Word:  5. Buch Mose - Deuteronomium

 

Deuteronomium

5. Buch Mose

 

Deuteronomium  Kapitel 1

 

Dtn 1:1 Dies sind die Worte, die Moses jenseits des Jordans in der Wüste, in der Steppe gegenüber von Suph, zwischen Paran, Tophel, Laban, Chazerot und Di-Sahab, an ganz Israel gerichtet hat.

Dtn 1:2 Elf Tagereisen lang war der Weg vom Horeb nach dem Gebirge Seïr bis nach Kades-Barnea.

Dtn 1:3 Am ersten Tage des elften Monats im vierzigsten Jahre verkündete Moses den Israeliten alles, was ihm der Herr für sie befohlen hatte.

Dtn 1:4 Er hatte bereits den Amoriterkönig Sichon, der in Hesbon wohnte, und den Og, den König von Basan, der in Aschtarot residierte, bei Edreï geschlagen.

Dtn 1:5 Jenseits des Jordans im Moabiterland begann Moses diese Unterweisung näherhin zu erklären:

Dtn 1:6 "Am Horeb hat der Herr, unser Gott, zu uns gesagt: Ihr habt nun lange genug an diesem Berg geweilt!

Dtn 1:7 Brecht auf und zieht nach dem Gebirge der Amoriter und zu allen ihren Nachbarvölkern in der Steppe, auf dem Gebirge, in der Niederung, im Südland und an der Meeresküste, zieht in das Land der Kanaaniter und zum Libanon bis zum großen Euphratstrom!

Dtn 1:8 Ich gebe euch dieses Land. Zieht hin und nehmt es in Besitz, das Land, das der Herr euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob und ihren Nachkommen eidlich versprochen hat als Geschenk!

Dtn 1:9 In jener Zeit sprach ich zu euch: Ich kann nicht allein die Last für euch tragen.

Dtn 1:10 Der Herr, euer Gott, hat euch vermehrt; ihr seid heute so zahlreich wie die Sterne des Himmels.

Dtn 1:11 Der Herr, der Gott eurer Väter, möge euch noch tausendmal so viel hinzufügen! Er möge euch segnen, wie er euch verheißen hat.

Dtn 1:12 Wie aber soll ich allein eure Bürde, eure Last und eure Streitfälle auf mich nehmen können?

Dtn 1:13 Nehmt euch weise, einsichtsvolle und erfahrene Männer aus euren Stämmen, die ich als eure Häupter einsetzen will!

Dtn 1:14 Ihr gabt mir zur Antwort: Gut ist der Vorschlag, den du ausführen willst.

Dtn 1:15 Da nahm ich eure Stammeshäupter, weise und erfahrene Männer, und setzte sie als Häuptlinge über euch, als Oberste über Tausend-, Hundert-, Fünfzig-, Zehnschaften und als Aufseher in euren Stämmen.

Dtn 1:16 Euren Richtern gab ich damals folgende Anordnung: Hört aufmerksam die Händel zwischen euren Stammesbrüdern und urteilt gerecht im Rechtsstreit mit einem Bruder oder mit einem Fremden!

Dtn 1:17 Ihr dürft im Gericht nicht parteiisch verfahren; den Geringen und den Mächtigen sollt ihr anhören. Ihr sollt vor niemand Furcht haben, denn Gottessache ist das Gericht. Ist aber eine Sache zu schwierig für euch, so bringt sie vor mich, dann will ich sie anhören!

Dtn 1:18 Schon in jener Zeit gab ich euch alle diese Weisungen, nach denen ihr handeln sollt.

Dtn 1:19 Wir brachen vom Horeb auf und durchstreiften jene große und schaurige Wüste, die ihr geschaut habt, in der Richtung auf das Amoritergebirge; so hat es uns der Herr, unser Gott, geboten. Wir kamen bis nach Kades-Barnea.

Dtn 1:20 Ich sprach zu euch: Ihr seid bis in die Nähe des Gebirges der Amoriter gelangt, das der Herr, unser Gott, uns verleihen will.

Dtn 1:21 Wohlan, der Herr, dein Gott, hat das Land dir jetzt übergeben! Ziehe hinauf, es in Besitz zu nehmen, wie der Herr, der Gott deiner Väter, dir geboten hat! Sei ohne Furcht und Zagen!

Dtn 1:22 Da kamt ihr alle zu mir und sagtet: Wir wollen doch Männer vor uns herschicken! Sie sollen uns das Land auskundschaften und uns einen Bescheid zurückbringen über den Weg, auf dem wir hinaufziehen sollen, und über die Städte, die uns begegnen.

Dtn 1:23 Der Vorschlag war mir recht. Ich nahm aus euch zwölf Männer, aus jedem Stamm einen.

Dtn 1:24 Sie zogen hinauf nach dem Bergland, kamen bis zum Tal Eschkol und spähten es aus.

Dtn 1:25 Sie brachten auch von den Früchten des Landes mit und ließen sie uns zukommen. Sie gaben uns folgende Auskunft: Schön ist das Land, das der Herr, unser Gott, uns verleihen will.

Dtn 1:26 Doch ihr sträubtet euch hinaufzuziehen, wurdet widerspenstig gegen den Befehl des Herrn, eures Gottes.

Dtn 1:27 Ihr murrtet in euren Zelten und spracht: Aus Haß hat der Herr uns aus dem Ägypterland hinweggeführt, um uns den Amoritern zu unserer Vernichtung auszuliefern.

Dtn 1:28 Wohin denn sollen wir ziehen? Unsere Brüder haben unser Herz mutlos gemacht, indem sie sprachen: Ein Volk ist da von größerer Gestalt und höher gewachsen als wir; die Städte sind groß und himmelhoch befestigt, auch Enakiter sahen wir dort.

Dtn 1:29 Ich aber erwiderte euch: Nur kein Entsetzen und keine Angst vor ihnen!

Dtn 1:30 Der Herr, euer Gott, der euch selbst voranzieht, wird für euch streiten, ganz so, wie seine Hilfeleistung auch in Ägypten sichtbar war.

Dtn 1:31 Auch in der Wüste, die du schautest, hat dich der Herr, dein Gott, auf dem ganzen Weg, den ihr zurückgelegt habt bis zu eurer Ankunft allhier, so getragen, wie jemand sein Kind trägt.

Dtn 1:32 Dennoch hattet ihr kein Vertrauen auf den Herrn, euren Gott,

Dtn 1:33 der euch auf dem Wege voranzog, um euch einen Lagerplatz auszusuchen: im Feuer bei der Nacht, damit ihr auf dem Wanderwege sehen konntet, in der Wolke bei Tage.

Dtn 1:34 Der Herr hörte eure Reden, zürnte und tat den Schwur:

Dtn 1:35 Keiner unter diesen Männern von diesem bösen Geschlecht soll das schöne Land schauen, das ich euren Vätern eidlich versprochen habe,

Dtn 1:36 außer Kaleb, der Sohn des Jephunne. Er soll es schauen, ihm und seinen Söhnen verleihe ich das Land, das er betreten hat, weil er dem Herrn völlig gehorchte.

Dtn 1:37 Auch auf mich war der Herr zornig um euretwillen und sprach: Auch du sollst dorthin nicht gelangen.

Dtn 1:38 Josua aber, der Sohn des Nun, der dir ständig dient, soll dorthin kommen; ihm stärke den Mut, denn er wird Israel zu seinem Erbteil verhelfen.

Dtn 1:39 Eure Kleinen aber, von denen ihr sagtet, sie würden zur Beute werden, und eure Söhne, die heute noch nicht zwischen Gut und Bös zu unterscheiden vermögen, werden dorthin gelangen; ihnen will ich es verleihen; sie sollen es in Besitz nehmen!

Dtn 1:40 Ihr aber macht kehrt und brecht auf zur Steppe in der Richtung auf das Schilfmeer!

Dtn 1:41 Da gabt ihr mir zur Antwort: Wir haben uns gegen den Herrn, unsern Gott, versündigt; wir wollen nun doch hinaufziehen und kämpfen, wie uns der Herr, unser Gott, befohlen hat. Und ihr gürtetet euch insgesamt mit euren Kriegswaffen und zogt leichtsinnig hinauf gegen das Bergland.

Dtn 1:42 Da sprach der Herr zu mir: Sage ihnen: Zieht nicht hinauf und laßt euch nicht in einen Kampf ein, denn ich bin nicht in eurer Mitte; sicher werdet ihr eine Niederlage von euren Feinden erleiden!

Dtn 1:43 Dies sagte ich euch, ihr aber gehorchtet nicht, wart widerspenstig gegen des Herrn Geheiß und zogt kühn gegen das Bergland.

Dtn 1:44 Da rückten die Amoriter, die auf jenem Berglande wohnten, aus, euch entgegen. Sie verfolgten euch wie Bienenschwärme und zersprengten euch von Seïr bis Chorma.

Dtn 1:45 Nach der Rückkehr weintet ihr vor dem Herrn; der Herr aber beachtete euer Jammergeschrei nicht und hörte nicht auf euch.

Dtn 1:46 Dann verging eine lange Zeit, die ihr in Kades verbracht habt.

 

Deuteronomium  Kapitel 2

 

Dtn 2:1 Dann machten wir kehrt und brachen auf nach der Steppe in Richtung zum Schilfmeer, wie der Herr mir geboten hatte. Wir umgingen das Seïrgebirge lange Zeit hindurch.

Dtn 2:2 Da sprach der Herr zu mir:

Dtn 2:3 "Lange genug seid ihr nun um dieses Gebirge im Bogen herumgezogen; wendet euch in Richtung Norden!

Dtn 2:4 Befiehl dem Volke: Ihr durchzieht jetzt das Gebiet eurer Brüder, der Söhne Esaus, die in Seïr wohnen. Sie fürchten sich vor euch, und ihr müßt euch zusammennehmen.

Dtn 2:5 Laßt euch in keinen Streit mit ihnen ein; von ihrem Lande werde ich euch keinen Fußbreit abgeben; denn das Seïrgebirge habe ich Esau zum Erbbesitz verliehen.

Dtn 2:6 Nahrung kauft ihnen für Geld ab, dann habt ihr zu essen: Wasser zum Durstlöschen sollt ihr ebenso von ihnen für Geld kaufen!

Dtn 2:7 Denn der Herr, dein Gott, hat dich ja in all deinem Tun reichlich gesegnet; er kümmerte sich um dich bei deinem Marsch durch diese große Wüste. Vierzig Jahre schon ist der Herr, dein Gott, mit dir; nicht brauchtest du irgendeinen Mangel zu leiden."

Dtn 2:8 Dann zogen wir weiter durch das Gebiet unserer Brüder, der Söhne Esaus, die auf Seïr wohnen, auf dem Wege durch die Steppe von Elat und Ezjon-Geber, wir wandten uns und zogen weiter in Richtung auf die moabitische Steppe.

Dtn 2:9 Der Herr gebot mir: "Bedränge Moab nicht, laß dich mit ihm in keinen Kampf ein; denn von seinem Lande will ich dir keinen Erbbesitz geben; vielmehr Lots Söhnen habe ich Ar als Erbanteil verliehen! [

Dtn 2:10 Vordem wohnten die Emiter darin, ein Volk, stark, zahlreich und hohen Wuchses wie die Enakiter.

Dtn 2:11 Auch sie gelten als Rephaiter, ebenso wie die Enakiter; nur die Moabiter nennen sie Emiter.

Dtn 2:12 In Seïr wohnten in der Vorzeit die Choriter; die Söhne Esaus traten ihr Erbe an, vernichteten sie und siedelten sich an ihrer Stelle an, geradeso wie Israel mit jenem Lande verfuhr, das der Herr ihnen als Erbanteil verliehen hat.]

Dtn 2:13 Macht euch nun auf und zieht über den Bach Sered!" So zogen wir denn über den Seredbach.

Dtn 2:14 Achtunddreißig Jahre waren wir unterwegs von Kades-Barnea bis zum Überschreiten des Baches Sered, bis das ganze Geschlecht der kriegstüchtigen Männer aus dem Lager weggestorben war, wie der Herr ihnen geschworen hatte.

Dtn 2:15 Auch des Herrn Hand war gegen sie, um sie bis auf den letzten Mann aus dem Lager auszurotten.

Dtn 2:16 Als nun alle kriegstüchtigen Männer des Volkes durch den Tod dahingerafft waren,

Dtn 2:17 sprach der Herr zu mir:

Dtn 2:18 "Du durchziehst nunmehr Moabs Gebiet, das Gelände um Ar.

Dtn 2:19 Du näherst dich dann den Ammonitern. Bedränge sie nicht, laß dich in keinen Streit mit ihnen ein! Ich gebe dir vom Land der Ammoniter keinen Erbbesitz. Den Söhnen Lots habe ich es nämlich als Erbanteil verliehen." [

Dtn 2:20 Dieses gilt gleichfalls als Rephaiterland. Vormals wohnten Rephaiter darin, die bei den Ammonitern Samsummiter hießen.

Dtn 2:21 Es war ein Volk, stark, zahlreich, hohen Wuchses wie die Enakiter. Der Herr hatte sie vertilgt, so daß jene ihr Land besetzten und sich an ihrer Stelle ansiedelten.

Dtn 2:22 So tat er es auch zugunsten der Nachkommen Esaus, die in Seïr wohnen, indem er die Choriter vertilgte. Jene besetzten ihr Land und siedelten sich an ihrer Stelle an bis auf den heutigen Tag.

Dtn 2:23 Auch die Awwiter, die in Gehöften bis Gaza hin wohnten, wurden von den Kaphtoritern vertilgt, die aus Kaphtor ausgewandert waren und sich an ihrer Stelle angesiedelt hatten.]

Dtn 2:24 "Brecht nunmehr auf und zieht über den Bach Arnon. Siehe, ich übergebe deiner Gewalt den Amoriter Sichon, den König von Hesbon; mit seinem Land beginne die Eroberung, und streite wider ihn!

Dtn 2:25 Vom heutigen Tage an beginne ich, Furcht und Entsetzen vor dir auf die Völker unter dem ganzen Himmel zu legen. Wenn sie nur von dir hören, so zittern und beben sie schon vor dir."

Dtn 2:26 Da sandte ich von der Steppe Kedemot zu Sichon, dem König von Hesbon, Boten in friedlicher Absicht:

Dtn 2:27 "Ich will dein Land durchqueren, auf geradem Wege nur will ich ziehen und weder zur Rechten noch zur Linken abbiegen.

Dtn 2:28 Nahrungsmittel sollst du mir um Geld verkaufen, daß ich zu essen, Wasser sollst du mir um Geld abgeben, damit ich zu trinken habe; nur durchziehen möchte ich!

Dtn 2:29 Die Söhne Esaus in Seïr und die Moabiter in Ar haben es mir auch gestattet; ich werde dann über den Jordan ziehen, in das Land, das der Herr, unser Gott, uns verleihen wird."

Dtn 2:30 Doch der König von Hesbon, Sichon, weigerte sich, uns durchzulassen. Denn der Herr, dein Gott, hatte seinen Geist verhärtet und sein Herz verstockt, um ihn in deine Gewalt zu geben. wie es heute der Fall ist.

Dtn 2:31 Da sprach der Herr zu mir: "Siehe, ich habe den Anfang gemacht, indem ich dir den Amoriterkönig Sichon und sein Land preisgebe; mach du nun den Anfang mit der Eroberung seines Landes!"

Dtn 2:32 Sichon mit seinem gesamten Kriegsvolk rückte aus, um sich mit uns zu treffen und eine Schlacht bei Jahaz zu liefern.

Dtn 2:33 Der Herr, unser Gott, gab ihn uns preis, und wir schlugen ihn samt seinen Söhnen und seinem ganzen Kriegsvolk.

Dtn 2:34 Wir nahmen in jener Zeit all seine Städte ein und vollstreckten überall an Männern, Frauen und Kindern den Bann. Niemand ließen wir übrig zum Entweichen.

Dtn 2:35 Nur das Vieh sowie das Beutegut aus den eroberten Städten nahmen wir an uns.

Dtn 2:36 Von Aroer am Ufer des Arnonbaches und der Stadt im Tal bis nach Gilead gab es keine feste Stätte, die uns zu hoch gewesen wäre. Alles übergab uns der Herr, unser Gott.

Dtn 2:37 Nur dem Land der Ammoniter hieltest du dich fern, von allem, was seitlich des Jabbokflusses liegt, samt den Städten im Gebirge, wie der Herr, unser Gott, angeordnet hatte.

 

Deuteronomium  Kapitel 3

 

Dtn 3:1 Wir zogen dann in der Richtung nach Basan weiter. Da rückte Og, der König von Basan, uns entgegen mit seinem gesamten Kriegsvolk zur Schlacht bei Edreï.

Dtn 3:2 Der Herr aber sprach zu mir: "Fürchte dich nicht vor ihm; denn in deine Gewalt übergebe ich ihn, sein ganzes Kriegsvolk und sein Gebiet. Tue mit ihm, wie du mit dem Amoriterkönig Sichon getan hast, der in Hesbon wohnte!"

Dtn 3:3 So gab der Herr, unser Gott, auch Og, den König von Basan, in unsere Gewalt, samt seinem ganzen Kriegsvolk. Wir schlugen ihn so, daß keiner übrigblieb.

Dtn 3:4 Zu jener Zeit nahmen wir all ihre Städte ein; es gab keine feste Stätte, die wir ihnen nicht abgenommen hätten: sechzig Städte, den ganzen Bezirk von Argob, das Königreich Ogs in Basan.

Dtn 3:5 All diese Städte waren mit hohen Mauern, Toren und Riege]n befestigt; dazu kamen offene Landstädte in hoher Zahl.

Dtn 3:6 Wir vollstreckten an ihnen den Bann wie an Sichon, dem König von Hesbon, und bannten dabei in jeder Stadt die Männer, Frauen und Kinder.

Dtn 3:7 Jedoch sämtliches Vieh und Beutegut aus den Städten nahmen wir an uns.

Dtn 3:8 So nahmen wir damals den beiden Amoriterkönigen das Land jenseits des Jordans vom Arnonbach bis zum Hermongebirge

Dtn 3:9 [die Sidonier nennen den Hermon Sirjon, die Amoriter dagegen Senir],

Dtn 3:10 alle Städte in der Ebene, ganz Gilead, ganz Basan bis Salcha und Edreï, die Städte des Königreiches Ogs in Basan.

Dtn 3:11 Denn Og, der König von Basan, war der letzte Nachkomme der Rephaiter; sein eisernes Bett ist noch in der Ammoniterstadt Rabba zu sehen; es mißt neun Ellen in der Länge und vier Ellen in der Breite nach gewöhnlichem Maß.

Dtn 3:12 Dieses Land haben wir in jener Zeit eingenommen. Von Aroer an, das am Arnonfluß liegt, übergab ich es mit der Hälfte des Gebirges Gilead und den zugehörigen Städten den Rubeniten und den Gaditen.

Dtn 3:13 Den übrigen Teil von Gilead und ganz Basan, das Königreich Ogs, überließ ich dem halben Stamm Manasse; das ganze Gebiet von Argob, ganz Basan, heißt Land der Rephaiter.

Dtn 3:14 Jaïr, der Manassesohn, hatte den ganzen Bezirk Argob bis zum Gebiete der Geschuriter und der Maachatiter erobert und diese Orte (Basan) nach seinem Namen "Zeltdörfer Jaïrs" genannt. So heißen sie bis heute.

Dtn 3:15 Dem Machir aber gab ich Gilead.

Dtn 3:16 Den Rubeniten und Gaditen übergab ich das Land von Gilead an bis zum Arnonfluß - den Mittellauf des Flusses mit seinem Gebiet - und bis zum Jabbokfluß, der Grenze der Ammoniter,

Dtn 3:17 ferner die Steppe mit dem Jordan als Grenze vom See Kinneret an bis zum Meer der Steppe, dem Salzmeer am Fuß der Abhänge des Pisga im Osten.

Dtn 3:18 Ich gebot ihnen damals folgendes: Der Herr, euer Gott, hat euch dieses Land zum Besitz gegeben; nur müssen all eure kriegstüchtigen Leute gerüstet den Israeliten, euren Brüdern, im Kampf voranziehen.

Dtn 3:19 Lediglich eure Frauen und Kinder und eure Herden - ich weiß, daß ihr deren viele habt - sollen sich in euren Städten, die ich euch verliehen habe, ansiedeln,

Dtn 3:20 bis der Herr euren Brüdern ebenso wie euch Ruhe verliehen hat und auch sie das Land in Besitz genommen haben, das der Herr, euer Gott, ihnen jenseits des Jordans geben will. Dann mögt ihr heimkehren, ein jeder in sein Besitztum, das ich euch übergeben habe.

Dtn 3:21 Dem Josua gab ich damals folgende Anordnung: Deine eigenen Augen haben alles mitangesehen, was der Herr, euer Gott, diesen beiden Königen angetan hat; also wird der Herr mit allen Königreichen verfahren, wohin immer du ziehst.

Dtn 3:22 Du brauchst sie nicht zu fürchten; denn der Herr, euer Gott, ist es, der mit euch kämpft.

Dtn 3:23 Ich flehte damals zum Herrn und bat:

Dtn 3:24 O Herr, Herr! Du hast nunmehr deinem Knechte gezeigt, wie groß du bist und wie stark deine Hand ist! Wo ist denn im Himmel und auf Erden ein solcher Gott, der ähnliche Werke und Heldentaten verrichten könnte wie du!

Dtn 3:25 Auch ich möchte hinüber, möchte das schöne Land schauen, das jenseits des Jordans ist, diese herrlichen Berge und den Libanon!

Dtn 3:26 Doch der Herr zürnte mir um euretwillen und erhörte mich nicht, vielmehr sprach der Herr zu mir: Genug! Rede zu mir nichts weiter in dieser Sache!

Dtn 3:27 Steige hinauf auf den Gipfel des Pisga und erhebe deine Augen nach Westen, Norden, Süden und Osten, damit du es mit deinen eigenen Augen ansiehst! Denn den Jordan überschreitest du nicht.

Dtn 3:28 Josua aber gib Anordnung, ermutige und stärke ihn; denn er soll an dieses Volkes Spitze hinüberziehen; er soll ihnen zum Besitz des von dir geschauten Landes verhelfen.

Dtn 3:29 Wir aber blieben im Tal gegenüber von Bet-Peor.

 

Deuteronomium  Kapitel 4

 

Dtn 4:1 Nun aber, Israel, höre auf die Satzungen und Vorschriften, die ich euch lehre! Ihr sollt danach handeln, damit ihr am Leben bleibt und zum Besitz des Landes kommt, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch verleiht.

Dtn 4:2 Ihr sollt zu den Geboten, die ich euch gebe, weder etwas zusetzen noch etwas davon kürzen. Ihr sollt die Gebote des Herrn, eures Gottes, die ich euch gebe, halten.

Dtn 4:3 Mit eigenen Augen habt ihr gesehen, was der Herr wegen des Baal-Peor getan hat. Alle Männer, die dem Baal-Peor nachliefen, hat der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte hinweggetilgt.

Dtn 4:4 Ihr aber, die ihr am Herrn, eurem Gott, festhieltet, seid allesamt heute noch am Leben.

Dtn 4:5 Seht, ich lehre euch Satzungen und Vorschriften, wie sie der Herr, mein Gott, befohlen hat, damit ihr danach handelt in dem Land, in das ihr hinüberzieht, um es zu besitzen.

Dtn 4:6 Beachtet und befolgt sie; denn das wird euch in den Augen der andern Völker als Weisheit und Einsicht ausgelegt werden. Wenn sie von all diesen Satzungen hören, werden sie sprechen: Fürwahr, ein weises und einsichtiges Volk ist diese große Nation.

Dtn 4:7 Denn wo wäre noch irgendein großes Volk, dessen Götter ihm so nahe sind, wie der Herr, unser Gott, uns nahe ist, sooft wir zu ihm rufen?

Dtn 4:8 Und wo gäbe es noch ein großes Volk, das so gerechte Satzungen und Vorschriften besäße wie dieses ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege?

