Zur Weiterleitung an Bischöfe und Priester!

 

Eine Frucht der Corona-Liturgie scheint mir zu sein, dass nach Meinung von manchen Gläubigen die nicht desinfizierten Hände des Priesters die Gültigkeit des Sakramentenvollzugs tangieren. Das Denunziantentum hat in diesen Tagen übrigens horrende Ausmaße angenommen.

Ich habe fast den Eindruck, dass in den Augen mancher Hygiene-Fanatiker die desinfizierte Hand des Priesters wichtiger ist als die innere Verfassung der Kommunionempfänger. Es gibt Bischöfe, die dafür eintreten, dass Menschen, die im Ehebruch oder in einer eingetragenen gleichgeschlechtlichen Beziehung leben zur Kommunion zugelassen werden sollten, - ja auch das Seelsorgeamt in Fulda plädiert für "wertschätzende Anerkennung" anderer Lebensformen… Doch wehe, wenn der Priester vor der Feier der Eucharistie seine Hände nicht desinfiziert! Wehe, wenn die Gemeinde es wagt, Gott mit Gesang und frohem Herzen zu loben und zu preisen!

Gestern rief mich eine mir gut bekannte 93-jährige Seniorin aus dem vom Caritasverband in Fulda geführten Josefsheim an und klagte: "Wir Alten sind abgeschrieben!" Seit März keine Heilige Messe, keine heilige Kommunion!

Der italienische Philosoph und Buchautor Giorgio Agamben schrieb kürzlich in einem Kommentar:

-"…Ich komme nicht umhin, die noch schlimmere Verantwortung derjenigen zu erwähnen, die die Aufgabe gehabt hätten, über die Würde des Menschen zu wachen, Vor allem die Kirche, die – indem sie sich zur Magd der Wissenschaft gemacht hat, welche mittlerweile zur neuen Religion unserer Zeit geworden ist – ihre wesentlichen Prinzipien radikal verleugnet. Die Kirche unter einem Papst, der sich Franziskus nennt, hat vergessen, dass Franziskus die Leprakranken umarmte. Sie hat vergessen, dass eines der Werke der Barmherzigkeit ist, die Kranken zu besuchen…"-

In Ihrem Hygiene-Liturgie-Regelwerk steht wörtlich (Nr.14): "Gläubige können unabhängig von Alter oder Erkrankung die heilige Kommunion und die Krankensalbung empfangen, wenn sie von sich aus darum bitten, nicht am Coronavirus erkrankt sind und nicht unter Quarantäne stehen."

War dann das Martyrium der seliggesprochenen Priester Richard Henkes, Engelmar Unzeitig und Alojs Andritzki, die freiwillig in Dachau Typhuskranke pflegten und sich dabei infizierten, sinnlos??

Wussten nicht alle Missionare, die im 19. Jahrhundert nach Afrika gingen, dass ihnen dort nur eine Durschnittlebensdauer von 3 Jahren verblieb?

Hat der hl. Aloysius von Gonzaga eine Dummheit begangen, als er Pestkranke pflegte und daran starb?

…Und… horribile dictu: Jesus hat – ohne Mundschutz! – Menschen angehaucht, Blinde mit Speichel bestrichen, ja sogar Aussätzige berührt, ohne sich zu desinfizieren!

Jesus war so etwas wie ein "Prophet der Distanzlosigkeit"!

Er hielt keinen Abstand und er verordnete auch seinen Jüngern keinen Abstand! Er suchte die Nähe, weil er mehr zu geben hatte als die Gesundheit des Leibes! - Und die Kirche?....??

Hätten die Verfasser der "Anweisung …zur Bekämpfung" ein paar einsame Alte im Pflegheim besucht, dann hätten sie ihre Zeit sinnvoller und segensreicher verbracht als mit der Formulierung dieser zum Teil lächerlichen Einzelheiten. – Kann man einem verantwortlich denkenden Seelsorger nicht mehr Spielraum zumuten?

Wussten Sie, dass im 1. Quartal dieses Jahres 20.000 Menschen weltweit an Corona gestorben sind, während in demselben Zeitraum 9 Millionen Kinder im Mutterleib getötet wurden? Wir, die wir am irdischen Leben kleben, gönnen den Neuankömmlingen das Leben nicht – und kümmern uns auch nicht um die kranken Seelen derer, die die Verantwortung für diesen millionenfachen Mord tragen!!

Lieber Herr Bischof, ich musste mir das alles von der Seele schreiben!

Ich bin so traurig über das Versagen der Kirche, die sich so wenig um das Wesentliche sorgt, das ihr von ihrem Stifter aufgetragen ist, - sich aber allzu gefällig denen gegenüber zeigt, deren Applaus sie erhofft.

Ich wünsche Ihnen für Ihr schweres Amt viel Mut und vom Geist geführte Entscheidungen!