lev 4:26 Sein ganzes Fett lasse er auf dem Altar in Rauch aufgehen wie das Fett des Friedopfers. So soll der Priester für ihn Sühne schaffen wegen seines Vergehens, und Verzeihung wird ihm zuteil.

Lev 4:27 Wenn einer aus dem Volk des Landes sich versehentlich vergeht und durch ein Zuwiderhandeln gegen eines der Gebote des Herrn in Dingen, die nicht getan werden dürfen, schuldig wird

Lev 4:28 und er sich der begangenen Sünde bewußt wird, dann soll er als Gabe eine fehlerlose weibliche Ziege darbringen für seine Sünde.

Lev 4:29 Er lege seine Hand auf den Kopf des Sündopfers und schlachte es am Ort, wo man das Brandopfer schlachtet.

Lev 4:30 Der Priester nehme etwas vom Blut mit dem Finger und streiche es an die Hörner des Brandopferaltares; das übrige Blut gieße er an den Sockel des Altares.

Lev 4:31 Dann entferne er das ganze Fett, wie das Fett vom Friedopfer entfernt wird; der Priester lasse es in Rauch aufgehen zu lieblichem Wohlgeruch für den Herrn. So schafft ihm der Priester Sühne, und es wird ihm Vergebung zuteil.

Lev 4:32 Will jemand ein Lamm als Gabe für ein Sündopfer darbringen, so opfere er ein fehlerloses weibliches Tier.

Lev 4:33 Er lege seine Hand auf den Kopf des Sündopfers und schlachte es als Sündopfer da, wo man das Brandopfer schlachtet.

Lev 4:34 Der Priester aber nehme etwas von dem Blut des Sündopfers mit dem Finger und streiche es an die Hörner des Brandopferaltares; all sein übriges Blut schütte er an den Sockel des Altares.

Lev 4:35 Dann entferne er sein ganzes Fett, wie das Fett des Lammes beim Friedopfer entfernt wird; der Priester lasse es auf dem Altar über den Feueropfern des Herrn in Rauch aufgehen. So schafft er ihm Sühne für die begangene Sünde, und es wird ihm Verzeihung zuteil.

 

Leviticus Kapitel 5

 

Lev 5:1 Wenn jemand sündigt dadurch, daß er eine laute Verfluchung hört und Zeuge sein könnte, da er Augenzeuge war oder es sonst in Erfahrung gebracht hat, macht aber keine Anzeige, so daß er schuldig wird -,

Lev 5:2 oder jemand berührt etwas Unreines, sei es das Aas eines unreinen wilden Tieres oder das eines unreinen Haustieres oder eines unreinen Kriechtieres, und es entgeht ihm zunächst, so daß er unrein und schuldig wird,

Lev 5:3 oder jemand kommt mit der Unreinheit eines Menschen in Berührung, mit irgendeiner Unreinheit, durch die man unrein werden kann, ohne es zu wissen, wird es dann aber inne, so daß er in Schuld gerät,

Lev 5:4 oder jemand schwört in unbedachter Rede, etwas Böses oder Gutes zu tun, wie man eben unbesonnen schwören kann, ohne daran zu denken, bemerkt es aber danach, so daß er sich mit derartigem schuldig macht,

Lev 5:5 wenn also jemand durch etwas Derartiges in Schuld gerät, soll er bekennen, wessen er sich schuldig gemacht,

Lev 5:6 und er bringe als Buße für die begangene Verfehlung dem Herrn ein weibliches Tier vom Kleinvieh, ein Lamm oder eine Ziege, als Sündopfer dar; der Priester soll ihm Sühne verschaffen wegen seines Vergehens.

Lev 5:7 Wenn aber jemand den Preis für ein Schaf nicht aufbringt, so bringe er dem Herrn als Buße für seine Verfehlung zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben dar, die eine als Sündopfer, die andere als Brandopfer.

Lev 5:8 Er soll sie zum Priester tragen; dieser bringe die zum Sündopfer bestimmte Taube zuerst dar und knicke ihr dicht vor dem Genick den Kopf ab, ohne ihn abzutrennen.

Lev 5:9 Dann sprenge er von dem Blut des Sündopfers an die Wand des Altares; der Rest des Blutes aber werde an den Sockel des Altares ausgepreßt, denn es ist ein Sündopfer.

Lev 5:10 Die andere Taube aber verwende er vorschriftsmäßig als Brandopfer. So soll der Priester für ihn Sühne schaffen wegen des Vergehens, dessen er sich schuldig gemacht hat, und es wird ihm Verzeihung zuteil.

Lev 5:11 Wenn er aber zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nicht aufbringt, so bringe er als Opfergabe für sein Vergehen ein Zehntel Epha Mehl als Sündopfer dar; er gieße kein Öl darauf und tue keinen Weihrauch dazu - denn es ist ein Sündopfer.

Lev 5:12 Er bringe es zum Priester; dieser hebe eine reichliche Handvoll davon ab als dessen duftenden Teil und lasse es auf dem Altar über den Feueropfern des Herrn in Rauch aufgehen - denn es ist ein Sündopfer.

Lev 5:13 So schafft der Priester für ihn Sühne wegen des Vergehens, dessen er sich bei irgendeinem Anlaß schuldig gemacht hat, und es wird ihm Verzeihung zuteil. Der Rest soll wie beim Speiseopfer dem Priester gehören."

Lev 5:14 Der Herr redete zu Moses:

Lev 5:15 "Wenn jemand etwas veruntreut und sich versehentlich an den Abgaben für den Herrn versündigt, dann bringe er dem Herrn als Buße einen fehlerlosen Widder von seinem Kleinvieh, der nach deiner Schätzung zwei Silbersekel heiligen Gewichtes wert ist, als Schuldopfer dar.

Lev 5:16 Was er dem Heiligtum entzogen hat, soll er zurückerstatten, noch ein Fünftel davon hinzulegen und es dem Priester geben. Der Priester schaffe Sühne für ihn mit dem Widder des Schuldopfers, und es wird ihm Verzeihung zuteil.

Lev 5:17 Vergeht sich jemand, übertritt er unbewußt eines der Gebote des Herrn in Dingen, die nicht getan werden dürfen, und gerät er so in Schuld und lädt Sünde auf sich,

Lev 5:18 dann bringe er als Schuldopfer einen fehlerlosen Widder vom Kleinvieh nach deiner Schätzung zum Priester. Dieser soll ihm Sühne schaffen wegen des Verstoßes, den er unbewußt begangen hat; es wird ihm Verzeihung zuteil.

Lev 5:19 Ein Schuldopfer ist es, hat er sich doch gegen den Herrn verfehlt."

Lev 5:20 Der Herr sprach zu Moses:

Lev 5:21 "Wenn jemand sich vergeht und sich einer Veruntreuung gegen den Herrn schuldig macht, indem er gegenüber seinem Nächsten etwas Anvertrautes, Hinterlegtes oder Geraubtes ableugnet oder seinen Nächsten erpreßt

Lev 5:22 oder bestreitet, daß er etwas Verlorenes gefunden, oder einen Meineid geschworen hat wegen irgendeiner Handlung, deretwegen sich ein Mann vergehen kann,

Lev 5:23 wer so gesündigt hat und schuldig ist, gebe das Geraubte zurück, das er an sich genommen, das Erpreßte, das er erzwungen, das Verwahrte, das man ihm anvertraut, das Verlorene, das er gefunden,

Lev 5:24 oder alles, worum er den Meineid geschworen hat. Er muß es nach seinem vollen Wert ersetzen und noch ein Fünftel dazulegen; er soll es am Tage seines Schuldopfers dem Eigentümer erstatten.

Lev 5:25 Als seine Buße für den Herrn bringe er zum Priester einen fehlerlosen Widder vom Kleinvieh nach deiner Schätzung als Schuldopfer.

Lev 5:26 Der Priester soll für ihn Sühne schaffen vor dem Herrn, und es wird ihm jeweils die betreffende Untat vergeben, durch die er sich verschuldet hat."

 

Leviticus Kapitel 6

 

Lev 6:1 Der Herr sprach zu Moses:

Lev 6:2 "Weise Aaron und seine Söhne an: Dies ist das Gesetz des Brandopfers: das Brandopfer bleibt auf der Brandstätte, dem Altar, die ganze Nacht bis zum Morgen; das Altarfeuer soll damit brennend erhalten werden.

Lev 6:3 Der Priester ziehe sein linnenes Gewand an und bedecke sich mit den linnenen Beinkleidern, nehme die Asche weg, in die die Flamme das Brandopfer auf dem Altar verwandelt hat, und schütte sie neben den Altar.

Lev 6:4 Dann ziehe er seine Kleider aus, lege andere Kleider an und bringe die Asche zum Lager hinaus an einen reinen Ort.

Lev 6:5 Das Feuer auf dem Altar soll damit brennend erhalten werden es darf nicht erlöschen. Der Priester setze auf ihm an jedem Morgen Holzscheite in Brand, schichte darüber das Brandopfer und lasse darauf die Fettstücke der Friedopfer in Rauch aufgehen.

Lev 6:6 Immerwährend brenne auf dem Altar Feuer und erlösche nie.

Lev 6:7 Dies aber ist die Weisung für das Speiseopfer: Aarons Söhne sollen es vor den Herrn an den Altar bringen.

Lev 6:8 Dann soll einer eine Handvoll davon abheben, und zwar Mehl und Öl des Speiseopfers, dazu den gesamten Weihrauch, der auf dem Speiseopfer liegt, und soll es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen als lieblichen Wohlgeruch, als duftenden Teil für den Herrn.

Lev 6:9 Das davon Übriggebliebene sollen Aaron und seine Söhne essen; ungesäuert werde es verzehrt an heiliger Stätte, im Vorhof des Offenbarungszeltes.

Lev 6:10 Es darf nicht mit Sauerteig gebacken werden. Als ihren Anteil bestimme ich es von meinen Feueropfern; etwas Hochheiliges ist es wie das Sünd- und Schuldopfer.

Lev 6:11 Alle männlichen Nachkommen Aarons dürfen davon essen. Das ist für alle eure Geschlechter ein immerwährender Rechtsanspruch auf die Feueropfer des Herrn; jeder, der diese berührt, verfällt dem Heiligtum."

Lev 6:12 Der Herr sprach zu Moses:

Lev 6:13 "Dies ist die Opfergabe Aarons und seiner Söhne, die sie am Tag ihrer Salbung darzubringen haben: ein Zehntel Epha Mehl als immerwährendes Speiseopfer, die eine Hälfte davon am Morgen, die andere am Abend.

Lev 6:14 Auf der Röstplatte soll es mit Öl zubereitet werden; eingerührt und dann zerbröckelt sollst du es als Speiseopfer darbringen zum lieblichen Wohlgeruch für den Herrn.

Lev 6:15 Der Priester, der aus seinen Söhnen an seiner Stelle gesalbt wird, richte es her; dies ist ein immerwährender Anspruch für den Herrn: als Ganzopfer werde es verbrannt!

Lev 6:16 Alle priesterlichen Speiseopfer sollen Ganzopfer sein; sie sollen nicht gegessen werden."

Lev 6:17 Der Herr sprach zu Moses:

Lev 6:18 "Sprich zu Aaron und seinen Söhnen: Dies ist das Gesetz des Sündopfers. Da, wo das Brandopfer geschlachtet wird, soll auch das Sündopfer vor dem Herrn geschlachtet werden; etwas Hochheiliges ist es.

Lev 6:19 Der Priester, der es darbringt, soll es verzehren; an heiliger Stätte, im Vorhof des Offenbarungszeltes, muß es gegessen werden.

Lev 6:20 Jeder, der sein Fleisch berührt, verfällt dem Heiligtum. Und wenn von dessen Blut etwas an das Kleid spritzt, so mußt du das Bespritzte an heiliger Stätte waschen.

Lev 6:21 Ein irdenes Gefäß, worin es gekocht wurde, muß zerbrochen werden; wurde es aber in einem kupfernen Gefäß gekocht, so muß dieses gescheuert und mit Wasser ausgespült werden.

Lev 6:22 Jede männliche Person der Priesterschaft darf es essen; etwas Hochheiliges ist es.

Lev 6:23 Alle Sündopfer aber, von denen Teile des Blutes ins Offenbarungszelt gebracht wurden, um im Heiligtum die Sühnehandlung zu vollziehen, dürfen nicht gegessen werden, sondern sind im Feuer zu verbrennen.

 

Leviticus Kapitel 7

 

Lev 7:1 Dies ist das Gesetz des Schuldopfers - etwas Hochheiliges ist es.

Lev 7:2 Da, wo man das Brandopfer schlachtet, soll man auch das Schuldopfer schlachten; sein Blut sprenge man an den Altar ringsum.

Lev 7:3 Sein gesamtes Fett aber bringe man dar, nämlich den Fettschwanz und das Fett, das die Eingeweide bedeckt,

Lev 7:4 die beiden Nieren samt dem Fett an ihnen bis zu den Lenden sowie den Leberlappen; oberhalb der Nieren trenne man ihn ab.

Lev 7:5 Der Priester lasse es auf dem Altar in Rauch aufgehen als ein Feueropfer für den Herrn; es ist ein Schuldopfer.

Lev 7:6 Jede männliche Person der Priesterschaft darf es essen; an heiliger Stätte werde es gegessen; etwas Hochheiliges ist es.

Lev 7:7 Was vom Sündopfer gilt, gilt auch vom Schuldopfer; es ist ein und dasselbe Gesetz, das für beide gilt: dem Priester, der damit die Sühnehandlung vollzieht, soll es gehören.

Lev 7:8 Dem Priester, der das Brandopfer für jemand darbringt, soll die Haut dieses Brandopfers, das er dargebracht hat, gehören.

Lev 7:9 Ebenso sollen alle im Ofen gebackenen Speiseopfer und alle, die auf der Pfanne oder der Röstplatte gebacken werden, dem Priester gehören, der sie darbringt.

Lev 7:10 Jedes Speiseopfer aber, das mit Öl angerührt oder trocken ist, soll allen Söhnen Aarons gehören, dem einen wie dem anderen.

Lev 7:11 Für das Friedopfer, das man dem Herrn darbringt, gilt folgende Weisung:

Lev 7:12 Bringt es einer zum Danke dar, so bringe er zum Dankopfer hinzu noch ungesäuerte, mit Öl eingerührte Ringbrote, ungesäuerte, mit Öl bestrichene Fladen und mit Öl gemengtes Mehl für eingerührte Kuchen.

Lev 7:13 Neben gesäuerten Ringbroten bringe er seine Gabe als Dankfriedopfer dar.

Lev 7:14 Davon opfere er je ein Stück von jeder Gabe dem Herrn als Hebe; dem Priester, der das Blut des Friedopfers ausgesprengt hat, soll es gehören.

Lev 7:15 Das Fleisch des Dankfriedopfers aber muß an demselben Tage gegessen werden, an dem es dargebracht wird; man lasse nichts davon bis zum Morgen übrig.

Lev 7:16 Ist aber seine Opfergabe gelobt oder freiwillig, so soll sie am Tage ihrer Darbringung gegessen werden; was davon übrigbleibt, darf noch am folgenden Tage gegessen werden.

Lev 7:17 Doch was vom Opferfleisch am dritten Tag noch übrigbleibt, werde im Feuer verbrannt.

Lev 7:18 Wenn aber vom Friedopferfleisch noch am dritten Tage etwas gegessen werden sollte, wird der Darbringende kein Wohlgefallen erlangen; es würde ihm dies nicht angerechnet werden. Als verdorbenes Fleisch soll es gelten; wer davon ißt, lädt Schuld auf sich.

Lev 7:19 Auch Fleisch, das mit irgend etwas Unreinem in Berührung gekommen ist, darf nicht gegessen, sondern muß im Feuer verbrannt werden. Jeder, der rein ist, darf Fleisch essen.

Lev 7:20 Wer aber Fleisch von den Friedopfern des Herrn im Zustand der Unreinheit ißt, soll aus seinen Volksgenossen ausgetilgt werden.

Lev 7:21 Wer aber mit etwas Unreinem, sei es mit der Unreinheit eines Menschen oder einem unreinen Vieh oder mit irgendeinem unreinen Kriechtier, in Berührung kommt und so vom Friedopferfleisch genießt, das dem Herrn gehört, werde aus seinen Volksgenossen ausgetilgt."

Lev 7:22 Der Herr redete zu Moses:

Lev 7:23 "Sprich zu den Söhnen Israels: Keinerlei Fett von Rindern, Schafen und Ziegen dürft ihr essen!

Lev 7:24 Das Fett von verendeten und zerrissenen Tieren darf zu jedem Zweck Verwendung finden, nur essen dürft ihr es nicht.

Lev 7:25 Jeder, der das Fett von Tieren ißt, von denen man dem Herrn ein Feueropfer darbringen kann, ist hinwegzutilgen aus seinen Volksgenossen.

Lev 7:26 In all euren Wohnstätten dürft ihr keinerlei Blut genießen, weder von Vögeln noch von Vierfüßlern.

Lev 7:27 Wer nur immer etwas Blut genießt, der soll aus seinen Volksgenossen ausgetilgt werden."

Lev 7:28 Der Herr redete zu Moses:

Lev 7:29 "Sprich zu den Söhnen Israels: Wer dem Herrn sein Friedopfer darbringt, der bringe seine Gabe für den Herrn von seinem Friedopfer herbei.

Lev 7:30 Eigenhändig bringe er die Stücke, die dem Herrn als Feueropfer gehören, das Fett nebst der Brust; die Brust, damit sie als Weihegabe vor dem Herrn hin- und hergeschwungen werde.

Lev 7:31 Der Priester soll das Fett auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen, die Brust aber gehöre Aaron und seinen Söhnen.

Lev 7:32 Auch die rechte Keule sollt ihr dem Priester als Hebe von euren Friedopfern geben.

Lev 7:33 Wer von den Söhnen Aarons das Blut und das Fett der Friedopfer darbringt, erhalte die rechte Keule als Anteil.

Lev 7:34 Denn die Weihebrust und die Hebekeule nehme ich von den Söhnen Israels, von ihren Friedopfern, und gebe sie dem Priester Aaron und seinen Söhnen als immerwährende Auflage, die von den Israeliten zu entrichten ist."

Lev 7:35 Dies ist der Anteil Aarons und seiner Söhne an den Feueropfern des Herrn am Tag, da er sie hinzutreten ließ, um dem Herrn Priesterdienste zu tun.

Lev 7:36 Ihn hat der Herr für sie am Tag ihrer Salbung als eine Gabe seitens der Israeliten anbefohlen, als immerwährende Auflage von Geschlecht zu Geschlecht.

Lev 7:37 Dies ist das Gesetz für das Brand-, Speise-, Sünd-, Schuld-, Einweihungs- und Friedopfer,

Lev 7:38 das der Herr dem Moses auf dem Berge Sinai aufgetragen hat, als er den Israeliten befahl, dem Herrn ihre Opfer darzubringen in der Wüste am Sinai.

 

Leviticus Kapitel 8

 

Lev 8:1 Der Herr redete zu Moses:

Lev 8:2 "Nimm O Aaron mit seinen Söhnen sowie die Gewänder, das Salböl, den Sündopferstier, die beiden Widder und den Korb mit dem Ungesäuerten!

Lev 8:3 Versammle die ganze Gemeinde vor dem Eingang des Offenbarungszeltes!"

Lev 8:4 Moses tat, wie ihm der Herr befohlen hatte, und die Gemeinde versammelte sich vor dem Eingang des Offenbarungszeltes.

Lev 8:5 Da sprach Moses zur Gemeinde: "Das ist es, was der Herr zu tun befohlen hat!"

Lev 8:6 Moses ließ Aaron mit seinen Söhnen herantreten und wusch sie mit Wasser.

Lev 8:7 Dann legte er ihm den Leibrock an, umgürtete ihn mit dem Gürtel, bekleidete ihn mit dem Obergewand, legte ihm das Ephod an, gürtete ihn mit dem Band des Ephod und machte es damit ihm eng anliegend.

Lev 8:8 Er befestigte das Brustschild darauf und legte die Urim und Tummim in das Brustschild.

Lev 8:9 Auf das Haupt setzte er ihm den Turban und befestigte am Turban auf der Vorderseite das goldene Stirnblatt, das heilige Diadem, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Lev 8:10 Dann nahm Moses das Salböl, salbte die Wohnstätte und alles, was sich in ihr befand, und weihte sie so.

Lev 8:11 Er sprengte davon siebenmal auf den Altar und salbte den Altar samt allen seinen Geräten sowie das Becken mit seinem Gestell und weihte sie so.

Lev 8:12 Dann goß er einen Teil des Salböls auf Aarons Haupt und salbte ihn zur Weihe.

Lev 8:13 Dann ließ Moses die Söhne Aarons herantreten, bekleidete sie mit Leibröcken, umgürtete sie mit einem Gürtel und band ihnen gewundene Kopftrachten um, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Lev 8:14 Darauf brachte er den Sündopferstier herbei; Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Tieres.

Lev 8:15 Moses schlachtete ihn, nahm das Blut und strich es mit dem Finger ringsum an die Hörner des Altares und entsündigte ihn so. Das übrige Blut goß er an den Sockel des Altares. So weihte er ihn, indem er Sühnehandlungen an ihm vollzog.

Lev 8:16 Er nahm das ganze Fett, das die Eingeweide bedeckte, den Leberlappen und die beiden Nieren nebst deren Fett und ließ es auf dem Altar in Rauch aufgehen.

Lev 8:17 Den Stier aber samt seiner Haut, seinem Fleisch und seinem Mageninhalt verbrannte er außerhalb des Lagers im Feuer, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Lev 8:18 Dann ließ er den Brandopferwidder heranbringen. Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Widders.

Lev 8:19 Moses schlachtete ihn und sprengte das Blut an den Altar ringsum.

Lev 8:20 Den Widder aber zerlegte er in seine Teile. Moses ließ den Kopf, die Einzelstücke und das Fett in Rauch aufgehen.

Lev 8:21 Die Eingeweide aber und die Unterschenkel wusch er mit Wasser; dann ließ er den ganzen Widder auf dem Altar in Rauch aufgehen als Brandopfer lieblichen Wohlgeruchs, als ein Feueropfer für den Herrn, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Lev 8:22 Darauf ließ er den zweiten Widder, der als Weihewidder diente, heranbringen; Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Widders.

Lev 8:23 Moses schlachtete ihn, nahm von seinem Blut und strich es an Aarons rechtes Ohrläppchen, an den Daumen seiner rechten Hand und an die große Zehe seines rechten Fußes.

Lev 8:24 Dann ließ er die Söhne Aarons herantreten. Moses strich von dem Blut an ihr rechtes Ohrläppchen, an den Daumen ihrer rechten Hand und an die große Zehe ihres rechten Fußes; das übrige Blut aber sprengte er ringsum an den Altar.

Lev 8:25 Daraufhin nahm er das Fett, den Fettschwanz und alles Fett, das an den Eingeweiden ist, den Leberlappen und die beiden Nieren samt ihrem Fett und die rechte Keule.

Lev 8:26 Dem Korb mit dem Ungesäuerten, der vor dem Herrn stand, entnahm er ein ungesäuertes Ringbrot, ein mit Öl angerührtes Ringbrot und einen Fladen und legte sie zu den Fettstücken und der rechten Keule.

Lev 8:27 Sodann gab er das alles dem Aaron und seinen Söhnen in die Hände und ließ es als Weiheopfer vor dem Herrn hin- und herschwingen.

Lev 8:28 Danach nahm Moses es wieder aus ihren Händen und ließ es auf dem Altar über dem Brandopfer in Rauch aufgehen; ein Einweihungsopfer war es zu lieblichem Wohlgeruch als Feueropfer für den Herrn.

Lev 8:29 Dann nahm Moses die Brust und ließ sie als Weiheopfer hin- und herschwingen vor dem Herrn; sie fiel Moses von dem Einweihungswidder als Anteil zu, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Lev 8:30 Moses nahm von dem Salböl und Blut auf dem Altar und sprengte es auf Aaron und seine Gewänder, auf seine Söhne und ihre Gewänder; so weihte er Aaron und seine Gewänder, zugleich seine Söhne und deren Gewänder.

Lev 8:31 Moses sprach zu Aaron und seinen Söhnen: "Kocht das Fleisch am Eingang des Offenbarungszeltes, verzehrt es dort und ebenso das Brot, das sich in dem Korb des Einweihungsopfers befindet; denn mir wurde befohlen: Aaron und seine Söhne sollen es essen.

Lev 8:32 Was vom Fleisch und vom Brot übrigbleibt, sollt ihr verbrennen.

Lev 8:33 Sieben Tage lang dürft ihr euch vom Eingang des Offenbarungszeltes nicht entfernen, bis zum Tage, da eure Weihezeit vorbei ist; denn sieben Tage lang soll man euch ins Priesteramt einsetzen.

Lev 8:34 So wie es heute geschah, befiehlt der Herr auch weiterhin zu tun, um euch Sühne zu erwirken.

Lev 8:35 Vor dem Eingang des Offenbarungszeltes müßt ihr Tag und Nacht bleiben und die Anordnungen des Herrn beobachten, sonst müßtet ihr sterben; denn so ward mir befohlen!"

Lev 8:36 Aaron und seine Söhne befolgten all das, was der Herr durch Moses befohlen hatte.

 

Leviticus Kapitel 9

 

Lev 9:1 Am achten Tage berief Moses Aaron und seine Söhne und die Ältesten Israels.

Lev 9:2 Er sprach zu Aaron: "Hole dir ein junges Kalb zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer, beide fehlerlos, und bringe sie vor dem Herrn dar!

Lev 9:3 Zu den Israeliten aber rede so: Nehmt einen Ziegenbock zum Sündopfer sowie ein Kalb und ein Lamm zum Brandopfer, beide einjährig und fehlerlos.

Lev 9:4 Ferner nehmt ein Rind und einen Widder zum Friedopfer, um sie vor dem Herrn zu schlachten, dazu ein mit Öl angerührtes Speiseopfer; denn heute erscheint vor euch der Herr."

Lev 9:5 Da holten sie, was Moses verlangte, vor das Offenbarungszelt; auch kam die ganze Gemeinde herbei und nahm vor dem Herrn Aufstellung.

Lev 9:6 Nun sprach Moses: "Das ist es, was der Herr euch zu tun befohlen hat, damit euch die Herrlichkeit des Herrn erscheine!"

Lev 9:7 Zu Aaron aber sagte Moses: "Tritt an den Altar, richte dein Sündopfer und dein Brandopfer zu und schaffe Sühne für dich und das Volk! Danach besorge die Opfergabe des Volkes und entsühne es, wie der Herr befohlen hat!"

Lev 9:8 Nun trat Aaron an den Altar und schlachtete das Kalb als Sündopfer für sich selbst.

Lev 9:9 Seine Söhne aber reichten ihm das Blut. Er tauchte seinen Finger in das Blut und strich davon an die Hörner des Altars, das übrige Blut goß er an den Sockel des Altares.

Lev 9:10 Das Fett, die Nieren und den Leberlappen vom Sündopfer ließ er auf dem Altar in Rauch aufgehen, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Lev 9:11 Das Fleisch aber und die Haut verbrannte er außerhalb des Lagers im Feuer.

Lev 9:12 Dann schlachtete er das Brandopfer, die Söhne Aarons überreichten ihm das Blut, und er sprengte es ringsum an den Altar.

Lev 9:13 Das Brandopfer reichten sie ihm, in Stücke zerlegt, samt dem Kopf, und er ließ es auf dem Altar in Rauch aufgehen.

Lev 9:14 Danach wusch er die Eingeweide und Unterschenkel und ließ sie auf dem Altar über dem Brandopfer in Rauch aufgehen.

Lev 9:15 Nunmehr brachte er die Opfergaben für das Volk dar: Er nahm den Bock, der als Sündopfer für das Volk bestimmt war, schlachtete ihn und brachte ihn als Sündopfer wie zuvor dar.

Lev 9:16 Dann brachte er das Brandopfer dar und verfuhr dabei nach Vorschrift.

Lev 9:17 Hierauf brachte er das Speiseopfer dar; er nahm eine Handvoll davon und ließ es auf dem Altar in Rauch aufgehen außer dem Morgenbrandopfer.

Lev 9:18 Er schlachtete das Rind und den Widder als Friedopfer für das Volk; die Söhne Aarons reichten ihm das Blut, und er sprengte es ringsum an den Altar.

Lev 9:19 Die Fettstücke aber von dem Rind und dem Widder, den Fettschwanz, das Fettnetz der Eingeweide, die Nieren und den Leberlappen

Lev 9:20 legten sie auf die Bruststücke, und er ließ die Fettstücke auf dem Altar in Rauch aufgehen.

Lev 9:21 Die Bruststücke aber und die rechte Keule ließ Aaron zur Weihe vor dem Herrn hin und herschwingen, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Lev 9:22 Aaron erhob seine Hände zum Volke hin und segnete es; nachdem er das Sündopfer, das Brand und das Friedopfer vollbracht hatte, stieg er hinab.

Lev 9:23 Moses und Aaron gingen in das Offenbarungszelt hinein, traten wieder heraus und segneten das Volk. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn dem ganzen Volk.

Lev 9:24 Feuer ging vom Herrn aus und verzehrte das Brandopfer und die Fettstücke auf dem Altar. Als das Volk dies sah, jubelte es, und alle fielen auf ihr Angesicht nieder.

 

Leviticus Kapitel 10

 

Lev 10:1 Die Aaronssöhne Nadab und Abihu aber nahmen ihre Feuerbecken, taten Feuer hinein, legten Räucherwerk darauf und brachten so vor dem Herrn ein ungehöriges Feueropfer dar, das er ihnen nicht geboten hatte.

Lev 10:2 Da ging Feuer vom Herrn aus und verzehrte sie; so starben sie vor dem Herrn.

Lev 10:3 Moses sprach zu Aaron: "Hier erfüllt sich das, was der Herr angekündigt hat: An denen, die mir nahestehen, erweise ich mich als heilig, und vor allem Volke verherrliche ich mich." Aaron aber schwieg.

Lev 10:4 Da rief Moses den Mischael und Elzaphan, Ussiels Söhne, der ein Oheim von Aaron war. Er sprach zu ihnen: "Tretet herzu und tragt eure Verwandten vom Heiligtum weg außerhalb des Lagers!"

Lev 10:5 Da traten sie herzu und trugen sie in ihren Leibröcken hinaus vor das Lager, wie Moses gesagt hatte.

Lev 10:6 Moses sprach zu Aaron und seinen Söhnen Eleasar und Itamar: "Laßt euer Haupthaar nicht frei herunterhängen und eure Kleider zerreißt nicht; sonst müßt ihr sterben. Der Herr würde dann der ganzen Gemeinde zürnen. Eure Brüder aber, das ganze Haus Israel, mögen den Brand beweinen, den der Herr entfacht hat.

Lev 10:7 Auch vom Eingang des Offenbarungszeltes dürft ihr nicht weggehen, damit ihr nicht sterbt, denn das Salböl des Herrn ist auf euch!" Sie aber taten nach Moses' Geheiß.

Lev 10:8 Der Herr sprach zu Aaron:

Lev 10:9 "Wein und Rauschtrank dürft ihr, du und deine Söhne, nicht trinken, wenn ihr in das Offenbarungszelt geht, sonst müßt ihr sterben; dies gelte als Gesetz für ewig in all euren Geschlechtern.

Lev 10:10 Ihr müßt unterscheiden zwischen dem Heiligen und dem Alltäglichen, dem Unreinen und dem Reinen,

Lev 10:11 damit ihr die Söhne Israels unterweisen könnt in allen Satzungen, die der Herr ihnen durch Moses verkündet hat!"

Lev 10:12 Moses sprach zu Aaron, zu Eleasar und Itamar, die ihm von seinen Söhnen noch übriggeblieben waren: "Holt das Speiseopfer, das von den Feueropfern des Herrn noch übrig ist, und eßt es ungesäuert neben dem Altar; denn etwas Hochheiliges ist es.

Lev 10:13 Darum eßt es an heiliger Stätte; denn es ist dein Pflichtanteil und der deiner Söhne von den Feueropfern des Herrn; so wurde mir geboten.

Lev 10:14 Die Weihebrust aber und die Hebekeule sollst du mit deinen Söhnen und Töchtern an reiner Stätte essen; denn sie sind gespendet als Pflichtanteil von den Friedopfern der Israeliten an dich und deine Söhne.

Lev 10:15 Die Hebekeule und die Weihebrust soll man mit den zu Feueropfern bestimmten Fettstücken bringen, um sie als heilige Weihegabe vor dem Herrn hin- und herzuschwingen; dann fallen sie dir und deinen Kindern als immerwährender Anteil zu, wie der Herr befohlen."

Lev 10:16 Als Moses sich eifrig nach dem Sündopferbock erkundigte, siehe, da war dieser schon verbrannt worden. Er zürnte deshalb Eleasar und Itamar, den Aaronssöhnen, die ihm noch geblieben waren, und fragte:

Lev 10:17 "Warum habt ihr denn das Sündopfer nicht an heiliger Stätte gegessen? Es ist doch etwas Hochheiliges. Dieses hat er euch gegeben, um die Schuld der Gemeinde zu entfernen und Sühne zu erwirken vor dem Herrn.

Lev 10:18 Ist doch sein Blut nicht ins Heiligtum hineingebracht worden; darum mußtet ihr es essen an heiliger Stätte, wie ich befohlen habe."

Lev 10:19 Aaron antwortete Moses: "Bedenke, sie haben heute ihre Sünd- und ihre Brandopfer vor dem Herrn dargebracht, und doch mußte mir derartiges begegnen! Wenn ich nun heute Sündopferfleisch gegessen hätte, hätte das wohl dem Herrn gefallen?"

Lev 10:20 Moses hörte das und war zufrieden.

 

Leviticus Kapitel 11

 

Lev 11:1 Der Herr sprach zu Moses und Aaron und redete also zu ihnen:

Lev 11:2 "Verkündet den Israeliten: Dies sind die Tiere, die ihr von allen Vierfüßlern auf dem Lande essen dürft:

Lev 11:3 Alles, was unter den Vierfüßlern gespaltene Klauen hat, und zwar völlig durchgespaltene Klauen, und wiederkäut, das dürft ihr essen.

Lev 11:4 Von den Tieren aber, die wiederkäuen und gespaltene Klauen haben, dürft ihr das Kamel nicht essen; es ist zwar ein Wiederkäuer, hat jedoch keine (völlig) gespaltenen Klauen; unrein ist es daher für euch.

Lev 11:5 Außerdem den Klippdachs, der zwar ein Wiederkäuer ist, aber keine (völlig) gespaltenen Klauen hat; unrein ist er also für euch.

Lev 11:6 Den Hasen, denn er ist zwar ein Wiederkäuer, hat aber keine (völlig) gespaltenen Klauen; unrein ist er daher für euch.

Lev 11:7 Das Schwein, denn es hat zwar gespaltene, ja sogar völlig durchgespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer, unrein ist es also für euch.

Lev 11:8 Von ihrem Fleisch dürft ihr nicht essen und ihr Aas nicht berühren; unrein sind sie für euch.

Lev 11:9 Von allem, was im Wasser lebt, dürft ihr dieses essen: alles, was im Wasser Flossen und Schuppen hat, in den Meeren und in den Bächen, das dürft ihr essen.

Lev 11:10 Doch alles von allem Gewimmel und allen Lebewesen des Wassers, was in Meeren und Flüssen keine Flossen und Schuppen hat, gelte euch als Greuel!

Lev 11:11 Ein Greuel seien sie für euch! Von ihrem Fleisch dürft ihr nicht essen, und ihr Aas müßt ihr verabscheuen!

Lev 11:12 Alles, was im Wasser lebt und keine Flossen und Schuppen hat, sei für euch ein Greuel!

Lev 11:13 Folgende Vogelarten sollt ihr verabscheuen; man darf sie nicht essen, sie sind ein Greuel: den Adler, Lämmergeier, Schwarzgeier,

Lev 11:14 den roten Milan und die Weihe nach ihren Arten,

Lev 11:15 alle Rabenarten,

Lev 11:16 den Strauß, die Eule, die Möwe, den Falken nach seinen Arten,

Lev 11:17 das Käuzchen, die Fischeule und die Ohreule,

Lev 11:18 die Weiße Eule, die Dohle und den Aasgeier,

Lev 11:19 den Storch und den Reiher nach seinen verschiedenen Arten, den Wiedehopf und die Fledermaus.

Lev 11:20 Alle geflügelten Kleintiere, die auf allen vieren gehen, sollen euch ein Greuel sein!

Lev 11:21 Nur diejenigen von allen geflügelten, vierfüßigen Kleintieren dürft ihr essen, die oberhalb der Füße Schenkel haben, um damit auf der Erde zu hüpfen.

Lev 11:22 Von diesen dürft ihr folgende essen: die verschiedenen Arten der Wanderheuschrecke, der Solam-, Hargol- und Hagab-Heuschrecke.

Lev 11:23 Aber alle übrigen geflügelten Kleintiere, die vier Füße haben, seien euch ein Greuel!

Lev 11:24 An folgenden Tieren macht ihr euch unrein - jeder, der ihr Aas berührt, wird bis zum Abend unrein.

Lev 11:25 Wer etwas von ihrem Aas fortträgt, muß seine Kleider waschen und wird unrein bis zum Abend:

Lev 11:26 an jedem Tier, das gespaltene, aber nicht völlig durchgespaltene Klauen hat und nicht wiederkäut. Als unrein sollen sie euch gelten; jeder, der ihr Aas berührt, wird unrein.

Lev 11:27 Auch alles, was auf Tatzen geht unter allen vierfüßigen Lebewesen, soll euch als unrein gelten; jeder, der ihr Aas berührt, wird bis zum Abend unrein.

Lev 11:28 Wer ihr Aas fortträgt, soll seine Kleider waschen und ist bis zum Abend unrein; als unrein sollen sie euch gelten.

Lev 11:29 Von dem kleinen Getier, das sich auf Erden regt, soll dies euch als unrein gelten: das Wiesel, die Springmaus, die verschiedenen Eidechsenarten,

Lev 11:30 der Gecko, die Koach- und Letaa-Eidechse, der Salamander und das Chamäleon.

Lev 11:31 Diese sollen euch als unrein gelten unter allem Kleingetier; jeder, der sie berührt, wenn sie tot sind, ist unrein bis zum Abend.

Lev 11:32 Und alles, worauf eines von ihnen, wenn es tot ist, fällt, wird unrein; jedes Holzgefäß, jedes Gewand, Leder oder Tuch, alle Geräte, die dem Gebrauch dienen; sie sollen ins Wasser getaucht werden, bleiben unrein bis zum Abend und werden dann wieder rein.

Lev 11:33 Ist es aber ein irdenes Gefäß, in das eins von jenen Tieren hineinfällt, so wird alles, was darin ist, unrein, und ihr müßt das Gefäß zerbrechen.

Lev 11:34 In jedem solchen Gefäß wird jede mit Wasser zubereitete Speise, die man essen möchte, unrein, und jedes Getränk, das man trinken möchte, wird unrein.

Lev 11:35 Und alles, worauf ein solches Aas fällt, wird unrein; ein Backofen und ein Kochherd muß zerschlagen werden; unrein sind sie, und als unrein sollen sie euch gelten!

Lev 11:36 Nur Quellen und Zisternen, also Wasseransammlungen, bleiben rein; wer aber ein Aas darin berührt, wird unrein.

Lev 11:37 Wenn aber eine ihrer Leichen auf irgendeine Sämerei fällt, die ausgesät wird, so bleibt diese rein.

Lev 11:38 Wenn aber Wasser auf den Samen gebracht wurde, und es fällt dann irgendein Aas darauf, so ist er für euch unrein.

Lev 11:39 Wenn eines von den Tieren, die euch als Nahrung dienen, stirbt, so wird derjenige, der sein Aas berührt, bis zum Abend unrein.

Lev 11:40 Wer aber von seinem Aas genießt, wasche seine Kleider, und er bleibt unrein bis zum Abend; wer ein solches Aas fortträgt, muß seine Kleider waschen und bleibt unrein bis zum Abend.

Lev 11:41 Alles Kleingetier, das auf der Erde sich regt, ist ein Greuel; es darf nicht gegessen werden.

Lev 11:42 Alles, was auf dem Bauch kriecht, und alles; was auf vieren geht, bis zu allen Mehrfüßlern unter dem Kleingetier, das auf der Erde sich regt, dürft ihr nicht essen; denn sie sind ein Greuel.

Lev 11:43 Macht euch nicht selbst zum Greuel durch irgendeines von diesem Kleingetier, das sich regt, und verunreinigt euch nicht durch sie, so daß ihr dadurch unrein werdet.

Lev 11:44 Denn ich bin der Herr, euer Gott; zeigt euch als heilig und seid heilig, weil ich heilig bin! Verunreinigt euch nicht selbst an all dem Kleingetier, das auf Erden wimmelt.

Lev 11:45 Denn ich bin der Herr, der euch aus dem Lande Ägypten hinweggeführt hat, um euer Gott zu sein; darum sollt ihr heilig sein; denn ich bin heilig!

Lev 11:46 Dies ist das Gesetz über die Vierfüßler, die Vögel und alle Lebewesen, von denen es im Wasser wimmelt, und all jene, die sich auf Erden regen,

Lev 11:47 damit man zwischen dem Unreinen und dem Reinen unterscheide und zwischen den eßbaren Tieren und denen, die nicht gegessen werden dürfen."

 

Leviticus Kapitel 12

 

Lev 12:1 Der Herr sprach zu Moses:

Lev 12:2 "Rede zu den Israeliten, wie folgt: Wenn eine Frau empfängt und einen Knaben gebiert, so ist sie sieben Tage unrein, genau wie in der Zeit ihrer Unreinheit infolge ihres Monatsflusses.

Lev 12:3 Am achten Tage aber ist des Knaben Vorhaut zu beschneiden.

Lev 12:4 Dreiunddreißig Tage lang muß sie im Reinigungsblut zu Hause bleiben; sie darf nichts Heiliges berühren und nicht ins Heiligtum kommen, bis die Zeit ihrer Reinigung zu Ende ist.

Lev 12:5 Gebiert sie aber ein Mädchen, dann bleibt sie zwei Wochen unrein wie bei ihrer monatlichen Unreinheit und muß sechsundsechzig Tage in ihrem Reinigungsblut bleiben.

Lev 12:6 Wenn aber die Zeit ihrer Reinigung vorüber ist - mag es sich um einen Sohn oder eine Tochter handeln -, soll sie ein einjähriges Lamm zum Brandopfer und eine junge Taube oder Turteltaube zum Sündopfer an den Eingang des Offenbarungszeltes zum Priester bringen.

Lev 12:7 Dieser bringe es vor dem Herrn dar und schaffe ihr Sühne, und so wird sie von ihrem Blutfluß rein. Das ist das Gesetz für die Wöchnerin, sei es bei einem Knaben oder bei einem Mädchen.

Lev 12:8 Wenn sie aber zur Beschaffung eines Lammes zu arm ist, so nehme sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben, die eine zum Brandopfer, die andere zum Sündopfer; der Priester schaffe Sühne für sie, so wird sie rein."

 

Leviticus Kapitel 13

 

Lev 13:1 Dann sprach der Herr zu Moses und Aaron:

Lev 13:2 "Wenn sich bei jemand auf der Haut ein Ausschlag oder ein Grind oder ein heller Fleck zeigt und sich eine aussätzige Stelle bildet, so soll er zum Priester Aaron oder zu einem von seinen Söhnen, den Priestern, gebracht werden.

Lev 13:3 Besichtigt nun der Priester die betroffene Stelle auf der Haut, und das Haar darauf ist weiß geworden, und die Stelle erscheint tiefer liegend als die Haut, so ist es ein Aussatzherd; sobald der Priester das sieht, muß er ihn für unrein erklären.

Lev 13:4 Ist jedoch auf seiner Haut ein weißer Fleck, der nicht tiefer liegend erscheint als die Haut, und ist das Haar nicht weiß geworden, dann sondere der Priester den davon Betroffenen sieben Tage lang ab.

Lev 13:5 Sieht er ihn dann am siebten Tage und findet, daß die betroffene Stelle in ihrem Aussehen dieselbe geblieben ist und sich nicht auf der Haut ausgebreitet hat, so sondere er ihn abermals sieben Tage ab.

Lev 13:6 Besichtigt der Priester ihn am siebten Tage wiederum und findet, daß das Mal blasser geworden ist und sich auf der Haut nicht ausgebreitet hat, so erkläre ihn der Priester für rein; es war nur ein Ausschlag; er soll seine Kleider waschen und ist dann rein.

Lev 13:7 Wenn aber der Ausschlag auf der Haut sich immer weiter ausbreitet, nachdem er sich dem Priester zu seiner Reinigung vorgestellt hat, und er sich dem Priester wiederum zeigt,

Lev 13:8 und der Priester findet bei der Besichtigung, daß der Ausschlag sich auf der Haut ausgebreitet hat, dann soll der Priester ihn für unrein erklären: es ist ein Aussatz.

Lev 13:9 Wenn sich eine aussätzige Stelle an jemand zeigt, so werde er zum Priester gebracht.

Lev 13:10 Besieht ihn der Priester und bemerkt, daß sich ein weißer Ausschlag auf der Haut befindet und das Haar darauf weiß geworden ist und wildes Fleisch darin wuchert,

Lev 13:11 so ist es schon veralteter Aussatz; der Priester erkläre ihn für unrein, sondere ihn aber nicht ab, denn er ist bereits unrein.

Lev 13:12 Wenn aber der Aussatz auf der Haut so ausbricht, daß er die ganze Haut des Befallenen von seinem Kopf bis zu den Füßen bedeckt, wohin immer des Priesters Augen schauen,

Lev 13:13 und der Priester bei der Besichtigung findet, daß der Aussatz den ganzen Leib bedeckt, so erkläre er den Befallenen für rein: er ist vollständig weiß geworden, also ist er rein.

Lev 13:14 Sobald sich aber wildes Fleisch an ihm zeigt, ist er unrein.

Lev 13:15 Sobald der Priester wildes Fleisch erblickt, erkläre er ihn für unrein; denn wildes Fleisch ist unrein, es ist Aussatz.

Lev 13:16 Wenn jedoch das wilde Fleisch wieder zurückgeht, und er wird weiß, so soll er zum Priester gehen.

Lev 13:17 Wenn dann der Priester ihn sieht und findet, daß die befallene Stelle weiß geworden ist, so erkläre der Priester den Betroffenen für rein: er ist rein.

Lev 13:18 Wenn sich bei jemand an der Haut ein Geschwür bildet und wieder heilt,

Lev 13:19 dann aber an der Stelle des Geschwüres ein weißer Ausschlag entsteht oder ein weißlich-roter Fleck, so zeige er sich dem Priester.

Lev 13:20 Wenn dann der Priester bei der Besichtigung findet, daß der Fleck niedriger erscheint als die Haut und das Haar darauf weiß geworden ist, so erkläre ihn der Priester für unrein; es ist ein Befall von Aussatz, der in dem Geschwür ausgebrochen ist.

Lev 13:21 Wenn aber der Priester die Stelle untersucht und findet, daß kein weißes Haar darauf ist und sie nicht tiefer liegt als die Haut und blasser wird, sondere der Priester ihn sieben Tage lang ab.

Lev 13:22 Wenn dann der Fleck sich auf der Haut weiter ausbreitet, erkläre er ihn für unrein; es ist Aussatz.

Lev 13:23 Blieb aber der Fleck auf derselben Stelle und hat sich nicht ausgebreitet, so ist es die Narbe des Geschwürs: der Priester erkläre ihn für rein.

Lev 13:24 Oder wenn sich bei jemand an der Haut eine Brandwunde befindet, und es erscheint das in der Brandwunde wachsende Fleisch als weißlich-roter oder weißer Fleck

Lev 13:25 und der Priester findet bei dessen Besichtigung, daß das Haar auf dem Fleck weiß geworden ist und er tiefer liegend erscheint als die Haut, dann ist es der Aussatz, der in der Brandwunde ausgebrochen ist. Der Priester erkläre ihn für unrein; es ist wirklich der Fall eines Aussatzes.

Lev 13:26 Wenn aber der Priester entdeckt, daß auf dem Fleck kein weißes Haar ist, er nicht tiefer liegt als die Haut und daß er blasser wird, so sondere er ihn sieben Tage ab.

Lev 13:27 Besichtigt ihn dann der Priester am siebten Tage, dann muß er ihn, falls der Fleck sich noch weiter auf der Haut ausbreitet, für unrein erklären, es ist der Fall eines Aussatzes.

Lev 13:28 Blieb aber der Fleck an derselben Stelle und hat er sich auf der Haut nicht ausgebreitet und ist blasser geworden, dann ist es der Ausschlag der Brandwunde; der Priester mag ihn für rein erklären, denn es ist die Brandwundennarbe.

Lev 13:29 Befindet sich bei einem Mann oder einer Frau am Kopf oder am Bart eine wunde Stelle,

Lev 13:30 besieht der Priester sie und findet, daß sie tiefer liegend erscheint als die Haut, und daß darauf rötliches und dünnes Haar ist, so erkläre der Priester den Betroffenen für unrein; es ist Krätze, der Aussatz des Kopfes oder Bartes.

Lev 13:31 Wenn der Priester dagegen bei Besichtigung der krätzigen Stelle findet, daß sie zwar nicht tiefer liegend erscheint als die Haut, daß aber kein schwarzes Haar darauf ist, so soll er die Person mit der Krätze sieben Tage lang absondern.

Lev 13:32 Sieht nun der Priester die befallene Stelle am siebten Tage und findet, daß die Krätze sich nicht ausgebreitet hat, daß keine rötlichen Haare darauf gewachsen sind und daß die Krätze nicht tiefer liegend erscheint als die Haut,

Lev 13:33 dann soll der Betreffende sich scheren nur die krätzige Stelle darf er nicht scheren, und der Priester soll ihn sieben weitere Tage absondern.

Lev 13:34 Besichtigt der Priester die Krätze am siebten Tage und findet, daß diese sich auf der Haut nicht ausgebreitet hat und nicht tiefer liegend erscheint als die Haut, dann erkläre der Priester die Person für rein; sie wasche ihre Kleider und ist dann rein.

Lev 13:35 Breitet sich aber die Krätze auf der Haut nach seiner Reinerklärung weiter aus,

Lev 13:36 und findet der Priester bei der Besichtigung, daß die Krätze sich auf der Haut weiter ausgebreitet hat, so suche der Priester nicht weiter nach rötlichen Haaren - denn er ist unrein.

Lev 13:37 Wenn aber die Krätze in ihrem Aussehen gleichgeblieben und schwarzes Haar darauf gewachsen ist, dann ist die Krätze geheilt. Er ist rein, und der Priester soll ihn für rein erklären!

Lev 13:38 Zeigen sich bei einem Mann oder bei einer Frau auf der Haut helle, weiße Flecken

Lev 13:39 und der Priester findet beim Besehen ihrer Haut nur verblaßte weiße Flecken, dann ist es ein gutartiger Hautausschlag - er sei rein.

Lev 13:40 Wird bei jemand das Haupt kahl, so ist er ein Kahlkopf, ein solcher bleibt rein.

Lev 13:41 Wird sein Kopf nur von vorne her kahl, so ist er ein Vorderkahlkopf; ein solcher bleibt rein.

Lev 13:42 Wenn sich aber an der Hinter- oder Vorderglatze eine weiß-rötliche Stelle zeigt, dann ist es Aussatz, der auf seiner hinteren oder vorderen Glatze ausbricht.

Lev 13:43 Besichtigt ihn der Priester und findet er einen weiß-rötlichen Grind auf seiner Hinter- oder Vorderglatze, der so aussieht wie Aussatz auf der Körperhaut,

Lev 13:44 dann ist er aussätzig und unrein; für unrein soll ihn der Priester erklären; denn auf seinem Kopf ist Aussatz.

Lev 13:45 Der Aussätzige, auf den der Befund zutrifft, soll seine Kleider zerreißen, sein Haupthaar ungepflegt wachsen lassen, sich den Bart verhüllen und rufen: Unrein! Unrein!

Lev 13:46 Solange der Befund auf ihn zutrifft, ist er unrein; er bleibt unrein und soll darum abgesondert wohnen; außerhalb des Lagers sei sein Aufenthalt.

Lev 13:47 Wenn weiterhin sich an einem Kleid eine aussätzige Stelle zeigt, sei es an einem wollenen oder linnenen

Lev 13:48 oder an einem gewebten oder gewirkten Stück von Linnen oder Wolle oder an Leder oder irgendeiner Lederware,

Lev 13:49 und wenn der Befall am Kleid, Leder, Gewebe, Gewirke oder an irgendeinem ledernen Gegenstand grün oder rötlich ist, so liegt Aussatz vor, und man muß es dem Priester zeigen.

Lev 13:50 Hat der Priester die betroffene Stelle besichtigt, so schließe er den betroffenen Gegenstand sieben Tage lang ein.

Lev 13:51 Besichtigt er dann am siebten Tage die befallene Stelle wiederum und findet, daß das Übel auf dem Kleid, dem Gewebe, dem Gewirke oder dem Leder - wozu auch immer Leder verarbeitet werden mag - sich ausgebreitet hat, dann ist es ein Anfall von bösartigem Aussatz; unrein ist es.

Lev 13:52 Man soll das Kleid oder das aus Wolle oder Linnen Gewebte oder Gewirkte oder jeden ledernen Gegenstand, an dem der Befall haftet, verbrennen; es ist ein bösartiger Aussatz; verbrannt muß es werden.

Lev 13:53 Findet aber der Priester bei der Besichtigung, daß sich der Befall auf dem Kleid, Gewebe, Gewirke oder Ledergegenstand nicht ausgebreitet hat,

Lev 13:54 so gebiete der Priester, daß man das, woran de Befall haftet, wasche; er schließe es dann wiederum sieben Tage ein.

Lev 13:55 Besichtigt es der Priester nach Waschung der betroffenen Stelle und findet, daß das Aussehen der Stelle sich nicht veränderte, wenn auch der Befall sich nicht ausgebreitet hat, so ist es unrein; du sollst es verbrennen; es ist ein Einfraß, sei es nun an der Hinter- oder Vorderseite.

Lev 13:56 Findet aber der Priester bei Untersuchung der befallenen Stelle nach ihrer Waschung, daß sie abgeblaßt ist, so schneide man sie aus dem Kleid, Leder, Gewebe oder Gewirke heraus.

Lev 13:57 Zeigt sich aber wiederum etwas an dem Kleid, Gewebe, Gewirke oder an irgendeinem ledernen Gegenstand, dann ist es ein frisch ausbrechender Aussatz; den Gegenstand mit der befallenen Stelle mußt du verbrennen.

Lev 13:58 Das Kleid aber oder das Gewebe, das Gewirke oder jeder lederne Gegenstand, von dem das Übel nach dem Waschen verschwunden ist, werde nochmals gewaschen und sei dann rein.

Lev 13:59 Dies ist das Gesetz über den Aussatzbefall an einem wollenen oder linnenen Kleid, Gewebe, Gewirke oder an irgendeinem ledernen Gegenstand, gemäß dem sie für rein oder für unrein zu erklären sind."

 

Leviticus Kapitel 14

 

Lev 14:1 Dann sprach der Herr zu Moses:

Lev 14:2 "Dies ist das Gesetz für den Aussätzigen am Tage seiner Reinigung: zum Priester soll er gebracht werden!

Lev 14:3 Der Priester aber gehe zum Lager hinaus; findet er, daß der Aussatzbefall an dem Aussätzigen geheilt ist,

Lev 14:4 so ordne er an, daß man für den zu Reinigenden zwei lebende reine Vögel herbeibringe, Zedernholz, Karmesinfäden und Ysop.

Lev 14:5 Dann soll der Priester die Anweisung geben, daß man den einen Vogel über einem irdenen Gefäß, das mit Quellwasser gefüllt ist, schlachte.

Lev 14:6 Den andern noch lebenden Vogel sowie das Zedernholz, die Karmesinfäden und den Ysop nehme er und tauche sie samt dem lebenden Vogel in das Blut des über dem Quellwasser geschlachteten Vogels.

Lev 14:7 Dann soll er den vom Aussatz zu Reinigenden siebenmal besprengen und ihn so reinigen; den lebenden Vogel aber lasse er ins freie Feld fliegen.

Lev 14:8 Der zu Reinigende wasche seine Kleider, schere sein gesamtes Haar und bade sich in Wasser; dann wird er rein sein. Danach kehre er ins Lager zurück, muß aber noch sieben Tage außerhalb seines Zeltes bleiben.

Lev 14:9 Am siebten Tage sodann soll er nochmals sein gesamtes Haar scheren, Kopf, Bart und Augenbrauen, sein gesamtes Haar also soll er scheren, seine Kleider waschen und seinen Leib in Wasser baden, so wird er rein sein.

Lev 14:10 Am achten Tage aber nehme er zwei fehlerlose Lämmer und ein einjähriges, fehlerloses weibliches Lamm und als Speiseopfer drei Zehntel Epha Mehl, das mit Öl angerührt ist, und ein Log Öl.

Lev 14:11 Der Priester aber, der die Reinigung vollzieht, soll den zu reinigenden Mann und diese Dinge vor den Herrn hinstellen an den Eingang des Offenbarungszeltes.

Lev 14:12 Dann nehme der Priester das eine Lamm und bringe es zusammen mit dem Log Öl als Schuldopfer dar; er schwinge sie weihend vor dem Herrn hin und her.

Lev 14:13 Jetzt schlachte man das Lamm da, wo man das Sünd und Brandopfer schlachtet, an heiliger Stätte; denn wie das Sündopfer, so gehört auch das Schuldopfer dem Priester, etwas Hochheiliges ist es.

Lev 14:14 Dann nehme der Priester von dem Blut des Schuldopfers und bestreiche damit das rechte Ohrläppchen des zu Reinigenden, den Daumen seiner rechten Hand und die große Zehe seines rechten Fußes.

Lev 14:15 Daraufhin nehme der Priester von dem Log Öl und gieße es in seine eigene linke Hand.

Lev 14:16 Er tauche seinen rechten Zeigefinger in das Öl in seiner linken Hand und sprenge davon mit seinem Zeigefinger siebenmal vor dem Herrn.

Lev 14:17 Von dem übrigen Öl in seiner Hand streiche der Priester dem zu Reinigenden an das rechte Ohrläppchen, an den Daumen seiner rechten Hand und an die große Zehe seines rechten Fußes, auf das Blut des Schuldopfers.

Lev 14:18 Das Öl, das in der hohlen Hand des Priesters noch übrig ist, gebe er auf das Haupt des zu Reinigenden; so verschaffe er ihm Sühne vor dem Herrn.

Lev 14:19 Dann richte der Priester das Sündopfer her; er entsühne den zu Reinigenden von seiner Unreinheit und schlachte danach das Brandopfer.

Lev 14:20 Der Priester soll das Brand- und Speiseopfer auf dem Altar darbringen; so schafft er Sühne für ihn, und jener wird rein.

Lev 14:21 Ist jemand arm und reicht sein Vermögen nicht hin, dann nehme er ein Lamm als Schuldopfer zur Weihegabe, damit man ihm Sühne verschaffe, und ein Zehntel Epha Mehl, angerührt in Öl, als Speiseopfer und ein Log Öl,

Lev 14:22 ferner zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben, was er eben aufbringt; die eine dient zum Sündopfer, die andere zum Brandopfer.

Lev 14:23 Am achten Tag nach seiner Reinigung bringe er sie zum Priester an den Eingang des Offenbarungszeltes vor den Herrn.

Lev 14:24 Der Priester nehme das Schuldopferlamm und das Log Öl und schwinge beides als Weihegabe vor dem Herrn hin und her.

Lev 14:25 Man schlachte das Schuldopferlamm, und der Priester nehme von dem Blut des Schuldopfers und streiche davon an das rechte Ohrläppchen des zu Reinigenden, an den Daumen seiner rechten Hand und an die große Zehe seines rechten Fußes.

Lev 14:26 Dann gieße er von dem Öl in seine eigene linke Hand.

Lev 14:27 Er sprenge mit seinem rechten Zeigefinger von dem Öl in seiner linken Hand siebenmal vor dem Herrn.

Lev 14:28 Dann streiche der Priester von dem Öl in seiner Hand an das rechte Ohrläppchen des zu Reinigenden, an den Daumen seiner rechten Hand und an die große Zehe seines rechten Fußes, an die Stelle des Schuldopferblutes.

Lev 14:29 Was vom Öl in der hohlen Hand des Priesters noch übrig ist, gebe er auf das Haupt des zu Reinigenden, um ihm vor dem Herrn Sühne zu verschaffen.

Lev 14:30 Nun richte er die eine von den Turteltauben oder von den jungen Tauben, wozu sein Vermögen reichte, her,

Lev 14:31 die eine als Sündopfer, die andere als Brandopfer nebst dem Speiseopfer; so verschaffe der Priester dem zu Reinigenden Sühne vor dem Herrn.

Lev 14:32 Dies ist das Gesetz für den vom Aussatz Befallene, dessen Vermögen zu seiner Reinigung nicht ausreicht."

Lev 14:33 Dann sprach der Herr zu Moses und Aaron:

Lev 14:34 "Wenn ihr nun in das Land Kanaan kommt, das ich euch zu eigen geben will, und ich lasse an einem Haus in eurem eigenen Lande einen Befall von Aussatz zu,

Lev 14:35 so muß der Eigentümer des Hauses hingehen und dem Priester melden: "Wie von Aussatz befallen erscheint mir das Haus."

Lev 14:36 Dann ordne der Priester an, daß man das Haus räume, bevor er kommt, den Fall zu besichtigen. Auf diese Weise braucht nicht alles im Hause für unrein erklärt zu werden; danach komme der Priester, das Haus zu besichtigen.

Lev 14:37 Wenn er nun den Befall besichtigt und dabei findet, der Befall an den Wänden des Hauses zeige sich in Gestalt grünlicher oder rötlicher Grübchen, die tiefer zu liegen scheinen als die Wandfläche,

Lev 14:38 dann gehe der Priester aus dem Haus heraus an dessen Eingang und schließe es für sieben Tage ab.

Lev 14:39 Am siebten Tage komme der Priester wieder, und wenn er bei der Besichtigung findet, daß der Befall an den Wänden des Hauses sich ausgebreitet hat,

Lev 14:40 so ordne er an, daß man die betreffenden Steine herausreiße und sie vor der Stadt an einen unreinen Ort werfe.

Lev 14:41 Das Haus aber soll man ringsum im Innern abkratzen und den abgekratzten Schmutz draußen vor der Stadt an einen unreinen Ort schütten.

Lev 14:42 Dann nehme man andere Steine und setze sie an Stelle der ausgebrochenen, ebenso anderen Lehm und streiche damit das Haus.

Lev 14:43 Wenn nun der Aussatz von neuem auftritt, nachdem man die Steine ausgebrochen, das Haus abgekratzt und neu gestrichen hat,

Lev 14:44 gehe der Priester hinein, besichtige es, und wenn sich der Aussatz im Hause ausgebreitet hat, dann ist es ein bösartiger Aussatz; es ist unrein.

Lev 14:45 Man soll das Haus abbrechen, seine Steine, seine Balken und den ganzen Lehmbewurf des Hauses, und alles an einen unreinen Ort außerhalb der Siedlung bringen.

Lev 14:46 Wer das Haus während der ganzen Zeit, für die er es verschlossen hatte, betritt, ist unrein bis zum Abend.

Lev 14:47 Wer in dem Hause schläft, wasche seine Kleider; wer darin ißt, wasche ebenfalls seine Kleider.

Lev 14:48 Wenn aber der Priester kommt und bei der Besichtigung findet, daß der Aussatz sich im Hause nicht weiter ausgebreitet hat, nachdem das Haus von neuem gestrichen wurde, so erkläre er das Haus für rein; denn der Aussatz ist geheilt.

Lev 14:49 Zur Entsühnung des Hauses soll er zwei Vögel, Zedernholz, Karmesinfäden und Ysop nehmen.

Lev 14:50 Er schlachte den einen Vogel über einem irdenen Gefäß mit Quellwasser.

Lev 14:51 Dann nehme er das Zedernholz, den Ysop, die Karmesinfäden und den lebenden Vogel und tauche alles in das Blut des geschlachteten Vogels und in das Quellwasser und besprenge das Haus damit siebenmal.

Lev 14:52 So soll er das Haus mit dem Vogelblut, dem fließenden Wasser, dem lebenden Vogel, dem Zedernholz, dem Ysop und den Karmesinfäden entsündigen.

Lev 14:53 Den lebenden Vogel aber lasse er zur Stadt hinaus aufs freie Feld fliegen. So schaffe er Sühne für das Haus, und es ist rein.

Lev 14:54 Dies ist das Gesetz über jeglichen Befall von Aussatz, über die Krätze,

Lev 14:55 über den Aussatz an Kleidern und Häusern,

Lev 14:56 über Ausschlag, Grind und weiße Flecken,

Lev 14:57 um zu belehren, wann etwas unrein oder rein ist. Das ist das Gesetz über den Aussatz."

 

Leviticus Kapitel 15

 

Lev 15:1 Der Herr sprach zu Moses und zu Aaron:

Lev 15:2 "Redet zu den Söhnen Israels und sagt zu ihnen: Wenn jemand einen Ausfluß aus seinem Gliede hat, so ist er unrein.

Lev 15:3 Für seine Unreinheit wegen des Ausflusses gilt folgendes: Mag der Ausfluß aus seinem Gliede fließen, oder sein Glied den Fluß verstopfen, es liegt Unreinheit bei ihm vor.

Lev 15:4 Jedes Lager, auf dem der an Ausfluß Kranke liegt, wird unrein, und jedes Gerät, auf dem er sitzt, wird unrein.

Lev 15:5 Wer sein Lager berührt, wasche seine Kleider und bade im Wasser; er bleibt unrein bis zum Abend.

Lev 15:6 Wer sich auf ein Gerät setzt, auf dem ein an Ausfluß Leidender saß, wasche seine Kleider und bade sich; er bleibt unrein bis zum Abend.

Lev 15:7 Auch wer den Leib eines Schleimflüssigen berührt, wasche seine Kleider und bade im Wasser; er bleibt unrein bis zum Abend.

Lev 15:8 Wenn ein Schleimflüssiger ausspuckt und einen Reinen trifft, so wasche jener seine Kleider und bade im Wasser; er bleibt unrein bis zum Abend.

Lev 15:9 Jeder Sattelsitz, den ein Schleimflüssiger benutzt, ist unrein.

Lev 15:10 Wer etwas von dem berührt, was sich unter ihm befindet, wird unrein bis zum Abend. Wer etwas davon fortträgt, muß seine Kleider waschen und sich baden; er bleibt unrein bis zum Abend.

Lev 15:11 Jeder, den der Schleimflüssige berührt, ohne zuvor seine Hände im Wasser abgespült zu haben, wasche seine Kleider und bade sich; er bleibt unrein bis zum Abend.

Lev 15:12 Irdene Gefäße; die der Schleimflüssige berührt, müssen zerbrochen, alle hölzernen Gefäße im Wasser abgespült werden.

Lev 15:13 Wird aber ein Schleimflüssiger von seinem Ausfluß rein, so soll er nach seiner Reinigung sieben Tage zählen; dann wasche er seine Kleider und bade sich in fließendem Wasser, so wird er rein.

Lev 15:14 Am achten Tage nehme er zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben, trete vor den Herrn an den Eingang des Offenbarungszeltes und übergebe sie dem Priester.

Lev 15:15 Dieser aber rüste sie zu, eine als Sündopfer und die andere als Brandopfer; so verschaffe ihm der Priester vor dem Herrn Sühne wegen des Ausflusses.

Lev 15:16 Hat ein Mann einen Samenerguß, so bade er seinen ganzen Leib; er ist unrein bis zum Abend.

Lev 15:17 Jedes Kleidungsstück und alles Leder, auf das der Samenerguß kommt, ist mit Wasser zu waschen, es bleibt unrein bis zum Abend.

Lev 15:18 Liegt ein Mann bei einer Frau und erfolgt Samenerguß, so müssen sie sich in Wasser baden; sie sind unrein bis zum Abend.

Lev 15:19 Wird eine Frau blutflüssig und handelt es sich dabei um den regelmäßigen Blutfluß, so bleibt sie sieben Tage lang in ihrer Unreinheit; jeder, der sie anrührt, wird unrein bis zum Abend.

Lev 15:20 Alles, worauf sie während ihrer Unreinheit liegt, wird unrein; alles, worauf sie sitzt, wird ebenfalls unrein.

Lev 15:21 Jeder, der ihr Lager berührt, muß seine Kleider waschen und sich in Wasser baden; er bleibt unrein bis zum Abend.

Lev 15:22 Auch jeder, der ein Gerät berührt, auf dem sie saß, muß seine Kleider waschen und sich baden; er bleibt unrein bis zum Abend.