Dtn 4:9 Nur hüte dich davor und bewahre deine Seele gar wohl, daß du nicht die Tatsachen, die du mit deinen eigenen Augen geschaut hast, vergißt, und daß sie dein Leben lang nicht aus deinem Herzen verschwinden! Mache sie deinen Kindern und Kindeskindern bekannt!

Dtn 4:10 Erzähle vom Tag, da du vor dem Herrn, deinem Gott, am Horeb standest, als der Herr mir befahl: "Schare mir das Volk zusammen! Ich will ihnen meine Worte zu Gehör bringen, die sie lernen sollen, damit sie mich fürchten, solange sie auf Erden leben. Auch ihre Kinder sollen sie darüber belehren."

Dtn 4:11 Da tratet ihr hinzu und stelltet euch unten am Berge auf. Der Berg aber stand im loernden Feuer bis in den Himmel hinein; sonst war Finsternis, Gewölk und Dunkelheit.

Dtn 4:12 Der Herr redete zu euch mitten aus dem Feuer heraus; der Worte Schall vernahmt ihr, nur eine Stimme; eine Gestalt saht ihr jedoch nicht.

Dtn 4:13 Er verkündete euch seinen Bund, den er euch zu halten gebot, die zehn Worte, und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln.

Dtn 4:14 Mir aber befahl der Herr damals, euch Satzungen und Vorschriften zu lehren, damit ihr sie erfüllt in dem Lande, in das ihr hinüberziehen werdet zur Besitzergreifung.

Dtn 4:15 So nehmt euch gar wohl in acht um eures Lebens willen! Ihr saht doch am Tage, da der Herr am Horeb aus dem Feuer zu euch sprach, keinerlei Gestalt.

Dtn 4:16 Ihr sollt euch daher nicht frevelhafterweise ein Schnitzwerk in Gestalt irgendeines Götzenbildes verfertigen, sei es die Figur eines Mannes oder Weibes,

Dtn 4:17 die Figur irgendeines Tieres auf der Erde oder die Figur irgendeines geflügelten Vogels, der am Himmel fliegt,

Dtn 4:18 die Figur irgendeines Kriechtieres, das sich am Boden schlängelt, oder die Figur irgendeines Fischwesens, das im Wasser unter der Erde lebt.

Dtn 4:19 Wenn du deine Blicke zum Himmel richtest und die Sonne, den Mond und die Sterne, das ganze Himmelsheer, betrachtest, sollst du dich nicht verführen lassen, dich vor ihnen niederzuwerfen und sie zu verehren! Der Herr, dein Gott, hat sie allen Völkern unter dem ganzen Himmelszelt zugeteilt.

Dtn 4:20 Euch aber hat der Herr genommen und aus dem eisernen Schmelzofen Ägypten herausgeführt, daß ihr sein Eigentumsvolk würdet, wie ihr es heute seid.

Dtn 4:21 Über mich aber ward der Herr um euretwillen zornig. Er schwur, daß ich den Jordan nimmer überschreiten und das herrliche Land nicht betreten sollte, das der Herr, dein Gott, dir zum Eigentum übergibt.

Dtn 4:22 Ich sterbe in diesem Land, ohne den Jordan zu überschreiten; ihr aber zieht hinüber, um dieses herrliche Land zu besitzen.

Dtn 4:23 Seid auf der Hut, daß ihr nicht des Bundes, den der Herr, euer Gott, mit euch geschlossen hat, vergeßt und euch ein Schnitzwerk irgendeiner Gestalt verfertigt, was dir der Herr, dein Gott, verboten hat.

Dtn 4:24 Denn der Herr, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifersüchtiger Gott!

Dtn 4:25 Wenn ihr dann Kinder und Kindeskinder bekommen habt und im Land eingewöhnt seid, dann aber frevelhafterweise ein Schnitzwerk irgendeiner Gestalt anfertigt und übel handelt in den Augen eures Gottes, so daß ihr ihn reizt,

Dtn 4:26 so rufe ich gegen euch heute Himmel und Erde als Zeugen an, daß ihr gar bald aus dem Lande vertilgt werdet, in das ihr über den Jordan zieht, um es zu besitzen. Ihr werdet dort nicht lange bleiben, sondern gänzlich ausgerottet werden.

Dtn 4:27 Der Herr wird euch unter die Völker zerstreuen; nur eine geringe Zahl von euch wird als Rest übrigbleiben unter den Nationen, denen euch der Herr preisgeben wird.

Dtn 4:28 Dort werdet ihr Götter verehren, die von Menschenhänden gemacht sind, hölzerne, steinerne, die nicht sehen, hören, essen und riechen können.

Dtn 4:29 Dann aber werdet ihr den Herrn, euren Gott, suchen. Finden wirst du ihn, wenn du nach ihm mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele verlangst.

Dtn 4:30 Treffen dich dann in deiner Drangsal all diese Geschehnisse, dann kehrst du am Ende der Tage heim zum Herrn, deinem Gott, und hörst auf seine Stimme!

Dtn 4:31 Denn ein barmherziger Gott ist der Herr, dein Gott; er wird dich nicht aufgeben und verderben; nicht vergißt er des Bundes mit deinen Vätern, den er ihnen mit einem Eid bekräftigt hat.

Dtn 4:32 Befrage doch einmal die früheren Zeiten von dem Tage an, da Gott auf Erden den Menschen erschuf, und von einem Himmelsende zum andern, ob sich je etwas so Großes ereignet hat oder dergleichen gehört ward:

Dtn 4:33 ob je ein Volk die Stimme Gottes hörte, die aus dem Feuer heraus redete, wie du sie vernommen hast, und dabei am Leben blieb;

Dtn 4:34 oder ob je ein Gott versuchte, zu kommen und sich aus der Mitte eines andern Volkes mit Machtproben, Zeichen und Wundern, Krieg, starker Hand, mit ausgestrecktem Arm und mit furchtbaren Großtaten ein Volk abzusondern, wie das alles an euch der Herr, euer Gott, in Ägypten getan hat, und zwar vor deinen eigenen Augen.

Dtn 4:35 Du hast dies alles erlebt, damit du erkennst, daß der Herr selbst der einzige Gott ist und sonst keiner außer ihm.

Dtn 4:36 Vom Himmel ließ er dich seine Stimme hören, um dich zurechtzuweisen, und auf Erden ließ er sein großes Feuer erscheinen; seine Worte hast du aus dem Feuer heraus vernommen und bist doch am Leben geblieben.

Dtn 4:37 Denn er liebte deine Väter und erwählte ihre Nachkommen. Er führte dich persönlich in seiner großen Stärke aus Ägypten hinweg,

Dtn 4:38 um Völker, die größer und stärker sind als du, vor dir zu vertreiben und dich in ihr Land zu bringen, um es dir zum Erbteil zu geben, wie das heute der Fall ist.

Dtn 4:39 So erkenne denn heute und beherzige, daß nur der Herr Gott ist im Himmel droben und unten auf Erden, sonst aber niemand.

Dtn 4:40 Halte auch seine Satzungen und seine Gebote, die ich dir heute gebe, damit es dir und deinen Kindern wohlergehe und du lange lebest in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir geben wird für alle Zeit."

Dtn 4:41 Damals sonderte Moses drei Städte jenseits des Jordans gegen Osten zu aus.

Dtn 4:42 Dorthin sollte der Totschläger fliehen, der seinen Nächsten, unabsichtlich und ohne daß er ihm von jeher feind war, getötet hatte; durch die Flucht in eine dieser Städte konnte er sein Leben retten.

Dtn 4:43 Bezer in der Steppe auf der Hochebene gehörte den Rubeniten, Ramot in Gilead den Gaditen und Golan in Basan den Manassiten.

Dtn 4:44 Das ist das Gesetz, das Moses den Israeliten vorlegte.

Dtn 4:45 Dies die Anordnungen, Satzungen und Vorschriften, die Moses den Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten verkündete.

Dtn 4:46 Es war jenseits des Jordans im Tal gegenüber Bet-Peor im Land des Amoriterkönigs Sichon, der zu Hesbon wohnte, den Moses und die Kinder Israels bei ihrem Wegzug von Ägypten besiegten.

Dtn 4:47 Sie eroberten sein Land und das Land des Basankönigs Og, also der beiden Amoriterkönige, welche jenseits des Jordans gegen Osten zu herrschten.

Dtn 4:48 Das Gebiet reichte von Aroer, am Ufer des Arnonbaches, bis zum Berge Sirjon, das ist der Hermon;

Dtn 4:49 dazu kam das ganze Steppengelände auf der Ostseite des Jordans bis zum Steppenmeer am Fuß der Abhänge des Pisga.

 

Deuteronomium  Kapitel 5

 

Dtn 5:1 Moses berief ganz Israel und sprach zu ihnen: "Höre, Israel, die Satzungen und Gebote, die ich heute vor deinen Ohren verkünde! Lernt sie und achtet darauf, sie zu befolgen!

Dtn 5:2 Der Herr, unser Gott, hat mit uns am Horeb einen Bund geschlossen.

Dtn 5:3 Nicht mit unseren Vätern schloß er diesen Bund; nein, mit uns, den Lebenden, die wir heute insgesamt hier sind.

Dtn 5:4 Der Herr redete mit euch auf dem Berg von Angesicht zu Angesicht aus dem Feuer heraus.

Dtn 5:5 Ich stand damals zwischen dem Herrn und euch, um euch das Wort des Herrn zu verkünden; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und stiegt nicht auf den Berg hinauf.

Dtn 5:6 Diese Worte, die ich dir heute befehle, seien in deinem Herzen!

Dtn 5:7 (I.) Du sollst keine fremden Götter neben mir haben!

Dtn 5:8 Du sollst dir kein Schnitzbild verfertigen von irgendeiner Gestalt, die es gibt im Himmel droben und auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde!

Dtn 5:9 Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und sollst ihnen nicht dienen! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter an den Kindern, Enkeln und Urenkeln nachprüft bei denen, die mich hassen,

Dtn 5:10 der aber Huld erweist bis ins tausendste Geschlecht denen, die mich lieben und meine Gebote halten.

Dtn 5:11 (II.) Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz aussprechen; denn nicht läßt der Herr den ungestraft, der seinen Namen unnütz ausspricht!

Dtn 5:12 (III.) Halte den Tag des Sabbats! Heilig sollst du ihn halten, so wie es der Herr, dein Gott, befohlen hat!

Dtn 5:13 Sechs Tage lang sollst du arbeiten und alle deine Geschäfte verrichten;

Dtn 5:14 aber der siebte Tag ist ein Sabbat zu Ehren des Herrn, deines Gottes; du sollst keinerlei Geschäfte an ihm verrichten, weder du selbst noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Ochs oder Esel, noch sonst eines von deinen Tieren, auch der Fremde nicht, der in deinen Toren sich aufhält, damit auch dein Knecht und deine Magd ruhen wie du.

Dtn 5:15 Denke daran, daß auch du Knecht im Ägypterland gewesen bist und dich der Herr, dein Gott, mit starker Hand und ausgestrecktem Arm hinweggeführt hat! Darum hat der Herr, dein Gott, dir befohlen, den Sabbat zu heiligen.

Dtn 5:16 (IV.) Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie der Herr, dein Gott, dir befohlen hat, damit du lange lebest und es dir wohlergehe in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir gibt!

Dtn 5:17 (V.) Du sollst nicht töten!

Dtn 5:18 (VI.) Du sollst nicht ehebrechen!

Dtn 5:19 (VII.) Du sollst nicht stehlen!

Dtn 5:20 (VIII.) Du sollst gegen deinen Nächsten nicht aussagen als falscher Zeuge!

Dtn 5:21 (IX.) Du sollst nicht Begierde haben nach der Frau deines Nächsten! (X.) Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Acker, Knecht, Magd, Ochs, Esel und alles, was deinem Nächsten gehört!"

Dtn 5:22 Diese Worte sprach der Herr zu all euren Versammelten auf dem Berg aus dem Feuer, dem Gewölk und dem Wetterdunkel heraus mit gewaltiger Stimme. Er setzte nichts weiter hinzu, schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und übergab sie mir.

Dtn 5:23 Als ihr nun die Stimme aus dem Dunkel heraus vernahmt, während der Berg in loderndem Feuer stand, da tratet ihr an mich heran, all eure Stammeshäupter und Ältesten.

Dtn 5:24 Ihr spracht: Der Herr, unser Gott, hat uns seine Majestät und Größe schauen lassen, wir haben seine Stimme aus dem Feuer heraus vernommen; heute wissen wir, daß Gott mit dem Menschen reden kann, ohne daß dieser stirbt.

Dtn 5:25 Und nun, warum sollen wir doch sterben? Denn dieses gewaltige Feuer wird uns verzehren; wenn wir noch weiterhin die Stimme des Herrn, unseres Gottes, anhören, werden wir sterben müssen.

Dtn 5:26 Denn wo wäre irgendein sterblicher Mensch, der wie wir die Stimme des lebendigen Gottes aus dem Feuer hätte reden hören und dabei am Leben geblieben wäre?

Dtn 5:27 Tritt du heran und höre alles, was der Herr, unser Gott, reden wird! Du berichte uns dann alles, was der Herr, unser Gott, zu dir redet; wir werden es hören und danach handeln.

Dtn 5:28 Der Herr hörte den Wortlaut eurer Rede, womit ihr euch an mich wandtet, und sprach zu mir: Ich habe die Rede vernommen, die dieses Volk an dich gerichtet hat; recht haben sie in allem, was sie sagen.

Dtn 5:29 Möchten sie nur immer so gesinnt sein, daß sie mich fürchten und alle meine Gebote halten, damit es ihnen und ihren Nachkommen wohlergehe für und für!

Dtn 5:30 Geh, sprich zu ihnen: Kehrt zurück zu euren Zelten!

Dtn 5:31 Du aber tritt wieder hierher zu mir! Ich will dir alle Gebote, Satzungen und Vorschriften mitteilen, die du sie lehren sollst. Sie sollen danach handeln in dem Land, das ich ihnen zum Eigentum verleihen will.

Dtn 5:32 Achtet nun darauf, daß ihr tut, wie der Herr, euer Gott, euch geboten hat; weder zur Rechten noch zur Linken sollt ihr davon abweichen!

 

Deuteronomium  Kapitel 6

 

Dtn 6:1 Dies ist die Auflage an Satzungen und Vorschriften, die ich euch gemäß der Anordnung des Herrn, eures Gottes, lehren soll; ihr sollt nach ihnen handeln in dem Land, in das ihr zieht, um es in Besitz zu nehmen!

Dtn 6:2 Du sollst den Herrn, deinen Gott, fürchten und alle seine Satzungen und Gebote, die ich dir heute anbefehle, halten - du, dein Sohn und deine Enkel - alle Tage deines Lebens. So sollen deine Tage vermehrt werden.

Dtn 6:3 Höre, Israel, und achte darauf, sie zu befolgen, damit es dir wohlergehe und ihr überaus zahlreich werdet; denn der Herr, der Gott deiner Väter, hat dir ein Land, das von Milch und Honig fließt, verheißen.

Dtn 6:4 Höre, Israel: Der Herr ist unser Gott, der Herr allein!

Dtn 6:5 Du sollst den Herrn, deinen Gott, aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele und mit all deiner Kraft lieben.

Dtn 6:6 Diese Worte, die ich dir heute befehle, seien in deinem Herzen!

Dtn 6:7 Auch sollst du sie deinen Kindern einschärfen und von ihnen reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.

Dtn 6:8 Du sollst sie als Denkzeichen an deine Hand binden und als Mahnmal zwischen deinen Augen tragen.

Dtn 6:9 Und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und auf deine Tore schreiben.

Dtn 6:10 Wenn dich nun der Herr, dein Gott, in das Land bringen wird, das er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob eidlich versprochen hat, um es dir zu verleihen, in das Land mit großen und herrlichen Städten, die du nicht gebaut,

Dtn 6:11 mit Häusern, die ohne dein Zutun mit allerlei Gütern gefüllt sind, mit ausgehauenen Zisternen, die du nicht angelegt, mit Weinbergen und Olivengärten, die du nicht gepflanzt hast, und wenn du davon ißt und satt wirst,

Dtn 6:12 so hüte dich wohl, des Herrn zu vergessen, der dich aus dem Ägypterland, dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt hat!

Dtn 6:13 Den Herrn, deinen Gott, sollst du fürchten und ihm dienen und bei seinem Namen schwören!

Dtn 6:14 Nicht aber dürft ihr anderen Göttern nachlaufen von den Göttern der Völker, die rings um euch leben.

Dtn 6:15 Denn der Herr, dein Gott, ist ein eifersüchtiger Gott in deiner Mitte; sonst würde der Zorn des Herrn, deines Gottes, über dir entbrennen und dich vom Erdboden ausrotten.

Dtn 6:16 Ihr sollt den Herrn, euren Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn versucht habt in Massa!

Dtn 6:17 Ihr sollt vielmehr die Gebote des Herrn, eures Gottes, halten, seine Weisungen und Satzungen, die er dir anbefohlen.

Dtn 6:18 Du sollst tun, was in den Augen des Herrn redlich und gut ist, damit es dir wohlergehe und du das herrliche Land, das der Herr deinen Vätern eidlich versprochen hat, in Besitz nehmen kannst,

Dtn 6:19 indem du alle deine Feinde vor dir verjagst, wie der Herr versprochen hat.

Dtn 6:20 Wenn dich nun künftighin dein Sohn also fragt: Was haben die Weisungen, Gebote und Vorschriften zu bedeuten, die der Herr, unser Gott, euch befohlen hat?,

Dtn 6:21 dann sollst du ihm antworten: Wir waren Pharaos Knechte in Ägypten; aber der Herr hat uns mit starker Hand aus Ägypten hinweggeführt.

Dtn 6:22 Der Herr tat vor unsern Augen gar große und schreckliche Zeichen und Wunder an Ägypten, am Pharao und an seinem ganzen Hause.

Dtn 6:23 Uns aber führte er von dort hinweg, um uns heranzubringen und uns das Land zu geben, das er unsern Vätern zugeschworen hat.

Dtn 6:24 Der Herr befahl uns, alle diese Satzungen zu befolgen, auf daß wir den Herrn, unsern Gott, fürchten zu unserem dauernden Glück, und damit er uns am Leben erhalte, so wie es heute der Fall ist.

Dtn 6:25 Richtige Lebensführung wird uns zuteil, wenn wir darauf achten, diesen ganzen Auftrag vor dem Herrn, unserm Gott, genau zu befolgen, wie er befohlen hat.

 

Deuteronomium  Kapitel 7

 

Dtn 7:1 Der Herr, dein Gott, wird dich in das Land bringen, das du betrittst als dein Eigentum; er wird die Hethiter, Girgaschiter, Amoriter, Kanaaniter, Perissiter, Hiwwiter und Jebusiter, sieben Völker, die größer und mächtiger sind als du, vor dir vertreiben.

Dtn 7:2 Wenn so der Herr, dein Gott, sie dir übergibt und du sie besiegst, dann sollst du an ihnen den Bann vollstrecken; du sollst mit ihnen keinen Bund schließen und keine Gnade an ihnen üben!

Dtn 7:3 Auch darfst du dich nicht mit ihnen verschwägern; du sollst deine Tochter nicht einem ihrer Söhne geben und deren Tochter für deinen Sohn nicht zur Frau nehmen!

Dtn 7:4 Denn das könnte deinen Sohn zum Abfall bringen; sie würden dann fremden Göttern dienen, und der Zorn des Herrn würde über euch entbrennen, so daß er euch eilends ausrotten würde.

Dtn 7:5 Vielmehr sollt ihr mit ihnen also verfahren: ihre Altäre abbrechen, ihre Weihesteine zertrümmern, ihre heiligen Pfähle umhauen und ihre Götzenbilder verbrennen!

Dtn 7:6 Denn ein dem Herrn, deinem Gott, geweihtes Volk bist du; dich hat der Herr, dein Gott, erwählt, damit du von allen Völkern auf dem Erdboden zu seinem Eigentum werdest.

Dtn 7:7 Nicht weil ihr gegenüber anderen Völkern größer seid, hing der Herr an euch und hat euch erwählt - seid ihr doch das kleinste von allen Völkern -,

Dtn 7:8 nein, aus Liebe zu euch und weil er den Eid halten mußte, den er euren Vätern zugeschworen hat, führte euch der Herr mit starker Hand hinweg und erlöste dich aus dem Sklavenhaus, aus der Gewalt des Pharao, des Ägypterkönigs.

Dtn 7:9 Du solltest erkennen, daß der Herr, dein Gott, der wirkliche Gott ist, der zuverlässige Gott, der den Bund und die Huld denen bewahrt bis ins tausendste Glied, die ihn lieben und seine Gebote halten,

Dtn 7:10 der aber seinem Widersacher unmittelbar vergilt und ihn vernichtet. Nicht zaudert er lang mit dem, der ihn haßt, sondern unmittelbar vergilt er ihm.

Dtn 7:11 Darum halte den Befehl, die Satzungen und Vorschriften, die ich dir heute anordne!

Dtn 7:12 Wenn ihr diesen Vorschriften gehorcht und sie beachtet und nach ihnen handelt, dann wird zum Lohn der Herr, dein Gott, dir den Bund und die Huld bewahren, wie er deinen Vätern eidlich versprochen hat.

Dtn 7:13 Er wird dich lieben und segnen und dich vermehren; deine Leibesfrucht und deine Feldfrucht, dein Getreide, deinen Most und dein Öl, den Wurf deiner Rinder und die Muttertiere deines Kleinviehs wird er segnen auf dem Boden, den er deinen Vätern eidlich versprochen hat, um ihn dir zu geben.

Dtn 7:14 Gesegnet wirst du sein mehr als alle Völker; kein Mann und keine Frau wird unfruchtbar sein bei dir, und ebensowenig dein Vieh.

Dtn 7:15 Der Herr wird jegliche Krankheit von dir fernhalten, und keine von den schlimmen ägyptischen Seuchen, die du ja kennst, wird er dir auferlegen; er wird sie aber unter all denen verbreiten, die dich hassen.

Dtn 7:16 Alle Völker, die dir der Herr, dein Gott, preisgibt, sollst du vertilgen und nicht mitleidig auf sie schauen; ihren Göttern sollst du nicht dienen, denn das bedeutet für dich einen Fallstrick.

Dtn 7:17 Sagst du aber in deinem Herzen: Diese Völker sind größer als ich; wie soll ich sie vertreiben können?,

Dtn 7:18 so sollst du dich doch vor ihnen nicht fürchten! Denke daran, was der Herr, dein Gott, dem Pharao und ganz Ägypten getan hat:

Dtn 7:19 an die großen Machtproben, welche deine Augen geschaut haben, die Zeichen, die Wundertaten, die starke Hand und den ausgestreckten Arm, womit der Herr, dein Gott, dich hinweggeführt hat! Ebenso wird der Herr, dein Gott, an all den Völkern handeln, vor denen du dich ängstigst.

Dtn 7:20 Und auch Entmutigung wird der Herr, dein Gott, gegen sie entsenden, bis die Übriggebliebenen vernichtet sind und auch die, welche sich vor dir versteckt haben.

Dtn 7:21 Entsetze dich nicht vor ihnen; denn der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein großer und furchtbarer Gott!

Dtn 7:22 Aber der Herr, dein Gott, wird diese Völker nur allmählich von deinem Angesicht vertreiben; du kannst sie nicht allzu rasch vertilgen, sonst nimmt das Wildtier des Feldes gegen dich überhand.

Dtn 7:23 Der Herr, dein Gott, wird sie dir preisgeben und in große Verwirrung setzen bis zu ihrer Vernichtung.

Dtn 7:24 Er wird ihre Könige in deine Gewalt geben; du sollst ihre Namen unter dem Himmel austilgen, und niemand wird vor dir standhalten, bis du sie vernichtet hast.

Dtn 7:25 Ihre Götzenbilder sollt ihr verbrennen; nicht einmal das Silber und Gold an ihnen darfst du begehren und an dich nehmen, sonst gerätst du dadurch in eine Falle; denn ein Greuel für den Herrn, deinen Gott, ist das.

