Aachener Kirchenzeitung: „Wenn der Pfarrer die biblischen Abendmahlsworte ‚dies ist mein Leib‘ spricht, wird das Brot zum Zeichen für Jesus Christus. Weil die Katholiken darin dann Jesus sehen, ist es für sie besonders wertvoll.“

 

Aachen (kath.net 23.10.2018) Stark verwässert bietet das Bistum Aachen auf der Kinderseite der „Kirchenzeitung für das Bistum Aachen“ die katholische Lehre zu Eucharistie und Taufe an. Dabei beginnt der Beitrag der „Domfalkin Miriam“ noch harmlos: In den Kirchen findet sich „immer ein kleines Schränkchen“, dieses sei „meist schön verziert, mit edlen Hölzern oder Gold und Silber“, daran merke man schon, „dass hier etwas sehr Kostbares enthalten sein muss“. In einem solchen Tabernakel werde „die Hostie aufbewahrt, die der Pfarrer in den Gottesdiensten an die Gläubigen ausgibt“. Nun geht es im Artikel der Bistumszeitung wörtlich weiter: „Die Hostie steht für das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern feierte. Wenn der Pfarrer die biblischen Abendmahlsworte ‚dies ist mein Leib‘ spricht, wird das Brot zum Zeichen für Jesus Christus. Weil die Katholiken darin dann Jesus sehen, ist es für sie besonders wertvoll. Das ist so, wie wenn Ihr eine besondere Erinnerung an jemanden habt, den Ihr ganz besonders lieb habt. Die ist für Euch auch besonders wertvoll und Ihr bewahrt sie in einem besonderen Kästchen auf.“ Dies erläutert der Beitrag „Was in Kirchen steht – Miriam erklärt Tabernakel, ewiges Licht und Taufbecken“ in der Ausgabe 42/2018.

Auch die beiden Erläuterungen über das Ewige Licht und über das Taufbecken geben keine tiefergehende Einführung in das Geheimnis des erlösenden Opfertodes Jesu Christi. Das Ewige Licht neben dem Tabernakel brenne „wirklich immer“, außer an Karfreitag und Karsamstag, den Tagen, „an denen wir uns erinnern, wie Jesus am Kreuz gestorben ist“. „Als Jesus starb, wurde die Welt dunkel. Aber als er Ostern wieder auferstand, wurde es wieder hell“. Das Ewige Licht brenne, „weil Gott und Jesus Licht in unser Leben bringen“, es erinnere uns daran, „dass wir nie allein sind, weil Gott und Jesus immer bei uns sind“. Zum Taufbecken erläutert Domfalkin Miriam: „Bei der Taufe werden wir in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen.“ Weitere inhaltliche Erklärungen zur Taufe werden nicht gegeben.

Kinder werden hier in der offiziellen Kirchenzeitung des Bistums Aachen um das Wesentliche der katholischen Lehre zu Taufe, Eucharistie und Jesu Kreuzestod betrogen. Selbst wenn man bedenkt, dass diese Glaubensgeheimnisse für Kinder zunächst nur verkürzt verstehbar sind, greifen die angebotenen Erklärungen spürbar zu kurz und machen nicht einmal den Versuch, auf die Fülle der katholischen Glaubenswahrheiten hinzuweisen. 

Der „Katechismus der Katholischen Kirche“ formuliert ausdrücklich zur Eucharistie:

- „Im Einsetzungsbericht machen die Kraft der Worte und des Handelns Christi und die Macht des Heiligen Geistes den Leib und das Blut Christi, sein am Kreuz ein für allemal dargebrachtes Opfer, unter den Gestalten von Brot und Wein gegenwärtig.“(1353) 

- „Im heiligsten Sakrament der Eucharistie ist ‚wahrhaft, wirklich und substanzhaft der Leib und das Blut zusammen mit der Seele und Gottheit unseres Herrn Jesus Christus und daher der ganze Christus enthalten‘ (K. v. Trient: DS 1651).“ (KKK 1374)

- „Christus wird in diesem Sakrament gegenwärtig durch die Verwandlung des Brotes und des Weines in den Leib und das Blut Christi. Die Kirchenväter betonten entschieden den Glauben der Kirche, daß das Wort Christi und das Walten des Heiligen Geistes so wirkkräftig sind, daß sie diese Verwandlung zu bewirken vermögen.“ (KKK 1375)

Zur Taufe schreibt der KKK:

- „Unser Herr hat die Sündenvergebung mit dem Glauben und der Taufe verbunden: ‚Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden‘ (Mk 16,15-16). Die Taufe ist das erste und bedeutsamste Sakrament der Sündenvergebung. Sie vereint uns nämlich mit Christus, der für unsere Sünden gestorben ist und wegen unserer Rechtfertigung auferweckt wurde [Vgl. Röm 4,25], damit ‚auch wir als neue Menschen leben‘ (Röm 6,4).“ (KKK 977)

- „‚Wenn wir zum ersten Mal den Glauben bekennen und in der heiligen Taufe abgewaschen werden, wird uns die Vergebung so reichlich geschenkt, daß keinerlei Schuld - sei es, daß sie durch die Abstammung an uns haftet, sei es, daß wir etwas durch eigenen Willen unterlassen oder getan haben zu tilgen und keinerlei Strafe zu verbüßen bleibt. Jedoch wird niemand durch die Taufgnade von aller Schwachheit der Natur befreit; vielmehr hat jeder gegen die Regungen der Begierlichkeit, welche uns unablässig zu Sünden anregt, zu kämpfen‘ (Catech. R. 1,11,3).“ (KKK 978)