Lev 15:23 Berührt jemand etwas, das sich auf dem Lager oder dem Gerät befindet, worauf sie saß, so ist er unrein bis zum Abend.

Lev 15:24 Wenn ein Mann ihr beiwohnt und es kommt ihre Unreinheit auch an ihn, dann wird er sieben Tage unrein, und auch jedes Lager, auf dem er liegt, wird unrein.

Lev 15:25 Wenn eine Frau lange Zeit hindurch Blutfluß hat außer der Zeit ihrer monatlichen Unreinheit, oder wenn sie über ihre regelmäßige Unreinheit hinaus blutflüssig ist, so ist sie während der ganzen Zeit ihrer Unreinheit genauso wie in den Tagen ihres gewöhnlichen Blutflusses unrein.

Lev 15:26 Jedes Lager, auf dem sie während der Zeit ihres Flusses ruht, hat ihr zu gelten wie das Lager während ihrer Regel. Jedes Gerät, auf dem sie saß, hat als unrein zu gelten wie bei ihrer gewöhnlichen Unreinheit.

Lev 15:27 Wer diese Dinge berührt, wird unrein; er muß seine Kleider waschen und sich baden und bleibt unrein bis zum Abend.

Lev 15:28 Ist sie von ihrem Flusse rein geworden, dann soll sie noch sieben Tage abzählen; danach gilt sie als rein.

Lev 15:29 Am achten Tage aber nehme sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben und bringe sie zum Priester an den Eingang des Offenbarungszeltes.

Lev 15:30 Der Priester richte die eine als Sündopfer her, die andere als Brandopfer; so schaffe er Sühne für sie vor dem Herrn wegen ihres unreinen Flusses.

Lev 15:31 So verwarnt die Israeliten wegen ihrer Unreinigkeit, damit sie ob ihrer Unreinheit nicht sterben, weil sie meine Wohnung, die sich in ihrer Mitte befindet, verunreinigen!

Lev 15:32 Das ist das Gesetz über den, der an Ausfluß leidet, und den, der Samenerguß hat, so daß er unrein wird,

Lev 15:33 und über diejenige, die ihre gewöhnliche Unreinheit hat, und über jeden, der an einem Ausfluß leidet, sei es Mann oder Frau, sowie über den Mann, der einer unreinen Frau beiwohnt."

 

Leviticus Kapitel 16

 

Lev 16:1 Der Herr redete zu Moses nach dem Tode der beiden Söhne Aarons, die vor den Herrn getreten waren und sterben mußten,

Lev 16:2 und es sprach der Herr zu Moses: "Sage deinem Bruder Aaron, daß er nicht jederzeit hineingehen darf in das Heiligtum hinter den Vorhang, vor die Deckplatte auf der Lade, sonst müßte er sterben. Denn in der Wolke über der Deckplatte erscheine ich!

Lev 16:3 Nur unter folgender Bedingung darf Aaron das Heiligtum betreten: mit einem Jungstier als Sündopfer und mit einem Widder als Brandopfer.

Lev 16:4 Einen heiligen Leibrock von Linnen muß er anhaben, linnene Beinkleider müssen seine Blöße bedecken, mit einem linnenen Gürtel muß er sich umgürten und einen Turban von Linnen umbinden; heilige Kleider sind es. Er soll sich baden und sie dann anlegen.

Lev 16:5 Von der Gemeinde der Israeliten aber nehme er zwei Ziegenböcke zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer.

Lev 16:6 Dann soll Aaron den Stier für sein Sündopfer heranbringen und für sich und sein Haus Sühne schaffen.

Lev 16:7 Dann nehme er die beiden Böcke und stelle sie vor den Herrn an den Eingang des Offenbarungszeltes.

Lev 16:8 Aaron soll über die beiden Böcke Lose werfen; ein Los für den Herrn und eines für Asasel.

Lev 16:9 Alsdann bringe Aaron den Bock, auf den das Los für den Herrn gefallen ist, herbei und richte ihn als Sündopfer her.

Lev 16:10 Der Bock aber, auf den das Los für Asasel gefallen ist, soll lebendig vor den Herrn gestellt werden, damit man an ihm die Sühne vollziehe und ihn zu Asasel in die Wüste schicke.

Lev 16:11 Aaron bringe den Stier für sein eigenes Sündopfer herbei und schaffe Sühne für sich und sein Haus; er schlachte den Stier für sein eigenes Sündopfer.

Lev 16:12 Dann nehme er eine Pfanne glühender Kohlen vom Altar, der vor dem Herrn steht, und seine beiden Hände voll von feingestoßenem Räucherwerk und bringe es in den Raum hinter dem Vorhang.

Lev 16:13 Dann gebe er das Räucherwerk auf das Feuer vor dem Herrn, damit die Wolke des Räucherwerkes die Deckplatte über der Gesetzeslade verhülle; denn sonst müßte er sterben.

Lev 16:14 Er nehme dann von dem Blut des Stieres und sprenge mit seinem Finger von oben auf die Deckplatte; vor die Deckplatte hin aber sprenge er mit seinem Finger von dem Blut siebenmal.

Lev 16:15 Dann schlachte er den Sündopferbock für das Volk, bringe sein Blut in den Raum hinter dem Vorhang und verfahre damit, wie er es mit dem Stierblut getan hat; er sprenge es auf und vor die Deckplatte.

Lev 16:16 So schaffe er dem Heiligtum Sühne wegen der Unreinigkeiten der Söhne Israels und all ihrer Übertretungen, mit denen sie sich versündigt haben; ebenso tue er mit dem Offenbarungszelt, das unter ihnen inmitten ihrer Unreinheiten sich befindet.

Lev 16:17 Kein Mensch aber darf im Offenbarungszelt sein, wenn er es betritt, um im Heiligtum Sühne zu schaffen, bis er es wieder verläßt; so soll er für sich und sein Haus und für die ganze Gemeinde Israel Sühne schaffen.

Lev 16:18 Dann gehe er zum Altar, der vor dem Herrn steht, und entsühne ihn; er nehme von dem Stierblut und von dem Blut des Bockes und streiche davon ringsum an die Hörner des Altares.

Lev 16:19 Er sprenge mit seinem Finger siebenmal von dem Blut auf ihn; so reinige er ihn und weihe ihn wegen der Verunreinigungen der Söhne Israels.

Lev 16:20 Hat er die Entsühnung des Heiligtums, des Offenbarungszeltes und des Altares vollendet, so bringe er den lebenden Bock herbei.

Lev 16:21 Aaron lege seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Bockes und bekenne über ihm alle Verschuldungen der Israeliten und alle Übertretungen, die sie irgendwie begangen haben; er soll sie auf den Kopf des Bockes legen und diesen durch einen bereitstehenden Mann in die Wüste hinaustreiben.

Lev 16:22 Der Bock soll alle ihre Verschuldungen mit sich hinwegtragen in eine abgelegene Gegend; erst in der Wüste soll man den Bock laufen lassen.

Lev 16:23 Aaron gehe in das Offenbarungszelt und ziehe die Linnenkleider aus, die er angelegt hatte, als er in das Heiligtum hineinging; dort lege er sie nieder.

Lev 16:24 Dann bade er seinen Leib an heiliger Stätte und ziehe seine Gewänder (wieder) an; darauf komme er heraus und richte sein und des Volkes Brandopfer her, um für sich und das Volk Sühne zu schaffen.

Lev 16:25 Das Fett des Sündopfers lasse er auf dem Altar in Rauch aufgehen.

Lev 16:26 Der Mann aber, der den Bock zu Asasel gebracht hat, wasche seine Kleider und bade seinen Leib; danach darf er ins Lager kommen.

Lev 16:27 Den Sündopferstier und den Sündopferbock, deren Blut zur Entsühnung ins Heiligtum gebracht worden ist, schaffe man hinaus vor das Lager; ihre Felle, ihr Fleisch und ihren Mageninhalt verbrenne man.

Lev 16:28 Wer sie verbrannt hat, wasche seine Kleider und bade seinen Leib; danach darf er ins Lager kommen.

Lev 16:29 Dies soll euch als Satzung für immerwährende Zeiten gelten: Im siebten Monat, am zehnten Tage des Monats, sollt ihr fasten und keinerlei Geschäfte verrichten, weder der Einheimische noch der Fremdling, der sich bei euch aufhält.

Lev 16:30 Denn an diesem Tag schafft man für euch Sühne, um euch zu reinigen: von all euren Sünden werdet ihr rein vor dem Herrn.

Lev 16:31 Ein Tag völliger Ruhe soll es sein, und ihr sollt fasten; das ist eine immerwährende Satzung.

Lev 16:32 Die Sühnebräuche soll aber der Priester vollziehen, den man salben und in sein Amt einsetzen wird, damit er an Stelle seines Vaters Priesterdienst tue; er lege die linnenen Gewänder an, die heiligen Kleider.

Lev 16:33 Er soll das Allerheiligste entsühnen, auch dem Offenbarungszelt und dem Altar soll er Sühne schaffen, die Priester und die ganze Volksgemeinde soll er entsühnen.

Lev 16:34 Dies aber soll euch als eine immerwährende Satzung gelten, daß einmal im Jahr den Israeliten für all ihre Sünden Sühne verschafft wird." Er tat, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

 

Leviticus Kapitel 17

 

Lev 17:1 Der Herr redete zu Moses:

Lev 17:2 "Sprich zu Aaron, seinen Söhnen und zu allen Israeliten und befiehl ihnen: Dies gebietet der Herr:

Lev 17:3 Wer vom Haus Israel ein Rind, ein Lamm oder eine Ziege schlachtet, sei es im Lager oder außerhalb,

Lev 17:4 und sie nicht an den Eingang des Offenbarungszeltes bringt, um sie dem Herrn vor seiner Wohnstätte als Opfergabe darzubringen, dem soll das als Blutschuld angerechnet werden; er hat Blut vergossen, und er soll ausgerottet werden aus seinem Volk.

Lev 17:5 Darum sollen die Israeliten ihre Schlachtopfer, die sie auf freiem Felde zu vollziehen pflegten, herbringen und sie für den Herrn an den Eingang des Offenbarungszeltes zum Priester schaffen, um sie als Friedopfer für den Herrn zu schlachten!

Lev 17:6 Der Priester sprenge das Blut an den Altar des Herrn vor dem Eingang des Offenbarungszeltes und lasse das Fett in Rauch aufgehen zu lieblichem Wohlgeruch für den Herrn.

Lev 17:7 Sie sollen ihre Schlachtopfer nicht mehr den Bocksgeistern darbringen, denen sie ehebrecherisch nachlaufen. Dies soll ihnen als eine immerwährende Satzung gelten von Geschlecht zu Geschlecht!

Lev 17:8 Du sollst zu ihnen sagen: Jeder vom Hause Israel und von den Fremden unter ihnen, der ein Brand oder ein Schlachtopfer darbringt

Lev 17:9 und es nicht an den Eingang des Offenbarungszeltes bringt, um es dem Herrn herzurichten, soll aus seinem Volk ausgerottet werden.

Lev 17:10 Gegen jeden vom Hause Israel und von den Fremden in seiner Mitte, der irgendwie Blut genießt, richte ich mein Antlitz und vertilge ihn aus seinem Volk.

Lev 17:11 Denn das Leben des Leibes ist im Blut; ich habe es euch verliehen für den Altar, daß man euch damit Sühne verschaffe; das Blut nämlich erwirkt durch die Seele, die in ihm lebt, Sühne.

Lev 17:12 So habe ich den Israeliten geboten: Niemand von euch darf Blut genießen, auch nicht der Fremde in eurer Mitte.

Lev 17:13 Wer immer von den Israeliten und den Fremden, die bei ihnen wohnen, ein Stück Wild erjagt oder Geflügel, das man essen darf, lasse dessen Blut auslaufen und bedecke es mit Erde!

Lev 17:14 Denn das Leben alles Fleisches ist sein Blut. Darum gebiete ich den Israeliten: Von keinem Lebewesen dürft ihr das Blut genießen, weil das Leben (die Seele) alles Fleisches in seinem Blute liegt; jeder, der es genießt, soll ausgerottet werden.

Lev 17:15 Jeder, der ein verendetes oder zerrissenes Tier genießt, sei es ein Eingeborener oder ein Fremder, wasche seine Kleider und bade sich im Wasser; er bleibt unrein bis zum Abend; dann ist er wieder rein.

Lev 17:16 Wenn er sie nicht wäscht und sich nicht badet, lädt er Schuld auf sich."

 

Leviticus Kapitel 18

 

Lev 18:1 Der Herr sprach zu Moses:

Lev 18:2 "Rede zu den Israeliten und befiehl ihnen: Ich, der Herr, bin euer Gott!

Lev 18:3 Was man in Ägypten tut, wo ihr gewohnt habt, dürft ihr nicht tun. Was man im Lande Kanaan tut, wohin ich euch führe, dürft ihr auch nicht tun; nach ihren Bräuchen dürft ihr nicht wandeln!

Lev 18:4 Meine Gebote sollt ihr befolgen und meine Gesetze beobachten, um in ihnen zu wandeln: Ich der Herr, bin euer Gott!

Lev 18:5 Beobachtet also meine Gesetze und Gebote; wer nach ihnen handelt, wird durch sie leben: Ich bin der Herr!

Lev 18:6 Niemand darf irgendeinem Blutsverwandten sich nahen, um Verkehr zu pflegen. Ich bin der Herr!

Lev 18:7 Mit deinen Eltern darfst du nicht geschlechtlich verkehren; es handelt sich um deine Mutter, du darfst mit ihr nicht Verkehr haben.

Lev 18:8 Mit der Frau deines Vaters darfst du keinen Geschlechtsverkehr unterhalten; sie ist deines Vaters Fleisch.

Lev 18:9 Auch mit deiner Schwester der Tochter deines Vaters oder der Tochter deiner Mutter, mag sie nun im Hause oder außerhalb geboren sein, darfst du nicht verkehren.

Lev 18:10 Mit der Tochter deines Sohnes oder mit der Tochter deiner Tochter darfst du nicht Verkehr pflegen; denn sie sind dein eigenes Fleisch.

Lev 18:11 Mit der Tochter der Frau deines Vaters, die dein Vater gezeugt hat - es ist deine Schwester -, darfst du nicht verkehren.

Lev 18:12 Mit der Schwester deines Vaters sollst du nicht Umgang pflegen; denn es ist deines Vaters nächste Blutsverwandte.

Lev 18:13 Auch darfst du nicht mit der Schwester deiner Mutter Umgang pflegen; denn sie ist deiner Mutter nächste Blutsverwandte.

Lev 18:14 Die Ehe des Bruders deines Vaters darfst du nicht schänden, seiner Frau dich nicht nahen; sie ist ja deine Tante.

Lev 18:15 Mit deiner Schwiegertochter darfst du nicht Verkehr haben; sie ist die Frau deines Sohnes.

Lev 18:16 Mit der Frau deines Bruders darfst du nicht Verkehr pflegen; es ist deines Bruders Fleisch.

Lev 18:17 Du darfst nicht mit einer Frau und auch mit deren Tochter Umgang pflegen, die Tochter ihres Sohnes und die Tochter ihrer Tochter darfst du nicht nehmen, um mit ihnen zu verkehren; da sie nächste Blutsverwandte sind, wäre das Blutschande.

Lev 18:18 Du darfst nicht eine Frau zu ihrer Schwester als Nebenfrau hinzunehmen, um mit ihr zu verkehren, noch zu Lebzeiten der anderen.

Lev 18:19 Einer Frau darfst du in der Zeit ihrer Unreinheit nicht nahen, um mit ihr zu verkehren.

Lev 18:20 Mit der Frau deines Nächsten darfst du keinen Beischlaf vollziehen; du würdest dich sonst durch sie verunreinigen.

Lev 18:21 Keines von deinen Kindern gib hin, um es für Molech durchs Feuer gehen zu lassen, damit du nicht den Namen deines Gottes entheiligst; ich bin der Herr!

Lev 18:22 Du darfst einem Mann nicht beiwohnen, wie man einer Frau beiwohnt, das wäre ein Greuel.

Lev 18:23 Einem Tiere darfst du nicht beiwohnen, um dich an ihm zu verunreinigen. Eine Frau darf sich nicht vor ein Tier hinstellen, um sich begatten zu lassen; denn das wäre eine schwere Schandtat.

Lev 18:24 Durch all dies macht euch nicht unrein; denn dadurch haben sich die Heidenvölker verunreinigt, die ich vor euch vertreibe.

Lev 18:25 Das Land wurde unrein, und ich suchte seine Schuld an ihm heim, so daß das Land seine Bewohner ausspie.

Lev 18:26 Beobachtet also meine Gesetze und Gebote, verübt nicht eine von diesen Greueltaten, und zwar weder der Einheimische noch der Fremdling in eurer Mitte!

Lev 18:27 Denn all diese Greueltaten haben die Landesbewohner verübt, die vor euch da waren, wodurch das Land unrein wurde.

Lev 18:28 Das Land soll nicht auch euch ausspeien, da ihr es unrein macht, so wie es das Volk ausgespieen hat, das vor euch da war.

Lev 18:29 Denn jeder, der eine von diesen Greueltaten verübt, Personen, die solches verüben, sollen ausgerottet werden aus der Mitte ihres Volkes.

Lev 18:30 So beobachtet denn meine Anordnung, damit ihr keinen der greulichen Bräuche übt, die vor euch getan wurden; verunreinigt euch nicht durch sie: Ich, der Herr, bin euer Gott!"

 

Leviticus Kapitel 19

 

Lev 19:1 Der Herr sprach zu Moses:

Lev 19:2 "Rede zur ganzen Gemeinde der Israeliten und befiehl ihnen: Heilig müßt ihr sein, weil ich, der Herr, euer Gott, heilig bin!

Lev 19:3 Habt Ehrfurcht, ein jeder vor seiner Mutter und vor seinem Vater! Meine Ruhetage sollt ihr beobachten: Ich bin der Herr, euer Gott!

Lev 19:4 Wendet euch nicht den Götzen zu, und macht euch keine gegossenen Götter: denn ich bin der Herr, euer Gott!

Lev 19:5 Wenn ihr dem Herrn ein Friedopfer darbringt, sollt ihr es so opfern, daß ihr Wohlgefallen erlangt.

Lev 19:6 Am Tag, an dem ihr es opfert, und am Tag darauf muß es gegessen werden; was bis zum dritten Tage übrigbleibt, werde im Feuer verbrannt.

Lev 19:7 Wenn es am dritten Tage doch noch gegessen wird, ist es verdorbenes Fleisch und nicht wohlgefällig.

Lev 19:8 Wer es genießt, lädt Verschuldung auf sich; denn er hat das dem Herrn Geheiligte entweiht. Eine solche Person werde aus ihrem Volke ausgerottet!

Lev 19:9 Wenn ihr euer Land aberntet, so erntet das Feld nicht bis zum äußersten Ende ab und haltet keine Nachlese nach der Ernte!

Lev 19:10 Auch in deinem Weinberg halte keine Nachlese und lies nicht abgefallene Beeren in deinem Weinberg auf; überlasse sie dem Armen und Fremden: Ich, der Herr, bin euer Gott!

Lev 19:11 Ihr sollt nicht stehlen und nicht lügen und nicht einander betrügen!

Lev 19:12 Ihr sollt bei meinem Namen nicht falsch schwören; du entweihst sonst den Namen deines Gottes: Ich bin der Herr!

Lev 19:13 Du sollst deinen Nächsten nicht bedrücken und berauben; der Lohn des Tagelöhners soll bei dir nicht bis zum Morgen bleiben!

Lev 19:14 Du sollst einen Tauben nicht schmähen und einem Blinden kein Hindernis in den Weg legen; fürchte dich vor deinem Gott: Ich bin der Herr!

Lev 19:15 Verübt kein Unrecht im Gericht; begünstige nicht den Niederen, und ergreife nicht Partei für den Vornehmen, sondern richte deinen Nächsten in Gerechtigkeit.

Lev 19:16 Gehe nicht als Verleumder unter deinen Volksgenossen umher und trachte nicht nach dem Blut deines Nächsten: Ich bin der Herr!

Lev 19:17 Hasse nicht deinen Bruder in deinem Herzen und stelle deinen Nächsten freimütig zur Rede, damit du seinetwegen keine Schuld auf dich lädst!

Lev 19:18 Sei nicht rachsüchtig, und trage den Söhnen deines Volkes nichts nach, sondern liebe deinen Nächsten wie dich selbst: Ich bin der Herr!

Lev 19:19 Beobachtet meine Satzungen! Laß nicht zweierlei Arten von deinem Vieh sich begatten; säe dein Feld nicht mit zweierlei Samen an, und ein Kleid, das aus zweierlei Fäden gewebt ist, soll nicht auf deinen Leib kommen!

Lev 19:20 Wenn ein Mann mit einer Frau verkehrt, die als Sklavin einem anderen gehört, ohne daß sie losgekauft oder freigelassen war, so soll eine Bestrafung stattfinden; jedoch sollen beide nicht getötet werden; denn sie war ja keine Freigelassene.

Lev 19:21 Er soll als Buße dem Herrn an den Eingang des Offenbarungszeltes einen Widder zum Schuldopfer bringen.

Lev 19:22 Der Priester soll für ihn mit dem Schuldopferwidder vor dem Herrn Sühne schaffen wegen der begangenen Sünde; so wird ihm dann für die begangene Sünde Verzeihung zuteil.

Lev 19:23 Wenn ihr in das Land kommt und pflanzt allerlei Fruchtbäume, so sollt ihr deren Vorhaut, d. h. ihre Früchte, stehen lassen; drei Jahre sind sie für euch mit Vorhaut versehen und dürfen nicht gegessen werden.

Lev 19:24 Im vierten Jahre sollen alle ihre Früchte eine heilige Dankesgabe für den Herrn sein.

Lev 19:25 Erst im fünften Jahre dürft ihr die Früchte essen, um euch ihren Ertrag fortan zu sichern: Ich bin der Herr, euer Gott!

Lev 19:26 Ihr sollt nichts samt dem Blute essen! Ihr sollt weder Wahrsagerei noch Zauberei treiben!

Lev 19:27 Ihr dürft nicht den Rand eures Kopfes kreisförmig abscheren; du sollst den Rand deines Bartes nicht stutzen!

Lev 19:28 Ihr dürft euch nicht wegen eines Toten Einschnitte an eurem Leibe machen und dürft euch keine Zeichen einritzen: Ich bin der Herr!

Lev 19:29 Du sollst deine Tochter nicht entweihen, indem du sie zur Dirne machst, damit nicht das Land unzüchtig und voll Schandtat werde.

Lev 19:30 Meine Ruhetage sollt ihr beobachten und Ehrfurcht vor meinem Heiligtum haben: Ich bin der Herr!

Lev 19:31 Wendet euch nicht an die Totengeister und an die Wahrsagegeister! Befragt sie nicht, sonst werdet ihr durch sie unrein. Ich bin der Herr, euer Gott!

Lev 19:32 Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Person eines Greises ehren! Du sollst dich vor deinem Gotte fürchten: Ich bin der Herr!

Lev 19:33 Hält sich ein Fremdling bei dir in eurem Lande auf, so dürft ihr ihn nicht bedrücken.

Lev 19:34 Wie ein Einheimischer von euch selbst soll euch der Fremdling gelten, der bei euch weilt; du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid ja auch Fremdlinge gewesen im Ägypterland: Ich bin der Herr, euer Gott!

Lev 19:35 Ihr sollt nicht Unrecht üben beim Urteil mit dem Längenmaß, Gewicht und Hohlmaß!

Lev 19:36 Richtige Waage, richtige Gewichte, richtiges Epha und richtiges Hin sollt ihr führen: Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus dem Ägypterland geführt hat!

Lev 19:37 So beobachtet denn alle meine Gesetze und alle meine Gebote, und handelt nach ihnen: Ich bin der Herr!"

 

Leviticus Kapitel 20

 

Lev 20:1 Der Herr sprach zu Moses:

Lev 20:2 "Zu den Israeliten sollst du sagen: Jeder von den Israeliten und den Fremden, die sich in Israel aufhalten, der eines von seinen Kindern dem Molech hinschenkt, soll des Todes sterben; die Bürger des Landes sollen ihn steinigen.

Lev 20:3 Ich selbst will mein Antlitz gegen einen solchen Mann richten und ihn aus der Mitte seines Volkes austilgen, weil er eines seiner Kinder dem Molech hingegeben und so mein Heiligtum verunreinigt und meinen heiligen Namen entweiht hat.

Lev 20:4 Und wenn etwa das Volk des Landes vor einem solchen, der eines von seinen Kindern dem Molech geopfert hat, die Augen verschließt, so daß man ihn nicht tötet,

Lev 20:5 dann richte ich mein Antlitz wider diesen Mann und sein Geschlecht und tilge ihn samt allen, die mit ihm buhlerisch dem Molech nachlaufen, aus de Mitte ihres Volkes.

Lev 20:6 Wendet sich aber jemand an Toten- und Wahrsagegeister, um ihnen buhlerisch nachzulaufen, will ich wider einen solchen mein Antlitz wenden und ihn aus seinem Volke ausrotten!

Lev 20:7 Heiligt euch also und seid heilig; denn ich bin der Herr, euer Gott!

Lev 20:8 Beobachtet meine Satzungen und erfüllt sie! Ich bin der Herr, der euch heiligt.

Lev 20:9 Ja, ein jeder, der seinen Vater und seine Mutter schmäht, soll des Todes sterben: er schmähte Vater und Mutter, hat also Blutschuld auf sich geladen.

Lev 20:10 Wenn ein Mann mit der Frau seines Nächsten Ehebruch treibt, dann sollen der Ehebrecher und die Ehebrecherin des Todes sterben.

Lev 20:11 Wer der Frau seines Vaters beiwohnt, hat die Blöße seines Vaters enthüllt; beide sollen des Todes sterben; Blutschuld belastet sie.

Lev 20:12 Wohnt jemand seiner Schwiegertochter bei, sollen beide des Todes sterben; eine Schandtat haben sie begangen; Blutschuld belastet sie.

Lev 20:13 Wohnt ein Mann seinesgleichen wie einem Weibe bei, so haben beide Abscheuliches getan; sie sollen des Todes sterben; Blutschuld belastet sie.

Lev 20:14 Nimmt sich jemand eine Frau und dazu deren Mutter, dann ist das eine Schandtat; im Feuer soll man ihn und die beiden Frauen verbrennen, damit nicht weiter Schandtat bei euch sei!

Lev 20:15 Verkehrt jemand mit einem Stück Vieh, so soll er des Todes sterben, und auch das Tier sollt ihr töten.

Lev 20:16 Naht sich ein Weib einem Stück Vieh, sich begatten zu lassen, so sollst du das Weib mit dem Tier töten; sie sind des Todes; Blutschuld belastet sie.

Lev 20:17 Nimmt sich ein Mann seine Schwester, die Tochter seines Vaters oder seiner Mutter, und verkehren sie miteinander, so ist das eine Schmach; sie sollen vor den Augen ihrer Volksgenossen weggetilgt werden; denn er hat mit seiner Schwester Verkehr gehabt; er muß seine Schuld tragen.

Lev 20:18 Schläft ein Mann bei einer Frau zur Zeit ihrer Unreinheit und pflegt Verkehr mit ihr, deckt also ihren Blutfluß auf, und sie entblößt die Quelle ihres Blutes, so sollen beide aus der Mitte ihres Volkes ausgerottet werden.

Lev 20:19 Die Schwester deiner Mutter und deines Vaters darfst du nicht schänden; denn ein solcher hat seine Blutsverwandte entblößt; beide müssen ihre Schuld tragen.

Lev 20:20 Wohnt einer seiner Tante bei, so hat er seines Oheims Blöße aufgedeckt; ihre Sünden schuld müssen sie tragen; kinderlos sollen sie sterben.

Lev 20:21 Nimmt jemand die Frau seines Bruders, so ist das etwas Abscheuliches; er hat seines Bruders Blöße enthüllt; sie sollen kinderlos bleiben.

Lev 20:22 Beobachtet daher alle meine Gesetze und Gebote und erfüllt sie, damit euch das Land nicht ausspeie, in das ich euch führe, auf daß ihr darin wohnt!

Lev 20:23 Wandelt nicht in den Satzungen der Heidenvölker, die ich vor euch vertreibe, weil sie dies alles getan haben, so daß ich mich an ihnen ekelte.

Lev 20:24 Darum sagte ich euch: Nehmt ihr Land in Besitz! Ich selbst verleihe es euch zum Besitz, ein Land, das von Milch und Honig fließt: Ich bin der Herr, euer Gott, der euch von den Völkern abgesondert hat!

Lev 20:25 Unterscheidet zwischen den reinen und den unreinen Vierfüßlern, den unreinen und den reinen Vögeln; macht euch nicht selbst zum Abscheu durch die Vierfüßler und die Vögel und durch alles, was auf der Erde kriecht; ich habe das für euch abgesondert und als unrein erklärt.

Lev 20:26 Seid mir also heilig; denn ich, der Herr, bin heilig; ich habe euch auserwählt aus den Völkern, damit ihr mir gehört!

Lev 20:27 Ist in einem Mann oder Weib ein Toten- oder Wahrsagegeist, so sollen sie des Todes sterben. Steinigen soll man sie, Blutschuld belastet sie."

 

Leviticus Kapitel 21

 

Lev 21:1 Der Herr sprach zu Moses: "Rede zu den Priestern, den Söhnen Aarons, und sage zu ihnen: An einer Leiche seiner Volksgenossen darf der Priester sich nicht unrein machen,

Lev 21:2 sondern nur an seinen nächsten Blutsverwandten, an seiner Mutter, seinem Vater, seinem Sohne, seiner Tochter, seinem Bruder,

Lev 21:3 auch an seiner Schwester, die ihm als Jungfrau nahesteht, die noch keinem Mann gehört, darf er sich unrein machen.

Lev 21:4 Er darf sich aber nicht verunreinigen an einer Verheirateten unter seinen Volksgenossen und sich dadurch entweihen.

Lev 21:5 Sie dürfen sich auf ihrem Haupt keine Glatze scheren und dürfen den Rand ihres Bartes nicht stutzen und an ihrem Leib keine Einschnitte machen.

Lev 21:6 Heilig seien sie ihrem Gott, und den Namen ihres Gottes dürfen sie nicht entweihen; denn sie bringen die Feueropfer des Herrn, ihres Gottes Speise, dar; darum sollen sie heilig sein!

Lev 21:7 Eine Buhlerin oder eine Entehrte dürfen sie nicht zur Frau nehmen; auch eine von ihrem Mann Verstoßene dürfen sie nicht heiraten; denn der Priester ist seinem Gott heilig!

Lev 21:8 Auch du sollst ihn heilighalten, denn er bringt die Speise deines Gottes dar. Heilig sei er dir; denn heilig bin ich, der Herr, der euch heiligt!

Lev 21:9 Entweiht sich eine Priestertochter durch Unzucht, so entweiht sie damit ihren Vater, sie werde im Feuer verbrannt.

Lev 21:10 Der Priester aber, der höher steht als seine Brüder, über dessen Haupt das Salböl ausgegossen ward, und den man durch Anlegen der (heiligen) Gewänder ins Priesteramt eingesetzt hat, darf sein Haupthaar nicht ungepflegt herabhängen lassen und seine Kleider nicht zerreißen.

Lev 21:11 Er darf überhaupt zu keiner Leiche hintreten; selbst an seinem Vater und an seiner Mutter darf er sich nicht unrein machen.

Lev 21:12 Das Heiligtum darf er nicht verlassen, sonst würde er das Heiligtum seines Gottes entweihen; denn die Weihe des Salböls seines Gottes ruht auf ihm: Ich bin der Herr!

Lev 21:13 Er muß sich als Frau eine Jungfrau nehmen;

Lev 21:14 eine Witwe, eine Verstoßene, eine Entehrte oder eine Buhlerin darf er nicht heiraten; vielmehr soll er sich eine Jungfrau aus seinen Volksgenossen zur Frau nehmen.

Lev 21:15 Er darf seine Nachkommenschaft unter seinen Volksgenossen nicht entweihen; denn ich bin der Herr, der ihn heiligt."

Lev 21:16 Es sprach der Herr zu Moses:

Lev 21:17 "Sprich also zu Aaron: Hat jemand von deinen Nachkommen in künftigen Geschlechtern ein leibliches Gebrechen, so trete er nicht hinzu, um die Speise seines Gottes darzubringen;

Lev 21:18 denn wenn jemand ein körperliches Gebrechen hat, darf er sich nicht nahen, es handle sich um einen Blinden oder Lahmen, einen mit gespaltener oder mißgebildeter Nase,

Lev 21:19 mit einem gebrochenen Bein oder gebrochenen Arm,

Lev 21:20 um einen, der buckelig oder zu mager ist oder der weiße Flecken im Auge, Krätze, Flechten oder beschädigte Hoden hat.

Lev 21:21 Keiner mit einem Leibesgebrechen von den Nachkommen des Priesters Aaron trete herzu um die Feueropfer seines Herrn darzubringen; mit einem Gebrechen darf er sich nicht nahen, die Speise seines Gottes darzubringen.

Lev 21:22 Von der Speise seines Gottes, von den heiligen und von den hochheiligen Gaben, darf er jedoch essen.

Lev 21:23 Nur zum Vorhang darf er nicht herankommen oder sich dem Altar nahen, weil er ein Leibesgebrechen hat; er soll meine Heiligtümer nicht entweihen; denn ich bin der Herr, der sie heiligt!"

Lev 21:24 So redete Moses zu Aaron, zu seinen Söhnen und zu allen Israeliten.

 

Leviticus Kapitel 22

 

Lev 22:1 Der Herr sprach zu Moses:

Lev 22:2 "Gebiete Aaron und seinen Söhnen, sie sollen sich zurückhaltend zeigen gegenüber den heiligen Gaben der Israeliten, die diese mir weihen, und meinen heiligen Namen nicht entweihen: Ich bin der Herr!

Lev 22:3 Sage zu ihnen: Naht sich einer von euren Nachkommen in euren künftigen Geschlechtern den heiligen Gaben, die Israels Söhne dem Herrn weihen, im Stande der Unreinheit, so soll eine solche Person weggetilgt werden vor meinem Angesicht: Ich bin der Herr!

Lev 22:4 Ist jemand von Aarons Nachkommen aussätzig oder hat er Ausfluß, so darf er von den heiligen Gaben nicht essen, bis er wieder rein ist; wer irgendeinen durch eine Leiche Verunreinigten berührte, wer einen Samenerguß hatte,

Lev 22:5 wer irgendein Kriechtier berührte, das unrein macht, oder einen Menschen, durch den er unrein wurde wegen irgendeiner an ihm haftenden Unreinheit,

Lev 22:6 wer immer also solches berührt hat, ist unrein bis zum Abend; er darf von den heiligen Gaben nicht essen, außer er hat seinen Leib gebadet.

Lev 22:7 Nach Sonnenuntergang ist er rein; er darf dann von den heiligen Gaben essen; denn das ist seine Speise.

Lev 22:8 Verendetes und Zerrissenes darf er nicht essen, weil er sich dadurch unrein macht: Ich bin der Herr!

Lev 22:9 Sie mögen also meine Vorschriften beobachten und nicht deswegen eine Sünde auf sich laden und dadurch sterben, weil sie meine Gebote entweihen: Ich, der Herr, bin es, der sie heiligt!

Lev 22:10 Kein Unbefugter darf Heiliges essen. Der Beisasse oder Tagelöhner des Priesters darf nicht Heiliges essen.

Lev 22:11 Erwirbt aber der Priester einen Sklaven für Geld, so darf dieser davon essen; ebenso darf der hausgeborene Sklave von seiner Speise essen.

Lev 22:12 Eine Priestertochter, die eines Nichtpriesters Frau ist, darf von der Hebe der heiligen Gaben nicht essen.

Lev 22:13 Eine Priestertochter aber, die verwitwet, verstoßen oder kinderlos in ihr Vaterhaus zurückkehrt, darf wie in ihrer Jugend von ihres Vaters Speise essen; irgendein Außenstehender darf aber nicht davon essen.

Lev 22:14 Ißt jemand aus Versehen Heiliges, soll er ein Fünftel des Betrages dazutun und es dem Priester geben samt dem Geheiligten.

Lev 22:15 Die Priester sollen also die heiligen Gaben der Israeliten, die diese für den Herrn abheben, nicht entweihen,

Lev 22:16 und sie sollen jene beim Verzehren ihrer heiligen Gaben nicht mit strafbarer Schuld beladen: denn ich, der Herr, bin es, der sie heiligt."

Lev 22:17 Der Herr sprach zu Moses:

Lev 22:18 "Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen und zu allen Israeliten und befiehl ihnen: Bringt jemand vom Haus Israel oder von den Fremdlingen in Israel seine Opfergabe dar gelobte oder freiwillige Gaben, die man dem Herrn als Brandopfer darbringt,

Lev 22:19 so seien es, wenn ihr Wohlgefallen finden wollt, fehlerlose männliche Tiere von Rindern, Lämmern oder Ziegen.

Lev 22:20 Alles, was einen Makel an sich hat, bringt nicht dar; denn es würde euch nicht wohlgefällig machen!

Lev 22:21 Bringt jemand dem Herrn ein Friedopfer von Rindern oder Schafen dar, um ein besonderes Gelübde zu erfüllen, oder als freiwillige Gabe, so muß es ein fehlerloses Tier sein, damit es euch wohlgefällig mache; keinen Makel darf es an sich haben.

Lev 22:22 Blinde Tiere, solche mit Knochenbruch, Wunden, Geschwüren, Krätze oder Flechten dürft ihr dem Herrn nicht darbringen und derartiges nicht dem Herrn als Feueropfer auf dem Altar anbieten.

Lev 22:23 Ein Rind aber oder ein Schaf mit mißgebildeter Nase und verkürztem Schwanz darfst du als freiwillige Gabe darbieten, doch für ein Gelübdeopfer wäre es nicht wohlgefällig.

Lev 22:24 Auch ein Tier, dem die Hoden zerquetscht, zerschlagen, abgerissen oder ausgeschnitten sind, dürft ihr dem Herrn nicht darbringen. Weder im eigenen Land dürft ihr das tun,

Lev 22:25 noch sollt ihr von einem Ausländer solche Tiere erwerben, um sie als Speise eures Gottes darzubringen; denn ein Gebrechen haftet an ihnen; ein Makel ist an ihnen; sie machen euch nicht wohlgefällig."

Lev 22:26 Der Herr sprach zu Moses:

Lev 22:27 "Wird ein Kalb, ein Widder oder ein Zicklein geworfen, so bleibe es sieben Tage lang unter seiner Mutter; erst vom achten Tage ab und darüber ist es als Feueropfer dem Herrn wohlgefällig.

Lev 22:28 Ein Rind oder Schaf dürft ihr nicht am gleichen Tage zusammen mit seinem Jungen schlachten.

Lev 22:29 Wenn ihr dem Herrn ein Dankopfer darbringen wollt, dann opfert so, daß es euch wohlgefällig macht!

Lev 22:30 An demselben Tage werde es gegessen; laßt nichts davon übrig bis zum Morgen: Ich bin der Herr!

Lev 22:31 Beobachtet also meine Gebote und erfüllt sie: Ich bin der Herr!

Lev 22:32 Entweiht nicht meinen heiligen Namen! Ich erweise mich inmitten der Israeliten als heilig: Ich, der Herr, bin es, der euch heiligt,

Lev 22:33 der euch fortgeführt hat aus dem Lande Ägypten, um euer Gott zu sein: Ich, der Herr!"

 

Leviticus Kapitel 23

 

Lev 23:1 Der Herr sprach zu Moses:

Lev 23:2 "Sprich zu den Israeliten und befiehl ihnen: Die Festzeiten des Herrn, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungstage, sind diese meine Festtage:

Lev 23:3 Sechs Tage soll man arbeiten, aber am siebten Tag ist strenger Sabbat mit heiliger Versammlung; da dürft ihr keinerlei Arbeit verrichten; es sei ein Ruhetag für den Herrn in all euren Wohnstätten.

Lev 23:4 Dies sind des Herrn Festzeiten mit heiliger Versammlung, die ihr ausrufen sollt zu ihrer bestimmten Zeit:

Lev 23:5 Im ersten Monat, am vierzehnten Tag des Monats, gegen Abend ist Pascha für den Herrn.

Lev 23:6 Am fünfzehnten Tag dieses Monats ist das Fest der ungesäuerten Brote für den Herrn. Da dürft ihr sieben Tage lang nur ungesäuerte Brote essen.

Lev 23:7 Am ersten Tag ist heilige Versammlung für euch; da dürft ihr keinerlei Arbeit verrichten.

Lev 23:8 Sieben Tage lang bringt dem Herrn ein Feueropfer dar; am siebten Tag aber finde eine heilige Versammlung statt. Auch da dürft ihr keinerlei Arbeit verrichten."

Lev 23:9 Der Herr sprach weiter zu Moses:

Lev 23:10 "Rede zu den Israeliten und befiehl ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, und Ernte darin haltet, so bringt die Erstlingsgarbe eurer Ernte zum Priester!

Lev 23:11 Dieser soll die Garbe vor dem Herrn hin und herschwingen, um euch wohlgefällig zu machen; am Tag nach dem Sabbat soll sie der Priester schwingen.

Lev 23:12 An dem Tag, an dem ihr die Garbe schwingen laßt, sollt ihr ein fehlerloses einjähriges Lamm als Brandopfer für den Herrn herrichten,

Lev 23:13 dazu als Speiseopfer zwei Zehntel Epha Mehl, angerührt mit Öl, als Feueropfer lieblichen Wohlgeruches für den Herrn, und als Trankopfer ein Viertel Hin Wein.

Lev 23:14 Brot aber, geröstete oder zerriebene Körner, dürft ihr so lange nicht essen, bis ihr die Opfergabe eurem Gott dargebracht habt; das ist eine immerwährende Satzung für all eure Geschlechter in all euren Wohnsitzen.

Lev 23:15 Dann zählt vom Tag nach dem Sabbat, da ihr die Erstlingsgarbe als Weihegabe dargebracht habt, sieben volle Wochen

Lev 23:16 bis zum Tag nach dem siebten Sabbat, zählt also fünfzig Tage: dann bringt dem Herrn ein Speiseopfer vom neuen Getreide dar!

Lev 23:17 Bringt aus euren Wohnstätten Weihebrot mit - zwei Brote sollen es sein - aus zwei Zehnteln Epha Mehl, mit Sauerteig gebacken, als Erstlinge vor den Herrn!

Lev 23:18 Zu den Broten sollt ihr sieben fehlerlose einjährige Lämmer, einen Jungstier und zwei Widder darbringen; sie seien ein Brandopfer für den Herrn, samt dem zugehörigen Speiseopfer und den entsprechenden Trankopfern als Feueropfer lieblichen Wohlgeruches für den Herrn.

Lev 23:19 Richtet dann einen Ziegenbock als Sündopfer her und zwei einjährige Lämmer als Friedopfer!

Lev 23:20 Der Priester schwinge sie mit den Erstlingsbroten als Weihegabe vor dem Herrn samt den zwei Lämmern; sie sollen dem Herrn geheiligt sein zugunsten des Priesters.

Lev 23:21 Für diesen Tag beruft das Volk ein; eine heilige Versammlung sei es für euch! Keinerlei Arbeit dürft ihr verrichten; eine immerwährende Satzung ist dies in all euren Wohnstätten für all eure Geschlechter.

Lev 23:22 Wenn man aber in eurem Land die Ernte einbringt, so tue es nicht so, daß du dein Feld bis zum äußersten Rand aberntest; halte auch keine Nachlese nach deiner Ernte; dem Armen und dem Fremden sollst du beides überlassen: Ich bin der Herr, euer Gott!"

Lev 23:23 Der Herr redete zu Moses:

Lev 23:24 "Sprich zu den Israeliten: Im siebten Monat, am ersten Monatstag, sei für euch ein besonders feierlicher Ruhetag, mahnendes Hörnerblasen und heilige Versammlung.

Lev 23:25 Da dürft ihr keinerlei Arbeit verrichten und müßt dem Herrn ein Feueropfer darbringen."

Lev 23:26 Der Herr redete zu Moses:

Lev 23:27 "Der zehnte Tag desselben siebten Monats ist jedoch der Versöhnungstag; da ist heilige Versammlung für euch; ihr sollt fasten und dem Herrn ein Feueropfer darbringen.

Lev 23:28 An diesem Tag sollt ihr keinerlei Arbeit verrichten; denn der Versöhnungstag soll euch vor dem Herrn, eurem Gott, Sühne schaffen.

Lev 23:29 Wer immer an eben diesem Tag nicht fastet, soll aus seinem Volk ausgetilgt werden.

Lev 23:30 Jeden, der an diesem Tag irgendeine Arbeit verrichtet, werde ich mitten aus seinem Volk hinwegraffen.

Lev 23:31 Keine Arbeit dürft ihr verrichten! Das ist eine immerwährende Satzung für all eure Geschlechter in all euren Wohnstätten.

Lev 23:32 Ein Sabbat, ein heiliger Ruhetag, soll es für euch sein, und ihr sollt fasten! Am Neunten des Monats von diesem Abend bis zum folgenden Abend sollt ihr euren Ruhetag beobachten."

Lev 23:33 Dann sprach der Herr zu Moses:

Lev 23:34 "Sprich zu den Israeliten: Am fünfzehnten Tag desselben siebten Monats ist das Hüttenfest sieben Tage hindurch für den Herrn.

Lev 23:35 Am ersten Tag ist heilige Versammlung. Da dürft ihr keinerlei Arbeit verrichten.

Lev 23:36 Sieben Tage lang bringt dem Herrn ein Feueropfer dar; am achten Tag ist heilige Versammlung für euch; ihr sollt dem Herrn ein Feueropfer darbringen, ein Feiertag sei es, und keinerlei Arbeit dürft ihr verrichten.

Lev 23:37 Das sind die Festzeiten des Herrn, an denen ihr heilige Versammlungen ausrufen sollt, um dem Herrn Feueropfer, Brand- und Speiseopfer, Schlacht- und Trankopfer, je nach dem betreffenden Tag, darzubringen,

Lev 23:38 abgesehen von den Sabbaten des Herrn, von euren Abgaben, all euren Gelübden und all euren freiwilligen Spenden, die ihr dem Herrn darbietet.

Lev 23:39 Jedoch am fünfzehnten Tage des siebten Monats, wenn ihr des Landes Ertrag einbringt, sollt ihr das Fest des Herrn sieben Tage lang feiern; der erste Tag ist heiliger Ruhetag und der achte ebenso.

Lev 23:40 Holt euch am ersten Tag prächtige Baumfrüchte, Palmzweige, Äste von dichtbelaubten Bäumen und Bachweiden, und seid vor dem Herrn, eurem Gott, sieben Tage lang fröhlich!

Lev 23:41 Ihr sollt es jedes Jahr als ein Fest des Herrn sieben Tage lang feiern; es ist dies eine immerwährende Satzung für eure Geschlechter; im siebten Monat feiert es!

Lev 23:42 In Hütten sollt ihr sieben Tage lang wohnen. Alle in Israel Einheimischen sollen in Hütten wohnen,

Lev 23:43 damit auch eure künftigen Geschlechter erfahren, daß ich die Israeliten in Hütten wohnen ließ, da ich sie aus dem Ägypterland hinwegführte: Ich bin der Herr, euer Gott!"

Lev 23:44 Moses gab die Festzeiten des Herrn den Israeliten bekannt.

 

Leviticus Kapitel 24

 

Lev 24:1 Der Herr sprach zu Moses:

Lev 24:2 "Befiehl den Israeliten: Sie sollen dir reines Öl aus zerstoßenen Oliven für den Leuchter bringen, damit man eine beständig brennende Lampe aufstecken kann.

Lev 24:3 Außerhalb des Vorhangs vor dem Gesetz im Offenbarungszelt mache sie Aaron zurecht, damit sie beständig vom Abend bis zum Morgen vor dem Herrn brenne; das ist eine immerwährende Satzung für all eure Geschlechter.

Lev 24:4 Auf dem Leuchter aus purem Golde soll er die Lampen anbringen, damit sie beständig vor dem Herrn brennen.

Lev 24:5 Nimm ferner Mehl und backe daraus zwölf Ringbrote! Auf jedes kommen zwei Zehntel Epha.

Lev 24:6 Lege sie dann in zwei Schichten, je sechs in einer Schicht, auf den Tisch aus reinem Gold vor dem Herrn auf!

Lev 24:7 Zu jeder Schicht aber sollst du reinen Weihrauch geben. Er soll als Duftteil für das Brot dienen, ein Feueropfer für den Herrn.

Lev 24:8 An jedem Sabbat richte Aaron es her vor dem Herrn als regelmäßige Gabe von den Israeliten, als immerwährende Bundesverpflichtung!

Lev 24:9 Es gehöre Aaron und seinen Söhnen; sie sollen es an heiliger Stätte essen; denn es ist eine hochheilige Gabe, die ihm von den Feueropfern des Herrn zusteht als dauerndes Recht."

Lev 24:10 Einst begab sich der Sohn einer israelitischen Mutter und eines ägyptischen Vaters unter die Israeliten. Im Lager brach nun ein Streit aus zwischen dem Sohn der Israelitin und einem israelitischen Mann.

Lev 24:11 Da lästerte der Sohn der Israelitin den Namen des Herrn und fluchte; man brachte ihn zu Moses; der Name seiner Mutter war Schelomit, Tochter des Dibri vom Stamme Dan.

Lev 24:12 Man legte ihn in Gewahrsam, bis ihnen Moses auf Befehl des Herrn Auskunft erteilte.

Lev 24:13 Der Herr sprach zu Moses:

Lev 24:14 "Laß den Lästerer hinaus vor das Lager führen; alle, die es gehört haben, sollen ihre Hände auf sein Haupt legen, und die ganze Gemeinde soll ihn steinigen!

Lev 24:15 Zu den Söhnen Israels aber sprich: Jeder, der seinem Gotte flucht, lädt Sündenschuld auf sich.

Lev 24:16 Wer den Namen des Herrn lästert, soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde steinige ihn! Sei es ein Fremder oder ein Einheimischer, für seine Lästerung des Namens soll er sterben!

Lev 24:17 Erschlägt jemand einen Menschen, soll er des Todes sterben!

Lev 24:18 Wenn er ein Stück Vieh erschlägt, muß er es ersetzen, Stück um Stück.

Lev 24:19 Bringt jemand seinem Nächsten eine körperliche Verletzung bei, soll ihm getan werden, wie er getan hat:

Lev 24:20 Bruch um Bruch, Auge um Auge, Zahn um Zahn! Denselben Körperschaden, den er einem Menschen zugefügt hat, soll man ihm zufügen.

Lev 24:21 Wer ein Stück Vieh erschlägt, muß es ersetzen; wer einen Menschen erschlägt, muß sterben.

Lev 24:22 Einerlei Recht soll für euch gelten, für den Fremden wie für den Einheimischen! Ich bin der Herr, euer Gott!"

Lev 24:23 Als Moses zu den Israeliten geredet hatte, führten sie den Lästerer vor das Lager hinaus und steinigten ihn. Die Israeliten taten, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

 

Leviticus Kapitel 25

 

Lev 25:1 Der Herr sprach zu Moses auf dem Berge Sinai:

Lev 25:2 "Sprich zu den Söhnen Israels und befiehl ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch verleihe, dann soll das Land eine Ruhezeit für den Herrn halten.

Lev 25:3 Sechs Jahre lang sollst du dein Feld besäen und sechs Jahre deinen Weinberg beschneiden und ihren Ertrag einheimsen.

Lev 25:4 Doch im siebten Jahr soll heilige Ruhezeit sein für das Land, ein Sabbat für den Herrn; da darfst du dein Feld nicht besäen und deinen Weinberg nicht beschneiden.

Lev 25:5 Den Nachwuchs deiner vorigen Ernte darfst du nicht einbringen, und die Trauben deiner unbeschnittenen Weinstöcke nicht lesen; es sei ein Jahr heiliger Ruhe für das Land.

Lev 25:6 Was beim Feiern des Landes von selbst wächst, soll euch zur Nahrung dienen, dir, deinem Sklaven, deiner Sklavin, deinem Lohnarbeiter, deinem Beisassen, die alle bei dir weilen.

Lev 25:7 Auch deinem Vieh und dem Wild in deinem Lande diene das, was es trägt, zur Nahrung.

Lev 25:8 Zähle dir sieben Sabbatjahre, also siebenmal sieben Jahre, so ergeben sich, als Zeit der sieben Sabbatjahre, neunundvierzig Jahre.

Lev 25:9 Dann sollst du im siebten Monat am zehnten Monatstag die Lärmposaune ertönen lassen; am Versöhnungstag sollt ihr in eurem ganzen Land eine Posaune ertönen lassen.

Lev 25:10 Ihr sollt das fünfzigste Jahr weihen und sollt Freilassung im Land für all seine Bewohner verkünden! Es soll euch das Jobeljahr sein! Ein jeder soll sein Besitztum wieder erhalten und ein jeder zu seiner Sippe zurückkehren!

Lev 25:11 Ein Jobeljahr soll das fünfzigste Jahr für euch sein! Da dürft ihr nicht säen, den Nachwuchs nicht ernten und die unbeschnittenen Weinstöcke nicht ablesen!

Lev 25:12 Denn ein Jobeljahr ist es, als heilig soll es euch gelten! Nur vom Felde weg dürft ihr seinen Ertrag essen.

Lev 25:13 In einem solchen Jobeljahr soll ein jeder von euch wieder zu seinem Besitz kommen.

Lev 25:14 Verkaufst du deinem Nächsten etwas oder erwirbst du etwas aus dessen Hand, dann übervorteile nicht einer den anderen.

Lev 25:15 Nach der Zahl der Jahre seit einem Jobeljahr sollst du deinem Nächsten etwas abkaufen, und er soll dir nach der Zahl der Ertragsjahre etwas verkaufen.

Lev 25:16 Sind es noch viele Jahre, sollst du seinen Preis erhöhen; sind es weniger Jahre, sollst du seinen Preis niedriger stellen; denn er verkauft dir nur eine Anzahl von Jahreserträgen.

Lev 25:17 Niemand darf seinen Nächsten übervorteilen; fürchte dich vor deinem Gott; denn ich bin der Herr, euer Gott!

Lev 25:18 So erfüllt denn meine Satzungen, beobachtet meine Gebote und haltet sie; dann dürft ihr das Land in Sicherheit bewohnen.

Lev 25:19 Das Land wird seine Frucht tragen; ihr könnt euch satt essen und dürft dort in Sicherheit wohnen.

Lev 25:20 Wenn ihr aber fragt: Was sollen wir denn im siebten Jahr essen? Wir säen ja nicht, und wir ernten nicht unseren Ertrag, so sage ich:

Lev 25:21 Ich werde meinen Segen im sechsten Jahr aufbieten, so daß es den Ertrag für drei Jahre abwirft.

Lev 25:22 Sät ihr dann im achten Jahre, werdet ihr noch von dem alten Ertrag zu essen haben; bis ins neunte Jahr, bis dessen Ernte kommt, werdet ihr noch vom alten essen können.

Lev 25:23 Das Land darf nicht endgültig verkauft werden; denn es gehört mir! Ihr seid nur Fremdlinge und Beisassen bei mir.

Lev 25:24 Im ganzen Lande sollt ihr also eine Wiedereinlösung des Landes möglich machen!

Lev 25:25 Wenn dein Bruder verarmt ist und von seinem Besitz etwas verkauft hat, dann soll sein nächster Verwandter als sein Einlöser auftreten und den Verkauf seines Bruders wieder einlösen.

Lev 25:26 Hat aber jemand keinen Einlöser, jedoch die nötigen Mittel zur Einlösung,

Lev 25:27 so bringe er die Jahre seit seinem Verkauf in Anrechnung; was darüber hinausgeht, zahle er an den zurück, dem er (das Feld) verkauft hat; so kommt er wieder zu seinem Eigentum.

Lev 25:28 Wenn aber die Mittel nicht reichen, die ihm zur Wiedererlangung notwendig sind, dann bleibt das verkaufte Feld bis zum Jobeljahr in des Käufers Hand; im Jobeljahr aber wird es frei, und er kommt wieder zu seinem Besitztum.

Lev 25:29 Verkauft jemand ein Wohnhaus in einer ummauerten Stadt, so gilt das Einlösungsrecht nur bis zum Ende eines Jahres seit dem Verkauf; nur zeitweilig gilt also die Einlösung.

Lev 25:30 Läuft aber das volle Jahr ab, ohne daß er eingelöst hat, dann fällt das Haus in einer ummauerten Stadt als dauerndes Eigentum für alle Geschlechter an den Käufer; es wird im Jobeljahr nicht frei.

Lev 25:31 Häuser in den Ortschaften, die keine Mauer ringsum haben, seien zum Feldbesitz gerechnet. Für sie gilt die Einlösung, und sie werden im Jobeljahr frei.

Lev 25:32 Was die Levitenstädte betrifft, nämlich die Häuser in den Städten, die ihnen gehören, so besteht hier ein immerwährendes Einlösungsrecht.

Lev 25:33 Verzichtet aber einer von den Leviten auf die Einlösung, so wird ein (von ihm) verkauftes Haus, falls es in der Stadt liegt, zu der er gehört, im Jobeljahr frei. Denn die Häuser der Levitenstädte sind Erbbesitz inmitten der Söhne Israels.

Lev 25:34 Das zu ihren Städten gehörige Weideland darf nicht verkauft werden, denn es ist ihr Erbbesitz für immer.

Lev 25:35 Verarmt dein Bruder, und gerät seine Existenz neben dir ins Wanken, dann sollst du ihn unterstützen wie einen Fremdling und Beisassen, so daß er neben dir leben kann.

Lev 25:36 Du darfst von ihm nicht Zins und Zuschlag nehmen, sondern sollst dich fürchten vor deinem Gott, so daß dein Bruder neben dir leben kann.

Lev 25:37 Du darfst ihm also dein Geld nicht um Zins ausleihen und Lebensmittel nicht um einen Zuschlag.

Lev 25:38 Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus dem Ägypterland herausgeführt hat, um euch das Land Kanaan zu geben und euer Gott zu sein!

Lev 25:39 Verarmt dein Bruder neben dir und verkauft er sich dir, dann sollst du ihn nicht Sklavendienste tun lassen.

Lev 25:40 Wie ein Tagelöhner, wie ein Beisasse sei er bei dir; bis zum Jobeljahr diene er dir!

Lev 25:41 Dann soll er mit seinen Kindern frei von dir fortgehen und zu seiner Sippe zurückkehren; auch gelange er wieder in den Grundbesitz seiner Väter!

Lev 25:42 Denn meine Knechte sind die, die ich aus dem Ägypterland fortgeführt habe; sie dürfen nicht in die Sklaverei verkauft werden.

Lev 25:43 Herrsche nicht über ihn mit Härte und fürchte dich vor deinem Gott!

Lev 25:44 Sind euch Knechte und Mägde nötig, so kauft von den Heidenvölkern rings um euch Sklaven und Sklavinnen!

Lev 25:45 Auch von den Kindern der Beisassen, die unter euch weilen, mögt ihr kaufen, ferner von deren Nachkommen bei euch, die sie in eurem Land gezeugt haben; sie dürfen euer Besitz werden.

Lev 25:46 Ihr könnt sie auch auf eure Kinder vererben, daß diese sie zum immerwährenden Eigentum haben. Sie dürft ihr Sklavendienste tun lassen; aber über eure israelitischen Brüder sollt ihr untereinander nicht mit Härte herrschen.

Lev 25:47 Kommt ein Fremder oder Beisasse bei dir zu Vermögen, während dein Bruder neben ihm verarmt und sich dem Fremden oder Beisassen neben dir oder einem Abkömmling einer fremden Sippschaft verkauft,

Lev 25:48 So soll es für ihn nach dem Verkauf eine Auslösung geben; einer seiner Brüder möge ihn loskaufen!

Lev 25:49 Auch sein Oheim oder seines Oheims Sohn oder sonst einer von seinen nächsten Verwandten aus seiner Sippe möge ihn auslösen; auch er selbst darf es tun, wenn er wieder Mittel dazu hat.

Lev 25:50 Er soll mit dem, der ihn gekauft hat, die Zeit von dem Jahr ab, da er sich ihm verkaufte, bis zum Jobeljahr berechnen, und der Verkaufspreis soll auf die Zahl der Jahre verteilt werden; sie gelte ihm wie die Dienstzeit eines Lohnarbeiters!

Lev 25:51 Sind es noch viele Jahre, so soll er einen entsprechenden Betrag der Kaufsumme als Lösegeld erstatten.

Lev 25:52 Sind es aber nur noch wenige Jahre, die bis zum Jobeljahr verbleiben, so berechne er sie entsprechend; gemäß seinen Jahren erstatte er sein Lösegeld wieder.

Lev 25:53 Wie ein Tagelöhner soll er Jahr um Jahr bei ihm arbeiten! Jener darf nicht unter deinen Augen mit Härte herrschen über ihn.

Lev 25:54 Wenn er aber auf diese Art nicht ausgelöst wird, so werde er im Jobeljahr frei samt seinen Kindern!

Lev 25:55 Denn mir gehören die Israeliten als Knechte. Meine Knechte sind sie, die ich aus Ägypten geführt habe! Ich bin der Herr, euer Gott!"

 

Leviticus Kapitel 26

 

Lev 26:1 "Ihr sollt euch keine Götzen anfertigen, Schnitzbilder und Steinmale nicht errichten, Steine mit Bildwerk in eurem Land nicht aufstellen, um davor niederzufallen; denn ich, der Herr, bin euer Gott!

Lev 26:2 Meine Sabbate sollt ihr beobachten und vor meinem Heiligtum Ehrfurcht haben. Ich bin der Herr!

Lev 26:3 Wenn ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Gebote beobachtet und sie erfüllt,

Lev 26:4 gebe ich euch Regenfälle zur rechten Zeit; der Boden wird seinen Ertrag geben, und die Feldbäume geben ihre Frucht.

Lev 26:5 Das Dreschen soll sich dann bei euch hinziehen bis zur Weinlese, und die Weinlese soll dauern bis zur Aussaat; ihr habt euer Brot in Fülle zu essen und sollt sicher in eurem Lande wohnen!

Lev 26:6 Ich verleihe dem Land Frieden. Ihr könnt euch niederlegen, ohne daß euch jemand aufschreckt; die wilden Tiere vertilge ich aus dem Land; kein Schwert soll in eurem Land umgehen!

Lev 26:7 Ihr werdet eure Feinde in die Flucht schlagen; sie werden vor euch durch das Schwert fallen!

Lev 26:8 Fünf von euch werden hundert, hundert von euch werden zehntausend in die Flucht schlagen; eure Feinde fallen vor euch durch das Schwert!

Lev 26:9 Ich wende mich euch zu, lasse euch fruchtbar und zahlreich werden und errichte meinen Bund mit euch!

Lev 26:10 Ihr werdet altes, abgelagertes Getreide zu essen haben und müßt das alte hinausschaffen wegen der Fülle an neuem.

Lev 26:11 Ich schlage meine Wohnstätte in eurer Mitte auf, und meine Seele empfindet vor euch keinen Abscheu!

Lev 26:12 Mitten unter euch will ich wandeln, will euch Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein!

Lev 26:13 Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus dem Land Ägypten herausgeführt hat, so daß ihr nicht länger ihre Sklaven sein mußtet. Ich zerbrach die Stäbe eures Joches und ließ euch in aufrechter Haltung einhergehen.

Lev 26:14 Hört ihr aber nicht auf mich und erfüllt nicht alle diese Gebote,

Lev 26:15 mißachtet ihr meine Satzungen, und verabscheut euer Herz meine Vorschriften, so daß ihr nicht nach meinen Geboten handelt, sondern meinen Bund brecht,

Lev 26:16 dann handle auch ich an euch entsprechend und lasse schreckliche Heimsuchungen über euch kommen: Schwindsucht und Fieber, welche die Augen zum Erlöschen und das Leben zum Schwinden bringen. Vergebens sät ihr den Samen aus; eure Feinde werden eure Ernte verzehren.

Lev 26:17 Ich kehre mein Antlitz wider euch; ihr werdet geschlagen von euren Feinden, eure Hasser werden euch unterjochen; ihr flieht, ohne daß euch jemand verfolgt.

Lev 26:18 Seid ihr mir auch dann noch ungehorsam, so will ich euch noch zusätzlich siebenfach für eure Sünden züchtigen!

Lev 26:19 Ich zerbreche eure Stärke, auf die ihr so stolz seid, und mache den Himmel über euch wie Eisen und euren Boden wie Erz.

Lev 26:20 Vergebens wird eure Kraft verbraucht, denn euer Land wird seinen Ertrag nicht mehr geben, und die Bäume auf dem Felde werden keine Früchte tragen.

Lev 26:21 Leistet ihr mir auch dann noch Widerstand und wollt mir nicht gehorchen, so schlage ich euch weiter siebenmal für eure Sünden.

Lev 26:22 Ich sende euch wilde Tiere, die eure Kinder rauben, euer Vieh zerreißen und eure Zahl vermindern, so daß eure Straßen veröden.

Lev 26:23 Laßt ihr euch hierdurch nicht von mir warnen und widerstrebt ihr mir weiter,

Lev 26:24 dann widerstrebe auch ich euch und schlage euch für eure Sünden siebenfach.

Lev 26:25 Ich bringe über euch das Schwert, das Rache nehmen soll für den Bundesbruch; zieht ihr euch dann in eure Städte zurück, schicke ich die Pest in eure Mitte und gebe euch in die Hand eurer Feinde.

Lev 26:26 Wenn ich euch die Stütze des Brotes zerbreche, dann werden zehn Frauen euer Brot in einem einzigen Ofen backen und euch das Brot abgewogen zuteilen; ihr werdet es essen, ohne satt zu werden.

Lev 26:27 Wenn ihr mir daraufhin immer noch nicht gehorcht und mir weiter zuwiderhandelt,

Lev 26:28 dann handle auch ich in meinem Grimm gegen euch und züchtige euch meinerseits siebenfach für eure Sünden.

Lev 26:29 Ihr werdet das Fleisch eurer Söhne essen und das Fleisch eurer. Töchter verzehren.

Lev 26:30 Ich zerstöre eure Opferhöhen und zermalme eure Sonnensäulen und werde eure Leichen auf die Leichen eurer Götzen werfen, und meine Seele wird vor euch Ekel empfinden.

Lev 26:31 Eure Städte will ich in Trümmer verwandeln, eure Heiligtümer verwüsten und euren lieblichen Opferduft nicht mehr riechen.

Lev 26:32 Ich selbst verwüste das Land, so daß sich darüber sogar eure Feinde entsetzen, die es in Besitz nehmen.

Lev 26:33 Euch aber will ich unter die Heidenvölker zerstreuen und hinter euch her das Schwert zücken: euer Land soll zur Wüste werden und eure Städte zu Trümmerhaufen.

Lev 26:34 Dann wird das Land seine Sabbatjahre ersetzt bekommen die ganze Zeit hindurch, die es wüst liegt und ihr im Land eurer Feinde seid; wahrlich, dann hält das Land seine Sabbatruhe und trägt seine Ruhezeiten ab.

Lev 26:35 In all den Tagen, da es verwüstet liegt, feiert es die Ruhezeit, die es nicht gefeiert hat an euren Sabbaten, als ihr noch darin wohntet.

Lev 26:36 Denen, die von euch noch übrigbleiben, erfülle ich das Herz mit Angst in den Ländern ihrer Feinde, es jagt sie schon das Rascheln eines verwehten Blattes; sie fliehen, wie man vor dem Schwerte flieht, und stürzen hin, ohne daß jemand sie verfolgt.

Lev 26:37 Und sie straucheln einer über den anderen wie auf der Flucht vor dem Schwert, ohne daß einer sie verfolgt; vor dem Angesicht eurer Feinde wird es kein Standhalten geben.

Lev 26:38 Ihr geht unter den Völkern zugrunde; das Land eurer Feinde wird euch verschlingen.

Lev 26:39 Die unter euch noch übrigbleiben, sollen wegen ihrer Sündenschuld in den Ländern eurer Feinde dahinschwinden; auch um der Verschuldungen eurer Väter willen werden sie dahinsiechen wie diese!

Lev 26:40 Einst werden sie aber ihre Schuld und die Schuld ihrer Väter bekennen, die sie ob ihrer Treulosigkeit auf sich luden, und weil sie mir widerstrebten.

Lev 26:41 Deshalb widerstrebte auch ich ihnen und brachte sie ins Land ihrer Feinde. Wenn sich dann ihr unbeschnittenes Herz beugt, und wenn sie ihre Sündenschuld büßen,

Lev 26:42 So gedenke ich meines Bundes mit Jakob, mit Isaak und mit Abraham und gedenke des Landes.