Dtn 7:26 Einen Greuel sollst du nicht in dein Haus bringen. Du könntest sonst gleich ihm dem Bann verfallen; Abscheu und Grauen sollst du davor empfinden: denn es ist Banngut.

 

Deuteronomium  Kapitel 8

 

Dtn 8:1 Den gesamten Auftrag, den ich dir heute vorschreibe, haltet, damit ihr am Leben bleibt, euch vermehrt und in das Land, das der Herr euren Vätern eidlich versprochen hat, hineinkommt und es innehabt!

Dtn 8:2 Denke daran, wie dich der Herr, dein Gott, den ganzen Weg vierzig Jahre lang in der Wüste geleitet hat! In Drangsal hat er dich geraten lassen, auf die Probe gestellt, um zu erfahren, wie du im Herzen denkst, ob du seine Befehle ausführen willst oder nicht.

Dtn 8:3 Not und Hunger hat er dir gesandt und dich wiederum mit Manna gespeist, das dir und deinen Vätern unbekannt war. Er wollte dir damit andeuten, daß der Mensch nicht allein vom Brot lebt, sondern daß er von allem lebt, was aus dem Munde des Herrn kommt.

Dtn 8:4 Deine Kleider, die du trugst, zerschlissen nicht, und deine Füße schwollen dir in den vierzig Jahren nicht an.

Dtn 8:5 Beherzige, daß der Herr, dein Gott, dich züchtigen will, wie jemand seinen Sohn züchtigt.

Dtn 8:6 Bewahre die Befehle des Herrn, deines Gottes, indem du auf seinen Wegen wandelst und ihn fürchtest!

Dtn 8:7 Denn der Herr, dein Gott, bringt dich in ein herrliches und weiträumiges Land, voll von Wasserbächen, Quellen und Grundwassern, die in den Tälern und Bergen entspringen,

Dtn 8:8 in ein Land mit Weizen und Gerste, mit Weinstöcken, Feigen- und Granatbäumen, in ein Land mit Olivenbäumen und Honig,

Dtn 8:9 in ein Land, in dem du dich nicht in Armut ernähren mußt, sondern in dem dir nichts abgeht, in ein Land, dessen Steine Eisen enthalten und aus dessen Gebirge du Erz hauen kannst.

Dtn 8:10 Du sollst essen und satt werden, dann aber den Herrn, deinen Gott, preisen für das herrliche Land, das er dir gegeben hat.

Dtn 8:11 Hüte dich davor, des Herrn, deines Gottes, zu vergessen und seine Gebote, Vorschriften und Satzungen nicht zu halten, die ich dir heute gebe!

Dtn 8:12 Wenn du ißt, satt wirst, schöne Häuser baust und sie bewohnst,

Dtn 8:13 wenn dein Großvieh und dein Kleinvieh sich mehrt, Silber und Gold sich bei dir anhäuft, wenn deine gesamte Habe sich vergrößert,

Dtn 8:14 dann soll dein Herz nicht übermütig werden und des Herrn, deines Gottes, vergessen, der dich aus dem Ägypterland, aus dem Hause der Knechtschaft, hinweggeführt hat!

Dtn 8:15 Er hat dich geleitet durch die große und schaurige Steppe, voll von brennend-giftigen Schlangen und Skorpionen, durch dürre, wasserlose Gegenden. Für dich ließ er Wasser aus hartem Kieselstein hervorquellen.

Dtn 8:16 Er speiste dich in der Wüste mit Manna, das deine Väter nicht kannten. Er ließ dich mit Absicht in Drangsal und Prüfung geraten, damit er dir in künftiger Zeit um so mehr Gutes erweisen kann.

Dtn 8:17 Sage nicht etwa in deinen Gedanken: "Meine Kraft und die Stärke meiner Faust haben mir diesen Erfolg verschafft",

Dtn 8:18 sondern gedenke des Herrn, deines Gottes: Er ist es, der dir Kraft verleiht, Reichtümer zu erwerben, um seinen Bund, den er deinen Vätern geschworen hat, in Wirksamkeit treten zu lassen, wie es heute geschieht.

Dtn 8:19 Vergißt du aber den Herrn, deinen Gott, läufst du anderen Göttern nach, dienst ihnen und wirfst dich vor ihnen nieder, so bezeuge ich euch heute feierlich, daß ihr völlig zugrunde gehen werdet.

Dtn 8:20 Wie die Völker, die der Herr vor euch vertilgt, so werdet ihr vernichtet werden deshalb, weil ihr nicht hörtet auf die Stimme des Herrn, eures Gottes.

 

Deuteronomium  Kapitel 9

 

Dtn 9:1 Höre, Israel! Du überschreitest jetzt den Jordan, um hinzugehen und Völker zu bezwingen, die größer und stärker sind als du, Städte, die groß sind und himmelhoch befestigt,

Dtn 9:2 ein großes und hochgewachsenes Volk, die Enakiter, die du selber kennst und von denen du sagen hörtest: Wer vermag den Söhnen Enaks zu widerstehen?

Dtn 9:3 So wisse heute, daß es der Herr, dein Gott, ist, der dir als ein verzehrendes Feuer voranzieht. Vertilgen wird er sie und sie vor dir demütigen. Du wirst sie vertreiben und rasch vernichten, wie der Herr dir versprochen hat.

Dtn 9:4 Wenn nun der Herr, dein Gott, sie vor deinem Angesicht vertreibt, dann darfst du nicht etwa denken: "Meiner Rechtschaffenheit wegen hat der Herr mich herausgeführt, um dieses Land in Besitz zu nehmen." Nein, der Verderbtheit dieser Völker wegen vertreibt sie der Herr vor deinem Angesicht.

Dtn 9:5 Nicht wegen deiner Rechtschaffenheit und deiner Herzenslauterkeit kommst du in den Besitz ihres Landes, sondern der Herr, dein Gott, vertreibt diese Völker um ihrer Verderbtheit willen vor dir. Außerdem läßt er das Wort wirksam werden, das er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat.

Dtn 9:6 Sei dir dessen bewußt, daß der Herr, dein Gott, dir nicht um deiner Rechtschaffenheit willen dieses herrliche Land zum Besitz verleiht; denn du bist ein halsstarriges Volk.

Dtn 9:7 Denke daran und vergiß es nicht, wie du den Herrn, deinen Gott, in der Wüste erzürntest! Von dem Tage an, als du aus Ägypten herauszogst, bis zu eurer Ankunft an diesem Ort seid ihr widerspenstig gegen den Herrn gewesen.

Dtn 9:8 Am Horeb erzürntet ihr den Herrn, und des Herrn Zorn entbrannte so wider euch, daß er euch vernichten wollte.

Dtn 9:9 Ich stieg hinauf auf den Berg, die steinernen Tafeln des Bundes, den der Herr mit euch schloß, in Empfang zu nehmen. Vierzig Tage und vierzig Nächte verweilte ich auf dem Berg, aß kein Brot und trank kein Wasser.

Dtn 9:10 Da übergab mir der Herr die zwei steinernen Tafeln, mit Gottes Finger beschrieben; darauf standen alle Worte, die der Herr euch auf dem Berg aus dem Feuer heraus am Versammlungstag verkündet hatte.

Dtn 9:11 Nach den vierzig Tagen und vierzig Nächten gab mir der Herr die zwei steinernen Tafeln des Bundes.

Dtn 9:12 Da sprach der Herr zu mir: "Auf, steige eilends von hier hinab; denn dein Volk, das du aus Ägypten weggeführt, hat Schlimmes getan. Sie sind schnell abgewichen von dem Weg, den ich ihnen geboten habe; ein Gußbild haben sie sich angefertigt."

Dtn 9:13 Der Herr sprach zu mir: "Ich sehe, daß dieses Volk da ein halsstarriges Volk ist.

Dtn 9:14 Laß mich! Ich will sie vertilgen und ihren Namen ausrotten unter dem Himmel; dich aber will ich zu einem größeren und stärkeren Volk machen, als sie es sind."

Dtn 9:15 Ich wandte mich, stieg vom feuerlodernden Berg herab und hielt die zwei Bundestafeln in meinen beiden Händen.

Dtn 9:16 Da sah ich: Ihr hattet euch an dem Herrn, eurem Gott, versündigt und euch ein gegossenes Kalb gemacht. Schnell wart ihr von dem Weg abgewichen, den der Herr euch gewiesen hat.

Dtn 9:17 Da faßte ich beide Tafeln, schleuderte sie aus meinen Händen und zerschmetterte sie vor euren Augen.

Dtn 9:18 Ich fiel nieder vor dem Herrn wie das erste Mal, vierzig Tage und vierzig Nächte, aß kein Brot und trank kein Wasser eurer Sünde wegen, die ihr begangen, weil ihr tatet, was dem Herrn mißfiel, und ihn zum Zorn gereizt habt.

Dtn 9:19 Mir graute vor dem Zornesgrimm, den der Herr gegen euch hegte, da er euch ausrotten wollte. Doch der Herr erhörte mich auch diesmal noch.

Dtn 9:20 Er entbrannte auch gar sehr wider Aaron, so daß er ihn vertilgen wollte; aber ich legte damals Fürsprache auch für Aaron ein.

Dtn 9:21 Das Werk eurer Sünde aber, das ihr verfertigt hattet, das Kalb, nahm ich, verbrannte es im Feuer, zerstieß und zermalmte es vollständig, bis es zu feinem Staub ward. Diesen streute ich in den Bach, der vom Berge herniederfließt.

Dtn 9:22 Ferner habt ihr den Herrn zu Tabera, zu Massa und bei den Lustgräbern zum Zorn gereizt.

Dtn 9:23 Auch als der Herr euch von Kades-Barnea aussandte und sprach: "Zieht hinauf, erobert das Land, das ich euch gebe", da habt ihr gemurrt wider den Auftrag des Herrn, eures Gottes; ihr habt nicht an ihn geglaubt und seiner Stimme nicht gehorcht.

Dtn 9:24 Denn widerspenstig seid ihr gegen den Herrn, seitdem ich euch kenne.

Dtn 9:25 Und ich warf mich nieder vor dem Herrn vierzig Tage und vierzig Nächte lang; denn der Herr drohte an, er werde euch vertilgen.

Dtn 9:26 Ich aber betete zum Herrn und sprach: Herr, Herr, vertilge dein Volk und dein Erbteil nicht, das du durch deine Großtat erlöst und mit starker Hand aus Ägypten geführt hast!

Dtn 9:27 Gedenke deiner Knechte Abraham, Isaak und Jakob; beachte nicht die Halsstarrigkeit dieses Volkes da, seine frevlerische Gesinnung und seine Sünde!

Dtn 9:28 Sonst könnte das Land sagen, aus dem du uns herausgeführt hast: "Nur weil der Herr sie nicht in das Land bringen konnte, das er ihnen verheißen hatte, und weil er sie haßte, deshalb hat er sie weggeführt, um sie in der Wüste zu töten."

Dtn 9:29 Denn sie sind doch dein Volk und dein Erbteil, das du mit deiner großen Macht und mit deinem ausgestreckten Arm weggeführt hast.

 

Deuteronomium  Kapitel 10

 

Dtn 10:1 In jener Zeit befahl mir der Herr: "Haue dir zwei steinerne Tafeln wie die ersten; komme zu mir auf den Berg und verfertige dir eine Lade aus Holz!

Dtn 10:2 Ich will auf die Tafeln die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln, die du zerschmettert hast, niedergeschrieben waren. Lege sie dann in die Lade!"

Dtn 10:3 Ich verfertigte also eine Lade aus Akazienholz und hieb zwei steinerne Tafeln wie die ersten. Dann ging ich auf den Berg hinauf, beide Tafeln in meiner Hand.

Dtn 10:4 Da schrieb er auf die Tafeln die gleiche Schrift wie die erste, nämlich die zehn Worte, die der Herr zu euch redete auf dem Berge aus dem Feuer heraus am Versammlungstag. Der Herr gab sie mir.

Dtn 10:5 Da wandte ich mich um, stieg vom Berge hinab und legte die Tafeln in die Lade, die ich verfertigt hatte; daselbst sollten sie bleiben, wie der Herr mir geboten.

Dtn 10:6 Die Israeliten brachen von Beerot-Bene-Jaakan in Richtung nach Mosera auf. Dort starb Aaron und wurde begraben, und des Priesteramtes waltete an seiner Statt Eleasar, sein Sohn.

Dtn 10:7 Von dort brachen sie auf nach Gudgoda, und von Gudgoda nach Jotbata, einer Gegend mit Wasserbächen.

Dtn 10:8 Damals sonderte der Herr den Stamm Levi aus, die Bundeslade des Herrn zu tragen, vor dem Herrn zu stehen, ihm zu dienen und in seinem Namen zu segnen, was er bis heute besorgt.

Dtn 10:9 Darum erhielt Levi keinen Anteil und kein Erbe neben seinen Brüdern. Der Herr selbst ist sein Erbteil, wie der Herr, dein Gott, ihm gesagt hatte.

Dtn 10:10 Ich aber blieb wie das erste Mal vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berge. Der Herr erhörte mich auch dieses Mal. Der Herr wollte dich nicht ausrotten.

Dtn 10:11 Dann sprach der Herr zu mir: "Auf, ziehe weiter an der Spitze des Volkes! Sie sollen das Land, dessen Verleihung ich ihren Vätern eidlich versprochen habe, erreichen und in Besitz nehmen!"

Dtn 10:12 Und nun, Israel was fordert denn der Herr von dir? Daß du ihn fürchtest, auf allen seinen Wegen wandelst, ihn liebst und dem Herrn, deinem Gott, aus ganzem Herzen und ganzer Seele dienst!

Dtn 10:13 So mußt du die Gebote und Satzungen des Herrn beobachten, die ich dir heute befehle, zu deinem eigenen Besten.

Dtn 10:14 Denn dem Herrn, deinem Gott, gehören zwar der Himmel und die Himmel der Himmel, die Erde und alles auf ihr;

Dtn 10:15 doch nur zu deinen Vätern neigte er sich in Liebe und erwählte euch als ihre Nachkommen aus allen Völkern, wie es heute der Fall ist.

Dtn 10:16 Beschneidet also die Vorhaut eures Herzens und versteift euren Nacken nicht weiterhin!

Dtn 10:17 Denn der Herr, euer Gott, ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, die große, starke und furchterregende Gottheit, die unparteiisch ist und keinerlei Bestechung annimmt.

Dtn 10:18 Er ist es, der Recht schafft den Waisen und Witwen, der auch die Fremdlinge liebt und ihnen Brot und Kleidung gibt.

Dtn 10:19 Ihr sollt also auch den Fremdling lieben; denn Fremdlinge seid ihr im Ägypterland gewesen!

Dtn 10:20 Den Herrn, deinen Gott, sollst du fürchten, ihm dienen, ihm anhangen und in seinem Namen schwören!

Dtn 10:21 Er ist dein Ruhm, dein Gott, der an dir jene großen und furchterregenden Taten vollbrachte, die du mit deinen eigenen Augen gesehen hast.

Dtn 10:22 Als eine Schar von siebzig Personen zogen deine Väter nach Ägypten hinab, und jetzt hat der Herr, dein Gott, dich zahlreich gemacht wie die Sterne am Himmel.

 

Deuteronomium  Kapitel 11

 

Dtn 11:1 Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben und seinen Dienst, seine Satzungen, seine Vorschriften und Befehle immerdar beobachten!

Dtn 11:2 Seid euch heute dessen bewußt: Nicht zu euren Kindern spreche ich, die nichts erfahren und gesehen haben von der Züchtigung des Herrn, eures Gottes, seiner Größe, seinem starken Arme, seiner ausgestreckten Hand,

Dtn 11:3 von seinen Wunderzeichen und Taten, die er in Ägypten vollbrachte am Pharao, dem König von Ägypten, und seinem ganzen Land,

Dtn 11:4 und was er dem ägyptischen Heer, seinen Rossen und Wagen antat: Er ließ die Wasser des Schilfmeeres über sie dahinfluten, als sie euch nachjagten, und der Herr vertilgte sie so bis auf diesen Tag;

Dtn 11:5 was er euch dann in der Wüste getan bis zu eurer Ankunft hier;

Dtn 11:6 was er Datan und Abiram, den Söhnen des Eliab, des Sohnes Rubens, widerfahren ließ: Die Erde riß ihren Schlund auf und verschlang sie, ihre Häuser und ihre Zelte, samt allem, was zu ihnen gehörte, in der Mitte von ganz Israel.

Dtn 11:7 Mit eigenen Augen habt ihr das gewaltige Tun des Herrn gesehen, das er vollbrachte.

Dtn 11:8 Beachtet alle Gebote, die ich euch heute befehle, damit ihr stark werdet, hinkommt und das Land in Besitz nehmt, in das ihr nun zur Eroberung hinüberzieht!

Dtn 11:9 So werdet ihr recht lange auf der Scholle bleiben, von welcher der Herr euren Vätern eidlich versprochen hat, sie ihnen und ihren Nachkommen zu verleihen, ein Land, das von Milch und Honig fließt.

Dtn 11:10 Denn das Land, in das du hineinziehst, um es zu besitzen, ist nicht wie das Land Ägypten, aus dem ihr ausgezogen seid, das du nach der Aussaat mit Tretmühlen wie einen Gemüsegarten bewässern mußtest.

Dtn 11:11 Dieses Land, zu dessen Eroberung ihr hinüberzieht, ist ein Land mit Bergen und Tälern, das Wasser trinkt vom Regen des Himmels,

Dtn 11:12 ein Land, das der Herr, dein Gott, ständig umsorgt; des Herrn, deines Gottes, Augen ruhen auf ihm vom Anfang des Jahres bis zu seinem Ende.

Dtn 11:13 "Wenn ihr meinen Geboten, die ich euch heute befehle, gehorcht, nämlich den Herrn, euren Gott, liebt, ihm dient aus eurem ganzen Herzen und aus eurer ganzen Seele,

Dtn 11:14 so verleihe ich eurem Land den Regen rechtzeitig, Frühregen und Spätregen, damit du dein Getreide, deinen Most und dein Öl ernten kannst.

Dtn 11:15 Auch will ich auf deinem Feld Gras für dein Vieh wachsen lassen, und du wirst dich satt essen."

Dtn 11:16 Seid aber davor auf der Hut, daß euer Herz sich nicht betören läßt abzufallen, anderen Göttern zu dienen und sich vor ihnen niederzuwerfen!

Dtn 11:17 Dann würde des Herrn Zorn gegen euch entbrennen und den Himmel verschließen, so daß kein Regen fiele, der Boden seinen Ertrag nicht mehr gäbe und ihr gar schnell aus dem herrlichen Lande, das der Herr euch geben wird, verschwinden würdet.

Dtn 11:18 So beherzigt diese meine Worte und nehmt sie euch zu Gemüte! Bindet sie euch als ein Denkzeichen an eure Hand und tragt sie als Mahnmal auf der Stirne!

Dtn 11:19 Belehrt darüber auch eure Kinder: du sollst davon sprechen, wenn du zu Hause weilst und auf dem Wege wandelst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst!

Dtn 11:20 Schreibe sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore,

Dtn 11:21 damit eure Tage und die Tage eurer Kinder in dem Land, das der Herr euren Vätern mit einem Eidschwur zugesagt hat, so lange dauern, wie der Himmel über der Erde steht.

Dtn 11:22 Wenn ihr nun alle diese Gebote, die ich euch zu halten gebiete, genau erfüllt, den Herrn, euren Gott, liebt, auf all seinen Wegen wandelt und ihm in Treue anhängt,

Dtn 11:23 dann wird der Herr diese Völker insgesamt vor eurem Angesicht vertreiben; ihr werdet dann größere und stärkere Völker, als ihr seid, beerben!

Dtn 11:24 Jede Stelle, die eure Fußsohle betritt, gehört euch; von der Wüste bis zum Libanon, vom Euphratstrom bis zum westlichen Meer hin soll euer Gebiet sich erstrecken.

Dtn 11:25 Niemand soll euch widerstehen können; Furcht und Schrecken vor euch wird der Herr auf das ganze Land legen, das ihr betretet, wie er es euch verheißen hat.

Dtn 11:26 Seht, ich lege euch heute Segen und Fluch vor:

Dtn 11:27 den Segen, wenn ihr gegen den Herrn, euren Gott, gehorsam seid,

Dtn 11:28 den Fluch aber, wenn ihr den Befehlen des Herrn, eures Gottes, nicht Folge leistet, sondern abweicht von dem Weg, den ich euch heute vorschreibe, und anderen Göttern nachlauft, die ihr nicht kennt.

Dtn 11:29 Führt dich nun der Herr, dein Gott, in das Land, zu dessen Eroberung du hinüberziehst, dann sollst du den Segen auf den Berg Garizim, den Fluch aber auf den Berg Ebal legen!

Dtn 11:30 Diese liegen bekanntlich jenseits des Jordans, hinter der Straße nach Westen, die durch das Gebiet der in der Steppe wohnenden Kanaaniter führt, die Gilgal gegenüber bei den Orakeleichen wohnen.

Dtn 11:31 Wenn ihr den Jordan überschreitet, um das Land in Besitz zu nehmen, das der Herr, euer Gott, euch verleihen wird, und wenn ihr es erobert habt und darin seßhaft seid,

Dtn 11:32 dann sollt ihr alle Satzungen und Vorschriften, die ich euch heute vorlege, halten!

 

Deuteronomium  Kapitel 12

 

Dtn 12:1 Dies sind die Satzungen und Vorschriften, die ihr in dem Land, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch verliehen hat, genau befolgen sollt, solange ihr in diesem Lande lebt:

Dtn 12:2 Ihr sollt all die Stätten gründlich zerstören, an denen die Völker, in deren Erbe ihr getreten seid, ihren Göttern gedient haben, auf den hohen Bergen, auf den Hügeln und unter jedem grünen Baum.

Dtn 12:3 Reißt ihre Altäre nieder, zertrümmert ihre Weihesteine, verbrennt ihre heiligen Pfähle, haut ihre Götzenbilder um und vertilgt ihre Namen von jener Stätte!

Dtn 12:4 Solches dürft ihr nicht tun zu Ehren des Herrn, eures Gottes!

Dtn 12:5 Vielmehr sollt ihr die Stätte, die der Herr, euer Gott, aus all euren Stämmen erwählen wird, um seinem Namen dort eine Wohnstatt zu bereiten, besuchen und dorthin kommen!

Dtn 12:6 Eure Brand- und Schlachtopfer, eure Zehnten, Hebeopfer, Gelübde, eure freiwilligen Gaben und den Erstlingswurf eures Groß- und Kleinviehs bringt dorthin!

Dtn 12:7 Daselbst sollt ihr vor dem Herrn, eurem Gott, das Opfermahl halten, sollt mit euren Familien fröhlich sein über das, was eure Hände sich erworben, womit dich der Herr, dein Gott, gesegnet hat.

Dtn 12:8 Ihr dürft es nicht so machen, wie wir es hier bis heute, ein jeder nach seinem Belieben, zu tun pflegen.

Dtn 12:9 Bis dahin seid ihr ja noch nicht zur Ruhe und zu dem Erbe gelangt, das der Herr, euer Gott, euch verleihen will.

Dtn 12:10 Ihr werdet den Jordan überschreiten und in dem Land, das der Herr, euer Gott, euch als Erbe zuteilen wird, wohnen; er wird euch vor allen euren Feinden ringsum Ruhe gewähren, und ihr werdet in Sicherheit wohnen.

Dtn 12:11 Dann sollt ihr aber an die Stätte, die der Herr, euer Gott, sich zur Wohnstatt seines Namens auserwählen wird, all das bringen, was ich euch heute vorschreibe: eure Brand- und Schlachtopfer, eure Zehnten und Hebeopfer und alle eure auserlesenen Gelübdeopfer, die ihr dem Herrn angelobt.

Dtn 12:12 Ihr sollt dann vor dem Herrn, eurem Gott, fröhlich sein, ihr samt euren Söhnen und Töchtern, Knechten und Mägden, und auch der Levit, der in euren Ortschaften wohnt. Er hat ja weder Landanteil noch Erbbesitz neben euch.

