Pater Thomas Rosica: «Papst Franziskus bricht mit den katholischen Traditionen, wann immer er will, weil er “frei von ungeordneten Zuneigungen” ist »

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14.8.2018

Pater Thomas Rosica, csb, Vatikanischer Medienberater, versicherte in Salt + Light, dass die Kirche mit dem jetzigen Pontifex in eine neue Phase eingetreten ist, in der weder die Bibel noch die Bibel und die Tradition die Kirche regieren.

( InfoCatólica ) Fray Thomas Rosica, ein religiöser Ordensbruder, war während der vergangenen Synoden der Familie Sprecher der englischen Sprache und arbeitete bis zum Jahr 2016 in der Pressestelle des Heiligen Stuhls.

In seinem Artikel "Die ignatianischen Eigenschaften des Petrus-Amtes von Papst Franziskus" versichert er:

“Papst Franziskus bricht die katholischen Traditionen, wann immer er will, weil er “frei von ungeordneten Zuneigungen” ist. Tatsächlich ist unsere Kirche in eine neue Phase eingetreten: Mit der Ankunft des ersten Jesuiten-Papstes wird die Kirche von einer Person offen regiert und nicht durch die Autorität der Schrift allein noch durch ihr eigenes Diktat der Tradition über die Schrift”.

Und er argumentiert:

"Die Kirche existiert nicht, um das Gewissen der Menschen zu beherrschen, sondern um demütig zu bleiben vor den Gläubigen, die mit dem Gebet und oft mit Leiden vor Gott die Realität ihres Lebens und ihrer Situation erkannt haben."

Er fügte hinzu: "(Hl.) Ignatius bestand auf der Güte aller Menschen, die wir treffen, und zwar in einem Stil der Begegnung, der die Verurteilung derer, die sich irren, zum letzten Mittel macht."

Die Worte von Rosica stehen jedoch im Gegensatz zu denen, die Benedikt XVI. als Kardinalpräfekt der Kongregation für die Glaubenslehre andeutete. In der Präsentation des Apostolischen Schreibens Mulieris Dignitatem, erinnerte der damalige Kardinal Joseph Ratzinger daran, dass:

«... der Papst auf keinen Fall ein absoluter Monarch ist, dessen Wille den Wert des Gesetzes hat. Er ist die Stimme der Tradition; und nur darauf ist seine Autorität gegründet ».

Es widerspricht auch der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Rolle des Lehramtes, welches das päpstliche Lehramt einschließt:

10. Die Heilige Überlieferung und die Heilige Schrift bilden den einen der Kirche überlassenen heiligen Schatz des Wortes Gottes. Voller Anhänglichkeit an ihn verharrt das ganze heilige Volk, mit seinen Hirten vereint, ständig in der Lehre und Gemeinschaft der Apostel, bei Brotbrechen und Gebet (vgl. Apg 8,42 griech.), so dass im Festhalten am überlieferten Glauben, in seiner Verwirklichung und seinem Bekenntnis ein einzigartiger Einklang herrscht zwischen Vorstehern und Gläubigen (7). Die Aufgabe aber, das geschriebene oder überlieferte (8) Wort Gottes verbindlich zu erklären, ist nur dem lebendigen Lehramt der Kirche anvertraut (9), dessen Vollmacht im Namen Jesu Christi ausgeübt wird. Das Lehramt steht nicht über dem Wort Gottes, sondern dient ihm, indem es nichts lehrt, als was überliefert ist, weil es das Wort Gottes aus göttlichem Auftrag und mit dem Beistand des Heiligen Geistes voll Ehrfurcht hört, heilig bewahrt und treu auslegt und weil es alles, was es als von Gott geoffenbart zu glauben vorlegt, aus diesem einen Schatz des Glaubens schöpft.

Es zeigt sich also, dass die Heilige Überlieferung, die Heilige Schrift und das Lehramt der Kirche gemäß dem weisen Ratschluss Gottes so miteinander verknüpft und einander zugesellt sind, dass keines ohne die anderen besteht und dass alle zusammen, jedes auf seine Art, durch das Tun des einen Heiligen Geistes wirksam dem Heil der Seelen dienen.

( Dei Verbum, 10)