Lev 26:43 Aber das Land muß von ihnen verlassen werden und seine Sabbatjahre ersetzen, solange es verödet daliegt; sie müssen ihre Sündenschuld büßen, weil sie meine Satzungen verwarfen und vor meinen Geboten Abscheu empfangen.

Lev 26:44 Aber auch dann, wenn sie im Land ihrer Feinde sind, verwerfe ich sie nicht, um sie zu vertilgen und meinen Bund mit ihnen zu brechen; denn ich bin der Herr, ihr Gott!

Lev 26:45 Ich will, ihnen zum Heil, des Bundes mit den Vorfahren gedenken, die ich aus dem Lande Ägypten unter den Augen der Heidenvölker fortgeführt habe, um ihr Gott zu sein, ich, der Herr!"

Lev 26:46 Dies sind die Gesetze, die Gebote und Weisungen, die der Herr zwischen sich und den Israeliten auf dem Berge Sinai durch die Vermittlung des Moses aufgestellt hat.

 

Leviticus Kapitel 27

 

Lev 27:1 Der Herr sprach zu Moses:

Lev 27:2 "Sprich zu den Israeliten und befiehl ihnen: Wenn jemand dem Herrn als Gelübde Personen nach dem Schätzungswert weiht,

Lev 27:3 So soll der Schätzungswert für einen Mann von zwanzig bis sechzig Jahren fünfzig Silbersekel nach heiligem Gewicht betragen.

Lev 27:4 Wenn es sich aber um eine weibliche Person handelt, so soll der Schätzungswert dreißig Silbersekel betragen.

Lev 27:5 Handelt es sich um Leute von fünf bis zwanzig Jahren, so soll der Schätzungswert für eine männliche Person zwanzig Silbersekel, für eine weibliche zehn Silbersekel betragen.

Lev 27:6 Ist es aber ein Kind von einem Monat bis zu fünf Jahren, dann betrage der Schätzungswert für einen Knaben fünf und für ein Mädchen drei Silbersekel.

Lev 27:7 Handelt es sich um Leute von sechzig Jahren und darüber, dann soll der Schätzungswert für einen Mann fünfzehn Silbersekel und für eine Frau zehn Silbersekel betragen.

Lev 27:8 Ist aber jemand zu arm, um den Schätzungswert zu entrichten, so stelle er den zu Weihenden dem Priester vor, und dieser schätze ihn ab. Er soll ihn nach Maßgabe dessen abschätzen, was der Gelobende an Geldmitteln aufbringen kann.

Lev 27:9 Ist es ein Stück Vieh, von dem man dem Herrn opfern darf, so hat alles, was einer davon dem Herrn schenkt, als geweiht zu gelten.

Lev 27:10 Er soll das Tier nicht umwechseln und nicht austauschen ein gutes für ein geringeres oder ein geringeres für ein besseres. Wenn er dennoch ein Stück Vieh gegen ein anderes austauscht, dann ist dieses und sein Ersatzstück dem Heiligtum verfallen.

Lev 27:11 Handelt es sich um ein unreines Tier, das man dem Herrn nicht als Opfer darbringen darf, so stelle er das Tier dem Priester vor.

Lev 27:12 Der Priester soll es dann nach einem Durchschnittswert abschätzen; was der Priester abschätzt, soll gelten.

Lev 27:13 Wenn er es nun einlösen will, dann muß er zum Schätzungswerte noch ein Fünftel hinzufügen.

Lev 27:14 Weiht jemand sein Haus als heilige Gabe dem Herrn, dann soll der Priester es nach einem Durchshnittswert abschätzen; wie der Priester es abschätzt, so komme es zu stehen.

Lev 27:15 Wenn einer sein Haus geweiht hat und es einlösen will, so lege er noch ein Fünftel des Betrages zum Schätzungswert zu, dann gehört es ihm.

Lev 27:16 Weiht jemand von seinem erblichen Grundbesitz dem Herrn, so richte sich der Schätzungswert nach Maßgabe seiner Aussaat; die Saat eines Chomers Gerste gelte fünfzig Silbersekel.

Lev 27:17 Weiht er vom Jobeljahr ab sein Feld, dann stehe sein Schätzungswert in voller Höhe.

Lev 27:18 Hat er aber sein Feld erst nach dem Jobeljahr geweiht, dann errechne ihm der Priester den Preis nach Maßgabe der noch bis zum nächsten Jobeljahr übrigen Jahre; von dem Schätzungswert ist dann ein Abzug zu machen.

Lev 27:19 Will aber der, der das Feld geweiht hat, dieses einlösen, so muß er ein Fünftel zum Geldbetrag des Schätzungswertes hinzufügen, dann verbleibt es ihm.

Lev 27:20 Löst er aber den Acker nicht ein und verkauft ihn an einen anderen Mann, so kann er überhaupt nicht mehr eingelöst werden.

Lev 27:21 Dann fällt der Acker, wenn er im Jobeljahr frei wird, als geweihtes Gut an den Herrn wie ein Acker, der dem Bann verfallen ist; sein Besitz fällt dem Priester zu.

Lev 27:22 Weiht er aber dem Herrn ein Grundstück, das er gekauft hat und das nicht von seinem Erbbesitz stammt,

Lev 27:23 so berechne ihm der Priester den Betrag des Schätzungswertes bis zum Jobeljahr; er aber erlege den Schätzungswert am gleichen Tag als Weihegabe für den Herrn.

Lev 27:24 Im Jobeljahr falle das Grundstück an den zurück, von dem er es gekauft hat und dem es als Erbbesitz gehört.

Lev 27:25 Jegliche Schätzung geschehe nach heiligem Gewicht; ein Silbersekel sind zwanzig Gera.

Lev 27:26 Die Erstgeburt des Viehs kann jedoch nicht geweiht werden, da sie schon als Erstgeburt dem Herrn gehört; ob Rind oder Schaf, dem Herrn gehören sie.

Lev 27:27 Handelt es sich aber um ein unreines Haustier, dann löse er es gegen den Schätzungswert ein und füge noch ein Fünftel davon hinzu; wird es aber nicht eingelöst, so soll es zum Schätzungswert verkauft werden.

Lev 27:28 Jedoch darf kein Banngut, das jemand dem Herrn durch einen Bannfluch geweiht hat von allem, was ihm gehört, von Menschen, Vieh und ererbtem Feld, verkauft oder eingelöst werden; alles Banngut ist etwas für den Herrn Hochheiliges.

Lev 27:29 Kein Mensch, der mit dem Bann belegt wurde, darf losgekauft werden; er muß des Todes sterben.

Lev 27:30 Aller Zehnte des Landes vom Saatertrag des Bodens und von den Baumfrüchten gehört dem Herrn; er ist dem Herrn heilig.

Lev 27:31 Will aber jemand einen Teil seines Zehnten einlösen, so muß er noch ein Fünftel des Betrages hinzulegen.

Lev 27:32 Jeglicher Zehnte von Rindern und vom Kleinvieh von allem, was unter dem Hirtenstab durchgeht, je das zehnte Stück soll dem Herrn geweiht sein.

Lev 27:33 Man untersuche nicht, ob es gut oder geringwertig ist; man darf es auch nicht austauschen. Tauscht es jemand aber doch aus, so ist es zusammen mit seinem Ersatzstück dem Heiligtum verfallen; man kann es nicht einlösen."

Lev 27:34 Dies sind die Weisungen, die der Herr dem Moses für die Söhne Israels auf dem Berg Sinai aufgetragen hat.

 

 

Numeri

4. Buch Mose

 

Numeri Kapitel 1

 

Num 1:1 Der Herr redete zu Moses in der Wüste am Sinai im Offenbarungszelt am ersten Tage des zweiten Monats im zweiten Jahr nach dem Auszug aus dem Lande Ägypten folgendes:

Num 1:2 "Nehmt die Gesamtzahl der ganzen Gemeinde der Israeliten auf, und zwar nach ihren Sippen und Familien mit Zählung der einzelnen Namen; alles, was männlich ist, nach seiner Kopfzahl!

Num 1:3 Von zwanzig Jahren und darüber sollt ihr alle Kriegstüchtigen in Israel scharenweise mustern, du und Aaron!

Num 1:4 Ein Mann aus jedem Stamm soll euch beistehen, das Oberhaupt für seine Familien!

Num 1:5 Dies sind die Namen der Männer, die euch beistehen sollen: von Ruben Elizur, der Sohn des Schedeur,

Num 1:6 von Simeon Schelumiel, der Sohn des Zurischaddaj,

Num 1:7 von Juda Nachschon, der Sohn des Amminadab,

Num 1:8 von Issachar Netanel, der Sohn des Zuar,

Num 1:9 von Sebulun Eliab, der Sohn des Chelon,

Num 1:10 von den Josephstämmen: von Ephraim Elischama, der Sohn des Ammihud, von Manasse Gamliel, der Sohn des Pedazur,

Num 1:11 von Benjamin Abidan, der Sohn des Gidoni,

Num 1:12 von Dan Achieser, der Sohn des Ammischaddaj,

Num 1:13 von Aser Pagiel, der Sohn des Ochran,

Num 1:14 von Gad Eljasaph, der Sohn des Reuel,

Num 1:15 und von Naphtali Achira, der Sohn des Enan.

Num 1:16 Dies sind die aus der Gemeinde Berufenen, die Fürsten ihrer väterlichen Stämme, die Häuptlinge der Tausendschaften Israels.

Num 1:17 Moses und Aaron holten diese Männer, die namentlich verzeichnet wurden.

Num 1:18 Sie sammelten die ganze Gemeinde am Ersten des zweiten Monats; alle ließen sie sich namentlich nach ihren Sippen familienweise von 20 Jahren aufwärts nach ihrer Kopfzahl in die Geburtsregister eintragen.

Num 1:19 Wie der Herr es dem Moses geboten hatte, so musterte er sie in der Wüste am Sinai.

Num 1:20 Die Abkömmlinge Rubens, des Erstgeborenen Israels, d. h. alle kriegstüchtigen Männer über 20 Jahre nach Sippen und Familien, namentlich Kopf für Kopf gezählt,

Num 1:21 diese Gemusterten vom Stamme Ruben beliefen sich auf 46 500.

Num 1:22 Die Abkömmlinge der Simeoniten, d. h. alle kriegstüchtigen Männer über 20 Jahre nach Sippen und Familien, namentlich Kopf für Kopf gezählt,

Num 1:23 diese Gemusterten vom Stamme Simeon beliefen sich auf 59 300.

Num 1:24 Die Abkömmlinge der Gaditen, d. h. alle kriegstüchtigen Männer über 20 Jahre nach Sippen und Familien, namentlich Kopf für Kopf gezählt,

Num 1:25 diese Gemusterten vom Stamme Gad beliefen sich auf 45 650.

Num 1:26 Die Abkömmlinge der Judäer, d. h. alle kriegstüchtigen Männer über 20 Jahre nach Sippen und Familien, namentlich gezählt,

Num 1:27 diese Gemusterten vom Stamme Juda beliefen sich auf 54 400.

Num 1:28 Die Abkömmlinge der Issachariten, d. h. alle kriegstüchtigen Männer über 20 Jahre nach Sippen und Familien, namentlich gezählt,

Num 1:29 diese Gemusterten vom Stamme Issachar beliefen sich auf 54 400.

Num 1:30 Die Abkömmlinge der Sebuluniten, d. h. alle kriegstüchtigen Männer über 20 Jahre nach Sippen und Familien, namentlich gezählt,

Num 1:31 diese Gemusterten vom Stamme Sebulun beliefen sich auf 57 400.

Num 1:32 Die Abkömmlinge der Ephraimiten, d. h. alle kriegstüchtigen Männer über 20 Jahre nach Sippen und Familien, namentlich gezählt,

Num 1:33 diese Gemusterten vom Stamme Ephraim beliefen sich auf 40 500.

Num 1:34 Die Abkömmlinge der Manassiten, d. h. alle kriegstüchtigen Männer über 20 Jahre nach Sippen und Familien, namentlich gezählt,

Num 1:35 diese Gemusterten vom Stamme Manasse beliefen sich auf 32 200.

Num 1:36 Die Abkömmlinge der Benjaminiten, d. h. alle kriegstüchtigen Männer über 20 Jahre nach Sippen und Familien, namentlich gezählt,

Num 1:37 diese Gemusterten vom Stamme Benjamin beliefen sich auf 35 400.

Num 1:38 Die Abkömmlinge der Daniten, d. h. alle kriegstüchtigen Männer über 20 Jahre nach Sippen und Familien, namentlich gezählt,

Num 1:39 diese Gemusterten vom Stamme Dan beliefen sich auf 62 700.

Num 1:40 Die Abkömmlinge der Aseriten, d. h. alle kriegstüchtigen Männer über 20 Jahre nach Sippen und Familien, namentlich gezählt,

Num 1:41 diese Gemusterten vom Stamme Aser beliefen sich auf 41 500.

Num 1:42 Die Abkömmlinge der Naphtaliten, d. h. alle kriegstüchtigen Männer über 20 Jahre nach Sippen und Familien, namentlich gezählt,

Num 1:43 diese Gemusterten vom Stamme Naphtali beliefen sich auf 53 400.

Num 1:44 Das sind die Gemusterten, die Moses, Aaron und Israels Fürsten feststellten; es waren zwölf Männer, je einer für seine Familie.

Num 1:45 Insgesamt belief sich die Zahl aller gemusterten kriegsfähigen Israeliten, von 20 Jahren und darüber, nach ihren Familien geordnet,

Num 1:46 alle diese Gemusterten beliefen sich auf 603 550.

Num 1:47 Die Leviten nach ihrem väterlichen Stamme wurden nicht mit ihnen gemustert.

Num 1:48 Der Herr sprach zu Moses:

Num 1:49 "Nur den Stamm Levi sollst du nicht mustern und seine Kopfzahl nicht zusammen mit den anderen Israeliten aufnehmen!

Num 1:50 Stelle die Leviten bei der Wohnstätte des Gesetzes, all ihren Geräten und allem, was zu ihr gehört, auf; sie sollen die Wohnstätte und all ihre Geräte tragen, bei ihr dienen und sich rings um sie lagern!

Num 1:51 Wechselt die Wohnstätte ihren Standort, mögen die Leviten sie abbrechen; verweilt sie an einem Ort, so sollen die Leviten sie wieder aufrichten; ein Nichtlevit aber, der herantritt, muß sterben.

Num 1:52 Die Israeliten aber sollen sich nach ihren Heerscharen, ein jeder bei seinem Lager und seinem Panier, lagern.

Num 1:53 Doch die Leviten mögen rings um die Wohnstätte des Gesetzes Aufstellung nehmen, damit kein Zorngericht die Gemeinde der Israeliten treffe. Die Leviten sollen also den Dienst an der Wohnstätte des Gesetzes versehen."

Num 1:54 Die Israeliten taten ganz so, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

 

Numeri Kapitel 2

 

Num 2:1 Der Herr sprach zu Moses und Aaron:

Num 2:2 "Jeder von den Israeliten soll sich bei seinem Panier, dem Feldzeichen seines väterlichen Stammes, lagern, ringsum gegenüber dem Offenbarungszelt.

Num 2:3 Nach vorn gegen Osten soll das Panier des Lagers Juda mit seinen Heerscharen aufgestellt werden, der Anführer der Judasöhne Nachschon, der Sohn des Amminadab,

Num 2:4 sein Heer und seine Gemusterten: 74 600 Mann.

Num 2:5 Neben ihm sollen lagern der Stamm Issachar, der Anführer der Issachariten Netanel, der Sohn des Zuar,

Num 2:6 sein Heer und seine Gemusterten: 54 400 Mann.

Num 2:7 Außerdem der Stamm Sebulun, der Anführer der Sebuluniten Eliab, der Sohn Chelons,

Num 2:8 sein Heer und seine Gemusterten: 57 400 Mann.

Num 2:9 Insgesamt sind die Gemusterten im Heerlager Juda 186 400 Mann nach ihren Scharen. Sie müssen zuerst aufbrechen!

Num 2:10 Das Panier des Lagers Ruben lagere gegen Süden mit seinen Scharen; ebenso der Anführer der Rubeniten Elizur, der Sohn des Schedeur,

Num 2:11 sein Heer und seine Gemusterten: 46 500 Mann.

Num 2:12 Neben ihm nehme der Stamm Simeon Platz, der Anführer der Simeoniten Schelumiel, der Sohn des Zurischaddaj,

Num 2:13 sein Heer und seine Gemusterten: 59 300 Mann,

Num 2:14 dazu der Stamm Gad und der Anführer der Gaditen Eljasaph, der Sohn des Reuel,

Num 2:15 sein Heer und seine Gemusterten: 45 650 Mann.

Num 2:16 Insgesamt sind die Gemusterten im Heerlager Ruben nach ihren Scharen 151 450 Mann; sie haben an zweiter Stelle aufzubrechen!

Num 2:17 Das Offenbarungszelt aber, das Lager der Leviten, soll mitten unter den Lagern aufbrechen! Wie sie lagern, so haben sie aufzubrechen, ein jeder auf seinem Platze, nach ihren Panieren.

Num 2:18 Das Panier des Lagers Ephraim lagere gegen Westen mit seinen Scharen, dem Anführer der Ephraimiten Elischama, dem Sohn des Ammihud,

Num 2:19 seinem Heer und seinen Gemusterten: 40 500 Mann.

Num 2:20 Neben ihm lagere der Stamm Manasse, der Anführer der Manassiten Gamliel, der Sohn des Pedazur,

Num 2:21 sein Heer und seine Gemusterten: 32 200 Mann.

Num 2:22 Dazu der Stamm Benjamin, der Anführer der Benjaminiten Abidan, der Sohn des Gidoni,

Num 2:23 sein Heer mit seinen Gemusterten: 35 400 Mann.

Num 2:24 Insgesamt sind die Gemusterten im Heerlager Ephraim nach ihren Scharen 108 100 Mann; sie haben an dritter Stelle aufzubrechen!

Num 2:25 Das Panier des Lagers Dan lagere gegen Norden mit seinen Scharen; dazu der Anführer der Daniten Achieser, der Sohn des Ammischaddaj,

Num 2:26 sein Heer und seine Gemusterten: 62 700 Mann.

Num 2:27 Neben ihm lagere der Stamm Aser, der Anführer der Aseriten Pagiel, der Sohn des Ochran,

Num 2:28 sein Heer und seine Gemusterten: 41 500 Mann,

Num 2:29 dazu der Stamm Naphtali, der Anführer der Naphtaliten Achira, der Sohn des Enan,

Num 2:30 sein Heer und seine Gemusterten: 53 400 Mann.

Num 2:31 Insgesamt sind die Gemusterten im Heerlager Dan 157 600; sie haben an letzter Stelle mit ihren Panieren aufzubrechen.

Num 2:32 Dies sind die Gemusterten der Israeliten nach ihren Familien; insgesamt sind die Gemusterten der Heerlager 603 550."

Num 2:33 Die Leviten unterlagen der Musterung nicht zusammen mit den übrigen Israeliten, wie der Herr es dem Moses aufgetragen.

Num 2:34 Die Israeliten taten so, wie der Herr dem Moses befohlen hatte; sie lagerten bei ihren Panieren oder brachen auf, ein jeder nach "einer Sippe und Familie.

 

Numeri Kapitel 3

 

Num 3:1 Dies ist der Stammbaum des Aaron und Moses. Es war zur Zeit, da der Herr auf dem Berge Sinai mit Moses redete.

Num 3:2 Dies sind die Namen der Söhne Aarons: Nadab, der Erstgeborene, Abihu, Eleasar und Itamar.

Num 3:3 Es sind das die Namen der Söhne Aarons, der gesalbten Priester, die man ins Amt eingesetzt hatte, Priesterdienste zu leisten.

Num 3:4 Es starben aber vor dem Herrn Nadab und Abihu, als sie ein ungehöriges Feueropfer vor dem Herrn in der Wüste Sinai darbrachten; sie hatten keine Söhne. So verrichteten Eleasar und Itamar unter den Augen ihres Vaters Aaron das Priesteramt.

Num 3:5 Der Herr sprach zu Moses:

Num 3:6 "Laß den Stamm Levi herzutreten und stelle ihn vor den Priester Aaron, damit sie ihm dienen!

Num 3:7 Sie sollen besorgen, was für ihn und die ganze Gemeinde vor dem Offenbarungszelt zu besorgen ist; den Dienst an der Wohnstätte mögen sie versehen.

Num 3:8 Sie sollen alle Geräte des Offenbarungszeltes besorgen und was es für die Israeliten zu tun gibt, um so den Dienst an der Wohnstätte zu versehen!

Num 3:9 Übergib die Leviten dem Aaron und seinen Söhnen; sie seien ihm geschenkt von den Israeliten!

Num 3:10 Aaron aber und seine Söhne sollst du bestellen, daß sie ihres Priesteramtes walten; jeder Unbefugte, der herantritt, soll getötet werden."

Num 3:11 Der Herr sprach zu Moses:

Num 3:12 "Siehe, ich selbst habe die Leviten aus den Israeliten herausgenommen statt aller israelitischen Erstgeburt, die den Mutterschoß durchbricht, damit sie mir gehören.

Num 3:13 Denn mir gehört alle Erstgeburt; am Tage, da ich alle Erstgeburt im Ägypterland schlug, habe ich mir alle Erstgeburt an Menschen und Vieh in Israel geweiht; mir gehören sie: Ich bin der Herr!"

Num 3:14 Der Herr sprach zu Moses in der Wüste Sinai:

Num 3:15 "Mustere die Leviten nach ihren Familien und Sippen, alles Männliche von einem Monat und darüber sollst du aufzeichnen!"

Num 3:16 Da unterzog sie Moses auf des Herrn Befehl der Musterung.

Num 3:17 Levis Söhne sind ihren Namen nach folgende: Gerschon, Kehat und Merari.

Num 3:18 Dies sind die Namen der Söhne Gerschons nach ihren Sippen: Libni und Schimi;

Num 3:19 die Söhne Kehats nach ihren Sippen: Amram, Jizhar, Hebron und Ussiel;

Num 3:20 die Söhne Meraris nach ihren Sippen: Machli und Muschi. Das sind die Sippen der Leviten nach ihren Familien.

Num 3:21 Von Gerschon stammt die Sippe der Libniten und die Sippe der Schimiten; das sind die Sippen der Gerschoniten.

Num 3:22 Die Gesamtzahl ihrer Gemusterten - alles Männliche von einem Monat und darüber - war siebentausendfünfhundert.

Num 3:23 Die Sippen der Gerschoniten lagerten hinter der Wohnstätte nach Westen zu.

Num 3:24 Familienfürst der Gerschoniten war Eljasaph, der Sohn Laels.

Num 3:25 Zu den Obliegenheiten der Gerschoniten gehörte am Offenbarungszelt die Besorgung der Wohnstätte, des Zeltes, seiner Überdecke, des Vorhanges vor der Tür des Offenbarungszeltes,

Num 3:26 der Vorhofsumhänge, des Vorhanges am Eingang des Vorhofes, der die Wohnstätte und den Altar rings umgibt, und der zugehörigen Seile mit jeglicher Dienstleistung.

Num 3:27 Von Kehat stammt die Sippe der Amramiten, der Jizhariten, der Hebroniten und Ussieliten; das sind die Sippen der Kehatiten.

Num 3:28 Die Zahl alles Männlichen von einem Monat an und darüber belief sich auf achttausenddreihundert Leute, die Obliegenheiten am Heiligtum zu verrichten hatten.

Num 3:29 Die Sippen der Kehatiten lagerten an der Seite der Wohnstätte nach Süden zu.

Num 3:30 Familienfürst bei den Sippen der Kehatiten war Elizaphan, der Sohn des Ussiel.

Num 3:31 Ihrer Amtspflicht unterstanden: die Lade, der Tisch, der Leuchter, die Altäre nebst den Geräten des Heiligtumes zum Versehen des heiligen Dienstes, der Vorhang und alle Betätigung an ihm.

Num 3:32 Der Vorsteher der Levitenfürsten war Eleasar der Sohn des Priesters Aaron. Er hatte die Oberaufsicht über die, welche den Dienst am Heiligtum zu verrichten hatten.

Num 3:33 Von Merari stammt die Sippe der Machliten und der Muschiten; das sind die Sippen der Merariten.

Num 3:34 Ihre Gemusterten betrugen nach der Anzahl alles Männlichen von einem Monat an und darüber sechstausendzweihundert Mann.

Num 3:35 Familienfürst über Meraris Sippen war Zuriel, der Sohn Abichajils, sie lagerten an der Längsseite der Wohnstätte gegen Norden.

Num 3:36 Den Nachkommen Meraris oblag die Besorgung der Bretter der Wohnstätte, ihrer Riegel, Säulen und Fußsockel nebst allen ihren Geräten und jeglicher Dienstverrichtung daran,

Num 3:37 ferner der Säulen des Vorhofs ringsum und ihrer Fußsockel, Zeltpflöcke und stricke.

Num 3:38 Vor der Wohnstätte aber nach vorn zu vor dem Offenbarungszelt gegen Osten lagerten Moses und Aaron mit seinen Söhnen. Sie hatten den Dienst am Heiligtum zu versehen, was immer für die Söhne Israels zu besorgen war. Der Unbefugte aber, der sich näherte, sollte sterben.

Num 3:39 Sämtliche männlichen Leviten, die Moses und Aaron auf des Herrn Befehl hin gemustert hatten, betrugen in ihren Geschlechtern von einem Monat an und darüber zweiundzwanzigtausend Personen.

Num 3:40 Dann sprach der Herr zu Moses: "Mustere alle männliche Erstgeburt der Israeliten von einem Monat an und darüber und nimm die Anzahl ihrer Namen auf!

Num 3:41 Die Leviten sollst du für mich aussondern, für den Herrn, an Stelle aller Erstgeburt der Israeliten, und das Vieh der Leviten an Stelle des Erstwurfes unter dem Vieh der Israeliten!"

Num 3:42 Da musterte Moses nach des Herrn Befehl alle Erstgeburt der Israeliten.

Num 3:43 Alle männliche Erstgeburt von einem Monat an und darüber betrug nach der Anzahl ihrer Namen 22 273.

Num 3:44 Der Herr sprach weiter zu Moses:

Num 3:45 "Nimm die Leviten als Ersatz aller Erstgeburt unter den Israeliten und das Vieh der Leviten als Ersatz für deren Vieh; die Leviten sollen mir, dem Herrn, gehören!

Num 3:46 Als Lösegeld aber für die zweihundertdreiundsiebzig israelitischen Erstgeborenen, die bei den Leviten überzählig sind,

Num 3:47 sollst du fünf Silberstücke erheben für jeden Kopf; nach heiligem Gewicht erhebe sie, das Silberstück zu zwanzig Gera gerechnet!

Num 3:48 Das Geld gib Aaron und seinen Söhnen als Lösegeld für die Überzähligen!"

Num 3:49 Da erhob Moses das Lösegeld von denen, welche die Anzahl der durch die Leviten Ausgelösten übertrafen.

Num 3:50 Von den Erstgeborenen der Israeliten erhob er so den Betrag von 1 365 Silberstücken heiligen Gewichtes.

Num 3:51 Moses übergab das Lösegeld für die Ausgelösten Aaron und seinen Söhnen gemäß dem Geheiß, das der Herr dem Moses gegeben hatte.

 

Numeri Kapitel 4

 

Num 4:1 Der Herr sprach zu Moses und Aaron:

Num 4:2 "Nehmt unter den Söhnen Levis die Gesamtzahl der Kehatiten zwischen dreißig und fünfzig Jahren nach ihren Geschlechtern und Familien auf,

Num 4:3 soweit sie verpflichtet sind, eine Tätigkeit im Offenbarungszelt zu verrichten!

Num 4:4 Das Allerheiligste ist der Aufgabenbereich der Kehatiten im Offenbarungszelt.

Num 4:5 Beim Aufbruch des Lagers gehen Aaron und seine Söhne hinein, lassen den verdeckenden Vorhang herab und umhüllen damit die Gesetzeslade.

Num 4:6 Dann legen sie eine Decke aus Tachaschfell darüber, breiten ein ganz aus violettem Purpur bestehendes Tuch darauf und stecken die zugehörigen Stangen ein.

Num 4:7 Auch über den Schaubrottisch breiten sie ein Tuch von violettem Purpur. Sie stellen darauf die Schüsseln, Schalen und Becher sowie die Kannen zum Trankopfer; auch das dauernd aufgelegte Brot soll auf ihm liegen.

Num 4:8 Darüber sollen sie ein karmesinfarbenes Tuch ausbreiten, es mit einer Decke aus Tachaschfell überdecken und die zugehörigen Stangen hineinstecken.

Num 4:9 Alsdann nehmen sie ein Tuch aus violettem Purpur und umhüllen das Gestell des Leuchters, seine Lampen, seine Dochtscheren, Feuerbecken und alle seine Ölgefäße, womit man ihn bedient.

Num 4:10 Dann stecken sie ihn mit all seinen Geräten in eine Hülle von Tachaschfell und legen ihn auf das Traggestell.

Num 4:11 Auf den goldenen Altar breiten sie ein Tuch von violettem Purpur, bedecken ihn mit einer Hülle aus Tachaschfell und stecken die zugehörigen Stangen hinein.

Num 4:12 Sie nehmen alle für den Dienst am Heiligtum erforderlichen Geräte, umhüllen sie mit einem Tuch aus violetter Purpurwolle, überdecken sie mit einer Decke aus Tachaschfell und legen sie auf das Traggestell.

Num 4:13 Sodann säubern sie den Altar von der Fettasche und breiten darüber ein Tuch von Wolle, die mit rotem Purpur gefärbt ist.

Num 4:14 Sie legen alle Geräte, mit denen man den Dienst versieht, darauf, die Feuerbecken, Fleischgabeln, Reinigungsschaufeln und Sprengschalen, also alle Altargeräte, decken eine Hülle aus Tachaschfell darüber und stecken die zugehörigen Stangen hinein.

Num 4:15 Sind Aaron und seine Söhne mit der Einhüllung des Heiligtums und der heiligen Gegenstände fertig und setzt sich das Lager in Bewegung, kommen die Kehatiten zu Trägerdiensten. Sie dürfen indes das Heilige nicht berühren, sonst müßten sie sterben.

Num 4:16 Eleasar aber, dem Sohne des Priesters Aaron, ist die Obsorge für das Leuchteröl, das wohlriechende Räucherwerk, das immerwährende Speiseopfer und das Salböl anvertraut, die Aufsicht über die ganze Wohnstätte und alles, was an Heiligem und den zugehörigen Geräten darin ist."

Num 4:17 Dann sprach der Herr zu Moses und Aaron:

Num 4:18 "Laßt den Stamm der Kehatitengeschlechter nicht aus der Mitte der Leviten ausgerottet werden!

Num 4:19 Dies trefft als Vorsorge für sie, damit sie leben und nicht sterben, wenn sie sich dem Allerheiligsten nahen; Aaron und seine Söhne sollen hineingehen und sie Mann für Mann anweisen, was sie zu tun und zu tragen haben,

Num 4:20 damit sie nicht etwa hineingehen und das Heiligste auch nur einen Augenblick sehen, sonst müßten sie sterben."

Num 4:21 Der Herr sprach zu Moses:

Num 4:22 "Nimm auch die Gesamtzahl der Gerschoniten nach ihren Familien und nach ihren Sippen auf!

Num 4:23 Die Dreißig- bis Fünfzigjährigen sollst du mustern, alle, die sich einer Dienstverpflichtung im Offenbarungszelt zu unterziehen haben.

Num 4:24 Dies aber ist der Aufgabenbereich der Gerschonitengeschlechter:

Num 4:25 Sie haben die Zeltdecken der Wohnstätte und das Offenbarungszelt, seine Decke und die Überdecke aus Tachaschfell, sowie den Vorhang vor der Tür des Offenbarungszeltes zu tragen,

Num 4:26 ferner die Umhänge des Vorhofes und den Vorhang am Eingangstor des Vorhofes, der die Wohnstätte und den Altar rings umgibt, samt seinen Stricken und allen Geräten, die dabei zu bedienen sind; alles, was es dabei zu tun gibt, sollen sie verrichten.

Num 4:27 Auf Anweisung Aarons und seiner Söhne soll jegliche Dienstleistung der Gerschoniten in ihrem Träger- und Arbeitsdienst erfolgen. Beauftragt sie also mit ihren gesamten Trägerpflichten!

Num 4:28 Das ist es, was die Gerschoniten im Offenbarungszelt zu verrichten haben; ihr Dienst stehe unter der Leitung Itamars, des Sohnes des Priesters Aaron.

Num 4:29 Mustere auch die Merariten nach ihren Sippen und nach ihren Familien!

Num 4:30 Und zwar sollst du alle Dreißig- bis Fünfzigjährigen mustern, die zu einer Dienstleistung am Offenbarungszelt verpflichtet sind.

Num 4:31 Entsprechend ihren Diensten am Offenbarungszelt umfaßt ihr Trägerdienst: die Bretter der Wohnstätte, die zugehörigen Riegel, Säulen und Fußgestelle,

Num 4:32 die Säulen des Vorhofes ringsum mit ihren zugehörigen Fußgestellen, Pflöcken und Seilen, mit allen ihren Geräten und allem, was es zu besorgen gibt; dabei sollt ihr ihnen die Geräte, die sie zu tragen haben, einzeln zuweisen.

Num 4:33 Das ist es, was die Sippen der Merariten entsprechend ihrer Dienstleistung am Offenbarungszelt zu verrichten haben, und zwar unter der Leitung Itamars, des Sohnes des Priesters Aaron."

Num 4:34 Moses, Aaron und die Fürsten der Gemeinde musterten die Kehatiten nach ihren Geschlechtern und Familien,

Num 4:35 alle die Leute zwischen dreißig und fünfzig Jahren, die zu einer Dienstleistung am Offenbarungszelt verpflichtet waren.

Num 4:36 Es belief sich die Anzahl der Gemusterten nach ihren Sippen auf 2750.

Num 4:37 Es sind dies die aus den Kehatiten Gemusterten, alle, die am Offenbarungszelt zu dienen verpflichtet waren und die Moses und Aaron nach der Weisung des Herrn an Moses gemustert hatten.

Num 4:38 Die aus den Sippen und Familien gemusterten Gerschoniten

Num 4:39 von dreißig bis zu fünfzig Jahren, die zur Dienstleistung am Offenbarungszelt verpflichtet waren,

Num 4:40 beliefen sich in den von ihnen nach Sippen und Familien Gemusterten auf 2630.

Num 4:41 Dies sind die Gemusterten aus den Gerschonitensippen, die am Offenbarungszelte Dienst taten und die Moses und Aaron nach der Weisung des Herrn gemustert hatten.

Num 4:42 Die aus den Meraritensippen nach Geschlecht und Familie Gemusterten

Num 4:43 von dreißig bis zu fünfzig Jahren, die zum Dienste am Offenbarungszelt verpflichtet waren,

Num 4:44 beliefen sich in der Gesamtzahl der nach ihren Sippen Gemusterten auf 3200.

Num 4:45 Das sind die Gemusterten aus den Meraritensippen, welche Moses und Aaron nach der Weisung des Herrn an Moses gemustert hatten.

Num 4:46 Sämtliche aber, die Moses, Aaron und Israels Fürsten nach ihren Sippen und Familien unter den Leviten gemustert hatten,

Num 4:47 von dreißig Jahren bis zu fünfzig Jahren, die sich am Offenbarungszelt der Aufgabe einer Verrichtung oder eines Trägerdienstes zu unterziehen hatten,

Num 4:48 beliefen sich auf 8580.

Num 4:49 Nach der Weisung des Herrn an Moses vertraute man ihnen Mann für Mann das an, was sie zu besorgen und zu tragen hatten, und so waren sie gemustert worden, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

 

Numeri Kapitel 5

 

Num 5:1 Der Herr sprach zu Moses:

Num 5:2 "Befiehl den Israeliten, alle aus dem Lager hinauszuweisen, die an Aussatz oder Ausfluß leiden, auch jeden, der sich an einer Leiche verunreinigt.

Num 5:3 Ob Mann oder Weib, weist sie hinaus außerhalb des Lagers, damit sie nicht ihr Lager verunreinigen; denn ich wohne in ihrer Mitte!"

Num 5:4 Die Israeliten taten so und schafften sie außerhalb des Lagers. Wie der Herr dem Moses befohlen, so taten die Israeliten.

Num 5:5 Der Herr gebot Moses:

Num 5:6 "Sprich zu den Israeliten: Begeht ein Mann oder Weib irgendeine menschliche Sünde, indem sie etwas veruntreuen dem Herrn gegenüber und dadurch in Schuld geraten,

Num 5:7 so sollen sie ihre begangene Sünde bekennen; man soll das Veruntreute in seinem Vollwert zurückerstatten und ein Fünftel zusetzen und dem geben, dem man es schuldet.

Num 5:8 Hat der Mann aber keinen Anverwandten, dem man die geschuldete Summe zurückerstatten kann, so fällt die Buße, die zu entrichten ist, dem Herrn zu und gehört dem Priester, mit Ausnahme des Sühnewidders, mit dem man für ihn Sühne schafft.

Num 5:9 Ebenso gehört dem Priester jegliche Hebe von allen heiligen Gaben, die Israels Söhne zu ihm bringen.

Num 5:10 Ihm selbst gehört, was er selber weiht; was jemand aber dem Priester gibt, gehöre diesem." Die Israeliten taten so und schafften sie außerhalb des Lagers. Wie der Herr dem Moses befohlen, so taten die Israeliten.

Num 5:11 Der Herr gebot Moses:

Num 5:12 "Sprich zu den Israeliten und sage ihnen: Wenn die Frau eines Mannes sich vergeht und pflichtwidrig gegen ihn handelt

Num 5:13 dadurch, daß ein anderer Mann mit ihr Umgang hat, dies bleibt aber vor den Augen ihres Mannes verborgen und unentdeckt, und obwohl sie sich unrein gemacht hat, ist kein Zeuge da, der sie ertappte,

Num 5:14 jener wird aber eifersüchtig auf seine Frau - sie hat sich ja tatsächlich verunreinigt -, oder es kommt über einen der Geist der Eifersucht, und er wird eifersüchtig auf seine Frau, die sich aber tatsächlich nicht verunreinigt hat,

Num 5:15 dann bringe der Mann seine Frau vor den Priester und auch die um ihretwillen notwendige Opfergabe: ein Zehntel Epha Gerstenmehl; doch darf er darauf nicht Öl gießen und Weihrauch streuen; denn es ist ja ein Eifersuchtsopfer, ein Offenbarungsopfer, das Verschuldung offenbar machen soll.

Num 5:16 Der Priester lasse sie herankommen und stelle sie vor den Herrn.

Num 5:17 Dann gieße er heiliges Wasser in ein irdenes Gefäß, nehme von dem Staub am Boden der Wohnstätte und streue ihn in das Wasser.

Num 5:18 Der Priester stelle die Frau vor den Herrn, löse ihr die Haupthaare auf und gebe ihr das Offenbarungsopfer in die Hände - ein Eifersuchtsopfer ist es -; das bittere, fluchbringende Wasser aber bleibe in der Hand des Priesters.

Num 5:19 Der Priester beschwöre sie und spreche zu der Frau: Wenn niemand dir beigewohnt hat und du dich nicht durch Untreue gegen deinen Mann vergangen hast in Unreinheit, so schade dir dieses bittere Fluchwasser nicht!

Num 5:20 Hast du dich aber in Untreue gegen deinen Mann verfehlt, und bist du dadurch unrein, daß ein anderer dir beigewohnt hat, der nicht dein Mann ist,

Num 5:21 dann - so beschwöre der Priester die Frau mit feierlichem Fluche und spreche zu ihr -, dann mache dich der Herr zur Schwur- und Fluchbeladenen inmitten deiner Volksgenossen! Der Herr lasse deine Hüften einfallen und deinen Bauch anschwellen!

Num 5:22 Dieses fluchbringende Wasser dringe in deine Eingeweide, daß dein Bauch anschwelle und deine Hüften einfallen! Die Frau aber spreche: Amen! Amen!

Num 5:23 Der Priester schreibe diese Fluchworte auf ein Blatt und mische sie in das Bitterkeitswasser hinein.

Num 5:24 Dann reiche er der Frau das bittere Fluchwasser zum Tranke dar, damit das Fluchwasser in sie eindringe zur Bitternis.

Num 5:25 Der Priester nehme der Frau das Eifersuchtsopfer aus der Hand, schwinge das Speiseopfer vor dem Herrn hin und her und bringe es zum Altar.

Num 5:26 Er nehme eine Handvoll davon als zugehörigen Duftteil und lasse es auf dem Altar in Rauch aufgehen; danach gebe er der Frau das Wasser zu trinken.

Num 5:27 Der Priester hat ihr das Wasser zum Tranke dargereicht; dann wird, wenn sie untreu war und pflichtwidrig wider ihren Mann gehandelt hat, das Fluchwasser zur Bitterkeit in sie eindringen: ihr Bauch schwillt an, ihre Hüften fallen ein, und die Frau wird zur Fluchbeladenen inmitten ihrer Volksgenossen werden.

Num 5:28 Hat sich aber die Frau nicht verunreinigt und ist sie unschuldig, so bleibt sie unversehrt und kann gesegneten Leibes werden.

Num 5:29 Dies ist das Eifersuchtsgesetz für den Fall, daß eine Frau ihrem Mann gegenüber treulos handelt und sich verunreinigt,

Num 5:30 oder wenn über einen Mann ein Eifersuchtsgeist kommt und er eifersüchtig wird auf seine Frau: Er stelle die Frau vor den Herrn, und der Priester verfahre mit ihr ganz nach diesem Gesetze!

Num 5:31 Der Mann ist von Schuld frei; jene Frau aber hat ihre Verschuldung zu tragen."

 

Numeri Kapitel 6

 

Num 6:1 Der Herr redete zu Moses:

Num 6:2 "Rede zu den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn jemand, Mann oder Frau, das besondere Gelübde des Nasiräates ablegt, sich dem Herrn zu weihen,

Num 6:3 dann muß er sich des Weines und Rauschtrankes enthalten; Essig von Wein oder Rauschtrank darf er ebenfalls nicht trinken, auch keinerlei Traubensaft; frische oder getrocknete Trauben darf er nicht essen.

Num 6:4 Während seiner ganzen Weihezeit darf er nichts von dem genießen, was vom Weinstock kommt; weder unreife Trauben noch Weinbeerschalen darf er genießen.

Num 6:5 In der Zeit seines Weihegelübdes darf ein Schermesser nicht über sein Haupt kommen. Bis die Tage zu Ende sind, für die er sich dem Herrn geweiht hat, gilt er als dem Herrn heilig; er lasse also sein Haupthaar frei wachsen.

Num 6:6 In allen Tagen seiner Weihe für den Herrn darf er an keine Leiche herantreten.

Num 6:7 Stirbt sein Vater, seine Mutter, sein Bruder oder seine Schwester, so verunreinige er sich an ihnen nicht; denn seines Gottes Weihe ist auf seinem Haupt.

Num 6:8 Während seiner ganzen Weihezeit ist er dem Herrn geheiligt.

Num 6:9 Stirbt aber jemand ganz plötzlich neben ihm, und verunreinigt er sein geweihtes Haupt, so schere er sein Haupt an dem Tage, an dem er rein wird, am siebten Tag.

Num 6:10 Am achten Tag aber bringe er zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben zum Priester an den Eingang des Offenbarungszeltes.

Num 6:11 Der Priester richte die eine zum Sündopfer, die andere zum Brandopfer her und schaffe ihm Sühne dafür, daß er sich an der Leiche versündigt hat; dann erkläre er sein Haupt noch am gleichen Tage für geweiht.

Num 6:12 Er weihe sich dem Herrn noch einmal für die volle Zeit seines Gelübdes und bringe ein einjähriges Lamm als Schuldopfer dar; denn die verflossenen Tage entfallen, da er sein Weihehaupt verunreinigt hat.

Num 6:13 Dies ist das Gesetz für den Nasiräer. Am Tage, da die von ihm gelobte Weihezeit zu Ende ist, führe man ihn vor die Tür des Offenbarungszeltes.

Num 6:14 Er bringe seine Opfergabe dem Herrn dar: ein einjähriges fehlerloses männliches Lamm zum Brandopfer, ein einjähriges, fehlerloses weibliches Lamm zum Sündopfer und einen fehlerlosen Widder zum Friedopfer,

Num 6:15 ferner einen Korb mit ungesäuerten Ringbroten aus Mehl, angemacht mit Öl, ungesäuerte, mit Öl bestrichene Fladen und das zugehörige Speiseopfer und die Trankopfer.

Num 6:16 Der Priester bringe alles vor dem Herrn dar; er veranstalte das Sündopfer und Brandopfer für ihn.

Num 6:17 Den Widder aber richte er als ein Friedopfer für den Herrn her samt dem Korbe der ungesäuerten Brote, dem Speise- und Trankopfer.

Num 6:18 Dann schere der Gottgeweihte am Eingang des Offenbarungszeltes sein geweihtes Haupt, nehme sein geweihtes Haupthaar und lege es auf das Feuer unter dem Friedopfer.

Num 6:19 Der Priester nehme das gekochte Schulterblatt des Widders, ein ungesäuertes Ringbrot aus dem Korb und einen ungesäuerten Fladen und gebe es dem Gottgeweihten in die Hände, nachdem er sein geweihtes Haar geschoren hat.

Num 6:20 Als Weihegabe schwinge es der Priester vor dem Herrn hin und her; es ist dies eine heilige Gabe für den Priester außer der Weihebrust und der Hebekeule. Danach darf der Gottgeweihte wieder Wein trinken.

Num 6:21 Dies ist das Gesetz für den Nasiräer, der das Gelübde ablegt, was er dem Herrn seiner Weihe gemäß darbringen muß außer dem, was er seinem Vermögen nach sonst noch zu leisten vermag. Gemäß dem Wortlaut des Gelübdes, das er abgelegt, muß er handeln, nach dem für seine Weihe geltenden Gesetz."

Num 6:22 Der Herr sprach zu Moses:

Num 6:23 "Sprich zu Aaron und seinen Söhnen: So sollt ihr die Israeliten segnen, indem ihr zu ihnen sprecht:

Num 6:24 "Der Herr segne dich und behüte dich!

Num 6:25 Der Herr lasse sein Antlitz leuchten über dir und sei dir gnädig!

Num 6:26 Der Herr wende dir sein Angesicht zu und verschaffe dir Heil!"

Num 6:27 So sollen sie also meinen Namen auf die Israeliten legen, und ich will sie segnen!"

 

Numeri Kapitel 7

 

Num 7:1 Als nun Moses die Wohnstätte fertig aufgerichtet, sie gesalbt und geweiht hatte samt all ihren Geräten und dem Altar mit allen zugehörigen Geräten,

Num 7:2 brachten die Fürsten Israels, die Häupter ihrer Familien - das sind die Stammesfürsten, die Vorsteher der Gemusterten -, Opfer dar.

Num 7:3 Sie brachten als ihre Gabe vor den Herrn sechs überdeckte Wagen und zwölf Rinder, je einen Wagen von zwei Fürsten und ein Rind von einem jeden. Sie stellten diese vor der Wohnstätte auf.

Num 7:4 Da sprach der Herr zu Moses:

Num 7:5 "Nimm sie von ihnen an, damit sie im heiligen Dienste am Offenbarungszelt verwendet werden! Übergib sie den Leviten, entsprechend der Dienstleistung eines jeden!"

Num 7:6 Moses nahm die Wagen und die Rinder und übergab sie den Leviten.

Num 7:7 Zwei Wagen und vier Rinder übergab er den Gerschoniten, entsprechend ihrem Dienst.

Num 7:8 Vier Wagen und acht Rinder übergab er den Merariten, entsprechend ihrer Aufgabe unter der Leitung Itamars, des Sohnes des Priesters Aaron.

Num 7:9 Den Kehatiten gab er nichts, denn ihnen oblag der Dienst am Heiligsten; sie hatten es auf der Schulter zu tragen.

Num 7:10 Die Fürsten brachten die Spende zur Altarweihe am Tage seiner Salbung; sie stellten ihre Opfergabe vor den Altar.

Num 7:11 Da sprach der Herr zu Moses: "Tag für Tag soll jeweils einer der Fürsten seine Opfergabe zur Altarweihe bringen."

Num 7:12 Der am ersten Tag seine Opfergabe brachte, war Nachschon, der Sohn des Amminadab aus dem Stamme Juda.

Num 7:13 Seine Opfergabe war eine Silberschüssel, hundertdreißig Sekel schwer, ein Silberbecken, siebzig Sekel schwer nach heiligem Gewicht, beide gefüllt mit Mehl, das mit Öl angemacht war, für ein Speiseopfer,

Num 7:14 eine Schale, zehn Goldsekel schwer, gefüllt mit Räucherwerk,

Num 7:15 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

Num 7:16 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

Num 7:17 zum Friedopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer. Dies war die Opfergabe Nachschons, des Sohnes Amminadabs.

Num 7:18 Am zweiten Tage brachte Netanel, der Sohn Zuars, der Fürst von Issachar, seine Gabe.

Num 7:19 Seine Opfergabe war eine Silberschüssel, hundertdreißig Sekel schwer, ein Silberbecken, siebzig Sekel schwer nach heiligem Gewicht, beide gefüllt mit Mehl, das mit Öl angemacht war, für ein Speiseopfer,

Num 7:20 eine Schale, zehn Goldsekel schwer, gefüllt mit Räucherwerk,

Num 7:21 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

Num 7:22 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

Num 7:23 zum Friedopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer. Dies war die Gabe Netanels, des Sohnes Zuars.

Num 7:24 Am dritten Tage brachte der Fürst der Söhne Sebuluns, Eliab, der Sohn Chelons, seine Opfergabe.

Num 7:25 Sie war eine Silberschüssel, hundertdreißig Sekel schwer, ein Silberbecken, siebzig Sekel schwer nach heiligem Gewicht, beide gefüllt mit Mehl, das mit Öl angemacht war, für ein Speiseopfer,

Num 7:26 eine Schale, zehn Goldsekel schwer, gefüllt mit Räucherwerk,

Num 7:27 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

Num 7:28 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

Num 7:29 zum Friedopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer. Dies war die Gabe Eliabs, des Sohnes Chelons.

Num 7:30 Am vierten Tage opferte der Fürst der Söhne Rubens, Elizur, der Sohn Schedeurs.

Num 7:31 Seine Opfergabe war eine Silberschüssel, hundertdreißig Sekel schwer, ein Silberbecken, siebzig Sekel schwer nach heiligem Gewicht, beide gefüllt mit Mehl, das mit Öl angemacht war, für ein Speiseopfer,

Num 7:32 eine Schale, zehn Goldsekel schwer, gefüllt mit Räucherwerk,

Num 7:33 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

Num 7:34 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

Num 7:35 zum Friedopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer. Dies war die Gabe Elizurs, des Sohnes Schedeurs.

Num 7:36 Am fünften Tage opferte der Fürst der Söhne Simeons, Schelumiel, der Sohn Zurischaddajs.

Num 7:37 Seine Opfergabe war eine Silberschüssel, hundertdreißig Sekel schwer, ein Silberbecken, siebzig Sekel schwer nach heiligem Gewicht, beide gefüllt mit Mehl, das mit Öl angemacht war, für ein Speiseopfer,

Num 7:38 eine Schale, zehn Goldsekel schwer, gefüllt mit Räucherwerk,

Num 7:39 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

Num 7:40 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

Num 7:41 zum Friedopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer. Dies war die Gabe Schelumiels, des Sohnes Zurischaddajs.

Num 7:42 Am sechsten Tage opferte der Fürst der Söhne Gads, Eljasaph, der Sohn Reuels.

Num 7:43 Seine Opfergabe war eine Silberschüssel, hundertdreißig Sekel schwer, ein Silberbecken, siebzig Sekel schwer nach heiligem Gewicht, beide gefüllt mit Mehl, das mit Öl angemacht war, für ein Speiseopfer,

Num 7:44 eine Schale, zehn Goldsekel schwer, gefüllt mit Räucherwerk,

Num 7:45 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

Num 7:46 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

Num 7:47 zum Friedopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer. Dies war die Opfergabe Eljasaphs, des Sohnes Reuels.

Num 7:48 Am siebten Tage opferte der Fürst der Söhne Ephraims, Elischama, der Sohn Ammihuds.

Num 7:49 Seine Opfergabe war eine Silberschüssel, hundertdreißig Sekel schwer, ein Silberbecken, siebzig Sekel schwer nach heiligem Gewicht, beide gefüllt mit Mehl, das mit Öl angemacht war, für ein Speiseopfer,

Num 7:50 eine Schale, zehn Goldsekel schwer, gefüllt mit Räucherwerk,

Num 7:51 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

Num 7:52 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

Num 7:53 zum Friedopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer. Dies war die Gabe Elischamas, des Sohnes Ammihuds.

Num 7:54 Am achten Tage opferte der Fürst der Söhne Manasses, Gamliel, der Sohn Pedazurs.

Num 7:55 Seine Opfergabe war eine Silberschüssel, hundertdreißig Sekel schwer, ein Silberbecken, siebzig Sekel schwer nach heiligem Gewicht, beide gefüllt mit Mehl, das mit Öl angemacht war, für ein Speiseopfer,

Num 7:56 eine Schale, zehn Goldsekel schwer, gefüllt mit Räucherwerk,

Num 7:57 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

Num 7:58 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

Num 7:59 zum Friedopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer. Dies war die Opfergabe Gamliels, des Sohnes Pedazurs.

Num 7:60 Am neunten Tage opferte der Fürst der Söhne Benjamins, Abidan, der Sohn Gidonis.

Num 7:61 Seine Opfergabe war eine Silberschüssel, hundertdreißig Sekel schwer, ein Silberbecken, siebzig Sekel schwer nach heiligem Gewicht, beide gefüllt mit Mehl, das mit Öl angemacht war, für ein Speiseopfer,

Num 7:62 eine Schale, zehn Goldsekel schwer, gefüllt mit Räucherwerk,

Num 7:63 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

Num 7:64 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

Num 7:65 zum Friedopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer. Dies war die Gabe Abidans, des Sohnes Gidonis.

Num 7:66 Am zehnten Tage opferte der Fürst der Söhne Dans, Achieser, der Sohn Ammischaddajs.

Num 7:67 Seine Opfergabe war eine Silberschüssel, hundertdreißig Sekel schwer, ein Silberbecken, siebzig Sekel schwer nach heiligem Gewicht, beide gefüllt mit Mehl, das mit Öl angemacht war, für ein Speiseopfer,

Num 7:68 eine Schale, zehn Goldsekel schwer, gefüllt mit Räucherwerk,

Num 7:69 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

Num 7:70 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

Num 7:71 zum Friedopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer. Dies war die Gabe Achiesers, des Sohnes Ammischaddajs.

Num 7:72 Am elften Tage opferte der Fürst der Söhne Asers, Pagiel, der Sohn Ochrans.

Num 7:73 Seine Opfergabe war eine Silberschüssel, hundertdreißig Sekel schwer, ein Silberbecken, siebzig Sekel schwer nach heiligem Gewicht, beide gefüllt mit Mehl, das mit Öl angemacht war, für ein Speiseopfer,

Num 7:74 eine Schale, zehn Goldsekel schwer, gefüllt mit Räucherwerk,

Num 7:75 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

Num 7:76 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

Num 7:77 zum Friedopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer. Dies war die Gabe Pagiels, des Sohnes Ochrans.

Num 7:78 Am zwölften Tage opferte der Fürst der Söhne Naphtalis, Achira, der Sohn Enans.

Num 7:79 Seine Opfergabe war eine Silberschüssel, hundertdreißig Sekel schwer, ein Silberbecken, siebzig Sekel schwer, nach heiligem Gewicht, beide gefüllt mit Mehl, das mit Öl angemacht war, für ein Speiseopfer,

Num 7:80 eine Schale, zehn Goldsekel schwer, gefüllt mit Räucherwerk,

Num 7:81 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

Num 7:82 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

Num 7:83 zum Friedopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer. Dies war die Gabe Achiras, des Sohnes Enans.

Num 7:84 Dies sind die Gaben, die die israelitischen Fürsten zur Altarweihe an dem Tage brachten, da er gesalbt wurde: zwölf Silberschüsseln, zwölf Silberbecken und zwölf Goldschalen;

Num 7:85 jede Schüssel wog hundertdreißig Silbersekel und jedes Becken siebzig Sekel. Das Gesamtgewicht der Silbergefäße betrug 2 400 Sekel heiligen Gewichtes;

Num 7:86 an goldenen Schalen waren es zwölf, gefüllt mit Räucherwerk, jede Schale zehn Sekel schwer nach heiligem Gewicht. Das gesamte Gold der Schalen wog hundertzwanzig Sekel.

Num 7:87 Die Gesamtzahl an Vieh zum Brandopfer betrug zwölf Jungstiere, zwölf Widder, zwölf einjährige Lämmer, das hierzu gehörige Speiseopfer und zwölf Ziegenböcke zum Sündopfer.

Num 7:88 Die Gesamtzahl an Vieh zum Friedopfer betrug vierundzwanzig Jungstiere, sechzig Widder, sechzig Böcke, sechzig einjährige Lämmer. Das war die Spende zur Altarweihe nach dessen Salbung.

Num 7:89 Wenn Moses in das Offenbarungszelt hineinging, um mit Gott zu reden, hörte er, wie eine Stimme zu ihm sprach. Es war von der Deckplatte her, die auf der Gesetzeslade lag, und zwar zwischen den beiden Kerubim. So redete er zu ihm.

 

Numeri Kapitel 8

 

Num 8:1 Der Herr sprach zu Moses:

Num 8:2 "Sprich zu Aaron und befiehl ihm: Wenn du die Lampen aufsetzt, so sollen die sieben Lampen ihr Licht nach der Vorderseite des Leuchters ausstrahlen."

Num 8:3 Aaron tat so. Er setzte die Lampen auf der Vorderseite des Leuchters auf, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Num 8:4 Der Leuchter war eine getriebene Arbeit aus Gold, auch in seinem Schaft und in seinen Blüten. Er entsprach dem Bilde, das der Herr dem Moses gezeigt hatte; ganz so hat dieser den Leuchter angefertigt.

Num 8:5 Der Herr sprach zu Moses:

Num 8:6 "Nimm die Leviten aus der Mitte der Israeliten heraus und reinige sie!

Num 8:7 Bei ihrer Reinigung sollst du so verfahren: Besprenge sie mit Entsündigungswasser; sie sollen ein Schermesser über ihren ganzen Körper gehen lassen, ihre Kleider waschen und sich so reinigen.

Num 8:8 Dann sollen sie einen Jungstier nehmen und als zugehöriges Speiseopfer mit Öl angemachtes Mehl und einen zweiten Jungstier als Sündopfer.

Num 8:9 Dann laß die Leviten vor das Offenbarungszelt treten und versammle die ganze israelitische Gemeinde.

Num 8:10 Laß die Leviten vor den Herrn hintreten; die Söhne Israels sollen ihnen die Hände auflegen.

Num 8:11 Aaron aber soll die Leviten als Weiheopfer der Söhne Israels dem Herrn darbringen, damit sie so für den Dienst des Herrn bestellt werden.

Num 8:12 Die Leviten aber sollen ihre Hände auf den Kopf der Stiere legen; den einen von ihnen richte als Sündopfer, den anderen als Brandopfer für den Herrn her, um den Leviten Sühne zu verschaffen.

Num 8:13 Du sollst die Leviten vor Aaron und seine Söhne bringen und sie als Weiheopfer dem Herrn darstellen.

Num 8:14 Sondere die Leviten mitten aus den Israeliten aus, damit sie mir gehören!

Num 8:15 Danach sollen sie hineingehen, um im Offenbarungszelt Dienste zu leisten; reinigen sollst du sie und als Weiheopfer dem Herrn darbringen.

Num 8:16 Denn sie sind ganz mein Eigentum, aus der Mitte der Israeliten, an Stelle aller Erstgeborenen unter den Israeliten habe ich sie genommen.

Num 8:17 Denn mein sind alle Erstgeborenen unter den Israeliten bei Mensch und Vieh; am Tage, da ich alle Erstgeburt im Ägypterland schlug, habe ich sie mir geweiht.

Num 8:18 Ich nehme die Leviten statt jeglicher Erstgeburt unter den Israeliten

Num 8:19 und gebe sie Aaron und seinen Söhnen aus der Mitte der Israeliten zu eigen, damit sie den Dienst für die Israeliten am Offenbarungszelt versehen und ihnen so Sühne verschaffen, daß sie nicht etwa eine Plage treffe, wenn sie sich selbst dem Heiligtum nähern."

Num 8:20 Moses, Aaron und die ganze Gemeinde der Israeliten verfuhren so mit den Leviten; ganz wie der Herr dem Moses bezüglich der Leviten befohlen hatte, verfuhren die Israeliten mit ihnen.

Num 8:21 Die Leviten ließen sich entsündigen und wuschen ihre Kleider; Aaron aber brachte sie als Weiheopfer vor dem Herrn dar und schaffte ihnen Sühne, um sie zu reinigen.

Num 8:22 Danach gingen die Leviten hinein, um ihren Dienst im Offenbarungszelt unter der Aufsicht Aarons und seiner Söhne zu verrichten. Wie der Herr dem Moses bezüglich der Leviten befohlen hatte, so tat man an ihnen.

Num 8:23 Der Herr redete zu Moses:

Num 8:24 "Dies gilt für die Leviten: Von fünfundzwanzig Jahren an und darüber komme jeder zum Dienst zur Besorgung des Offenbarungszeltes.

Num 8:25 Von fünfzig Jahren an ist er von der Pflicht des Dienstes ledig und soll ihn nicht mehr versehen.

Num 8:26 Er helfe seinen Brüdern im Offenbarungszelt, um Obliegenheiten wahrzunehmen; aber eigentliche Dienste leiste er nicht mehr! Also verfahre mit den Leviten, was ihre Amtsgeschäfte betrifft!

 

Numeri Kapitel 9

 

Num 9:1 Der Herr sprach zu Moses in der Wüste Sinai im zweiten Jahre nach ihrem Auszug aus Ägypten im ersten Monat:

Num 9:2 "Die Israeliten sollen das Pascha zur festgesetzten Zeit halten!

Num 9:3 Am vierzehnten Tage dieses Monats gegen Abend sollt ihr es feiern zu der dafür festgesetzten Zeit; nach allen dafür angeordneten Gesetzen und Geboten sollt ihr es feiern!"

Num 9:4 Moses befahl den Israeliten, das Pascha zu halten.

Num 9:5 Sie feierten also das Pascha im ersten Monat am 14. Tag des Monats gegen Abend in der Wüste Sinai; gemäß sämtlichen Befehlen des Herrn an Moses hielten es die Israeliten.

Num 9:6 Es gab aber Männer, die an einer Menschenleiche unrein geworden waren; sie konnten an jenem Tag das Pascha nicht halten. Sie traten also vor Moses und Aaron noch am gleichen Tage.

Num 9:7 Sie sprachen zu ihm: "Wir sind an einer Menschenleiche unrein geworden; warum soll es uns nicht erlaubt sein, die Opfergabe des Herrn zur festgesetzten Zeit inmitten der Israeliten darzubringen?"

Num 9:8 Moses antwortete ihnen: "Wartet, ich will hören, was der Herr euretwegen befiehlt."

Num 9:9 Der Herr sprach zu Moses:

Num 9:10 "Sprich zu den Israeliten: Ist jemand von euch oder euren Nachkommen an einer Leiche unrein, oder befindet er sich auf einer weiten Reise so halte er doch das Pascha für den Herrn.

Num 9:11 Im zweiten Monat, am 14. Tage gegen Abend sollen sie es begehen; zu ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern sollen sie es essen.

Num 9:12 Sie dürfen davon nichts übriglassen bis zum Morgen und keinen Knochen an ihm zerbrechen; nach allen für das Pascha geltenden Satzungen sollen sie es halten.

Num 9:13 Wer aber rein ist und sich nicht auf einer Reise befindet und es dennoch unterläßt, Pascha zu halten, soll aus seinen Volksgenossen ausgerottet werden; denn er hat die Opfergabe für den Herrn zu der für ihn bestimmten Zeit nicht dargebracht; ein solcher Mann soll seine Sünde büßen!

Num 9:14 Wenn sich bei euch ein Fremdling aufhält und Pascha feiern will zu Ehren des Herrn, so soll er es nach der Ordnung und der geltenden Satzung des Pascha tun; einerlei Satzung gelte für euch, für den Fremdling wie für den Einheimischen!"

Num 9:15 An dem Tage aber, da man die Wohnstätte aufrichtete, bedeckte die Wolke die Wohnstätte des Offenbarungszeltes; abends war sie über der Wohnstätte wie ein feuriges Gebilde bis zum Morgen.

Num 9:16 So geschah es immer: die Wolke bedeckte sie am Tage, und des Nachts verhüllte sie ein feuriges Gebilde.

Num 9:17 Sooft aber die Wolke sich vom Zelte hinweg erhob, brachen die Israeliten auf, und an dem Orte, wo die Wolke sich niederließ, rasteten sie.

Num 9:18 Nach Weisung des Herrn brachen also die Israeliten auf, und nach Weisung des Herrn lagerten sie. Solange die Wolke auf der Wohnstätte ruhte, verharrten sie im Lager.

Num 9:19 Auch wenn die Wolke lange Zeit hindurch über der Wohnstätte blieb, beachteten die Israeliten die Weisung des Herrn und brachen nicht auf.

Num 9:20 Es kam auch vor, daß die Wolke nur wenige Tage auf der Wohnstätte blieb; dann lagerten die Israeliten auf des Herrn Weisung, und auf des Herrn Befehl brachen sie auf.

Num 9:21 Blieb einmal die Wolke nur vom Abend bis zum Morgen, und erhob sie sich dann am Morgen, so brachen sie wieder auf. Blieb sie einen Tag und eine Nacht, und erhob sie sich dann wieder, so brachen sie jetzt erst auf.

Num 9:22 Oder sie blieb zwei Tage oder einen Monat oder längere Zeit hindurch; wenn so die Wolke länger über der Wohnstätte verweilte, dann hielten sich die Israeliten im Lager und brachen nicht auf. Erhob sie sich aber, so zogen sie wieder weiter.

Num 9:23 Auf des Herrn Weisung lagerten sie sich, und auf des Herrn Weisung brachen sie auf. Sie beobachteten genau die Anweisung des Herrn nach der Vorschrift des Herrn an Moses.

 

Numeri Kapitel 10

 

Num 10:1 Der Herr sprach zu Moses:

Num 10:2 "Verfertige dir zwei silberne Trompeten in getriebener Arbeit; sie sollen dir dazu dienen, die Gemeinde einzuberufen und zum Aufbruch des Lagers das Zeichen zu geben.

Num 10:3 Bläst man mit ihnen, dann soll sich um dich die ganze Gemeinde scharen am Eingang des Offenbarungszeltes.

Num 10:4 Bläst man nur mit einer, dann sollen sich die Fürsten, die Häupter der Tausendschaften Israels, bei dir versammeln.

Num 10:5 Wenn ihr aber schmetternd blast, dann haben die nach Osten liegenden Lager aufzubrechen.

Num 10:6 Wenn ihr zum zweiten Male schmetternd blast, so haben die nach Süden liegenden Lager aufzubrechen. Schmetternd blasen soll man also bei ihrem Aufbruch.

Num 10:7 Beim Versammeln der Gemeinde sollt ihr nur einfach, nicht aber schmetternd blasen.

Num 10:8 Und zwar sollen die Priester, die Söhne Aarons, in die Trompeten stoßen; sie sollen euch zu einem immerwährenden Gebrauch von Geschlecht zu Geschlecht dienen.

Num 10:9 Wenn ihr aber in eurem Land in den Krieg zieht gegen einen Feind, der euch bedrängt, so blast schmetternd in die Trompeten! Dann werdet ihr in Erinnerung kommen vor dem Herrn, eurem Gott, und werdet vor euren Feinden Rettung finden.

Num 10:10 Auch an euren Freudentagen, Festen und Neumonden sollt ihr die Trompeten blasen zu euren Brand- und Friedopfern; sie sollen euch vor dem Herrn in Erinnerung bringen: Ich bin der Herr, euer Gott!"

Num 10:11 Im zweiten Jahr, im zweiten Monat, am zwanzigsten Tage, erhob sich die Wolke von der Wohnstätte des Gesetzes.

Num 10:12 Da brachen die Israeliten in Tagemärschen von der Wüste Sinai auf, und die Wolke ließ sich nieder in der Steppe Paran.

Num 10:13 Sie brachen so zum ersten Male auf nach dem Geheiß des Herrn an Moses.