Dtn 12:13 Hüte dich aber, deine Brandopfer an jeder beliebigen Stätte darzubringen, die du selbst aussuchst!

Dtn 12:14 Nur an der Stätte, die der Herr in einem deiner Stämme erwählen wird, darfst du deine Brandopfer darbringen und all das tun, was ich dir gebiete.

Dtn 12:15 Indessen darfst du ganz nach Wunsch schlachten und Fleisch essen entsprechend dem Segensmaß, das der Herr, dein Gott, dir verleihen wird, in all deinen Ortschaften. Der Unreine wie auch er Reine dürfen davon essen wie von einer Gazelle oder vom Hirsch.

Dtn 12:16 Nur das Blut sollt ihr nicht genießen; auf die Erde sollt ihr es ausgießen wie Wasser!

Dtn 12:17 Du darfst aber in deinen Ortschaften nicht die Zehntabgabe deines Getreides, Mostes und Öles, nicht den Erstlingswurf deiner Rinder und deines Kleinviehs, keine gelobten Gelübdeopfer noch deine freiwilligen Gaben und Hebeopfer verzehren.

Dtn 12:18 Nur vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du es verzehren an der Stätte, die der Herr, dein Gott, erwählen wird, und zwar du samt deinen Söhnen und Töchtern, deinen Knechten und Mägden und den Leviten in deinen Ortschaften; und du sollst fröhlich sein vor dem Herrn, deinem Gott, über alles, was deine Hand sich erworben hat.

Dtn 12:19 Nimm dich in acht, den Leviten im Stich zu lassen, solange du in deinem Lande lebst!

Dtn 12:20 Erweitert der Herr, dein Gott, dein Gebiet, wie er dir verheißen hat, und du denkst: ich will Fleisch essen, denn es gelüstet dich danach, Fleisch zu essen, so darfst du es tun ganz nach Wunsch.

Dtn 12:21 Wenn dann die Stätte, die der Herr, dein Gott, zur Wohnstatt seines Namens sich erwählt, für dich zu weit entfernt ist, so darfst du von deinen Rindern und von deinem Kleinvieh, das der Herr dir geschenkt hat, schlachten, gemäß meiner Anweisung, und es innerhalb deiner Ortschaften verzehren ganz nach Wunsch.

Dtn 12:22 Aber nur so, wie man Gazellen- und Hirschfleisch ißt, sollst du es verzehren! Der Unreine und der Reine können in gleicher Weise davon essen.

Dtn 12:23 Halte aber streng daran fest, kein Blut zu genießen; denn im Blut ist das Leben und das Leben sollst du nicht mit dem Fleisch verzehren!

Dtn 12:24 Du darfst es nicht genießen; auf die Erde sollst du es ausgießen wie Wasser!

Dtn 12:25 Du darfst es nicht verzehren, damit es dir und deinen Kindern wohlergehe, weil du das tust, was dem Herrn wohlgefällig ist.

Dtn 12:26 Aber die heiligen Abgaben, die dir obliegen, und deine Gelübdeopfer sollst du aufladen und damit zur Stätte kommen, die der Herr erwählen wird.

Dtn 12:27 Dein Brandopfer sollst du so darbringen: das Fleisch und das Blut gehört auf den Altar des Herrn, deines Gottes. Das Blut deiner Schlachtopfer werde am Altar des Herrn, deines Gottes, ausgegossen; das Fleisch jedoch darfst du genießen.

Dtn 12:28 Beobachte, höre und tue alle diese Gebote, die ich dir heute vorschreibe, auf daß es dir und deinen Kindern in aller Zukunft wohlergehe, weil du das tust, was gut und recht ist in den Augen des Herrn, deines Gottes!

Dtn 12:29 Der Herr, dein Gott, wird die Völker vor dir ausrotten, in deren Gebiet du hineinkommst, um es zu besitzen. Hast du es im Besitz und wohnst du in ihrem Lande,

Dtn 12:30 dann hüte dich aber, dich von ihrem Beispiel verführen zu lassen, nachdem sie doch vor dir vertilgt wurden! Suche nicht nach ihren Göttern, indem du fragst: "Wie haben jene Völker ihre Götter verehrt, damit ich auch so tue?"

Dtn 12:31 Solches darfst du nicht tun zu Ehren des Herrn, deines Gottes! Denn alles, was dem Herrn ein Greuel ist und was er haßt, haben sie zu Ehren ihrer Götter getan; selbst ihre Söhne und Töchter verbrannten sie ihren Göttern zu Ehren.

 

Deuteronomium  Kapitel 13

 

Dtn 13:1 Alles, was ich euch heute befehle, sollt ihr genau befolgen, nichts hinzutun und nichts davon wegnehmen!

Dtn 13:2 Steht etwa in deiner Mitte ein Prophet oder ein Traumseher auf und bietet dir ein Wahrzeichen oder ein Wunder an,

Dtn 13:3 und es geschieht tatsächlich das Zeichen oder Wunder, auf Grund dessen er dich aufforderte: Laßt uns anderen Göttern nachlaufen, die ihr nicht kennt, und sie verehren,

Dtn 13:4 dann darfst du auf die Worte jenes Propheten oder Träumers nicht hören. Denn der Herr, euer Gott, stellt euch nur auf die Probe, um zu erfahren, ob ihr den Herrn, euren Gott, aus eurem ganzen Herzen und aus eurer ganzen Seele liebt.

Dtn 13:5 Dem Herrn, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen, ihn fürchten, seine Gebote beobachten, auf seine Stimme hören, ihm dienen und ihm in Treue anhangen!

Dtn 13:6 Jener Prophet oder Träumer aber soll sterben; denn er hat Aufruhr verkündet wider den Herrn, deinen Gott, der dich aus dem Ägypterland hinausgeführt und aus dem Hause der Knechtschaft erlöst hat. Er brachte dich ab von dem Wege, auf dem der Herr, dein Gott, dir zu wandeln gebot; so sollst du das Böse vertilgen aus deiner Mitte.

Dtn 13:7 Wenn dein Bruder, der Sohn deiner Mutter, oder dein Sohn oder deine Tochter oder die Frau an deiner Brust oder dein Freund, den du so lieb hast wie dein Ich, dich heimlich verführen wollen und sprechen: Laßt uns doch hingehen und andern Göttern dienen, die weder du noch deine Väter kannten,

Dtn 13:8 von den Göttern der Völker, mögen sie rings um euch in der Nähe wohnen oder weit entfernt von dir von einem Ende der Erde bis zum andern,

Dtn 13:9 so darfst du ihnen nicht willfahren und gehorchen, nicht mit mitleidigen Augen auf sie blicken, sie schonen und ihre Schuld verheimlichen.

Dtn 13:10 Dem Tod sollst du sie überliefern! Deine Hand soll sich zuerst gegen sie erheben, um sie zu töten, und danach die Hand des gesamten Volkes.

Dtn 13:11 Mit Steinen sollst du sie zu Tode steinigen; denn sie haben versucht, dich abzubringen vom Herrn, der dich aus Ägypten, dem Haus der Knechtschaft, hinweggeführt hat.

Dtn 13:12 Ganz Israel soll es hören und sich fürchten, damit nie wieder so Böses in deiner Mitte getan werde!

Dtn 13:13 Du hörst etwa von irgendeiner deiner Städte, die der Herr, dein Gott, dir als Wohnsitz verleihen wird, sagen:

Dtn 13:14 Nichtsnutzige Männer gingen aus deiner Mitte hervor und haben die Bewohner ihrer Stadt abspenstig gemacht mit den Worten: Wir wollen hingehen und andere Götter verehren, die ihr nicht kennt;

Dtn 13:15 dann untersuche gründlich und frage genau nach; wenn sich die Sache wirklich so verhält und derart Abscheuliches in deiner Mitte geschehen ist,

Dtn 13:16 so schlage die Bewohner jener Stadt mit der Schärfe des Schwertes; weihe sie und alles, was darin ist, sogar das Vieh, dem Banne durch die Schärfe des Schwertes!

Dtn 13:17 Alle Beute sollst du auf ihren Marktplatz zusammentragen, dann die Stadt und die gesamte Beute als ein Ganzopfer für den Herrn, deinen Gott, verbrennen. Sie sei auf die Dauer ein Ruinenhügel und werde fürderhin nie mehr aufgebaut.

Dtn 13:18 Nichts von dem Banngut darf an deiner Hand haften bleiben, damit der Herr sich von seiner Zornesglut abwende, dir Gnade schenke und aus Erbarmen dich vermehre, wie er deinen Vätern eidlich versprochen hat.

Dtn 13:19 Nur mußt du der Stimme des Herrn, deines Gottes, willfahren und alle seine Gebote beachten, die ich dir heute gebe, indem du tust, was recht ist in den Augen des Herrn, deines Gottes.

 

Deuteronomium  Kapitel 14

 

Dtn 14:1 Ihr seid Kinder des Herrn, eures Gottes. Ihr dürft euch daher eure Haut nicht einritzen und euch über der Stirn keine Glatze scheren wegen eines Toten.

Dtn 14:2 Denn ein dem Herrn, deinem Gott, geweihtes Volk bist du: Dich hat der Herr erwählt, daß du unter allen Völkern auf dem Erdboden sein besonderes Eigentumsvolk seiest.

Dtn 14:3 Du darfst nichts von dem essen, was ein Greuel ist.

Dtn 14:4 Dies sind die Vierfüßler, die ihr essen dürft: Rind, Schaf und Ziege,

Dtn 14:5 Hirsch, Gazelle, Rehbock, Wildziege, Dischon, Wildschaf, Antilope;

Dtn 14:6 alle Vierfüßler, die gespaltene Klauen haben, und zwar ganz durchgespaltene Klauen, und die zugleich wiederkäuen, dürft ihr essen.

Dtn 14:7 Nur folgende von den Wiederkäuern und denen, die durchgespaltene Klauen haben, dürft ihr nicht essen: das Kamel, den Hasen und den Klippdachs; denn sie sind zwar Wiederkäuer, haben aber keine (völlig) durchgespaltenen Klauen; als unrein haben sie euch zu gelten;

Dtn 14:8 ferner das Schwein, denn es hat zwar gespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer; als unrein hat es euch zu gelten; das Fleisch all dieser Tiere dürft ihr nicht essen und ihr Aas nicht berühren.

Dtn 14:9 Folgendes dürft ihr essen von dem, was im Wasser lebt: Alles, was Flossen und Schuppen hat, könnt ihr essen!

Dtn 14:10 Was aber keine Flossen und Schuppen trägt, dürft ihr nicht essen. Als unrein hat es euch zu gelten.

Dtn 14:11 Alle reinen Vögel dürft ihr essen.

Dtn 14:12 Folgende von den Vögeln dürft ihr nicht essen: Adler, Lämmergeier, Schwarzgeier,

Dtn 14:13 den Roten Milan, die Weihe nach ihren verschiedenen Arten,

Dtn 14:14 alle Rabenarten,

Dtn 14:15 den Strauß, die Eule, die Möwe, den Falken nach seinen Arten,

Dtn 14:16 das Käuzchen, die Ohreule und die Weiße Eule,

Dtn 14:17 die Dohle, den Aasgeier und die Fischeule,

Dtn 14:18 den Storch, den Reiher nach seinen Arten, den Wiedehopf und die Fledermaus.

Dtn 14:19 Auch alle geflügelten Kleintiere sollen euch als unrein gelten; sie dürfen nicht gegessen werden.

Dtn 14:20 Nur alle reinen Flügeltiere dürft ihr essen.

Dtn 14:21 Kein Aas dürft ihr essen! Dem Fremden, der in deinen Toren ist, magst du es abgeben, daß er es esse. Oder auch einem Ausländer darfst du es verkaufen. Du bist ja ein Volk, das dem Herrn, deinem Gott, geweiht ist. Du darfst ein Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen.

Dtn 14:22 Den gesamten Ertrag deiner Aussaat von allem, was dir auf dem Felde wächst, sollst du alljährlich gewissenhaft verzehnten.

Dtn 14:23 Du sollst vor dem Herrn, deinem Gott, an der Stätte, die er sich zur Wohnstatt seines Namens gemacht hat, den Zehnten von deinem Getreide, deinem Most und Öl sowie die Erstwürfe deines Groß- und Kleinviehs verzehren, auf daß du es lernst, den Herrn, deinen Gott, immerdar zu fürchten.

Dtn 14:24 Ist aber der Weg zu weit für dich, kannst du es nicht hintragen, weil die Stätte, die der Herr, dein Gott, zur Wohnstätte seines Namens erwählen wird, zu fern ist, und der Herr, dein Gott, läßt dir Segen zukommen,

Dtn 14:25 dann mußt du es für Geld verkaufen. Nimm das Geld im Beutel mit dir, begib dich nach der Stätte, die sich der Herr, dein Gott, erwählen wird,

Dtn 14:26 dann kaufe für das Geld alles, was dein Herz begehrt, Rinder und Schafe, Wein und Rauschtrank und alles, wonach du verlangst! Halte daselbst ein Mahl vor dem Herrn, deinem Gott, und sei fröhlich mit deiner Familie!

Dtn 14:27 Aber auch den Leviten, der in deinen Ortschaften wohnt, darfst du nicht im Stich lassen; denn er hat keinen Anteil und kein Erbe bei dir.

Dtn 14:28 Am Ende des dritten Jahres sollst du den Gesamtzehnten von deinem Ertrag in diesem Jahr herausnehmen und in deinem Wohnort niederlegen.

Dtn 14:29 Dann komme der Levit - er hat ja keinen Anteil und keinen Erbbesitz bei dir -, ferner der Fremdling, die Waise und die Witwe in deinen Ortschaften; sie sollen sich satt essen, und der Herr, dein Gott, wird dich in allem Tun deiner Hände segnen.

 

Deuteronomium  Kapitel 15

 

Dtn 15:1 Am Ende jedes siebten Jahres sollst du einen Erlaß gewähren!

Dtn 15:2 Folgendes ist die Regelung des Erlasses: Jeder Gläubiger soll sein Darlehen, das er seinem Nächsten gewährt hat, erlassen. Er soll seinen Nächsten und seinen Bruder nicht drängen; denn ausgerufen ward ein Erlaß zu Ehren des Herrn.

Dtn 15:3 Einen Ausländer magst du drängen, doch von dem, was du von einem Stammesbruder zu fordern hast, sollst du die Hand ablassen.

Dtn 15:4 Allerdings wird es unter dir keine Armen geben, da der Herr, dein Gott, dich reichlich segnen wird in dem Land, das dir der Herr, dein Gott, als Anteil und Erbbesitz geben wird.

Dtn 15:5 Nur mußt du völlig gehorsam sein der Stimme des Herrn, deines Gottes, und auf die Befolgung dieser Befehle, die ich dir heute erteile, achten.

Dtn 15:6 Dann wird der Herr, dein Gott, dich segnen, wie er dir verheißen hat. Du wirst vielen Völkern ausleihen können, selber aber nichts zu entleihen brauchen. Du wirst über viele Völker herrschen, über dich aber soll keines die Herrschaft ausüben.

Dtn 15:7 Findet sich bei dir ein armer Stammesbruder in einer deiner Ortschaften in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir verleihen wird, so sollst du nicht hartherzig sein und deine Hand vor deinem armen Stammesbruder nicht verschließen;

Dtn 15:8 vielmehr sollst du deine Hand für ihn weit auftun und ihm gerne leihen, was er in der Not, die er leidet, braucht.

Dtn 15:9 Nimm dich in acht, daß nicht etwa der nichtsnutzige Gedanke in deinem Herzen aufsteige: es steht nahe bevor das siebte Jahr, das Jahr des Erlasses, so daß du eine abweisende Miene machst gegen deinen armen Bruder und ihm nichts gibst; denn wenn er dann deinetwegen zum Herrn schreit, so lastet auf dir eine Sünde.

Dtn 15:10 Reichlich geben sollst du ihm, und wenn du gibst, dann soll dein Herz nicht verdrießlich sein. Denn um einer solchen Tat willen wird der Herr, dein Gott, dich segnen bei allem Tun und bei allem, was deine Hand ergreift.

Dtn 15:11 Denn niemals wird es an Armen in deinem Land fehlen. Ich gebiete dir also: Tu deine Hand weit auf für deinen dürftigen und armen Bruder in deinem Lande!

Dtn 15:12 Verkauft sich dir ein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, so soll er dir sechs Jahre lang als Sklave dienen, im siebten Jahre aber sollst du ihn freilassen aus deinem Dienst!

Dtn 15:13 Entläßt du ihn aus deinem Dienst, so schicke ihn nicht leer fort!

Dtn 15:14 Statte ihn gut aus mit Gaben aus deinem Kleinvieh, von deiner Tenne und deiner Kelter; womit dich der Herr, dein Gott, gesegnet hat, davon sollst du ihm geben!

Dtn 15:15 Denke daran, daß auch du Sklave warst im Ägypterland, und daß der Herr, dein Gott, dich erlöst hat; darum gebiete ich dir heute solches.

Dtn 15:16 Sagt er aber zu dir: Ich will von dir nicht fortgehen, denn er hat dich und deine Familie lieb, weil er es gut bei dir hat,

Dtn 15:17 so nimm einen Pfriemen und bohre ihn durch sein Ohr in die Tür, dann sei er dein Sklave für immer; auch mit deiner Magd sollst du ebenso verfahren.

Dtn 15:18 Es sei dir aber nicht lästig, ihn frei aus deinem Dienst zu entlassen. Denn er hat sechs Jahre hindurch die entsprechende Summe des Lohnes eines Tagelöhners für dich abgeleistet. Dafür hat dich der Herr, dein Gott, in all deinen Unternehmungen gesegnet.

Dtn 15:19 Jeglichen Erstling, der bei deinem Großvieh und Kleinvieh geworfen wird, sollst du, wenn er männlich ist, dem Herrn, deinem Gott, weihen! Mit den Erstlingen deiner Rinder darfst du nicht arbeiten und die Erstlinge deines Kleinviehs nicht scheren.

Dtn 15:20 Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du ihn mit deiner Familie Jahr um Jahr verzehren an dem Ort, den der Herr auserwählen wird.

Dtn 15:21 Hat er einen Makel, sei es, daß er blind oder lahm oder sonst mit einem bösen Fehler behaftet ist, so opfere ihn dem Herrn, deinem Gott, nicht!

Dtn 15:22 An deinem Wohnort sollst du ihn verzehren, der Unreine zusammen mit dem Reinen, gleichwie man Gazelle und Hirsch ißt.

Dtn 15:23 Doch sein Blut darfst du nicht genießen; schütte es auf die Erde wie Wasser!

 

Deuteronomium  Kapitel 16

 

Dtn 16:1 Achte auf den Monat Abib und feiere Pascha zu Ehren des Herrn, deines Gottes! Denn im Monat Abib hat dich der Herr, dein Gott, zur Nachtzeit aus Ägypten weggeführt.

Dtn 16:2 Schlachte Pascha für den Herrn, deinen Gott, Kleinvieh und Großvieh, an der Stätte, die der Herr sich zur Wohnstatt seines Namens erwählt.

Dtn 16:3 Gesäuertes darfst du dazu nicht essen. Sieben Tage lang sollst du dazu ungesäuerte Brote, Bedrängnisbrot, essen - denn in Hast zogst du aus Ägypten -, damit du an deinen Wegzug aus Ägypten denkst, solange du lebst.

Dtn 16:4 In deinem ganzen Wohngebiet sei sieben Tage lang kein Sauerteig zu sehen; von dem Fleisch des Lammes aber, das du am Abend des ersten Tages schlachtest, darf bis zum andern Morgen nichts übrigbleiben.

Dtn 16:5 Du darfst das Pascha nicht schlachten in einer deiner Ortschaften, die der Herr, dein Gott, dir gibt.

Dtn 16:6 Vielmehr an der Stätte, die der Herr, dein Gott, sich zur Wohnstatt seines Namens erwählt, sollst du das Pascha schlachten, und zwar am Abend bei Sonnenuntergang zur Zeit deines Wegzugs aus Ägypten.

Dtn 16:7 Du sollst es kochen und verspeisen an der Stätte, die der Herr, dein Gott, erwählen wird. Am andern Morgen darfst du dich aufmachen und heim zu deinen Zelten gehen.

Dtn 16:8 Sechs Tage lang sollst du ungesäuerte Brote essen. Am siebten Tage ist Feiertag zu Ehren des Herrn, deines Gottes; da sollst du keinerlei Arbeit verrichten.

Dtn 16:9 Sieben Wochen sollst du dir abzählen! Vom Zeitpunkt, da die Sichel das Getreide zu mähen beginnt, sollst du die Zählung der sieben Wochen beginnen.

Dtn 16:10 Dann halte dem Herrn, deinem Gott, das Wochenfest mit den freiwilligen Gaben aus deiner Hand, die du gibst entsprechend dem Segen des Herrn, deines Gottes!

Dtn 16:11 Du sollst vor dem Herrn, deinem Gott, fröhlich sein mit deinen Söhnen, Töchtern, Knechten, Mägden und den Leviten, die sich in deinen Ortschaften aufhalten, den Fremdlingen, den Waisen, den Witwen, die unter dir wohnen, und zwar an der Stätte, die der Herr, dein Gott, sich zur Wohnstatt seines Namens erwählt.

Dtn 16:12 Denke daran, daß du ein Sklave in Ägypten gewesen bist, und beachte diese Satzungen und handle danach!

Dtn 16:13 Das Laubhüttenfest sollst du sieben Tage lang feiern, wenn du den Ertrag von deiner Tenne und deiner Kelter einerntest.

Dtn 16:14 Fröhlich sollst du an deinem Fest sein mit deinen Söhnen, Töchtern, Knechten, Mägden, den Leviten, Fremdlingen, Waisen und Witwen, die sich in deinen Ortschaften aufhalten.

Dtn 16:15 Sieben Tage lang sollst du zu Ehren des Herrn, deines Gottes, feiern an dem Ort, den der Herr sich erwählt; denn der Herr, dein Gott, wird dich segnen in all deinem Feldertrag und bei jeglichem Unternehmen deiner Hände; sei also voller Freude!

Dtn 16:16 Dreimal im Jahre sollen alle deine Männer vor dem Herrn, deinem Gott, erscheinen an der Stätte, die er erwählt: am Fest der ungesäuerten Brote, an Pfingsten und an Laubhütten; niemand aber soll mit leeren Händen vor dem Herrn erscheinen.

Dtn 16:17 Jeder soll mit dem kommen, was er zu schenken vermag nach Maßgabe des Segens, den der Herr, dein Gott, dir verliehen hat.

Dtn 16:18 Richter und Amtsleute bestelle dir in all deinen Ortschaften, die der Herr, dein Gott, dir für deine Stämme gibt; sie sollen über das Volk gerecht richten.

Dtn 16:19 Das Recht darfst du nicht beugen, die Person nicht ansehen und kein Bestechungsgeschenk annehmen; denn das Geschenk macht die Augen der Weisen blind und verdreht die Sache derer, die im Recht sind.

Dtn 16:20 Ausschließlich der Gerechtigkeit sollst du nachjagen, auf daß du lebest und das Land besitzest, das der Herr, dein Gott, dir gibt.

Dtn 16:21 Du sollst dir keinen Kultpfahl irgendeines Holzes pflanzen neben dem Altar des Herrn, deines Gottes, den du dir erbaust.

Dtn 16:22 Errichte dir auch keine Steinsäule; denn solche haßt der Herr, dein Gott!

 

Deuteronomium  Kapitel 17

 

Dtn 17:1 Du darfst dem Herrn, deinem Gott, kein Rind oder Schaf opfern, das einen Makel, irgendeinen Fehler hat; denn das ist dem Herrn, deinem Gott, ein Greuel.

