Priester gegen Gottes Propheten

 

Kapitel 1, 1  Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, damit Er Seinen Knechten zeigt, was bald geschehen muss.

Für Freie Christen des 21. Jahrhunderts ist es selbstverständlich, dass Gott und Christus sich in der Geschichte immer wieder durch Propheten offenbarten. So hat es Jesus von Nazareth laut Johannesevangelium auch selbst vorher gesagt: "Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen" (16, 12). Noch in den ersten christlichen Gemeinden sprach Christus ganz selbstverständlich durch Propheten, wie zum Beispiel der 1. Brief des Paulus an die Korinther belegt, in dem es heißt: "In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller; dem einen wird durch den Geist gegeben, von der Weisheit zu reden ... einem anderen prophetische Rede; einem anderen die Gabe, die Geister zu unterscheiden." (12, 7-10)

Auch Johannes, durch den diese Offenbarung gegeben wurde, wirkte als Prophet. Entweder handelt es sich dabei um den Jünger Johannes in sehr hohem Alter oder um einen anderen Propheten mit Namen Johannes. Auf jeden Fall empfing er auf der griechischen Insel Patmos, wohin er als Gefangener verbannt wurde, die Offenbarung, die wir heute als Offenbarung des Johannes oder auch als Geheime Offenbarung des Johannes kennen.

Die Priester aller Zeiten und Kulturen stellten sich immer gegen die wahren Gottespropheten, weil die Propheten kein Blatt vor den Mund nahmen, wenn es darum ging, das Machtgehabe und den Betrug der Priester zu entlarven, als könnten sie eine bestimmte Nähe zu Gott vermitteln. In den abendländischen Großkirchen erfanden die Priester und Theologen sogar die Lehre, dass die Offenbarungen seit Jesus, dem Christus, angeblich abgeschlossen seien und dass es nach ihm keine mehr geben werde. Dahinter steckt die unausgesprochene Überlegung: "Wir wollen nicht, dass Christus noch einmal durch Prophetenmund spricht." Oder anders ausgedrückt: "Alle Gottespropheten müssen ab jetzt ihren Mund halten". 

Doch damit widersprechen die Kirchenführer sowohl Christus selbst als auch ihrem Lehrer und "Heiligen" Paulus, für den Propheten noch selbstverständlich waren. Und sie widersprechen auch ihrer eigenen Bibel, in der nirgends geschrieben steht, dass die Offenbarung mit Jesus, dem Christus, abgeschlossen sei, wie es die Kirche ihren Gläubigen bis heute weis zu machen versucht. 

In diesem Zusammenhang beargwöhnen die Institutionen Kirche und ihre Führer bis heute auch die Offenbarung des Johannes, und ihre Theologen streiten sich über die Bedeutung dieses Buches. Dass es im 4. Jahrhundert überhaupt in die Bibel der Kirchen aufgenommen wurde, erntete bereits damals in der Kirche viel Widerspruch. Auch Martin Luther mochte diese Offenbarung überhaupt nicht: "Mein Geist will sich in dies Buch nicht schicken", zitiert die evangelische Zeitschrift Chrismon den "Gründervater" der evangelischen Kirche. (Ausgabe Nr. 7/2008) 

Wenn wir näher betrachten, was in der Apokalypse durch Johannes alles geschrieben steht, dann versteht man den Widerwillen der kirchlichen Obrigkeiten und die Angst vor ihrer Enttarnung.

Quelle: http://www.theologe.de/apokalypse.htm