Num 10:14 Zunächst zog das Panier des Lagers der Judäer los, eine Heerschar nach der anderen; Anführer des zu ihm gehörigen Heeres war Nachschon, der Sohn des Amminadab.

Num 10:15 Das Heer des Stammes der Issachariten befehligte Netanel, der Sohn des Zuar,

Num 10:16 das Heer der Sebuluniten Eliab, der Sohn Chelons.

Num 10:17 War die Wohnstätte abgebrochen, so brachen die Gerschoniten und die Merariten auf als Träger der Wohnstätte.

Num 10:18 Dann setzte sich das Panier des Lagers Ruben in Marsch, eine Heerschar nach der anderen. Anführer über sein Heer war Elizur, der Sohn Schedeurs.

Num 10:19 Das Heer des Stammes der Simeoniten befehligte Schelumiel, der Sohn des Zurischaddaj,

Num 10:20 das Heer des Stammes der Gaditen Eljasaph, der Sohn des Reuel.

Num 10:21 Nun zogen die Kehatiten ab, die das Heiligtum tragen mußten. Bis zu ihrer Ankunft hatte man die Wohnstätte bereits errichtet.

Num 10:22 Dann brach das Panier des Lagers der Ephraimiten auf, eine Heerschar nach der anderen. Das Heer befehligte Elischama, der Sohn des Ammihud.

Num 10:23 Das Heer des Stammes der Manassiten führte Gamliel, der Sohn des Pedazur,

Num 10:24 das Heer des Stammes der Benjaminiten Abidan, der Sohn des Gidoni.

Num 10:25 Dann brach das Panier des Lagers der Daniten auf, das den Abschluß bildete, eine Heerschar nach der anderen. Über sein Heer war Achieser der Sohn des Ammischaddaj, gesetzt.

Num 10:26 Das Heer des Stammes der Aseriten führte Pagiel, der Sohn Ochrans,

Num 10:27 das Heer der Naphtaliten Achira, der Sohn Enans.

Num 10:28 Dies war die Ordnung, in der die Israeliten nach ihren Heerscharen aufbrachen.

Num 10:29 Moses sprach zu seinem Schwiegervater Chobab, dem Sohn des Midianiters Reuel: "Aufbrechen wollen wir nach der Stätte, von der der Herr gesagt hat: "Ich will sie euch geben." Ziehe doch mit uns, wir wollen es dir lohnen; denn der Herr hat Israel Gutes verheißen!"

Num 10:30 Doch er erwiderte ihm: "Ich will nicht mitziehen, sondern in mein Vaterland und zu meiner Verwandtschaft heimkehren."

Num 10:31 Moses entgegnete darauf: "Laß uns doch nicht im Stich. Du kennst Lagerstätten für uns in der Wüste, und darum kannst du uns als Anführer dienen.

Num 10:32 Wenn du mit uns ziehst, dann werden wir dir Anteil geben an den Gütern, die der Herr uns schenken will."

Num 10:33 So brachen sie denn vom Berge des Herrn auf und zogen drei Tagereisen weiter, und die Bundeslade des Herrn zog vor ihnen her, drei Tagereisen lang, um ihnen einen Lagerplatz zu erkunden.

Num 10:34 Des Herrn Wolke schwebte über ihnen bei Tage, wenn sie vom Lager aufbrachen.

Num 10:35 Wenn sich die Lade in Bewegung setzte, rief Moses: "Erhebe dich, Herr, auf daß deine Feinde zerstieben und fliehen vor dir deine Gegner!"

Num 10:36 Beim Haltmachen sprach er: "Laß dich nieder, Herr, bei den Scharen der Tausendschaften Israels!"

 

Numeri Kapitel 11

 

Num 11:1 Das Volk aber erging sich in Klagen vor den Ohren des Herrn, daß es ihm schlecht gehe. Der Herr hörte es, und sein Zorn entbrannte. Da brach unter ihnen Feuer aus, vom Herrn gesandt, und fraß an den Randteilen des Lagers.

Num 11:2 Da schrie das Volk zu Moses, und Moses legte Fürbitte beim Herrn ein, worauf das Feuer erlosch.

Num 11:3 Er nannte jenen Ort "Tabera", weil Feuer vom Herrn unter ihnen "gelodert" hatte.

Num 11:4 Das zugelaufene Gesindel, das unter ihnen war, bekam Gelüste. Da fingen auch die Israeliten wieder zu klagen an und sprachen: "Wer wird uns Fleisch zu essen geben?

Num 11:5 Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst zu essen bekamen, an die Gurken, die Melonen, den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch.

Num 11:6 Jetzt aber verschmachten wir, nichts ist mehr da; nur das Manna bekommen wir noch zu sehen."

Num 11:7 Das Manna aber war wie Koriandersamen und sah aus wie Balsamharz.

Num 11:8 Die Leute streiften umher, sammelten es und zermahlten es in der Handmühle oder zerstießen es im Mörser; sie kochten es im Topf und machten Fladen daraus. Sein Geschmack war wie Ölkuchen.

Num 11:9 Fiel nachts Tau auf das Lager, so fiel auch das Manna darauf herab.

Num 11:10 Moses hörte das Volk, nach Sippen geteilt, klagen, und zwar jeden Mann am Eingang seines Zeltes. Da entbrannte der Zorn des Herrn gewaltig, und auch Moses mißfiel es sehr.

Num 11:11 Moses sprach zum Herrn: "Warum handelst du an deinem Knecht so übel? Warum fand ich keine Gnade in deinen Augen, da du die Sorgenlast für dieses ganze Volk auf mich gelegt hast?

Num 11:12 Habe ich etwa das ganze Volk da im Schoße getragen? Habe ich es etwa geboren, daß du mir zumutest, ich soll es an meiner Brust tragen wie der Pfleger den Säugling, in das Land, das du eidlich seinen Vätern versprochen hast?

Num 11:13 Woher soll ich Fleisch nehmen, um es diesem ganzen Volke auszuteilen? Denn sie jammern mir vor und sagen: "Gib uns Fleisch zu essen!"

Num 11:14 Ich kann nicht mehr allein für dieses ganze Volk die Last tragen! Sie drückt mich zu sehr.

Num 11:15 Willst du noch weiter so an mir handeln, so töte mich lieber sofort, wenn ich vor deinen Augen Gnade finde! Dann schaue ich mein Unheil nicht länger."

Num 11:16 Da sprach der Herr zu Moses: "Rufe mir siebzig Männer von den Ältesten Israels zusammen, von denen du weißt, daß sie Älteste des Volkes und seine Aufseher sind! Bringe sie mit dir zum Offenbarungszelt; dort sollen sie sich neben dir aufstellen.

Num 11:17 Ich komme herab und rede dort mit dir und werde von dem Geiste, der auf dir ruht, nehmen und etwas auf sie legen. Sie werden dann mit dir an der Last des Volkes tragen, und du brauchst sie nicht mehr allein zu tragen.

Num 11:18 Dem Volke aber sage: Heiligt euch für morgen! Ihr werdet Fleisch zu essen bekommen; denn vor den Ohren des Herrn habt ihr gejammert: "Wer gibt uns Fleisch zu essen? Wie gut ging es uns doch in Ägypten!" Jetzt wird der Herr euch Fleisch zu essen geben.

Num 11:19 Nicht nur einen Tag oder zwei, fünf, zehn oder zwanzig Tage,

Num 11:20 sondern einen ganzen Monat lang, bis ihr es nicht mehr riechen könnt und ihr die Brechruhr bekommt. Denn ihr habt den Herrn mißachtet in eurer Mitte und habt vor ihm gejammert: "Warum sind wir denn aus Ägypten herausgezogen?""

Num 11:21 Moses erwiderte: "600 000 Mann zu Fuß zählt das Volk, unter dem ich lebe. Da sagst du: "Fleisch will ich ihnen geben, daß sie einen ganzen Monat lang zu essen haben!"

Num 11:22 Kann man ihnen Schafe und Rinder schlachten, daß es für sie reicht? Oder kann man alle Fische des Meeres für sie fangen, daß es ihnen genügt?"

Num 11:23 Der Herr antwortete Moses: "Ist des Herrn Hand etwa zu schwach? Nun wirst du sehen, ob mein Wort eintrifft oder nicht."

Num 11:24 Moses ging hinaus und redete zum Volk alle Worte des Herrn. Er rief siebzig Männer von den Ältesten zusammen und stellte sie rings um das Zelt auf.

Num 11:25 Der Herr fuhr in der Wolke herab und redete zu Moses. Dann nahm er etwas von dem Geiste, der auf ihm ruhte, weg und ließ es über die siebzig Ältesten kommen. Als der Geist sich nun auf sie niederließ, gerieten sie in prophetische Verzückung, wurden jedoch nicht hinweggerafft.

Num 11:26 Zwei von den Männern blieben im Lager zurück. Der eine hieß Eldad und der andere Medad. Auch auf sie ließ sich der Geist nieder; sie gehörten zu den Aufgeschriebenen, waren aber nicht zum Zelt hinausgegangen. Sie gerieten daher im Lager in prophetische Verzückung.

Num 11:27 Da lief ein Diener und meldete dem Moses: "Eldad und Medad sind im Lager in Verzückung geraten."

Num 11:28 Josua aber, der Sohn des Nun, der von Jugend an Moses' Diener war, antwortete und sprach: "Mein Herr Moses, wehre es ihnen doch!"

Num 11:29 Moses erwiderte ihm: "Ereiferst du dich für mich? Möchte doch das ganze Volk des Herrn prophetische Begeisterung haben, möchte der Herr doch allen seinen Geist senden!"

Num 11:30 Moses begab sich dann in das Lager zurück mit den Ältesten Israels.

Num 11:31 Nun erhob sich ein vom Herrn gesandter Wind, führte vom Meere Wachteln herbei und ließ sie über dem Lager niederfallen in einem Umkreis von einer Tagereise. Sie bedeckten den Boden etwa zwei Ellen hoch.

Num 11:32 Da machte sich das Volk den ganzen Tag, die ganze Nacht und den ganzen folgenden Tag daran und sammelte die Wachteln. Wer nur wenig sammelte, der kam auf zehn Haufen. Die Leute legten sie rings um das Lager aus.

Num 11:33 Noch war das Fleisch zwischen ihren Zähnen, bevor sie es aufgezehrt hatten, da entbrannte des Herrn Zorn gegen das Volk. Der Herr schlug das Volk mit einer sehr schweren Heimsuchung.

Num 11:34 Daher heißt jener Ort "Lustgräber" weil man dort die Leute begrub, die Gelüste hatten.

Num 11:35 Von dort zog das Volk weiter nach Chazerot und verblieb daselbst.

 

Numeri Kapitel 12

 

Num 12:1 Mirjam und Aaron redeten wider Moses wegen der kuschitischen Frau, die er sich genommen hatte, daß er eine Kuschitin geheiratet habe.

Num 12:2 Sie sagten: "Hat der Herr denn bloß mit Moses geredet? Hat er nicht auch mit uns gesprochen?" Der Herr aber hörte dies.

Num 12:3 Der Mann Moses war indes demütig in hohem Maße, mehr als alle Menschen auf Erden.

Num 12:4 Der Herr sprach sofort zu Moses, Aaron und Mirjam: "Geht ihr drei zum Offenbarungszelt!" Die drei gingen hinaus.

Num 12:5 Da stieg der Herr in der Wolkensäule herab, trat unter den Zelteingang und rief Aaron und Mirjam. Die beiden traten vor.

Num 12:6 Dann sprach er: "Hört meine Worte! Ist bei euch ein Prophet des Herrn, so tue ich mich ihm kund in Gesichten und rede mit ihm in Träumen.

Num 12:7 Nicht so bei meinem Knecht Moses! Ihm ist mein ganzes Haus anvertraut.

Num 12:8 Von Mund zu Mund rede ich mit ihm und von Person zu Person, nicht in rätselhaften Worten; die Gestalt des Herrn schaut er. Warum habt ihr euch nicht gescheut, wider meinen Knecht Moses zu reden?"

Num 12:9 Des Herrn Zorn entbrannte wider sie. Er ging hinweg.

Num 12:10 Die Wolke wich vom Zelte. Da war Mirjam plötzlich vom Aussatz weiß wie Schnee. Aaron wandte sich zu Mirjam und sah, daß sie aussätzig war.

Num 12:11 Aaron sprach zu Moses: "Bitte, o Herr, laß uns doch nicht dafür büßen, daß wir so töricht gehandelt und gesündigt haben!

Num 12:12 Laß sie doch nicht werden wie ein Kind, das schon beim Verlassen des Mutterleibes nicht mehr lebt, und dessen Fleisch schon halb verwest ist!"

Num 12:13 Da rief Moses zum Herrn und sprach: "Laß sie doch, o Gott, wieder gesund werden!"

Num 12:14 Der Herr sprach zu Moses: "Hätte ihr Vater ihr ins Antlitz gespieen, müßte sie sich da nicht sieben Tage lang schämen? So werde sie sieben Tage lang aus dem Lager ausgesperrt, dann aber wieder aufgenommen."

Num 12:15 Mirjam wurde sieben Tage aus dem Lager ausgesperrt. Das Volk zog nicht weiter, bis Mirjam wieder aufgenommen war.

Num 12:16 Dann brach es von Chazerot auf und lagerte in der Wüste Paran.

 

Numeri Kapitel 13

 

Num 13:1 Der Herr sprach zu Moses:

Num 13:2 "Entsende Männer! Sie sollen das Land Kanaan auskundschaften, das ich den Israeliten geben will. Je einen, einen Fürsten, sollt ihr vom Stamme seiner Väter senden."

Num 13:3 Da entsandte sie Moses nach des Herrn Geheiß von der Wüste Paran aus, alles Männer, die Häupter der Israeliten waren.

Num 13:4 Dies ihre Namen: vom Stamme Ruben Schammua, der Sohn des Sakkur,

Num 13:5 vom Stamme Simeon Schaphat, der Sohn des Chori,

Num 13:6 vom Stamme Juda Kaleb, der Sohn des Jephunne,

Num 13:7 vom Stamme Issachar Jigal, der Sohn des Joseph,

Num 13:8 vom Stamme Ephraim Hosea, der Sohn des Nun,

Num 13:9 vom Stamme Benjamin Palti, der Sohn des Raphu,

Num 13:10 vom Stamme Sebulun Gaddiel, der Sohn des Sodi,

Num 13:11 vom Stamme Manasse aus Josephs Zweig Gaddi, der Sohn des Susi,

Num 13:12 vom Stamme Dan Ammiel, der Sohn des Gemalli,

Num 13:13 vom Stamme Aser Setur, der Sohn des Michael,

Num 13:14 vom Stamme Naphtali Nachbi, der Sohn des Wophsi,

Num 13:15 vom Stamme Gad Geuel, der Sohn des Machi.

Num 13:16 Dies sind die Namen der Männer, die Moses aussandte, das Land zu erkunden. Hosea, den Sohn Nuns nannte Moses Josua.

Num 13:17 Moses sandte sie aus, das Land Kanaan auszukundschaften. Er sprach zu ihnen. "Zieht von hier durch das Südland und steigt hinauf ins Gebirge!

Num 13:18 Achtet darauf, wie das Land beschaffen ist und das Volk, das es bewohnt; ob es stark oder schwach, wenig oder zahlreich ist,

Num 13:19 ob das Land, das sie bewohnen, fruchtbar oder schlecht ist; wie die Städte sind, ob die Bevölkerung in Lagern oder Festungen wohnt,

Num 13:20 ferner, ob der Boden fett oder mager, mit Bäumen bepflanzt ist oder nicht. Zeigt euch mutig, bringt auch von den Früchten des Landes mit!" Es war gerade die Zeit der ersten Weintrauben.

Num 13:21 Sie zogen also hinauf und kundschafteten das Land aus von der Wüste Zin bis Rechob bei Lebo-Hamat.

Num 13:22 Sie zogen durch das Südland und kamen bis Hebron; dort saßen Achiman, Scheschaj und Talmaj, die Sprößlinge Enaks. Hebron aber war sieben Jahre vor Zoan in Ägypten erbaut worden.

Num 13:23 Bis zum Tal Eschkol kamen sie und schnitten dort eine Rebe mit einer Weintraube ab. Sie trugen sie zu zweien an einer Stange, dazu einige Granatäpfel und Feigen.

Num 13:24 Man nennt jenen Ort "Traubental"wegen der Traube, welche die Israeliten dort abgeschnitten haben.

Num 13:25 Vierzig Tage später kehrten sie von der Erkundung des Landes zurück.

Num 13:26 Sie kamen zu Moses, Aaron und der ganzen Gemeinde der Israeliten in die Wüste Paran nach Kades. Dort berichteten sie ihnen und der ganzen Gemeinde und zeigten ihnen des Landes Früchte.

Num 13:27 Sie erzählten: "In das Land, wohin du uns gesandt hast, sind wir gekommen. Wirklich, es fließt von Milch und Honig über; dies sind seine Früchte!

Num 13:28 Freilich ist das Volk, das im Lande wohnt, stark, die Städte befestigt und überaus groß; auch sahen wir dort Nachkommen der Enakiter.

Num 13:29 Die Amalekiter bewohnen des Landes Südteil, die Hethiter, Jebusiter und Amoriter wohnen auf dem Gebirge, die Kanaaniter am Meer und am Jordanufer."

Num 13:30 Kaleb aber beschwichtigte das Volk Moses gegenüber und rief: "Hinauf! Wir wollen es in Besitz nehmen; denn wir schaffen es recht gut!"

Num 13:31 Die Männer aber, die mit ihm hinaufgezogen waren, riefen: "Nein, wir sind nicht imstande, gegen dieses Volk zu ziehen; denn es ist stärker als wir."

Num 13:32 Sie berichteten den Israeliten übertriebene Dinge über das Land, das sie ausgekundschaftet hatten, indem sie behaupteten: "Das Land, das wir durchzogen, um es zu erkunden, frißt seine Bewohner. Alle Leute, die wir gesehen haben, sind hoch gewachsen.

Num 13:33 Wir haben dort auch Riesen gesehen - die Enakiter stammen von den Riesen ab - und kamen uns selbst wie Heuschrecken vor; ihnen mußten wir ebenso vorkommen."

 

Numeri Kapitel 14

 

Num 14:1 Da erhob sich die ganze Gemeinde. Sie schrieen, und das Volk weinte die ganze Nacht hindurch.

Num 14:2 Die Israeliten murrten insgesamt wider Moses und Aaron. Die ganze Gemeinde sprach zu ihnen: "Wären wir doch in Ägypten gestorben oder in dieser Wüste! O wären wir tot!

Num 14:3 Warum will der Herr uns in dieses Land bringen? Damit wir etwa durch das Schwert fallen? Unsere Frauen und Kinder sollen Feindesbeute werden! Wäre es nicht besser für uns, nach Ägypten zurückzukehren?"

Num 14:4 Sie sprachen zueinander: "Wir wollen darauf bestehen und nach Ägypten umkehren!"

Num 14:5 Moses und Aaron fielen vor der ganzen versammelten Gemeinde der Israeliten auf ihr Antlitz.

Num 14:6 Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, die bei den Kundschaftern des Landes waren, zerrissen ihre Kleider.

Num 14:7 Sie sprachen zur ganzen Gemeinde der Israeliten: "Das Land, das wir durchzogen, um es auszukundschaften, ist ein überaus fruchtbares Land.

Num 14:8 Wenn der Herr uns zugetan ist, so bringt er uns in dieses Gebiet und verleiht uns dieses Land, das von Milch und Honig überfließt.

Num 14:9 Nur zeigt euch nicht störrisch wider den Herrn! Fürchtet nicht die Bewohner des Landes; wir werden sie verschlingen. Ihr Schutz ist von ihnen gewichen; mit uns aber ist der Herr! Fürchtet euch nicht vor ihnen!"

Num 14:10 Bringe zum Trankopfer ein halbes Hin Wein dar; das sei ein Feueropfer lieblichen Wohlgeruchs für den Herrn.

Num 14:11 Der Herr sprach zu Moses: "Wie lange noch sollen diese Leute mich verhöhnen? Wie lange noch werden sie ungläubig sein trotz der Zeichen, die ich in ihrer Mitte getan habe?

Num 14:12 Ich will sie mit der Pest schlagen, ich will sie hinwegtilgen und dich zu einem Volk machen, das größer und stärker ist als dieses."

Num 14:13 Moses erwiderte dem Herrn: "Die Ägypter haben vernommen, daß du dieses Volk in deiner Macht aus ihrer Mitte hinweggeführt hast.

Num 14:14 Sie teilten es den Bewohnern dieses Landes mit. Man vernahm, daß du, Herr, inmitten dieses Volkes bist, der sich ihnen Auge in Auge geoffenbart hat, du, der Herr! Deine Wolke steht über ihnen; am Tage ziehst du in der Wolkensäule und nachts in der Feuersäule vor ihnen einher.

Num 14:15 Tötest du dieses Volk wie einen Mann, dann werden die Völker, die von dir Kunde vernahmen, sagen:

Num 14:16 Nur weil er außerstande war, dies Volk in das Land zu bringen, das er ihnen eidlich versprach, hat er es in der Wüste getötet!

Num 14:17 Möchte sich doch nunmehr die Kraft des Herrn groß erzeigen, wie du verheißen hast:

Num 14:18 Der Herr ist langmütig und reich an Huld, er vergibt Schuld und Frevel, aber er läßt nicht ganz ungestraft; er prüft die Schuld der Väter an den Kindern nach bis ins dritte und vierte Geschlecht.

Num 14:19 Vergib also die Schuld dieses Volkes nach der Größe deiner Huld und so, wie du diesem Volke von Ägypten an bis jetzt vergeben hast!"

Num 14:20 Der Herr sprach: "Ich vergebe, wie du es erbeten hast!

Num 14:21 Aber so wahr ich lebe, und so wahr des Herrn Majestät die ganze Erde erfüllt,

Num 14:22 all die Männer, die meine Herrlichkeit geschaut und die Wunder gesehen haben, die ich in Ägypten und in der Wüste gewirkt habe, und mich dennoch zehnmal versucht und auf meine Stimme nicht gehört haben,

Num 14:23 sollen nie das Land, das ich ihren Vätern eidlich zugesagt habe, schauen; auch alle, die mich schmähten, werden es nicht schauen.

Num 14:24 Nur meinen Knecht Kaleb will ich, weil ihn ein anderer Geist beseelte und er mir voll gehorsam war, in das Land bringen, das er schon betrat; seine Nachkommen sollen es erben.

Num 14:25 Aber in der Niederung bleibt der Amalekiter und Kanaaniter wohnen. Kehrt morgen um und zieht in die Wüste in der Richtung nach dem Schilfmeer!"

Num 14:26 Der Herr sprach zu Moses und Aaron:

Num 14:27 "Wie lange noch soll es mit dieser bösartigen Gemeinde dauern, daß sie wider mich murren? Das Murren der Israeliten wider mich habe ich gehört.

Num 14:28 Sage zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, genauso, wie ihr es vor meinen Ohren ausgesprochen habt, will ich an euch handeln.

Num 14:29 In dieser Wüste werden eure Leiber fallen, und zwar alle von euch, die gemustert wurden, die ganze Zahl von zwanzig Jahren an und darüber, da ihr wider mich gemurrt habt!

Num 14:30 Von euch soll keiner in das Land kommen, das ich euch mit erhobener Hand als Wohnsitz versprochen habe, außer Kaleb, der Sohn Jephunnes, und Josua, der Sohn Nuns.

Num 14:31 Eure Kleinkinder hingegen, von denen ihr gesagt habt, daß sie Feindesbeute werden, bringe ich hinein, und sie werden das Land erben, das ihr verschmäht habt.

Num 14:32 Eure eigenen Leiber sollen in dieser Wüste fallen.

Num 14:33 Eure Söhne aber werden vierzig Jahre lang in der Wüste als Hirten leben und so euren Abfall büßen, bis eure Leiber in der Wüste verfallen sind.

Num 14:34 Gemäß der Zahl der vierzig Tage, die ihr gebraucht habt, um das Land auszukundschaften - jeden Tag für ein Jahr gerechnet - sollt ihr vierzig Jahre lang für eure Verschuldungen Buße tun! Ihr sollt meine Gegnerschaft kennenlernen!

Num 14:35 Ich, der Herr, habe gesprochen: Fürwahr, so will ich handeln mit dieser ganzen bösartigen Gemeinde, die sich wider mich zusammengerottet hat; in dieser Wüste sollen sie alle umkommen und sterben!"

Num 14:36 Die Männer aber, die Moses zum Auskundschaften des Landes gesandt hatte, und die nach ihrer Rückkehr die ganze Gemeinde wider ihn zum Murren reizten, indem sie falsche Gerüchte über das Land in Umlauf brachten,

Num 14:37 diese Männer, die üble Dinge über das Land in Umlauf brachten, starben vor dem Herrn eines schlagartigen Todes.

Num 14:38 Nur Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, blieben von den Männern, die zur Erkundung des Landes ausgezogen waren, am Leben.

Num 14:39 Moses teilte den Israeliten diese Worte mit. Darob wurde das Volk sehr traurig.

Num 14:40 In der Frühe des anderen Morgens machten sie Anstalten, auf die Gebirgshöhe hinaufzuziehen. Sie sagten: "Wir sind bereit, zu jenem Ort hinaufzuziehen, von dem der Herr redete, denn wir haben uns vergangen!"

Num 14:41 Moses entgegnete: "Warum wollt ihr dem Befehl des Herrn zuwiderhandeln? Es wird nicht gelingen!

Num 14:42 Zieht nicht hinauf! Denn der Herr ist nicht in eurer Mitte! Sonst werdet ihr im Angesicht eurer Feinde eine Niederlage erleiden!

Num 14:43 Denn die Amalekiter und Kanaaniter stehen euch dort gegenüber; durchs Schwert werdet ihr fallen! Ihr habt euch ja vom Herrn abgewendet, deshalb wird der Herr nicht mit euch sein!"

Num 14:44 Sie aber versteiften sich hartnäckig, auf die Gebirgshöhe zu ziehen. Doch die Bundeslade des Herrn und Moses wichen nicht vom Lager.

 

Numeri Kapitel 15

 

Num 15:1 Der Herr sprach zu Moses:

Num 15:2 "Rede zu den Israeliten und gebiete ihnen: Wenn ihr in das Land eurer Wohnsitze kommt, das ich euch geben will,

Num 15:3 und ihr dem Herrn ein Feueropfer darbringt, ein Brand- oder Schlachtopfer, um ein Gelübde einzulösen oder als freiwillige Gabe oder gelegentlich eurer Feste, um so dem Herrn einen lieblichen Wohlgeruch von Rindern oder Schafen zu bereiten,

Num 15:4 dann opfere, wer dem Herrn seine Opfergabe darbringt, zugleich als Speiseopfer ein Zehntel Epha Mehl, das mit einem Viertel Hin Öl angemacht ist.

 

Num 15:5 An Wein zum Trankopfer bereite bei jedem Lamm zu Brand- und Schlachtopfern ein Viertel Hin.

Num 15:6 Zu einem Widder aber füge als Speiseopfer zwei Zehntel Epha Mehl hinzu, das mit einem Drittel Hin Öl vermengt ist,

Num 15:7 als Trankopfer ein Drittel Hin Wein, so wird es ein lieblicher Wohlgeruch für den Herrn.

Num 15:8 Bringst du dagegen ein Kalb als Brand- oder Schlachtopfer dar, um ein Gelübde einzulösen oder als Friedopfer für den Herrn,

Num 15:9 dann opfere zum Kalb als Speiseopfer drei Zehntel Epha Mehl, das mit einem halben Hin Öl angemacht ist.

Num 15:10 Bringe zum Trankopfer ein halbes Hin Wein dar; das sei ein Feueropfer lieblichen Wohlgeruchs für den Herrn.

Num 15:11 So werde verfahren bei jedem Rind, bei jedem Widder, jedem Schaf- oder Ziegenlamm.

Num 15:12 Gemäß der Anzahl die ihr herrichtet, habt ihr bei jedem Stück so zu verfahren.

Num 15:13 Jeder Einheimische tue dies, wenn er ein Feueropfer lieblichen Wohlgeruchs dem Herrn darbringt.

Num 15:14 Wenn ein Fremder bei euch weilt oder einer, der für immer in eurer Mitte wohnt und ein Feueropfer lieblichen Wohlgeruchs dem Herrn darbringen will, muß er ebenso tun wie ihr.

Num 15:15 Ein und dieselbe Satzung gilt für euch wie für den Fremden, der sich bei euch aufhält; eine immerwährende für eure Geschlechterfolge geltende Satzung sei es: Vor dem Herrn gilt für den Fremden dasselbe wie für euch.

Num 15:16 Das gleiche Gesetz und das gleiche Recht gelte für euch und für den Fremden, der sich bei euch aufhält."

Num 15:17 Es sprach der Herr zu Moses:

Num 15:18 "Rede zu den Israeliten und befiehl ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, in das ich euch führen will,

Num 15:19 und ihr vom Brot des Landes eßt, sollt ihr dem Herrn ein Hebeopfer abgeben!

Num 15:20 Als Erstling eures Brotteiges sollt ihr ein Ringbrot als Hebe darbringen; wie die Hebe von der Tenne sollt ihr sie abliefern.

Num 15:21 Vom Erstling eures Brotteiges gebt dem Herrn eine Hebe ab von Geschlecht zu Geschlecht!

Num 15:22 Wenn ihr euch unabsichtlich vergeht und irgendeines dieser Gebote nicht befolgt, die der Herr dem Moses angeordnet hat,

Num 15:23 irgend etwas von dem, was der Herr euch durch Moses befehlen ließ von dem Tage an, da der Herr es geboten hat, und fürderhin von Geschlecht zu Geschlecht,

Num 15:24 So soll, wenn das Versehen aus Unachtsamkeit der Gemeinde begangen worden ist, die ganze Gemeinde einen Jungstier als Brandopfer darbringen zum lieblichen Wohlgeruch für den Herrn, nebst dem zugehörigen Speise- und Trankopfer nach Gebühr, ferner einen Ziegenbock als Sündopfer.

Num 15:25 Der Priester schaffe für die ganze Gemeinde der Israeliten Sühne; dann wird ihnen vergeben, denn es war ein Versehen; sie müssen ihre Gabe als Feueropfer für den Herrn darbringen, dazu ihr Sündopfer vor dem Herrn für ihr Versehen.

Num 15:26 Es wird der ganzen Gemeinde der Israeliten und dem Fremdling, der unter ihnen weilt, vergeben; denn das Versehen fiel dem ganzen Volk zur Last.

Num 15:27 Verfehlt sich dagegen ein einzelner unabsichtlich, so hat er eine einjährige Ziege als Sündopfer darzubringen.

Num 15:28 Der Priester soll für ihn, der sich durch sein Vergehen unabsichtlich versündigt hat, Sühne schaffen, indem er die Sühnehandlung für ihn vollzieht; dann wird ihm vergeben.

Num 15:29 Für den Einheimischen unter den Israeliten wie für den Fremden in ihrer Mitte gilt in diesem Fall des unabsichtlichen Vergehens ein und dieselbe Bestimmung.

Num 15:30 Sündigt aber jemand, ein Einheimischer oder ein Fremder, mit erhobener Hand, so schmäht er den Herrn; ausgerottet werde er aus seinem Volk.

Num 15:31 Er hat ja das Wort des Herrn mißachtet und sein Gebot gebrochen! Ausgerottet werde ein solcher unerbittlich; seine Schuld lastet auf ihm."

Num 15:32 Als die Israeliten in der Steppe weilten, stießen sie auf einen Mann, der am Sabbat Holz sammelte.

Num 15:33 Da brachten ihn die Leute, die ihn beim Holzlesen ertappt hatten, zu Moses, Aaron und der ganzen Gemeinde.

Num 15:34 Man legte ihn in Gewahrsam; denn es war unentschieden, was mit ihm geschehen sollte.

Num 15:35 Der Herr sprach zu Moses: "Der Mann soll des Todes sterben. Die ganze Gemeinde soll ihn außerhalb des Lagers steinigen!"

Num 15:36 Die ganze Gemeinde führte ihn außerhalb des Lagers. Man steinigte ihn zu Tode, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Num 15:37 Der Herr sprach zu Moses:

Num 15:38 "Rede zu den Israeliten und befiehl ihnen: Sie sollen sich Quasten an die Zipfel ihrer Kleider nähen, sie und ihre Nachkommen, und an jeder Zipfelquaste eine Schnur von violettem Purpur anbringen.

Num 15:39 Das soll für euch ein Zeichen sein: Wenn ihr sie seht, sollt ihr aller Gebote des Herrn gedenken, nach ihnen handeln und nicht abschweifen nach den Gelüsten eurer Herzen und Augen, durch die ihr euch verführen laßt.

Num 15:40 So sollt ihr all meiner Gebote eingedenk sein, sie tun, und heilig sein vor eurem Gott!

Num 15:41 Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus dem Lande Ägypten hinweggeführt hat, um euer Gott zu sein: Numeri Kapitel 16

 

Numeri Kapitel 16

 

Num 16:1 Es empörten sich Korach, der Sohn des Jizhar, der Enkel des Kehat, der Urenkel Levis, und Datan und Abiram, die Söhne Eliabs; dieser war ein Sohn Pallus, des Sohnes Rubens.

Num 16:2 Sie empörten sich mit zweihundert israelitischen Männern, Fürsten der Gemeinde, Vertretern des Volkes, Männern von höchstem Ansehen, gegen Moses.

Num 16:3 Wider Moses und Aaron scharten sie sich zusammen und sprachen zu ihnen: "Nun ist es genug! Die ganze Gemeinde, alle insgesamt sind heilig, und der Herr ist in ihrer Mitte. Warum erhebt ihr euch über die Gemeinde des Herrn?"

Num 16:4 Moses hörte dies und fiel auf sein Antlitz nieder.

Num 16:5 Er antwortete Korach und seinem ganzen Gefolge: "Morgen wird der Herr kundtun, wer zu ihm gehört, und wer der Heilige ist, den er zu sich herantreten läßt. Wen er dann erwählt, der darf ihm nahen.

Num 16:6 Tut folgendes: Nehmt eure Räucherpfannen, Korach und seine ganze Gefolgschaft!

Num 16:7 Tut Feuer hinein und legt morgen vor dem Herrn Räucherwerk darauf! Wen der Herr dann erwählt, der wird als heilig gelten. Jetzt aber laßt es genug sein, ihr Söhne Levis!"

Num 16:8 Moses sprach zu Korach: "Hört, ihr Söhne Levis!

Num 16:9 Ist es euch zu wenig, daß euch der Gott Israels aus der Gemeinde der Israeliten ausgesondert hat, um euch sich nahen zu lassen, damit ihr Dienst an der Wohnstätte des Herrn verrichtet und vor der Gemeinde steht, um für sie Dienst zu tun?

Num 16:10 Er ließ doch dich und alle deine Brüder, die Söhne Levis, sich nahen. Ihr aber verlangt gar nach dem Priestertum.

Num 16:11 Gegen den Herrn habt ihr euch also zusammengerottet, du und dein ganzes Gefolge; denn was ist Aaron, daß ihr wider ihn murrt?"

Num 16:12 Moses sandte Leute, Datan und Abiram, die Söhne Eliabs, zu rufen. Sie ließen sagen: "Wir kommen nicht!

Num 16:13 Ist es noch zu wenig, daß du uns aus einem Land, das von Milch und Honig fließt, herausgeführt hast, um uns in der Wüste sterben zu lassen? Nun willst du dich gar noch zum Herrn über uns aufwerfen!

Num 16:14 Fürwahr, du hast uns nicht in ein Land gebracht, das von Milch und Honig fließt, und hast uns keinen Besitz an Feldern und Weinbergen gegeben! Willst du dieser Leute Augen blind machen? Wir kommen nicht!"

Num 16:15 Moses wurde sehr zornig und sprach zum Herrn: "Wende dich ihrem Opfer nicht zu! Keinen Esel habe ich ihnen fortgenommen. Niemand von ihnen habe ich ein Leid getan!"

Num 16:16 Da sprach Moses zu Korach: "Du samt deinem ganzen Gefolge, erscheine morgen vor dem Herrn; du, sie und Aaron!

Num 16:17 Nehmt eure Räucherpfannen, tut Räucherwerk darauf, und dann bringe ein jeder seine Pfanne vor den Herrn - zweihundertfünfzig Räucherpfannen also -, auch du und Aaron, ein jeder seine Pfanne!"

Num 16:18 Da nahm ein jeder seine Räucherpfanne, tat Feuer hinein und legte Räucherwerk darauf. Sie stellten sich am Eingang des Offenbarungszeltes auf; ebenso Moses und Aaron.

Num 16:19 Korach aber versammelte die ganze Gemeinde vor der Türe des Offenbarungszeltes gegen sie. Da erschien der gesamten Versammlung die Herrlichkeit des Herrn.

Num 16:20 Der Herr sprach zu Moses und Aaron:

Num 16:21 "Sondert euch ab von dieser Gemeinde! Ich will sie urplötzlich vernichten!"

Num 16:22 Sie warfen sich auf ihr Antlitz und flehten: "O Gott, du Gott des Lebenshauches in allem Fleisch! Wenn einer sündigt, willst du dann über die ganze Gemeinde zürnen?"

Num 16:23 Da sprach der Herr zu Moses:

Num 16:24 "Weise die Gemeinde an: Zieht euch zurück aus dem Umkreis der Wohnung Korachs, Datans und Abirams!"

Num 16:25 Moses machte sich auf und begab sich zu Datan und Abiram. Die Ältesten Israels folgten ihm.

Num 16:26 Dann sprach er zur Gemeinde: "Tretet weg von den Zelten dieser schuldbeladenen Männer! Rührt nichts von dem an, was ihnen gehört, sonst werdet ihr hinweggerafft ob aller ihrer Sünden!"

Num 16:27 Man zog sich aus dem Umkreis der Wohnung Korachs, Datans und Abirams zurück. Datan und Abiram standen draußen am Eingang ihrer Zelte mit ihren Frauen, Söhnen und kleinen Kindern.

Num 16:28 Moses sprach: "Daran sollt ihr erkennen, daß der Herr mich gesandt hat, all diese Taten zu vollbringen, und daß sie nicht von mir selbst ausgehen:

Num 16:29 Sterben diese, wie alle Menschen sterben, und widerfährt ihnen nur das, was allen Menschen zu widerfahren pflegt, so hat der Herr mich nicht gesandt.

Num 16:30 Schafft der Herr aber etwas noch nie Gewesenes, und reißt die Erde ihren Schlund auf und verschlingt sie samt allem, was ihnen gehört, und fahren sie lebendig ins Totenreich hinab, dann erkennt ihr, daß diese Männer den Herrn geschmäht haben!"

Num 16:31 Als er diese Worte gesprochen hatte, spaltete sich der Boden unter ihnen.

Num 16:32 Die Erde riß ihren Schlund auf und verschlang sie mit ihren Familien und all den Leuten, die zu Korach gehörten, und der gesamten Habe.

Num 16:33 Sie fuhren mit allem, was ihnen gehörte, lebendig ins Totenreich hinab; die Erde schloß sich über ihnen wieder. So verschwanden sie mitten aus der Gemeinde.

Num 16:34 Ganz Israel, das ringsherum stand, floh bei ihrem Aufschrei; denn sie sagten sich: "Daß nur die Erde nicht auch uns verschlingt!"

Num 16:35 Ein Feuer ging aus vom Herrn und fraß die zweihundertfünfzig Mann, die das Räucherwerk darbrachten.

 

Numeri Kapitel 17

 

Num 17:1 Dann redete der Herr zu Moses:

Num 17:2 "Sage Eleasar, dem Sohne des Priesters Aaron, er möge die Räucherpfannen von der Brandstätte aufheben - das Feuer aber verstreue weit hinweg! -; denn sie sind dem Heiligtum verfallen.

Num 17:3 Aus den Räucherpfannen dieser Männer, die ihr Leben durch Freveltaten verwirkt haben, mache man gehämmerte Blechplatten als Überzug für den Altar. Denn sie haben die Pfannen vor den Herrn hingebracht, und so sind sie dem Heiligtum verfallen. Sie sollen den Israeliten als Mahnzeichen dienen."

Num 17:4 Da nahm der Priester Eleasar die kupfernen Räucherpfannen, welche die vom Feuer Verzehrten herangebracht hatten; man hämmerte sie breit als einen Überzug für den Altar.

Num 17:5 Ein Warnzeichen sollte es für die Israeliten sein, daß keiner, der nicht vom Stamme Aarons ist, unberufen herantrete, um Räucherwerk vor dem Herrn anzuzünden, damit es ihm nicht ergehe wie Korach und seiner Gefolgschaft. Ihm geschah, wie der Herr durch Moses verkündet hatte.

Num 17:6 Die ganze Gemeinde der Israeliten murrte am andern Morgen wider Moses und Aaron und sprach: "Ihr habt das Volk des Herrn ermordet!"

Num 17:7 Da sich nun die Gemeinde wider Moses und Aaron zusammenrottete, wandten sich diese zum Offenbarungszelt. Und siehe, die Wolke bedeckte es, und die Herrlichkeit des Herrn erschien.

Num 17:8 Moses und Aaron eilten hin vor das Offenbarungszelt.

Num 17:9 Der Herr redete zu Moses:

Num 17:10 "Fort von dieser Gemeinde! Ich will sie jäh vertilgen!" Da fielen sie auf ihr Antlitz nieder.

Num 17:11 Moses aber sprach zu Aaron: "Nimm die Räucherpfanne und gib Feuer vom Altar hinein, lege Räucherwerk auf, trage es eiligst zur Gemeinde hin und schaffe ihr Sühne; denn vom Herrn ist bereits der Zorn ausgegangen, die Plage hat angefangen!"

Num 17:12 Da nahm sie Aaron, wie Moses geboten hatte, lief mitten unter die versammelte Menge, und siehe, die Plage unter dem Volke hatte schon begonnen. Er räucherte und schaffte dem Volk Sühne.

Num 17:13 Er stellte sich zwischen die Toten und die Lebendigen; so wurde der Plage Einhalt getan.

Num 17:14 Die Anzahl der Toten belief sich bei der Heimsuchung auf vierzehntausendsiebenhundert, abgesehen von denen, die Korachs wegen umgekommen waren.

Num 17:15 Dann kehrte Aaron zu Moses zurück an die Türe des Offenbarungszeltes, als die Plage zum Stillstand gebracht war.

Num 17:16 Der Herr sprach zu Moses:

Num 17:17 "Rede mit den Israeliten und nimm von ihnen je einen Stab für jeden Stamm, und zwar von ihren Fürsten nach ihren Stämmen, also zwölf Stäbe! Schreibe den Namen eines jeden auf seinen Stab!

Num 17:18 Den Namen Aarons schreibe auf den Stab Levis; denn je ein Stab ist für das Stammeshaupt.

Num 17:19 Lege sie dann nieder im Offenbarungszelt vor der Gesetzeslade, wo ich mich euch offenbare.

Num 17:20 Und der Stab dessen, den ich mir erwähle, soll ausschlagen! So will ich das Murren der Israeliten, das sie gegen euch erheben, vor mir zum Schweigen bringen."

Num 17:21 Also redete Moses zu den Israeliten. Darauf gaben ihm alle Fürsten je einen Stab für jeden Fürsten nach ihren Stämmen, also zwölf Stäbe; der Stab Aarons war auch darunter.

Num 17:22 Moses legte die Stäbe vor dem Herrn im Offenbarungszelt nieder.

Num 17:23 Am folgenden Morgen betrat er das Offenbarungszelt. Da grünte der Stab Aarons, der zum Stamme Levi gehörte. Er hatte ausgeschlagen, Blüten getrieben und Mandeln zur Reife gebracht.

Num 17:24 Moses brachte alle Stäbe vom Herrn weg heraus zu allen Israeliten; man schaute sie an, und ein jeder nahm seinen Stab.

Num 17:25 Der Herr sprach zu Moses: "Lege den Stab Aarons wieder vor die Gesetzeslade! Er soll aufbewahrt bleiben als ein Mahnzeichen für Widerspenstige. Bringe so ihr Murren vor mir zum Schweigen, damit sie nicht sterben müssen!"

Num 17:26 Moses tat, wie der Herr ihm befohlen hatte.

Num 17:27 Die Israeliten aber sprachen zu Moses: "Wahrlich, wir kommen um! Verloren sind wir, alle sind wir verloren!

Num 17:28 Wer der Wohnstätte des Herrn sich nur nähert, muß sterben! Sollen wir denn vollständig zugrunde gehen?"

 

Numeri Kapitel 18

 

Num 18:1 Da sprach der Herr zu Aaron: "Du, deine Söhne und deine Familie mit dir, ihr alle sollt die Verantwortung für das Heiligtum und für jedes Vergehen in eurem Priesteramt auf euch nehmen!

 

Num 18:2 Aber auch deine Brüder, der Stamm Levi, dein väterlicher Stamm, sollen mit dir herantreten. Sie sollen sich dir anschließen und dich bedienen. Du aber mit deinen Söhnen tue Dienst vor dem Zelt des Gesetzes!

Num 18:3 Jene sollen die zu deinem Dienst und zur Dienstleistung im Zelte erforderlichen Obliegenheiten verrichten; nur dürfen sie sich nicht den heiligen Geräten und dem Altar nähern, sonst müßten sie und ihr sterben.

Num 18:4 Sie sollen sich dir anschließen und die gesamten Obliegenheiten am Offenbarungszelt verrichten; ein Unbefugter darf zu euch nicht herantreten!

Num 18:5 Doch die Dienstobliegenheiten am Heiligtum und am Altar dürft nur ihr verrichten, damit nicht noch einmal ein Zorngericht über die Israeliten komme!

Num 18:6 Seht, ich habe eure Brüder, die Leviten, aus der Mitte der Israeliten herausgenommen als ein Geschenk für euch; sie sind dem Herrn als Eigentum übertragen, den heiligen Dienst am Offenbarungszelt zu verrichten.

Num 18:7 Du aber samt deinen Söhnen sollst deines Priesteramtes walten in allem, was den Altar angeht und den Dienst hinter dem Vorhang. Das Priestertum übergebe ich euch als Amtsgeschenk; der Unbefugte, der hinzutritt, muß sterben."

Num 18:8 Der Herr sprach zu Aaron: "Siehe, ich gebe dir, was von meinen Hebeopfern aufzubewahren ist; von allen heiligen Gaben der Israeliten gebe ich es dir als Anteil und deinen Söhnen als eine immerwährende Gebühr.

Num 18:9 Dies soll dir von den hochheiligen Gaben, die nicht verbrannt werden, als Gebühr zufallen: All ihre Abgaben bei allen Speiseopfern, Sündopfern und Schuldopfern, die sie mir darbringen. Als Hochheiliges mögen sie dir und deinen Söhnen zufallen!

Num 18:10 An hochheiliger Stätte sollst du sie verzehren; alle Männer dürfen davon essen; als etwas Heiliges haben sie dir zu gelten.

Num 18:11 Auch folgendes gehört dir: die Abgabe ihrer Opfergeschenke bei allen Weiheopfern der Israeliten. Ich übergebe sie dir, deinen Söhnen und deinen Töchtern als eine immerwährende Gebühr; jeder Reine in deiner Familie darf davon essen:

Num 18:12 Alles Beste vom Öl, Most und Getreide, die Erstlingsgaben für den Herrn überlasse ich dir.

Num 18:13 Die Erstlinge von allem, was im Lande wächst und was dem Herrn dargebracht wird, sollen dir gehören. Jeder, der rein ist in deiner Familie, darf davon essen.

Num 18:14 Alles Banngut in Israel sei dein Eigentum.

Num 18:15 Jegliche Erstgeburt von allen Lebewesen, die man dem Herrn darbringt, vom Menschen und vom Vieh, gehöre dir; nur mußt du die menschliche Erstgeburt auf jeden Fall auslösen lassen und auch die Erstgeburt unreiner Tiere.

Num 18:16 Was ihre Auslösung angeht, so sollst du sie im Alter von einem Monat nach dem Schätzungswert für einen Betrag von fünf Sekel heiligen Gewichtes, den Sekel zu zwanzig Gera, auslösen lassen.

Num 18:17 Aber die Erstlingswürfe von Rindern, Schafen oder Ziegen darfst du nicht auslösen lassen; heilig sind sie; ihr Blut sollst du an den Altar sprengen und ihr Fett in Rauch aufgehen lassen, ein Feueropfer zum lieblichen Wohlgeruch für den Herrn.

Num 18:18 Ihr Fleisch aber gehöre dir; wie die Weihebrust und die rechte Keule soll es dir gehören.

Num 18:19 Alle Hebeopfer von hochheiligen Gaben, welche die Israeliten als Hebeopfer dem Herrn darbringen, gebe ich dir samt deinen Söhnen und Töchtern als eine immerwährende Gebühr. Es sei dies ein für immer geltender Salzbund vor dem Herrn für dich und deine Nachkommen mit dir!"

Num 18:20 Der Herr sprach zu Aaron: "In ihrem Lande sollst du überhaupt keinen Erbbesitz haben, und einen Anteil in ihrer Mitte kannst du nicht bekommen: Ich bin dein Anteil und dein Erbteil inmitten der Israeliten!

Num 18:21 Den Söhnen Levis schenke ich hiermit sämtliche Zehntabgaben in Israel als Erbbesitz für ihren Dienst, den sie verrichten, den Dienst am Offenbarungszelt.

Num 18:22 Die Israeliten aber sollen sich fürderhin nicht mehr dem Offenbarungszelt nähern, damit sie keine Sünde auf sich laden und sterben.

Num 18:23 Der Levit allein hat am Offenbarungszelt den Dienst zu verrichten; er hat die Verantwortung auf sich zu nehmen als eine immerwährende Verpflichtung von Geschlecht zu Geschlecht; aber Erbbesitz unter den Israeliten soll er nicht haben.

Num 18:24 Denn ich weise den Leviten den Zehnten der Israeliten, den sie dem Herrn als Hebeopfer darbringen, zum Erbbesitz an; darum habe ich ihnen befohlen, daß sie inmitten der Israeliten keinen Erbbesitz erhalten."

Num 18:25 Der Herr sprach zu Moses:

Num 18:26 "Rede zu den Leviten und befiehl ihnen: Wenn ihr von den Israeliten den Zehnten empfangt, den ich euch von ihnen als euren Erbbesitz zugewiesen habe, so sollt ihr von ihm das Hebeopfer für den Herrn abheben, nämlich einen Zehnten vom Zehnten.

Num 18:27 Und euer Hebeopfer wird euch angerechnet wie (den anderen) das Getreide von der Tenne und der Überfluß von der Kelter;

Num 18:28 so sollt auch ihr das Hebeopfer für den Herrn von all euren Zehnteinnahmen, die ihr von den Israeliten in Empfang nehmt, abheben; davon sollt ihr die Hebe des Herrn an Aaron, den Priester, übergeben.

Num 18:29 Von allen euch zufallenden Gaben sollt ihr das gesamte Hebeopfer für den Herrn abheben, von allem, was euch als Bestes gilt, die gebührende heilige Abgabe!

Num 18:30 Sprich zu ihnen: Wenn ihr das Beste davon abgebt, so wird es den Leviten angerechnet wie (den anderen) der Ertrag von Tenne und Kelter.

Num 18:31 Ihr und eure Familie könnt den Zehnten an jedem Orte verzehren, ist er doch euer Lohn für euren Dienst am Offenbarungszelt.

Num 18:32 Seinetwegen ladet ihr keine Schuld auf euch, entweiht nicht die heiligen Abgaben der Israeliten und werdet nicht sterben, wenn ihr das Erlesenste davon abgebt."

 

Numeri Kapitel 19

 

Num 19:1 Der Herr redete zu Moses und Aaron:

Num 19:2 "Dies ist die Gesetzesbestimmung, die der Herr erläßt: Sage den Israeliten, sie möchten eine rotfarbige fehlerlose Kuh zu dir bringen, an der keinerlei Makel ist und auf die noch kein Joch gelegt ward.

Num 19:3 Übergebt sie dem Priester Eleasar. Man führe sie hinaus vor das Lager und schlachte sie vor seinen Augen.

Num 19:4 Der Priester Eleasar nehme mit seinem Finger etwas von ihrem Blute und sprenge siebenmal nach der Vorderseite des Offenbarungszeltes hin.

Num 19:5 Man verbrenne dann die Kuh vor seinen Augen, ihr Fell, Fleisch und Blut samt dem Mageninhalt.

Num 19:6 Der Priester aber nehme Zedernholz, Ysop und Karmesinfarbe und werfe es hinein in das Feuer, in dem die Kuh brennt.

Num 19:7 Danach wasche er seine Kleider und bade seinen Leib im Wasser und komme zum Lager; er bleibt aber unrein bis zum Abend.

Num 19:8 Auch wer sie verbrannt hat, wasche seine Kleider und bade in Wasser, er bleibt ebenso unrein bis zum Abend.

Num 19:9 Dann sammle ein Reiner die Asche der Kuh und lege sie draußen vor dem Lager an einem reinen Ort nieder, damit sie für die Gemeinde der Israeliten für das Reinigungswasser aufbewahrt werde; sie ist ja ein Sündopfer.

Num 19:10 Wer aber die Asche der Kuh gesammelt hat, wasche seine Kleider; er bleibt unrein bis zum Abend." Folgende Vorschrift gelte für die Israeliten und die Fremden, die sich unter ihnen aufhalten, als immerwährende Satzung:

Num 19:11 Wer einen Toten, den Leichnam irgendeines Menschen, berührt wird sieben Tage unrein.

Num 19:12 Mit dem Reinigungswasser nun soll sich ein solcher am dritten und siebten Tage entsündigen; dann wird er rein; läßt er sich aber am dritten und siebten Tage nicht entsündigen, so bleibt er unrein.

Num 19:13 Wer immer einen Verstorbenen, den Leichnam eines Toten, berührt und sich nicht entsündigen läßt, befleckt die Wohnstätte des Herrn; er soll ausgerottet werden aus Israel; Reinigungswasser ward auf ihn nicht gesprengt, also bleibt er unrein; seine Befleckung haftet weiterhin an ihm.

Num 19:14 Es gilt folgendes Gesetz: Stirbt jemand in einem Zelt, so wird jeder, der das Zelt betritt, und jeder, der sich gerade darin befindet, sieben Tage lang unrein.

Num 19:15 Auch jedes offene Gefäß, das keinen an einer Schnur befestigten Verschluß hat, wird unrein.

Num 19:16 Ebenso wird jeder, der auf freiem Felde mit einem Schwertdurchbohrten, einem Verstorbenen, einem Menschengerippe oder mit einem Grab in Berührung kommt, für sieben Tage unrein.

Num 19:17 Man nehme für einen so Verunreinigten etwas Asche vom verbrannten Sündopfer und gieße darüber in ein Gefäß frisches Quellwasser.

Num 19:18 Ein Reiner nehme dann Ysop, tauche ihn in das Wasser, besprenge das Zelt, alle Geräte und alle Personen, die sich dort gerade aufhielten, ferner auch den, der Gebeine, einen Erschlagenen, Gestorbenen oder ein Grab berührt hat.

Num 19:19 Der Reine soll den Befleckten am dritten und am siebten Tag besprengen; so entsündigt er ihn am siebten Tag; jener muß jedoch seine Kleider waschen und baden, dann ist er am Abend rein.

Num 19:20 Wird aber jemand unrein, und läßt er sich nicht entsündigen, soll er aus der Gemeinde ausgerottet werden; denn er hat das Heiligtum des Herrn befleckt; kein Reinigungswasser ward auf ihn gesprengt; also ist er unrein.

Num 19:21 Dieses sei ihnen eine immerwährende Satzung. Auch wer das Reinigungswasser gesprengt hat, wasche seine Kleider; wer mit dem Reinigungswasser in Berührung kommt, bleibt unrein bis zum Abend.

Num 19:22 Alles, was der Unreine berührt, wird unrein; wer ihn aber berührt, ist unrein bis zum Abend."

 

Numeri Kapitel 20

 

Num 20:1 Im ersten Monat gelangte die ganze Gemeinde der Israeliten in die Wüste Zin. Das Volk ließ sich in Kades nieder. Mirjam starb dort und wurde daselbst bestattet.

Num 20:2 Die Gemeinde hatte kein Wasser und rottete sich deshalb wider Moses und Aaron zusammen.

Num 20:3 Das Volk haderte mit Moses und schrie: "Ach, wären wir doch damals mit umgekommen, als unsere Brüder vor dem Herrn umkamen!

Num 20:4 Warum habt ihr die Gemeinde des Herrn in diese Wüste geführt, damit wir hier sterben zusammen mit unserem Vieh?

Num 20:5 Und warum habt ihr uns aus Ägypten fortgeführt, um uns an diesen bösen Ort zu bringen? Hier gibt es keine Saat, keinen Feigenbaum, keinen Weinstock, keinen Granatapfel und nicht einmal Trinkwasser."

Num 20:6 Moses und Aaron gingen von der Gemeinde weg vor den Eingang des Offenbarungszeltes. Sie warfen sich auf ihr Antlitz nieder, und es erschien ihnen die Herrlichkeit des Herrn.

Num 20:7 Der Herr sprach zu Moses:

Num 20:8 "Nimm den Stab, versammle die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und redet vor ihren Augen zum Felsen; dieser wird daraufhin sein Wasser hervorsprudeln lassen. Laß für sie Wasser aus dem Felsen fließen und tränke damit die Gemeinde zusammen mit ihrem Vieh!"

Num 20:9 Da holte Moses den Stab vor dem Herrn, wie er ihm befohlen hatte.

Num 20:10 Moses und Aaron versammelten die Gemeinde vor dem Felsen. Moses sprach zu ihnen: "Hört, ihr Widerspenstigen, können wir wohl aus diesem Felsen Wasser für euch fließen lassen?"

Num 20:11 Moses erhob seine Hand und schlug mit dem Stab zweimal gegen den Felsen. Es kam viel Wasser heraus. Die Gemeinde samt ihrem Vieh konnte trinken."

Num 20:12 Der Herr sprach zu Moses und Aaron: "Weil ihr kein Vertrauen in mich gesetzt und mich vor den Augen der Israeliten nicht als den Heiligen geehrt habt, werdet ihr diese Gemeinde nicht in das Land, das ich für sie bestimmt habe, hineinführen."

Num 20:13 Dies ist das Haderwasser (Meriba), wo die Israeliten mit dem Herrn haderten und er sich ihnen als heilig erwies.

Num 20:14 Moses sandte von Kades aus Boten an den König von Edom: "So sagt dir dein Bruder Israel: Du kennst all die Mühsal, die uns getroffen hat.

Num 20:15 Unsere Väter sind nach Ägypten gezogen, und wir wohnten in Ägypten lange Zeit. Die Ägypter aber haben an uns und unseren Vätern schlecht gehandelt.

Num 20:16 Wir schrieen zum Herrn, er hörte unseren Ruf und sandte einen Engel, der uns aus Ägypten wegführte. Da sind wir nun in Kades, einer Grenzstadt deines Gebietes.

Num 20:17 Wir möchten gerne durch dein Land ziehen; wir werden kein Feld und keinen Weinberg betreten, kein Wasser aus den Brunnen trinken, nur die Königsstraße entlangziehen und weder nach rechts noch nach links abbiegen, bis wir dein Gebiet durchzogen haben!"

Num 20:18 Edom aber antwortete: "Du darfst bei mir nicht durchziehen, sonst rücke ich gegen dich mit dem Schwerte aus!"

Num 20:19 Die Israeliten erwiderten ihm: "Nur auf der gebahnten Straße wollen wir ziehen; trinken wir aber Wasser samt unserem Vieh, so bezahlen wir dafür den vollen Preis. Von nichts weiter kann die Rede sein, als daß wir zu Fuß hindurchziehen wollen."

Num 20:20 Man erwiderte: "Ihr dürft nicht durchziehen!" Edom zog ihnen entgegen mit zahlreichem Kriegsvolk und starker Macht.

Num 20:21 Edom weigerte sich, Israel durch sein Gebiet ziehen zu lassen; da bog Israel seitwärts von ihnen ab.

Num 20:22 Sie brachen von Kades auf, und die Israeliten, die ganze Gemeinde, kamen zum Berge Hor.

Num 20:23 Der Herr sprach zu Moses und Aaron am Berge Hor, an der Landesgrenze Edoms:

Num 20:24 "Aaron soll jetzt zu seinen Volksgenossen versammelt werden. Er kommt ja nicht in das Land, das ich den Israeliten gebe; denn ihr habt euch am Haderwasser gegen meinen Befehl aufgelehnt.

Num 20:25 Nimm Aaron und seinen Sohn Eleasar und führe sie hinauf auf den Berg Hor.

Num 20:26 Entkleide dort Aaron seiner Gewänder und bekleide damit seinen Sohn Eleasar! Aaron wird dort hinweggerafft werden und sterben!"

Num 20:27 Moses tat, wie der Herr befohlen hatte. Sie stiegen auf den Berg Hor vor den Augen der ganzen Gemeinde.

Num 20:28 Moses entkleidete Aaron seiner Gewänder und bekleidete damit dessen Sohn Eleasar. Aaron starb dort auf dem Gipfel des Berges. Moses und Eleasar aber stiegen vom Berg herab.

Num 20:29 Die ganze Gemeinde nahm wahr, daß Aaron verschieden war, und das ganze Haus Israel beweinte Aaron dreißig Tage lang.

 

Numeri Kapitel 21

 

Num 21:1 Der Kanaaniterkönig von Arad, der im Südlande wohnte, hörte, daß Israel auf dem Weg von Atarim heranzog. Er ließ sich mit Israel in einen Kampf ein und nahm einige von ihnen gefangen.

Num 21:2 Da legte Israel dem Herrn ein Gelübde folgenden Inhalts ab: "Wenn du dieses Volk in meine Gewalt gibst, so vollstrecke ich an ihren Städten den Bann."

Num 21:3 Der Herr erhörte das Rufen Israels, übergab die Kanaaniter, und man vollstreckte an ihnen und ihren Städten den Bann. Die Ortschaft nannte man deshalb Chorma (Bann).

Num 21:4 Vom Berg Hor zog man in der Richtung nach dem Schilfmeer weiter, um das Land Edom zu umgehen. Unterwegs aber wurde das Volk ungeduldig.

Num 21:5 Die Leute haderten wider Gott und Moses: "Warum habt ihr uns aus Ägypten weggeführt? Damit wir etwa in der Wüste sterben? Kein Brot gibt es, kein Wasser gibt es, und uns ekelt diese dürftige Speise an!"

Num 21:6 Da sandte der Herr unter das Volk giftbrennende Schlangen. Sie bissen das Volk, und viele aus Israel starben.

Num 21:7 Nun kamen die Leute zu Moses und klagten: "Wir haben gesündigt; denn wir haben geredet wider den Herrn und dich; lege beim Herrn Fürbitte ein, er möge die Schlangen von uns vertreiben!" Moses trat also fürbittend für das Volk ein.

Num 21:8 Darauf sagte der Herr zu Moses: "Fertige dir eine Schlange und befestige sie an einer Stange! Jeder, der gebissen ist, soll dann zu ihr aufblicken, und er wird am Leben bleiben."

Num 21:9 Moses verfertigte also eine eherne Schlange und hängte sie an eine Stange. Und wirklich, wenn eine Schlange jemanden biß, und er blickte zur ehernen Schlange auf, so blieb er am Leben.

Num 21:10 Die Israeliten zogen weiter und lagerten bei Obot.

Num 21:11 Dann brachen sie von Obot auf und lagerten bei Ijje-Haabarim in der Wüste, die östlich an Moab grenzt.

Num 21:12 Von dort zogen sie weiter und lagerten im Bachtal Sared.

Num 21:13 Von dort brachen sie auf und lagerten jenseits des Arnon an der Stelle der Wüste, wo er aus dem Gebiet der Amoriter heraustritt. Denn der Arnon bildet die Grenze Moabs zwischen den Moabitern und Amoritern.

Num 21:14 Daher heißt es im Buch der Kriege des Herrn: "Waheb in Supha und die Bachtäler,

Num 21:15 den Arnon und den Abhang der Bachtäler, der sich hinstreckt bis Ar und an Moabs Grenze sich lehnt."

Num 21:16 Von dort (zogen sie) nach Beer. Das ist der Brunnen, von dem der Herr zu Moses sagte: "Versammle das Volk, ich will ihnen Wasser geben!"

Num 21:17 Damals sang Israel dieses Loblied: "Spring auf, Brunnen! Spring auf!

Num 21:18 Du Brunnen, von Fürsten gegraben, gebohrt von den Edlen des Volkes mit dem Zepter, mit ihren Stäben!"Aus der Wüste ging es nach Mattana,

Num 21:19 von Mattana nach Nachaliel und von Nachaliel nach Bamot.

Num 21:20 Von Bamot zogen sie nach dem Tal im Gefilde Moabs zum Gipfel des Pisga, der auf das Ödland herabschaut.

Num 21:21 Israel aber sandte Boten an Sichon, den König der Amoriter, mit der Bitte:

Num 21:22 "Ich möchte dein Land durchziehen; wir wollen nicht abbiegen auf ein Feld oder auf einen Weinberg, kein Wasser aus den Brunnen trinken, sondern auf der Königsstraße dahinziehen, bis wir dein Gebiet durchzogen haben."

Num 21:23 Sichon aber gestattete Israel den Durchzug durch sein Land nicht. Er zog all seine Mannschaften zusammen und zog Israel in der Wüste entgegen. Er kam nach Jahza und ließ sich mit Israel in einen Kampf ein.

Num 21:24 Doch die Israeliten schlugen ihn mit des Schwertes Schärfe und eroberten sein Land vom Arnon bis zum Jabbok, bis zu den Ammonitern hin; denn Jaser war Grenzstadt der Ammoniter.

Num 21:25 Israel nahm alle Städte dieses Landes ein und setzte sich in sämtlichen Städten der Amoriter fest, in Hesbon und in allen dazugehörenden Tochterstädten.

Num 21:26 Hesbon war die Stadt des Amoriterkönigs Sichon; er hatte nämlich mit dem früheren Moabiterkönig in Krieg gelegen und ihm sein ganzes Land bis zum Arnon abgenommen.

Num 21:27 Darum spotteten die Dichter: "Kommt nach Hesbon! Gebaut und befestigt werde Sichons Stadt!

Num 21:28 Denn Feuer ging aus von Hesbon, eine Flamme von Sichons Burg; sie fraß Ar in Moab, die Götzen der heiligen Höhen am Arnon.

Num 21:29 Moab, wehe dir! Verlorenes Volk des Kamosch! Seine Söhne ließ er fliehen, seine Töchter in Gefangenschaft geraten beim Amoriterkönig Sichon.

Num 21:30 Ihr Neuland ist vernichtet von Hesbon bis Dibon, von Naschim bis Nophach in Richtung Medeba."

Num 21:31 Israel setzte sich im Amoriterland fest.

Num 21:32 Da ließ Moses Jaser auskundschaften. Sie nahmen es samt seinen Tochterstädten ein und vertrieben die Amoriter, die dort wohnten.

Num 21:33 Hierauf wandten sie sich und zogen nach Basan zu. Der König Og von Basan rückte mit seinem ganzen Volk entgegen bis Edrei um mit ihnen zu kämpfen.

Num 21:34 Der Herr sprach zu Moses: "Fürchte dich nicht vor ihm! Ich übergebe ihn samt all seinen Leuten und seinem Gebiet in deine Gewalt. Verfahre mit ihm, wie du mit dem Amoriterkönig Sichon, der in Hesbon saß, verfahren bist!"

Num 21:35 So schlugen sie ihn, seine Söhne und alle seine Leute, daß ihm keiner übrigblieb, der entkommen konnte, und besetzten sein Land.

 

Numeri Kapitel 22

 

Num 22:1 Die Israeliten zogen weiter und lagerten in den Steppen Moabs jenseits des Jordans gegenüber von Jericho.

Num 22:2 Balak, der Sohn des Zippor, sah alles, was Israel den Amoritern angetan hatte.

Num 22:3 Da geriet Moab in große Furcht vor diesem Volk, denn es war überaus zahlreich, und es graute den Moabitern vor den Israeliten.

Num 22:4 Moab sprach zu den Ältesten der Midianiter: "Jetzt wird dieser Haufen alles rings um uns herum abfressen, wie das Rindvieh das Grüne des Feldes abgrast."Balak, der Sohn Zippors, war in jener Zeit König in Moab.

Num 22:5 Er sandte Boten an Bileam, den Sohn des Beor, nach Petor, das am Euphratstrom liegt, in das Land der Amawiter, um ihn herbeizurufen mit den Worten: "Ein Volk ist aus Ägypten weggezogen, hat die Oberfläche des Landes geradezu überschwemmt und sich nun mir gegenüber niedergelassen.