Dtn 17:2 Findet sich etwa in einer Ortschaft, die dir der Herr, dein Gott, schenkt, ein Mann oder eine Frau, die das tun, was dem Herrn, deinem Gott, mißfällt, und seinen Bund übertreten,

Dtn 17:3 die hingehen, um andern Göttern zu dienen, sich vor ihnen, der Sonne, dem Mond oder dem ganzen Himmelsheer niederwerfen und tun, was ich nicht erlaube,

Dtn 17:4 und dies ward dir angezeigt, du hast sie verhört und genau ausgeforscht, und es hat sich ergeben, daß es sich in der Tat so verhält, daß solch ein Greuel in Israel geschehen ist,

Dtn 17:5 dann führe diesen Mann oder diese Frau, die solchen Frevel getan, zu deinen Toren und lasse sie zu Tode steinigen!

Dtn 17:6 Auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen soll der Todeswürdige den Tod erleiden, aber nicht auf die Aussage eines einzigen Zeugen!

Dtn 17:7 Die Zeugen sollen zuerst ihre Hand gegen ihn erheben, um ihn zu töten, danach aber das ganze Volk. So sollst du das Böse aus deiner Mitte austilgen.

Dtn 17:8 Ist dir in irgendeiner Rechtssache der Entscheid zu schwer, zwischen zwei Bluttaten, zwei Rechtsstreitigkeiten, Verletzungen, kommen überhaupt irgendwelche Streitfälle in deinen Wohnorten vor, dann mache dich auf und ziehe nach der Stätte, die der Herr, dein Gott, sich erwählt!

Dtn 17:9 Gehe zu den Priestern aus Levis Stamm und zum Richter, der in jener Zeit seines Amtes waltet! Sie sollen den Fall untersuchen und dir den richterlichen Entscheid verkünden.

Dtn 17:10 Verfahre nach dem Bescheid, den sie dir verkünden an jenem Orte, den der Herr, dein Gott, sich erwählt, und beobachte genau ihre Anweisung!

Dtn 17:11 Nach der Anweisung, die sie dir geben, nach dem Entscheide, den sie dir fällen, tue, ohne nach rechts oder nach links von dem dir verkündeten Wortlaut abzuweichen!

Dtn 17:12 Wer aber vermessen handelt und auf den im Dienste des Herrn, deines Gottes, waltenden Priester oder Richter nicht hört, soll sterben; so sollst du das Böse aus Israel austilgen.

Dtn 17:13 Das ganze Volk aber soll es hören, sich fürchten und fürderhin nicht mehr vermessen handeln.

Dtn 17:14 Kommst du in das Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, hast du es erobert und besiedelt und denkst: Auch ich will einen König über mich setzen wie alle Völker rings um mich herum,

Dtn 17:15 dann bestelle über dich nur den als König, den der Herr, dein Gott, auserwählt! Nur aus deinen Stammesbrüdern darfst du jemand über dich als König setzen; einen Ausländer, der nicht dein Stammesbruder ist, darfst du nicht über dich setzen.

Dtn 17:16 Er darf sich aber nicht viele Rosse halten, die Leute nicht mehr nach Ägypten zurücksenden, um sich viele Rosse zu verschaffen. Denn der Herr hat euch verheißen: Ihr sollt fürderhin nicht mehr auf diesem Weg zurückkehren.

Dtn 17:17 Auch soll er sich nicht viele Frauen nehmen, daß sein Herz nicht abtrünnig werde; auch Silber und Gold häufe er nicht in zu großer Menge an!

Dtn 17:18 Wenn er seinen königlichen Thron bestiegen hat, verfertige er sich eine Abschrift dieses Gesetzes nach dem Buche, das sich bei den levitischen Priestern befindet!

Dtn 17:19 Dieses Gesetz sei bei ihm, er lese darin alle Tage seines Lebens, auf daß er lerne, den Herrn, seinen Gott, zu fürchten und alle Worte dieses Gesetzes und die Satzungen zu halten und zu befolgen.

Dtn 17:20 Sein Herz erhebe sich nicht stolz über seine Stammesbrüder; er weiche nicht von der Vorschrift nach rechts oder links ab, damit er lange an der Herrschaft bleibe, er und seine Söhne, in Israels Mitte.

 

Deuteronomium  Kapitel 18

 

Dtn 18:1 Den levitischen Priestern, d. h. dem ganzen Stamm Levi, werde kein Anteil und Erbbesitz zuteil mit dem übrigen Israel; von den Feueropfern des Herrn und von seinem Erbteil sollen sie sich ernähren.

Dtn 18:2 Ein Erbbesitz werde ihm nicht zuteil inmitten seiner Stammesbrüder, da der Herr selbst sein Erbbesitz ist, wie er es ihm verheißen.

Dtn 18:3 Dies ist das Recht der Priester gegenüber dem Volk, gegenüber jenen, die Rinder- oder Schafopfer darbringen: man gebe den Priestern das Schulterblatt, die beiden Kinnbacken und den Fettmagen.

Dtn 18:4 Gib ihm auch die Erstlingsfrucht deines Getreides, Mostes und Öles sowie die Erstlinge der Schur deines Kleinviehs!

Dtn 18:5 Denn ihn erwählte der Herr, dein Gott, aus allen Stämmen, daß er allezeit im Namen des Herrn bereitstehe zum Dienste, er und seine Söhne.

Dtn 18:6 Kommt nun ein Levit von irgendeiner deiner Wohnstätten aus ganz Israel, woselbst er sich wie ein Fremdling aufhält - und er darf ganz nach seines Herzens Belieben an die Stätte kommen, die der Herr sich erwählt -,

Dtn 18:7 dann darf er im Namen des Herrn, seines Gottes, Dienst tun wie alle seine levitischen Stammesbrüder, die dort im Dienste des Herrn stehen.

Dtn 18:8 Den gleichen Anteil soll er genießen, abgesehen vom verkauften Gut seiner Väter.

Dtn 18:9 Kommst du in das Land, das dir der Herr, dein Gott, verleiht, so sollst du die Greuel dieser Völker nicht nachahmen!

Dtn 18:10 Niemand finde sich bei dir, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, niemand, der Wahrsagekünste, Zeichendeuterei, Geheimkünste und Zauberei betreibt,

Dtn 18:11 niemand, der Bannungen vornimmt, einen Totengeist oder Wahrsagegeist befragt oder Auskunft bei den Toten sucht.

Dtn 18:12 Denn ein Greuel für den Herrn ist jeder, der solches tut; um dieser Greuel willen vertreibt sie der Herr, dein Gott, vor dir.

Dtn 18:13 Untadelig sollst du dem Herrn, deinem Gott, anhangen.

Dtn 18:14 Denn diese Völker, die du vertreibst, hören auf Zeichendeuter und Wahrsager, dir aber erlaubt der Herr, dein Gott, solches nicht.

Dtn 18:15 Einen Propheten gleich mir wird der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte heraus, aus deinen Stammesbrüdern erstehen lassen; auf ihn sollt ihr hören.

Dtn 18:16 In diesem Sinne hast du es am Horeb vom Herrn, deinem Gott, am Versammlungstag gefordert, als du sprachst: "Nicht mehr will ich die Stimme des Herrn, meines Gottes, vernehmen und dieses. gewaltige Feuer nicht mehr sehen, damit ich nicht sterbe!"

Dtn 18:17 Da sprach der Herr zu mir: Recht haben sie mit ihrem Verlangen.

Dtn 18:18 Einen Propheten gleich dir will ich ihnen aus der Mitte ihrer Stammesbrüder erstehen lassen, meine Worte will ich in seinen Mund legen, und er soll ihnen alles sagen, was ich ihm auftrage.

Dtn 18:19 Und wer nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen spricht, den will ich selber zur Verantwortung ziehen.

Dtn 18:20 Jedoch der Prophet, der in meinem Namen ein vermessenes Wort verkündet, das ich ihm nicht aufgetragen habe, oder der im Namen eines fremden Gottes spricht, muß sterben.

Dtn 18:21 Denkst du aber in deinem Herzen: "Wie sollen wir das Prophetenwort erkennen, das nicht vom Herrn stammt?",

Dtn 18:22 so wisse: was der Prophet im Namen des Herrn ankündigt, ohne daß das Wort sich erfüllt und eintrifft, das ist ein Wort, das der Herr nicht gesprochen hat. Vermessentlich hat er es gesprochen, du brauchst nicht davor zu bangen.

 

Deuteronomium  Kapitel 19

 

Dtn 19:1 Wenn der Herr, dein Gott, die Völker ausrottet, deren Land der Herr, dein Gott, dir verleiht, und wenn du sie vertrieben und ihre Städte und Häuser besiedelt hast,

Dtn 19:2 dann suche dir in deinem Land, das der Herr, dein Gott, dir zum Besitze verleiht, drei Städte aus!

Dtn 19:3 Du sollst den Weg dorthin abschätzen und das Gebiet deines Landes, das der Herr, dein Gott, dir als Anteil gibt, in drei Bezirke teilen. Dahin soll jeder Totschläger fliehen.

Dtn 19:4 Folgendes gilt für den Totschläger, der dorthin flüctet, um am Leben zu bleiben: Erschlägt einer seinen Nächsten unabsichtlich, ohne daß er ihm von früher her feind war,

Dtn 19:5 z. B. wenn einer mit seinem Freunde in den Wald geht, um Holz zu fällen, und seine Hand holt mit der Axt beim Holzfällen aus, das Eisen fliegt vom Stiel und trifft den Nächsten tödlich, dann soll er flüchten in eine jener Städte und am Leben bleiben.

Dtn 19:6 Der Bluträcher soll nicht in seiner Leidenschaft dem Totschläger nachsetzen und ihn, weil der Weg zu weit ist, einholen und totschlagen, ohne daß jener des Todes schuldig wäre, da er ja dem anderen nicht von ehedem feindlich gesinnt war.

Dtn 19:7 Also gebe ich dir die Anordnung: Du sollst dir drei Städte aussuchen!

Dtn 19:8 Erweitert aber der Herr, dein Gott, dein Gebiet, wie er deinen Vätern eidlich versprochen hat, und gibt er dir das ganze Land, dessen Verleihung er deinen Vätern zugesagt hat,

Dtn 19:9 sofern du auf alle diese Gebote achtest, die ich dir heute vorschreibe, und den Herrn, deinen Gott, liebst und auf seinen Wegen wandelst immerdar, so sollst du noch drei Städte zu jenen drei hinzufügen.

Dtn 19:10 Es soll nämlich in deinem Land, das der Herr, dein Gott, dir als Erbteil gibt, kein unschuldiges Blut vergossen werden und dich mit Blutschuld belasten.

Dtn 19:11 Wenn aber einer seinen Nächsten haßt, ihm auflauert, ihn überfällt und totschlägt, und er flüchtet dann in eine dieser Städte,

Dtn 19:12 dann sollen die Ältesten seiner Heimatstadt hinschicken, ihn von dort holen lassen und ihn dem Bluträcher ausliefern, daß er sterbe.

Dtn 19:13 Du sollst seinetwegen nicht betrübt sein; sondern das unschuldig vergossene Blut aus Israel hinwegtilgen; dann wird es dir wohlergehen.

Dtn 19:14 Verschiebe nicht die von deinen Vorfahren gezogene Grenze deines Nachbarn auf deinem Besitz, den du in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir zum Eigentum übergibt, bekommen wirst.

Dtn 19:15 Ein einziger Zeuge soll gegen niemand aufkommen, wenn es sich um ein Verbrechen, ein Vergehen oder irgendeine Verfehlung handelt; nur auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen soll eine Sache gelten.

Dtn 19:16 Tritt aber wider jemand ein böswilliger Zeuge auf, um ihn wegen Abfalls anzuklagen,

Dtn 19:17 dann sollen die beiden Männer, die in den Streit verwickelt sind, vor den Herrn treten, vor die Priester und Richter, die gerade im Amt sind.

Dtn 19:18 Die Richter mögen sorgfältig untersuchen, und wenn es sich herausstellt, daß der Zeuge lügenhaft ist, weil er Lügen gegen seinen Bruder vorgebracht hat,

Dtn 19:19 dann sollt ihr ihm antun, was er seinem Bruder anzutun gedachte; du sollst Böses aus deiner Mitte ausrotten!

Dtn 19:20 Die übrigen aber sollen es vernehmen, sich fürchten und eine solche Übeltat fürderhin nicht mehr in deiner Mitte vollbringen.

Dtn 19:21 Keinerlei Mitleid sollst du dabei kennen; Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß!

 

Deuteronomium  Kapitel 20

 

Dtn 20:1 Ziehst du wider deine Feinde in den Krieg, und erblickst du Rosse und Wagen sowie ein Kriegsvolk, das dir zahlenmäßig überlegen ist, so fürchte dich nicht! Der Herr, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten herausgeführt hat, ist mit dir.

Dtn 20:2 Stehst du dann vor der Schlacht, dann trete der Priester vor und spreche zum Kriegsvolk.

Dtn 20:3 Er sage ihnen: Höre, Israel! Ihr rückt heute in die Schlacht wider eure Feinde. Euer Herz sei unverzagt, fürchtet euch nicht, erbebt nicht und erschaudert nicht vor ihnen!

Dtn 20:4 Denn der Herr, euer Gott, ist es, der mit euch in den Kampf wider eure Feinde zieht, um euch den Sieg zu verleihen.

Dtn 20:5 Alsdann sollen die Vorsteher vor dem Kriegsvolk verkünden: Hat jemand ein neues Haus gebaut, es aber noch nicht eingeweiht, dann trete er weg und kehre heim, damit er im Kampf nicht umkomme und ein anderer es einweihe.

Dtn 20:6 Wer aber einen Weinberg gepflanzt und seine Erstlingsfrucht noch nicht geerntet hat, trete weg und kehre heim, damit er nicht in der Schlacht umkomme und ein anderer die Erstlingsfrucht einbringe.

Dtn 20:7 Wer sich eine Frau anverlobt, sie aber noch nicht heimgeführt hat, trete weg und kehre heim, damit er nicht im Kampf umkomme und ein anderer sie heimführe.

Dtn 20:8 Die Vorsteher sollen weiterhin vor dem Kriegsvolk verkünden und sagen: Wer furchtsam und mutlos ist, trete weg und kehre heim; er soll das Herz seiner Stammesbrüder nicht gleichfalls entmutigen.

Dtn 20:9 Wenn dann die Vorsteher ihre Ansprache an das Kriegsvolk vollendet haben, sollen sie die Heerführer an des Volkes Spitze stellen.

Dtn 20:10 Rückst du gegen eine Stadt heran, um sie zu bekämpfen, sollst du sie erst zu friedlicher Übergabe aufrufen.

Dtn 20:11 Wenn sie auf das friedliche Angebot eingeht und dir die Tore öffnet, soll die ganze Bevölkerung, die sich darin befindet, dir fronpflichtig und dienstbar sein.

Dtn 20:12 Will sie aber mit dir kein friedliches Abkommen treffen, sondern Krieg führen, sollst du sie belagern.

Dtn 20:13 Gibt sie dann der Herr, dein Gott, in deine Hand, erschlage alle Männer mit dem blanken Schwert.

Dtn 20:14 Die Frauen und Kinder jedoch, das Vieh und alles, was sich in der Stadt befindet, sollst du für dich als Beutegut nehmen und die Beute, die der Herr, dein Gott, dir gab, genießen.

Dtn 20:15 So sollst du mit den Städten verfahren, die sehr weit von dir entfernt liegen, die nicht zu den Städten der hiesigen Völker gehören.

Dtn 20:16 Jedoch von den Städten dieser Völker, die der Herr, dein Gott, dir zum Eigentum übergibt, sollst du überhaupt kein Wesen am Leben lassen.

Dtn 20:17 Mit dem Bann sollst du sie ausrotten, die Hethiter, Amoriter, Kanaaniter, Perissiter, Hiwwiter und Jebusiter, wie der Herr, dein Gott, dir geboten hat.

Dtn 20:18 Sie sollen euch nicht lehren, dergleichen Greueltaten zu tun, die sie ihren Göttern zu Ehren verübt haben, damit ihr nicht auch sündigt wider den Herrn, euren Gott.

Dtn 20:19 Mußt du im Krieg eine Stadt längere Zeit belagern, um sie zu erobern, so vernichte nicht die zu ihr gehörenden Bäume, indem du die Axt an sie legst! Von ihnen sollst du ja essen; darum haue sie nicht um! Sind etwa Feldbäume Menschen, die auch von dir belagert werden?

Dtn 20:20 Nur solche Bäume, von denen du weißt, daß sie keine eßbaren Früchte tragen, darfst du vernichten, fällen und damit Belagerungswerke gegen die Stadt bauen, die mit dir im Kampf liegt, bis sie sich ergibt.

 

Deuteronomium  Kapitel 21

 

Dtn 21:1 Findet sich etwa in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir zum Besitztum übergibt, ein auf dem Feld Erschlagener, ohne daß man weiß, wer der Mörder war,

Dtn 21:2 so sollen deine Ältesten und Richter hingehen und die Entfernung bis zu den Städten abmessen, die rings um den Erschlagenen liegen.

Dtn 21:3 Hat man dann die Stadt, die dem Erschlagenen am nächsten liegt, herausgefunden, so sollen die Ältesten dieser Stadt sich eine junge Kuh besorgen, mit der noch nicht gearbeitet wurde, die noch nicht in einem Joch gezogen hat.

Dtn 21:4 Dann sollen die Ältesten jener Stadt die junge Kuh zu einem nie versiegenden Bach hinführen, wo der Boden noch nicht bearbeitet und besät wurde. Dort sollen sie der jungen Kuh am Bach das Genick brechen.

Dtn 21:5 Danach mögen die Priester, die Söhne Levis, sich nahen; denn sie hat der Herr dein Gott, erwählt, ihm zu dienen und im Namen des Herrn zu segnen; auf ihren Ausspruch hin wird über jeden Streitfall und jede Gewalttat entschieden.

Dtn 21:6 Alle Ältesten jener Stadt aber, die in nächster Nähe des Erschlagenen wohnen, sollen über der jungen Kuh, der am Bach das Genick gebrochen ward, ihre Hände waschen.

Dtn 21:7 Sie sollen laut bezeugen: "Unsere Hände haben dieses Blut nicht vergossen, unsere Augen haben es nicht gesehen!

Dtn 21:8 Schaffe Sühne, o Herr, deinem Volke Israel, das du erlöst hast, lege deinem Volke Israel nicht die Schuld für unschuldig vergossenes Blut auf!" Dann werden sie von Blutschuld frei.

Dtn 21:9 Du aber tilgst so aus deiner Mitte das unschuldig vergossene Blut. Es wird dir wohlergehen, wenn du tust, was in des Herrn Augen recht ist.

Dtn 21:10 Wenn du in den Krieg ziehst gegen deinen Feind, und der Herr gibt ihn in deine Gewalt, so daß du Gefangene machst,

Dtn 21:11 und du erblickst nun unter den Gefangenen eine schöne Frau, wirst von Liebe zu ihr ergriffen und willst sie zum Weibe nehmen,

Dtn 21:12 so führe sie hinein in dein Haus, daß sie ihr Haupt schere, sich die Fingernägel schneide

Dtn 21:13 und ihre Gefangenentracht ablege. Sie bleibe in deinem Hause und betrauere ihren Vater und ihre Mutter einen Monat lang. Alsdann kannst du zu ihr eingehen und sie heiraten, daß sie deine Frau sei.

Dtn 21:14 Findest du aber an ihr kein Wohlgefallen mehr, so sollst du sie freilassen; keinesfalls darfst du sie um Geld verkaufen. Benimm dich nicht grob gegen sie, da du sie ja geschwächt hast.

Dtn 21:15 Hat ein Mann zwei Frauen, die eine wird geliebt, die andere zurückgesetzt, beide aber, die geliebte wie die zurückgesetzte, haben ihm Söhne geboren, der Erstgeborene aber stammt von der zurückgesetzten,

Dtn 21:16 so darf er, wenn er seinen Söhnen seinen Besitz als Erbe übergibt, den Sohn der geliebten Frau nicht auf Kosten des Sohnes der ungeliebten als Erstgeborenen behandeln.

Dtn 21:17 Er hat vielmehr den wirklich Erstgeborenen, den Sohn der zurückgesetzten Frau, anzuerkennen und ihm zwei Anteile von seinem Eigentum zu geben. Denn er ist der Erstling seiner Kraft, ihm gebührt das Erstgeburtsrecht.

Dtn 21:18 Hat jemand einen störrischen und widerspenstigen Sohn, der seines Vaters oder seiner Mutter Mahnungen nicht befolgen will und ihnen auch nach der Züchtigung nicht gehorcht,

Dtn 21:19 dann sollen ihn seine Eltern ergreifen und ihn vor die Stadtältesten zum Gerichtstor seines Ortes bringen.

Dtn 21:20 Sie sollen zu den Ältesten seiner Stadt sagen: Unser Sohn ist störrisch und widerspenstig, auf unsere Mahnungen will er nicht hören, er ist leichtfertig und dem Trunk ergeben.

Dtn 21:21 Dann sollen alle Männer seiner Heimatstadt ihn zu Tode steinigen. So sollst du das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. Ganz Israel soll es vernehmen und sich fürchten.

Dtn 21:22 Wird jemand für ein todeswürdiges Verbrechen hingerichtet, und man hängt ihn an einem Pfahle auf,

Dtn 21:23 dann soll sein Leichnam nicht über Nacht an dem Pfahl hängenbleiben, sondern man begrabe ihn noch am gleichen Tage; denn von Gott verflucht ist ein Aufgehängter; du aber sollst dein Land, das der Herr, dein Gott, dir zum Erbanteil verleihen wird, nicht verunreinigen.

 

Deuteronomium  Kapitel 22

 

Dtn 22:1 Siehst du, daß das Rind oder Schaf deines Bruders sich verlaufen hat, so entziehe ihnen nicht deine Hilfe, bringe sie vielmehr deinem Stammesbruder zurück!

Dtn 22:2 Ist dein Stammesbruder nicht in deiner Nähe, oder ist er dir unbekannt, so nimm es zu dir ins Haus! Es bleibe bei dir, bis dein Bruder es sucht! Dann erstatte es ihm zurück!

Dtn 22:3 Ebenso verfahre mit seinem Esel, desgleichen mit seinem Gewandstück oder mit irgendeinem Gegenstand, der ihm abhanden gekommen ist. Hast du ihn gefunden, so darfst du nicht achtlos dich entfernen.

 

Dtn 22:4 Siehst du den Esel oder Ochsen deines Stammesbruders zusammengebrochen am Wege liegen, so versage ihnen deine Hilfe nicht, sondern hilf ihm, sie wieder aufzurichten!

Dtn 22:5 Männergewand soll eine Frau nicht tragen, und ein Mann soll keine Frauenkleider anziehen; denn ein Greuel vor dem Herrn, deinem Gott, ist jeder, der solches tut.

Dtn 22:6 Begegnet dir zufällig auf dem Wege, auf irgendeinem Baum oder am Boden ein Vogelnest mit Jungen oder mit Eiern, und sitzt die Vogelmutter auf den Jungen oder Eiern, dann darfst du die Mutter mitsamt den Jungen nicht ausnehmen.

Dtn 22:7 Laß erst die Mutter fortfliegen, dann nimm die Jungen aus, damit es dir wohlergehe und du lange lebst!

Dtn 22:8 Baust du ein neues Haus, so bringe an deinem Dach eine Brüstung an! Du würdest Blutschuld auf dein Haus laden, wenn jemand hinunterfiele.

Dtn 22:9 Du sollst in deinem Weinberg nicht zweierlei Dinge säen, sonst verfällt das Ganze, was du ansäst und was der Weinberg trägt, dem Heiligtum.

Dtn 22:10 Du sollst nicht mit Rind und Esel zusammen pflügen.

Dtn 22:11 Du sollst kein Gewebe anziehen, das aus Wolle und Leinen zusammengewirkt ist.

Dtn 22:12 Du sollst die Quasten an den vier Zipfeln deines Oberkleides, womit du dich umhüllst, anbringen!

Dtn 22:13 Wenn ein Mann sich eine Frau nimmt, mit ihr verkehrt und dann ihr abgeneigt wird

Dtn 22:14 und ihr nun Dinge zur Last legt, die Gerede verursachen, und sie so in einen üblen Ruf bringt, indem er behauptet: "Ich habe diese Frau heimgeführt, bei der Beiwohnung vermißte ich aber die Merkmale der Jungfräulichkeit an ihr",

Dtn 22:15 dann sollen die Eltern der jungen Frau die Beweise der Jungfrauschaft vor die Stadtältesten zum Gerichtstor bringen.

Dtn 22:16 Der Vater der jungen Frau sage zu den Ältesten: "Meine Tochter gab ich diesem Mann zur Frau, er aber ward ihrer überdrüssig.

Dtn 22:17 Nun legt er ihr Dinge zur Last, die Gerede verursachen, und behauptet: Ich vermißte an deiner Tochter die Merkmale der Jungfräulichkeit. Hier aber sind die Beweise der Jungfräulichkeit meiner Tochter!" Dann sollen sie das Tuch vor den Stadtältesten ausbreiten.

Dtn 22:18 Nun sollen die Ältesten jener Stadt den Mann ergreifen und ihn züchtigen.

Dtn 22:19 Auch sollen sie ihm eine Geldstrafe von hundert Silberstücken auferlegen, die dem Vater der jungen Frau auszuhändigen sind; denn er hat eine israelitische Jungfrau in üblen Ruf gebracht; er muß sie jetzt als Frau behalten, niemals hat er mehr das Recht, sich scheiden zu lassen.

Dtn 22:20 Beruht aber die Nachrede auf Wahrheit, können die Jungfräulichkeitsmerkmale nicht nachgewiesen werden,

Dtn 22:21 so führe man die junge Frau vor die Türe ihres Vaterhauses, und die Männer ihrer Heimatstadt sollen sie zu Tode steinigen; denn sie beging eine arge Sünde in Israel, weil sie in ihrem Vaterhaus Unzucht trieb. So vertilge das Böse aus deiner Mitte!

Dtn 22:22 Wird ein Mann dabei angetroffen, wie er einer verheirateten Frau beiwohnt, so müssen beide sterben, der Mann, der der Frau beiwohnte, und auch die Frau. So sollst du das Böse aus Israel ausrotten!

Dtn 22:23 Trifft jemand mit einer Jungfrau, die einem Manne verlobt ist, in der Stadt zusammen und wohnt ihr bei,

Dtn 22:24 so führt beide zum Tor jener Stadt und steinigt sie zu Tode: das Mädchen, weil es in der Stadt nicht um Hilfe geschrieen hat, und den Mann, weil er die Verlobte seines Nächsten mißbraucht hat. So vertilge das Böse aus deiner Mitte!

Dtn 22:25 Trifft aber der Mann die verlobte Jungfrau auf freiem Feld, vergewaltigt sie und wohnt ihr bei, dann muß der Mann, der ihr beigewohnt hat, allein sterben.

Dtn 22:26 Dem Mädchen aber tut nichts, es hat ja kein todeswürdiges Verbrechen begangen; denn der Fall ist genauso, wie wenn einer seinen Nächsten überfällt und totschlägt.

Dtn 22:27 Da er sie auf freiem Feld antraf, hat die Verlobte vielleicht um Hilfe gerufen, ohne daß ihr jemand beistand.

Dtn 22:28 Trifft ein Mann eine nicht verlobte Jungfrau, und wird er dabei ertappt, wie er sie ergreift und ihr beiwohnt,

Dtn 22:29 so zahle der Mann, der ihr beigewohnt hat, dem Vater des Mädchens fünfzig Silberstücke. Er muß sie sich ferner zur Frau nehmen, weil er sie mißbraucht hat. Er darf sie nicht entlassen, solang er lebt.

 

Deuteronomium  Kapitel 23

 

Dtn 23:1 Niemand darf sich die Frau seines Vaters zur Ehe nehmen und die Bettdecke seines Vaters aufdecken.

Dtn 23:2 Zur Gemeinde des Herrn darf keiner kommen, der verstümmelte Hoden oder Geschlechtsteile hat.

Dtn 23:3 Kein entarteter Mischling darf der Gemeinde des Herrn angehören; sogar noch im zehnten Geschlecht darf er zur Gemeinde des Herrn nicht gehören.

Dtn 23:4 Auch kein Ammoniter und kein Moabiter komme zur Gemeinde des Herrn; auch nicht im zehnten Geschlecht, überhaupt nie dürfen sie in die Gemeinde des Herrn eintreten,

Dtn 23:5 weil sie euch unterwegs, als ihr aus Ägypten fortzogt, nicht mit Brot und Wasser zu Hilfe kamen, und weil Moab wider dich den Bileam, den Sohn des Beor, aus Petor im Aramäerland gedungen hat, um dich zu verfluchen.

Dtn 23:6 Doch der Herr, dein Gott, war dem Bileam nicht zu Willen; es verwandelte der Herr, dein Gott, für dich den Fluch in Segen; denn der Herr, dein Gott, hat dich lieb.

Dtn 23:7 Niemals sollst du auf ihr Glück und Wohlergehen bedacht sein alle deine Lebenstage.

Dtn 23:8 Den Edomiter verabscheue nicht; denn er ist dein Bruder! Auch den Ägypter sollst du nicht verabscheuen; denn ein Fremdling warst du in seinem Lande!

Dtn 23:9 Kinder, die von ihnen geboren werden, dürfen vom dritten Glied an in die Gemeinde des Herrn aufgenommen werden.

Dtn 23:10 Ziehst du im Heerlager wider deine Feinde aus, so hüte dich vor allem, was ungehörig ist!

Dtn 23:11 Ist also unter dir ein Mann, der unrein ist infolge einer nächtlichen Begebenheit, so gehe er hinaus vor das Lager und komme nicht ins Lager zurück!

Dtn 23:12 Gegen Abend wasche er sich, und bei Sonnenuntergang kehre er wieder zum Lager zurück!

Dtn 23:13 Auch sollst du außerhalb des Lagers einen abseits gelegenen Ort haben, zu dem du hinausgehst.

Dtn 23:14 Ferner mußt du unter deinen Geräten einen Pflock haben. Wenn du also hinausgehen und austreten mußt, dann grabe ein Loch und decke deinen Unrat wieder zu!

Dtn 23:15 Denn der Herr, dein Gott, geht in deinem Heerlager umher, um dir zu helfen und deine Feinde zu unterwerfen. Darum sei dein Heerlager heilig; er schaue bei dir nichts Widerliches, damit er sich nicht von dir zurückziehe!

Dtn 23:16 Du sollst einen Sklaven seinem Herrn nicht wieder ausliefern, wenn er sich von seinem Herrn weg zu dir flüchtet.

Dtn 23:17 Er wohne bei dir in deiner Mitte an dem Ort, den er sich in einer deiner Ortschaften nach Belieben aussucht; du darfst ihn nicht belästigen.

Dtn 23:18 Es darf unter den Töchtern Israels keine geweihte Dirne geben und unter den israelitischen Söhnen keinen geweihten Buhler.

Dtn 23:19 Dirnenlohn oder Hundegeld darfst du nicht in das Haus des Herrn, deines Gottes, um irgendeines Gelübdes willen bringen; denn beide sind für den Herrn, deinen Gott, ein Greuel.

Dtn 23:20 Von deinem Stammesbruder darfst du keinen Zins annehmen, weder Zins für Geld noch Zins für Speisen, überhaupt keinen Zins für etwas, was man verzinsen kann.

Dtn 23:21 Von dem Ausländer darfst du Zinsen nehmen, aber von deinem Stammesgenossen nicht. So wird der Herr, dein Gott, dich in allen Unternehmungen segnen in dem Land, dahin du ziehst, um es zu besitzen.

Dtn 23:22 Gelobst du dem Herrn, deinem Gott, etwas, so erfülle es ohne Säumen, sonst wird der Herr, dein Gott, es von dir fordern, und es liegt Schuld auf dir.

Dtn 23:23 Wenn du aber auf das Geloben ganz verzichtest, bist du schuldlos.

Dtn 23:24 Was deine Lippen ausgesprochen, mußt du halten und erfüllen, so wie du das Ausgesprochene als freiwillige Gabe dem Herrn, deinem Gott, gelobt hast.

Dtn 23:25 Gehst du durch den Weinberg deines Nächsten, so darfst du Trauben nach Wunsch essen, bis du satt bist; aber in dein Gefäß darfst du keine tun.

Dtn 23:26 Gehst du durch das Kornfeld deines Nächsten, so darfst du mit deiner Hand Ähren abreißen; aber eine Sichel darfst du im Getreide deines Nächsten nicht schwingen.

 

Deuteronomium  Kapitel 24

 

Dtn 24:1 Wenn jemand eine Frau zur Ehe nimmt, sie ihm aber später nicht mehr gefällt, weil er an ihr etwas Widerliches entdeckt, so soll er ihr einen Scheidebrief schreiben, diesen ihr aushändigen und sie aus seinem Hause entlassen.

Dtn 24:2 Verläßt sie dann sein Haus, geht hin und wird die Frau eines anderen Mannes,

Dtn 24:3 und auch dieser andere Mann bekommt Abneigung gegen sie und schreibt ihr einen Scheidebrief, händigt ihn ihr aus und entläßt sie aus seinem Hause - oder dieser andere Mann, der sie zur Frau genommen hatte, stirbt -,

Dtn 24:4 dann darf sie der erste Mann, der sie entlassen hat, nicht wiederum zur Frau nehmen; sie ist ja für ihn jetzt unrein geworden. Denn ein Greuel wäre solches vor dem Herrn. Du aber sollst keine Sündenschuld über das Land bringen, das der Herr, dein Gott, dir zum Erbteil übergibt.

Dtn 24:5 Ist jemand neuvermählt, dann braucht er nicht ins Feld zu ziehen; auch soll ihm keinerlei Leistung auferlegt werden; er soll für seine Familie ein Jahr lang freigestellt sein. Er soll sich an seiner Frau, die er genommen hat, erfreuen.

Dtn 24:6 Man soll nicht die Mühle oder den oberen Mühlstein als Pfand nehmen; denn das hieße ein Menschenleben zum Pfand nehmen.

Dtn 24:7 Wird jemand dabei angetroffen, daß er einen von seinen Stammesbrüdern, den Israeliten, raubt, ihn mißhandelt oder verkauft, dann soll ein solcher Dieb sterben. Vertilge so das Böse aus deiner Mitte!

Dtn 24:8 Beim Aussatzbefall gib darauf acht, daß du genau nach den Anweisungen handelst, welche die Priester aus Levis Stamm euch geben; wie ich ihnen anordnete, ganz so sollt ihr tun.

Dtn 24:9 Denk daran, was der Herr, dein Gott, unterwegs der Mirjam widerfahren ließ bei eurem Wegzug von Ägypten!

Dtn 24:10 Gewährst du deinem Nächsten irgendein Darlehen, so darfst du sein Haus nicht betreten, um ein Pfand dafür zu erheben.

Dtn 24:11 Bleibe draußen stehen! Der Mann, dem du das Darlehen gibst, bringe dann das Pfand zu dir hinaus.

Dtn 24:12 Ist es ein armer Mann, dann sollst du mit seinem Pfand dich nicht schlafen legen.

Dtn 24:13 Du sollst ihm vielmehr das Pfand bei Sonnenuntergang wieder zurückbringen. Er soll sich in seinem Mantel schlafen legen; dann wird er über dich einen Segenswunsch aussprechen, und dir wird das vor dem Herrn, deinem Gott, als Gerechtigkeit angerechnet.

Dtn 24:14 Bedrücke nicht einen Tagelöhner, der arm und bedürftig ist, mag er zu deinen Brüdern oder zu den Fremden gehören, die in deinem Lande in deiner Ortschaft weilen.

Dtn 24:15 Am gleichen Tag sollst du ihm seinen Lohn geben, und die Sonne soll darüber nicht untergehen; denn er ist arm und verlangt sehnsüchtig danach. Sonst würde er wider dich zum Herrn rufen, und Sündenschuld würde auf dir liegen.

Dtn 24:16 Väter sollen nicht um ihrer Kinder willen und Kinder nicht um ihrer Väter willen mit dem Tode bestraft werden. Jeder soll nur für seine eigene Schuld den Tod erleiden.

Dtn 24:17 Das Recht eines Fremdlings oder einer Waise darfst du nicht beugen und darfst das Kleidungsstück einer Witwe nicht als Pfand nehmen.

Dtn 24:18 Sei eingedenk, daß du in Ägypten ein Knecht warst, und daß der Herr, dein Gott, dich von dort erlöst hat. Eben darum gebiete ich dir, dieses Gebot zu erfüllen.

Dtn 24:19 Hältst du auf dem Feld deine Ernte, und vergißt du dort eine Garbe, so kehre nicht wieder um, sie zu holen! Dem Fremdling, der Waise und der Witwe soll sie gehören, damit der Herr, dein Gott, dich segne bei allen Unternehmungen deiner Hände.

Dtn 24:20 Wenn du deinen Ölbaum aberntest, sollst du nicht hinterher an seinen Zweigen Nachlese halten; dem Fremdling, der Waise und der Witwe soll sie gehören.

Dtn 24:21 Auch wenn du in deinem Weinberg Lese hältst, sollst du nicht hinterher Nachlese halten. Dem Fremdling, der Waise und der Witwe soll sie zufallen.

Dtn 24:22 Denke daran, daß du ein Knecht im Ägypterland warst; darum gebiete ich dir, dieses Gebot zu erfüllen.

 

Deuteronomium  Kapitel 25

 

Dtn 25:1 Treten zwei Männer mit einer gegenseitigen Klage vor Gericht und das Urteil lautet auf Freispruch des Unschuldigen und Verurteilung des Schuldigen,

Dtn 25:2 so soll der Richter, falls der Schuldige Prügelstrafe verdient hat, diesen hinstrecken und ihm eine seinem Verbrechen entsprechende Anzahl von Schlägen versetzen lassen.

Dtn 25:3 Vierzig Schläge darf er ihm geben lassen, aber nicht mehr. Dein Bruder würde sonst dadurch, daß man ihm noch viele weitere Hiebe versetzt, zu sehr vor deinen Augen entehrt werden.

Dtn 25:4 Du sollst einem Ochsen beim Dreschen keinen Maulkorb aufsetzen.

Dtn 25:5 Wohnen Brüder beisammen und stirbt einer von ihnen, ohne einen Sohn zu haben, dann soll sich die Frau des Verstorbenen nicht nach auswärts an einen fremden Mann verheiraten. Ihr Schwager gehe zu ihr ein, nehme sie zur Frau und leiste an ihr die Schwagerpflicht.

Dtn 25:6 Der Erstgeborene, den sie gebiert, soll auf den Namen des verstorbenen Bruders gehen, damit dessen Name aus Israel nicht verschwinde.

Dtn 25:7 Hat der Mann aber keine Lust, seine Schwägerin zu heiraten, so gehe seine Schwägerin an das Tor zu den Ältesten und sage: "Mein Schwager weigert sich, den Namen seines Bruders in Israel zu erhalten; er will mir die Schwagerpflicht nicht leisten."

Dtn 25:8 Die Ältesten seiner Heimatstadt sollen ihn dann vorladen und ihm zureden. Besteht er darauf und sagt: "Ich will sie nicht zur Frau nehmen",

Dtn 25:9 dann soll seine Schwägerin in Gegenwart der Ältesten vor ihn hintreten; sie soll ihm die Sandale vom Fuße abziehen, ihm ins Angesicht spucken und öffentlich verkünden: "So ergeht es dem Mann, der das Haus seines Bruders nicht aufbaut.

Dtn 25:10 Sein Name in Israel soll lauten: Haus eines Barfüßers."

Dtn 25:11 Wenn bei einer Rauferei zweier Stammesbrüder die Frau des einen herzukommt, um ihrem Manne zu helfen wider den andern, der ihn schlägt, und wenn sie ihre Hand ausstreckt und jenen an seinen Schamteilen ergreift,

Dtn 25:12 dann hau ihr die Hand ab ohne jegliche Nachsicht!

Dtn 25:13 Du sollst nicht zweierlei Gewichtssteine, einen schwereren und einen leichteren, in deinem Beutel haben.

Dtn 25:14 Du sollst in deinem Hause nicht zweierlei Hohlmaße haben, ein größeres Epha und ein kleineres.

Dtn 25:15 Volles und genaues Gewicht, volles und richtiges Epha sollst du messen, damit du lange lebst auf der Scholle, die der Herr, dein Gott, dir verleiht.

Dtn 25:16 Denn ein Greuel vor dem Herrn, deinem Gott, ist jeder, der solches tut, jeder, der unredlich handelt.

Dtn 25:17 Denke daran, was dir unterwegs bei deinem Wegzug aus Ägypten Amalek angetan hat:

Dtn 25:18 Trat er dir doch ohne Gottesfurcht auf dem Weg entgegen und überfiel alle ermatteten Nachzügler, als du müde und erschöpft warst!

Dtn 25:19 Wenn der Herr, dein Gott, dir Ruhe verschafft hat vor all deinen Feinden ringsum in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz verleiht, so vernichte das Andenken Amaleks unter dem Himmel; vergiß es nicht!

 

Deuteronomium  Kapitel 26

 

Dtn 26:1 Wenn du in das Land kommst, das der Herr, dein Gott, dir als Erbteil verleiht, es eingenommen und besiedelt hast,

Dtn 26:2 dann nimm von den Erstlingen aller Früchte des Erdbodens, die du in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir verleiht, einbringst! Lege sie in einen Korb und begib dich nach der Stätte, die der Herr, dein Gott, zur Wohnstätte seines Namens erwählen wird!

Dtn 26:3 Dann gehe hin zu dem Priester, der in jener Zeit im Amte ist, und sprich zu ihm: "Ich bestätige es heute dem Herrn, meinem Gott, daß ich in das Land gelangt bin, das der Herr uns zu geben unseren Vätern eidlich zugesagt hat."

Dtn 26:4 Der Priester nehme den Korb aus deiner Hand und stelle ihn vor den Altar des Herrn, deines Gottes.

Dtn 26:5 Dann erkläre feierlich vor dem Herrn, deinem Gott: "Ein umherirrender Aramäer war mein Vater; er zog nach Ägypten und hielt sich dort als Fremdling mit wenig Leuten auf; aber er ward dort zu einem großen, starken und zahlreichen Volk.

Dtn 26:6 Doch die Ägypter mißhandelten uns; sie quälten uns und legten uns harten Frondienst auf.

Dtn 26:7 Wir schrieen zum Herrn, dem Gott unserer Väter. Der Herr erhörte unser Rufen und sah unsere Qual, unsere Mühsal und Bedrängnis.

Dtn 26:8 Und der Herr führte uns aus Ägypten mit starker Hand und ausgestrecktem Arm heraus, mit großen, furchterregenden Taten, mit Zeichen und Wundern.

Dtn 26:9 Er brachte uns an diese Stätte und gab uns dieses Land, ein Land, das von Milch und Honig überfließt.

Dtn 26:10 Nun bringe ich hier die Erstlingsfrüchte des Bodens, den du, o Herr, mir verliehen hast." - So sollst du sie vor den Herrn, deinen Gott, hinstellen und dich niederwerfen vor ihm, deinem Gott,

Dtn 26:11 und dich an allen Gütern, die der Herr, dein Gott, dir und deinem Hause gegeben hat, erfreuen, und zwar du selbst, die Leviten und die Fremdlinge, die in deiner Mitte weilen.

Dtn 26:12 Hast du im dritten Jahre, dem Zehntjahre, den ganzen Zehnten von deinen Erträgnissen abgesondert und ihn den Leviten, Fremdlingen, Waisen und Witwen gegeben, damit sie an deinem Wohnort sich daran satt essen,

Dtn 26:13 dann sollst du vor dem Herrn, deinem Gott, feierlich beteuern: "Ich habe alles Geweihte aus meinem Haus gebracht und habe es den Leviten, Fremdlingen, Waisen und Witwen gegeben, ganz nach deiner Anordnung, die du uns gegeben hast. Von deinen Geboten habe ich keines übertreten und vergessen.

Dtn 26:14 Ich habe davon nichts verzehrt, als ich in Trauer war, ich habe nichts davon fortgeschafft, als ich unrein war, und ich habe nichts davon einem Toten gespendet. Dem Gebot des Herrn, meines Gottes, habe ich gehorcht und habe genau alles getan, was du mir befohlen.

Dtn 26:15 Blicke hernieder von deiner heiligen Wohnstätte, dem Himmel, und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns verliehen hast gemäß deinem Eid an unsere Väter, ein Land, das von Milch und Honig überfließt!"

Dtn 26:16 Heute gebietet dir der Herr, dein Gott, jene Satzungen und Vorschriften zu halten; du sollst sie beobachten und befolgen aus ganzem Herzen und aus ganzer Seele!

 

Dtn 26:17 Vom Herrn hast du dir heute sagen lassen, daß er dein Gott sein will und daß du auf seinen Wegen wandeln, seine Satzungen, Gebote und Vorschriften befolgen und seiner Stimme gehorchen sollst.

Dtn 26:18 Der Herr aber hat dich heute bekennen lassen, daß du sein Eigentumsvolk sein willst, so wie er es dir verheißen hat, daß du alle seine Gebote befolgen willst,

Dtn 26:19 daß er es ist, der dich über alle Völker, die er schuf, erhöht an Lob, Ruhm und Ehre, und daß du ein heiliges Volk für den Herrn, deinen Gott, sein willst, gemäß seinem Worte!"

 

Deuteronomium  Kapitel 27

 

Dtn 27:1 Moses aber und die Ältesten Israels gaben dem Volke folgenden Befehl: "Befolgt alle Gebote, die ich euch heute gebe!

Dtn 27:2 Wenn ihr über den Jordan in das Land hinübergekommen seid, das dir der Herr, dein Gott, geben wird, dann richte dir große Steine auf und bestreiche sie mit Kalk!

Dtn 27:3 Schreibe auf sie anläßlich deines Einzuges alle Worte dieses Gesetzes, damit du hineinkommst in das Land, das der Herr, dein Gott, dir verleiht, ein Land, das von Milch und Honig überfließt, wie der Herr, der Gott deiner Väter, dir verheißen.

Dtn 27:4 Habt ihr den Jordan überschritten, so errichtet diese Steine, um derentwillen ich euch heute Befehl erteile, auf dem Berge Garizim, und du sollst sie mit Kalk übertünchen!

Dtn 27:5 Ferner sollst du dort dem Herrn, deinem Gott, einen Altar bauen, einen Altar aus Steinen, die du mit keinem Eisenwerkzeug bearbeitet hast.

Dtn 27:6 Aus unbehauenen Steinen sollst du den Altar des Herrn, deines Gottes, errichten und darauf dem Herrn, deinem Gott, Brandopfer darbringen.

Dtn 27:7 Ebenso sollst du dort Friedopfer schlachten und ein fröhliches Opfermahl vor dem Herrn, deinem Gott, halten.

Dtn 27:8 Schreibe auf die Steine alle Worte dieses Gesetzes deutlich und genau!"

Dtn 27:9 Moses und die levitischen Priester sprachen zu ganz Israel: "Schweige und höre, Israel! Heute bist du das Volk des Herrn, deines Gottes, geworden.

Dtn 27:10 Höre denn auf die Stimme des Herrn, deines Gottes; halte seine Gebote und Satzungen, die ich dir heute gebiete!"

Dtn 27:11 An jenem Tag gab Moses dem Volk folgende Anweisung:

Dtn 27:12 "Wenn ihr den Jordan überschritten habt, sollen sich die einen zur Segnung des Volkes auf dem Berge Garizim aufstellen: Simeon, Levi, Juda, Issachar, Joseph und Benjamin;

Dtn 27:13 die andern aber sollen sich zum Aussprechen des Fluches auf dem Berg Ebal aufstellen: Ruben, Gad, Aser, Sebulun, Dan und Naphtali.

Dtn 27:14 Die Leviten sollen feierlich zu Gesamtisrael mit erhobener Stimme sprechen:

Dtn 27:15 "Verflucht ist, wer ein Schnitzbild oder Gußbild - ein Greuel für den Herrn -, ein Machwerk von Künstlerhand, verfertigt und insgeheim aufstellt!" Das ganze Volk soll antworten: "So sei es!"