Num 22:6 Komm, bitte, und verfluche mir dieses Volk; denn es ist mächtiger als ich. Vielleicht kann ich es dann nach einer Niederlage aus dem Lande vertreiben; denn ich weiß: wen du segnest, der bleibt gesegnet, und wem du fluchst, der bleibt verflucht."

Num 22:7 Die Ältesten der Moabiter und Midianiter versahen sich mit Wahrsagerlohn, machten sich auf den Weg, kamen zu Bileam und richteten ihm die Botschaft Balaks aus.

Num 22:8 Er antwortete ihnen: "Übernachtet heute hier, und ich will euch mitteilen, was der Herr zu mir reden wird." Da blieben die Häuptlinge Moabs bei Bileam.

Num 22:9 Gott aber erschien Bileam und fragte: "Wer sind diese Männer bei dir?"

Num 22:10 Bileam gab Gott zur Antwort: "Balak, Zippors Sohn, der Moabiterkönig, ließ mir durch eine Gesandtschaft sagen:

Num 22:11 Siehe, das Volk, das aus Ägypten auszog, hat die Oberfläche dieses Landes überschwemmt! Komme und verfluche es mir; vielleicht kann ich dann mit ihm kämpfen und es vertreiben."

Num 22:12 Gott sprach zu Bileam: "Du sollst nicht mit ihnen gehen; du darfst das Volk nicht verfluchen, denn ich habe es gesegnet."

Num 22:13 Bileam stand am Morgen auf und gab den Häuptlingen Balaks die Weisung: "Kehrt allein in euer Land zurück; denn der Herr weigert sich, mich mit euch gehen zu lassen."

Num 22:14 Moabs Häuptlinge brachen auf, kamen zu Balak und teilten ihm mit: "Bileam weigerte sich, mit uns zu gehen."

Num 22:15 Da sandte Balak nochmals Häuptlinge, noch zahlreicher und noch angesehener als jene.

Num 22:16 Sie kamen zu Bileam und sprachen zu ihm: "So spricht Balak, der Sohn des Zippor: Laß dich doch nicht abhalten, zu mir zu kommen!

Num 22:17 Mit Belohnung will ich dich überhäufen und alles tun, was du mir sagst; komm und verfluche mir dieses Volk!"

Num 22:18 Bileam aber erwiderte den Leuten Balaks: "Gäbe mir Balak Silber und Gold in Fülle, soviel sein Palast nur fassen kann, so könnte ich doch nicht die Weisung des Herrn, meines Gottes, übertreten, weder im kleinen noch im großen.

Num 22:19 Und nun bleibt auch ihr in dieser Nacht hier! Ich will in Erfahrung bringen, was der Herr mir weiterhin sagt."

Num 22:20 Gott erschien dem Bileam des Nachts und sprach zu ihm: "Wenn diese Männer dich zu rufen gekommen sind, dann auf, gehe mit ihnen; aber nur das, was ich dir gebiete, sollst du tun!"

Num 22:21 Bileam machte sich am andern Morgen auf, sattelte seine Eselin und ging mit den Häuptlingen Moabs

Num 22:22 Da entbrannte der Zorn des Herrn, weil er hinzog, und der Engel des Herrn stellte sich ihm in den Weg, um ihm Widerstand zu leisten. Er aber ritt auf seiner Eselin in Begleitung von zwei Burschen.

Num 22:23 Die Eselin sah den Engel des Herrn am Wege, der mit gezücktem Schwerte in der Hand dastand. Sie bog von dem Weg ab und ging in das Feld. Bileam aber schlug die Eselin, um sie wieder auf den rechten Weg zu bringen.

Num 22:24 Da stellte sich der Engel des Herrn in einem Hohlweg zwischen den Weinbergen auf, wo Mauern waren auf beiden Seiten.

Num 22:25 Die Eselin erblickte den Engel des Herrn; sie drückte sich die Mauer entlang und drückte dabei Bileams Fuß an die Mauer. Da schlug er sie abermals.

Num 22:26 Wiederum ging der Engel des Herrn vorwärts und blieb an einer engen Stelle stehen, wo kein Weg war, um nach rechts oder links abzubiegen.

Num 22:27 Die Eselin erblickte den Engel des Herrn, und mit Bileam auf dem Rücken kauerte sie sich nieder. Bileam brach in Zorn aus und schlug sie mit dem Stock.

Num 22:28 Da öffnete der Herr den Mund der Eselin, und sie sagte zu Bileam: "Was habe ich dir getan? Denn schon dreimal hast du mich geschlagen!"

Num 22:29 Bileam erwiderte der Eselin: "Weil du deinen Mutwillen mit mir getrieben hast! Wenn ich ein Schwert in meiner Hand hätte, brächte ich dich jetzt um."

Num 22:30 Die Eselin antwortete Bileam: "Bin ich denn nicht deine Eselin, auf der du geritten bist von jeher bis auf den heutigen Tag? Habe ich mich denn jemals so gegen dich benommen?" Er erwiderte: "Nein." Er erwiderte: "

Num 22:31 Nun öffnete der Herr die Augen des Bileam. Da sah er den Engel des Herrn am Weg stehen, das gezückte Schwert in seiner Hand. Er verneigte sich und warf sich auf sein Antlitz.

Num 22:32 Der Engel des Herrn fragte ihn: "Warum hast du denn deine Eselin schon dreimal geschlagen? Siehe, ich selbst bin ausgezogen, um dir zu widerstehen; denn diese Reise wird gegen meinen Willen unternommen.

Num 22:33 Die Eselin sah mich und wich schon dreimal vor mir aus. Wäre sie nicht vor mir ausgewichen, dann hätte ich dich jetzt getötet, sie selbst aber am Leben gelassen."

Num 22:34 Da erwiderte Bileam dem Engel des Herrn: "Ich habe gefehlt! Ich bemerkte es nicht, daß du dich mir auf dem Weg entgegenstelltest. Nun aber, wenn die Sache dir mißfällig ist, kehre ich wieder um."

Num 22:35 Doch der Engel des Herrn sprach zu Bileam: "Geh mit den Männern! Rede aber nur das, was ich dir sagen werde!" Da ging Bileam mit den Häuptlingen Balaks.

Num 22:36 Balak hörte, daß Bileam komme. Er ging ihm bis Ar in Moab entgegen - es liegt an der Arnongrenze, hart an der äußersten Gemarkung.

Num 22:37 Und Balak sprach zu Bileam: "Habe ich dich nicht in dringlichster Weise rufen lassen? Warum bist du nicht zu mir gekommen? Bin ich denn wahrhaftig nicht imstande, dich reich zu machen?"

Num 22:38 Bileam erwiderte Balak: "Nun wohl, ich bin jetzt zu dir gekommen; aber werde ich wirklich irgend etwas künden können? Was Gott mir in den Mund legt, das allein werde ich reden."

Num 22:39 Bileam zog mit Balak, und sie kamen nach Kirjat-Chuzot.

Num 22:40 Balak opferte dort Rinder und Kleinvieh und schickte davon an Bileam und die Häuptlinge, die bei ihm waren."

Num 22:41 Am anderen Morgen nahm Balak Bileam mit und führte ihn nach Bamot-Baal hinauf. Von dort aus überblickte er das äußerste Ende des israelitischen Volkszuges.

 

Numeri Kapitel 23

 

Num 23:1 Bileam sprach zu Balak: "Erbaue mir hier sieben Altäre und richte mir daselbst sieben Jungstiere und sieben Widder her!"

Num 23:2 Balak tat, wie Bileam verlangt hatte, und beide brachten je einen Stier und einen Widder auf den Altären dar.

Num 23:3 Bileam sagte zu Balak: "Bleibe stehen bei deinem Brandopfer, ich aber will hingehen, vielleicht begegnet mir der Herr. Was er mich schauen läßt, will ich dir offenbaren."Dann ging er einen einsamen Höhenweg.

Num 23:4 Gott begegnete dem Bileam. Dieser sprach zu ihm: "Sieben Altäre habe ich herrichten lassen und brachte auf jedem einen Stier und einen Widder dar."

Num 23:5 Der Herr legte dem Bileam ein Wort in den Mund und sprach: "Kehre um zu Balak und rede dementsprechend!"

Num 23:6 Er kehrte hierauf zu ihm zurück und fand ihn bei seinem Brandopfer stehend mit allen Moabiterhäuptlingen.

Num 23:7 Da begann er seinen Spruch und redete: "Von Aram ließ Balak mich holen, Moabs König von des Ostens Gebirgsland. Komm doch, verfluche mir Jakob! Komm doch, verwünsche Israel!

Num 23:8 Wie könnte ich fluchen, wem Gott nicht flucht, wie verwünschen, wen der Herr nicht verwünscht?

Num 23:9 Vom Felsengipfel erblicke ich es, von den Hügeln werde ich es gewahr: Ein Volk, das ganz für sich wohnt, das sich nicht rechnet unter die Völker.

Num 23:10 Jakobs Staubkörner, wer kann sie zählen und wer die Sandkörner Israels? Möchte ich sterben den Tod des Gerechten, möchte mein Ende wie ihres sein!"

Num 23:11 Balak sprach zu Bileam: "Was hast du mir angetan? Um meine Feinde zu verfluchen, habe ich nach dir geschickt, du aber hast sie in Fülle gesegnet."

Num 23:12 Jener aber gab zur Antwort: "Muß ich mich nicht an das halten, was der Herr mir in den Mund legt, und es verkünden?"

Num 23:13 Da sprach Balak zu ihm: "Komm doch mit mir an eine andere Stelle, von wo du das Volk wirklich sehen kannst; du erblickst ja nur den äußersten Teil, aber nicht seine Vollzahl. Dann verfluche es mir von dort aus!"

Num 23:14 Dann nahm er ihn mit nach dem Späherfeld auf den Gipfel des Pisga, erbaute dort sieben Altäre und brachte auf jedem einen Stier und einen Widder dar.

Num 23:15 Jener aber sagte zu Balak: "Bleibe hier bei deinem Brandopfer stehen; ich aber will dort auf eine Gottesbegegnung warten."

Num 23:16 Da begegnete der Herr dem Bileam, legte ihm ein Wort in den Mund und sprach: "Kehre zurück zu Balak und rede dementsprechend!"

Num 23:17 Er begab sich zu ihm; dieser aber stand immer noch beim Brandopfer mit den Moabiterhäuptlingen zusammen. Balak fragte ihn: "Was hat der Herr gesprochen?"

Num 23:18 Da begann er seinen Spruch und sagte: "Wohlan, Balak, vernimm es, merke auf mich, Sohn Zippors!

Num 23:19 Nicht Mensch ist Gott, daß er lügt, nicht Menschensohn, daß er bereut. Verheißt er denn und tut es nicht, spricht er etwas und führt es nicht aus?

Num 23:20 Siehe, zu segnen habe ich den Auftrag; ich segne und nehme es nicht zurück.

Num 23:21 In Jakob erblickt man nichts von Leid, schaut keine Mühsal in Israel! Der Herr ist mit ihm, sein Gott, Königsjubel ertönt bei ihm!

Num 23:22 Gott führte sie aus Ägypten; wie des Wildochsen Hörner ist er für sie.

Num 23:23 Ja, es gibt keinen Zauberspruch gegen Jakob, keine Wahrsagekunst gegen Israel. Zur rechten Zeit wird von Jakob verkündet und von Israel, was Gott getan hat.

Num 23:24 Welch ein Volk! Wie eine Löwin springt es auf, wie ein Löwe reckt es sich empor. Nicht legt es sich nieder, ehe es Beute verzehrt, das Blut der Erschlagenen getrunken hat."

Num 23:25 Balak sprach nun zu Bileam: "Wenn du es schon nicht verfluchen kannst, so solltest du es doch wenigstens nicht segnen!"

Num 23:26 Bileam aber erwiderte dem Balak: "Habe ich dir nicht gesagt: alles, was der Herr redet, werde ich tun?"

Num 23:27 Balak sprach zu Bileam: "Komm doch, ich bringe dich an einen anderen Ort! Vielleicht gefällt es Gott, daß du es mir von dort aus verfluchst."

Num 23:28 Balak nahm den Bileam mit auf den Gipfel des Peor, der auf das Ödland hinabschaut.

Num 23:29 Bileam sprach zu Balak: "Erbaue mir hier sieben Altäre und richte mir daselbst sieben Jungstiere und sieben Widder her!"

Num 23:30 Balak tat, wie Bileam verlangte. Er brachte auf jedem Altar einen Stier und einen Widder dar.

 

Numeri Kapitel 24

 

Num 24:1 Bileam sah ein, daß es dem Herrn gut schien, Israel zu segnen. Daher ging er nicht wie die vorigen Male auf Bannsprüche aus, sondern richtete sein Antlitz gegen die Wüste.

Num 24:2 Bileam erhob seine Augen und sah Israel nach seinen Stämmen gelagert. Der Gottesgeist kam über ihn.

Num 24:3 Da begann er seinen Spruch und verkündete: "So spricht Bileam, der Sohn des Beor, so spricht der Mann, dessen Auge geschlossen ist!

Num 24:4 Spruch dessen, der Gottesworte hört, der Gesichte des Allmächtigen schaut, niedergefallen, entschleierten Auges:

Num 24:5 Wie schön sind, Jakob, deine Zelte und deine Wohnstätten, Israel!

Num 24:6 Wie Bachtäler weithin gedehnt, wie Gärten entlang einem Strom, wie Eichen vom Herrn gepflanzt, wie Zedern an den Gewässern.

Num 24:7 Es läßt Wasser rinnen aus seinen Eimern, seine Saat ist reichlich bewässert. Sein König ist mächtiger als Agag, seine Herrschaft reckt sich empor!

Num 24:8 Gott, der es aus Ägypten führte, ist ihm wie des Wildochsen Hörner. Es frißt die Völker, die es bedrängen, zermalmt ihre Knochen, zerschlägt seine Bedrücker.

Num 24:9 Dann kauert es nieder, liegt da wie ein Löwe, wie eine Löwin; wer mag es stören? Wer dich segnet, der sei gesegnet, verflucht ist, wer dich verflucht!"

Num 24:10 Balak wurde zornig über Bileam, schlug seine Hände zusammen und sprach zu ihm: "Meine Feinde zu verfluchen, habe ich dich gerufen. Du aber hast sie in Fülle gesegnet, nun bereits dreimal.

Num 24:11 Nun fliehe in deine Heimat! Ich hatte vor, dich reichlich zu belohnen, doch der Herr hat dich um die Ehrengeschenke gebracht."

Num 24:12 Bileam entgegnete dem Balak: "Sagte ich nicht schon zu deinen Boten, die du mir gesandt hast:

Num 24:13 Gäbe mir Balak Silber und Gold in Fülle, soviel sein Palast nur fassen kann, so würde ich doch dem Befehl des Herrn nicht zuwiderhandeln und von mir aus etwas tun zum Guten oder zum Schlimmen; nur was der Herr sagt, das werde ich verkünden.

Num 24:14 Nun gut, ich gehe jetzt zu meinem Volke. Doch komm, ich will dir noch eröffnen, was dieses Volk hier deinem Volk in ferner Zukunft antun wird!"

Num 24:15 Er begann seinen Spruch und sagte: "So spricht Bileam, der Sohn des Beor, so spricht der Mann, dessen Auge geschlossen ist.

Num 24:16 Spruch dessen, der Gottesworte hört, des Allerhöchsten Gedanken kennt, der Gesichte des Allmächtigen schaut, niedergefallen, entschleierten Auges:

Num 24:17 Ich sehe ihn, doch nicht schon jetzt, ich gewahre ihn, doch nicht nahe! Aufgeht aus Jakob ein Stern, ein Zepter erhebt sich aus Israel, zerschmettert Moab die Schläfen, den Scheitel der Söhne Sets insgesamt.

Num 24:18 Und Edom wird fremdes Gebiet, Seïr wird anderer Besitz, aber Israel gewinnt an Macht.

Num 24:19 Jakob herrscht über seine Feinde, vernichtet die Entronnenen von Seïr!"

Num 24:20 Er erblickte die Amalekiter, begann seinen Spruch und sagte: "Der Völker Erstling ist Amalek, doch sein Ende ist ein Ende für und für."

Num 24:21 Er schaute dann auf die Keniter, begann seinen Spruch und sagte: "Fest ist dein Sitz, Kain, dein Nest ist auf Fels gebaut!

Num 24:22 Dennoch ist es dem Untergang geweiht; wie lange noch, und Assur führt dich hinweg."

Num 24:23 Erhob nochmals mit seinem Spruch an und sagte: "Wehe, wer bleibt am Leben, wenn Gott dies verhängt?

Num 24:24 Schiffe kommen von den Kittäern her, sie demütigen Assur und erniedrigen Heber; doch auch dies geht schließlich unter für und für."

Num 24:25 Bileam machte sich auf den Weg und kehrte in seine Heimat zurück. Auch Balak ging seines Weges.

 

Numeri Kapitel 25

 

Num 25:1 Israel lagerte in Schittim. Das Volk begann, mit den Töchtern Moabs Unzucht zu treiben.

Num 25:2 Diese riefen das Volk zu den Opfermahlzeiten ihrer Götzen. Das Volk aß und warf sich vor deren Götzen nieder.

Num 25:3 Israel hängte sich an Baal-Peor. Da entbrannte der Zorn des. Herrn wider Israel.

Num 25:4 Der Herr sprach zu Moses: "Nimm alle Volksverführer, und laß sie zu Ehren des Herrn angesichts der Sonne an Pfählen aufhängen, damit der heiße Zorn des Herrn von Israel ablasse!" Moses gebot den Richtern Israels: "Es töte ein jeder die seiner Leute, die dem Baal-Peor anhingen!"

Num 25:5 Moses gebot den Richtern Israels: "Es töte ein jeder die seiner Leute, die dem Baal-Peor anhingen!"

Num 25:6 Da kam ein Israelit und brachte eine Midianiterin zu seinen Volksgenossen, und zwar im Angesicht des Moses und der ganzen Gemeinde der Israeliten, während diese an der Tür des Offenbarungszeltes wehklagten.

Num 25:7 Pinchas, der Sohn des Eleasar, der Enkel des Priesters Aaron, wurde dessen gewahr. Er stand auf, verließ die Gemeinde und griff nach einem Speer.

Num 25:8 Er ging dem israelitischen Mann in das Frauengemach nach und durchbohrte beide, den Israeliten und die Frau, in der Magengegend. Daraufhin ward der Plage unter den Israeliten Einhalt geboten.

Num 25:9 Die Zahl derer, die bei der Plage umgekommen waren, belief sich auf 24 000.

Num 25:10 Der Herr redete zu Moses:

Num 25:11 "Pinchas, Eleasars Sohn, des Priesters Aaron. Enkel, hat bewirkt, daß mein Grimm von den Israeliten abließ. Er ist nämlich an meiner Statt unter ihnen als Eiferer aufgetreten; deshalb habe ich die Israeliten in meiner Eifersucht nicht völlig aufgerieben.

Num 25:12 Darum verkünde: Siehe, ich verleihe ihm meinen Heilsbund.

Num 25:13 Ihm und seinen Nachkommen sei für immerwährende Zeit das Priesteramt vertraglich zugesichert dafür, daß er für seinen Gott geeifert und den Israeliten Sühne verschafft hat."

Num 25:14 Der getötete Israelit, der mit der Midianiterin zusammen erschlagen wurde, hieß Simri, der Sohn des Salu, des Fürsten einer Familie der Simeoniten.

Num 25:15 Die getötete midianitische Frau hieß Kosbi, die Tochter des Zur. Dieser war Stammeshaupt eines Geschlechtes bei den Midianitern.

Num 25:16 Der Herr sprach zu Moses:

Num 25:17 "Bekämpft die Midianiter und schlagt sie;

Num 25:18 denn auch sie haben euch durch die Arglist, die sie an euch übten, bekämpft. Es geschah dies im Falle des Peor und im Falle der Kosbi, der Tochter des Midianiterfürsten, ihrer Volksgenossin, die getötet wurde zur Zeit der Plage wegen des Peor."

 

Numeri Kapitel 26

 

Num 26:1 Nach dieser Heimsuchung sprach der Herr zu Moses und Eleasar, dem Sohn des Priesters Aaron:

Num 26:2 "Nehmt die Gesamtzahl der Israelitengemeinde auf, von zwanzig Jahren an, nach ihren Familien geordnet, alle, die heerespflichtig sind in Israel!"

Num 26:3 Moses und der Priester Eleasar zählten in den Steppen von Moab, am Jordan gegenüber Jericho,

Num 26:4 alle von zwanzig Jahren an und darüber, wie der Herr es dem Moses aufgetragen hatte. Die Israeliten aber, die aus dem Lande Ägypten ausgezogen waren, sind folgende:

Num 26:5 Ruben: der Erstgeborene Israels. Die Söhne Rubens: von Henoch das Geschlecht der Henochiten, von Pallu das Geschlecht der Palluiten,

Num 26:6 von Chezron das Geschlecht der Chezroniten, von Karmi das Geschlecht der Karmiten.

Num 26:7 Dies sind die Geschlechter der Rubeniten. Es belief sich die Zahl der Gemusterten auf 43 730.

Num 26:8 Die Söhne Pallus: Eliab.

Num 26:9 Die Söhne Eliabs: Nemuel, Datan und Abiram. Datan und Abiram waren diejenigen, die als berufene Gemeindevertreter unter dem Anhang Korachs sich gegen Moses und Aaron auflehnten und damit gegen den Herrn haderten.

Num 26:10 Die Erde riß ihr Maul auf und verschlang sie und Korach. Ihr Anhang aber kam dadurch um, daß Feuer die 250 Mann verzehrte, so daß sie zu einem Warnungszeichen wurden.

Num 26:11 Korachs Söhne aber kamen nicht um.

Num 26:12 Die Söhne Simeons nach ihren Geschlechtern: von Nemuel das Geschlecht der Nemueliten, von Jamin das Geschlecht der Jaminiten, von Jachin das Geschlecht der Jachiniten,

Num 26:13 von Serach das der Sarchiten, von Schaul das Geschlecht der Schauliten.

Num 26:14 Dies sind die Geschlechter der Simeoniten: 22 200.

Num 26:15 Die Söhne Gads nach ihren Geschlechtern: von Zephon das Geschlecht der Zephoniten, von Chaggi das der Chaggiten, von Schuni das der Schuniten,

Num 26:16 von Osni das Geschlecht der Osniten, von Eri das der Eriten,

Num 26:17 von Arod das Geschlecht der Aroditen von Ariel das Geschlecht der Arieliten.

Num 26:18 Dies sind die Geschlechter der Söhne Gads mit ihren Gemusterten: 40 500.

Num 26:19 Judas Söhne waren Er und Onan. Sie starben bereits im Lande Kanaan.

Num 26:20 Die Geschlechter der Söhne Judas waren noch diese: von Schela das Geschlecht der Schelaniten, von Perez das Geschlecht der Parziten, von Serach das Geschlecht der Sarchiten.

Num 26:21 Des Perez Söhne waren: von Chezron das Geschlecht der Chezroniten, von Chamul das der Chamuliten.

Num 26:22 Dies sind die Geschlechter Judas nach den Gemusterten: 76 500.

Num 26:23 Die Söhne Issachars nach ihren Geschlechtern: von Tola das Geschlecht der Tolaiten, von Puwwa das Geschlecht der Puniten,

Num 26:24 von Jaschub das Geschlecht der Jaschubiten, von Schimron das der Schimroniten.

Num 26:25 Dies sind die Geschlechter Issachars nach ihren Gemusterten: 64 300.

Num 26:26 Die Söhne Sebuluns nach ihren Geschlechtern: von Sered das Geschlecht der Sarditen, von Elon das der Eloniten, von Jachleel das der Jachleeliten.

Num 26:27 Dies sind die Geschlechter der Sebuluniten nach ihren Gemusterten: 60 500.

Num 26:28 Die Söhne Josephs nach ihren Geschlechtern: Manasse und Ephraim.

Num 26:29 Die Söhne Manasses: von Machir das Geschlecht der Machiriten, Machir zeugte Gilead; von Gilead das Geschlecht der Gileaditen.

Num 26:30 Dies sind die Söhne Gileads: von Jeser das Geschlecht der Jesriten, von Chelek das Geschlecht der Chelkiten,

Num 26:31 von Asriel das Geschlecht der Asrieliten, von Sichem das Geschlecht der Sichemiten,

Num 26:32 von Schemida das der Schemidaiten, von Chepher das der Chephriten.

Num 26:33 Zelophchad aber, der Sohn Chephers, hatte keine Söhne, sondern nur Töchter; die Töchter Zelophchads hießen: Machla, Noa, Chogla, Milka und Tirza.

Num 26:34 Dies sind die Geschlechter Manasses nach ihren Gemusterten: 52 700.

Num 26:35 Dies sind die Söhne Ephraims nach ihren Geschlechtern: von Schutelach das Geschlecht der Schutelachiten, von Becher das Geschlecht der Bachriten, von Tachan das Geschlecht der Tachaniten.

Num 26:36 Dies sind die Söhne Schutelachs: von Eran das Geschlecht der Eraniten.

Num 26:37 Dies sind die Geschlechter der Söhne Ephraims nach ihren Gemusterten: 32 500. Dies also die Geschlechter der Söhne Josephs.

Num 26:38 Die Söhne Benjamins nach ihren Geschlechtern: von Bela das Geschlecht der Belaiten, von Aschbel das der Aschbeliten, von Achiram das der Achiramiten,

Num 26:39 von Schupham das Geschlecht der Schuphamiten, von Chupham das der Chuphamiten.

Num 26:40 Die Söhne Belas waren Ard und Naaman: von Ard das Geschlecht der Arditen, von Naaman das Geschlecht der Naamaniten.

Num 26:41 Dies sind die Söhne Benjamins nach ihren Geschlechtern und ihren Gemusterten: 45 600.

Num 26:42 Dies sind die Söhne Dans nach ihren Geschlechtern: von Schucham das Geschlecht der Schuchamiten. Dies sind die Geschlechter Dans

Num 26:43 nach ihren Gemusterten: 64 400.

Num 26:44 Die Söhne Asers nach ihren Geschlechtern: von Jimna das Geschlecht der Jimniten, von Jischwi das der Jischwiten, von Beria das der Beriiten.

Num 26:45 Von den Söhnen Berias: von Cheber das Geschlecht der Chebriten, von Malkiel das der Malkieliten.

Num 26:46 Die Tochter Asers hieß Serach.

Num 26:47 Dies sind die Geschlechter der Söhne Asers nach ihren Gemusterten: 53 400.

Num 26:48 Die Söhne Naphtalis nach ihren Geschlechtern: von Jachzeel das Geschlecht der Jachzeeliten, von Guni das Geschlecht der Guniten,

Num 26:49 von Jezer das Geschlecht der Jizriten, von Schillem das Geschlecht der Schillemiten.

Num 26:50 Dies sind die Geschlechter Naphtalis nach ihren Sippen und ihren Gemusterten: 45.400

Num 26:51 Dies sind die von den Israeliten Gemusterten: 601.730.

Num 26:52 Der Herr sprach zu Moses:

Num 26:53 "An diese werde das Land als Erbbesitz nach dem Verhältnis der Namenszahl verteilt.

Num 26:54 Wer zahlreich ist, dem soll ein größerer Erbbesitz, wer gering ist an Zahl, dem soll ein kleinerer Besitz gegeben werden; jeder soll nach der Zahl seiner Gemusterten seinen Erbbesitz erhalten.

Num 26:55 Doch soll man das Land durch das Los verteilen; entsprechend den Bezeichnungen ihrer väterlichen Sippen sollen sie die Erbschaft antreten.

Num 26:56 Nach dem Lose werde der Erbbesitz zwischen den Kleinen und Großen verteilt."

Num 26:57 Dies sind die Gemusterten der Leviten nach ihren Geschlechtern: von Gerschon das Geschlecht der Gerschoniten, von Kehat das Geschlecht der Kehatiten, von Merari das Geschlecht der Merariten.

Num 26:58 Dies sind die Geschlechter der Leviten: das der Libniten, das der Hebroniten, das der Machliten, das der Muschiten, das der Korchiten. Kehat zeugte Amram.

Num 26:59 Amrams Frau hieß Jochebed, eine Tochter Levis, die Levi in Ägypten geboren wurde. Sie gebar dem Amram Aaron und Moses und deren Schwester Mirjam.

Num 26:60 Aaron wurden Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar geboren.

Num 26:61 Nadab und Abihu starben, als sie dem Herrn ein ungehöriges Feueropfer darbringen wollten.

Num 26:62 Ihre Gemusterten: 23 000, alles Männliche von einem Monat an und darüber. Sie wurden nicht unter den übrigen Israeliten gemustert, denn ihnen ward kein Erbbesitz unter den Israeliten zuteil.

Num 26:63 Dies sind die von Moses und dem Priester Eleasar Gemusterten. Sie hatten die Israeliten in den Steppen Moabs, beim Jordan gegenüber Jericho, gemustert.

Num 26:64 Unter diesen war keiner mehr von jenen, die Moses und der Priester Aaron gemustert hatten, als sie die Israeliten in der Wüste Sinai zählten.

Num 26:65 Der Herr hatte ihnen angekündigt, daß sie in der Wüste sterben müßten. So war keiner von ihnen übriggeblieben, als Kaleb, der Sohn Jephunnes, und Josua, der Sohn Nuns.

 

Numeri Kapitel 27

 

Num 27:1 Da kamen die Töchter Zelophchads, des Sohnes Chephers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, die also zu den Geschlechtern Manasses, des Sohnes Josephs, gehörten. Diese Töchter hießen Machla, Noa, Chogla, Milka und Tirza.

Num 27:2 Sie traten vor Moses und den Priester Eleasar und vor die Fürsten und die ganze Gemeinde an den Eingang des Offenbarungszeltes und sprachen:

Num 27:3 "Unser Vater ist in der Wüste gestorben. Er war aber nicht unter denen, die sich als Anhänger Korachs gegen den Herrn zusammentaten; er starb um seiner eigenen Sünde willen. Er hatte aber keine Söhne.

Num 27:4 Warum soll nun unseres Vaters Name aus seinem Geschlecht verschwinden, da er keinen Sohn hat? Darum gib uns Besitzanteil unter den Brüdern unseres Vaters!"

Num 27:5 Da brachte Moses ihre Rechtssache vor den Herrn.

Num 27:6 Der Herr entschied Moses gegenüber also:

Num 27:7 "Die Töchter Zelophchads sind im Recht. Gib ihnen also Erbbesitz unter den Brüdern ihres Vaters! Übertrage den Erbbesitz ihres Vaters auf sie!

Num 27:8 Den Israeliten aber gib diese Weisung: Wenn einer stirbt und hinterläßt keinen Sohn, so übertragt seinen Erbbesitz auf seine Tochter!

Num 27:9 Hat er auch keine Tochter, so gebt seinen Erbbesitz seinen Brüdern!

Num 27:10 Hat er auch keine Brüder, so gebt ihn den Brüdern seines Vaters!

Num 27:11 Hat auch sein Vater keine Brüder, so übergebt seinen Erbbesitz seinem nächsten Blutsverwandten aus seinem Geschlechte; der soll ihn in Besitz nehmen! Dies soll bei den Israeliten als Rechtssatzung gelten, wie der Herr dem Moses befohlen hat."

Num 27:12 Der Herr sprach zu Moses: "Steige auf das Abarimgebirge und überschaue das Land, das ich den Israeliten geben will!

Num 27:13 Hast du es geschaut, so wirst du zu deinen Stammesgenossen versammelt werden, gleich wie dein Bruder Aaron.

Num 27:14 Denn ihr habt in der Wüste Zin, als die Gemeinde haderte, Widerwillen gezeigt, mich als den Heiligen zu ehren vor ihren Augen durch die Wasserspende." Dies sind die Haderwasser bei Kades in der Wüste Zin.

Num 27:15 Moses sprach zum Herrn:

Num 27:16 "Der Herr, Gott aller Lebensgeister in jeglichem Fleisch, wolle doch einen Mann über die Gemeinde bestellen!

Num 27:17 Der ziehe an ihrer Spitze aus, kehre an ihrer Spitze zurück, sei ihr Anführer und Heimführer; die Gemeinde des Herrn soll nicht sein wie eine Schafherde, die keinen Hirten hat!"

Num 27:18 Da sagte der Herr zu Moses: "Nimm dir Josua, den Sohn Nuns, einen geistbegabten Mann, und lege deine Hände auf ihn!

Num 27:19 Stelle ihn vor den Priester Eleasar und die ganze Gemeinde und betraue ihn vor ihren Augen mit dem Oberbefehl!

Num 27:20 Übertrage etwas von deiner Würde auf ihn, damit die ganze Gemeinde der Israeliten ihm gehorsam sei!

Num 27:21 Nun soll er vom Priester Eleasar Bescheid holen; dieser möge für ihn die Entscheidung der Urimlose vor dem Herrn einholen! Auf seine Weisung hin sollen sie ausziehen, und auf seine Weisung sollen sie heimkehren, er mit allen Israeliten und der ganzen Gemeinde!"

Num 27:22 Moses tat, was der Herr ihm geboten hatte. Er nahm Josua und stellte ihn vor den Priester Eleasar und vor die ganze Gemeinde.

Num 27:23 Dann legte er seine Hände auf ihn und betraute ihn mit dem Oberbefehl, wie der Herr durch Moses befohlen hatte.

 

Numeri Kapitel 28

 

Num 28:1 Der Herr sprach zu Moses:

Num 28:2 "Gib den Israeliten folgende Anweisung: Ihr sollt darauf bedacht sein, mir meine Opfergaben, meine Feueropferspeisen zum lieblichen Wohlgeruch zur passenden Zeit darzubringen!

Num 28:3 Verkünde ihnen: Dies ist das Feueropfer, das ihr dem Herrn darbringen sollt: Zwei fehlerlose, einjährige Lämmer als tägliches, immerwährendes Brandopfer.

Num 28:4 Das eine Lamm sollst du am Morgen zurichten, das zweite richte gegen Abend zu!

Num 28:5 Dazu ein Zehntel Epha Mehl als Speiseopfer, angemacht mit einem Viertel Hin Öl aus zerstoßenen Oliven.

Num 28:6 Das ist das regelmäßige Brandopfer, das am Berge Sinai zum lieblichen Wohlgeruch als ein Feueropfer für den Herrn hergerichtet wurde.

Num 28:7 Als zugehöriges Trankopfer diene ein Viertel Hin Wein für jedes Lamm; im Heiligtum sollst du das Trankopfer von Würzwein dem Herrn spenden.

Num 28:8 Das zweite Lamm sollst du gegen Abend herrichten mit demselben Speise- und Trankopfer wie am Morgen als ein Feueropfer lieblichen Wohlgeruches für den Herrn.

Num 28:9 Am Sabbattage sollt ihr zwei einjährige, fehlerlose Lämmer und zwei Zehntel Epha Mehl als Speiseopfer darbringen. Es soll mit Öl angemacht sein, und das zugehörige Trankopfer komme dazu.

Num 28:10 Es ist dies das an einem jeden Sabbat neben dem immerwährenden Brandopfer und dem zugehörigen Trankopfer darzubringende Sabbatbrandopfer.

Num 28:11 Jeweils am ersten Tage eurer Monate bringt dem Herrn als Brandopfer dar: zwei junge Stiere, einen Widder und sieben fehlerlose, einjährige Lämmer,

Num 28:12 dazu auf jeden Jungstier drei Zehntel Epha Mehl, mit Öl angemacht, als Speiseopfer, und auf den einen Widder zwei Zehntel mit Öl gemengtes Mehl als Speiseopfer,

Num 28:13 auf jedes Lamm je ein Zehntel Epha Mehl, mit Öl angemacht, als Speiseopfer. Als Brandopfer lieblichen Wohlgeruchs, als ein Feueropfer für den Herrn, gelte dies!

Num 28:14 Die zugehörigen Trankopfer sollen bestehen aus einem halben Hin Wein für jeden Jungstier, einem Drittel Hin für den einen Widder und einem Viertel Hin für jedes Lamm. Dies ist das Neumondbrandopfer, das Monat für Monat im Jahr darzubringen ist.

Num 28:15 Zu dem immerwährenden Brandopfer und dem zugehörigen Trankopfer soll ein Ziegenbock als Sündopfer für den Herrn hergerichtet werden.

Num 28:16 Am vierzehnten Tage des ersten Monats ist Pascha für den Herrn.

Num 28:17 Am Fünfzehnten dieses Monats ist ein Festtag; sieben Tage lang dürfen nur ungesäuerte Brote gegessen werden.

Num 28:18 Am ersten Tag ist am Heiligtum Versammlung, da dürft ihr keinerlei Arbeit verrichten!

Num 28:19 Als Feueropfer, als Brandopfer für den Herrn, sollt ihr darbringen: zwei Jungstiere, einen Widder und sieben einjährige Lämmer; nur fehlerlose Tiere dürfen es sein.

Num 28:20 Das zugehörige Speiseopfer bestehe aus Mehl, das mit Öl angemacht ist; drei Zehntel Epha sollt ihr für jeden Jungstier, zwei Zehntel für den Widder aufwenden,

Num 28:21 je ein Zehntel aber sollst du für jedes von den sieben Lämmern herrichten,

Num 28:22 ferner einen Bock als Sündopfer, um euch Sühne zu verschaffen.

Num 28:23 Dies sollt ihr außer dem Morgenbrandopfer, das zum immerwährenden Brandopfer gehört, darbringen.

Num 28:24 Die gleichen Opfer bringt sieben Tage lang als Feueropferspeise zu lieblichem Wohlgeruch für den Herrn dar; sie kommen zu dem täglichen Brandopfer und zu dem zugehörigen Trankopfer noch dazu.

Num 28:25 Am siebten Tage aber soll für euch am Heiligtum wiederum Versammlung sein; da dürft ihr keinerlei Arbeit verrichten!

Num 28:26 Auch am Tag der Erstlingsopfer, wenn ihr dem Herrn ein Speiseopfer vom neuen Korn darbringt, an eurem Wochenfeste, sei für euch Versammlung am Heiligtum; keinerlei Arbeit sollt ihr tun.

Num 28:27 Bringt zum Brandopfer als lieblichen Wohlgeruch für den Herrn dar: zwei Jungstiere, einen Widder und sieben einjährige Lämmer,

Num 28:28 ferner das entsprechende Speiseopfer aus Mehl, das mit Öl angemacht ist, nämlich drei Zehntel auf jeden Jungstier, zwei Zehntel auf den einen Widder

Num 28:29 und ein Zehntel auf jedes von den sieben Lämmern,

Num 28:30 endlich einen Ziegenbock, um euch Sühne zu verschaffen.

Num 28:31 Außer dem täglichen Brandopfer und dem zugehörigen Speiseopfer - nur fehlerlose Tiere dürfen es sein - und den entsprechenden Trankopfern sollt ihr sie herrichten!

 

Numeri Kapitel 29

 

Num 29:1 Am ersten Tage des siebten Monats soll für euch eine Heiligtumsversammlung sein; da dürft ihr keinerlei Arbeit verrichten; als ein Tag des Trompetenblasens soll er euch gelten.

Num 29:2 Ihr sollt als Brandopfer lieblichen Wohlgeruchs für den Herrn herrichten: einen Jungstier, einen Widder, sieben einjährige, fehlerlose Lämmer,

Num 29:3 dazu das entsprechende Speiseopfer aus Mehl, das mit Öl angemacht ist, drei Zehntel Epha auf den Jungstier, zwei Zehntel auf den Widder,

Num 29:4 je ein Zehntel auf jedes der sieben Lämmer,

Num 29:5 ferner einen Ziegenbock als Sündopfer, um euch Sühne zu verschaffen.

Num 29:6 Das kommt zu dem Neumondbrandopfer mit seinem Speiseopfer und zu dem immerwährenden Brandopfer mit dem entsprechenden Speiseopfer und den zugehörigen Trankopfern, wie sie vorgeschrieben sind, noch dazu, als ein lieblicher Wohlgeruch des Feueropfers für den Herrn.

Num 29:7 Auch am zehnten Tage dieses siebten Monats sollt ihr eine Heiligtumsversammlung abhalten, sollt fasten und keinerlei Arbeit verrichten!

Num 29:8 Als Brandopfer sollt ihr dem Herrn zum lieblichen Wohlgeruch darbringen: einen Jungstier, einen Widder, sieben fehlerlose, einjährige Lämmer,

Num 29:9 ferner das entsprechende Speiseopfer aus Mehl, das mit Öl angemacht ist, drei Zehntel auf den Jungstier, zwei Zehntel auf den Widder,

Num 29:10 je ein Zehntel auf jedes der sieben Lämmer,

Num 29:11 dazu einen Ziegenbock als Sündopfer. Das kommt noch zu dem Sühnesündopfer und dem immerwährenden Brandopfer nebst dem entsprechenden Speiseopfer und seinen Trankopfern dazu.

Num 29:12 Am fünfzehnten Tage des siebten Monats sei für euch eine Heiligtumsversammlung; keinerlei Arbeit dürft ihr verrichten, vielmehr sollt ihr sieben Tage lang ein Fest für den Herrn feiern.

Num 29:13 Als Brandopfer und Feueropfer lieblichen Wohlgeruchs für den Herrn sollt ihr darbringen: dreizehn Jungstiere, zwei Widder, vierzehn einjährige, fehlerlose Lämmer,

Num 29:14 dazu das Speiseopfer aus Mehl, das mit Öl angemacht ist, drei Zehntel Epha für jeden von den dreizehn Jungstieren, zwei Zehntel für jeden von den beiden Widdern,

Num 29:15 ein Zehntel für jedes von den vierzehn Lämmern,

Num 29:16 ferner einen Ziegenbock als Sündopfer außer dem immerwährenden Brandopfer nebst dem zugehörigen Speise- und Trankopfer.

Num 29:17 Und am zweiten Tage: zwölf Jungstiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose, einjährige Lämmer,

Num 29:18 dazu das Speiseopfer mit seinen Trankopfern für die Jungstiere, Widder und Lämmer entsprechend ihrer Zahl, wie die Vorschrift verlangt,

Num 29:19 ferner einen Ziegenbock als Sündopfer, abgesehen von dem immerwährenden Brandopfer nebst seinem Speiseopfer und den zugehörigen Trankopfern.

Num 29:20 Am dritten Tage sind zu opfern: elf Jungstiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose, einjährige Lämmer,

Num 29:21 dazu das Speiseopfer mit seinen Trankopfern für die Jungstiere, Widder und Lämmer entsprechend ihrer Zahl, wie die Vorschrift verlangt,

Num 29:22 außerdem ein Bock als Sündopfer, abgesehen von dem immerwährenden Brandopfer nebst seinem Speise- und Trankopfer.

Num 29:23 Und am vierten Tage: zehn Jungstiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose, einjährige Lämmer,

Num 29:24 dazu das Speiseopfer mit seinen Trankopfern für die Jungstiere, Widder und Lämmer entsprechend ihrer Zahl, wie die Vorschrift verlangt,

Num 29:25 außerdem ein Ziegenbock als Sündopfer, abgesehen von dem immerwährenden Brandopfer nebst seinem Speise- und Trankopfer.

Num 29:26 Und am fünften Tage: neun Jungstiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose, einjährige Lämmer,

Num 29:27 dazu das Speiseopfer mit seinen Trankopfern für die Jungstiere, Widder und Lämmer entsprechend ihrer Zahl, wie die Vorschrift verlangt,

Num 29:28 außerdem ein Bock als Sündopfer, abgesehen von dem immerwährenden Brandopfer nebst seinem Speise- und Trankopfer.

Num 29:29 Und am sechsten Tage opfert: acht Jungstiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose, einjährige Lämmer,

Num 29:30 dazu das Speiseopfer mit seinen Trankopfern für die Jungstiere, Widder und Lämmer entsprechend ihrer Zahl, wie die Vorschrift verlangt,

Num 29:31 ferner einen Bock als Sündopfer, abgesehen von dem immerwährenden Brandopfer nebst seinem Speiseopfer und den zugehörigen Trankopfern.

Num 29:32 Und am siebten Tage: sieben Jungstiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose, einjährige Lämmer,

Num 29:33 dazu das Speiseopfer mit seinen Trankopfern für die Jungstiere, Widder und Lämmer entsprechend ihrer Zahl, wie die Vorschrift verlangt,

Num 29:34 ferner einen Bock als Sündopfer, abgesehen von dem immerwährenden Brandopfer nebst seinem Speise- und Trankopfer.

Num 29:35 Am achten Tage soll Feiertag für euch sein; da sollt ihr keinerlei Arbeit verrichten!

Num 29:36 Bringt als Brandopfer, als Feueropfer lieblichen Wohlgeruchs für den Herrn dar: einen Jungstier, einen Widder und sieben fehlerlose, einjährige Lämmer,

Num 29:37 dazu das Speiseopfer und die zugehörigen Trankopfer für den Jungstier, den Widder und die Lämmer entsprechend ihrer Zahl, wie die Vorschrift verlangt,

Num 29:38 ferner einen Bock als Sündopfer, abgesehen von dem immerwährenden Brandopfer nebst seinem Speise- und Trankopfer.

Num 29:39 Dies sollt ihr für den Herrn an euren Festen herrichten außer euren Gelübdeopfern und freiwilligen Gaben an Brand-, Speise-, Trank- und Friedopfern!"

 

Numeri Kapitel 30

 

Num 30:1 Moses gab den Israeliten die Weisungen, ganz wie ihm der Herr befohlen hatte.

Num 30:2 Moses sprach zu den Stammeshäuptern der Israeliten: "Dies ordnet der Herr an:

Num 30:3 Legt ein Mann dem Herrn ein Gelübde ab, oder schwört er einen Eid, sich selbst ein Enthaltungsgelübde aufzuerlegen, so soll er sein Wort nicht brechen; er soll so handeln, wie es sein Mund ausgesprochen.

Num 30:4 Gelobt eine weibliche Person dem Herrn etwas, oder legt sie sich selbst ein Enthaltungsgelübde auf, solange sie noch ledig im Hause ihres Vaters lebt,

Num 30:5 So sind alle ihre Gelübde gültig, und jede Enthaltung, zu der sie sich durch Gelübde verpflichtet, hat Gültigkeit, doch muß ihr Vater von dem Gelübde und ihrer Enthaltung, zu der sie sich verpflichtete, erfahren und dazu schweigen.

Num 30:6 Wehrt ihr aber ihr Vater an dem Tage, da er davon hört, so haben all ihre Gelübde und Enthaltungsgelübde, die sie sich selbst auferlegte, keine Gültigkeit; der Herr aber wird ihr verzeihen, weil ihr Vater ihr gewehrt hat.

Num 30:7 Verheiratet sie sich nun aber während noch ihre Gelübde auf ihr lasten oder sonst ein unbedacht ausgesprochenes Wort, durch das sie sich ein Enthaltungsgelübde auferlegt hat,

Num 30:8 So haben ihre Gelübde und ihre Enthaltungen, die sie sich selber auferlegt hat, Gültigkeit, doch muß ihr Mann davon erfahren und am Tage, da er es erfährt, schweigen.

Num 30:9 Wehrt ihr aber ihr Mann am Tage, da er davon erfährt, so macht er das Gelübde, das auf ihr lastet, und das unbedacht ausgesprochene Wort, durch das sie sich selbst gebunden hat, ungültig, und der Herr wird ihr verzeihen.

Num 30:10 Das Gelübde einer Witwe oder einer geschiedenen Frau, überhaupt alles, wozu sie sich selbst verpflichtet hat, bleibt verbindlich für sie.

Num 30:11 Tut sie aber im Hause ihres Mannes ein Gelübde, oder legt sie sich selbst eidlich auf, eine Enthaltung zu üben,

Num 30:12 so haben all ihre Gelübde Gültigkeit, und jegliche Enthaltung, zu der sie sich verpflichtete, besteht. Doch muß ihr Mann davon erfahren und dazu schweigen und ihr nicht wehren.

Num 30:13 Macht aber ihr Mann an dem Tage, da er davon hört, sie ungültig, so besteht nichts von dem, was ihre Lippen ausgesprochen haben, seien es nun Gelübde oder die Pflicht zu einer Enthaltung. Ihr Mann hat sie ungültig gemacht, und der Herr wird ihr verzeihen.

Num 30:14 Jedes Gelübde und jede eidliche Verpflichtung zu einem Fasten kann von ihrem Manne als bestehend oder nicht bestehend erklärt werden.

Num 30:15 Schweigt ihr Mann dazu von einem Tag zum andern, so macht er damit ihre Gelübde und ihre Verpflichtungen, die ihr obliegen, rechtskräftig, weil er am Tage, da er es erfuhr, dazu geschwiegen hat.

Num 30:16 Hebt er sie aber erst lange Zeit, nachdem er davon erfahren, auf, so lädt er eine daraus sich ergebende Verschuldung auf sich."

Num 30:17 Dies sind die Rechtssatzungen, die der Herr dem Moses befohlen, für das Verhältnis zwischen Mann und Frau, zwischen einem Vater und seiner noch ledigen, im Vaterhaus weilenden Tochter.

 

Numeri Kapitel 31

 

Num 31:1 Der Herr sprach zu Moses:

Num 31:2 "Nimm Rache für die Israeliten an den Midianitern; dann sollst du zu deinen Volksgenossen versammelt werden!"

Num 31:3 Moses sprach darauf zum Volke: "Rüstet euch Männer aus eurer Mitte zum Kriegszug aus; sie sollen gegen die Midianiter ziehen, um des Herrn Rache an den Midianitern zu vollstrecken!

Num 31:4 Je tausend Mann von allen Stämmen Israels sollt ihr zu dem Kriegszug entsenden!"

Num 31:5 Es wurden aus Israels Tausendschaften je tausend von jedem Stamme ausgehoben, also 12 000 Kampfgerüstete.

Num 31:6 Moses schickte sie, je tausend von jedem Stamm, zum Kriegszug aus, mit ihnen Pinchas, den Sohn des Priesters Eleasar; der führte die heiligen Geräte und die Lärmtrompeten mit sich.

Num 31:7 Da zogen sie gegen Midian zu Felde, wie der Herr dem Moses befohlen hatte, und töteten alles, was männlich war.

Num 31:8 Auch die Könige der Midianiter hieben sie nieder, außer denen, die sie sonst erschlagen hatten, nämlich Ewi, Rekem, Zur, ChuI und Reba, fünf Könige Midians; auch Bileam, den Sohn des Beor, hieben sie mit dem Schwerte nieder.

Num 31:9 Sodann führten die Israeliten die Frauen Midians und ihre Kinder in die Gefangenschaft; all ihr Vieh und all ihre Herden und ihr gesamtes Hab und Gut erbeuteten sie.

Num 31:10 All ihre Städte an ihren Wohnsitzen und all ihre Zeltlager steckten sie in Brand.

Num 31:11 Dann nahmen sie die Gesamtbeute und alles, was sie an Mensch und Vieh an sich genommen hatten,

Num 31:12 und brachten die Gefangenen, die Beute und den Raub zu Moses, zum Priester Eleasar und zur ganzen Gemeinde der Israeliten ins Lager, in die Steppen Moabs, die am Jordan gegenüber Jericho lagen.

Num 31:13 Es gingen Moses und der Priester Eleasar und sämtliche Gemeindefürsten ihnen vor das Lager hinaus entgegen.

Num 31:14 Moses aber war zornig über die Heerführer, die Führer der Tausendschaften und die Hauptleute der Hundertschaften, die vom Kriegszug heimkehrten.

Num 31:15 Er sprach zu ihnen: "Wie? Ihr habt alle Frauen am Leben gelassen?

Num 31:16 Gerade sie sind es ja, die die Israeliten auf Bileams Rat zum Abfall vom Herrn um Peors willen verführt haben, so daß die Heimsuchung über die Gemeinde des Herrn kam.

Num 31:17 So tötet nun von den Kindern alle Knaben und von den Frauen jene, die schon mit einem Manne verkehrt haben!

Num 31:18 Aber alle Mädchen, die noch mit keinem Manne verkehrt haben, laßt für euch am Leben!

Num 31:19 Ihr aber bleibt sieben Tage lang außerhalb des Lagers! Ihr alle, die ihr jemand getötet oder einen Erschlagenen berührt habt, müßt euch am dritten und am siebten Tage mit euren Gefangenen entsündigen.

Num 31:20 Auch alle Kleidungsstücke, alles Ledergerät und was aus Ziegenhaar hergestellt ist und alle Holzgeräte müßt ihr gleichfalls entsündigen."

Num 31:21 Der Priester Eleasar sagte zu den Kriegsleuten, die zum Kampf gezogen waren: "Dies ist die Gesetzesbestimmung, die der Herr dem Moses befohlen hat:

Num 31:22 Gold und Silber, Kupfer, Eisen, Zinn und Blei,

Num 31:23 überhaupt alles, was Feuer verträgt, müßt ihr durch das Feuer hindurchziehen, dann ist es rein; trotzdem muß es noch mit Reinigungswasser entsündigt werden; alles aber, was kein Feuer verträgt, müßt ihr durch das Wasser hindurchziehen.

Num 31:24 Am siebten Tage aber wascht eure Kleider, dann seid ihr rein; danach dürft ihr wieder ins Lager kommen."

Num 31:25 Der Herr sprach zu Moses:

Num 31:26 "Nimm die Gesamtzahl auf von dem, was erbeutet und gefangen wurde an Menschen und Vieh, du und der Priester Eleasar und die Familienhäupter der Gemeinde!

Num 31:27 Teile die Beute in zwei Hälften zwischen den Kriegsteilnehmern, die zu Felde gezogen sind, und zwischen der ganzen übrigen Gemeinde!

Num 31:28 Erhebe aber eine Abgabe für den Herrn von den Kriegsleuten, die ins Feld gezogen sind, und zwar je ein Stück von fünf Hunderten der Menschen, Rinder, Esel oder Schafe!

Num 31:29 Von ihrer Hälfte sollt ihr sie nehmen, und du sollst sie dem Priester Eleasar als Hebe für den Herrn übergeben.

Num 31:30 Aus der den Israeliten zufallenden Hälfte aber greife immer ein Stück aus fünfzig heraus von den Menschen, Rindern, Eseln und Schafen, von allem Vieh, und übergib sie den Leviten, denen der Dienst an der Wohnstätte des Herrn obliegt!"

Num 31:31 Moses und der Priester Eleasar taten, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Num 31:32 Die Beutestücke, nämlich was von der Beute des Kriegsvolkes noch übrig war, belief sich auf 675 000 Stück Schafe

Num 31:33 und 72 000 Stück Rinder

Num 31:34 und 61 000 Esel;

Num 31:35 was die Menschen betrifft, so betrug die Zahl der Mädchen, die noch mit keinem Mann verkehrt hatten, insgesamt 32 000.

Num 31:36 Es belief sich der halbe Anteil, der den ins Feld Gezogenen zufiel, auf 337 500 Stück Schafe

Num 31:37 und die Abgabe davon für den Herrn auf 675,

Num 31:38 ferner auf 36 000 Stück Rinder und die Abgabe davon für den Herrn auf 72,

Num 31:39 ferner auf 30 500 Esel und die davon für den Herrn bestimmte Abgabe auf 61,

Num 31:40 endlich auf 16 000 Menschen und die Abgabe davon für den Herrn auf 32.

Num 31:41 Moses übergab die Abgabe, die als Hebe für den Herrn bestimmt war, an den Priester Eleasar, wie der Herr ihm befohlen hatte.

Num 31:42 Von jener Hälfte, die den Israeliten zugefallen war und die Moses vom Anteil der Krieger abgesondert hatte,

Num 31:43 belief sich die der Gemeinde zufallende Teilzahl auf 337 500 Stück Schafe,

Num 31:44 36 000 Stück Rinder,

Num 31:45 30 500 Esel

Num 31:46 und 16 000 Menschen.

Num 31:47 Er griff jeweils aus fünfzig eines heraus von Menschen und Vieh. Er übergab sie den Leviten, denen der Dienst an der Wohnstätte des Herrn oblag, wie der Herr dem Moses befohlen hatte.

Num 31:48 Es traten aber zu Moses die Anführer der Tausendschaften des Heeres, die Obersten über Tausend und die Hauptleute über Hundert.

Num 31:49 Sie sprachen zu Moses: "Deine Knechte haben die Kriegsleute abgezählt, die unter unserer Führung standen; kein Mann unter uns fehlt.

Num 31:50 Darum bringen wir als Opfergabe für den Herrn, was jeder an goldenen Geräten erbeutet hat: Schrittkettchen, Armbänder, Fingerringe, Ohrringe und Halsketten, um Sühne zu schaffen für unser Leben vor dem Herrn."

Num 31:51 Da nahmen Moses und der Priester Eleasar das Gold in Empfang, lauter kunstvoll gearbeitete Gegenstände.

Num 31:52 Es belief sich das ganze Gold, das sie als Hebe für den Herrn abgaben, auf 16 750 Sekel; es war von den Anführern der Tausendschaften und von d"n Hauptleuten der Hundertschaften.

Num 31:53 Die gemeinen Soldaten aber hatten auch noch Beute für sich selbst gemacht.

Num 31:54 Moses und der Priester Eleasar nahmen das Gold von den Anführern der Tausendschaften und Hundertschaften. Sie brachten es ins Offenbarungszelt, damit es dort den Israeliten als Erinnerungszeichen vor dem Herrn diene.

 

Numeri Kapitel 32

 

Num 32:1 Groß und überaus stark war der Viehbestand der Rubeniten und der Gaditen. Sie besichtigten das Land Jaser und das Gebiet von Gilead und fanden, daß die Gegend sich für Viehzucht gut eignete.

Num 32:2 Da gingen die Gaditen und die Rubeniten hin und sprachen zu Moses, dem Priester Eleasar und zu den Fürsten der Gemeinde.

Num 32:3 "Atarot, Dibon, Jaser, Nimra, Hesbon, Elale, Sebam, Nebo und Beon,

Num 32:4 das Land, das der Herr vor der Gemeinde Israel geschlagen hat, ist ein Land für Viehzucht, und deine Knechte haben Herden." Und sie fuhren fort: "Haben wir Gnade bei dir gefunden, so werde dieses Land deinen Knechten zum Eigentum übergeben. Laß uns also nicht den Jordan durchschreiten!"

Num 32:5 Und sie fuhren fort:

Num 32:6 Moses antwortete den Gaditen und Rubeniten: "Sollen etwa eure Brüder in den Kampf ziehen, und ihr wollt hier ruhig sitzen?

Num 32:7 Warum wollt ihr denn die Israeliten entmutigen, in das Land hinüberzuziehen, das der Herr ihnen gegeben hat?

Num 32:8 So haben eure Väter auch gehandelt, als ich sie von Kades-Barnea aussandte, das Land zu besichtigen.

Num 32:9 Sie zogen dann bis zum Tale Eschkol und besichtigten das Land. Dann entmutigten sie aber die Israeliten, so daß diese nicht mehr in das Land gehen wollten, das der Herr ihnen verliehen hatte.

Num 32:10 An jenem Tag aber entbrannte der Zorn des Herrn, und er tat den Schwur:

Num 32:11 Nie werden die Männer von zwanzig Jahren an und darüber, die von Ägypten weggezogen sind, das Land zu sehen bekommen, das ich Abraham, Isaak und Jakob eidlich versprochen habe; denn sie haben mir nicht gehorcht.

Num 32:12 Ausgenommen sind Kaleb, der Kenissiter, der Sohn Jephunnes, und Josua, der Sohn Nuns. Denn diese haben dem Herrn völlig gehorcht.

Num 32:13 Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Israel. Er ließ sie vierzig Jahre lang in der Wüste herumirren, bis das ganze Geschlecht, das sich in den Augen des Herrn versündigt hatte, aufgerieben war.

Num 32:14 Und nun seid ihr an die Stelle eurer Väter getreten, eine Brut von Sündern, um die Zornesglut des Herrn gegen Israel noch stärker zum Entfachen zu bringen.

Num 32:15 Wenn ihr euch nun von ihm abwendet, so läßt er es gewiß noch länger in der Wüste, und ihr verursacht diesem ganzen Volk den Untergang."

Num 32:16 Sie traten zu ihm heran und sprachen: "Wir wollen hier Kleinviehherden für unseren Viehbestand errichten und Städte für unsere Familien.

Num 32:17 Wir selbst aber wollen uns rüsten und zu Kampfgruppen geordnet an der Spitze der Israeliten ziehen, bis wir auch sie an ihre Wohnsitze gebracht haben. Nur sollen Weib und Kind in den befestigten Städten bleiben wegen der Bewohner jenes Landes.

Num 32:18 Wir kehren nicht zurück zu unseren Häusern, bis sämtliche Israeliten zu ihrem Erbbesitz gekommen sind.

Num 32:19 Denn wir werden ja bei ihnen jenseits des Jordans und darüber hinaus keinen Erbbesitz erhalten; denn uns ist als Erbbesitz das Land östlich jenseits des Jordans zugefallen."

Num 32:20 Moses sprach zu ihnen: "Wenn ihr das tun wollt, wenn ihr euch vor dem Herrn zum Kampfe rüstet

Num 32:21 und ein jeder in voller Rüstung vor dem Herrn den Jordan überschreitet, bis er seine Feinde vor sich her vertrieben hat,

Num 32:22 und wenn ihr erst dann heimkehren wollt, wenn das Land vor dem Herrn unterworfen ist, dann seid ihr von eurer Pflicht gegenüber dem Herrn und Israel befreit. Dieses Land soll euch vor dem Herrn als Besitz zuteil werden.

Num 32:23 Handelt ihr aber nicht so, dann seid ihr sündhaft vor dem Herrn. Wißt, daß dann eure Sünde auf euch zurückfallen wird.

Num 32:24 Baut euch nun also Städte für Weib und Kind sowie Hürden für euer Kleinvieh! Tut aber das, was euer Mund gesprochen hat!"

Num 32:25 Die Gaditen und Rubeniten erwiderten dem Moses: "Deine Knechte werden tun, wie du, unser Herr, befiehlst!

Num 32:26 Unsere Kinder, unsere Frauen, unser Herdenbestand und unser Viehbesitz sollen dort in den Städten Gileads bleiben.

Num 32:27 Deine Knechte aber wollen in voller Kriegsrüstung vor dem Herrn zum Kampfe ziehen, wie du, unser Herr, befiehlst!"

Num 32:28 Moses gab nun dem Priester Eleasar und Josua, dem Sohne Nuns, und den Stammeshäuptern der Israeliten Weisung.

Num 32:29 Er sprach: "Ziehen die Gaditen und die Rubeniten mit euch in voller Kriegsausrüstung über den Jordan in den Kampf vor dem Herrn, und liegt das Land unterworfen vor euch, so gebt ihnen das Gebiet von Gilead zum Besitz!

Num 32:30 Ziehen aber die Krieger mit euch nicht hinüber, dann sollen sie mit euch zusammen im Lande Kanaan ansässig werden."

Num 32:31 Die Gaditen und Rubeniten erwiderten darauf: "Wie der Herr deinen Knechten befohlen hat, so wollen wir tun!

Num 32:32 Wir wollen kampfgerüstet vor dem Herrn ins Land Kanaan hinüberziehen, damit uns unser Erbbesitz jenseits des Jordans erhalten bleibe!"

Num 32:33 Da verlieh ihnen Moses - den Gaditen, Rubeniten und der Hälfte des Stammes Manasse, des Sohnes Josephs - das Königreich des Amoriterkönigs Sichon und das Königreich des Basankönigs Og, das Land samt seinen Städten mit Umgebung, die Städte ringsum im Land.

Num 32:34 Die Gaditen bauten: Dibon, Atarot, Aroer,

Num 32:35 Atrot-Schophan, Jaser, Jogbeha,

Num 32:36 Bet-Nimra und Bet-Haran, feste Städte und Kleinviehhürden.

Num 32:37 Die Rubeniten bauten Hesbon, Elale, Kirjatajim,

Num 32:38 Nebo, Baal-Meon - mit veränderten Namen - und Sibma. Sie benannten die Städte, die sie gebaut hatten, mit (ihren alten) Namen.

Num 32:39 Vie Nachkommen Machirs, des Sohnes Manasses, zogen nach Gilead, eroberten es und vertrieben die darin ansässigen Amoriter.

Num 32:40 So verlieh Moses Gilead dem Manassestamm Machir, und dieser ließ sich darin nieder.

Num 32:41 Jair, der Sohn des Manasse, zog ebenfalls aus, eroberte ihre Zeltdörfer und benannte sie "Zeltdörfer Jairs"

Num 32:42 Auch Nobach zog aus, eroberte Kenat mit den zugehörigen Ortschaften. Er benannte es nach seinem Namen Nobach.

 

Numeri Kapitel 33

 

Num 33:1 Dies sind die Haltestationen der Israeliten, nachdem sie aus dem Ägypterland mit ihren Heerscharen unter Moses' und Aarons Führung ausgezogen waren.

Num 33:2 Moses schrieb auf des Herrn Anweisung hin die Ausgangsorte nach ihren Wanderzügen auf. Dies sind ihre Wanderzüge nach ihren Ausgangsorten:

Num 33:3 Am fünfzehnten Tage des ersten Monats brachen sie von Ramses auf. Am Tage nach dem Pascha zogen die Israeliten unter dem Schutze einer erhobenen Hand vor den Augen aller Ägypter fort.

Num 33:4 Die Ägypter aber begruben diejenigen, die der Herr bei ihnen erschlagen hatte, nämlich alle Erstgeburt; auch unter ihren Göttern hatte der Herr Strafgerichte vollzogen.

Num 33:5 Die Israeliten brachen von Ramses auf und lagerten in Sukkot.

Num 33:6 Von Sukkot brachen sie auf und lagerten in Etam am Rande der Wüste.

Num 33:7 Sie brachen von Etam auf. Man wandte sich nach Pi-Hachirot gegenüber von Baal-Zephon. Sie lagerten vor Migdol.

Num 33:8 Dann brachen sie von Pi-Hachirot auf. Sie zogen mitten durch das Meer in die Wüste und wanderten drei Tagereisen weit in der Wüste von Etam und lagerten in Mara.

Num 33:9 Sie brachen von Mara auf und gelangten nach Elim; in Elim aber gab es zwölf Wasserquellen und siebzig Palmbäume; sie lagerten dort.

Num 33:10 Von Elim brachen sie auf und lagerten am Schilfmeer.

Num 33:11 Sie brachen vom Schilfmeer auf und lagerten in der Wüste Sin.

Num 33:12 Aus der Wüste Sin brachen sie auf und lagerten in Dophka.

Num 33:13 Sie brachen von Dophka auf und lagerten in Alusch.

Num 33:14 Von Alusch brachen sie auf und lagerten in Rephidim; dort hatte das Volk kein Trinkwasser.

Num 33:15 Sie brachen von Rephidim auf und lagerten in der Wüste Sinai.

Num 33:16 Von der Wüste Sinai brachen sie auf und lagerten bei den "Lustgräbern"

Num 33:17 Sie brachen von den "Lustgräbern" auf und lagerten in Chazerot.

Num 33:18 Von Chazerot brachen sie auf und lagerten in Ritma.

Num 33:19 Sie brachen von Ritma auf und lagerten in Rimmon-Perez.

Num 33:20 Von Rimmon-Perez brachen sie auf und lagerten in Libna.

Num 33:21 Sie brachen von Libna auf und lagerten in Rissa.

Num 33:22 Von Rissa brachen sie auf und lagerten in Kehelata.

Num 33:23 Sie brachen von Kehelata auf und lagerten am Berge Schepher.

Num 33:24 Vom Berge Schepher brachen sie auf und lagerten in Charada.

Num 33:25 Sie brachen von Charada auf und lagerten in Makhelot.

Num 33:26 Von Makhelot brachen sie auf und lagerten in Tachat.

Num 33:27 Sie brachen von Tachat auf und lagerten in Terach.

Num 33:28 Von Terach brachen sie auf und lagerten in Mitka.

Num 33:29 Sie brachen von Mitka auf und lagerten in Chaschmona.

Num 33:30 Von Chaschmona brachen sie auf und lagerten in Moserot.

Num 33:31 Sie brachen von Moserot auf und lagerten in Bene-Jaakan.

Num 33:32 Von Bene-Jaakan brachen sie auf und lagerten in Chor-Hagidgad.

Num 33:33 Sie brachen von Chor-Hagidgad auf und lagerten in Jotbata.

Num 33:34 Von Jotbata brachen sie auf und lagerten in Abrona.

Num 33:35 Sie brachen von Abrona auf und lagerten in Ezjon-Geber.

Num 33:36 Von Ezjon-Geber brachen sie auf und lagerten in der Wüste Zin, das ist Kades.

Num 33:37 Sie brachen von Kades auf und lagerten am Berge Hor an der Grenze des Landes Edom.

Num 33:38 Der Priester Aaron aber stieg nach dem Geheiß des Herrn auf den Berg Hor und starb dort vierzig Jahre nach dem Wegzug der Israeliten aus Ägypten, am Ersten des fünften Monats.

Num 33:39 Hundertdreiundzwanzig Jahre war Aaron alt, als er auf dem Berge Hor starb.

Num 33:40 Da hörte der Kanaaniter, der König von Arad, der im Südteil des Landes Kanaan wohnte, daß die Israeliten anrückten.

Num 33:41 Vom Berge Hor brachen sie auf und lagerten in Zalmona.

Num 33:42 Sie brachen auf von Zalmona und lagerten in Punon.

Num 33:43 Von Punon brachen sie auf und lagerten in Obot.

Num 33:44 Sie brachen auf von Obot und lagerten in Ijje-Haabarim in Moabs Gebiet.

Num 33:45 Von Ijjim brachen sie auf und lagerten in Dibon-Gad.

Num 33:46 Sie brachen auf von Dibon-Gad und lagerten in Almon-Diblatajim.

Num 33:47 Von Almon-Diblatajim brachen sie auf und lagerten im Gebirge Abarim gegenüber dem Nebo.

Num 33:48 Sie brachen vom Gebirge Abarim auf und lagerten in den Steppen Moabs am Jordan bei Jericho.

Num 33:49 Sie lagerten am Jordan in Moabs Steppen von Bet-Jeschimot bis Abel-Schittim.

Num 33:50 Der Herr sprach zu Moses in den Steppen Moabs am Jordan bei Jericho:

Num 33:51 "Rede mit den Israeliten und sprich zu ihnen: Seid ihr über den Jordan hinüber ins Land Kanaan hineingezogen,

Num 33:52 so vertreibt alle Landesbewohner vor euch her und vernichtet all ihre Bildsteine; auch all ihre Gußbilder sollt ihr zerstören und ihre Höhen verwüsten.

Num 33:53 Ihr sollt das Land in Besitz nehmen und darin wohnen: denn euch habe ich das Land gegeben, daß ihr es besitzt.

Num 33:54 Durch das Los verteilt euch das Land entsprechend euren Geschlechtern; dem größeren sollt ihr seinen Erbbesitz groß machen, dem kleineren klein; worauf das Los für einen fällt, das soll er bekommen; entsprechend euren väterlichen Stämmen sollt ihr euch den Erbbesitz verteilen!

Num 33:55 Wenn ihr aber die Landesbewohner vor eurem Angesicht nicht vertreibt, so wird der von euch übriggelassene Rest zu Dornen in euren Augen und zu Stacheln in euren Flanken. Sie werden euch im Lande, das ihr bewohnt, bedrängen.

Num 33:56 Dann werde ich an euch das tun, was ich ihnen anzutun gedachte."

 

Numeri Kapitel 34

 

Num 34:1 Der Herr sprach zu Moses:

Num 34:2 "Befiehl den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land Kanaan kommt, so sei dies das Gebiet, das euch als Erbbesitz zufällt: das Land Kanaan entsprechend seinen Grenzen.

Num 34:3 Eure Südseite gehe von der Wüste Zin an Edom entlang, so daß eure Südgrenze im Osten vom Südende des Salzmeeres ausgeht.

Num 34:4 Dann ziehe sich eure Grenze südlich von der Skorpionensteige herum bis Zin hinüber, ihre Ausläufer seien südlich von Kades-Barnea. Dann laufe sie aus nach Chazar-Addar und hinüber nach Azmon.

Num 34:5 Von Azmon wende sich die Grenze dem Bach Ägyptens zu und nehme ihr Ende am Meer.

Num 34:6 Die Westgrenze sei für euch das Große Meer. Das soll eure Westgrenze sein!

Num 34:7 Eure Nordgrenze soll folgende sein: Zieht euch eine Linie vom Großen Meer bis zum Berge Hor!

Num 34:8 Vom Berge Hor zieht eine Linie bis Lebo-Hamat; das Ende der Grenze aber sei Zedad!

Num 34:9 Die Grenze laufe dann weiter nach Siphron und endige in Chazar-Enan. Das soll eure Nordgrenze sein!

Num 34:10 Als Ostgrenze sollt ihr die Linie von Chazar-Enan nach Schepham ziehen.

Num 34:11 Von Schepham ziehe sich die Grenze abwärts nach Ribla, östlich von Ajin; dann ziehe sie weiter abwärts und treffe den Bergrücken östlich vom See Kinneret.

Num 34:12 Die Grenze ziehe dann den Jordan hinab, ihre Enden seien am Salzmeer. Dies seien eure Landesgrenzen ringsum!"

Num 34:13 Moses gab den Israeliten folgende Anweisung: "Dies ist das Land, das ihr euch durch das Los zuteilen sollt; der Herr hat es den neuneinhalb Stämmen zu geben befohlen.

Num 34:14 Denn der Stamm Ruben mit seinen Familien, der Stamm Gad mit seinen Familien und der Halbstamm Manasse haben ihren Erbbesitz schon erhalten.

Num 34:15 Die zweieinhalb Stämme haben ihren Erbanteil jenseits des Jordans, Jericho gegenüber nach Osten, schon bekommen."

Num 34:16 Der Herr sprach zu Moses:

Num 34:17 "Dies sind die Namen der Männer, die euch das Land zuteilen sollen: der Priester Eleasar und Josua, der Sohn Nuns.

Num 34:18 Zieht noch aus jedem Stamm einen Stammesfürsten hinzu, das Land zu verteilen!

Num 34:19 Dies sind die Namen der Männer: vom Stamme Juda Kaleb, der Sohn Jephunnes,

Num 34:20 vom Stamme Simeon Schemuel, der Sohn Ammihuds,

Num 34:21 vom Stamme Benjamin Elidad, der Sohn Kislons,

Num 34:22 als Fürst vom Stamme der Daniten Bukki, der Sohn Joglis,

Num 34:23 von den Söhnen Josephs als Fürst des Stammes der Manassiten Channiel, der Sohn Ephods,

Num 34:24 als Fürst des Stammes der Ephraimiten Kemuel, der Sohn Schiphtans,

Num 34:25 als Fürst der Sebuluniten Elizaphan, der Sohn Parnachs,

Num 34:26 als Fürst der Issachariten Paltiel, der Sohn Assans,

Num 34:27 als Fürst der Aseriten Achihud, der Sohn Schelomis,

Num 34:28 als Fürst der Naphtaliten Pedahel, der Sohn Ammihuds."

Num 34:29 Das sind die Männer, denen der Herr die Weisung gab, den Israeliten im Lande Kanaan ihr Erbe zu verteilen.

 

Numeri Kapitel 35

 

Num 35:1 Der Herr sprach zu Moses in den Steppen Moabs am Jordan bei Jericho:

Num 35:2 "Befiehl den Israeliten, von ihrem Erbbesitz den Leviten Städte zur Wohnung zu geben, auch das zu den Städten ringsum gehörende Weideland!

Num 35:3 Die Städte sollen ihnen als Wohnsitz dienen, die zugehörigen Weidetriften sind für ihr Vieh, ihre Herden und alle ihre Tiere.

Num 35:4 Die zu den Städten gehörigen Weidetriften, die ihr den Leviten geben sollt, mögen sich von der Stadtmauer nach außen hin tausend Ellen weit im Umkreis erstrecken.

Num 35:5 Meßt außerhalb der Stadt auf der Ostseite zweitausend Ellen ab, auf der Süd-, West- und Nordseite desgleichen; die Stadt selbst liege also in der Mitte. Dies soll ihnen als Weideland bei den Städten zufallen.

Num 35:6 Die Städte aber, die ihr den Leviten zu geben habt, seien sechs Asylstädte, damit der Totschläger dorthin entfliehen kann; außerdem sollt ihr noch 42 Städte hergeben.

Num 35:7 Die Gesamtzahl der Städte, die ihr den Leviten zuteilen sollt, betrage 48, und zwar die Städte selbst und das zugehörige Weideland.

Num 35:8 Die Zahl der Städte aber, die ihr vom Besitz der Israeliten abgeben müßt, sollt ihr bei größeren Stämmen höher, bei kleineren niederer ansetzen; jeder soll entsprechend seinem Besitz, den er bekommt, von seinen Städten den Leviten abgeben."

Num 35:9 Der Herr redete zu Moses:

Num 35:10 "Sprich zu den Israeliten und sage ihnen: Wenn ihr über den Jordan in das Land Kanaan hineinkommt,

Num 35:11 so sucht euch Städte aus, die Zufluchtsstädte für euch seien; wer einen Totschlag begangen, d. h. ohne Absicht einen Menschen getötet hat, soll dorthin fliehen können!

Num 35:12 Die Städte sollen euch als Zuflucht vor dem Bluträcher dienen, damit der Totschläger nicht getötet wird, ehe er vor der Gemeinde zur Aburteilung gestanden hat.

Num 35:13 Was die abzugebenden Städte betrifft, so sollt ihr sechs Asylstädte haben!

Num 35:14 Drei Städte sollt ihr jenseits des Jordans hergeben, drei Städte im Lande Kanaan; sie sollen als Asylstädte dienen!

Num 35:15 Den Israeliten, den Fremdlingen und Beisassen unter ihnen sollen diese sechs Städte zur Zuflucht dienen, damit jeder dorthin fliehen kann, der unvorsätzlich einen Menschen getötet hat.

Num 35:16 Hat jemand einen mit einem eisernen Gegenstand so geschlagen, daß er starb, dann ist er ein Mörder. Der Mörder muß des Todes sterben.

Num 35:17 Hat er ihn mit einem Schleuderstein, durch den der Tod herbeigeführt werden kann, so getroffen, daß er starb, dann ist er ein Mörder. Der Mörder muß des Todes sterben.

Num 35:18 Hat er ihn mit einem hölzernen Gerät in seiner Hand, das den Tod verursachen kann, so getroffen, daß er starb, dann ist er ein Mörder. Der Mörder muß des Todes sterben.

Num 35:19 Der Bluträcher aber soll den Mörder töten. Trifft er ihn an, so mag er ihn töten.

Num 35:20 Hat jemand einem anderen aus Haß einen Stoß versetzt oder nach ihm absichtlich geworfen, so daß er starb,

Num 35:21 oder hat er ihm aus feindseliger Gesinnung einen Faustschlag versetzt, so daß er starb, so soll derjenige, der ihn geschlagen hat, mit dem Tode bestraft werden. Er ist ein Mörder. Der Bluträcher soll den Mörder töten, sobald er ihn antrifft.

Num 35:22 Hat er ihm aber unversehens, ohne Feindschaft, einen Stoß versetzt oder auf ihn unabsichtlich irgendeinen Gegenstand geworfen,

Num 35:23 oder hat er einen Stein, durch den der Tod herbeigeführt werden kann, ohne es zu sehen, auf ihn fallen lassen, so daß er starb - er war ihm aber durchaus nicht feindselig gesinnt und wollte ihm nichts Böses zufügen -,

Num 35:24 dann soll die Gemeinde zwischen dem Totschläger und dem Bluträcher auf Grund dieser Rechtssatzungen eine richterliche Entscheidung herbeiführen!

Num 35:25 Die Gemeinde schütze den Totschläger vor des Bluträchers Gewalt und bringe ihn zurück in seine Asylstadt, wohin er geflohen war. Darin bleibt er bis zum Tode des Hohenpriesters, den man mit dem heiligen Öle gesalbt hat.

Num 35:26 Verläßt aber der Totschläger den Bereich seiner Asylstadt, wohin er geflohen war,

Num 35:27 und trifft ihn der Bluträcher außerhalb des Bereiches seiner Asylstadt an, so lädt der Bluträcher keine Blutschuld auf sich, wenn er den Totschläger tötet.

Num 35:28 Jener muß in seiner Asylstadt bis zum Tode des Hohenpriesters bleiben. Nach dessen Tode aber darf der Totschläger dahin zurückkehren, wo sein Erbbesitz ist.

Num 35:29 Dies soll euch als Rechtssatzung gelten von Geschlecht zu Geschlecht in all euren Wohnstätten!

Num 35:30 Erschlägt jemand einen Menschen, so darf man den Mörder nur auf Grund von Zeugenaussagen hinrichten. Doch soll auf die Aussage eines einzigen Zeugen hin niemand die Todesstrafe erleiden.

Num 35:31 Ihr sollt für das Leben eines Mörders, der des Todes schuldig ist, kein Lösegeld annehmen; er muß des Todes sterben.

Num 35:32 Auch dürft ihr, wenn einer in seine Asylstadt geflohen ist, kein Lösegeld zu dem Zwecke annehmen, daß er noch vor dem Tode des Hohenpriesters wieder heimkehren und in seinem Lande wohnen kann.

Num 35:33 Entweiht nicht das Land, in dem ihr wohnt! Denn Blut entweiht das Land, und dem Lande wird keine Sühne verschafft für das Blut, das in ihm vergossen ward, es sei denn durch das Blut dessen, der es vergossen hat.

Num 35:34 Befleckt also nicht das Land, in dem ihr wohnt und in dessen Mitte auch ich wohne! Denn ich, der Herr, wohne inmitten der Söhne Israels!"

 

Numeri Kapitel 36

 

Num 36:1 Da kamen die Häupter der Sippe der Söhne Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, aus den Geschlechtern der Söhne Josephs. Sie redeten mit Moses und den Fürsten, den Stammeshäuptern der Israeliten.

Num 36:2 Sie sprachen: "Der Herr hat unserm Herrn befohlen, den Israeliten durch das Los das Land zum Erbbesitz zu geben. Ebenso erhielt unser Herr von Gott den Auftrag, das Erbe unseres Bruders Zelophchad seinen Töchtern zu geben.

Num 36:3 Wenn diese nun einen aus den anderen israelitischen Stämmen heiraten, dann wird ihr Erbbesitz dem Erbteil unserer Väter entzogen, und zu dem Erbteil des Stammes, in den sie heiraten, kommt etwas dazu; unser Losanteil jedoch wird geschmälert.

Num 36:4 Kommt dann das Jobeljahr für die Israeliten heran, dann wird ihr Erbbesitz zu dem Erbbesitz des Stammes hinzugefügt, in den sie einheiraten; der Losanteil unseres väterlichen Stammes wird um ihren Erbbesitz geschmälert."

Num 36:5 Da gab Moses im Auftrag des Herrn den Israeliten folgende Anordnung: "Der Stamm der Nachkommen Josephs hat recht.

Num 36:6 Dies ordnet nun der Herr wegen der Töchter Zelophchads an: Heiraten mögen sie, wen sie wollen, jedoch nur einen Mann, der zu einer Sippe ihres väterlichen Stammes gehört.

Num 36:7 Es soll nicht israelitischer Erbbesitz von einem Stamm zum andern hinüberwechseln, jeder unter den Israeliten soll am Erbbesitz seines väterlichen Stammes festhalten!

Num 36:8 Jedes Mädchen aber, das in einem der israelitischen Stämme zum Erbbesitz kommt, heirate nur einen Mann aus einer Sippe ihres väterlichen Stammes, damit die Israeliten ihren väterlichen Erbbesitz durchweg behaupten.

Num 36:9 Erbbesitz gehe nicht von einem Stamme auf den andern über; vielmehr sollen die israelitischen Stämme jeweils an ihrem Erbbesitz festhalten!"

Num 36:10 Nach dem Befehl des Herrn an Moses taten die Töchter Zelophchads.

Num 36:11 Machla, Tirza, Chogla, Milka und Noa, die Töchter Zelophchads, heirateten die Söhne ihrer Oheime.

Num 36:12 Sie heirateten also in die Sippen der Söhne Manasses, des Sohnes Josephs, hinein. Ihr Erbbesitz blieb bei dem Stamme, zu dem ihre väterliche Sippe gehörte.

Num 36:13 Dies sind die Gebote und Gesetze, die der Herr durch Moses den Israeliten in Moabs Steppen am Jordan gegenüber Jericho gegeben hat.

 

 

Deuteronomium

5. Buch Mose

 

Deuteronomium  Kapitel 1

 

Dtn 1:1 Dies sind die Worte, die Moses jenseits des Jordans in der Wüste, in der Steppe gegenüber von Suph, zwischen Paran, Tophel, Laban, Chazerot und Di-Sahab, an ganz Israel gerichtet hat.

Dtn 1:2 Elf Tagereisen lang war der Weg vom Horeb nach dem Gebirge Seïr bis nach Kades-Barnea.

Dtn 1:3 Am ersten Tage des elften Monats im vierzigsten Jahre verkündete Moses den Israeliten alles, was ihm der Herr für sie befohlen hatte.

Dtn 1:4 Er hatte bereits den Amoriterkönig Sichon, der in Hesbon wohnte, und den Og, den König von Basan, der in Aschtarot residierte, bei Edreï geschlagen.

Dtn 1:5 Jenseits des Jordans im Moabiterland begann Moses diese Unterweisung näherhin zu erklären:

Dtn 1:6 "Am Horeb hat der Herr, unser Gott, zu uns gesagt: Ihr habt nun lange genug an diesem Berg geweilt!

Dtn 1:7 Brecht auf und zieht nach dem Gebirge der Amoriter und zu allen ihren Nachbarvölkern in der Steppe, auf dem Gebirge, in der Niederung, im Südland und an der Meeresküste, zieht in das Land der Kanaaniter und zum Libanon bis zum großen Euphratstrom!

Dtn 1:8 Ich gebe euch dieses Land. Zieht hin und nehmt es in Besitz, das Land, das der Herr euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob und ihren Nachkommen eidlich versprochen hat als Geschenk!

Dtn 1:9 In jener Zeit sprach ich zu euch: Ich kann nicht allein die Last für euch tragen.

Dtn 1:10 Der Herr, euer Gott, hat euch vermehrt; ihr seid heute so zahlreich wie die Sterne des Himmels.

Dtn 1:11 Der Herr, der Gott eurer Väter, möge euch noch tausendmal so viel hinzufügen! Er möge euch segnen, wie er euch verheißen hat.

Dtn 1:12 Wie aber soll ich allein eure Bürde, eure Last und eure Streitfälle auf mich nehmen können?

Dtn 1:13 Nehmt euch weise, einsichtsvolle und erfahrene Männer aus euren Stämmen, die ich als eure Häupter einsetzen will!

Dtn 1:14 Ihr gabt mir zur Antwort: Gut ist der Vorschlag, den du ausführen willst.

Dtn 1:15 Da nahm ich eure Stammeshäupter, weise und erfahrene Männer, und setzte sie als Häuptlinge über euch, als Oberste über Tausend-, Hundert-, Fünfzig-, Zehnschaften und als Aufseher in euren Stämmen.

Dtn 1:16 Euren Richtern gab ich damals folgende Anordnung: Hört aufmerksam die Händel zwischen euren Stammesbrüdern und urteilt gerecht im Rechtsstreit mit einem Bruder oder mit einem Fremden!

Dtn 1:17 Ihr dürft im Gericht nicht parteiisch verfahren; den Geringen und den Mächtigen sollt ihr anhören. Ihr sollt vor niemand Furcht haben, denn Gottessache ist das Gericht. Ist aber eine Sache zu schwierig für euch, so bringt sie vor mich, dann will ich sie anhören!

Dtn 1:18 Schon in jener Zeit gab ich euch alle diese Weisungen, nach denen ihr handeln sollt.

Dtn 1:19 Wir brachen vom Horeb auf und durchstreiften jene große und schaurige Wüste, die ihr geschaut habt, in der Richtung auf das Amoritergebirge; so hat es uns der Herr, unser Gott, geboten. Wir kamen bis nach Kades-Barnea.

Dtn 1:20 Ich sprach zu euch: Ihr seid bis in die Nähe des Gebirges der Amoriter gelangt, das der Herr, unser Gott, uns verleihen will.

Dtn 1:21 Wohlan, der Herr, dein Gott, hat das Land dir jetzt übergeben! Ziehe hinauf, es in Besitz zu nehmen, wie der Herr, der Gott deiner Väter, dir geboten hat! Sei ohne Furcht und Zagen!

Dtn 1:22 Da kamt ihr alle zu mir und sagtet: Wir wollen doch Männer vor uns herschicken! Sie sollen uns das Land auskundschaften und uns einen Bescheid zurückbringen über den Weg, auf dem wir hinaufziehen sollen, und über die Städte, die uns begegnen.

Dtn 1:23 Der Vorschlag war mir recht. Ich nahm aus euch zwölf Männer, aus jedem Stamm einen.

Dtn 1:24 Sie zogen hinauf nach dem Bergland, kamen bis zum Tal Eschkol und spähten es aus.

Dtn 1:25 Sie brachten auch von den Früchten des Landes mit und ließen sie uns zukommen. Sie gaben uns folgende Auskunft: Schön ist das Land, das der Herr, unser Gott, uns verleihen will.

Dtn 1:26 Doch ihr sträubtet euch hinaufzuziehen, wurdet widerspenstig gegen den Befehl des Herrn, eures Gottes.

Dtn 1:27 Ihr murrtet in euren Zelten und spracht: Aus Haß hat der Herr uns aus dem Ägypterland hinweggeführt, um uns den Amoritern zu unserer Vernichtung auszuliefern.

Dtn 1:28 Wohin denn sollen wir ziehen? Unsere Brüder haben unser Herz mutlos gemacht, indem sie sprachen: Ein Volk ist da von größerer Gestalt und höher gewachsen als wir; die Städte sind groß und himmelhoch befestigt, auch Enakiter sahen wir dort.

Dtn 1:29 Ich aber erwiderte euch: Nur kein Entsetzen und keine Angst vor ihnen!

Dtn 1:30 Der Herr, euer Gott, der euch selbst voranzieht, wird für euch streiten, ganz so, wie seine Hilfeleistung auch in Ägypten sichtbar war.

Dtn 1:31 Auch in der Wüste, die du schautest, hat dich der Herr, dein Gott, auf dem ganzen Weg, den ihr zurückgelegt habt bis zu eurer Ankunft allhier, so getragen, wie jemand sein Kind trägt.

Dtn 1:32 Dennoch hattet ihr kein Vertrauen auf den Herrn, euren Gott,

Dtn 1:33 der euch auf dem Wege voranzog, um euch einen Lagerplatz auszusuchen: im Feuer bei der Nacht, damit ihr auf dem Wanderwege sehen konntet, in der Wolke bei Tage.

Dtn 1:34 Der Herr hörte eure Reden, zürnte und tat den Schwur:

Dtn 1:35 Keiner unter diesen Männern von diesem bösen Geschlecht soll das schöne Land schauen, das ich euren Vätern eidlich versprochen habe,

Dtn 1:36 außer Kaleb, der Sohn des Jephunne. Er soll es schauen, ihm und seinen Söhnen verleihe ich das Land, das er betreten hat, weil er dem Herrn völlig gehorchte.

Dtn 1:37 Auch auf mich war der Herr zornig um euretwillen und sprach: Auch du sollst dorthin nicht gelangen.

Dtn 1:38 Josua aber, der Sohn des Nun, der dir ständig dient, soll dorthin kommen; ihm stärke den Mut, denn er wird Israel zu seinem Erbteil verhelfen.

Dtn 1:39 Eure Kleinen aber, von denen ihr sagtet, sie würden zur Beute werden, und eure Söhne, die heute noch nicht zwischen Gut und Bös zu unterscheiden vermögen, werden dorthin gelangen; ihnen will ich es verleihen; sie sollen es in Besitz nehmen!

Dtn 1:40 Ihr aber macht kehrt und brecht auf zur Steppe in der Richtung auf das Schilfmeer!

Dtn 1:41 Da gabt ihr mir zur Antwort: Wir haben uns gegen den Herrn, unsern Gott, versündigt; wir wollen nun doch hinaufziehen und kämpfen, wie uns der Herr, unser Gott, befohlen hat. Und ihr gürtetet euch insgesamt mit euren Kriegswaffen und zogt leichtsinnig hinauf gegen das Bergland.

Dtn 1:42 Da sprach der Herr zu mir: Sage ihnen: Zieht nicht hinauf und laßt euch nicht in einen Kampf ein, denn ich bin nicht in eurer Mitte; sicher werdet ihr eine Niederlage von euren Feinden erleiden!

Dtn 1:43 Dies sagte ich euch, ihr aber gehorchtet nicht, wart widerspenstig gegen des Herrn Geheiß und zogt kühn gegen das Bergland.

Dtn 1:44 Da rückten die Amoriter, die auf jenem Berglande wohnten, aus, euch entgegen. Sie verfolgten euch wie Bienenschwärme und zersprengten euch von Seïr bis Chorma.

Dtn 1:45 Nach der Rückkehr weintet ihr vor dem Herrn; der Herr aber beachtete euer Jammergeschrei nicht und hörte nicht auf euch.

Dtn 1:46 Dann verging eine lange Zeit, die ihr in Kades verbracht habt.

 

Deuteronomium  Kapitel 2

 

Dtn 2:1 Dann machten wir kehrt und brachen auf nach der Steppe in Richtung zum Schilfmeer, wie der Herr mir geboten hatte. Wir umgingen das Seïrgebirge lange Zeit hindurch.

Dtn 2:2 Da sprach der Herr zu mir:

Dtn 2:3 "Lange genug seid ihr nun um dieses Gebirge im Bogen herumgezogen; wendet euch in Richtung Norden!

Dtn 2:4 Befiehl dem Volke: Ihr durchzieht jetzt das Gebiet eurer Brüder, der Söhne Esaus, die in Seïr wohnen. Sie fürchten sich vor euch, und ihr müßt euch zusammennehmen.

Dtn 2:5 Laßt euch in keinen Streit mit ihnen ein; von ihrem Lande werde ich euch keinen Fußbreit abgeben; denn das Seïrgebirge habe ich Esau zum Erbbesitz verliehen.

Dtn 2:6 Nahrung kauft ihnen für Geld ab, dann habt ihr zu essen: Wasser zum Durstlöschen sollt ihr ebenso von ihnen für Geld kaufen!

Dtn 2:7 Denn der Herr, dein Gott, hat dich ja in all deinem Tun reichlich gesegnet; er kümmerte sich um dich bei deinem Marsch durch diese große Wüste. Vierzig Jahre schon ist der Herr, dein Gott, mit dir; nicht brauchtest du irgendeinen Mangel zu leiden."

Dtn 2:8 Dann zogen wir weiter durch das Gebiet unserer Brüder, der Söhne Esaus, die auf Seïr wohnen, auf dem Wege durch die Steppe von Elat und Ezjon-Geber, wir wandten uns und zogen weiter in Richtung auf die moabitische Steppe.

Dtn 2:9 Der Herr gebot mir: "Bedränge Moab nicht, laß dich mit ihm in keinen Kampf ein; denn von seinem Lande will ich dir keinen Erbbesitz geben; vielmehr Lots Söhnen habe ich Ar als Erbanteil verliehen! [

Dtn 2:10 Vordem wohnten die Emiter darin, ein Volk, stark, zahlreich und hohen Wuchses wie die Enakiter.

Dtn 2:11 Auch sie gelten als Rephaiter, ebenso wie die Enakiter; nur die Moabiter nennen sie Emiter.

Dtn 2:12 In Seïr wohnten in der Vorzeit die Choriter; die Söhne Esaus traten ihr Erbe an, vernichteten sie und siedelten sich an ihrer Stelle an, geradeso wie Israel mit jenem Lande verfuhr, das der Herr ihnen als Erbanteil verliehen hat.]

Dtn 2:13 Macht euch nun auf und zieht über den Bach Sered!" So zogen wir denn über den Seredbach.

Dtn 2:14 Achtunddreißig Jahre waren wir unterwegs von Kades-Barnea bis zum Überschreiten des Baches Sered, bis das ganze Geschlecht der kriegstüchtigen Männer aus dem Lager weggestorben war, wie der Herr ihnen geschworen hatte.

Dtn 2:15 Auch des Herrn Hand war gegen sie, um sie bis auf den letzten Mann aus dem Lager auszurotten.

Dtn 2:16 Als nun alle kriegstüchtigen Männer des Volkes durch den Tod dahingerafft waren,

Dtn 2:17 sprach der Herr zu mir:

Dtn 2:18 "Du durchziehst nunmehr Moabs Gebiet, das Gelände um Ar.

Dtn 2:19 Du näherst dich dann den Ammonitern. Bedränge sie nicht, laß dich in keinen Streit mit ihnen ein! Ich gebe dir vom Land der Ammoniter keinen Erbbesitz. Den Söhnen Lots habe ich es nämlich als Erbanteil verliehen." [

Dtn 2:20 Dieses gilt gleichfalls als Rephaiterland. Vormals wohnten Rephaiter darin, die bei den Ammonitern Samsummiter hießen.

Dtn 2:21 Es war ein Volk, stark, zahlreich, hohen Wuchses wie die Enakiter. Der Herr hatte sie vertilgt, so daß jene ihr Land besetzten und sich an ihrer Stelle ansiedelten.

Dtn 2:22 So tat er es auch zugunsten der Nachkommen Esaus, die in Seïr wohnen, indem er die Choriter vertilgte. Jene besetzten ihr Land und siedelten sich an ihrer Stelle an bis auf den heutigen Tag.

Dtn 2:23 Auch die Awwiter, die in Gehöften bis Gaza hin wohnten, wurden von den Kaphtoritern vertilgt, die aus Kaphtor ausgewandert waren und sich an ihrer Stelle angesiedelt hatten.]

Dtn 2:24 "Brecht nunmehr auf und zieht über den Bach Arnon. Siehe, ich übergebe deiner Gewalt den Amoriter Sichon, den König von Hesbon; mit seinem Land beginne die Eroberung, und streite wider ihn!

Dtn 2:25 Vom heutigen Tage an beginne ich, Furcht und Entsetzen vor dir auf die Völker unter dem ganzen Himmel zu legen. Wenn sie nur von dir hören, so zittern und beben sie schon vor dir."

Dtn 2:26 Da sandte ich von der Steppe Kedemot zu Sichon, dem König von Hesbon, Boten in friedlicher Absicht:

Dtn 2:27 "Ich will dein Land durchqueren, auf geradem Wege nur will ich ziehen und weder zur Rechten noch zur Linken abbiegen.

Dtn 2:28 Nahrungsmittel sollst du mir um Geld verkaufen, daß ich zu essen, Wasser sollst du mir um Geld abgeben, damit ich zu trinken habe; nur durchziehen möchte ich!

Dtn 2:29 Die Söhne Esaus in Seïr und die Moabiter in Ar haben es mir auch gestattet; ich werde dann über den Jordan ziehen, in das Land, das der Herr, unser Gott, uns verleihen wird."

Dtn 2:30 Doch der König von Hesbon, Sichon, weigerte sich, uns durchzulassen. Denn der Herr, dein Gott, hatte seinen Geist verhärtet und sein Herz verstockt, um ihn in deine Gewalt zu geben. wie es heute der Fall ist.

Dtn 2:31 Da sprach der Herr zu mir: "Siehe, ich habe den Anfang gemacht, indem ich dir den Amoriterkönig Sichon und sein Land preisgebe; mach du nun den Anfang mit der Eroberung seines Landes!"

Dtn 2:32 Sichon mit seinem gesamten Kriegsvolk rückte aus, um sich mit uns zu treffen und eine Schlacht bei Jahaz zu liefern.

Dtn 2:33 Der Herr, unser Gott, gab ihn uns preis, und wir schlugen ihn samt seinen Söhnen und seinem ganzen Kriegsvolk.

Dtn 2:34 Wir nahmen in jener Zeit all seine Städte ein und vollstreckten überall an Männern, Frauen und Kindern den Bann. Niemand ließen wir übrig zum Entweichen.

Dtn 2:35 Nur das Vieh sowie das Beutegut aus den eroberten Städten nahmen wir an uns.

Dtn 2:36 Von Aroer am Ufer des Arnonbaches und der Stadt im Tal bis nach Gilead gab es keine feste Stätte, die uns zu hoch gewesen wäre. Alles übergab uns der Herr, unser Gott.

Dtn 2:37 Nur dem Land der Ammoniter hieltest du dich fern, von allem, was seitlich des Jabbokflusses liegt, samt den Städten im Gebirge, wie der Herr, unser Gott, angeordnet hatte.

 

Deuteronomium  Kapitel 3

 

Dtn 3:1 Wir zogen dann in der Richtung nach Basan weiter. Da rückte Og, der König von Basan, uns entgegen mit seinem gesamten Kriegsvolk zur Schlacht bei Edreï.

Dtn 3:2 Der Herr aber sprach zu mir: "Fürchte dich nicht vor ihm; denn in deine Gewalt übergebe ich ihn, sein ganzes Kriegsvolk und sein Gebiet. Tue mit ihm, wie du mit dem Amoriterkönig Sichon getan hast, der in Hesbon wohnte!"

Dtn 3:3 So gab der Herr, unser Gott, auch Og, den König von Basan, in unsere Gewalt, samt seinem ganzen Kriegsvolk. Wir schlugen ihn so, daß keiner übrigblieb.

Dtn 3:4 Zu jener Zeit nahmen wir all ihre Städte ein; es gab keine feste Stätte, die wir ihnen nicht abgenommen hätten: sechzig Städte, den ganzen Bezirk von Argob, das Königreich Ogs in Basan.

Dtn 3:5 All diese Städte waren mit hohen Mauern, Toren und Riege]n befestigt; dazu kamen offene Landstädte in hoher Zahl.

Dtn 3:6 Wir vollstreckten an ihnen den Bann wie an Sichon, dem König von Hesbon, und bannten dabei in jeder Stadt die Männer, Frauen und Kinder.

Dtn 3:7 Jedoch sämtliches Vieh und Beutegut aus den Städten nahmen wir an uns.

Dtn 3:8 So nahmen wir damals den beiden Amoriterkönigen das Land jenseits des Jordans vom Arnonbach bis zum Hermongebirge

Dtn 3:9 [die Sidonier nennen den Hermon Sirjon, die Amoriter dagegen Senir],

Dtn 3:10 alle Städte in der Ebene, ganz Gilead, ganz Basan bis Salcha und Edreï, die Städte des Königreiches Ogs in Basan.

Dtn 3:11 Denn Og, der König von Basan, war der letzte Nachkomme der Rephaiter; sein eisernes Bett ist noch in der Ammoniterstadt Rabba zu sehen; es mißt neun Ellen in der Länge und vier Ellen in der Breite nach gewöhnlichem Maß.

Dtn 3:12 Dieses Land haben wir in jener Zeit eingenommen. Von Aroer an, das am Arnonfluß liegt, übergab ich es mit der Hälfte des Gebirges Gilead und den zugehörigen Städten den Rubeniten und den Gaditen.

Dtn 3:13 Den übrigen Teil von Gilead und ganz Basan, das Königreich Ogs, überließ ich dem halben Stamm Manasse; das ganze Gebiet von Argob, ganz Basan, heißt Land der Rephaiter.

Dtn 3:14 Jaïr, der Manassesohn, hatte den ganzen Bezirk Argob bis zum Gebiete der Geschuriter und der Maachatiter erobert und diese Orte (Basan) nach seinem Namen "Zeltdörfer Jaïrs" genannt. So heißen sie bis heute.

Dtn 3:15 Dem Machir aber gab ich Gilead.

Dtn 3:16 Den Rubeniten und Gaditen übergab ich das Land von Gilead an bis zum Arnonfluß - den Mittellauf des Flusses mit seinem Gebiet - und bis zum Jabbokfluß, der Grenze der Ammoniter,

Dtn 3:17 ferner die Steppe mit dem Jordan als Grenze vom See Kinneret an bis zum Meer der Steppe, dem Salzmeer am Fuß der Abhänge des Pisga im Osten.

Dtn 3:18 Ich gebot ihnen damals folgendes: Der Herr, euer Gott, hat euch dieses Land zum Besitz gegeben; nur müssen all eure kriegstüchtigen Leute gerüstet den Israeliten, euren Brüdern, im Kampf voranziehen.

Dtn 3:19 Lediglich eure Frauen und Kinder und eure Herden - ich weiß, daß ihr deren viele habt - sollen sich in euren Städten, die ich euch verliehen habe, ansiedeln,

Dtn 3:20 bis der Herr euren Brüdern ebenso wie euch Ruhe verliehen hat und auch sie das Land in Besitz genommen haben, das der Herr, euer Gott, ihnen jenseits des Jordans geben will. Dann mögt ihr heimkehren, ein jeder in sein Besitztum, das ich euch übergeben habe.

Dtn 3:21 Dem Josua gab ich damals folgende Anordnung: Deine eigenen Augen haben alles mitangesehen, was der Herr, euer Gott, diesen beiden Königen angetan hat; also wird der Herr mit allen Königreichen verfahren, wohin immer du ziehst.

Dtn 3:22 Du brauchst sie nicht zu fürchten; denn der Herr, euer Gott, ist es, der mit euch kämpft.

Dtn 3:23 Ich flehte damals zum Herrn und bat:

Dtn 3:24 O Herr, Herr! Du hast nunmehr deinem Knechte gezeigt, wie groß du bist und wie stark deine Hand ist! Wo ist denn im Himmel und auf Erden ein solcher Gott, der ähnliche Werke und Heldentaten verrichten könnte wie du!

Dtn 3:25 Auch ich möchte hinüber, möchte das schöne Land schauen, das jenseits des Jordans ist, diese herrlichen Berge und den Libanon!

Dtn 3:26 Doch der Herr zürnte mir um euretwillen und erhörte mich nicht, vielmehr sprach der Herr zu mir: Genug! Rede zu mir nichts weiter in dieser Sache!

Dtn 3:27 Steige hinauf auf den Gipfel des Pisga und erhebe deine Augen nach Westen, Norden, Süden und Osten, damit du es mit deinen eigenen Augen ansiehst! Denn den Jordan überschreitest du nicht.

Dtn 3:28 Josua aber gib Anordnung, ermutige und stärke ihn; denn er soll an dieses Volkes Spitze hinüberziehen; er soll ihnen zum Besitz des von dir geschauten Landes verhelfen.

Dtn 3:29 Wir aber blieben im Tal gegenüber von Bet-Peor.

 

Deuteronomium  Kapitel 4

 

Dtn 4:1 Nun aber, Israel, höre auf die Satzungen und Vorschriften, die ich euch lehre! Ihr sollt danach handeln, damit ihr am Leben bleibt und zum Besitz des Landes kommt, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch verleiht.

Dtn 4:2 Ihr sollt zu den Geboten, die ich euch gebe, weder etwas zusetzen noch etwas davon kürzen. Ihr sollt die Gebote des Herrn, eures Gottes, die ich euch gebe, halten.

Dtn 4:3 Mit eigenen Augen habt ihr gesehen, was der Herr wegen des Baal-Peor getan hat. Alle Männer, die dem Baal-Peor nachliefen, hat der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte hinweggetilgt.

Dtn 4:4 Ihr aber, die ihr am Herrn, eurem Gott, festhieltet, seid allesamt heute noch am Leben.

Dtn 4:5 Seht, ich lehre euch Satzungen und Vorschriften, wie sie der Herr, mein Gott, befohlen hat, damit ihr danach handelt in dem Land, in das ihr hinüberzieht, um es zu besitzen.

Dtn 4:6 Beachtet und befolgt sie; denn das wird euch in den Augen der andern Völker als Weisheit und Einsicht ausgelegt werden. Wenn sie von all diesen Satzungen hören, werden sie sprechen: Fürwahr, ein weises und einsichtiges Volk ist diese große Nation.

Dtn 4:7 Denn wo wäre noch irgendein großes Volk, dessen Götter ihm so nahe sind, wie der Herr, unser Gott, uns nahe ist, sooft wir zu ihm rufen?

Dtn 4:8 Und wo gäbe es noch ein großes Volk, das so gerechte Satzungen und Vorschriften besäße wie dieses ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege?

Dtn 4:9 Nur hüte dich davor und bewahre deine Seele gar wohl, daß du nicht die Tatsachen, die du mit deinen eigenen Augen geschaut hast, vergißt, und daß sie dein Leben lang nicht aus deinem Herzen verschwinden! Mache sie deinen Kindern und Kindeskindern bekannt!

Dtn 4:10 Erzähle vom Tag, da du vor dem Herrn, deinem Gott, am Horeb standest, als der Herr mir befahl: "Schare mir das Volk zusammen! Ich will ihnen meine Worte zu Gehör bringen, die sie lernen sollen, damit sie mich fürchten, solange sie auf Erden leben. Auch ihre Kinder sollen sie darüber belehren."

Dtn 4:11 Da tratet ihr hinzu und stelltet euch unten am Berge auf. Der Berg aber stand im loernden Feuer bis in den Himmel hinein; sonst war Finsternis, Gewölk und Dunkelheit.

Dtn 4:12 Der Herr redete zu euch mitten aus dem Feuer heraus; der Worte Schall vernahmt ihr, nur eine Stimme; eine Gestalt saht ihr jedoch nicht.

Dtn 4:13 Er verkündete euch seinen Bund, den er euch zu halten gebot, die zehn Worte, und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln.

Dtn 4:14 Mir aber befahl der Herr damals, euch Satzungen und Vorschriften zu lehren, damit ihr sie erfüllt in dem Lande, in das ihr hinüberziehen werdet zur Besitzergreifung.

Dtn 4:15 So nehmt euch gar wohl in acht um eures Lebens willen! Ihr saht doch am Tage, da der Herr am Horeb aus dem Feuer zu euch sprach, keinerlei Gestalt.

Dtn 4:16 Ihr sollt euch daher nicht frevelhafterweise ein Schnitzwerk in Gestalt irgendeines Götzenbildes verfertigen, sei es die Figur eines Mannes oder Weibes,

Dtn 4:17 die Figur irgendeines Tieres auf der Erde oder die Figur irgendeines geflügelten Vogels, der am Himmel fliegt,

Dtn 4:18 die Figur irgendeines Kriechtieres, das sich am Boden schlängelt, oder die Figur irgendeines Fischwesens, das im Wasser unter der Erde lebt.

Dtn 4:19 Wenn du deine Blicke zum Himmel richtest und die Sonne, den Mond und die Sterne, das ganze Himmelsheer, betrachtest, sollst du dich nicht verführen lassen, dich vor ihnen niederzuwerfen und sie zu verehren! Der Herr, dein Gott, hat sie allen Völkern unter dem ganzen Himmelszelt zugeteilt.

Dtn 4:20 Euch aber hat der Herr genommen und aus dem eisernen Schmelzofen Ägypten herausgeführt, daß ihr sein Eigentumsvolk würdet, wie ihr es heute seid.

Dtn 4:21 Über mich aber ward der Herr um euretwillen zornig. Er schwur, daß ich den Jordan nimmer überschreiten und das herrliche Land nicht betreten sollte, das der Herr, dein Gott, dir zum Eigentum übergibt.

Dtn 4:22 Ich sterbe in diesem Land, ohne den Jordan zu überschreiten; ihr aber zieht hinüber, um dieses herrliche Land zu besitzen.

Dtn 4:23 Seid auf der Hut, daß ihr nicht des Bundes, den der Herr, euer Gott, mit euch geschlossen hat, vergeßt und euch ein Schnitzwerk irgendeiner Gestalt verfertigt, was dir der Herr, dein Gott, verboten hat.

Dtn 4:24 Denn der Herr, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifersüchtiger Gott!

Dtn 4:25 Wenn ihr dann Kinder und Kindeskinder bekommen habt und im Land eingewöhnt seid, dann aber frevelhafterweise ein Schnitzwerk irgendeiner Gestalt anfertigt und übel handelt in den Augen eures Gottes, so daß ihr ihn reizt,

Dtn 4:26 so rufe ich gegen euch heute Himmel und Erde als Zeugen an, daß ihr gar bald aus dem Lande vertilgt werdet, in das ihr über den Jordan zieht, um es zu besitzen. Ihr werdet dort nicht lange bleiben, sondern gänzlich ausgerottet werden.

Dtn 4:27 Der Herr wird euch unter die Völker zerstreuen; nur eine geringe Zahl von euch wird als Rest übrigbleiben unter den Nationen, denen euch der Herr preisgeben wird.

Dtn 4:28 Dort werdet ihr Götter verehren, die von Menschenhänden gemacht sind, hölzerne, steinerne, die nicht sehen, hören, essen und riechen können.

Dtn 4:29 Dann aber werdet ihr den Herrn, euren Gott, suchen. Finden wirst du ihn, wenn du nach ihm mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele verlangst.

Dtn 4:30 Treffen dich dann in deiner Drangsal all diese Geschehnisse, dann kehrst du am Ende der Tage heim zum Herrn, deinem Gott, und hörst auf seine Stimme!

Dtn 4:31 Denn ein barmherziger Gott ist der Herr, dein Gott; er wird dich nicht aufgeben und verderben; nicht vergißt er des Bundes mit deinen Vätern, den er ihnen mit einem Eid bekräftigt hat.

Dtn 4:32 Befrage doch einmal die früheren Zeiten von dem Tage an, da Gott auf Erden den Menschen erschuf, und von einem Himmelsende zum andern, ob sich je etwas so Großes ereignet hat oder dergleichen gehört ward:

Dtn 4:33 ob je ein Volk die Stimme Gottes hörte, die aus dem Feuer heraus redete, wie du sie vernommen hast, und dabei am Leben blieb;

Dtn 4:34 oder ob je ein Gott versuchte, zu kommen und sich aus der Mitte eines andern Volkes mit Machtproben, Zeichen und Wundern, Krieg, starker Hand, mit ausgestrecktem Arm und mit furchtbaren Großtaten ein Volk abzusondern, wie das alles an euch der Herr, euer Gott, in Ägypten getan hat, und zwar vor deinen eigenen Augen.

Dtn 4:35 Du hast dies alles erlebt, damit du erkennst, daß der Herr selbst der einzige Gott ist und sonst keiner außer ihm.

Dtn 4:36 Vom Himmel ließ er dich seine Stimme hören, um dich zurechtzuweisen, und auf Erden ließ er sein großes Feuer erscheinen; seine Worte hast du aus dem Feuer heraus vernommen und bist doch am Leben geblieben.

Dtn 4:37 Denn er liebte deine Väter und erwählte ihre Nachkommen. Er führte dich persönlich in seiner großen Stärke aus Ägypten hinweg,

Dtn 4:38 um Völker, die größer und stärker sind als du, vor dir zu vertreiben und dich in ihr Land zu bringen, um es dir zum Erbteil zu geben, wie das heute der Fall ist.

Dtn 4:39 So erkenne denn heute und beherzige, daß nur der Herr Gott ist im Himmel droben und unten auf Erden, sonst aber niemand.

Dtn 4:40 Halte auch seine Satzungen und seine Gebote, die ich dir heute gebe, damit es dir und deinen Kindern wohlergehe und du lange lebest in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir geben wird für alle Zeit."

Dtn 4:41 Damals sonderte Moses drei Städte jenseits des Jordans gegen Osten zu aus.

Dtn 4:42 Dorthin sollte der Totschläger fliehen, der seinen Nächsten, unabsichtlich und ohne daß er ihm von jeher feind war, getötet hatte; durch die Flucht in eine dieser Städte konnte er sein Leben retten.

Dtn 4:43 Bezer in der Steppe auf der Hochebene gehörte den Rubeniten, Ramot in Gilead den Gaditen und Golan in Basan den Manassiten.

Dtn 4:44 Das ist das Gesetz, das Moses den Israeliten vorlegte.

Dtn 4:45 Dies die Anordnungen, Satzungen und Vorschriften, die Moses den Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten verkündete.

Dtn 4:46 Es war jenseits des Jordans im Tal gegenüber Bet-Peor im Land des Amoriterkönigs Sichon, der zu Hesbon wohnte, den Moses und die Kinder Israels bei ihrem Wegzug von Ägypten besiegten.

Dtn 4:47 Sie eroberten sein Land und das Land des Basankönigs Og, also der beiden Amoriterkönige, welche jenseits des Jordans gegen Osten zu herrschten.

Dtn 4:48 Das Gebiet reichte von Aroer, am Ufer des Arnonbaches, bis zum Berge Sirjon, das ist der Hermon;

Dtn 4:49 dazu kam das ganze Steppengelände auf der Ostseite des Jordans bis zum Steppenmeer am Fuß der Abhänge des Pisga.

 

Deuteronomium  Kapitel 5

 

Dtn 5:1 Moses berief ganz Israel und sprach zu ihnen: "Höre, Israel, die Satzungen und Gebote, die ich heute vor deinen Ohren verkünde! Lernt sie und achtet darauf, sie zu befolgen!

Dtn 5:2 Der Herr, unser Gott, hat mit uns am Horeb einen Bund geschlossen.

Dtn 5:3 Nicht mit unseren Vätern schloß er diesen Bund; nein, mit uns, den Lebenden, die wir heute insgesamt hier sind.

Dtn 5:4 Der Herr redete mit euch auf dem Berg von Angesicht zu Angesicht aus dem Feuer heraus.

Dtn 5:5 Ich stand damals zwischen dem Herrn und euch, um euch das Wort des Herrn zu verkünden; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und stiegt nicht auf den Berg hinauf.

Dtn 5:6 Diese Worte, die ich dir heute befehle, seien in deinem Herzen!

Dtn 5:7 (I.) Du sollst keine fremden Götter neben mir haben!

Dtn 5:8 Du sollst dir kein Schnitzbild verfertigen von irgendeiner Gestalt, die es gibt im Himmel droben und auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde!

Dtn 5:9 Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und sollst ihnen nicht dienen! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter an den Kindern, Enkeln und Urenkeln nachprüft bei denen, die mich hassen,

Dtn 5:10 der aber Huld erweist bis ins tausendste Geschlecht denen, die mich lieben und meine Gebote halten.

Dtn 5:11 (II.) Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz aussprechen; denn nicht läßt der Herr den ungestraft, der seinen Namen unnütz ausspricht!

Dtn 5:12 (III.) Halte den Tag des Sabbats! Heilig sollst du ihn halten, so wie es der Herr, dein Gott, befohlen hat!

Dtn 5:13 Sechs Tage lang sollst du arbeiten und alle deine Geschäfte verrichten;

Dtn 5:14 aber der siebte Tag ist ein Sabbat zu Ehren des Herrn, deines Gottes; du sollst keinerlei Geschäfte an ihm verrichten, weder du selbst noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Ochs oder Esel, noch sonst eines von deinen Tieren, auch der Fremde nicht, der in deinen Toren sich aufhält, damit auch dein Knecht und deine Magd ruhen wie du.

Dtn 5:15 Denke daran, daß auch du Knecht im Ägypterland gewesen bist und dich der Herr, dein Gott, mit starker Hand und ausgestrecktem Arm hinweggeführt hat! Darum hat der Herr, dein Gott, dir befohlen, den Sabbat zu heiligen.

Dtn 5:16 (IV.) Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie der Herr, dein Gott, dir befohlen hat, damit du lange lebest und es dir wohlergehe in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir gibt!

Dtn 5:17 (V.) Du sollst nicht töten!

Dtn 5:18 (VI.) Du sollst nicht ehebrechen!

Dtn 5:19 (VII.) Du sollst nicht stehlen!

Dtn 5:20 (VIII.) Du sollst gegen deinen Nächsten nicht aussagen als falscher Zeuge!

Dtn 5:21 (IX.) Du sollst nicht Begierde haben nach der Frau deines Nächsten! (X.) Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Acker, Knecht, Magd, Ochs, Esel und alles, was deinem Nächsten gehört!"

Dtn 5:22 Diese Worte sprach der Herr zu all euren Versammelten auf dem Berg aus dem Feuer, dem Gewölk und dem Wetterdunkel heraus mit gewaltiger Stimme. Er setzte nichts weiter hinzu, schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und übergab sie mir.

Dtn 5:23 Als ihr nun die Stimme aus dem Dunkel heraus vernahmt, während der Berg in loderndem Feuer stand, da tratet ihr an mich heran, all eure Stammeshäupter und Ältesten.

Dtn 5:24 Ihr spracht: Der Herr, unser Gott, hat uns seine Majestät und Größe schauen lassen, wir haben seine Stimme aus dem Feuer heraus vernommen; heute wissen wir, daß Gott mit dem Menschen reden kann, ohne daß dieser stirbt.

Dtn 5:25 Und nun, warum sollen wir doch sterben? Denn dieses gewaltige Feuer wird uns verzehren; wenn wir noch weiterhin die Stimme des Herrn, unseres Gottes, anhören, werden wir sterben müssen.

Dtn 5:26 Denn wo wäre irgendein sterblicher Mensch, der wie wir die Stimme des lebendigen Gottes aus dem Feuer hätte reden hören und dabei am Leben geblieben wäre?

Dtn 5:27 Tritt du heran und höre alles, was der Herr, unser Gott, reden wird! Du berichte uns dann alles, was der Herr, unser Gott, zu dir redet; wir werden es hören und danach handeln.

Dtn 5:28 Der Herr hörte den Wortlaut eurer Rede, womit ihr euch an mich wandtet, und sprach zu mir: Ich habe die Rede vernommen, die dieses Volk an dich gerichtet hat; recht haben sie in allem, was sie sagen.

Dtn 5:29 Möchten sie nur immer so gesinnt sein, daß sie mich fürchten und alle meine Gebote halten, damit es ihnen und ihren Nachkommen wohlergehe für und für!

Dtn 5:30 Geh, sprich zu ihnen: Kehrt zurück zu euren Zelten!

Dtn 5:31 Du aber tritt wieder hierher zu mir! Ich will dir alle Gebote, Satzungen und Vorschriften mitteilen, die du sie lehren sollst. Sie sollen danach handeln in dem Land, das ich ihnen zum Eigentum verleihen will.

Dtn 5:32 Achtet nun darauf, daß ihr tut, wie der Herr, euer Gott, euch geboten hat; weder zur Rechten noch zur Linken sollt ihr davon abweichen!

 

Deuteronomium  Kapitel 6

 

Dtn 6:1 Dies ist die Auflage an Satzungen und Vorschriften, die ich euch gemäß der Anordnung des Herrn, eures Gottes, lehren soll; ihr sollt nach ihnen handeln in dem Land, in das ihr zieht, um es in Besitz zu nehmen!

Dtn 6:2 Du sollst den Herrn, deinen Gott, fürchten und alle seine Satzungen und Gebote, die ich dir heute anbefehle, halten - du, dein Sohn und deine Enkel - alle Tage deines Lebens. So sollen deine Tage vermehrt werden.

Dtn 6:3 Höre, Israel, und achte darauf, sie zu befolgen, damit es dir wohlergehe und ihr überaus zahlreich werdet; denn der Herr, der Gott deiner Väter, hat dir ein Land, das von Milch und Honig fließt, verheißen.

Dtn 6:4 Höre, Israel: Der Herr ist unser Gott, der Herr allein!

Dtn 6:5 Du sollst den Herrn, deinen Gott, aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele und mit all deiner Kraft lieben.

Dtn 6:6 Diese Worte, die ich dir heute befehle, seien in deinem Herzen!

Dtn 6:7 Auch sollst du sie deinen Kindern einschärfen und von ihnen reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.

Dtn 6:8 Du sollst sie als Denkzeichen an deine Hand binden und als Mahnmal zwischen deinen Augen tragen.

Dtn 6:9 Und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und auf deine Tore schreiben.

Dtn 6:10 Wenn dich nun der Herr, dein Gott, in das Land bringen wird, das er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob eidlich versprochen hat, um es dir zu verleihen, in das Land mit großen und herrlichen Städten, die du nicht gebaut,

Dtn 6:11 mit Häusern, die ohne dein Zutun mit allerlei Gütern gefüllt sind, mit ausgehauenen Zisternen, die du nicht angelegt, mit Weinbergen und Olivengärten, die du nicht gepflanzt hast, und wenn du davon ißt und satt wirst,

Dtn 6:12 so hüte dich wohl, des Herrn zu vergessen, der dich aus dem Ägypterland, dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt hat!

Dtn 6:13 Den Herrn, deinen Gott, sollst du fürchten und ihm dienen und bei seinem Namen schwören!

Dtn 6:14 Nicht aber dürft ihr anderen Göttern nachlaufen von den Göttern der Völker, die rings um euch leben.

Dtn 6:15 Denn der Herr, dein Gott, ist ein eifersüchtiger Gott in deiner Mitte; sonst würde der Zorn des Herrn, deines Gottes, über dir entbrennen und dich vom Erdboden ausrotten.

Dtn 6:16 Ihr sollt den Herrn, euren Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn versucht habt in Massa!

Dtn 6:17 Ihr sollt vielmehr die Gebote des Herrn, eures Gottes, halten, seine Weisungen und Satzungen, die er dir anbefohlen.

Dtn 6:18 Du sollst tun, was in den Augen des Herrn redlich und gut ist, damit es dir wohlergehe und du das herrliche Land, das der Herr deinen Vätern eidlich versprochen hat, in Besitz nehmen kannst,

Dtn 6:19 indem du alle deine Feinde vor dir verjagst, wie der Herr versprochen hat.

Dtn 6:20 Wenn dich nun künftighin dein Sohn also fragt: Was haben die Weisungen, Gebote und Vorschriften zu bedeuten, die der Herr, unser Gott, euch befohlen hat?,

Dtn 6:21 dann sollst du ihm antworten: Wir waren Pharaos Knechte in Ägypten; aber der Herr hat uns mit starker Hand aus Ägypten hinweggeführt.

Dtn 6:22 Der Herr tat vor unsern Augen gar große und schreckliche Zeichen und Wunder an Ägypten, am Pharao und an seinem ganzen Hause.

Dtn 6:23 Uns aber führte er von dort hinweg, um uns heranzubringen und uns das Land zu geben, das er unsern Vätern zugeschworen hat.

Dtn 6:24 Der Herr befahl uns, alle diese Satzungen zu befolgen, auf daß wir den Herrn, unsern Gott, fürchten zu unserem dauernden Glück, und damit er uns am Leben erhalte, so wie es heute der Fall ist.

Dtn 6:25 Richtige Lebensführung wird uns zuteil, wenn wir darauf achten, diesen ganzen Auftrag vor dem Herrn, unserm Gott, genau zu befolgen, wie er befohlen hat.

 

Deuteronomium  Kapitel 7

 

Dtn 7:1 Der Herr, dein Gott, wird dich in das Land bringen, das du betrittst als dein Eigentum; er wird die Hethiter, Girgaschiter, Amoriter, Kanaaniter, Perissiter, Hiwwiter und Jebusiter, sieben Völker, die größer und mächtiger sind als du, vor dir vertreiben.

Dtn 7:2 Wenn so der Herr, dein Gott, sie dir übergibt und du sie besiegst, dann sollst du an ihnen den Bann vollstrecken; du sollst mit ihnen keinen Bund schließen und keine Gnade an ihnen üben!

Dtn 7:3 Auch darfst du dich nicht mit ihnen verschwägern; du sollst deine Tochter nicht einem ihrer Söhne geben und deren Tochter für deinen Sohn nicht zur Frau nehmen!

Dtn 7:4 Denn das könnte deinen Sohn zum Abfall bringen; sie würden dann fremden Göttern dienen, und der Zorn des Herrn würde über euch entbrennen, so daß er euch eilends ausrotten würde.

Dtn 7:5 Vielmehr sollt ihr mit ihnen also verfahren: ihre Altäre abbrechen, ihre Weihesteine zertrümmern, ihre heiligen Pfähle umhauen und ihre Götzenbilder verbrennen!

Dtn 7:6 Denn ein dem Herrn, deinem Gott, geweihtes Volk bist du; dich hat der Herr, dein Gott, erwählt, damit du von allen Völkern auf dem Erdboden zu seinem Eigentum werdest.

Dtn 7:7 Nicht weil ihr gegenüber anderen Völkern größer seid, hing der Herr an euch und hat euch erwählt - seid ihr doch das kleinste von allen Völkern -,

Dtn 7:8 nein, aus Liebe zu euch und weil er den Eid halten mußte, den er euren Vätern zugeschworen hat, führte euch der Herr mit starker Hand hinweg und erlöste dich aus dem Sklavenhaus, aus der Gewalt des Pharao, des Ägypterkönigs.

Dtn 7:9 Du solltest erkennen, daß der Herr, dein Gott, der wirkliche Gott ist, der zuverlässige Gott, der den Bund und die Huld denen bewahrt bis ins tausendste Glied, die ihn lieben und seine Gebote halten,

Dtn 7:10 der aber seinem Widersacher unmittelbar vergilt und ihn vernichtet. Nicht zaudert er lang mit dem, der ihn haßt, sondern unmittelbar vergilt er ihm.

Dtn 7:11 Darum halte den Befehl, die Satzungen und Vorschriften, die ich dir heute anordne!

Dtn 7:12 Wenn ihr diesen Vorschriften gehorcht und sie beachtet und nach ihnen handelt, dann wird zum Lohn der Herr, dein Gott, dir den Bund und die Huld bewahren, wie er deinen Vätern eidlich versprochen hat.

Dtn 7:13 Er wird dich lieben und segnen und dich vermehren; deine Leibesfrucht und deine Feldfrucht, dein Getreide, deinen Most und dein Öl, den Wurf deiner Rinder und die Muttertiere deines Kleinviehs wird er segnen auf dem Boden, den er deinen Vätern eidlich versprochen hat, um ihn dir zu geben.

Dtn 7:14 Gesegnet wirst du sein mehr als alle Völker; kein Mann und keine Frau wird unfruchtbar sein bei dir, und ebensowenig dein Vieh.

Dtn 7:15 Der Herr wird jegliche Krankheit von dir fernhalten, und keine von den schlimmen ägyptischen Seuchen, die du ja kennst, wird er dir auferlegen; er wird sie aber unter all denen verbreiten, die dich hassen.

Dtn 7:16 Alle Völker, die dir der Herr, dein Gott, preisgibt, sollst du vertilgen und nicht mitleidig auf sie schauen; ihren Göttern sollst du nicht dienen, denn das bedeutet für dich einen Fallstrick.

Dtn 7:17 Sagst du aber in deinem Herzen: Diese Völker sind größer als ich; wie soll ich sie vertreiben können?,

Dtn 7:18 so sollst du dich doch vor ihnen nicht fürchten! Denke daran, was der Herr, dein Gott, dem Pharao und ganz Ägypten getan hat:

Dtn 7:19 an die großen Machtproben, welche deine Augen geschaut haben, die Zeichen, die Wundertaten, die starke Hand und den ausgestreckten Arm, womit der Herr, dein Gott, dich hinweggeführt hat! Ebenso wird der Herr, dein Gott, an all den Völkern handeln, vor denen du dich ängstigst.

Dtn 7:20 Und auch Entmutigung wird der Herr, dein Gott, gegen sie entsenden, bis die Übriggebliebenen vernichtet sind und auch die, welche sich vor dir versteckt haben.

Dtn 7:21 Entsetze dich nicht vor ihnen; denn der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein großer und furchtbarer Gott!

Dtn 7:22 Aber der Herr, dein Gott, wird diese Völker nur allmählich von deinem Angesicht vertreiben; du kannst sie nicht allzu rasch vertilgen, sonst nimmt das Wildtier des Feldes gegen dich überhand.

Dtn 7:23 Der Herr, dein Gott, wird sie dir preisgeben und in große Verwirrung setzen bis zu ihrer Vernichtung.

Dtn 7:24 Er wird ihre Könige in deine Gewalt geben; du sollst ihre Namen unter dem Himmel austilgen, und niemand wird vor dir standhalten, bis du sie vernichtet hast.

Dtn 7:25 Ihre Götzenbilder sollt ihr verbrennen; nicht einmal das Silber und Gold an ihnen darfst du begehren und an dich nehmen, sonst gerätst du dadurch in eine Falle; denn ein Greuel für den Herrn, deinen Gott, ist das.

Dtn 7:26 Einen Greuel sollst du nicht in dein Haus bringen. Du könntest sonst gleich ihm dem Bann verfallen; Abscheu und Grauen sollst du davor empfinden: denn es ist Banngut.

 

Deuteronomium  Kapitel 8

 

Dtn 8:1 Den gesamten Auftrag, den ich dir heute vorschreibe, haltet, damit ihr am Leben bleibt, euch vermehrt und in das Land, das der Herr euren Vätern eidlich versprochen hat, hineinkommt und es innehabt!

Dtn 8:2 Denke daran, wie dich der Herr, dein Gott, den ganzen Weg vierzig Jahre lang in der Wüste geleitet hat! In Drangsal hat er dich geraten lassen, auf die Probe gestellt, um zu erfahren, wie du im Herzen denkst, ob du seine Befehle ausführen willst oder nicht.

Dtn 8:3 Not und Hunger hat er dir gesandt und dich wiederum mit Manna gespeist, das dir und deinen Vätern unbekannt war. Er wollte dir damit andeuten, daß der Mensch nicht allein vom Brot lebt, sondern daß er von allem lebt, was aus dem Munde des Herrn kommt.

Dtn 8:4 Deine Kleider, die du trugst, zerschlissen nicht, und deine Füße schwollen dir in den vierzig Jahren nicht an.

Dtn 8:5 Beherzige, daß der Herr, dein Gott, dich züchtigen will, wie jemand seinen Sohn züchtigt.

Dtn 8:6 Bewahre die Befehle des Herrn, deines Gottes, indem du auf seinen Wegen wandelst und ihn fürchtest!

Dtn 8:7 Denn der Herr, dein Gott, bringt dich in ein herrliches und weiträumiges Land, voll von Wasserbächen, Quellen und Grundwassern, die in den Tälern und Bergen entspringen,

Dtn 8:8 in ein Land mit Weizen und Gerste, mit Weinstöcken, Feigen- und Granatbäumen, in ein Land mit Olivenbäumen und Honig,

Dtn 8:9 in ein Land, in dem du dich nicht in Armut ernähren mußt, sondern in dem dir nichts abgeht, in ein Land, dessen Steine Eisen enthalten und aus dessen Gebirge du Erz hauen kannst.

Dtn 8:10 Du sollst essen und satt werden, dann aber den Herrn, deinen Gott, preisen für das herrliche Land, das er dir gegeben hat.

Dtn 8:11 Hüte dich davor, des Herrn, deines Gottes, zu vergessen und seine Gebote, Vorschriften und Satzungen nicht zu halten, die ich dir heute gebe!

Dtn 8:12 Wenn du ißt, satt wirst, schöne Häuser baust und sie bewohnst,

Dtn 8:13 wenn dein Großvieh und dein Kleinvieh sich mehrt, Silber und Gold sich bei dir anhäuft, wenn deine gesamte Habe sich vergrößert,

Dtn 8:14 dann soll dein Herz nicht übermütig werden und des Herrn, deines Gottes, vergessen, der dich aus dem Ägypterland, aus dem Hause der Knechtschaft, hinweggeführt hat!

Dtn 8:15 Er hat dich geleitet durch die große und schaurige Steppe, voll von brennend-giftigen Schlangen und Skorpionen, durch dürre, wasserlose Gegenden. Für dich ließ er Wasser aus hartem Kieselstein hervorquellen.

Dtn 8:16 Er speiste dich in der Wüste mit Manna, das deine Väter nicht kannten. Er ließ dich mit Absicht in Drangsal und Prüfung geraten, damit er dir in künftiger Zeit um so mehr Gutes erweisen kann.

Dtn 8:17 Sage nicht etwa in deinen Gedanken: "Meine Kraft und die Stärke meiner Faust haben mir diesen Erfolg verschafft",

Dtn 8:18 sondern gedenke des Herrn, deines Gottes: Er ist es, der dir Kraft verleiht, Reichtümer zu erwerben, um seinen Bund, den er deinen Vätern geschworen hat, in Wirksamkeit treten zu lassen, wie es heute geschieht.

Dtn 8:19 Vergißt du aber den Herrn, deinen Gott, läufst du anderen Göttern nach, dienst ihnen und wirfst dich vor ihnen nieder, so bezeuge ich euch heute feierlich, daß ihr völlig zugrunde gehen werdet.

Dtn 8:20 Wie die Völker, die der Herr vor euch vertilgt, so werdet ihr vernichtet werden deshalb, weil ihr nicht hörtet auf die Stimme des Herrn, eures Gottes.

 

Deuteronomium  Kapitel 9

 

Dtn 9:1 Höre, Israel! Du überschreitest jetzt den Jordan, um hinzugehen und Völker zu bezwingen, die größer und stärker sind als du, Städte, die groß sind und himmelhoch befestigt,

Dtn 9:2 ein großes und hochgewachsenes Volk, die Enakiter, die du selber kennst und von denen du sagen hörtest: Wer vermag den Söhnen Enaks zu widerstehen?

Dtn 9:3 So wisse heute, daß es der Herr, dein Gott, ist, der dir als ein verzehrendes Feuer voranzieht. Vertilgen wird er sie und sie vor dir demütigen. Du wirst sie vertreiben und rasch vernichten, wie der Herr dir versprochen hat.

Dtn 9:4 Wenn nun der Herr, dein Gott, sie vor deinem Angesicht vertreibt, dann darfst du nicht etwa denken: "Meiner Rechtschaffenheit wegen hat der Herr mich herausgeführt, um dieses Land in Besitz zu nehmen." Nein, der Verderbtheit dieser Völker wegen vertreibt sie der Herr vor deinem Angesicht.