Dtn 27:16 "Verflucht ist, wer seinen Vater oder seine Mutter verwünscht!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:17 "Verflucht ist, wer die Grenze seines Nachbarn verschiebt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:18 "Verflucht ist, wer einen Blinden auf dem Weg in die Irre führt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:19 "Verflucht ist, wer das Recht des Fremdlings, der Waise und der Witwe beugt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:20 "Verflucht ist, wer der Frau seines Vaters beiwohnt, denn er hat die Decke seines Vaters aufgedeckt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:21 "Verflucht ist, wer irgendeinem Tier beiwohnt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:22 "Verflucht ist, wer seiner Schwester, sei es die Tochter seines Vaters oder seiner Mutter, beiwohnt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:23 "Verflucht ist, wer seiner Schwiegermutter beiwohnt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:24 "Verflucht ist, wer seinen Nächsten heimlich totschlägt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:25 "Verflucht ist, wer für Bestechungsgeld unschuldiges Blut vergießt!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

Dtn 27:26 "Verflucht ist, wer den Worten dieses Gesetzes nicht durch ihre Erfüllung Geltung verschafft!" Das ganze Volk soll sprechen: "So sei es!"

 

Deuteronomium  Kapitel 28

 

Dtn 28:1 Gehorchst du getreulich der Stimme des Herrn, deines Gottes, und beobachtest du all seine Gebote, die ich dir heute gebe, so wird der Herr, dein Gott, dich erhöhen über alle Erdenvölker.

Dtn 28:2 Über dich werden alle diese Segenswünsche kommen und dich erreichen, wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst.

Dtn 28:3 Gesegnet bist du innerhalb der Stadt, gesegnet auf dem Felde draußen.

Dtn 28:4 Gesegnet ist deine Leibesfrucht und Feldfrucht, die Frucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und der Zuwachs deiner Schafe.

Dtn 28:5 Gesegnet ist dein Erntekorb und dein Backtrog.

Dtn 28:6 Gesegnet bist du, wenn du einziehst, und gesegnet, wenn du ausziehst.

Dtn 28:7 Der Herr wird deine Feinde, die sich wider dich erheben, niederstrecken vor deinem Angesicht; auf einem Wege ziehen sie gegen dich zu Feld, auf sieben Wegen aber weichen sie vor dir.

Dtn 28:8 Der Herr wird über dich den Segen entbieten in deine Vorratskammern und bei allem Tun deiner Hände. Er wird dich segnen in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, verleiht.

Dtn 28:9 Der Herr wird dich zu seinem heiligen Volke erheben, wie er dir geschworen hat, wenn du nur seine Gebote hältst und auf seinen Wegen wandelst.

Dtn 28:10 Alle Erdenvölker werden es sehen, daß du nach dem Namen des Herrn benannt bist, und werden sich vor dir fürchten.

Dtn 28:11 Dann wird dir der Herr Überfluß an Gütern schenken, an Frucht deines Leibes, an Nachwuchs deines Viehs und an Ertrag deines Bodens in dem Lande, das der Herr dir zu schenken deinen Vätern geschworen hat.

Dtn 28:12 Der Herr wird dir seine herrliche Schatzkammer, den Himmel, auftun, deinem Lande den Regen geben zur rechten Zeit und alles Tun deiner Hände segnen; du wirst vielen Völkern ausleihen können, selbst aber nichts zu entleihen brauchen.

Dtn 28:13 Der Herr wird dich zum Haupt werden lassen und nicht zum Schwanz; du wirst immer nach aufwärts streben, aber nicht abwärts gehen, wenn du nur hörst auf die Gebote des Herrn, deines Gottes, die ich dir heute zu halten und zu befolgen vorschreibe,

Dtn 28:14 und wenn du nicht nach rechts noch nach links abweichst von all den Worten, die ich euch heute gebiete, um fremden Göttern nachzulaufen und sie zu verehren.

Dtn 28:15 Gehorchst du aber nicht der Stimme des Herrn, deines Gottes, beobachtest nicht all seine Gebote und Satzungen, die ich dir heute anbefehle, so kommen über dich und erreichen dich all diese Flüche:

Dtn 28:16 Verflucht bist du in der Stadt drinnen und auf dem Felde draußen."

Dtn 28:17 Verflucht ist dein Erntekorb und dein Backtrog.

Dtn 28:18 Verflucht ist deine Leibesfrucht und deine Feldfrucht, der Wurf deiner Rinder und der Zuwachs deiner Schafe.

Dtn 28:19 Verflucht bist du, wenn du einziehst, und verflucht, wenn du ausziehst.

Dtn 28:20 Der Herr wird gegen dich entsenden den Fluch, die Bestürzung und Bedrohung, bei allem Tun deiner Hände, bis daß du vernichtet und schleunigst vertilgt bist wegen deiner Übeltaten, da du mich verlassen hast.

Dtn 28:21 Der Herr wird die Pest an dir haften lassen, bis er dich aus dem Lande vollends vertilgt hat, in das du ziehst, um es zu besitzen.

Dtn 28:22 Der Herr wird dich mit Schwindsucht, Fieber, Entzündung, Fieberhitze, Dürre, Trockenheit, Getreiderost schlagen; sie werden dich bis zu deinem Untergang verfolgen.

Dtn 28:23 Der Himmel über deinem Haupte wird wie Erz, der Boden unter dir wie Eisen sein.

Dtn 28:24 Der Herr wird den Regen über deinem Lande in Staub und Asche verwandeln; die fallen vom Himmel auf dich herab, bis du vernichtet bist.

Dtn 28:25 Der Herr wird dich von deinen Feinden schlagen lassen. Auf einem Wege ziehst du wider sie aus, auf sieben Wegen wirst du vor ihnen fliehen, und alle Reiche der Erde werden über dich erschrecken.

Dtn 28:26 Dein Leichnam wird allen Vögeln des Himmels und Tieren des Feldes zum Fraß dienen; niemand wird sie verscheuchen.

Dtn 28:27 Der Herr wird dich schlagen mit ägyptischem Geschwür, mit Pestbeulen, Ausschlag und Krätze, die du nicht heilen kannst.

Dtn 28:28 Der Herr wird dich schlagen mit Wahnsinn, Blindheit und Verwirrung des Geistes.

Dtn 28:29 Du wirst am hellen Mittag umhertasten wie der Blinde in der Dunkelheit und wirst nicht vorankommen auf deinen Wegen. Immerfort wirst du bedrückt und beraubt sein, ohne daß einer dir hilft.

Dtn 28:30 Du verlobst dir eine Frau, ein anderer wird mit ihr umgehen, du baust dir ein Haus, wirst aber nicht darin wohnen, du pflanzt einen Weinberg, doch wirst du seine Erstlingsernte nicht genießen.

Dtn 28:31 Dein Rind wird vor deinen Augen geschlachtet; du aber darfst davon nichts essen; dein Esel wird vor deinem Angesichte weggeraubt und kommt nie mehr zu dir zurück; dein Kleinvieh wird deiner Feinde Beute; es kommt dir niemand zu Hilfe.

Dtn 28:32 Deine Söhne und Töchter fallen einem anderen Volke anheim; deine Augen müssen es ansehen und schmachten nach ihnen immerdar, du aber vermagst nichts dagegen.

Dtn 28:33 Deines Bodens Frucht und deinen sauren Erwerb wird ein dir unbekanntes Volk verzehren; nur unterdrückt und mißhandelt bist du allezeit.

Dtn 28:34 Wahnsinnig wirst du werden von dem, was deine eigenen Augen anschauen müssen.

Dtn 28:35 Der Herr schlägt dich an Knien und Schenkeln mit bösartigen, unheilbaren Geschwüren von der Fußsohle bis zum Scheitel.

Dtn 28:36 Der Herr wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einem dir und deinen Vätern unbekannten Volk wegführen; dort wirst du fremden Göttern dienen, die aus Holz und Stein sind.

Dtn 28:37 So wirst du zum Entsetzen, Spott und Hohn unter all den Völkern werden, unter die der Herr dich wegführen wird.

Dtn 28:38 Viel Samen streust du aufs Feld, nur wenig erntest du; denn die Wanderheuschrecken fressen alles ab.

Dtn 28:39 Weinberge legst du an und bearbeitest du, keinen Wein aber wirst du kosten und einernten; denn der Wurm frißt ihn weg.

Dtn 28:40 Olivenbäume hast du allüberall in deinen Grenzen, doch mit Öl kannst du dich nicht salben; denn deine Oliven fallen ab.

Dtn 28:41 Söhne und Töchter wirst du zeugen; sie gehören dir aber nicht; denn in Gefangenschaft müssen sie ziehen.

Dtn 28:42 All deine Bäume und deine Ackerfrucht wird die Heuschrecke erbeuten.

Dtn 28:43 Der Fremdling in deinem Gebiet wird dir gegenüber allmählich hochkommen, du aber gehst immer mehr abwärts.

Dtn 28:44 Er wird dir leihen können, du aber wirst nicht ausleihen können; denn er wird das Haupt, du aber der Schwanz.

Dtn 28:45 So werden über dich all diese Flüche kommen, werden hinter dir her sein und dich treffen bis zu deiner Vernichtung; denn du gehorchtest nicht der Stimme des Herrn, deines Gottes, und hast seine Gebote und Satzungen, die er dir befahl, nicht gehalten.

Dtn 28:46 Sie werden dir und deinen Nachkommen als Zeichen und Wunder immerdar anhaften.

Dtn 28:47 Dafür, daß du dem Herrn, deinem Gott, nicht gedient hast in Freude und Frohsinn über den Überfluß an allem,

Dtn 28:48 sollst du deinen Feinden, die der Herr wider dich senden wird, dienen in Hunger und Durst, in Nacktheit und Entbehrung an allem; ein eisernes Joch wird er auf deinen Nacken legen, bis er dich vernichtet hat.

Dtn 28:49 Der Herr wird von ferne, von den Grenzen der Erde, ein Volk wider dich senden, das wie ein Adler auf Beute stößt, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehst,

Dtn 28:50 ein unbarmherziges Volk, das keinerlei Rücksicht kennt gegen den Greis und des Kindes sich nicht erbarmt.

Dtn 28:51 Es wird die Frucht deines Viehs und deines Ackerbodens verzehren, bis es dich vernichtet hat, und es wird dir nichts übriglassen von Korn, Most und Öl, vom Wurf deiner Rinder und vom Nachwuchs deines Kleinviehs, bis es dich vertilgt hat.

Dtn 28:52 Es wird dich einschließen in all deinen Ortschaften in deinem ganzen Lande, bis deine hohen und festen Mauern fallen, auf die du dein Vertrauen setzt. Und nachdem es dich eingeschlossen hat in all deinen Orten in deinem ganzen Lande, das dir der Herr, dein Gott, verleiht,

Dtn 28:53 wirst du dann verzehren deine Leibesfrucht, das Fleisch deiner Söhne und Töchter, die der Herr, dein Gott, dir geschenkt hat, in der Drangsal und Angst, in die dein Feind dich versetzt.

Dtn 28:54 Auch der weichlichste und verwöhnteste Mann bei dir wird es seinem Bruder, der Frau an seiner Brust und seinen noch übrigen Kindern nicht gönnen,

Dtn 28:55 einem von ihnen von dem Fleisch seiner Kinder zu geben, das er verzehrt, weil ihm nichts mehr übriggeblieben ist in der Drangsal und Angst, in die dein Feind dich in deinen Wohnorten versetzt.

Dtn 28:56 Auch die weichlichste und verwöhnteste Frau bei dir, die vor lauter Verwöhntheit und Verweichlichung sonst nicht einmal versuchte, die Fußsohle auf den Boden zu stellen, wird dem Mann an ihrem Busen, ihrem Sohn und ihrer Tochter nichts gönnen

Dtn 28:57 von der Nachgeburt, die aus ihrem Schoße hervorgeht, und von den Kindern, die sie zur Welt bringt; denn sie verzehrt sie heimlich bei dem Mangel an allem in der Drangsal und Angst, die dein Feind in deinen Wohnorten über dich bringt.

Dtn 28:58 Beachtest du nicht alle Worte dieses Gesetzes, die in diesem Buch geschrieben stehen, und fürchtest du nicht den Herrn, deinen Gott, diesen glorreichen und schauervollen Namen,

Dtn 28:59 so verhängt der Herr über dich und deine Nachkommen ungewöhnliche Plagen, gewaltig und andauernd, bösartige und bleibende Krankheiten.

Dtn 28:60 Er bringt wider dich alle Seuchen Ägyptens, vor denen dir graut, und sie werden dir anhaften.

Dtn 28:61 Ferner wird der Herr alle möglichen Krankheiten und Plagen, von denen in diesem Gesetzbuch nichts geschrieben steht, über dich kommen lassen, bis du vernichtet bist.

Dtn 28:62 Nur wenige Leute werden dann noch unter euch übrigbleiben, und ihr wart doch zahlreich wie die Sterne des Himmels; denn du hast der Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht gehorcht!

Dtn 28:63 Wie der Herr einst seine Freude daran hatte, euch glücklich zu machen und zu vermehren, so wird dann der Herr seine Freude daran haben, euch zu verderben und zu vertilgen, und herausgerissen werdet ihr aus dem Lande, in das du ziehst, um es zu besitzen.

Dtn 28:64 Der Herr wird dich unter alle Völker von einem Ende der Erde bis zum andern zerstreuen; du wirst dort fremden Göttern aus Holz und Stein dienen, die dir und deinen Vätern unbekannt waren.

Dtn 28:65 Unter jenen Völkern wirst du nicht zur Ruhe kommen, keine bleibende Stätte wird es geben für deinen Fuß, vielmehr wird der Herr, dein Gott, dir daselbst ein zitterndes Herz geben, verschmachtende Augen und eine verzagte Seele.

Dtn 28:66 Dein Leben schwebt in ständiger Ungewißheit, zittern wirst du bei Nacht und Tag und hast nicht mehr Vertrauen zu deinem Leben.

Dtn 28:67 Am Morgen denkst du: "O wäre es doch Abend!", und am Abend sagst du: "O wäre es doch Morgen!" wegen der Angst, die dein Herz erfüllt, und wegen des Anblickes, den deine Augen ertragen müssen.

Dtn 28:68 Der Herr wird dich wiederum zu Schiff nach Ägypten bringen, nach jenem Ziele, das du nach meiner Verheißung nie mehr sehen solltest. Dort werdet ihr euren Feinden als Sklaven und Sklavinnen feilgeboten werden, niemand aber will euch kaufen."

Dtn 28:69 Dies sind die Worte des Bundes, den Moses im Auftrage des Herrn mit den Israeliten im Lande Moab schloß, außer dem Bunde, den er mit ihnen am Horeb einging.

 

Deuteronomium  Kapitel 29

 

Dtn 29:1 Moses berief alle Israeliten und sprach zu ihnen: "Ihr saht alles, was der Herr vor euren Augen im Lande Ägypten dem Pharao, all seinen Knechten und dem gesamten Lande getan hat,

Dtn 29:2 die schweren Heimsuchungen, die deine Augen sahen, jene gewaltigen Wunderzeichen.

Dtn 29:3 Und doch verlieh der Herr euch bis heute kein Herz voller Einsicht, keine Augen zum Sehen und keine Ohren zum Hören.

Dtn 29:4 "Vierzig Jahre lang ließ ich euch in der Wüste umherwandern. Die Kleider an eurem Leibe zerfielen nicht, und euer Schuhwerk verschliß nicht an euren Füßen.

Dtn 29:5 Brot bekamt ihr nicht zu essen, Wein und Rauschtrank nicht zu trinken; ihr solltet erkennen, daß ich der Herr, euer Gott, bin."

Dtn 29:6 Als ihr dann an diese Stätte herankamt, da zogen Sichon, der König von Hesbon, und Og, der König von Basan, uns entgegen zum Kampf; aber wir besiegten sie.

Dtn 29:7 Wir nahmen ihr Land ein und gaben es als Erbteil an die Stämme Ruben und Gad und den halben Stamm Manasse.

Dtn 29:8 Beachtet also wohl die Worte dieses Bundes und befolgt sie, damit ihr in all euren Unternehmungen Erfolg habt!

Dtn 29:9 Ihr steht heute alle vor dem Herrn, eurem Gott, eure Stammeshäupter, eure Ältesten und Vorsteher, alle Männer in Israel,

Dtn 29:10 eure Kinder, Frauen, die Fremdlinge in deinem Lager, vom Holzhauer bis zum Wasserschöpfer.

Dtn 29:11 Du sollst in den Bund des Herrn, deines Gottes, und in die Eidgemeinschaft, die der Herr, dein Gott, heute mit dir schließt, eintreten!

Dtn 29:12 Heute will er dich zu seinem Volke erhöhen, will dein Gott sein, wie er dir verheißen und deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat.

Dtn 29:13 Aber nicht nur mit euch allein schließe ich diesen Bund und diese Eidgemeinschaft,

Dtn 29:14 sondern sowohl mit denen, die jetzt mit uns hier vor dem Herrn, unserem Gott, stehen, als auch mit denen, die heute noch nicht mit uns hier sind.

Dtn 29:15 Ihr selbst wißt es ja, wie wir im Ägypterland wohnten und mitten durch die Völker hindurchzogen, deren Land ihr durchquert habt.

Dtn 29:16 Ihr saht ihre Scheusale und Götzenbilder aus Holz und Stein, Silber und Gold, die sie haben.

Dtn 29:17 Möchte doch unter euch kein Mann oder Weib, keine Sippe und kein Stamm sein, dessen Herz sich nunmehr wegwendet vom Herrn, unserem Gott, um hinzugehen und den Göttern jener Völker zu dienen! Möchte doch unter euch keine Wurzel sein, die Gift und Wermut als Frucht bringt!

Dtn 29:18 Vernimmt nun ein solcher die Worte dieses Eides, verspricht sich aber in seinem Herzen Segen, indem er sagt: "Heil wird mir zuteil, auch wenn ich weiter in meiner Herzensverstocktheit wandle, weil man das bewässerte Land zugleich mit dem verdorrten dahinrafft",

Dtn 29:19 so ist der Herr nicht bereit, ihm zu verzeihen, vielmehr wird dann der Zorn des Herrn und sein Eifer wider einen solchen Mann entbrennen; es wird auf ihn sich niederlassen der ganze Fluch, von dem in diesem Buch geschrieben steht, und austilgen wird der Herr seinen Namen unter dem Himmel.

Dtn 29:20 Der Herr wird ihn zum Unheil aussondern aus allen Stämmen Israels, entsprechend all den Flüchen des Bundes, der in diesem Gesetzbuch niedergeschrieben ist.

Dtn 29:21 Und das spätere Geschlecht, eure Söhne, die nach euch aufstehen werden, die Ausländer, die aus fernem Lande kommen, sie werden fragen, wenn sie die Plagen dieses Landes sehen und die Krankheiten, die der Herr darin entstehen ließ -

Dtn 29:22 mit Schwefel und Salz ist ihr ganzes Land ausgebrannt, nicht wird es besät, nicht sprießt es, kein grünes Hälmchen geht auf, ganz so wie nach der Verwüstung von Sodom und Gomorra, Adma und Zeboim, die der Herr in seiner Zornesglut zerstört hat -,

Dtn 29:23 ja, alle Völker werden dann fragen: "Warum hat denn der Herr diesem Land solches angetan? Weshalb diese gewaltige Zornesglut?"

Dtn 29:24 Man wird zur Antwort geben: "Weil sie den Bund des Herrn, des Gottes ihrer Väter, den er mit ihnen bei ihrem Wegzug aus Ägypten geschlossen hat, verlassen haben.

Dtn 29:25 Sie gingen hin, dienten fremden Göttern und beteten sie an, Götter, die ihnen unbekannt waren und die er ihnen nicht bestimmt hatte.

Dtn 29:26 Darum entbrannte des Herrn Zorn wider dieses Land und brachte er darüber den gesamten Fluch, der in diesem Buch aufgezeichnet ist.

Dtn 29:27 Der Herr riß sie im Zorn und Grimm und in heftigem Unmut von ihrer Scholle weg und schleuderte sie in ein fremdes Land, wie man heute sieht."

Dtn 29:28 Das noch Verborgene steht beim Herrn, unserm Gott, das Enthüllte aber gilt uns und unsern Kindern immerdar, damit wir alle Worte dieses Gesetzes erfüllen.

 

Deuteronomium  Kapitel 30

 

Dtn 30:1 Wenn einst an dir sich alle diese Worte, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgestellt, erfüllen, und wenn du es dir unter allen Völkern, unter die dich der Herr, dein Gott, verstoßen hat, zu Herzen nimmst,

Dtn 30:2 wenn du dich bekehrst zum Herrn, deinem Gott, und auf seine Stimme hörst in allem, was ich dir heute gebiete, du selbst samt deinen Kindern, von ganzem Herzen und mit ganzer Seele,

Dtn 30:3 dann wird der Herr, dein Gott, dein Schicksal wenden, wird sich deiner erbarmen und dich wiederum sammeln aus allen Völkern, unter die dich der Herr, dein Gott, zerstreut hat.

Dtn 30:4 Sollten sich deine Versprengten am Ende des Himmels befinden, so wird der Herr, dein Gott, dich von dort sammeln und dich von dort holen.

Dtn 30:5 Der Herr, dein Gott, wird dich in das Land, das deine Väter besessen, zurückbringen; du wirst es in Besitz nehmen; es wird dir gut gehen, und er wird dich zahlreicher werden lassen als deine Väter.

Dtn 30:6 Der Herr, dein Gott, wird dir und deinen Nachkommen das Herz beschneiden, daß du den Herrn, deinen Gott, liebst aus deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele um deines Lebens willen.

Dtn 30:7 Der Herr, dein Gott, wird all diese Flüche auf deine Feinde und Gegner, die dich verfolgt haben, bringen.

Dtn 30:8 Du aber hörst wiederum auf die Stimme des Herrn und befolgst alle seine Gebote, die ich dir heute gebe.

Dtn 30:9 Der Herr, dein Gott, wird dir zum Heile bei allem Tun deiner Hände Überfluß an Gütern schenken, an Frucht deines Leibes, an Nachwuchs deines Viehs und an Ertrag deines Bodens; denn wiederum wird er an dir seine Freude haben zu deinem Besten wie er über deine Väter Freude empfand.

Dtn 30:10 Nur mußt du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchen und seine Gebote und Satzungen halten, die im Buch dieses Gesetzes geschrieben stehen, und mußt dich zum Herrn, deinem Gott, bekehren aus ganzem Herzen und mit ganzer Seele.

Dtn 30:11 Denn dieses Gesetz, das ich dir heute gebiete, ist nicht unfaßbar und unerreichbar für dich.

Dtn 30:12 Nicht im Himmel ist es, daß man sagen könnte: "Wer steigt für uns zum Himmel empor, holt es und verkündet es uns, damit wir es befolgen?"

Dtn 30:13 Auch nicht jenseits des Meeres ist es, daß man sagen könnte: "Wer fährt für uns über das Meer, holt es und verkündet es uns, damit wir es befolgen?"

Dtn 30:14 Nein, ganz nahe bei dir ist das Wort, in deinem Munde und deinem Herzen, daß du danach handeln kannst!

Dtn 30:15 Siehe, ich lege dir heute Leben und Heil, Tod und Unheil vor!

Dtn 30:16 Wenn du hörst auf das Gesetz des Herrn, deines Gottes, das ich dir heute gebiete, nämlich den Herrn, deinen Gott, zu lieben, zu wandeln auf seinen Wegen, seine Gebote, Satzungen und Vorschriften zu halten, dann wirst du am Leben bleiben und dich mehren, und der Herr, dein Gott, wird dich segnen in dem Lande, in das du zur Besitznahme einziehst.

Dtn 30:17 Wird dein Herz aber abtrünnig, gehorchst du nicht und läßt du dich verleiten, fremde Götter anzubeten und ihnen zu dienen,

Dtn 30:18 so kündige ich euch heute an: Ihr werdet sicher zugrundegehen; nicht lange werdet ihr in dem Land leben, in das du über den Jordan ziehst, es in Besitz zu nehmen.