Dtn 9:5 Nicht wegen deiner Rechtschaffenheit und deiner Herzenslauterkeit kommst du in den Besitz ihres Landes, sondern der Herr, dein Gott, vertreibt diese Völker um ihrer Verderbtheit willen vor dir. Außerdem läßt er das Wort wirksam werden, das er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat.

Dtn 9:6 Sei dir dessen bewußt, daß der Herr, dein Gott, dir nicht um deiner Rechtschaffenheit willen dieses herrliche Land zum Besitz verleiht; denn du bist ein halsstarriges Volk.

Dtn 9:7 Denke daran und vergiß es nicht, wie du den Herrn, deinen Gott, in der Wüste erzürntest! Von dem Tage an, als du aus Ägypten herauszogst, bis zu eurer Ankunft an diesem Ort seid ihr widerspenstig gegen den Herrn gewesen.

Dtn 9:8 Am Horeb erzürntet ihr den Herrn, und des Herrn Zorn entbrannte so wider euch, daß er euch vernichten wollte.

Dtn 9:9 Ich stieg hinauf auf den Berg, die steinernen Tafeln des Bundes, den der Herr mit euch schloß, in Empfang zu nehmen. Vierzig Tage und vierzig Nächte verweilte ich auf dem Berg, aß kein Brot und trank kein Wasser.

Dtn 9:10 Da übergab mir der Herr die zwei steinernen Tafeln, mit Gottes Finger beschrieben; darauf standen alle Worte, die der Herr euch auf dem Berg aus dem Feuer heraus am Versammlungstag verkündet hatte.

Dtn 9:11 Nach den vierzig Tagen und vierzig Nächten gab mir der Herr die zwei steinernen Tafeln des Bundes.

Dtn 9:12 Da sprach der Herr zu mir: "Auf, steige eilends von hier hinab; denn dein Volk, das du aus Ägypten weggeführt, hat Schlimmes getan. Sie sind schnell abgewichen von dem Weg, den ich ihnen geboten habe; ein Gußbild haben sie sich angefertigt."

Dtn 9:13 Der Herr sprach zu mir: "Ich sehe, daß dieses Volk da ein halsstarriges Volk ist.

Dtn 9:14 Laß mich! Ich will sie vertilgen und ihren Namen ausrotten unter dem Himmel; dich aber will ich zu einem größeren und stärkeren Volk machen, als sie es sind."

Dtn 9:15 Ich wandte mich, stieg vom feuerlodernden Berg herab und hielt die zwei Bundestafeln in meinen beiden Händen.

Dtn 9:16 Da sah ich: Ihr hattet euch an dem Herrn, eurem Gott, versündigt und euch ein gegossenes Kalb gemacht. Schnell wart ihr von dem Weg abgewichen, den der Herr euch gewiesen hat.

Dtn 9:17 Da faßte ich beide Tafeln, schleuderte sie aus meinen Händen und zerschmetterte sie vor euren Augen.

Dtn 9:18 Ich fiel nieder vor dem Herrn wie das erste Mal, vierzig Tage und vierzig Nächte, aß kein Brot und trank kein Wasser eurer Sünde wegen, die ihr begangen, weil ihr tatet, was dem Herrn mißfiel, und ihn zum Zorn gereizt habt.

Dtn 9:19 Mir graute vor dem Zornesgrimm, den der Herr gegen euch hegte, da er euch ausrotten wollte. Doch der Herr erhörte mich auch diesmal noch.

Dtn 9:20 Er entbrannte auch gar sehr wider Aaron, so daß er ihn vertilgen wollte; aber ich legte damals Fürsprache auch für Aaron ein.

Dtn 9:21 Das Werk eurer Sünde aber, das ihr verfertigt hattet, das Kalb, nahm ich, verbrannte es im Feuer, zerstieß und zermalmte es vollständig, bis es zu feinem Staub ward. Diesen streute ich in den Bach, der vom Berge herniederfließt.

Dtn 9:22 Ferner habt ihr den Herrn zu Tabera, zu Massa und bei den Lustgräbern zum Zorn gereizt.

Dtn 9:23 Auch als der Herr euch von Kades-Barnea aussandte und sprach: "Zieht hinauf, erobert das Land, das ich euch gebe", da habt ihr gemurrt wider den Auftrag des Herrn, eures Gottes; ihr habt nicht an ihn geglaubt und seiner Stimme nicht gehorcht.

Dtn 9:24 Denn widerspenstig seid ihr gegen den Herrn, seitdem ich euch kenne.

Dtn 9:25 Und ich warf mich nieder vor dem Herrn vierzig Tage und vierzig Nächte lang; denn der Herr drohte an, er werde euch vertilgen.

Dtn 9:26 Ich aber betete zum Herrn und sprach: Herr, Herr, vertilge dein Volk und dein Erbteil nicht, das du durch deine Großtat erlöst und mit starker Hand aus Ägypten geführt hast!

Dtn 9:27 Gedenke deiner Knechte Abraham, Isaak und Jakob; beachte nicht die Halsstarrigkeit dieses Volkes da, seine frevlerische Gesinnung und seine Sünde!

Dtn 9:28 Sonst könnte das Land sagen, aus dem du uns herausgeführt hast: "Nur weil der Herr sie nicht in das Land bringen konnte, das er ihnen verheißen hatte, und weil er sie haßte, deshalb hat er sie weggeführt, um sie in der Wüste zu töten."

Dtn 9:29 Denn sie sind doch dein Volk und dein Erbteil, das du mit deiner großen Macht und mit deinem ausgestreckten Arm weggeführt hast.

 

Deuteronomium  Kapitel 10

 

Dtn 10:1 In jener Zeit befahl mir der Herr: "Haue dir zwei steinerne Tafeln wie die ersten; komme zu mir auf den Berg und verfertige dir eine Lade aus Holz!

Dtn 10:2 Ich will auf die Tafeln die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln, die du zerschmettert hast, niedergeschrieben waren. Lege sie dann in die Lade!"

Dtn 10:3 Ich verfertigte also eine Lade aus Akazienholz und hieb zwei steinerne Tafeln wie die ersten. Dann ging ich auf den Berg hinauf, beide Tafeln in meiner Hand.

Dtn 10:4 Da schrieb er auf die Tafeln die gleiche Schrift wie die erste, nämlich die zehn Worte, die der Herr zu euch redete auf dem Berge aus dem Feuer heraus am Versammlungstag. Der Herr gab sie mir.

Dtn 10:5 Da wandte ich mich um, stieg vom Berge hinab und legte die Tafeln in die Lade, die ich verfertigt hatte; daselbst sollten sie bleiben, wie der Herr mir geboten.

Dtn 10:6 Die Israeliten brachen von Beerot-Bene-Jaakan in Richtung nach Mosera auf. Dort starb Aaron und wurde begraben, und des Priesteramtes waltete an seiner Statt Eleasar, sein Sohn.

Dtn 10:7 Von dort brachen sie auf nach Gudgoda, und von Gudgoda nach Jotbata, einer Gegend mit Wasserbächen.

Dtn 10:8 Damals sonderte der Herr den Stamm Levi aus, die Bundeslade des Herrn zu tragen, vor dem Herrn zu stehen, ihm zu dienen und in seinem Namen zu segnen, was er bis heute besorgt.

Dtn 10:9 Darum erhielt Levi keinen Anteil und kein Erbe neben seinen Brüdern. Der Herr selbst ist sein Erbteil, wie der Herr, dein Gott, ihm gesagt hatte.

Dtn 10:10 Ich aber blieb wie das erste Mal vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berge. Der Herr erhörte mich auch dieses Mal. Der Herr wollte dich nicht ausrotten.

Dtn 10:11 Dann sprach der Herr zu mir: "Auf, ziehe weiter an der Spitze des Volkes! Sie sollen das Land, dessen Verleihung ich ihren Vätern eidlich versprochen habe, erreichen und in Besitz nehmen!"

Dtn 10:12 Und nun, Israel was fordert denn der Herr von dir? Daß du ihn fürchtest, auf allen seinen Wegen wandelst, ihn liebst und dem Herrn, deinem Gott, aus ganzem Herzen und ganzer Seele dienst!

Dtn 10:13 So mußt du die Gebote und Satzungen des Herrn beobachten, die ich dir heute befehle, zu deinem eigenen Besten.

Dtn 10:14 Denn dem Herrn, deinem Gott, gehören zwar der Himmel und die Himmel der Himmel, die Erde und alles auf ihr;

Dtn 10:15 doch nur zu deinen Vätern neigte er sich in Liebe und erwählte euch als ihre Nachkommen aus allen Völkern, wie es heute der Fall ist.

Dtn 10:16 Beschneidet also die Vorhaut eures Herzens und versteift euren Nacken nicht weiterhin!

Dtn 10:17 Denn der Herr, euer Gott, ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, die große, starke und furchterregende Gottheit, die unparteiisch ist und keinerlei Bestechung annimmt.

Dtn 10:18 Er ist es, der Recht schafft den Waisen und Witwen, der auch die Fremdlinge liebt und ihnen Brot und Kleidung gibt.

Dtn 10:19 Ihr sollt also auch den Fremdling lieben; denn Fremdlinge seid ihr im Ägypterland gewesen!

Dtn 10:20 Den Herrn, deinen Gott, sollst du fürchten, ihm dienen, ihm anhangen und in seinem Namen schwören!

Dtn 10:21 Er ist dein Ruhm, dein Gott, der an dir jene großen und furchterregenden Taten vollbrachte, die du mit deinen eigenen Augen gesehen hast.

Dtn 10:22 Als eine Schar von siebzig Personen zogen deine Väter nach Ägypten hinab, und jetzt hat der Herr, dein Gott, dich zahlreich gemacht wie die Sterne am Himmel.

 

Deuteronomium  Kapitel 11

 

Dtn 11:1 Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben und seinen Dienst, seine Satzungen, seine Vorschriften und Befehle immerdar beobachten!

Dtn 11:2 Seid euch heute dessen bewußt: Nicht zu euren Kindern spreche ich, die nichts erfahren und gesehen haben von der Züchtigung des Herrn, eures Gottes, seiner Größe, seinem starken Arme, seiner ausgestreckten Hand,

Dtn 11:3 von seinen Wunderzeichen und Taten, die er in Ägypten vollbrachte am Pharao, dem König von Ägypten, und seinem ganzen Land,

Dtn 11:4 und was er dem ägyptischen Heer, seinen Rossen und Wagen antat: Er ließ die Wasser des Schilfmeeres über sie dahinfluten, als sie euch nachjagten, und der Herr vertilgte sie so bis auf diesen Tag;

Dtn 11:5 was er euch dann in der Wüste getan bis zu eurer Ankunft hier;

Dtn 11:6 was er Datan und Abiram, den Söhnen des Eliab, des Sohnes Rubens, widerfahren ließ: Die Erde riß ihren Schlund auf und verschlang sie, ihre Häuser und ihre Zelte, samt allem, was zu ihnen gehörte, in der Mitte von ganz Israel.

Dtn 11:7 Mit eigenen Augen habt ihr das gewaltige Tun des Herrn gesehen, das er vollbrachte.

Dtn 11:8 Beachtet alle Gebote, die ich euch heute befehle, damit ihr stark werdet, hinkommt und das Land in Besitz nehmt, in das ihr nun zur Eroberung hinüberzieht!

Dtn 11:9 So werdet ihr recht lange auf der Scholle bleiben, von welcher der Herr euren Vätern eidlich versprochen hat, sie ihnen und ihren Nachkommen zu verleihen, ein Land, das von Milch und Honig fließt.

Dtn 11:10 Denn das Land, in das du hineinziehst, um es zu besitzen, ist nicht wie das Land Ägypten, aus dem ihr ausgezogen seid, das du nach der Aussaat mit Tretmühlen wie einen Gemüsegarten bewässern mußtest.

Dtn 11:11 Dieses Land, zu dessen Eroberung ihr hinüberzieht, ist ein Land mit Bergen und Tälern, das Wasser trinkt vom Regen des Himmels,

Dtn 11:12 ein Land, das der Herr, dein Gott, ständig umsorgt; des Herrn, deines Gottes, Augen ruhen auf ihm vom Anfang des Jahres bis zu seinem Ende.

Dtn 11:13 "Wenn ihr meinen Geboten, die ich euch heute befehle, gehorcht, nämlich den Herrn, euren Gott, liebt, ihm dient aus eurem ganzen Herzen und aus eurer ganzen Seele,

Dtn 11:14 so verleihe ich eurem Land den Regen rechtzeitig, Frühregen und Spätregen, damit du dein Getreide, deinen Most und dein Öl ernten kannst.

Dtn 11:15 Auch will ich auf deinem Feld Gras für dein Vieh wachsen lassen, und du wirst dich satt essen."

Dtn 11:16 Seid aber davor auf der Hut, daß euer Herz sich nicht betören läßt abzufallen, anderen Göttern zu dienen und sich vor ihnen niederzuwerfen!

Dtn 11:17 Dann würde des Herrn Zorn gegen euch entbrennen und den Himmel verschließen, so daß kein Regen fiele, der Boden seinen Ertrag nicht mehr gäbe und ihr gar schnell aus dem herrlichen Lande, das der Herr euch geben wird, verschwinden würdet.

Dtn 11:18 So beherzigt diese meine Worte und nehmt sie euch zu Gemüte! Bindet sie euch als ein Denkzeichen an eure Hand und tragt sie als Mahnmal auf der Stirne!

Dtn 11:19 Belehrt darüber auch eure Kinder: du sollst davon sprechen, wenn du zu Hause weilst und auf dem Wege wandelst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst!

Dtn 11:20 Schreibe sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore,

Dtn 11:21 damit eure Tage und die Tage eurer Kinder in dem Land, das der Herr euren Vätern mit einem Eidschwur zugesagt hat, so lange dauern, wie der Himmel über der Erde steht.

Dtn 11:22 Wenn ihr nun alle diese Gebote, die ich euch zu halten gebiete, genau erfüllt, den Herrn, euren Gott, liebt, auf all seinen Wegen wandelt und ihm in Treue anhängt,

Dtn 11:23 dann wird der Herr diese Völker insgesamt vor eurem Angesicht vertreiben; ihr werdet dann größere und stärkere Völker, als ihr seid, beerben!

Dtn 11:24 Jede Stelle, die eure Fußsohle betritt, gehört euch; von der Wüste bis zum Libanon, vom Euphratstrom bis zum westlichen Meer hin soll euer Gebiet sich erstrecken.

Dtn 11:25 Niemand soll euch widerstehen können; Furcht und Schrecken vor euch wird der Herr auf das ganze Land legen, das ihr betretet, wie er es euch verheißen hat.

Dtn 11:26 Seht, ich lege euch heute Segen und Fluch vor:

Dtn 11:27 den Segen, wenn ihr gegen den Herrn, euren Gott, gehorsam seid,

Dtn 11:28 den Fluch aber, wenn ihr den Befehlen des Herrn, eures Gottes, nicht Folge leistet, sondern abweicht von dem Weg, den ich euch heute vorschreibe, und anderen Göttern nachlauft, die ihr nicht kennt.

Dtn 11:29 Führt dich nun der Herr, dein Gott, in das Land, zu dessen Eroberung du hinüberziehst, dann sollst du den Segen auf den Berg Garizim, den Fluch aber auf den Berg Ebal legen!

Dtn 11:30 Diese liegen bekanntlich jenseits des Jordans, hinter der Straße nach Westen, die durch das Gebiet der in der Steppe wohnenden Kanaaniter führt, die Gilgal gegenüber bei den Orakeleichen wohnen.

Dtn 11:31 Wenn ihr den Jordan überschreitet, um das Land in Besitz zu nehmen, das der Herr, euer Gott, euch verleihen wird, und wenn ihr es erobert habt und darin seßhaft seid,

Dtn 11:32 dann sollt ihr alle Satzungen und Vorschriften, die ich euch heute vorlege, halten!

 

Deuteronomium  Kapitel 12

 

Dtn 12:1 Dies sind die Satzungen und Vorschriften, die ihr in dem Land, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch verliehen hat, genau befolgen sollt, solange ihr in diesem Lande lebt:

Dtn 12:2 Ihr sollt all die Stätten gründlich zerstören, an denen die Völker, in deren Erbe ihr getreten seid, ihren Göttern gedient haben, auf den hohen Bergen, auf den Hügeln und unter jedem grünen Baum.

Dtn 12:3 Reißt ihre Altäre nieder, zertrümmert ihre Weihesteine, verbrennt ihre heiligen Pfähle, haut ihre Götzenbilder um und vertilgt ihre Namen von jener Stätte!

Dtn 12:4 Solches dürft ihr nicht tun zu Ehren des Herrn, eures Gottes!

Dtn 12:5 Vielmehr sollt ihr die Stätte, die der Herr, euer Gott, aus all euren Stämmen erwählen wird, um seinem Namen dort eine Wohnstatt zu bereiten, besuchen und dorthin kommen!

Dtn 12:6 Eure Brand- und Schlachtopfer, eure Zehnten, Hebeopfer, Gelübde, eure freiwilligen Gaben und den Erstlingswurf eures Groß- und Kleinviehs bringt dorthin!

Dtn 12:7 Daselbst sollt ihr vor dem Herrn, eurem Gott, das Opfermahl halten, sollt mit euren Familien fröhlich sein über das, was eure Hände sich erworben, womit dich der Herr, dein Gott, gesegnet hat.

Dtn 12:8 Ihr dürft es nicht so machen, wie wir es hier bis heute, ein jeder nach seinem Belieben, zu tun pflegen.

Dtn 12:9 Bis dahin seid ihr ja noch nicht zur Ruhe und zu dem Erbe gelangt, das der Herr, euer Gott, euch verleihen will.

Dtn 12:10 Ihr werdet den Jordan überschreiten und in dem Land, das der Herr, euer Gott, euch als Erbe zuteilen wird, wohnen; er wird euch vor allen euren Feinden ringsum Ruhe gewähren, und ihr werdet in Sicherheit wohnen.

Dtn 12:11 Dann sollt ihr aber an die Stätte, die der Herr, euer Gott, sich zur Wohnstatt seines Namens auserwählen wird, all das bringen, was ich euch heute vorschreibe: eure Brand- und Schlachtopfer, eure Zehnten und Hebeopfer und alle eure auserlesenen Gelübdeopfer, die ihr dem Herrn angelobt.

Dtn 12:12 Ihr sollt dann vor dem Herrn, eurem Gott, fröhlich sein, ihr samt euren Söhnen und Töchtern, Knechten und Mägden, und auch der Levit, der in euren Ortschaften wohnt. Er hat ja weder Landanteil noch Erbbesitz neben euch.

Dtn 12:13 Hüte dich aber, deine Brandopfer an jeder beliebigen Stätte darzubringen, die du selbst aussuchst!

Dtn 12:14 Nur an der Stätte, die der Herr in einem deiner Stämme erwählen wird, darfst du deine Brandopfer darbringen und all das tun, was ich dir gebiete.

Dtn 12:15 Indessen darfst du ganz nach Wunsch schlachten und Fleisch essen entsprechend dem Segensmaß, das der Herr, dein Gott, dir verleihen wird, in all deinen Ortschaften. Der Unreine wie auch er Reine dürfen davon essen wie von einer Gazelle oder vom Hirsch.

Dtn 12:16 Nur das Blut sollt ihr nicht genießen; auf die Erde sollt ihr es ausgießen wie Wasser!

Dtn 12:17 Du darfst aber in deinen Ortschaften nicht die Zehntabgabe deines Getreides, Mostes und Öles, nicht den Erstlingswurf deiner Rinder und deines Kleinviehs, keine gelobten Gelübdeopfer noch deine freiwilligen Gaben und Hebeopfer verzehren.

Dtn 12:18 Nur vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du es verzehren an der Stätte, die der Herr, dein Gott, erwählen wird, und zwar du samt deinen Söhnen und Töchtern, deinen Knechten und Mägden und den Leviten in deinen Ortschaften; und du sollst fröhlich sein vor dem Herrn, deinem Gott, über alles, was deine Hand sich erworben hat.

Dtn 12:19 Nimm dich in acht, den Leviten im Stich zu lassen, solange du in deinem Lande lebst!

Dtn 12:20 Erweitert der Herr, dein Gott, dein Gebiet, wie er dir verheißen hat, und du denkst: ich will Fleisch essen, denn es gelüstet dich danach, Fleisch zu essen, so darfst du es tun ganz nach Wunsch.

Dtn 12:21 Wenn dann die Stätte, die der Herr, dein Gott, zur Wohnstatt seines Namens sich erwählt, für dich zu weit entfernt ist, so darfst du von deinen Rindern und von deinem Kleinvieh, das der Herr dir geschenkt hat, schlachten, gemäß meiner Anweisung, und es innerhalb deiner Ortschaften verzehren ganz nach Wunsch.

Dtn 12:22 Aber nur so, wie man Gazellen- und Hirschfleisch ißt, sollst du es verzehren! Der Unreine und der Reine können in gleicher Weise davon essen.

Dtn 12:23 Halte aber streng daran fest, kein Blut zu genießen; denn im Blut ist das Leben und das Leben sollst du nicht mit dem Fleisch verzehren!

Dtn 12:24 Du darfst es nicht genießen; auf die Erde sollst du es ausgießen wie Wasser!

Dtn 12:25 Du darfst es nicht verzehren, damit es dir und deinen Kindern wohlergehe, weil du das tust, was dem Herrn wohlgefällig ist.

Dtn 12:26 Aber die heiligen Abgaben, die dir obliegen, und deine Gelübdeopfer sollst du aufladen und damit zur Stätte kommen, die der Herr erwählen wird.

Dtn 12:27 Dein Brandopfer sollst du so darbringen: das Fleisch und das Blut gehört auf den Altar des Herrn, deines Gottes. Das Blut deiner Schlachtopfer werde am Altar des Herrn, deines Gottes, ausgegossen; das Fleisch jedoch darfst du genießen.

Dtn 12:28 Beobachte, höre und tue alle diese Gebote, die ich dir heute vorschreibe, auf daß es dir und deinen Kindern in aller Zukunft wohlergehe, weil du das tust, was gut und recht ist in den Augen des Herrn, deines Gottes!

Dtn 12:29 Der Herr, dein Gott, wird die Völker vor dir ausrotten, in deren Gebiet du hineinkommst, um es zu besitzen. Hast du es im Besitz und wohnst du in ihrem Lande,

Dtn 12:30 dann hüte dich aber, dich von ihrem Beispiel verführen zu lassen, nachdem sie doch vor dir vertilgt wurden! Suche nicht nach ihren Göttern, indem du fragst: "Wie haben jene Völker ihre Götter verehrt, damit ich auch so tue?"

Dtn 12:31 Solches darfst du nicht tun zu Ehren des Herrn, deines Gottes! Denn alles, was dem Herrn ein Greuel ist und was er haßt, haben sie zu Ehren ihrer Götter getan; selbst ihre Söhne und Töchter verbrannten sie ihren Göttern zu Ehren.

 

Deuteronomium  Kapitel 13

 

Dtn 13:1 Alles, was ich euch heute befehle, sollt ihr genau befolgen, nichts hinzutun und nichts davon wegnehmen!

Dtn 13:2 Steht etwa in deiner Mitte ein Prophet oder ein Traumseher auf und bietet dir ein Wahrzeichen oder ein Wunder an,

Dtn 13:3 und es geschieht tatsächlich das Zeichen oder Wunder, auf Grund dessen er dich aufforderte: Laßt uns anderen Göttern nachlaufen, die ihr nicht kennt, und sie verehren,

Dtn 13:4 dann darfst du auf die Worte jenes Propheten oder Träumers nicht hören. Denn der Herr, euer Gott, stellt euch nur auf die Probe, um zu erfahren, ob ihr den Herrn, euren Gott, aus eurem ganzen Herzen und aus eurer ganzen Seele liebt.

Dtn 13:5 Dem Herrn, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen, ihn fürchten, seine Gebote beobachten, auf seine Stimme hören, ihm dienen und ihm in Treue anhangen!

Dtn 13:6 Jener Prophet oder Träumer aber soll sterben; denn er hat Aufruhr verkündet wider den Herrn, deinen Gott, der dich aus dem Ägypterland hinausgeführt und aus dem Hause der Knechtschaft erlöst hat. Er brachte dich ab von dem Wege, auf dem der Herr, dein Gott, dir zu wandeln gebot; so sollst du das Böse vertilgen aus deiner Mitte.

Dtn 13:7 Wenn dein Bruder, der Sohn deiner Mutter, oder dein Sohn oder deine Tochter oder die Frau an deiner Brust oder dein Freund, den du so lieb hast wie dein Ich, dich heimlich verführen wollen und sprechen: Laßt uns doch hingehen und andern Göttern dienen, die weder du noch deine Väter kannten,

Dtn 13:8 von den Göttern der Völker, mögen sie rings um euch in der Nähe wohnen oder weit entfernt von dir von einem Ende der Erde bis zum andern,

Dtn 13:9 so darfst du ihnen nicht willfahren und gehorchen, nicht mit mitleidigen Augen auf sie blicken, sie schonen und ihre Schuld verheimlichen.

Dtn 13:10 Dem Tod sollst du sie überliefern! Deine Hand soll sich zuerst gegen sie erheben, um sie zu töten, und danach die Hand des gesamten Volkes.

Dtn 13:11 Mit Steinen sollst du sie zu Tode steinigen; denn sie haben versucht, dich abzubringen vom Herrn, der dich aus Ägypten, dem Haus der Knechtschaft, hinweggeführt hat.

Dtn 13:12 Ganz Israel soll es hören und sich fürchten, damit nie wieder so Böses in deiner Mitte getan werde!

Dtn 13:13 Du hörst etwa von irgendeiner deiner Städte, die der Herr, dein Gott, dir als Wohnsitz verleihen wird, sagen:

Dtn 13:14 Nichtsnutzige Männer gingen aus deiner Mitte hervor und haben die Bewohner ihrer Stadt abspenstig gemacht mit den Worten: Wir wollen hingehen und andere Götter verehren, die ihr nicht kennt;

Dtn 13:15 dann untersuche gründlich und frage genau nach; wenn sich die Sache wirklich so verhält und derart Abscheuliches in deiner Mitte geschehen ist,

Dtn 13:16 so schlage die Bewohner jener Stadt mit der Schärfe des Schwertes; weihe sie und alles, was darin ist, sogar das Vieh, dem Banne durch die Schärfe des Schwertes!

Dtn 13:17 Alle Beute sollst du auf ihren Marktplatz zusammentragen, dann die Stadt und die gesamte Beute als ein Ganzopfer für den Herrn, deinen Gott, verbrennen. Sie sei auf die Dauer ein Ruinenhügel und werde fürderhin nie mehr aufgebaut.

Dtn 13:18 Nichts von dem Banngut darf an deiner Hand haften bleiben, damit der Herr sich von seiner Zornesglut abwende, dir Gnade schenke und aus Erbarmen dich vermehre, wie er deinen Vätern eidlich versprochen hat.

Dtn 13:19 Nur mußt du der Stimme des Herrn, deines Gottes, willfahren und alle seine Gebote beachten, die ich dir heute gebe, indem du tust, was recht ist in den Augen des Herrn, deines Gottes.

 

Deuteronomium  Kapitel 14

 

Dtn 14:1 Ihr seid Kinder des Herrn, eures Gottes. Ihr dürft euch daher eure Haut nicht einritzen und euch über der Stirn keine Glatze scheren wegen eines Toten.

Dtn 14:2 Denn ein dem Herrn, deinem Gott, geweihtes Volk bist du: Dich hat der Herr erwählt, daß du unter allen Völkern auf dem Erdboden sein besonderes Eigentumsvolk seiest.

Dtn 14:3 Du darfst nichts von dem essen, was ein Greuel ist.

Dtn 14:4 Dies sind die Vierfüßler, die ihr essen dürft: Rind, Schaf und Ziege,

Dtn 14:5 Hirsch, Gazelle, Rehbock, Wildziege, Dischon, Wildschaf, Antilope;

Dtn 14:6 alle Vierfüßler, die gespaltene Klauen haben, und zwar ganz durchgespaltene Klauen, und die zugleich wiederkäuen, dürft ihr essen.

Dtn 14:7 Nur folgende von den Wiederkäuern und denen, die durchgespaltene Klauen haben, dürft ihr nicht essen: das Kamel, den Hasen und den Klippdachs; denn sie sind zwar Wiederkäuer, haben aber keine (völlig) durchgespaltenen Klauen; als unrein haben sie euch zu gelten;

Dtn 14:8 ferner das Schwein, denn es hat zwar gespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer; als unrein hat es euch zu gelten; das Fleisch all dieser Tiere dürft ihr nicht essen und ihr Aas nicht berühren.

Dtn 14:9 Folgendes dürft ihr essen von dem, was im Wasser lebt: Alles, was Flossen und Schuppen hat, könnt ihr essen!

Dtn 14:10 Was aber keine Flossen und Schuppen trägt, dürft ihr nicht essen. Als unrein hat es euch zu gelten.

Dtn 14:11 Alle reinen Vögel dürft ihr essen.

Dtn 14:12 Folgende von den Vögeln dürft ihr nicht essen: Adler, Lämmergeier, Schwarzgeier,

Dtn 14:13 den Roten Milan, die Weihe nach ihren verschiedenen Arten,

Dtn 14:14 alle Rabenarten,

Dtn 14:15 den Strauß, die Eule, die Möwe, den Falken nach seinen Arten,

Dtn 14:16 das Käuzchen, die Ohreule und die Weiße Eule,

Dtn 14:17 die Dohle, den Aasgeier und die Fischeule,

Dtn 14:18 den Storch, den Reiher nach seinen Arten, den Wiedehopf und die Fledermaus.

Dtn 14:19 Auch alle geflügelten Kleintiere sollen euch als unrein gelten; sie dürfen nicht gegessen werden.

Dtn 14:20 Nur alle reinen Flügeltiere dürft ihr essen.

Dtn 14:21 Kein Aas dürft ihr essen! Dem Fremden, der in deinen Toren ist, magst du es abgeben, daß er es esse. Oder auch einem Ausländer darfst du es verkaufen. Du bist ja ein Volk, das dem Herrn, deinem Gott, geweiht ist. Du darfst ein Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen.

Dtn 14:22 Den gesamten Ertrag deiner Aussaat von allem, was dir auf dem Felde wächst, sollst du alljährlich gewissenhaft verzehnten.

Dtn 14:23 Du sollst vor dem Herrn, deinem Gott, an der Stätte, die er sich zur Wohnstatt seines Namens gemacht hat, den Zehnten von deinem Getreide, deinem Most und Öl sowie die Erstwürfe deines Groß- und Kleinviehs verzehren, auf daß du es lernst, den Herrn, deinen Gott, immerdar zu fürchten.

Dtn 14:24 Ist aber der Weg zu weit für dich, kannst du es nicht hintragen, weil die Stätte, die der Herr, dein Gott, zur Wohnstätte seines Namens erwählen wird, zu fern ist, und der Herr, dein Gott, läßt dir Segen zukommen,

Dtn 14:25 dann mußt du es für Geld verkaufen. Nimm das Geld im Beutel mit dir, begib dich nach der Stätte, die sich der Herr, dein Gott, erwählen wird,

Dtn 14:26 dann kaufe für das Geld alles, was dein Herz begehrt, Rinder und Schafe, Wein und Rauschtrank und alles, wonach du verlangst! Halte daselbst ein Mahl vor dem Herrn, deinem Gott, und sei fröhlich mit deiner Familie!

Dtn 14:27 Aber auch den Leviten, der in deinen Ortschaften wohnt, darfst du nicht im Stich lassen; denn er hat keinen Anteil und kein Erbe bei dir.

Dtn 14:28 Am Ende des dritten Jahres sollst du den Gesamtzehnten von deinem Ertrag in diesem Jahr herausnehmen und in deinem Wohnort niederlegen.

Dtn 14:29 Dann komme der Levit - er hat ja keinen Anteil und keinen Erbbesitz bei dir -, ferner der Fremdling, die Waise und die Witwe in deinen Ortschaften; sie sollen sich satt essen, und der Herr, dein Gott, wird dich in allem Tun deiner Hände segnen.

 

Deuteronomium  Kapitel 15

 

Dtn 15:1 Am Ende jedes siebten Jahres sollst du einen Erlaß gewähren!

Dtn 15:2 Folgendes ist die Regelung des Erlasses: Jeder Gläubiger soll sein Darlehen, das er seinem Nächsten gewährt hat, erlassen. Er soll seinen Nächsten und seinen Bruder nicht drängen; denn ausgerufen ward ein Erlaß zu Ehren des Herrn.

Dtn 15:3 Einen Ausländer magst du drängen, doch von dem, was du von einem Stammesbruder zu fordern hast, sollst du die Hand ablassen.

Dtn 15:4 Allerdings wird es unter dir keine Armen geben, da der Herr, dein Gott, dich reichlich segnen wird in dem Land, das dir der Herr, dein Gott, als Anteil und Erbbesitz geben wird.

Dtn 15:5 Nur mußt du völlig gehorsam sein der Stimme des Herrn, deines Gottes, und auf die Befolgung dieser Befehle, die ich dir heute erteile, achten.

Dtn 15:6 Dann wird der Herr, dein Gott, dich segnen, wie er dir verheißen hat. Du wirst vielen Völkern ausleihen können, selber aber nichts zu entleihen brauchen. Du wirst über viele Völker herrschen, über dich aber soll keines die Herrschaft ausüben.

Dtn 15:7 Findet sich bei dir ein armer Stammesbruder in einer deiner Ortschaften in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir verleihen wird, so sollst du nicht hartherzig sein und deine Hand vor deinem armen Stammesbruder nicht verschließen;

Dtn 15:8 vielmehr sollst du deine Hand für ihn weit auftun und ihm gerne leihen, was er in der Not, die er leidet, braucht.

Dtn 15:9 Nimm dich in acht, daß nicht etwa der nichtsnutzige Gedanke in deinem Herzen aufsteige: es steht nahe bevor das siebte Jahr, das Jahr des Erlasses, so daß du eine abweisende Miene machst gegen deinen armen Bruder und ihm nichts gibst; denn wenn er dann deinetwegen zum Herrn schreit, so lastet auf dir eine Sünde.

Dtn 15:10 Reichlich geben sollst du ihm, und wenn du gibst, dann soll dein Herz nicht verdrießlich sein. Denn um einer solchen Tat willen wird der Herr, dein Gott, dich segnen bei allem Tun und bei allem, was deine Hand ergreift.

Dtn 15:11 Denn niemals wird es an Armen in deinem Land fehlen. Ich gebiete dir also: Tu deine Hand weit auf für deinen dürftigen und armen Bruder in deinem Lande!

Dtn 15:12 Verkauft sich dir ein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, so soll er dir sechs Jahre lang als Sklave dienen, im siebten Jahre aber sollst du ihn freilassen aus deinem Dienst!

Dtn 15:13 Entläßt du ihn aus deinem Dienst, so schicke ihn nicht leer fort!

Dtn 15:14 Statte ihn gut aus mit Gaben aus deinem Kleinvieh, von deiner Tenne und deiner Kelter; womit dich der Herr, dein Gott, gesegnet hat, davon sollst du ihm geben!

Dtn 15:15 Denke daran, daß auch du Sklave warst im Ägypterland, und daß der Herr, dein Gott, dich erlöst hat; darum gebiete ich dir heute solches.

Dtn 15:16 Sagt er aber zu dir: Ich will von dir nicht fortgehen, denn er hat dich und deine Familie lieb, weil er es gut bei dir hat,

Dtn 15:17 so nimm einen Pfriemen und bohre ihn durch sein Ohr in die Tür, dann sei er dein Sklave für immer; auch mit deiner Magd sollst du ebenso verfahren.

Dtn 15:18 Es sei dir aber nicht lästig, ihn frei aus deinem Dienst zu entlassen. Denn er hat sechs Jahre hindurch die entsprechende Summe des Lohnes eines Tagelöhners für dich abgeleistet. Dafür hat dich der Herr, dein Gott, in all deinen Unternehmungen gesegnet.

Dtn 15:19 Jeglichen Erstling, der bei deinem Großvieh und Kleinvieh geworfen wird, sollst du, wenn er männlich ist, dem Herrn, deinem Gott, weihen! Mit den Erstlingen deiner Rinder darfst du nicht arbeiten und die Erstlinge deines Kleinviehs nicht scheren.

Dtn 15:20 Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du ihn mit deiner Familie Jahr um Jahr verzehren an dem Ort, den der Herr auserwählen wird.

Dtn 15:21 Hat er einen Makel, sei es, daß er blind oder lahm oder sonst mit einem bösen Fehler behaftet ist, so opfere ihn dem Herrn, deinem Gott, nicht!

Dtn 15:22 An deinem Wohnort sollst du ihn verzehren, der Unreine zusammen mit dem Reinen, gleichwie man Gazelle und Hirsch ißt.

Dtn 15:23 Doch sein Blut darfst du nicht genießen; schütte es auf die Erde wie Wasser!

 

Deuteronomium  Kapitel 16

 

Dtn 16:1 Achte auf den Monat Abib und feiere Pascha zu Ehren des Herrn, deines Gottes! Denn im Monat Abib hat dich der Herr, dein Gott, zur Nachtzeit aus Ägypten weggeführt.

Dtn 16:2 Schlachte Pascha für den Herrn, deinen Gott, Kleinvieh und Großvieh, an der Stätte, die der Herr sich zur Wohnstatt seines Namens erwählt.

Dtn 16:3 Gesäuertes darfst du dazu nicht essen. Sieben Tage lang sollst du dazu ungesäuerte Brote, Bedrängnisbrot, essen - denn in Hast zogst du aus Ägypten -, damit du an deinen Wegzug aus Ägypten denkst, solange du lebst.

Dtn 16:4 In deinem ganzen Wohngebiet sei sieben Tage lang kein Sauerteig zu sehen; von dem Fleisch des Lammes aber, das du am Abend des ersten Tages schlachtest, darf bis zum andern Morgen nichts übrigbleiben.

Dtn 16:5 Du darfst das Pascha nicht schlachten in einer deiner Ortschaften, die der Herr, dein Gott, dir gibt.

Dtn 16:6 Vielmehr an der Stätte, die der Herr, dein Gott, sich zur Wohnstatt seines Namens erwählt, sollst du das Pascha schlachten, und zwar am Abend bei Sonnenuntergang zur Zeit deines Wegzugs aus Ägypten.

Dtn 16:7 Du sollst es kochen und verspeisen an der Stätte, die der Herr, dein Gott, erwählen wird. Am andern Morgen darfst du dich aufmachen und heim zu deinen Zelten gehen.

Dtn 16:8 Sechs Tage lang sollst du ungesäuerte Brote essen. Am siebten Tage ist Feiertag zu Ehren des Herrn, deines Gottes; da sollst du keinerlei Arbeit verrichten.

Dtn 16:9 Sieben Wochen sollst du dir abzählen! Vom Zeitpunkt, da die Sichel das Getreide zu mähen beginnt, sollst du die Zählung der sieben Wochen beginnen.

Dtn 16:10 Dann halte dem Herrn, deinem Gott, das Wochenfest mit den freiwilligen Gaben aus deiner Hand, die du gibst entsprechend dem Segen des Herrn, deines Gottes!

Dtn 16:11 Du sollst vor dem Herrn, deinem Gott, fröhlich sein mit deinen Söhnen, Töchtern, Knechten, Mägden und den Leviten, die sich in deinen Ortschaften aufhalten, den Fremdlingen, den Waisen, den Witwen, die unter dir wohnen, und zwar an der Stätte, die der Herr, dein Gott, sich zur Wohnstatt seines Namens erwählt.

Dtn 16:12 Denke daran, daß du ein Sklave in Ägypten gewesen bist, und beachte diese Satzungen und handle danach!

Dtn 16:13 Das Laubhüttenfest sollst du sieben Tage lang feiern, wenn du den Ertrag von deiner Tenne und deiner Kelter einerntest.

Dtn 16:14 Fröhlich sollst du an deinem Fest sein mit deinen Söhnen, Töchtern, Knechten, Mägden, den Leviten, Fremdlingen, Waisen und Witwen, die sich in deinen Ortschaften aufhalten.

Dtn 16:15 Sieben Tage lang sollst du zu Ehren des Herrn, deines Gottes, feiern an dem Ort, den der Herr sich erwählt; denn der Herr, dein Gott, wird dich segnen in all deinem Feldertrag und bei jeglichem Unternehmen deiner Hände; sei also voller Freude!

Dtn 16:16 Dreimal im Jahre sollen alle deine Männer vor dem Herrn, deinem Gott, erscheinen an der Stätte, die er erwählt: am Fest der ungesäuerten Brote, an Pfingsten und an Laubhütten; niemand aber soll mit leeren Händen vor dem Herrn erscheinen.

Dtn 16:17 Jeder soll mit dem kommen, was er zu schenken vermag nach Maßgabe des Segens, den der Herr, dein Gott, dir verliehen hat.

Dtn 16:18 Richter und Amtsleute bestelle dir in all deinen Ortschaften, die der Herr, dein Gott, dir für deine Stämme gibt; sie sollen über das Volk gerecht richten.

Dtn 16:19 Das Recht darfst du nicht beugen, die Person nicht ansehen und kein Bestechungsgeschenk annehmen; denn das Geschenk macht die Augen der Weisen blind und verdreht die Sache derer, die im Recht sind.

Dtn 16:20 Ausschließlich der Gerechtigkeit sollst du nachjagen, auf daß du lebest und das Land besitzest, das der Herr, dein Gott, dir gibt.

Dtn 16:21 Du sollst dir keinen Kultpfahl irgendeines Holzes pflanzen neben dem Altar des Herrn, deines Gottes, den du dir erbaust.

Dtn 16:22 Errichte dir auch keine Steinsäule; denn solche haßt der Herr, dein Gott!

 

Deuteronomium  Kapitel 17

 

Dtn 17:1 Du darfst dem Herrn, deinem Gott, kein Rind oder Schaf opfern, das einen Makel, irgendeinen Fehler hat; denn das ist dem Herrn, deinem Gott, ein Greuel.

Dtn 17:2 Findet sich etwa in einer Ortschaft, die dir der Herr, dein Gott, schenkt, ein Mann oder eine Frau, die das tun, was dem Herrn, deinem Gott, mißfällt, und seinen Bund übertreten,

Dtn 17:3 die hingehen, um andern Göttern zu dienen, sich vor ihnen, der Sonne, dem Mond oder dem ganzen Himmelsheer niederwerfen und tun, was ich nicht erlaube,

Dtn 17:4 und dies ward dir angezeigt, du hast sie verhört und genau ausgeforscht, und es hat sich ergeben, daß es sich in der Tat so verhält, daß solch ein Greuel in Israel geschehen ist,

Dtn 17:5 dann führe diesen Mann oder diese Frau, die solchen Frevel getan, zu deinen Toren und lasse sie zu Tode steinigen!

Dtn 17:6 Auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen soll der Todeswürdige den Tod erleiden, aber nicht auf die Aussage eines einzigen Zeugen!

Dtn 17:7 Die Zeugen sollen zuerst ihre Hand gegen ihn erheben, um ihn zu töten, danach aber das ganze Volk. So sollst du das Böse aus deiner Mitte austilgen.

Dtn 17:8 Ist dir in irgendeiner Rechtssache der Entscheid zu schwer, zwischen zwei Bluttaten, zwei Rechtsstreitigkeiten, Verletzungen, kommen überhaupt irgendwelche Streitfälle in deinen Wohnorten vor, dann mache dich auf und ziehe nach der Stätte, die der Herr, dein Gott, sich erwählt!

Dtn 17:9 Gehe zu den Priestern aus Levis Stamm und zum Richter, der in jener Zeit seines Amtes waltet! Sie sollen den Fall untersuchen und dir den richterlichen Entscheid verkünden.

Dtn 17:10 Verfahre nach dem Bescheid, den sie dir verkünden an jenem Orte, den der Herr, dein Gott, sich erwählt, und beobachte genau ihre Anweisung!

Dtn 17:11 Nach der Anweisung, die sie dir geben, nach dem Entscheide, den sie dir fällen, tue, ohne nach rechts oder nach links von dem dir verkündeten Wortlaut abzuweichen!

Dtn 17:12 Wer aber vermessen handelt und auf den im Dienste des Herrn, deines Gottes, waltenden Priester oder Richter nicht hört, soll sterben; so sollst du das Böse aus Israel austilgen.

Dtn 17:13 Das ganze Volk aber soll es hören, sich fürchten und fürderhin nicht mehr vermessen handeln.

Dtn 17:14 Kommst du in das Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, hast du es erobert und besiedelt und denkst: Auch ich will einen König über mich setzen wie alle Völker rings um mich herum,

Dtn 17:15 dann bestelle über dich nur den als König, den der Herr, dein Gott, auserwählt! Nur aus deinen Stammesbrüdern darfst du jemand über dich als König setzen; einen Ausländer, der nicht dein Stammesbruder ist, darfst du nicht über dich setzen.

Dtn 17:16 Er darf sich aber nicht viele Rosse halten, die Leute nicht mehr nach Ägypten zurücksenden, um sich viele Rosse zu verschaffen. Denn der Herr hat euch verheißen: Ihr sollt fürderhin nicht mehr auf diesem Weg zurückkehren.

Dtn 17:17 Auch soll er sich nicht viele Frauen nehmen, daß sein Herz nicht abtrünnig werde; auch Silber und Gold häufe er nicht in zu großer Menge an!

Dtn 17:18 Wenn er seinen königlichen Thron bestiegen hat, verfertige er sich eine Abschrift dieses Gesetzes nach dem Buche, das sich bei den levitischen Priestern befindet!

Dtn 17:19 Dieses Gesetz sei bei ihm, er lese darin alle Tage seines Lebens, auf daß er lerne, den Herrn, seinen Gott, zu fürchten und alle Worte dieses Gesetzes und die Satzungen zu halten und zu befolgen.

Dtn 17:20 Sein Herz erhebe sich nicht stolz über seine Stammesbrüder; er weiche nicht von der Vorschrift nach rechts oder links ab, damit er lange an der Herrschaft bleibe, er und seine Söhne, in Israels Mitte.

 

Deuteronomium  Kapitel 18

 

Dtn 18:1 Den levitischen Priestern, d. h. dem ganzen Stamm Levi, werde kein Anteil und Erbbesitz zuteil mit dem übrigen Israel; von den Feueropfern des Herrn und von seinem Erbteil sollen sie sich ernähren.

Dtn 18:2 Ein Erbbesitz werde ihm nicht zuteil inmitten seiner Stammesbrüder, da der Herr selbst sein Erbbesitz ist, wie er es ihm verheißen.

Dtn 18:3 Dies ist das Recht der Priester gegenüber dem Volk, gegenüber jenen, die Rinder- oder Schafopfer darbringen: man gebe den Priestern das Schulterblatt, die beiden Kinnbacken und den Fettmagen.

Dtn 18:4 Gib ihm auch die Erstlingsfrucht deines Getreides, Mostes und Öles sowie die Erstlinge der Schur deines Kleinviehs!

Dtn 18:5 Denn ihn erwählte der Herr, dein Gott, aus allen Stämmen, daß er allezeit im Namen des Herrn bereitstehe zum Dienste, er und seine Söhne.

Dtn 18:6 Kommt nun ein Levit von irgendeiner deiner Wohnstätten aus ganz Israel, woselbst er sich wie ein Fremdling aufhält - und er darf ganz nach seines Herzens Belieben an die Stätte kommen, die der Herr sich erwählt -,

Dtn 18:7 dann darf er im Namen des Herrn, seines Gottes, Dienst tun wie alle seine levitischen Stammesbrüder, die dort im Dienste des Herrn stehen.

Dtn 18:8 Den gleichen Anteil soll er genießen, abgesehen vom verkauften Gut seiner Väter.

Dtn 18:9 Kommst du in das Land, das dir der Herr, dein Gott, verleiht, so sollst du die Greuel dieser Völker nicht nachahmen!

Dtn 18:10 Niemand finde sich bei dir, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, niemand, der Wahrsagekünste, Zeichendeuterei, Geheimkünste und Zauberei betreibt,

Dtn 18:11 niemand, der Bannungen vornimmt, einen Totengeist oder Wahrsagegeist befragt oder Auskunft bei den Toten sucht.

Dtn 18:12 Denn ein Greuel für den Herrn ist jeder, der solches tut; um dieser Greuel willen vertreibt sie der Herr, dein Gott, vor dir.

Dtn 18:13 Untadelig sollst du dem Herrn, deinem Gott, anhangen.

Dtn 18:14 Denn diese Völker, die du vertreibst, hören auf Zeichendeuter und Wahrsager, dir aber erlaubt der Herr, dein Gott, solches nicht.

Dtn 18:15 Einen Propheten gleich mir wird der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte heraus, aus deinen Stammesbrüdern erstehen lassen; auf ihn sollt ihr hören.

Dtn 18:16 In diesem Sinne hast du es am Horeb vom Herrn, deinem Gott, am Versammlungstag gefordert, als du sprachst: "Nicht mehr will ich die Stimme des Herrn, meines Gottes, vernehmen und dieses. gewaltige Feuer nicht mehr sehen, damit ich nicht sterbe!"

Dtn 18:17 Da sprach der Herr zu mir: Recht haben sie mit ihrem Verlangen.

Dtn 18:18 Einen Propheten gleich dir will ich ihnen aus der Mitte ihrer Stammesbrüder erstehen lassen, meine Worte will ich in seinen Mund legen, und er soll ihnen alles sagen, was ich ihm auftrage.

Dtn 18:19 Und wer nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen spricht, den will ich selber zur Verantwortung ziehen.

Dtn 18:20 Jedoch der Prophet, der in meinem Namen ein vermessenes Wort verkündet, das ich ihm nicht aufgetragen habe, oder der im Namen eines fremden Gottes spricht, muß sterben.

Dtn 18:21 Denkst du aber in deinem Herzen: "Wie sollen wir das Prophetenwort erkennen, das nicht vom Herrn stammt?",

Dtn 18:22 so wisse: was der Prophet im Namen des Herrn ankündigt, ohne daß das Wort sich erfüllt und eintrifft, das ist ein Wort, das der Herr nicht gesprochen hat. Vermessentlich hat er es gesprochen, du brauchst nicht davor zu bangen.

 

Deuteronomium  Kapitel 19

 

Dtn 19:1 Wenn der Herr, dein Gott, die Völker ausrottet, deren Land der Herr, dein Gott, dir verleiht, und wenn du sie vertrieben und ihre Städte und Häuser besiedelt hast,

Dtn 19:2 dann suche dir in deinem Land, das der Herr, dein Gott, dir zum Besitze verleiht, drei Städte aus!

Dtn 19:3 Du sollst den Weg dorthin abschätzen und das Gebiet deines Landes, das der Herr, dein Gott, dir als Anteil gibt, in drei Bezirke teilen. Dahin soll jeder Totschläger fliehen.

Dtn 19:4 Folgendes gilt für den Totschläger, der dorthin flüctet, um am Leben zu bleiben: Erschlägt einer seinen Nächsten unabsichtlich, ohne daß er ihm von früher her feind war,

Dtn 19:5 z. B. wenn einer mit seinem Freunde in den Wald geht, um Holz zu fällen, und seine Hand holt mit der Axt beim Holzfällen aus, das Eisen fliegt vom Stiel und trifft den Nächsten tödlich, dann soll er flüchten in eine jener Städte und am Leben bleiben.

Dtn 19:6 Der Bluträcher soll nicht in seiner Leidenschaft dem Totschläger nachsetzen und ihn, weil der Weg zu weit ist, einholen und totschlagen, ohne daß jener des Todes schuldig wäre, da er ja dem anderen nicht von ehedem feindlich gesinnt war.

Dtn 19:7 Also gebe ich dir die Anordnung: Du sollst dir drei Städte aussuchen!

Dtn 19:8 Erweitert aber der Herr, dein Gott, dein Gebiet, wie er deinen Vätern eidlich versprochen hat, und gibt er dir das ganze Land, dessen Verleihung er deinen Vätern zugesagt hat,

Dtn 19:9 sofern du auf alle diese Gebote achtest, die ich dir heute vorschreibe, und den Herrn, deinen Gott, liebst und auf seinen Wegen wandelst immerdar, so sollst du noch drei Städte zu jenen drei hinzufügen.

Dtn 19:10 Es soll nämlich in deinem Land, das der Herr, dein Gott, dir als Erbteil gibt, kein unschuldiges Blut vergossen werden und dich mit Blutschuld belasten.

Dtn 19:11 Wenn aber einer seinen Nächsten haßt, ihm auflauert, ihn überfällt und totschlägt, und er flüchtet dann in eine dieser Städte,

Dtn 19:12 dann sollen die Ältesten seiner Heimatstadt hinschicken, ihn von dort holen lassen und ihn dem Bluträcher ausliefern, daß er sterbe.

Dtn 19:13 Du sollst seinetwegen nicht betrübt sein; sondern das unschuldig vergossene Blut aus Israel hinwegtilgen; dann wird es dir wohlergehen.

Dtn 19:14 Verschiebe nicht die von deinen Vorfahren gezogene Grenze deines Nachbarn auf deinem Besitz, den du in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir zum Eigentum übergibt, bekommen wirst.

Dtn 19:15 Ein einziger Zeuge soll gegen niemand aufkommen, wenn es sich um ein Verbrechen, ein Vergehen oder irgendeine Verfehlung handelt; nur auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen soll eine Sache gelten.

Dtn 19:16 Tritt aber wider jemand ein böswilliger Zeuge auf, um ihn wegen Abfalls anzuklagen,

Dtn 19:17 dann sollen die beiden Männer, die in den Streit verwickelt sind, vor den Herrn treten, vor die Priester und Richter, die gerade im Amt sind.

Dtn 19:18 Die Richter mögen sorgfältig untersuchen, und wenn es sich herausstellt, daß der Zeuge lügenhaft ist, weil er Lügen gegen seinen Bruder vorgebracht hat,

Dtn 19:19 dann sollt ihr ihm antun, was er seinem Bruder anzutun gedachte; du sollst Böses aus deiner Mitte ausrotten!

Dtn 19:20 Die übrigen aber sollen es vernehmen, sich fürchten und eine solche Übeltat fürderhin nicht mehr in deiner Mitte vollbringen.

Dtn 19:21 Keinerlei Mitleid sollst du dabei kennen; Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß!

 

Deuteronomium  Kapitel 20

 

Dtn 20:1 Ziehst du wider deine Feinde in den Krieg, und erblickst du Rosse und Wagen sowie ein Kriegsvolk, das dir zahlenmäßig überlegen ist, so fürchte dich nicht! Der Herr, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten herausgeführt hat, ist mit dir.

Dtn 20:2 Stehst du dann vor der Schlacht, dann trete der Priester vor und spreche zum Kriegsvolk.

Dtn 20:3 Er sage ihnen: Höre, Israel! Ihr rückt heute in die Schlacht wider eure Feinde. Euer Herz sei unverzagt, fürchtet euch nicht, erbebt nicht und erschaudert nicht vor ihnen!

Dtn 20:4 Denn der Herr, euer Gott, ist es, der mit euch in den Kampf wider eure Feinde zieht, um euch den Sieg zu verleihen.

Dtn 20:5 Alsdann sollen die Vorsteher vor dem Kriegsvolk verkünden: Hat jemand ein neues Haus gebaut, es aber noch nicht eingeweiht, dann trete er weg und kehre heim, damit er im Kampf nicht umkomme und ein anderer es einweihe.

Dtn 20:6 Wer aber einen Weinberg gepflanzt und seine Erstlingsfrucht noch nicht geerntet hat, trete weg und kehre heim, damit er nicht in der Schlacht umkomme und ein anderer die Erstlingsfrucht einbringe.

Dtn 20:7 Wer sich eine Frau anverlobt, sie aber noch nicht heimgeführt hat, trete weg und kehre heim, damit er nicht im Kampf umkomme und ein anderer sie heimführe.

Dtn 20:8 Die Vorsteher sollen weiterhin vor dem Kriegsvolk verkünden und sagen: Wer furchtsam und mutlos ist, trete weg und kehre heim; er soll das Herz seiner Stammesbrüder nicht gleichfalls entmutigen.

Dtn 20:9 Wenn dann die Vorsteher ihre Ansprache an das Kriegsvolk vollendet haben, sollen sie die Heerführer an des Volkes Spitze stellen.

Dtn 20:10 Rückst du gegen eine Stadt heran, um sie zu bekämpfen, sollst du sie erst zu friedlicher Übergabe aufrufen.

Dtn 20:11 Wenn sie auf das friedliche Angebot eingeht und dir die Tore öffnet, soll die ganze Bevölkerung, die sich darin befindet, dir fronpflichtig und dienstbar sein.

Dtn 20:12 Will sie aber mit dir kein friedliches Abkommen treffen, sondern Krieg führen, sollst du sie belagern.

Dtn 20:13 Gibt sie dann der Herr, dein Gott, in deine Hand, erschlage alle Männer mit dem blanken Schwert.

Dtn 20:14 Die Frauen und Kinder jedoch, das Vieh und alles, was sich in der Stadt befindet, sollst du für dich als Beutegut nehmen und die Beute, die der Herr, dein Gott, dir gab, genießen.

Dtn 20:15 So sollst du mit den Städten verfahren, die sehr weit von dir entfernt liegen, die nicht zu den Städten der hiesigen Völker gehören.

Dtn 20:16 Jedoch von den Städten dieser Völker, die der Herr, dein Gott, dir zum Eigentum übergibt, sollst du überhaupt kein Wesen am Leben lassen.

Dtn 20:17 Mit dem Bann sollst du sie ausrotten, die Hethiter, Amoriter, Kanaaniter, Perissiter, Hiwwiter und Jebusiter, wie der Herr, dein Gott, dir geboten hat.

Dtn 20:18 Sie sollen euch nicht lehren, dergleichen Greueltaten zu tun, die sie ihren Göttern zu Ehren verübt haben, damit ihr nicht auch sündigt wider den Herrn, euren Gott.

Dtn 20:19 Mußt du im Krieg eine Stadt längere Zeit belagern, um sie zu erobern, so vernichte nicht die zu ihr gehörenden Bäume, indem du die Axt an sie legst! Von ihnen sollst du ja essen; darum haue sie nicht um! Sind etwa Feldbäume Menschen, die auch von dir belagert werden?

Dtn 20:20 Nur solche Bäume, von denen du weißt, daß sie keine eßbaren Früchte tragen, darfst du vernichten, fällen und damit Belagerungswerke gegen die Stadt bauen, die mit dir im Kampf liegt, bis sie sich ergibt.

 

Deuteronomium  Kapitel 21

 

Dtn 21:1 Findet sich etwa in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir zum Besitztum übergibt, ein auf dem Feld Erschlagener, ohne daß man weiß, wer der Mörder war,

Dtn 21:2 so sollen deine Ältesten und Richter hingehen und die Entfernung bis zu den Städten abmessen, die rings um den Erschlagenen liegen.

Dtn 21:3 Hat man dann die Stadt, die dem Erschlagenen am nächsten liegt, herausgefunden, so sollen die Ältesten dieser Stadt sich eine junge Kuh besorgen, mit der noch nicht gearbeitet wurde, die noch nicht in einem Joch gezogen hat.

Dtn 21:4 Dann sollen die Ältesten jener Stadt die junge Kuh zu einem nie versiegenden Bach hinführen, wo der Boden noch nicht bearbeitet und besät wurde. Dort sollen sie der jungen Kuh am Bach das Genick brechen.

Dtn 21:5 Danach mögen die Priester, die Söhne Levis, sich nahen; denn sie hat der Herr dein Gott, erwählt, ihm zu dienen und im Namen des Herrn zu segnen; auf ihren Ausspruch hin wird über jeden Streitfall und jede Gewalttat entschieden.

Dtn 21:6 Alle Ältesten jener Stadt aber, die in nächster Nähe des Erschlagenen wohnen, sollen über der jungen Kuh, der am Bach das Genick gebrochen ward, ihre Hände waschen.

Dtn 21:7 Sie sollen laut bezeugen: "Unsere Hände haben dieses Blut nicht vergossen, unsere Augen haben es nicht gesehen!

Dtn 21:8 Schaffe Sühne, o Herr, deinem Volke Israel, das du erlöst hast, lege deinem Volke Israel nicht die Schuld für unschuldig vergossenes Blut auf!" Dann werden sie von Blutschuld frei.

Dtn 21:9 Du aber tilgst so aus deiner Mitte das unschuldig vergossene Blut. Es wird dir wohlergehen, wenn du tust, was in des Herrn Augen recht ist.

Dtn 21:10 Wenn du in den Krieg ziehst gegen deinen Feind, und der Herr gibt ihn in deine Gewalt, so daß du Gefangene machst,

Dtn 21:11 und du erblickst nun unter den Gefangenen eine schöne Frau, wirst von Liebe zu ihr ergriffen und willst sie zum Weibe nehmen,

Dtn 21:12 so führe sie hinein in dein Haus, daß sie ihr Haupt schere, sich die Fingernägel schneide

Dtn 21:13 und ihre Gefangenentracht ablege. Sie bleibe in deinem Hause und betrauere ihren Vater und ihre Mutter einen Monat lang. Alsdann kannst du zu ihr eingehen und sie heiraten, daß sie deine Frau sei.

Dtn 21:14 Findest du aber an ihr kein Wohlgefallen mehr, so sollst du sie freilassen; keinesfalls darfst du sie um Geld verkaufen. Benimm dich nicht grob gegen sie, da du sie ja geschwächt hast.

Dtn 21:15 Hat ein Mann zwei Frauen, die eine wird geliebt, die andere zurückgesetzt, beide aber, die geliebte wie die zurückgesetzte, haben ihm Söhne geboren, der Erstgeborene aber stammt von der zurückgesetzten,

Dtn 21:16 so darf er, wenn er seinen Söhnen seinen Besitz als Erbe übergibt, den Sohn der geliebten Frau nicht auf Kosten des Sohnes der ungeliebten als Erstgeborenen behandeln.

Dtn 21:17 Er hat vielmehr den wirklich Erstgeborenen, den Sohn der zurückgesetzten Frau, anzuerkennen und ihm zwei Anteile von seinem Eigentum zu geben. Denn er ist der Erstling seiner Kraft, ihm gebührt das Erstgeburtsrecht.

Dtn 21:18 Hat jemand einen störrischen und widerspenstigen Sohn, der seines Vaters oder seiner Mutter Mahnungen nicht befolgen will und ihnen auch nach der Züchtigung nicht gehorcht,

Dtn 21:19 dann sollen ihn seine Eltern ergreifen und ihn vor die Stadtältesten zum Gerichtstor seines Ortes bringen.

Dtn 21:20 Sie sollen zu den Ältesten seiner Stadt sagen: Unser Sohn ist störrisch und widerspenstig, auf unsere Mahnungen will er nicht hören, er ist leichtfertig und dem Trunk ergeben.

Dtn 21:21 Dann sollen alle Männer seiner Heimatstadt ihn zu Tode steinigen. So sollst du das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. Ganz Israel soll es vernehmen und sich fürchten.

Dtn 21:22 Wird jemand für ein todeswürdiges Verbrechen hingerichtet, und man hängt ihn an einem Pfahle auf,

Dtn 21:23 dann soll sein Leichnam nicht über Nacht an dem Pfahl hängenbleiben, sondern man begrabe ihn noch am gleichen Tage; denn von Gott verflucht ist ein Aufgehängter; du aber sollst dein Land, das der Herr, dein Gott, dir zum Erbanteil verleihen wird, nicht verunreinigen.

 

Deuteronomium  Kapitel 22

 

Dtn 22:1 Siehst du, daß das Rind oder Schaf deines Bruders sich verlaufen hat, so entziehe ihnen nicht deine Hilfe, bringe sie vielmehr deinem Stammesbruder zurück!

Dtn 22:2 Ist dein Stammesbruder nicht in deiner Nähe, oder ist er dir unbekannt, so nimm es zu dir ins Haus! Es bleibe bei dir, bis dein Bruder es sucht! Dann erstatte es ihm zurück!

Dtn 22:3 Ebenso verfahre mit seinem Esel, desgleichen mit seinem Gewandstück oder mit irgendeinem Gegenstand, der ihm abhanden gekommen ist. Hast du ihn gefunden, so darfst du nicht achtlos dich entfernen.

 

Dtn 22:4 Siehst du den Esel oder Ochsen deines Stammesbruders zusammengebrochen am Wege liegen, so versage ihnen deine Hilfe nicht, sondern hilf ihm, sie wieder aufzurichten!

Dtn 22:5 Männergewand soll eine Frau nicht tragen, und ein Mann soll keine Frauenkleider anziehen; denn ein Greuel vor dem Herrn, deinem Gott, ist jeder, der solches tut.

Dtn 22:6 Begegnet dir zufällig auf dem Wege, auf irgendeinem Baum oder am Boden ein Vogelnest mit Jungen oder mit Eiern, und sitzt die Vogelmutter auf den Jungen oder Eiern, dann darfst du die Mutter mitsamt den Jungen nicht ausnehmen.

Dtn 22:7 Laß erst die Mutter fortfliegen, dann nimm die Jungen aus, damit es dir wohlergehe und du lange lebst!

Dtn 22:8 Baust du ein neues Haus, so bringe an deinem Dach eine Brüstung an! Du würdest Blutschuld auf dein Haus laden, wenn jemand hinunterfiele.

Dtn 22:9 Du sollst in deinem Weinberg nicht zweierlei Dinge säen, sonst verfällt das Ganze, was du ansäst und was der Weinberg trägt, dem Heiligtum.

Dtn 22:10 Du sollst nicht mit Rind und Esel zusammen pflügen.

Dtn 22:11 Du sollst kein Gewebe anziehen, das aus Wolle und Leinen zusammengewirkt ist.

Dtn 22:12 Du sollst die Quasten an den vier Zipfeln deines Oberkleides, womit du dich umhüllst, anbringen!

Dtn 22:13 Wenn ein Mann sich eine Frau nimmt, mit ihr verkehrt und dann ihr abgeneigt wird

Dtn 22:14 und ihr nun Dinge zur Last legt, die Gerede verursachen, und sie so in einen üblen Ruf bringt, indem er behauptet: "Ich habe diese Frau heimgeführt, bei der Beiwohnung vermißte ich aber die Merkmale der Jungfräulichkeit an ihr",

Dtn 22:15 dann sollen die Eltern der jungen Frau die Beweise der Jungfrauschaft vor die Stadtältesten zum Gerichtstor bringen.

Dtn 22:16 Der Vater der jungen Frau sage zu den Ältesten: "Meine Tochter gab ich diesem Mann zur Frau, er aber ward ihrer überdrüssig.

Dtn 22:17 Nun legt er ihr Dinge zur Last, die Gerede verursachen, und behauptet: Ich vermißte an deiner Tochter die Merkmale der Jungfräulichkeit. Hier aber sind die Beweise der Jungfräulichkeit meiner Tochter!" Dann sollen sie das Tuch vor den Stadtältesten ausbreiten.

Dtn 22:18 Nun sollen die Ältesten jener Stadt den Mann ergreifen und ihn züchtigen.

Dtn 22:19 Auch sollen sie ihm eine Geldstrafe von hundert Silberstücken auferlegen, die dem Vater der jungen Frau auszuhändigen sind; denn er hat eine israelitische Jungfrau in üblen Ruf gebracht; er muß sie jetzt als Frau behalten, niemals hat er mehr das Recht, sich scheiden zu lassen.

Dtn 22:20 Beruht aber die Nachrede auf Wahrheit, können die Jungfräulichkeitsmerkmale nicht nachgewiesen werden,

Dtn 22:21 so führe man die junge Frau vor die Türe ihres Vaterhauses, und die Männer ihrer Heimatstadt sollen sie zu Tode steinigen; denn sie beging eine arge Sünde in Israel, weil sie in ihrem Vaterhaus Unzucht trieb. So vertilge das Böse aus deiner Mitte!

Dtn 22:22 Wird ein Mann dabei angetroffen, wie er einer verheirateten Frau beiwohnt, so müssen beide sterben, der Mann, der der Frau beiwohnte, und auch die Frau. So sollst du das Böse aus Israel ausrotten!

Dtn 22:23 Trifft jemand mit einer Jungfrau, die einem Manne verlobt ist, in der Stadt zusammen und wohnt ihr bei,

Dtn 22:24 so führt beide zum Tor jener Stadt und steinigt sie zu Tode: das Mädchen, weil es in der Stadt nicht um Hilfe geschrieen hat, und den Mann, weil er die Verlobte seines Nächsten mißbraucht hat. So vertilge das Böse aus deiner Mitte!

Dtn 22:25 Trifft aber der Mann die verlobte Jungfrau auf freiem Feld, vergewaltigt sie und wohnt ihr bei, dann muß der Mann, der ihr beigewohnt hat, allein sterben.

Dtn 22:26 Dem Mädchen aber tut nichts, es hat ja kein todeswürdiges Verbrechen begangen; denn der Fall ist genauso, wie wenn einer seinen Nächsten überfällt und totschlägt.

Dtn 22:27 Da er sie auf freiem Feld antraf, hat die Verlobte vielleicht um Hilfe gerufen, ohne daß ihr jemand beistand.

Dtn 22:28 Trifft ein Mann eine nicht verlobte Jungfrau, und wird er dabei ertappt, wie er sie ergreift und ihr beiwohnt,

Dtn 22:29 so zahle der Mann, der ihr beigewohnt hat, dem Vater des Mädchens fünfzig Silberstücke. Er muß sie sich ferner zur Frau nehmen, weil er sie mißbraucht hat. Er darf sie nicht entlassen, solang er lebt.

 

Deuteronomium  Kapitel 23

 

Dtn 23:1 Niemand darf sich die Frau seines Vaters zur Ehe nehmen und die Bettdecke seines Vaters aufdecken.

Dtn 23:2 Zur Gemeinde des Herrn darf keiner kommen, der verstümmelte Hoden oder Geschlechtsteile hat.

Dtn 23:3 Kein entarteter Mischling darf der Gemeinde des Herrn angehören; sogar noch im zehnten Geschlecht darf er zur Gemeinde des Herrn nicht gehören.

Dtn 23:4 Auch kein Ammoniter und kein Moabiter komme zur Gemeinde des Herrn; auch nicht im zehnten Geschlecht, überhaupt nie dürfen sie in die Gemeinde des Herrn eintreten,

Dtn 23:5 weil sie euch unterwegs, als ihr aus Ägypten fortzogt, nicht mit Brot und Wasser zu Hilfe kamen, und weil Moab wider dich den Bileam, den Sohn des Beor, aus Petor im Aramäerland gedungen hat, um dich zu verfluchen.

Dtn 23:6 Doch der Herr, dein Gott, war dem Bileam nicht zu Willen; es verwandelte der Herr, dein Gott, für dich den Fluch in Segen; denn der Herr, dein Gott, hat dich lieb.

Dtn 23:7 Niemals sollst du auf ihr Glück und Wohlergehen bedacht sein alle deine Lebenstage.

Dtn 23:8 Den Edomiter verabscheue nicht; denn er ist dein Bruder! Auch den Ägypter sollst du nicht verabscheuen; denn ein Fremdling warst du in seinem Lande!

Dtn 23:9 Kinder, die von ihnen geboren werden, dürfen vom dritten Glied an in die Gemeinde des Herrn aufgenommen werden.

Dtn 23:10 Ziehst du im Heerlager wider deine Feinde aus, so hüte dich vor allem, was ungehörig ist!

Dtn 23:11 Ist also unter dir ein Mann, der unrein ist infolge einer nächtlichen Begebenheit, so gehe er hinaus vor das Lager und komme nicht ins Lager zurück!

Dtn 23:12 Gegen Abend wasche er sich, und bei Sonnenuntergang kehre er wieder zum Lager zurück!

Dtn 23:13 Auch sollst du außerhalb des Lagers einen abseits gelegenen Ort haben, zu dem du hinausgehst.

Dtn 23:14 Ferner mußt du unter deinen Geräten einen Pflock haben. Wenn du also hinausgehen und austreten mußt, dann grabe ein Loch und decke deinen Unrat wieder zu!

Dtn 23:15 Denn der Herr, dein Gott, geht in deinem Heerlager umher, um dir zu helfen und deine Feinde zu unterwerfen. Darum sei dein Heerlager heilig; er schaue bei dir nichts Widerliches, damit er sich nicht von dir zurückziehe!

Dtn 23:16 Du sollst einen Sklaven seinem Herrn nicht wieder ausliefern, wenn er sich von seinem Herrn weg zu dir flüchtet.

Dtn 23:17 Er wohne bei dir in deiner Mitte an dem Ort, den er sich in einer deiner Ortschaften nach Belieben aussucht; du darfst ihn nicht belästigen.

Dtn 23:18 Es darf unter den Töchtern Israels keine geweihte Dirne geben und unter den israelitischen Söhnen keinen geweihten Buhler.

Dtn 23:19 Dirnenlohn oder Hundegeld darfst du nicht in das Haus des Herrn, deines Gottes, um irgendeines Gelübdes willen bringen; denn beide sind für den Herrn, deinen Gott, ein Greuel.

Dtn 23:20 Von deinem Stammesbruder darfst du keinen Zins annehmen, weder Zins für Geld noch Zins für Speisen, überhaupt keinen Zins für etwas, was man verzinsen kann.

Dtn 23:21 Von dem Ausländer darfst du Zinsen nehmen, aber von deinem Stammesgenossen nicht. So wird der Herr, dein Gott, dich in allen Unternehmungen segnen in dem Land, dahin du ziehst, um es zu besitzen.

Dtn 23:22 Gelobst du dem Herrn, deinem Gott, etwas, so erfülle es ohne Säumen, sonst wird der Herr, dein Gott, es von dir fordern, und es liegt Schuld auf dir.

Dtn 23:23 Wenn du aber auf das Geloben ganz verzichtest, bist du schuldlos.

Dtn 23:24 Was deine Lippen ausgesprochen, mußt du halten und erfüllen, so wie du das Ausgesprochene als freiwillige Gabe dem Herrn, deinem Gott, gelobt hast.

Dtn 23:25 Gehst du durch den Weinberg deines Nächsten, so darfst du Trauben nach Wunsch essen, bis du satt bist; aber in dein Gefäß darfst du keine tun.

Dtn 23:26 Gehst du durch das Kornfeld deines Nächsten, so darfst du mit deiner Hand Ähren abreißen; aber eine Sichel darfst du im Getreide deines Nächsten nicht schwingen.

 

Deuteronomium  Kapitel 24

 

Dtn 24:1 Wenn jemand eine Frau zur Ehe nimmt, sie ihm aber später nicht mehr gefällt, weil er an ihr etwas Widerliches entdeckt, so soll er ihr einen Scheidebrief schreiben, diesen ihr aushändigen und sie aus seinem Hause entlassen.

Dtn 24:2 Verläßt sie dann sein Haus, geht hin und wird die Frau eines anderen Mannes,

Dtn 24:3 und auch dieser andere Mann bekommt Abneigung gegen sie und schreibt ihr einen Scheidebrief, händigt ihn ihr aus und entläßt sie aus seinem Hause - oder dieser andere Mann, der sie zur Frau genommen hatte, stirbt -,

Dtn 24:4 dann darf sie der erste Mann, der sie entlassen hat, nicht wiederum zur Frau nehmen; sie ist ja für ihn jetzt unrein geworden. Denn ein Greuel wäre solches vor dem Herrn. Du aber sollst keine Sündenschuld über das Land bringen, das der Herr, dein Gott, dir zum Erbteil übergibt.

Dtn 24:5 Ist jemand neuvermählt, dann braucht er nicht ins Feld zu ziehen; auch soll ihm keinerlei Leistung auferlegt werden; er soll für seine Familie ein Jahr lang freigestellt sein. Er soll sich an seiner Frau, die er genommen hat, erfreuen.

Dtn 24:6 Man soll nicht die Mühle oder den oberen Mühlstein als Pfand nehmen; denn das hieße ein Menschenleben zum Pfand nehmen.

Dtn 24:7 Wird jemand dabei angetroffen, daß er einen von seinen Stammesbrüdern, den Israeliten, raubt, ihn mißhandelt oder verkauft, dann soll ein solcher Dieb sterben. Vertilge so das Böse aus deiner Mitte!

Dtn 24:8 Beim Aussatzbefall gib darauf acht, daß du genau nach den Anweisungen handelst, welche die Priester aus Levis Stamm euch geben; wie ich ihnen anordnete, ganz so sollt ihr tun.

Dtn 24:9 Denk daran, was der Herr, dein Gott, unterwegs der Mirjam widerfahren ließ bei eurem Wegzug von Ägypten!

Dtn 24:10 Gewährst du deinem Nächsten irgendein Darlehen, so darfst du sein Haus nicht betreten, um ein Pfand dafür zu erheben.

Dtn 24:11 Bleibe draußen stehen! Der Mann, dem du das Darlehen gibst, bringe dann das Pfand zu dir hinaus.

Dtn 24:12 Ist es ein armer Mann, dann sollst du mit seinem Pfand dich nicht schlafen legen.

Dtn 24:13 Du sollst ihm vielmehr das Pfand bei Sonnenuntergang wieder zurückbringen. Er soll sich in seinem Mantel schlafen legen; dann wird er über dich einen Segenswunsch aussprechen, und dir wird das vor dem Herrn, deinem Gott, als Gerechtigkeit angerechnet.

Dtn 24:14 Bedrücke nicht einen Tagelöhner, der arm und bedürftig ist, mag er zu deinen Brüdern oder zu den Fremden gehören, die in deinem Lande in deiner Ortschaft weilen.

Dtn 24:15 Am gleichen Tag sollst du ihm seinen Lohn geben, und die Sonne soll darüber nicht untergehen; denn er ist arm und verlangt sehnsüchtig danach. Sonst würde er wider dich zum Herrn rufen, und Sündenschuld würde auf dir liegen.

Dtn 24:16 Väter sollen nicht um ihrer Kinder willen und Kinder nicht um ihrer Väter willen mit dem Tode bestraft werden. Jeder soll nur für seine eigene Schuld den Tod erleiden.

Dtn 24:17 Das Recht eines Fremdlings oder einer Waise darfst du nicht beugen und darfst das Kleidungsstück einer Witwe nicht als Pfand nehmen.

Dtn 24:18 Sei eingedenk, daß du in Ägypten ein Knecht warst, und daß der Herr, dein Gott, dich von dort erlöst hat. Eben darum gebiete ich dir, dieses Gebot zu erfüllen.

Dtn 24:19 Hältst du auf dem Feld deine Ernte, und vergißt du dort eine Garbe, so kehre nicht wieder um, sie zu holen! Dem Fremdling, der Waise und der Witwe soll sie gehören, damit der Herr, dein Gott, dich segne bei allen Unternehmungen deiner Hände.

Dtn 24:20 Wenn du deinen Ölbaum aberntest, sollst du nicht hinterher an seinen Zweigen Nachlese halten; dem Fremdling, der Waise und der Witwe soll sie gehören.

Dtn 24:21 Auch wenn du in deinem Weinberg Lese hältst, sollst du nicht hinterher Nachlese halten. Dem Fremdling, der Waise und der Witwe soll sie zufallen.

Dtn 24:22 Denke daran, daß du ein Knecht im Ägypterland warst; darum gebiete ich dir, dieses Gebot zu erfüllen.

 

Deuteronomium  Kapitel 25

 

Dtn 25:1 Treten zwei Männer mit einer gegenseitigen Klage vor Gericht und das Urteil lautet auf Freispruch des Unschuldigen und Verurteilung des Schuldigen,

Dtn 25:2 so soll der Richter, falls der Schuldige Prügelstrafe verdient hat, diesen hinstrecken und ihm eine seinem Verbrechen entsprechende Anzahl von Schlägen versetzen lassen.

Dtn 25:3 Vierzig Schläge darf er ihm geben lassen, aber nicht mehr. Dein Bruder würde sonst dadurch, daß man ihm noch viele weitere Hiebe versetzt, zu sehr vor deinen Augen entehrt werden.

Dtn 25:4 Du sollst einem Ochsen beim Dreschen keinen Maulkorb aufsetzen.

Dtn 25:5 Wohnen Brüder beisammen und stirbt einer von ihnen, ohne einen Sohn zu haben, dann soll sich die Frau des Verstorbenen nicht nach auswärts an einen fremden Mann verheiraten. Ihr Schwager gehe zu ihr ein, nehme sie zur Frau und leiste an ihr die Schwagerpflicht.

Dtn 25:6 Der Erstgeborene, den sie gebiert, soll auf den Namen des verstorbenen Bruders gehen, damit dessen Name aus Israel nicht verschwinde.

Dtn 25:7 Hat der Mann aber keine Lust, seine Schwägerin zu heiraten, so gehe seine Schwägerin an das Tor zu den Ältesten und sage: "Mein Schwager weigert sich, den Namen seines Bruders in Israel zu erhalten; er will mir die Schwagerpflicht nicht leisten."

Dtn 25:8 Die Ältesten seiner Heimatstadt sollen ihn dann vorladen und ihm zureden. Besteht er darauf und sagt: "Ich will sie nicht zur Frau nehmen",

Dtn 25:9 dann soll seine Schwägerin in Gegenwart der Ältesten vor ihn hintreten; sie soll ihm die Sandale vom Fuße abziehen, ihm ins Angesicht spucken und öffentlich verkünden: "So ergeht es dem Mann, der das Haus seines Bruders nicht aufbaut.

Dtn 25:10 Sein Name in Israel soll lauten: Haus eines Barfüßers."

Dtn 25:11 Wenn bei einer Rauferei zweier Stammesbrüder die Frau des einen herzukommt, um ihrem Manne zu helfen wider den andern, der ihn schlägt, und wenn sie ihre Hand ausstreckt und jenen an seinen Schamteilen ergreift,

Dtn 25:12 dann hau ihr die Hand ab ohne jegliche Nachsicht!

Dtn 25:13 Du sollst nicht zweierlei Gewichtssteine, einen schwereren und einen leichteren, in deinem Beutel haben.

Dtn 25:14 Du sollst in deinem Hause nicht zweierlei Hohlmaße haben, ein größeres Epha und ein kleineres.

Dtn 25:15 Volles und genaues Gewicht, volles und richtiges Epha sollst du messen, damit du lange lebst auf der Scholle, die der Herr, dein Gott, dir verleiht.

Dtn 25:16 Denn ein Greuel vor dem Herrn, deinem Gott, ist jeder, der solches tut, jeder, der unredlich handelt.

Dtn 25:17 Denke daran, was dir unterwegs bei deinem Wegzug aus Ägypten Amalek angetan hat:

Dtn 25:18 Trat er dir doch ohne Gottesfurcht auf dem Weg entgegen und überfiel alle ermatteten Nachzügler, als du müde und erschöpft warst!

Dtn 25:19 Wenn der Herr, dein Gott, dir Ruhe verschafft hat vor all deinen Feinden ringsum in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz verleiht, so vernichte das Andenken Amaleks unter dem Himmel; vergiß es nicht!

 

Deuteronomium  Kapitel 26

 

Dtn 26:1 Wenn du in das Land kommst, das der Herr, dein Gott, dir als Erbteil verleiht, es eingenommen und besiedelt hast,

Dtn 26:2 dann nimm von den Erstlingen aller Früchte des Erdbodens, die du in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir verleiht, einbringst! Lege sie in einen Korb und begib dich nach der Stätte, die der Herr, dein Gott, zur Wohnstätte seines Namens erwählen wird!

Dtn 26:3 Dann gehe hin zu dem Priester, der in jener Zeit im Amte ist, und sprich zu ihm: "Ich bestätige es heute dem Herrn, meinem Gott, daß ich in das Land gelangt bin, das der Herr uns zu geben unseren Vätern eidlich zugesagt hat."

Dtn 26:4 Der Priester nehme den Korb aus deiner Hand und stelle ihn vor den Altar des Herrn, deines Gottes.

Dtn 26:5 Dann erkläre feierlich vor dem Herrn, deinem Gott: "Ein umherirrender Aramäer war mein Vater; er zog nach Ägypten und hielt sich dort als Fremdling mit wenig Leuten auf; aber er ward dort zu einem großen, starken und zahlreichen Volk.

Dtn 26:6 Doch die Ägypter mißhandelten uns; sie quälten uns und legten uns harten Frondienst auf.

Dtn 26:7 Wir schrieen zum Herrn, dem Gott unserer Väter. Der Herr erhörte unser Rufen und sah unsere Qual, unsere Mühsal und Bedrängnis.

Dtn 26:8 Und der Herr führte uns aus Ägypten mit starker Hand und ausgestrecktem Arm heraus, mit großen, furchterregenden Taten, mit Zeichen und Wundern.

Dtn 26:9 Er brachte uns an diese Stätte und gab uns dieses Land, ein Land, das von Milch und Honig überfließt.

Dtn 26:10 Nun bringe ich hier die Erstlingsfrüchte des Bodens, den du, o Herr, mir verliehen hast." - So sollst du sie vor den Herrn, deinen Gott, hinstellen und dich niederwerfen vor ihm, deinem Gott,

Dtn 26:11 und dich an allen Gütern, die der Herr, dein Gott, dir und deinem Hause gegeben hat, erfreuen, und zwar du selbst, die Leviten und die Fremdlinge, die in deiner Mitte weilen.

Dtn 26:12 Hast du im dritten Jahre, dem Zehntjahre, den ganzen Zehnten von deinen Erträgnissen abgesondert und ihn den Leviten, Fremdlingen, Waisen und Witwen gegeben, damit sie an deinem Wohnort sich daran satt essen,

Dtn 26:13 dann sollst du vor dem Herrn, deinem Gott, feierlich beteuern: "Ich habe alles Geweihte aus meinem Haus gebracht und habe es den Leviten, Fremdlingen, Waisen und Witwen gegeben, ganz nach deiner Anordnung, die du uns gegeben hast. Von deinen Geboten habe ich keines übertreten und vergessen.

Dtn 26:14 Ich habe davon nichts verzehrt, als ich in Trauer war, ich habe nichts davon fortgeschafft, als ich unrein war, und ich habe nichts davon einem Toten gespendet. Dem Gebot des Herrn, meines Gottes, habe ich gehorcht und habe genau alles getan, was du mir befohlen.

Dtn 26:15 Blicke hernieder von deiner heiligen Wohnstätte, dem Himmel, und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns verliehen hast gemäß deinem Eid an unsere Väter, ein Land, das von Milch und Honig überfließt!"

Dtn 26:16 Heute gebietet dir der Herr, dein Gott, jene Satzungen und Vorschriften zu halten; du sollst sie beobachten und befolgen aus ganzem Herzen und aus ganzer Seele!

 

Dtn 26:17 Vom Herrn hast du dir heute sagen lassen, daß er dein Gott sein will und daß du auf seinen Wegen wandeln, seine Satzungen, Gebote und Vorschriften befolgen und seiner Stimme gehorchen sollst.

Dtn 26:18 Der Herr aber hat dich heute bekennen lassen, daß du sein Eigentumsvolk sein willst, so wie er es dir verheißen hat, daß du alle seine Gebote befolgen willst,

Dtn 26:19 daß er es ist, der dich über alle Völker, die er schuf, erhöht an Lob, Ruhm und Ehre, und daß du ein heiliges Volk für den Herrn, deinen Gott, sein willst, gemäß seinem Worte!"

 

Deuteronomium  Kapitel 27

 

Dtn 27:1 Moses aber und die Ältesten Israels gaben dem Volke folgenden Befehl: "Befolgt alle Gebote, die ich euch heute gebe!

Dtn 27:2 Wenn ihr über den Jordan in das Land hinübergekommen seid, das dir der Herr, dein Gott, geben wird, dann richte dir große Steine auf und bestreiche sie mit Kalk!

Dtn 27:3 Schreibe auf sie anläßlich deines Einzuges alle Worte dieses Gesetzes, damit du hineinkommst in das Land, das der Herr, dein Gott, dir verleiht, ein Land, das von Milch und Honig überfließt, wie der Herr, der Gott deiner Väter, dir verheißen.

Dtn 27:4 Habt ihr den Jordan überschritten, so errichtet diese Steine, um derentwillen ich euch heute Befehl erteile, auf dem Berge Garizim, und du sollst sie mit Kalk übertünchen!

Dtn 27:5 Ferner sollst du dort dem Herrn, deinem Gott, einen Altar bauen, einen Altar aus Steinen, die du mit keinem Eisenwerkzeug bearbeitet hast.

Dtn 27:6 Aus unbehauenen Steinen sollst du den Altar des Herrn, deines Gottes, errichten und darauf dem Herrn, deinem Gott, Brandopfer darbringen.

Dtn 27:7 Ebenso sollst du dort Friedopfer schlachten und ein fröhliches Opfermahl vor dem Herrn, deinem Gott, halten.

Dtn 27:8 Schreibe auf die Steine alle Worte dieses Gesetzes deutlich und genau!"

Dtn 27:9 Moses und die levitischen Priester sprachen zu ganz Israel: "Schweige und höre, Israel! Heute bist du das Volk des Herrn, deines Gottes, geworden.

Dtn 27:10 Höre denn auf die Stimme des Herrn, deines Gottes; halte seine Gebote und Satzungen, die ich dir heute gebiete!"

Dtn 27:11 An jenem Tag gab Moses dem Volk folgende Anweisung:

Dtn 27:12 "Wenn ihr den Jordan überschritten habt, sollen sich die einen zur Segnung des Volkes auf dem Berge Garizim aufstellen: Simeon, Levi, Juda, Issachar, Joseph und Benjamin;

Dtn 27:13 die andern aber sollen sich zum Aussprechen des Fluches auf dem Berg Ebal aufstellen: Ruben, Gad, Aser, Sebulun, Dan und Naphtali.

Dtn 27:14 Die Leviten sollen feierlich zu Gesamtisrael mit erhobener Stimme sprechen:

Dtn 27:15 "Verflucht ist, wer ein Schnitzbild oder Gußbild - ein Greuel für den Herrn -, ein Machwerk von Künstlerhand, verfertigt und insgeheim aufstellt!" Das ganze Volk soll antworten: "So sei es!"

Dtn 27:16 "Verflucht ist, wer seinen Vater oder seine Mutter verwünscht!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:17 "Verflucht ist, wer die Grenze seines Nachbarn verschiebt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:18 "Verflucht ist, wer einen Blinden auf dem Weg in die Irre führt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:19 "Verflucht ist, wer das Recht des Fremdlings, der Waise und der Witwe beugt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:20 "Verflucht ist, wer der Frau seines Vaters beiwohnt, denn er hat die Decke seines Vaters aufgedeckt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:21 "Verflucht ist, wer irgendeinem Tier beiwohnt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:22 "Verflucht ist, wer seiner Schwester, sei es die Tochter seines Vaters oder seiner Mutter, beiwohnt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:23 "Verflucht ist, wer seiner Schwiegermutter beiwohnt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:24 "Verflucht ist, wer seinen Nächsten heimlich totschlägt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:25 "Verflucht ist, wer für Bestechungsgeld unschuldiges Blut vergießt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:26 "Verflucht ist, wer den Worten dieses Gesetzes nicht durch ihre Erfüllung Geltung verschafft!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

 

Deuteronomium  Kapitel 28

 

Dtn 28:1 Gehorchst du getreulich der Stimme des Herrn, deines Gottes, und beobachtest du all seine Gebote, die ich dir heute gebe, so wird der Herr, dein Gott, dich erhöhen über alle Erdenvölker.

Dtn 28:2 Über dich werden alle diese Segenswünsche kommen und dich erreichen, wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst.

Dtn 28:3 Gesegnet bist du innerhalb der Stadt, gesegnet auf dem Felde draußen.

Dtn 28:4 Gesegnet ist deine Leibesfrucht und Feldfrucht, die Frucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und der Zuwachs deiner Schafe.

Dtn 28:5 Gesegnet ist dein Erntekorb und dein Backtrog.

Dtn 28:6 Gesegnet bist du, wenn du einziehst, und gesegnet, wenn du ausziehst.

Dtn 28:7 Der Herr wird deine Feinde, die sich wider dich erheben, niederstrecken vor deinem Angesicht; auf einem Wege ziehen sie gegen dich zu Feld, auf sieben Wegen aber weichen sie vor dir.

Dtn 28:8 Der Herr wird über dich den Segen entbieten in deine Vorratskammern und bei allem Tun deiner Hände. Er wird dich segnen in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, verleiht.

Dtn 28:9 Der Herr wird dich zu seinem heiligen Volke erheben, wie er dir geschworen hat, wenn du nur seine Gebote hältst und auf seinen Wegen wandelst.

Dtn 28:10 Alle Erdenvölker werden es sehen, daß du nach dem Namen des Herrn benannt bist, und werden sich vor dir fürchten.

Dtn 28:11 Dann wird dir der Herr Überfluß an Gütern schenken, an Frucht deines Leibes, an Nachwuchs deines Viehs und an Ertrag deines Bodens in dem Lande, das der Herr dir zu schenken deinen Vätern geschworen hat.

Dtn 28:12 Der Herr wird dir seine herrliche Schatzkammer, den Himmel, auftun, deinem Lande den Regen geben zur rechten Zeit und alles Tun deiner Hände segnen; du wirst vielen Völkern ausleihen können, selbst aber nichts zu entleihen brauchen.

Dtn 28:13 Der Herr wird dich zum Haupt werden lassen und nicht zum Schwanz; du wirst immer nach aufwärts streben, aber nicht abwärts gehen, wenn du nur hörst auf die Gebote des Herrn, deines Gottes, die ich dir heute zu halten und zu befolgen vorschreibe,

Dtn 28:14 und wenn du nicht nach rechts noch nach links abweichst von all den Worten, die ich euch heute gebiete, um fremden Göttern nachzulaufen und sie zu verehren.

Dtn 28:15 Gehorchst du aber nicht der Stimme des Herrn, deines Gottes, beobachtest nicht all seine Gebote und Satzungen, die ich dir heute anbefehle, so kommen über dich und erreichen dich all diese Flüche:

Dtn 28:16 Verflucht bist du in der Stadt drinnen und auf dem Felde draußen."

Dtn 28:17 Verflucht ist dein Erntekorb und dein Backtrog.

Dtn 28:18 Verflucht ist deine Leibesfrucht und deine Feldfrucht, der Wurf deiner Rinder und der Zuwachs deiner Schafe.

Dtn 28:19 Verflucht bist du, wenn du einziehst, und verflucht, wenn du ausziehst.

Dtn 28:20 Der Herr wird gegen dich entsenden den Fluch, die Bestürzung und Bedrohung, bei allem Tun deiner Hände, bis daß du vernichtet und schleunigst vertilgt bist wegen deiner Übeltaten, da du mich verlassen hast.

Dtn 28:21 Der Herr wird die Pest an dir haften lassen, bis er dich aus dem Lande vollends vertilgt hat, in das du ziehst, um es zu besitzen.

Dtn 28:22 Der Herr wird dich mit Schwindsucht, Fieber, Entzündung, Fieberhitze, Dürre, Trockenheit, Getreiderost schlagen; sie werden dich bis zu deinem Untergang verfolgen.

Dtn 28:23 Der Himmel über deinem Haupte wird wie Erz, der Boden unter dir wie Eisen sein.

Dtn 28:24 Der Herr wird den Regen über deinem Lande in Staub und Asche verwandeln; die fallen vom Himmel auf dich herab, bis du vernichtet bist.

Dtn 28:25 Der Herr wird dich von deinen Feinden schlagen lassen. Auf einem Wege ziehst du wider sie aus, auf sieben Wegen wirst du vor ihnen fliehen, und alle Reiche der Erde werden über dich erschrecken.

Dtn 28:26 Dein Leichnam wird allen Vögeln des Himmels und Tieren des Feldes zum Fraß dienen; niemand wird sie verscheuchen.

Dtn 28:27 Der Herr wird dich schlagen mit ägyptischem Geschwür, mit Pestbeulen, Ausschlag und Krätze, die du nicht heilen kannst.

Dtn 28:28 Der Herr wird dich schlagen mit Wahnsinn, Blindheit und Verwirrung des Geistes.

Dtn 28:29 Du wirst am hellen Mittag umhertasten wie der Blinde in der Dunkelheit und wirst nicht vorankommen auf deinen Wegen. Immerfort wirst du bedrückt und beraubt sein, ohne daß einer dir hilft.

Dtn 28:30 Du verlobst dir eine Frau, ein anderer wird mit ihr umgehen, du baust dir ein Haus, wirst aber nicht darin wohnen, du pflanzt einen Weinberg, doch wirst du seine Erstlingsernte nicht genießen.

Dtn 28:31 Dein Rind wird vor deinen Augen geschlachtet; du aber darfst davon nichts essen; dein Esel wird vor deinem Angesichte weggeraubt und kommt nie mehr zu dir zurück; dein Kleinvieh wird deiner Feinde Beute; es kommt dir niemand zu Hilfe.

Dtn 28:32 Deine Söhne und Töchter fallen einem anderen Volke anheim; deine Augen müssen es ansehen und schmachten nach ihnen immerdar, du aber vermagst nichts dagegen.

Dtn 28:33 Deines Bodens Frucht und deinen sauren Erwerb wird ein dir unbekanntes Volk verzehren; nur unterdrückt und mißhandelt bist du allezeit.

Dtn 28:34 Wahnsinnig wirst du werden von dem, was deine eigenen Augen anschauen müssen.

Dtn 28:35 Der Herr schlägt dich an Knien und Schenkeln mit bösartigen, unheilbaren Geschwüren von der Fußsohle bis zum Scheitel.

Dtn 28:36 Der Herr wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einem dir und deinen Vätern unbekannten Volk wegführen; dort wirst du fremden Göttern dienen, die aus Holz und Stein sind.

Dtn 28:37 So wirst du zum Entsetzen, Spott und Hohn unter all den Völkern werden, unter die der Herr dich wegführen wird.

Dtn 28:38 Viel Samen streust du aufs Feld, nur wenig erntest du; denn die Wanderheuschrecken fressen alles ab.

Dtn 28:39 Weinberge legst du an und bearbeitest du, keinen Wein aber wirst du kosten und einernten; denn der Wurm frißt ihn weg.

Dtn 28:40 Olivenbäume hast du allüberall in deinen Grenzen, doch mit Öl kannst du dich nicht salben; denn deine Oliven fallen ab.

Dtn 28:41 Söhne und Töchter wirst du zeugen; sie gehören dir aber nicht; denn in Gefangenschaft müssen sie ziehen.

Dtn 28:42 All deine Bäume und deine Ackerfrucht wird die Heuschrecke erbeuten.

Dtn 28:43 Der Fremdling in deinem Gebiet wird dir gegenüber allmählich hochkommen, du aber gehst immer mehr abwärts.

Dtn 28:44 Er wird dir leihen können, du aber wirst nicht ausleihen können; denn er wird das Haupt, du aber der Schwanz.

Dtn 28:45 So werden über dich all diese Flüche kommen, werden hinter dir her sein und dich treffen bis zu deiner Vernichtung; denn du gehorchtest nicht der Stimme des Herrn, deines Gottes, und hast seine Gebote und Satzungen, die er dir befahl, nicht gehalten.

Dtn 28:46 Sie werden dir und deinen Nachkommen als Zeichen und Wunder immerdar anhaften.

Dtn 28:47 Dafür, daß du dem Herrn, deinem Gott, nicht gedient hast in Freude und Frohsinn über den Überfluß an allem,

Dtn 28:48 sollst du deinen Feinden, die der Herr wider dich senden wird, dienen in Hunger und Durst, in Nacktheit und Entbehrung an allem; ein eisernes Joch wird er auf deinen Nacken legen, bis er dich vernichtet hat.

Dtn 28:49 Der Herr wird von ferne, von den Grenzen der Erde, ein Volk wider dich senden, das wie ein Adler auf Beute stößt, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehst,

Dtn 28:50 ein unbarmherziges Volk, das keinerlei Rücksicht kennt gegen den Greis und des Kindes sich nicht erbarmt.

Dtn 28:51 Es wird die Frucht deines Viehs und deines Ackerbodens verzehren, bis es dich vernichtet hat, und es wird dir nichts übriglassen von Korn, Most und Öl, vom Wurf deiner Rinder und vom Nachwuchs deines Kleinviehs, bis es dich vertilgt hat.

Dtn 28:52 Es wird dich einschließen in all deinen Ortschaften in deinem ganzen Lande, bis deine hohen und festen Mauern fallen, auf die du dein Vertrauen setzt. Und nachdem es dich eingeschlossen hat in all deinen Orten in deinem ganzen Lande, das dir der Herr, dein Gott, verleiht,

Dtn 28:53 wirst du dann verzehren deine Leibesfrucht, das Fleisch deiner Söhne und Töchter, die der Herr, dein Gott, dir geschenkt hat, in der Drangsal und Angst, in die dein Feind dich versetzt.

Dtn 28:54 Auch der weichlichste und verwöhnteste Mann bei dir wird es seinem Bruder, der Frau an seiner Brust und seinen noch übrigen Kindern nicht gönnen,

Dtn 28:55 einem von ihnen von dem Fleisch seiner Kinder zu geben, das er verzehrt, weil ihm nichts mehr übriggeblieben ist in der Drangsal und Angst, in die dein Feind dich in deinen Wohnorten versetzt.

Dtn 28:56 Auch die weichlichste und verwöhnteste Frau bei dir, die vor lauter Verwöhntheit und Verweichlichung sonst nicht einmal versuchte, die Fußsohle auf den Boden zu stellen, wird dem Mann an ihrem Busen, ihrem Sohn und ihrer Tochter nichts gönnen

Dtn 28:57 von der Nachgeburt, die aus ihrem Schoße hervorgeht, und von den Kindern, die sie zur Welt bringt; denn sie verzehrt sie heimlich bei dem Mangel an allem in der Drangsal und Angst, die dein Feind in deinen Wohnorten über dich bringt.

Dtn 28:58 Beachtest du nicht alle Worte dieses Gesetzes, die in diesem Buch geschrieben stehen, und fürchtest du nicht den Herrn, deinen Gott, diesen glorreichen und schauervollen Namen,

Dtn 28:59 so verhängt der Herr über dich und deine Nachkommen ungewöhnliche Plagen, gewaltig und andauernd, bösartige und bleibende Krankheiten.

Dtn 28:60 Er bringt wider dich alle Seuchen Ägyptens, vor denen dir graut, und sie werden dir anhaften.

Dtn 28:61 Ferner wird der Herr alle möglichen Krankheiten und Plagen, von denen in diesem Gesetzbuch nichts geschrieben steht, über dich kommen lassen, bis du vernichtet bist.

Dtn 28:62 Nur wenige Leute werden dann noch unter euch übrigbleiben, und ihr wart doch zahlreich wie die Sterne des Himmels; denn du hast der Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht gehorcht!

Dtn 28:63 Wie der Herr einst seine Freude daran hatte, euch glücklich zu machen und zu vermehren, so wird dann der Herr seine Freude daran haben, euch zu verderben und zu vertilgen, und herausgerissen werdet ihr aus dem Lande, in das du ziehst, um es zu besitzen.

Dtn 28:64 Der Herr wird dich unter alle Völker von einem Ende der Erde bis zum andern zerstreuen; du wirst dort fremden Göttern aus Holz und Stein dienen, die dir und deinen Vätern unbekannt waren.

Dtn 28:65 Unter jenen Völkern wirst du nicht zur Ruhe kommen, keine bleibende Stätte wird es geben für deinen Fuß, vielmehr wird der Herr, dein Gott, dir daselbst ein zitterndes Herz geben, verschmachtende Augen und eine verzagte Seele.

Dtn 28:66 Dein Leben schwebt in ständiger Ungewißheit, zittern wirst du bei Nacht und Tag und hast nicht mehr Vertrauen zu deinem Leben.

Dtn 28:67 Am Morgen denkst du: "O wäre es doch Abend!", und am Abend sagst du: "O wäre es doch Morgen!" wegen der Angst, die dein Herz erfüllt, und wegen des Anblickes, den deine Augen ertragen müssen.

Dtn 28:68 Der Herr wird dich wiederum zu Schiff nach Ägypten bringen, nach jenem Ziele, das du nach meiner Verheißung nie mehr sehen solltest. Dort werdet ihr euren Feinden als Sklaven und Sklavinnen feilgeboten werden, niemand aber will euch kaufen."

Dtn 28:69 Dies sind die Worte des Bundes, den Moses im Auftrage des Herrn mit den Israeliten im Lande Moab schloß, außer dem Bunde, den er mit ihnen am Horeb einging.

 

Deuteronomium  Kapitel 29

 

Dtn 29:1 Moses berief alle Israeliten und sprach zu ihnen: "Ihr saht alles, was der Herr vor euren Augen im Lande Ägypten dem Pharao, all seinen Knechten und dem gesamten Lande getan hat,

Dtn 29:2 die schweren Heimsuchungen, die deine Augen sahen, jene gewaltigen Wunderzeichen.

Dtn 29:3 Und doch verlieh der Herr euch bis heute kein Herz voller Einsicht, keine Augen zum Sehen und keine Ohren zum Hören.

Dtn 29:4 "Vierzig Jahre lang ließ ich euch in der Wüste umherwandern. Die Kleider an eurem Leibe zerfielen nicht, und euer Schuhwerk verschliß nicht an euren Füßen.

Dtn 29:5 Brot bekamt ihr nicht zu essen, Wein und Rauschtrank nicht zu trinken; ihr solltet erkennen, daß ich der Herr, euer Gott, bin."

Dtn 29:6 Als ihr dann an diese Stätte herankamt, da zogen Sichon, der König von Hesbon, und Og, der König von Basan, uns entgegen zum Kampf; aber wir besiegten sie.

Dtn 29:7 Wir nahmen ihr Land ein und gaben es als Erbteil an die Stämme Ruben und Gad und den halben Stamm Manasse.

Dtn 29:8 Beachtet also wohl die Worte dieses Bundes und befolgt sie, damit ihr in all euren Unternehmungen Erfolg habt!

Dtn 29:9 Ihr steht heute alle vor dem Herrn, eurem Gott, eure Stammeshäupter, eure Ältesten und Vorsteher, alle Männer in Israel,

Dtn 29:10 eure Kinder, Frauen, die Fremdlinge in deinem Lager, vom Holzhauer bis zum Wasserschöpfer.

Dtn 29:11 Du sollst in den Bund des Herrn, deines Gottes, und in die Eidgemeinschaft, die der Herr, dein Gott, heute mit dir schließt, eintreten!

Dtn 29:12 Heute will er dich zu seinem Volke erhöhen, will dein Gott sein, wie er dir verheißen und deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat.

Dtn 29:13 Aber nicht nur mit euch allein schließe ich diesen Bund und diese Eidgemeinschaft,

Dtn 29:14 sondern sowohl mit denen, die jetzt mit uns hier vor dem Herrn, unserem Gott, stehen, als auch mit denen, die heute noch nicht mit uns hier sind.

Dtn 29:15 Ihr selbst wißt es ja, wie wir im Ägypterland wohnten und mitten durch die Völker hindurchzogen, deren Land ihr durchquert habt.

Dtn 29:16 Ihr saht ihre Scheusale und Götzenbilder aus Holz und Stein, Silber und Gold, die sie haben.

Dtn 29:17 Möchte doch unter euch kein Mann oder Weib, keine Sippe und kein Stamm sein, dessen Herz sich nunmehr wegwendet vom Herrn, unserem Gott, um hinzugehen und den Göttern jener Völker zu dienen! Möchte doch unter euch keine Wurzel sein, die Gift und Wermut als Frucht bringt!

Dtn 29:18 Vernimmt nun ein solcher die Worte dieses Eides, verspricht sich aber in seinem Herzen Segen, indem er sagt: "Heil wird mir zuteil, auch wenn ich weiter in meiner Herzensverstocktheit wandle, weil man das bewässerte Land zugleich mit dem verdorrten dahinrafft",

Dtn 29:19 so ist der Herr nicht bereit, ihm zu verzeihen, vielmehr wird dann der Zorn des Herrn und sein Eifer wider einen solchen Mann entbrennen; es wird auf ihn sich niederlassen der ganze Fluch, von dem in diesem Buch geschrieben steht, und austilgen wird der Herr seinen Namen unter dem Himmel.

Dtn 29:20 Der Herr wird ihn zum Unheil aussondern aus allen Stämmen Israels, entsprechend all den Flüchen des Bundes, der in diesem Gesetzbuch niedergeschrieben ist.

Dtn 29:21 Und das spätere Geschlecht, eure Söhne, die nach euch aufstehen werden, die Ausländer, die aus fernem Lande kommen, sie werden fragen, wenn sie die Plagen dieses Landes sehen und die Krankheiten, die der Herr darin entstehen ließ -

Dtn 29:22 mit Schwefel und Salz ist ihr ganzes Land ausgebrannt, nicht wird es besät, nicht sprießt es, kein grünes Hälmchen geht auf, ganz so wie nach der Verwüstung von Sodom und Gomorra, Adma und Zeboim, die der Herr in seiner Zornesglut zerstört hat -,

Dtn 29:23 ja, alle Völker werden dann fragen: "Warum hat denn der Herr diesem Land solches angetan? Weshalb diese gewaltige Zornesglut?"

Dtn 29:24 Man wird zur Antwort geben: "Weil sie den Bund des Herrn, des Gottes ihrer Väter, den er mit ihnen bei ihrem Wegzug aus Ägypten geschlossen hat, verlassen haben.

Dtn 29:25 Sie gingen hin, dienten fremden Göttern und beteten sie an, Götter, die ihnen unbekannt waren und die er ihnen nicht bestimmt hatte.

Dtn 29:26 Darum entbrannte des Herrn Zorn wider dieses Land und brachte er darüber den gesamten Fluch, der in diesem Buch aufgezeichnet ist.

Dtn 29:27 Der Herr riß sie im Zorn und Grimm und in heftigem Unmut von ihrer Scholle weg und schleuderte sie in ein fremdes Land, wie man heute sieht."

Dtn 29:28 Das noch Verborgene steht beim Herrn, unserm Gott, das Enthüllte aber gilt uns und unsern Kindern immerdar, damit wir alle Worte dieses Gesetzes erfüllen.

 

Deuteronomium  Kapitel 30

 

Dtn 30:1 Wenn einst an dir sich alle diese Worte, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgestellt, erfüllen, und wenn du es dir unter allen Völkern, unter die dich der Herr, dein Gott, verstoßen hat, zu Herzen nimmst,

Dtn 30:2 wenn du dich bekehrst zum Herrn, deinem Gott, und auf seine Stimme hörst in allem, was ich dir heute gebiete, du selbst samt deinen Kindern, von ganzem Herzen und mit ganzer Seele,

Dtn 30:3 dann wird der Herr, dein Gott, dein Schicksal wenden, wird sich deiner erbarmen und dich wiederum sammeln aus allen Völkern, unter die dich der Herr, dein Gott, zerstreut hat.

Dtn 30:4 Sollten sich deine Versprengten am Ende des Himmels befinden, so wird der Herr, dein Gott, dich von dort sammeln und dich von dort holen.

Dtn 30:5 Der Herr, dein Gott, wird dich in das Land, das deine Väter besessen, zurückbringen; du wirst es in Besitz nehmen; es wird dir gut gehen, und er wird dich zahlreicher werden lassen als deine Väter.

Dtn 30:6 Der Herr, dein Gott, wird dir und deinen Nachkommen das Herz beschneiden, daß du den Herrn, deinen Gott, liebst aus deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele um deines Lebens willen.

Dtn 30:7 Der Herr, dein Gott, wird all diese Flüche auf deine Feinde und Gegner, die dich verfolgt haben, bringen.

Dtn 30:8 Du aber hörst wiederum auf die Stimme des Herrn und befolgst alle seine Gebote, die ich dir heute gebe.

Dtn 30:9 Der Herr, dein Gott, wird dir zum Heile bei allem Tun deiner Hände Überfluß an Gütern schenken, an Frucht deines Leibes, an Nachwuchs deines Viehs und an Ertrag deines Bodens; denn wiederum wird er an dir seine Freude haben zu deinem Besten wie er über deine Väter Freude empfand.

Dtn 30:10 Nur mußt du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchen und seine Gebote und Satzungen halten, die im Buch dieses Gesetzes geschrieben stehen, und mußt dich zum Herrn, deinem Gott, bekehren aus ganzem Herzen und mit ganzer Seele.

Dtn 30:11 Denn dieses Gesetz, das ich dir heute gebiete, ist nicht unfaßbar und unerreichbar für dich.

Dtn 30:12 Nicht im Himmel ist es, daß man sagen könnte: "Wer steigt für uns zum Himmel empor, holt es und verkündet es uns, damit wir es befolgen?"

Dtn 30:13 Auch nicht jenseits des Meeres ist es, daß man sagen könnte: "Wer fährt für uns über das Meer, holt es und verkündet es uns, damit wir es befolgen?"

Dtn 30:14 Nein, ganz nahe bei dir ist das Wort, in deinem Munde und deinem Herzen, daß du danach handeln kannst!

Dtn 30:15 Siehe, ich lege dir heute Leben und Heil, Tod und Unheil vor!

Dtn 30:16 Wenn du hörst auf das Gesetz des Herrn, deines Gottes, das ich dir heute gebiete, nämlich den Herrn, deinen Gott, zu lieben, zu wandeln auf seinen Wegen, seine Gebote, Satzungen und Vorschriften zu halten, dann wirst du am Leben bleiben und dich mehren, und der Herr, dein Gott, wird dich segnen in dem Lande, in das du zur Besitznahme einziehst.

Dtn 30:17 Wird dein Herz aber abtrünnig, gehorchst du nicht und läßt du dich verleiten, fremde Götter anzubeten und ihnen zu dienen,

Dtn 30:18 so kündige ich euch heute an: Ihr werdet sicher zugrundegehen; nicht lange werdet ihr in dem Land leben, in das du über den Jordan ziehst, es in Besitz zu nehmen.

Dtn 30:19 Ich rufe heute wider euch Himmel und Erde zu Zeugen an: Vorgelegt habe ich dir Leben und Tod, Segen und Fluch! So wähle denn das Leben, damit du samt deinen Nachkommen am Leben bleibst!

Dtn 30:20 Ihr sollt den Herrn, euren Gott, lieben, seiner Stimme gehorchen und ihm in Treue anhangen! Denn das ist dein Leben und die lange Dauer deiner Tage, damit du bleibst in dem Lande, das der Herr deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob zu geben geschworen hat."

 

Deuteronomium  Kapitel 31

 

Dtn 31:1 Moses ging hin und hielt folgende Rede an ganz Israel.

Dtn 31:2 Er sprach zu ihnen: "Ich bin jetzt hundertzwanzig Jahre alt und vermag nicht mehr aus- und einzugehen. Auch hat der Herr zu mir gesagt: "Du darfst den Jordan nicht überschreiten!"

Dtn 31:3 Der Herr, dein Gott, ist es, der vor dir hinzieht; er wird diese Völker vor dir vertilgen, und du trittst in ihren Besitz ein. Josua soll dir voran hinüberziehen, wie der Herr verheißen.

Dtn 31:4 Der Herr wird mit ihnen verfahren, wie er verfuhr mit den Arnoriterkönigen Sichon und Og samt ihrem Land, die er vernichtet hat.

Dtn 31:5 Sobald der Herr sie euch preisgibt, sollt ihr an ihnen handeln genau nach dem Befehl, den ich euch erteilt habe.

Dtn 31:6 Seid fest und stark! Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen; denn der Herr, dein Gott, ist es, der mit dir zieht; er wird dich nicht aufgeben und verlassen!"

Dtn 31:7 Moses berief den Josua und sprach zu ihm vor Gesamtisrael: "Sei fest und stark! Denn du wirst mitsamt diesem Volk in das Land gelangen, das der Herr zu verleihen ihren Vätern eidlich versprochen hat. Du sollst es auch unter sie verteilen.

Dtn 31:8 Der Herr selbst wird vor dir herziehen; er wird mit dir sein, dich nicht aufgeben und verlassen. Sei furchtlos und unverzagt!"

Dtn 31:9 Moses schrieb dieses Gesetz nieder und übergab es den Priestern aus Levis Stamm, welche die Bundeslade des Herrn zu tragen hatten, und allen Ältesten Israels.

Dtn 31:10 Moses gab ihnen folgende Anweisung: "Alle sieben Jahre am Laubhüttenfest des Erlaßjahres,

Dtn 31:11 wenn ganz Israel kommt, um vor dem Herrn, deinem Gott, an der von ihm erwählten Stätte zu erscheinen, dann sollst du dieses Gesetz vor Gesamtisrael laut vorlesen!

Dtn 31:12 Versammle das Volk, Männer, Frauen, Kinder und Fremdlinge, die in deinen Ortschaften leben, damit sie es hören und lernen, den Herrn, ihren Gott, zu fürchten und alle Worte dieses Gesetzes gewissenhaft zu beobachten.

Dtn 31:13 Auch ihre Söhne, die es noch nicht kennen, sollen es hören und den Herrn, ihren Gott, fürchten lernen, solange sie in dem Lande leben, in das ihr zur Besitznahme über den Jordan zieht."

Dtn 31:14 Der Herr sprach zu Moses: "Siehe, die Zeit deines Todes ist nahe; rufe den Josua und tretet in das Offenbarungszelt, damit ich ihn beauftrage!" Moses und Josua gingen hin und betraten das Offenbarungszelt.

Dtn 31:15 Da erschien der Herr im Zelte in der Wolkensäule, und die Wolkensäule stand am Zelteingang.

Dtn 31:16 Der Herr sprach zu Moses: "Siehe, du entschläfst jetzt zu deinen Vätern; danach wird dieses Volk sich erheben und mit den fremden Göttern in dem Lande, in das es mitten hineinzieht, sich abgeben. Es wird mich verlassen und meinen Bund, den ich mit ihm geschlossen, brechen.

Dtn 31:17 An jenem Tag wird mein Zorn gegen sie entbrennen; ich werde sie im Stich lassen und mein Antlitz vor ihnen verbergen, und sie werden der Vertilgung preisgegeben. Zahlreiche Übel und Drangsale treffen sie. Dann werden sie sprechen: "Haben uns diese Übel nicht deshalb getroffen, weil unser Gott nicht mehr in unserer Mitte ist?"

Dtn 31:18 Ich aber verberge dann mein Antlitz vollends vor ihnen wegen all des Bösen, das sie getan haben, weil sie sich andern Göttern zuwandten.

Dtn 31:19 Und nun schreibe dir dieses Lied auf, lehre es die Israeliten und lege es in ihren Mund, damit dieses Lied mir als Zeuge wider die Israeliten diene!

Dtn 31:20 Denn ich bringe Israel in das Land, das ich seinen Vätern eidlich versprochen habe, ein Land, das von Milch und Honig überfließt. Satt wird es sich essen, fett wird es werden, andern Göttern wird es sich zuwenden und ihnen dienen, mich aber wird es verschmähen und den Bund mit mir brechen.

Dtn 31:21 Treffen es dann zahlreiche Übel und Drangsale, dann wird dieses Lied, das unvergessen im Munde seiner Nachkommen bleiben wird, ihm gegenüber als Ankläger Zeugnis dafür ablegen, daß ich seine Gedanken, mit denen es heute schon spielt, gar wohl kenne, noch bevor ich es in das Land gebracht habe, das ich ihm eidlich versprochen habe."

Dtn 31:22 Moses schrieb damals dieses Lied auf und lehrte es die Israeliten.

Dtn 31:23 Und Gott beauftragte Josua, den Sohn des Nun, und sprach: "Sei fest und stark; denn du sollst die Israeliten in das Land bringen, das ich ihnen eidlich zugesichert habe. Ich werde mit dir sein!"

Dtn 31:24 Als Moses die Worte dieses Gesetzes vollständig in ein Buch geschrieben hatte,

Dtn 31:25 gab er den Leviten, die des Herrn Bundeslade trugen, folgenden Auftrag:

Dtn 31:26 "Nehmt dieses Gesetzbuch und legt es neben die Bundeslade des Herrn, eures Gottes, nieder, damit es dort wider dich (das Volk) als Zeuge diene!

Dtn 31:27 Denn ich kenne deine Widerspenstigkeit und deinen starren Nacken gar wohl; sogar jetzt, da ich noch als Lebender unter euch weile, wart ihr widerspenstig gegen den Herrn; wie wird es erst nach meinem Tode sein!

Dtn 31:28 Versammelt zu mir alle Ältesten eurer Stämme und eure Vorsteher; ich will diese Worte in ihre Ohren verkünden; den Himmel und die Erde will ich wider sie als Zeugen anrufen!

Dtn 31:29 Denn ich weiß, nach meinem Tode werdet ihr ganz frevelhaft handeln und von dem Wege, den ich euch gewiesen habe, abweichen. Dann wird euch aber in fernen Tagen das Unheil treffen, wenn ihr nämlich das tut, was in den Augen des Herrn übel ist, und ihn durch das Werk eurer Hände zum Zorn reizt."

Dtn 31:30 Moses verkündete dann laut der ganzen Versammlung Israels die Worte dieses Liedes bis zum Ende:

 

Deuteronomium  Kapitel 32

 

Dtn 32:1 "Hört, Himmel, ich will reden, es vernehme die Erde meines Mundes Ausspruch!

Dtn 32:2 Es träufle meine Lehre wie Regen, wie Tau riesle meine Rede, wie Regenschauer aufs grüne Gras, wie Tautropfen auf die Kräuter!

Dtn 32:3 Den Namen des Herrn rufe ich an, erweist die Ehre unserem Gott!

Dtn 32:4 Der Fels (= Gott): untadelig ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht! Ein treuer Gott und ohne Falsch, gerecht und redlich ist er!

Dtn 32:5 Arg handelten seine Söhne gegen ihn, ein verdrehtes, verkehrtes Geschlecht!

Dtn 32:6 Vergiltst du dem Herrn in dieser Weise, du törichtes, unweises Volk? Ist er nicht dein Vater, der dich erschaffen, Sein und Bestand dir verliehen?

Dtn 32:7 Denk an die Tage der Vorzeit, achte auf die Jahre der früheren Geschlechter! Frage deinen Vater, er soll's dir kundtun, die Alten bei dir, sie sollen es dir sagen:

Dtn 32:8 Als der Allerhöchste die Völker belehnte als er schied voneinander die Menschen da setzte er fest die Grenzen der Stämme entsprechend der Zahl der Gottessöhne.

Dtn 32:9 Des Herrn Anteil wurde sein Volk, Jakob wurde ihm zugemessen als Erbe.

Dtn 32:10 Er fand es im Lande der Steppe, in der Öde völliger Wüste; er umhegte und umsorgte es, hat es gehütet wie seinen Augapfel.

Dtn 32:11 Einem Adler gleich, der sein Nest bewacht und über seinen Jungen dahinschwebt, so breitete er seine Flügel aus, nahm es auf und trug es auf seinen Schwingen.

Dtn 32:12 Der Herr leitete es ganz allein; kein fremder Gott stand ihm zur Seite.

Dtn 32:13 Er ließ es ziehen auf des Landes Höhen, mit dem Ertrag des Feldes speiste er es. Er ließ es Honig saugen aus Felsen und Öl aus Kieselgestein,

Dtn 32:14 Butter von Kühen und Milch von Kleinvieh, dazu das Fett von Lämmern und Widdern, Stiere aus Basan und Böcke, dazu den edelsten Weizen. Traubenblut trankst du, schäumenden Wein.

Dtn 32:15 So genoß denn Jakob und wurde satt, Jeschurun ward fett und schlug aus. - Du wurdest fett und dick und feist. - Er verstieß den Gott, der ihn erschaffen hat, verwarf den Fels seines Heiles.

Dtn 32:16 Sie erregten durch fremde Götter sein Eifern, erzürnten ihn sehr durch Greueltaten.

Dtn 32:17 Den Dämonen opferten sie, ungöttlichen Wesen, Göttern, die sie nie gekannt, neuen, die jüngst erst gekommen, von denen ihre Väter nichts wußten.

Dtn 32:18 Den Felsen, der dich erzeugte, verkanntest du, vergaßest den Gott, der dich geboren.

Dtn 32:19 Dies sah der Herr und verwarf sie aus Zorn über seine Söhne und Töchter.

Dtn 32:20 "Ich verhülle", so sprach er "mein Antlitz vor ihnen, will schauen, welch Ende es mit ihnen nimmt. Denn ein grundverderbtes Geschlecht sind sie, Kinder, von aller Treue verlassen.

Dtn 32:21 Mit Nichtgöttern haben sie mich gereizt, mich erzürnt mit ihren törichten Götzen. So will ich sie reizen durch ein Nichtvolk, sie erzürnen durch eine dumme Nation.

Dtn 32:22 Denn Feuer entfachte sich in meinem Zorn und brennt bis zu den Tiefen der Unterwelt, verzehrt die Erde und ihren Ertrag, die Bergesgründe entzündet es.

Dtn 32:23 Ich häufe wider sie die Plagen auf, verbrauche meine Pfeile gegen sie.

Dtn 32:24 Hungertod, verzehrendes Fieber, tödliche Pest und den Zahn wilder Tiere hetze ich auf sie, samt dem Gifte staubkriechender Schlangen.

Dtn 32:25 Draußen rafft das Schwert und drinnen die Furcht den Jüngling samt der Jungfrau, den Säugling samt dem Greis hinweg.

Dtn 32:26 Ich hätte gesagt: Ich will sie vernichten, tilge bei den Menschen ihr Andenken aus,

Dtn 32:27 müßte ich nicht fürchten den Schimpf des Feindes. Ihre Gegner könnten es mißverstehen und sagen: "Unsere Hand war stark genug, nicht hat der Herr dies getan!"

Dtn 32:28 Denn sie sind ein Volk, des Rates bar, und keine Einsicht gibt es bei ihnen!

Dtn 32:29 Wenn sie klug wären, dann begriffen sie es, sie würden ihr künftiges Ende bedenken.

Dtn 32:30 Wie könnte einer Tausend verfolgen und zwei Zehntausend vertreiben, hätte nicht ihr Fels sie verkauft, hätte der Herr sie nicht preisgegeben?

Dtn 32:31 Denn nicht wie unser Fels ist ihr Fels; diesen Entscheid liefern uns unsre Feinde.

Dtn 32:32 Von Sodoms Ranken stammt ihr Weinstock und von den Weinbergterrassen Gomorras: ihre Trauben sind giftige Trauben, die bittere Beeren tragen.

Dtn 32:33 Ja, Schlangengeifer ist ihr Wein und grausames Natterngift. -

Dtn 32:34 Liegt dieses nicht bei mir aufbewahrt, versiegelt in meinen Kammern,

Dtn 32:35 zum Tage der Rache und der Vergeltung, zum Zeitpunkt, da ihr Fuß wankt? Nahe ist ihres Unheils Tag, es eilt heran ihr kommendes Schicksal.

Dtn 32:36 Denn richten wird der Herr sein Volk und sich erbarmen seiner Knechte, sobald er sieht, daß alle Kraft zerrann, verschwunden sind Sklaven und Freie.

Dtn 32:37 Er fragt: "Wo bleiben nun ihre Götter, wo ist der Fels, zu dem sie geflüchtet,

Dtn 32:38 die das Fett ihrer Opfer verzehrten, die den Wein ihrer Trankopfer schlürften? Aufstehen sollen sie und euch helfen, über euch allen ein Schirm sein!

Dtn 32:39 Jetzt sollt ihr es sehen: Ich, nur ich bin da; es gibt keinen Gott neben mir! Ich bin es, der tötet, ich mache lebendig; ich schlage Wunden, und ich bin der Arzt! [Niemand kann retten aus meiner Hand]

Dtn 32:40 Zum Himmel erhebe ich meine Hand, ich schwöre: So wahr ich in Ewigkeit lebe,

Dtn 32:41 geschärft habe ich mein blitzendes Schwert, es greift meine Hand zum Gericht! Ich übe Rache an meinen Gegnern, und meinen Hassern vergelte ich.

Dtn 32:42 Meine Pfeile, berauscht sind sie von Blut, mein Schwert soll fressen vom Fleisch, von der Erschlagenen und Gefangenen Blut, vom fliegenden Haupthaar des Feindes!"

Dtn 32:43 Bringt zum Jauchzen, ihr Heidenvölker, sein Volk, weil er das Blut seiner Knechte rächt, an seinen Gegnern die Rache vollzieht und Sühne schafft dem Land seines Volkes!"

Dtn 32:44 Moses kam also und trug alle Worte dieses Liedes dem Volk laut vor, er und Josua, der Sohn Nuns.

Dtn 32:45 Als nun Moses alle diese Worte an Gesamtisrael vollendet hatte,

Dtn 32:46 sprach er zu ihnen: "Beherzigt die Worte, mit denen ich euch heute eindringlich warne; befehlt sie auch euren Kindern an, daß sie alle Worte dieses Gesetzes gewissenhaft befolgen!

Dtn 32:47 Denn es ist kein Wort für euch, das ins Leere läuft, sondern es ist euer Leben: denn durch dies Wort werdet ihr lange leben in dem Lande, zu dessen Besitzergreifung ihr nun über den Jordan zieht."

Dtn 32:48 Am gleichen Tage sprach der Herr zu Moses:

Dtn 32:49 "Steige auf das Gebirge Abarim hier, auf den Berg Nebo im Lande Moab, gegenüber von Jericho! Schau das Land Kanaan, das ich den Israeliten als Eigentum verleihen will!

Dtn 32:50 Sterben sollst du auf dem Berge, auf den du steigst, und dich zu deinen Stammesgenossen scharen, wie dein Bruder Aaron auf dem Berge Hor gestorben ist und zu seinen Stammesgenossen versammelt wurde!

Dtn 32:51 Denn ihr habt euch mitten unter den Israeliten bei dem Haderwasser von Kades in der Wüste Zin gegen mich vergangen, weil ihr mich inmitten der Israeliten nicht als den Heiligen geehrt habt.

Dtn 32:52 Nur aus der Nähe darfst du das Land schauen, aber hineinkommen darfst du nicht in das Land, das ich den Israeliten verleihen will."

 

Deuteronomium  Kapitel 33

 

Dtn 33:1 Dies sind die Segensworte, mit denen Moses, der Mann Gottes, die Israeliten vor seinem Tode segnete.

Dtn 33:2 Er sprach: "Vom Sinai kam der Herr, erstrahlte seinem Volke von Seïr, leuchtete vom Gebirge Paran, kam vom Haderwasser bei Kades, zu seiner Rechten feurige Fackeln.

Dtn 33:3 Fürwahr, er liebt sein Volk, all seine Heiligen in seiner Hand. Sie gingen seiner Fußspur nach, er trug sie auf seinen Fittichen fort.

Dtn 33:4 Ein Gesetz hat uns Moses verordnet als Erbe der Jakobsgemeinde.

Dtn 33:5 Es erhob sich ein König in Jeschurun, als des Volkes Häupter sich scharten, in Eintracht Israels Stämme.

Dtn 33:6 Leben soll RUBE, er sterbe nicht, ergänze die Zahl seiner Mannen!

Dtn 33:7 Dies ist der Segen über JUDA. Er sprach: Erhöre, o Herr, Judas Flehen, bringe ihn wieder zu seinem Volke, mit deiner Hand streite für ihn! Hilf ihm wider seine Bedränger!

Dtn 33:8 Über LEVI sprach er: Deine Tummim und Urim gehören dem Mann deiner Huld, den du bei Massa versuchtest, für den du am Haderwasser gestritten,

Dtn 33:9 der von seinem Vater und seiner Mutter sprach: "Ich sah sie nie!", seine Brüder nicht kannte, von seinen Söhnen nichts wußte. Denn sie achteten auf dein Gebot, und deinen Bund bewahrten sie.

Dtn 33:10 Sie lehrten Jakob deine Rechte und Israel dein Gesetz. Sie legen Räucherwerk vor dir auf und Ganzopfer auf deinen Altar.

Dtn 33:11 Segne, o Herr, seine Kraft, hab Wohlgefallen am Tun seiner Hände, zerschmettere die Lenden seiner Gegner, seiner Hasser, daß sie sich nicht mehr erheben!

Dtn 33:12 Über BENJAMIN: Des Herrn Liebling wohnt in Sicherheit, der Allerhöchste beschirmt ihn immerdar, zwischen seinen Berghängen wohnt er.

Dtn 33:13 Über JOSEPH: Vom Herrn gesegnet ist sein Gebiet, von des Himmels Spenden hoch oben, von der Urflut, die tief unten liegt,

Dtn 33:14 von Spenden, welche die Sonne hervorbringt, von Spenden, welche die Monde liefern,

Dtn 33:15 von Spenden der uralten Berge, von Spenden der ewigen Hügel,

Dtn 33:16 von der Gabe der Erde und ihrer Fülle und vom Wohlgefallen dessen, der wohnt im Dornbusch! Mögen sie kommen auf Josephs Haupt, auf den Scheitel dessen, der unter seinen Brüdern geweiht ist!

Dtn 33:17 Wie ein Erstlingsstier voll Hoheit ist er, seine Hörner sind wie die eines Wildstiers. Damit stößt er die Völker nieder, die Enden der Erde insgesamt. Das sind die Zehntausende Ephraims, das sind Manasses Tausende.

Dtn 33:18 Über SEBULUN: Freue dich, Sebulun, deiner Ausfahrt und du, ISSACHAR, deiner Zelte!

Dtn 33:19 Völker laden sie ein auf den Berg, sie bringen dort rechte Opfer dar; denn sie saugen der Meere Überfluß ein, die verborgenen Schätze des Strandes.

Dtn 33:20 Über GAD: Gepriesen sei, der Gad weiten Raum schafft! Wie ein Löwe, so lagert er, führt Arm und Scheitel als Beute heim.

Dtn 33:21 Er war sein Teil ihm beschieden, als sich sicherte sich den Erstlingsanteil; denn dort die Häupter des Volkes scharten. Des Herrn Gerichte vollstreckte er, seine Rechtssprüche gemeinsam mit Israel.

Dtn 33:22 Über DAN: Dan ist ein junger Löwe, der hervorspringt aus Basan.

Dtn 33:23 Über NAPHTALI: Naphtali ist gesättigt mit Huld, erfüllt von dem Segen des Herrn, Meer und Südland nimmt er in Besitz.

Dtn 33:24 Über ASER: Gepriesen unter den Söhnen sei Aser! Er sei seiner Brüder Liebling; in Öl tauche er seinen Fuß!

Dtn 33:25 Deine Riegel seien von Eisen und Erz; solange du lebst, währe deine Kraft! -

Dtn 33:26 Es gibt keinen Gott wie den Gott Jeschuruns, der einherfährt am Himmel in seiner Stärke, einherfährt in seiner Erhabenheit auf den Wolken.

Dtn 33:27 Ein Hort ist der uralte Gott und das Ausstrecken der ewigen Arme. Vertrieben hat er vor dir den Feind und hat geboten: Vertilge!

Dtn 33:28 Israel wohnt in Sicherheit, für sich gesondert der Quell Jakobs, in einem Lande voll Korn und Most; sein Himmel träufelt den Tau herab.

Dtn 33:29 Heil, Israel, dir! Wer ist wie du? Ein Volk, an Siegen reich durch den Herrn! Er ist der Schild, der dich schirmt, das Schwert, das dich erhöht. Ergeben müssen sich dir deine Feinde, über ihre Höhen schreitest du hin."

 

Deuteronomium  Kapitel 34

 

Dtn 34:1 Moses stieg aus den Steppen Moabs auf den Berg Nebo, auf den Gipfel des Pisga, der gegenüber von Jericho liegt. Der Herr ließ ihn das ganze Land Gilead bis nach Dan hin schauen,

Dtn 34:2 ferner ganz Naphtali und das Gebiet von Ephraim und Manasse sowie das ganze Gebiet Judas bis zum westlichen Meere,

Dtn 34:3 das Südland und den Kreis um den Jordan, die Ebene der Palmenstadt Jericho bis hin nach Zoar.

Dtn 34:4 Der Herr sprach zu ihm: "Dies ist das Land, das ich dem Abraham, Isaak und Jakob eidlich zugesichert habe, indem ich sprach: Deinen Nachkommen will ich es verleihen. Ich habe es dich mit eigenen Augen sehen lassen; hinüberziehen aber darfst du nicht!"

Dtn 34:5 So starb dort Moses, der Knecht des Herrn, im Lande Moab, gemäß dem Wort des Herrn.

Dtn 34:6 Man begrub ihn im Tal, im Lande Moab, gegenüber von Bet-Peor; aber niemand kennt sein Grab bis heute.

Dtn 34:7 Moses war hundertzwanzig Jahre alt, als er starb; sein Auge war nicht erloschen und seine Frische nicht geschwunden.

Dtn 34:8 Die Israeliten beweinten den Moses in Moabs Steppen dreißig Tage hindurch; dann waren die Tage des Weinens und Trauerns um Moses vollendet.

Dtn 34:9 Josua aber, der Sohn des Nun, war voll vom Geist der Weisheit; denn Moses hatte ihm seine Hände aufgelegt. Die Israeliten gehorchten ihm und taten, wie der Herr dem Moses geboten hatte.

Dtn 34:10 Fortan ist kein Prophet mehr in Israel aufgestanden wie Moses, mit dem der Herr von Angesicht zu Angesicht verkehrt hatte,

Dtn 34:11 bei all den Zeichen und Wundern, die er als Gesandter des Herrn im Ägypterland am Pharao, all seinen Knechten und an seinem ganzen Lande wirkte,

Dtn 34:12 und bei all den Erweisen gewaltiger Macht und all den furchtbaren und großen Taten, die Moses vor den Augen ganz Israels vollbrachte.