Dtn 30:19 Ich rufe heute wider euch Himmel und Erde zu Zeugen an: Vorgelegt habe ich dir Leben und Tod, Segen und Fluch! So wähle denn das Leben, damit du samt deinen Nachkommen am Leben bleibst!

Dtn 30:20 Ihr sollt den Herrn, euren Gott, lieben, seiner Stimme gehorchen und ihm in Treue anhangen! Denn das ist dein Leben und die lange Dauer deiner Tage, damit du bleibst in dem Lande, das der Herr deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob zu geben geschworen hat."

 

Deuteronomium  Kapitel 31

 

Dtn 31:1 Moses ging hin und hielt folgende Rede an ganz Israel.

Dtn 31:2 Er sprach zu ihnen: "Ich bin jetzt hundertzwanzig Jahre alt und vermag nicht mehr aus- und einzugehen. Auch hat der Herr zu mir gesagt: "Du darfst den Jordan nicht überschreiten!"

Dtn 31:3 Der Herr, dein Gott, ist es, der vor dir hinzieht; er wird diese Völker vor dir vertilgen, und du trittst in ihren Besitz ein. Josua soll dir voran hinüberziehen, wie der Herr verheißen.

Dtn 31:4 Der Herr wird mit ihnen verfahren, wie er verfuhr mit den Arnoriterkönigen Sichon und Og samt ihrem Land, die er vernichtet hat.

Dtn 31:5 Sobald der Herr sie euch preisgibt, sollt ihr an ihnen handeln genau nach dem Befehl, den ich euch erteilt habe.

Dtn 31:6 Seid fest und stark! Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen; denn der Herr, dein Gott, ist es, der mit dir zieht; er wird dich nicht aufgeben und verlassen!"

Dtn 31:7 Moses berief den Josua und sprach zu ihm vor Gesamtisrael: "Sei fest und stark! Denn du wirst mitsamt diesem Volk in das Land gelangen, das der Herr zu verleihen ihren Vätern eidlich versprochen hat. Du sollst es auch unter sie verteilen.

Dtn 31:8 Der Herr selbst wird vor dir herziehen; er wird mit dir sein, dich nicht aufgeben und verlassen. Sei furchtlos und unverzagt!"

Dtn 31:9 Moses schrieb dieses Gesetz nieder und übergab es den Priestern aus Levis Stamm, welche die Bundeslade des Herrn zu tragen hatten, und allen Ältesten Israels.

Dtn 31:10 Moses gab ihnen folgende Anweisung: "Alle sieben Jahre am Laubhüttenfest des Erlaßjahres,

Dtn 31:11 wenn ganz Israel kommt, um vor dem Herrn, deinem Gott, an der von ihm erwählten Stätte zu erscheinen, dann sollst du dieses Gesetz vor Gesamtisrael laut vorlesen!

Dtn 31:12 Versammle das Volk, Männer, Frauen, Kinder und Fremdlinge, die in deinen Ortschaften leben, damit sie es hören und lernen, den Herrn, ihren Gott, zu fürchten und alle Worte dieses Gesetzes gewissenhaft zu beobachten.

Dtn 31:13 Auch ihre Söhne, die es noch nicht kennen, sollen es hören und den Herrn, ihren Gott, fürchten lernen, solange sie in dem Lande leben, in das ihr zur Besitznahme über den Jordan zieht."

Dtn 31:14 Der Herr sprach zu Moses: "Siehe, die Zeit deines Todes ist nahe; rufe den Josua und tretet in das Offenbarungszelt, damit ich ihn beauftrage!" Moses und Josua gingen hin und betraten das Offenbarungszelt.

Dtn 31:15 Da erschien der Herr im Zelte in der Wolkensäule, und die Wolkensäule stand am Zelteingang.

Dtn 31:16 Der Herr sprach zu Moses: "Siehe, du entschläfst jetzt zu deinen Vätern; danach wird dieses Volk sich erheben und mit den fremden Göttern in dem Lande, in das es mitten hineinzieht, sich abgeben. Es wird mich verlassen und meinen Bund, den ich mit ihm geschlossen, brechen.

Dtn 31:17 An jenem Tag wird mein Zorn gegen sie entbrennen; ich werde sie im Stich lassen und mein Antlitz vor ihnen verbergen, und sie werden der Vertilgung preisgegeben. Zahlreiche Übel und Drangsale treffen sie. Dann werden sie sprechen: "Haben uns diese Übel nicht deshalb getroffen, weil unser Gott nicht mehr in unserer Mitte ist?"

Dtn 31:18 Ich aber verberge dann mein Antlitz vollends vor ihnen wegen all des Bösen, das sie getan haben, weil sie sich andern Göttern zuwandten.

Dtn 31:19 Und nun schreibe dir dieses Lied auf, lehre es die Israeliten und lege es in ihren Mund, damit dieses Lied mir als Zeuge wider die Israeliten diene!

Dtn 31:20 Denn ich bringe Israel in das Land, das ich seinen Vätern eidlich versprochen habe, ein Land, das von Milch und Honig überfließt. Satt wird es sich essen, fett wird es werden, andern Göttern wird es sich zuwenden und ihnen dienen, mich aber wird es verschmähen und den Bund mit mir brechen.

Dtn 31:21 Treffen es dann zahlreiche Übel und Drangsale, dann wird dieses Lied, das unvergessen im Munde seiner Nachkommen bleiben wird, ihm gegenüber als Ankläger Zeugnis dafür ablegen, daß ich seine Gedanken, mit denen es heute schon spielt, gar wohl kenne, noch bevor ich es in das Land gebracht habe, das ich ihm eidlich versprochen habe."

Dtn 31:22 Moses schrieb damals dieses Lied auf und lehrte es die Israeliten.

Dtn 31:23 Und Gott beauftragte Josua, den Sohn des Nun, und sprach: "Sei fest und stark; denn du sollst die Israeliten in das Land bringen, das ich ihnen eidlich zugesichert habe. Ich werde mit dir sein!"

Dtn 31:24 Als Moses die Worte dieses Gesetzes vollständig in ein Buch geschrieben hatte,

Dtn 31:25 gab er den Leviten, die des Herrn Bundeslade trugen, folgenden Auftrag:

Dtn 31:26 "Nehmt dieses Gesetzbuch und legt es neben die Bundeslade des Herrn, eures Gottes, nieder, damit es dort wider dich (das Volk) als Zeuge diene!

Dtn 31:27 Denn ich kenne deine Widerspenstigkeit und deinen starren Nacken gar wohl; sogar jetzt, da ich noch als Lebender unter euch weile, wart ihr widerspenstig gegen den Herrn; wie wird es erst nach meinem Tode sein!

Dtn 31:28 Versammelt zu mir alle Ältesten eurer Stämme und eure Vorsteher; ich will diese Worte in ihre Ohren verkünden; den Himmel und die Erde will ich wider sie als Zeugen anrufen!

Dtn 31:29 Denn ich weiß, nach meinem Tode werdet ihr ganz frevelhaft handeln und von dem Wege, den ich euch gewiesen habe, abweichen. Dann wird euch aber in fernen Tagen das Unheil treffen, wenn ihr nämlich das tut, was in den Augen des Herrn übel ist, und ihn durch das Werk eurer Hände zum Zorn reizt."

Dtn 31:30 Moses verkündete dann laut der ganzen Versammlung Israels die Worte dieses Liedes bis zum Ende:

 

Deuteronomium  Kapitel 32

 

Dtn 32:1 "Hört, Himmel, ich will reden, es vernehme die Erde meines Mundes Ausspruch!

Dtn 32:2 Es träufle meine Lehre wie Regen, wie Tau riesle meine Rede, wie Regenschauer aufs grüne Gras, wie Tautropfen auf die Kräuter!

Dtn 32:3 Den Namen des Herrn rufe ich an, erweist die Ehre unserem Gott!

Dtn 32:4 Der Fels (= Gott): untadelig ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht! Ein treuer Gott und ohne Falsch, gerecht und redlich ist er!

Dtn 32:5 Arg handelten seine Söhne gegen ihn, ein verdrehtes, verkehrtes Geschlecht!

Dtn 32:6 Vergiltst du dem Herrn in dieser Weise, du törichtes, unweises Volk? Ist er nicht dein Vater, der dich erschaffen, Sein und Bestand dir verliehen?

Dtn 32:7 Denk an die Tage der Vorzeit, achte auf die Jahre der früheren Geschlechter! Frage deinen Vater, er soll's dir kundtun, die Alten bei dir, sie sollen es dir sagen:

Dtn 32:8 Als der Allerhöchste die Völker belehnte als er schied voneinander die Menschen da setzte er fest die Grenzen der Stämme entsprechend der Zahl der Gottessöhne.

Dtn 32:9 Des Herrn Anteil wurde sein Volk, Jakob wurde ihm zugemessen als Erbe.

Dtn 32:10 Er fand es im Lande der Steppe, in der Öde völliger Wüste; er umhegte und umsorgte es, hat es gehütet wie seinen Augapfel.

Dtn 32:11 Einem Adler gleich, der sein Nest bewacht und über seinen Jungen dahinschwebt, so breitete er seine Flügel aus, nahm es auf und trug es auf seinen Schwingen.

Dtn 32:12 Der Herr leitete es ganz allein; kein fremder Gott stand ihm zur Seite.

Dtn 32:13 Er ließ es ziehen auf des Landes Höhen, mit dem Ertrag des Feldes speiste er es. Er ließ es Honig saugen aus Felsen und Öl aus Kieselgestein,

Dtn 32:14 Butter von Kühen und Milch von Kleinvieh, dazu das Fett von Lämmern und Widdern, Stiere aus Basan und Böcke, dazu den edelsten Weizen. Traubenblut trankst du, schäumenden Wein.

Dtn 32:15 So genoß denn Jakob und wurde satt, Jeschurun ward fett und schlug aus. - Du wurdest fett und dick und feist. - Er verstieß den Gott, der ihn erschaffen hat, verwarf den Fels seines Heiles.

Dtn 32:16 Sie erregten durch fremde Götter sein Eifern, erzürnten ihn sehr durch Greueltaten.

Dtn 32:17 Den Dämonen opferten sie, ungöttlichen Wesen, Göttern, die sie nie gekannt, neuen, die jüngst erst gekommen, von denen ihre Väter nichts wußten.

Dtn 32:18 Den Felsen, der dich erzeugte, verkanntest du, vergaßest den Gott, der dich geboren.

Dtn 32:19 Dies sah der Herr und verwarf sie aus Zorn über seine Söhne und Töchter.

Dtn 32:20 "Ich verhülle", so sprach er "mein Antlitz vor ihnen, will schauen, welch Ende es mit ihnen nimmt. Denn ein grundverderbtes Geschlecht sind sie, Kinder, von aller Treue verlassen.

Dtn 32:21 Mit Nichtgöttern haben sie mich gereizt, mich erzürnt mit ihren törichten Götzen. So will ich sie reizen durch ein Nichtvolk, sie erzürnen durch eine dumme Nation.

Dtn 32:22 Denn Feuer entfachte sich in meinem Zorn und brennt bis zu den Tiefen der Unterwelt, verzehrt die Erde und ihren Ertrag, die Bergesgründe entzündet es.

Dtn 32:23 Ich häufe wider sie die Plagen auf, verbrauche meine Pfeile gegen sie.

Dtn 32:24 Hungertod, verzehrendes Fieber, tödliche Pest und den Zahn wilder Tiere hetze ich auf sie, samt dem Gifte staubkriechender Schlangen.

Dtn 32:25 Draußen rafft das Schwert und drinnen die Furcht den Jüngling samt der Jungfrau, den Säugling samt dem Greis hinweg.

Dtn 32:26 Ich hätte gesagt: Ich will sie vernichten, tilge bei den Menschen ihr Andenken aus,

Dtn 32:27 müßte ich nicht fürchten den Schimpf des Feindes. Ihre Gegner könnten es mißverstehen und sagen: "Unsere Hand war stark genug, nicht hat der Herr dies getan!"

Dtn 32:28 Denn sie sind ein Volk, des Rates bar, und keine Einsicht gibt es bei ihnen!

Dtn 32:29 Wenn sie klug wären, dann begriffen sie es, sie würden ihr künftiges Ende bedenken.

Dtn 32:30 Wie könnte einer Tausend verfolgen und zwei Zehntausend vertreiben, hätte nicht ihr Fels sie verkauft, hätte der Herr sie nicht preisgegeben?

Dtn 32:31 Denn nicht wie unser Fels ist ihr Fels; diesen Entscheid liefern uns unsre Feinde.

Dtn 32:32 Von Sodoms Ranken stammt ihr Weinstock und von den Weinbergterrassen Gomorras: ihre Trauben sind giftige Trauben, die bittere Beeren tragen.

Dtn 32:33 Ja, Schlangengeifer ist ihr Wein und grausames Natterngift. -

Dtn 32:34 Liegt dieses nicht bei mir aufbewahrt, versiegelt in meinen Kammern,

Dtn 32:35 zum Tage der Rache und der Vergeltung, zum Zeitpunkt, da ihr Fuß wankt? Nahe ist ihres Unheils Tag, es eilt heran ihr kommendes Schicksal.

Dtn 32:36 Denn richten wird der Herr sein Volk und sich erbarmen seiner Knechte, sobald er sieht, daß alle Kraft zerrann, verschwunden sind Sklaven und Freie.

Dtn 32:37 Er fragt: "Wo bleiben nun ihre Götter, wo ist der Fels, zu dem sie geflüchtet,

Dtn 32:38 die das Fett ihrer Opfer verzehrten, die den Wein ihrer Trankopfer schlürften? Aufstehen sollen sie und euch helfen, über euch allen ein Schirm sein!

Dtn 32:39 Jetzt sollt ihr es sehen: Ich, nur ich bin da; es gibt keinen Gott neben mir! Ich bin es, der tötet, ich mache lebendig; ich schlage Wunden, und ich bin der Arzt! [Niemand kann retten aus meiner Hand]

Dtn 32:40 Zum Himmel erhebe ich meine Hand, ich schwöre: So wahr ich in Ewigkeit lebe,

Dtn 32:41 geschärft habe ich mein blitzendes Schwert, es greift meine Hand zum Gericht! Ich übe Rache an meinen Gegnern, und meinen Hassern vergelte ich.

Dtn 32:42 Meine Pfeile, berauscht sind sie von Blut, mein Schwert soll fressen vom Fleisch, von der Erschlagenen und Gefangenen Blut, vom fliegenden Haupthaar des Feindes!"

Dtn 32:43 Bringt zum Jauchzen, ihr Heidenvölker, sein Volk, weil er das Blut seiner Knechte rächt, an seinen Gegnern die Rache vollzieht und Sühne schafft dem Land seines Volkes!"

Dtn 32:44 Moses kam also und trug alle Worte dieses Liedes dem Volk laut vor, er und Josua, der Sohn Nuns.

Dtn 32:45 Als nun Moses alle diese Worte an Gesamtisrael vollendet hatte,

Dtn 32:46 sprach er zu ihnen: "Beherzigt die Worte, mit denen ich euch heute eindringlich warne; befehlt sie auch euren Kindern an, daß sie alle Worte dieses Gesetzes gewissenhaft befolgen!

Dtn 32:47 Denn es ist kein Wort für euch, das ins Leere läuft, sondern es ist euer Leben: denn durch dies Wort werdet ihr lange leben in dem Lande, zu dessen Besitzergreifung ihr nun über den Jordan zieht."

Dtn 32:48 Am gleichen Tage sprach der Herr zu Moses:

Dtn 32:49 "Steige auf das Gebirge Abarim hier, auf den Berg Nebo im Lande Moab, gegenüber von Jericho! Schau das Land Kanaan, das ich den Israeliten als Eigentum verleihen will!

Dtn 32:50 Sterben sollst du auf dem Berge, auf den du steigst, und dich zu deinen Stammesgenossen scharen, wie dein Bruder Aaron auf dem Berge Hor gestorben ist und zu seinen Stammesgenossen versammelt wurde!

Dtn 32:51 Denn ihr habt euch mitten unter den Israeliten bei dem Haderwasser von Kades in der Wüste Zin gegen mich vergangen, weil ihr mich inmitten der Israeliten nicht als den Heiligen geehrt habt.

Dtn 32:52 Nur aus der Nähe darfst du das Land schauen, aber hineinkommen darfst du nicht in das Land, das ich den Israeliten verleihen will."

 

Deuteronomium  Kapitel 33

 

Dtn 33:1 Dies sind die Segensworte, mit denen Moses, der Mann Gottes, die Israeliten vor seinem Tode segnete.

Dtn 33:2 Er sprach: "Vom Sinai kam der Herr, erstrahlte seinem Volke von Seïr, leuchtete vom Gebirge Paran, kam vom Haderwasser bei Kades, zu seiner Rechten feurige Fackeln.

Dtn 33:3 Fürwahr, er liebt sein Volk, all seine Heiligen in seiner Hand. Sie gingen seiner Fußspur nach, er trug sie auf seinen Fittichen fort.

Dtn 33:4 Ein Gesetz hat uns Moses verordnet als Erbe der Jakobsgemeinde.

Dtn 33:5 Es erhob sich ein König in Jeschurun, als des Volkes Häupter sich scharten, in Eintracht Israels Stämme.

Dtn 33:6 Leben soll RUBE, er sterbe nicht, ergänze die Zahl seiner Mannen!

Dtn 33:7 Dies ist der Segen über JUDA. Er sprach: Erhöre, o Herr, Judas Flehen, bringe ihn wieder zu seinem Volke, mit deiner Hand streite für ihn! Hilf ihm wider seine Bedränger!

Dtn 33:8 Über LEVI sprach er: Deine Tummim und Urim gehören dem Mann deiner Huld, den du bei Massa versuchtest, für den du am Haderwasser gestritten,

Dtn 33:9 der von seinem Vater und seiner Mutter sprach: "Ich sah sie nie!", seine Brüder nicht kannte, von seinen Söhnen nichts wußte. Denn sie achteten auf dein Gebot, und deinen Bund bewahrten sie.

Dtn 33:10 Sie lehrten Jakob deine Rechte und Israel dein Gesetz. Sie legen Räucherwerk vor dir auf und Ganzopfer auf deinen Altar.

Dtn 33:11 Segne, o Herr, seine Kraft, hab Wohlgefallen am Tun seiner Hände, zerschmettere die Lenden seiner Gegner, seiner Hasser, daß sie sich nicht mehr erheben!

Dtn 33:12 Über BENJAMIN: Des Herrn Liebling wohnt in Sicherheit, der Allerhöchste beschirmt ihn immerdar, zwischen seinen Berghängen wohnt er.

Dtn 33:13 Über JOSEPH: Vom Herrn gesegnet ist sein Gebiet, von des Himmels Spenden hoch oben, von der Urflut, die tief unten liegt,

Dtn 33:14 von Spenden, welche die Sonne hervorbringt, von Spenden, welche die Monde liefern,

Dtn 33:15 von Spenden der uralten Berge, von Spenden der ewigen Hügel,

Dtn 33:16 von der Gabe der Erde und ihrer Fülle und vom Wohlgefallen dessen, der wohnt im Dornbusch! Mögen sie kommen auf Josephs Haupt, auf den Scheitel dessen, der unter seinen Brüdern geweiht ist!

Dtn 33:17 Wie ein Erstlingsstier voll Hoheit ist er, seine Hörner sind wie die eines Wildstiers. Damit stößt er die Völker nieder, die Enden der Erde insgesamt. Das sind die Zehntausende Ephraims, das sind Manasses Tausende.

Dtn 33:18 Über SEBULUN: Freue dich, Sebulun, deiner Ausfahrt und du, ISSACHAR, deiner Zelte!

Dtn 33:19 Völker laden sie ein auf den Berg, sie bringen dort rechte Opfer dar; denn sie saugen der Meere Überfluß ein, die verborgenen Schätze des Strandes.

Dtn 33:20 Über GAD: Gepriesen sei, der Gad weiten Raum schafft! Wie ein Löwe, so lagert er, führt Arm und Scheitel als Beute heim.

Dtn 33:21 Er war sein Teil ihm beschieden, als sich sicherte sich den Erstlingsanteil; denn dort die Häupter des Volkes scharten. Des Herrn Gerichte vollstreckte er, seine Rechtssprüche gemeinsam mit Israel.

Dtn 33:22 Über DAN: Dan ist ein junger Löwe, der hervorspringt aus Basan.

Dtn 33:23 Über NAPHTALI: Naphtali ist gesättigt mit Huld, erfüllt von dem Segen des Herrn, Meer und Südland nimmt er in Besitz.

Dtn 33:24 Über ASER: Gepriesen unter den Söhnen sei Aser! Er sei seiner Brüder Liebling; in Öl tauche er seinen Fuß!

Dtn 33:25 Deine Riegel seien von Eisen und Erz; solange du lebst, währe deine Kraft! -

Dtn 33:26 Es gibt keinen Gott wie den Gott Jeschuruns, der einherfährt am Himmel in seiner Stärke, einherfährt in seiner Erhabenheit auf den Wolken.

Dtn 33:27 Ein Hort ist der uralte Gott und das Ausstrecken der ewigen Arme. Vertrieben hat er vor dir den Feind und hat geboten: Vertilge!

Dtn 33:28 Israel wohnt in Sicherheit, für sich gesondert der Quell Jakobs, in einem Lande voll Korn und Most; sein Himmel träufelt den Tau herab.

Dtn 33:29 Heil, Israel, dir! Wer ist wie du? Ein Volk, an Siegen reich durch den Herrn! Er ist der Schild, der dich schirmt, das Schwert, das dich erhöht. Ergeben müssen sich dir deine Feinde, über ihre Höhen schreitest du hin."

 

Deuteronomium  Kapitel 34

 

Dtn 34:1 Moses stieg aus den Steppen Moabs auf den Berg Nebo, auf den Gipfel des Pisga, der gegenüber von Jericho liegt. Der Herr ließ ihn das ganze Land Gilead bis nach Dan hin schauen,

Dtn 34:2 ferner ganz Naphtali und das Gebiet von Ephraim und Manasse sowie das ganze Gebiet Judas bis zum westlichen Meere,

Dtn 34:3 das Südland und den Kreis um den Jordan, die Ebene der Palmenstadt Jericho bis hin nach Zoar.

Dtn 34:4 Der Herr sprach zu ihm: "Dies ist das Land, das ich dem Abraham, Isaak und Jakob eidlich zugesichert habe, indem ich sprach: Deinen Nachkommen will ich es verleihen. Ich habe es dich mit eigenen Augen sehen lassen; hinüberziehen aber darfst du nicht!"

Dtn 34:5 So starb dort Moses, der Knecht des Herrn, im Lande Moab, gemäß dem Wort des Herrn.

Dtn 34:6 Man begrub ihn im Tal, im Lande Moab, gegenüber von Bet-Peor; aber niemand kennt sein Grab bis heute.

Dtn 34:7 Moses war hundertzwanzig Jahre alt, als er starb; sein Auge war nicht erloschen und seine Frische nicht geschwunden.

Dtn 34:8 Die Israeliten beweinten den Moses in Moabs Steppen dreißig Tage hindurch; dann waren die Tage des Weinens und Trauerns um Moses vollendet.

Dtn 34:9 Josua aber, der Sohn des Nun, war voll vom Geist der Weisheit; denn Moses hatte ihm seine Hände aufgelegt. Die Israeliten gehorchten ihm und taten, wie der Herr dem Moses geboten hatte.

Dtn 34:10 Fortan ist kein Prophet mehr in Israel aufgestanden wie Moses, mit dem der Herr von Angesicht zu Angesicht verkehrt hatte,

Dtn 34:11 bei all den Zeichen und Wundern, die er als Gesandter des Herrn im Ägypterland am Pharao, all seinen Knechten und an seinem ganzen Lande wirkte,

Dtn 34:12 und bei all den Erweisen gewaltiger Macht und all den furchtbaren und großen Taten, die Moses vor den Augen ganz Israels vollbrachte.